[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein selbstdichtendes Abdichtungsmaterial zur Abdichtung
von Bodenflächen, insbesondere unter Wasser, wie beispielsweise Sohlen und Böschungen
von Kanälen oder dergleichen, ein Verfahren zur Herstellung desselben sowie Verfahren
zur Abdichtung von Bodenflächen, insbesondere unter Wasser, wie beispielsweise Sohlen
und Böschungen von Kanälen oder dergleichen, bei denen eine tonige Erdstoffmasse zur
Homogenisierung zunächst aufbereitet und anschließend auf die Bodenfläche aufgebracht
wird, und eine Vorrichtung zum Aufbringen von Schüttgut.
[0002] Aus der
DE 198 36 818 C2 ist ein Verfahren zur Abdichtung von Bodenflächen, insbesondere unter Wasser, wie
beispielsweise Sohlen und Böschungen von Kanälen oder dergleichen, bei dem eine tonige
Erdstoffmasse zur Homogenisierung zunächst aufbereitet und anschließend auf die Bodenfläche
aufgebracht wird, bekannt. Genauer gesagt wird bei dem bekannten Verfahren die aufbereitete
tonige Erdstoffmasse in eine Vielzahl dreidimensionaler Körper zerteilt, werden die
so hergestellten Körper auf die Bodenfläche aufgebracht und die sich auf der Bodenfläche
befindlichen Körper so bearbeitet, daß sich die Vielzahl dreidimensionaler Körper
zu einer dichten Schicht verformt.
[0003] Das bekannte Verfahren ist durch den Bearbeitungsschritt recht zeitaufwendig und
damit teuer.
[0004] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine weniger zeitaufwendige Abdichtung
von Bodenflächen, insbesondere unter Wasser, wie beispielsweise Sohlen und Böschungen
von Kanälen oder dergleichen, zu ermöglichen.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein selbstdichtendes Abdichtungsmaterial
zur Abdichtung von Bodenflächen, insbesondere unter Wasser, wie beispielsweise Sohlen
und Böschungen von Kanälen oder dergleichen, umfassend eine Vielzahl von dreidimensionalen,
vorzugsweise scheiben- oder plattenförmigen, Körpern, die aus einer Mischung aus toniger
Erdstoffmasse und mindestens einem bei Kontakt mit Wasser quellenden Quellmaterial
bestehen. Bei der tonigen Erdstoffmasse kann es sich um, vorzugsweise aufbereiteten,
Ton handeln. Das Quellmaterial kann beispielsweise aus Bentonitpulver, Bentonitperlen
oder Bentonitpellets bestehen.
[0006] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe gelöst
durch ein Verfahren zur Herstellung eines selbstdichtenden Abdichtungsmaterials zur
Abdichtung von Bodenflächen, insbesondere unter Wasser, wie beispielsweise Sohlen
und Böschungen von Kanälen oder dergleichen, dadurch gekennzeichnet, daß tonige Erdstoffmasse
unter Zusatz von mindestens einem bei Kontakt mit Wasser quellenden Quellmaterial
homogenisiert wird, das resultierende Material verdichtet wird, zu einer Vielzahl
von dreidimensionalen Körpern geformt wird und die so geformten Körper getrocknet
werden.
[0007] Weiterhin wird diese Aufgabe gemäß einem weiteren Aspekt gelöst durch ein Verfahren
zur Abdichtung von Bodenflächen, insbesondere unter Wasser, wie beispielsweise Sohlen
und Böschungen von Kanälen oder dergleichen, bei dem eine tonige Erdstoffmasse zur
Homogenisierung zunächst aufbereitet und anschließend auf die Bodenfläche aufgebracht
wird, dadurch gekennzeichnet, daß beim Homogenisieren der tonigen Erdstoffmasse mindestens
ein bei Kontakt mit Wasser quellendes Quellmaterial zugesetzt wird, das resultierende
Material zu einer Vielzahl von dreidimensionalen Körpern geformt wird, die so geformten
Körper auf die Bodenfläche aufgebracht werden und auf die aufgebrachten Körper mindestens
eine Schutzschicht aufgebracht wird. Die aufbereitete Erdstoffmasse kann mit dem Quellmaterial
vor Ort, das heißt auf der Baustelle, oder aber vorab gemischt werden. Die Schutzschicht
dient gleichzeitig als Ballastschicht. Die dreidimensionalen Körper können zum Beispiel
Würfelform, Quaderform, Scheibenform, Linsenform, Gerstenkornfonn oder ähnliches aufweisen.
[0008] Weiterhin wird diese Aufgabe gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung gelöst durch
ein Verfahren zur Abdichtung von Bodenflächen, insbesondere unter Wasser, wie beispielsweise
Sohlen und Böschungen von Kanälen oder dergleichen, bei dem eine tonige Erdstoffmasse
zur Homogenisierung aufbereitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die aufbereitete
Erdstoffmasse mit mindestens einem bei Kontakt mit Wasser quellenden Quellmaterial
gemischt und anschließend auf die Bodenfläche aufgebracht wird sowie darauf mindestens
eine Schutzschicht aufgebracht wird. Die Schutzschicht dient gleichzeitig als Ballastschicht.
Die dreidimensionalen Körper können zum Beispiel Würfelform, Quaderform, Scheibenform,
Linsenform, Gerstenkornform oder ähnliches aufweisen.
[0009] Schließlich liefert die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zum Aufbringen von
Schüttgut, insbesondere selbstdichtendem Abdichtungsmaterial nach Anspruch 1, auf
eine Bodenfläche unter Wasser, wie beispielsweise Sohlen und Böschungen von Kanälen
oder dergleichen, umfassend eine Schütteinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Schüttgutleiteinrichtung vorgesehen ist, die mindestens einen aufrollbaren oder zusammenfaltbaren
Vorhang aus wasserdurchlässigem, flexiblem Materials zur Bildung eines Schüttkorridors
unter der Schütteinrichtung umfaßt.
[0010] Bei dem Verfahren zur Herstellung eines selbstdichtenden Abdichtungsmaterials kann
vorgesehen sein, daß das resultierende Material verdichtet und zur Vielzahl von dreidimensionalen
Körpern geformt wird. Die dreidimensionalen Körper können zum Beispiel Würfelform,
Quaderform, Scheibenform, Linsenform, Gerstenkornform oder ähnliches aufweisen.
[0011] Weiterhin können die dreidimensionalen Körper mittels Heißluft oder Mikrowellen getrocknet
werden.
[0012] Insbesondere können die dreidimensionalen Körper auf einem Rüttelrost getrocknet
werden.
[0013] Vorteilhafterweise sind die dreidimensionalen Körper scheiben- oder plättchenförmig.
Dadurch sind die dreidimensionalen Körper für den Einbau im Böschungsbereich besonders
geeignet und lassen sich damit hohe Lagerungsdichten erzielen.
[0014] Bei dem Verfahren zur Abdichtung von Bodenflächen gemäß dem Anspruch 7 kann vorgesehen
sein, daß die so geformten Körper getrocknet werden, bevor sie auf die Bodenfläche
aufgebracht werden.
[0015] Weiterhin kann vorgesehen sein, daß das mindestens eine Quellmaterial Bentonitpulver,
Bentonitperlen oder Bentonitpellets ist.
[0016] Vorteilhafterweise sind die dreidimensionalen Körper scheiben- oder plättchenförmig.
[0017] Weiterhin kann vorgesehen sein, daß die oder mindestens eine Schutzschicht eine Filterschicht
oder eine Schicht aus Wasserbausteinen ist.
[0018] Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, daß direkt
auf die Schicht aus den geformten Körpern eine Trennschicht, vorzugsweise aus Tonschnitzeln,
aufgebracht wird.
[0019] Gemäß einer weiteren besonderen Ausführungsform der Erfindung ist die Bodenfläche
eine Kanalsohle, wird vor Aufbringen der geformten Körper auf die Kanalsohle das Planum
hergestellt und eine Trennschicht, vorzugsweise aus Tonschnitzeln, auf das Planum
aufgebracht.
[0020] Bei dem Verfahren gemäß dem Anspruch 13 kann vorgesehen sein, daß die oder mindestens
eine Schutzschicht eine Filterschicht oder eine Schicht aus Wasserbausteinen ist
[0021] Vorteilhafterweise wird direkt auf die Schicht aus der Mischung aus aufbereiteter
Erdstoffmasse und mindestens einem Quellmaterial eine Trennschicht, vorzugsweise aus
Tonschnitzeln, aufgebracht.
[0022] Weiterhin kann vorgesehen sein, daß die Bodenfläche eine Kanalsohle ist, vor Aufbringen
der Mischung aus toniger Erdstoffmasse und mindestens einem Quellmaterial das Planum
hergestellt und eine Trennschicht, vorzugsweise aus Tonschnitzeln, auf das Planum
aufgebracht wird.
[0023] Bei der Vorrichtung zum Aufbringen von Schüttgut kann vorgesehen sein, daß mindestens
ein Vorhang auf eine Halterolle aufrollbar ist.
[0024] Günstigerweise sind zwei im Abstand angeordnete, zueinander parallel ausbreitbare
Vorhänge vorgesehen.
[0025] Schließlich besteht zweckmäßigerweise der mindestens eine Vorhang aus Ketten oder
aus einer Kettenmatte.
[0026] Der Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde, daß durch die Verwendung
von Quellmaterial eine selbstdichtende Abdichtung bzw. Quelldichtung erzielt wird,
wodurch ein nachfolgender Bearbeitungsschritt entfallen kann. Beim Einbau der Dichtungsschicht
entstehen keine Hohllagen zwischen beispielsweise einer Kanalsohle und der Dichtungsschicht,
da sich die einzelnen Körper bzw. Formkörper der Kanalsohle anpassen.
[0027] Durch die selbstständige Andichtung der horizontalen Quellwirkung werden Arbeits-
und Stoßfugen in der Flächendichtung vermieden.
[0028] Eine Andichtung an vorhandene Bauwerke, Spundbohlen oder vorhandene Dichtungen, insbesondere
Tondichtungen, erfolgt selbstständig ohne manuelle oder mechanische Nachbearbeitung.
[0029] Die Flächendichtung besitzt eine selbstheilende Wirkung bei Beschädigungen oder Setzungen.
[0030] Es erfolgt eine individuelle Anpassung an die Anforderungen der Baumaßnahme bezüglich
der Abdichtungsgeschwindigkeit und der Einbaustärke der Körper, insbesondere Formkörper.
[0031] Mittels der vorliegenden Erfindung ist die Herstellung von großen abgedichteten Flächen
in kurzer Bauzeit und mit geringem Personal- und Maschinenaufwand möglich.
[0032] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der
nachstehenden Beschreibung, in der Ausfübrungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
anhand der schematischen Zeichnungen im einzelnen erläutert werden, in denen:
- Figur 1
- ein Beispiel für ein selbstdichtendes Abdichtungsmaterial im Laufe des Quellens jeweils
in einer perspektivischen Ansicht von oben und in Schnittansicht zeigt;
- Figur 2
- eine Schnittansicht im Bereich einer Kanalsohle mit einer Abdichtung aus einem Abdichtungsmaterial
gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung vor dem Quellen
zeigt;
- Figur 3
- eine Ansicht wie Figur 2, jedoch nach dem Quellen zeigt;
- Figur 4
- eine Ansicht wie Figur 3, jedoch im Bereich eines Bauwerks bzw. einer Spundbohle zeigt;
- Figur 5
- eine Vorrichtung zum Aufbringen eines selbstdichtenden Abdichtungsmaterials zeigt;
und
- Figur 6
- eine weitere Seitenansicht der Vorrichtung von Figur 5 zeigt.
[0033] Figur 1 zeigt einen scheibenförmigen Körper 10, der aus Ton 12 und damit vermischtem
Quellmaterial 14 besteht, Das Quellmaterial 14 kann beispielsweise aus Bentonitperlen
bestehen. Der Körper 10 kann getrocknet und fest sein. Bei Kontakt mit Wasser (nicht
gezeigt), beginnt das Quellmaterial 14 zu quellen. In Figur 1 ist von oben nach unten
dargestellt, wie das Quellmaterial 14 zu quellen anfängt und immer größer wird.
[0034] Die Körper 10 können je nach Einsatzort und Einsatzbedingung unterschiedliche Formen
aufweisen. Der Körper 10 wird durch Homogenisieren von natürlichem Ton und Zusetzen
von Quellmaterial bzw. Quellmaterialien, so daß es zu einer gleichmäßigen Verteilung
in der Tonmasse kommt, und nachfolgendes Verdichten sowie spezielle Formgebung hergestellt
Unverzüglich nach der Herstellung werden die Körper mittels Heißluft oder Mikrowellen
auf einem Rüttelrost so weit getrocknet, daß ein Verkleben der einzelnen Körper 10
verhindert und ein verformungsarmes Transportieren und Zwischenlagern ermöglicht wird.
Außerdem wird durch die Trocknung der Quellprozeß des Quellmaterials unterbrochen.
[0035] Die Größe der Körper 10 ist zwar von den Bedingungen des Einzelfalls abhängig, jedoch
werden grundsätzlich möglichst kleine Körper angestrebt, um eine möglichst hohe Lagerungsdichte
der Körper in einer Flächenabdichtung zu erzielen.
[0036] Figur 2 zeigt eine Schnittansicht im Bereich einer Kanalsohle 16. Auf der Kanalsohle
16 ist das Planum 18 hergestellt Zur Vermeidung von Vermischen mit den anstehenden
Sanden der Kanalsohle 16 erfolgt der Einbau einer Trennschicht 20 aus Tonschnitzeln.
Darauf ist eine Vielzahl der in Figur 1 gezeigten Körper 10 in Form einer Abdichtungsschicht
22 aufgebracht. Über der Abdichtungsschicht 22 ist eine weitere Trennschicht 24 aus
Tonschnitzeln aufgebracht, um eine Vermischung mit den nachfolgenden Filterschichten
26 und 28 zu verhindern. Auf der Filterschicht 28 ist dann noch eine Schicht 30 aus
Wasserbausteinen aufgebracht. Die Filterschichten 26 und 28 sowie die Schicht 30 dienen
gleichzeitig als Ballastschichten.
[0037] Wenn die Körper 10 an die zu dichtende Position eingebracht werden, wobei dies je
nach Größe mehrere Tausend Körper pro Quadratmeter sein können, kommen die Körper
10 an ihrer Oberfläche mit Wasser in Berührung und werden plastisch. Die äußeren in
den Körpern 10 eingebrachten Bentonitperlen als Quellmaterial 14 beginnen mit der
Wasserabsorption. Dadurch nehmen die Körper 10 an Volumen zu (siehe Figur 3) und beginnen,
die zu dichtende Fläche eigenständig abzudichten. Durch die weiter fortschreitende
Wasseraufnahme der Körper 10 werden diese laufend plastischer, so daß der Quellvorgang
weiter voranschreitet.
[0038] Unmittelbar nach dem Einbau der Abdichtungsschicht 22 werden die weiteren Schichten
24, 26, 28 und 30, je nach Anforderung, aufgebracht. Die Ballastschichten bewirken
eine mechanische vertikale Vorverdichtung der Abdichtungsschicht 22.
[0039] Das nunmehr weiter in die Abdichtungsschicht 22 eindringende Wasser wird fortlaufend
durch das Quellmaterial 14 in den Körpern 10 absorbiert, so daß es kontinuierlich
zu einer. Volumenzunahme der Körper 10 kommt (siehe Figur 3). Die Körper 10 verkeilen
sich und dichten die Fläche hydraulisch in der horizontalen Lage ab (siehe Figur 3).
Die Ausdehnung der Körper 10 kann nur in der Horizontalen erfolgen, da vertikal die
Fläche ballastiert ist. Somit ist auch eine Andichtung an vorhandenen Bauwerken, Spundbohlen
und Tonflächen möglich, ohne daß eine mechanische Nachberarbeitung erforderlich ist.
[0040] Nachdem die oberen Körper 10 aufgrund der Volumenzunahmen die zu dichtende Fläche
im oberen Bereich abgedichtet haben und ein weiteres Eindringen von Wasser verhindert
wird, wird der untere Bereich der Abdichtungsschicht 22 an einer weiteren Reaktion
mit dem Wasser gehindert, so daß der Quellvorgang unterbrochen wird. Dieser untere
Bereich besitzt nun jedoch noch weiteres ungenutztes QuellpotentiaL
[0041] Sollten im oberen Bereich der Abdichtungsschicht 22 mechanische Beschädigungen oder
Setzungsrisse auftreten, ist der untere Bereich der Abdichtungsschicht 22 in der Lage,
diese Beschädigungen selbstständig nachzudichten, da dieser noch Quellpotential besitzt.
[0042] Außerdem ist mit diesem Verfahren zur Abdichtung ein Reparieren von großflächigen
Beschädigungen ebenfalls problemlos möglich.
[0043] Durch die Dosierung der Quellmaterial- und Tonanteile sowie Größe und Stärke der
Körper 10 können das Quellvolumen und die Quellgeschwindigkeit eingestellt werden,
Somit kann die Abdichtung mit Körpern 10 bzw. Formkörpern aus Ton an die Anforderungen
der einzelnen Baumaßnahme individuell angepaßt werden.
[0044] Figur 4 zeigt die Abdichtungssituation im Bereich eines Bauwerks bzw. einer Spundbohle
32. Die Andichtung der Abdichtungsschicht 22 an die Spundbohle 32 erfolgt selbstständig.
[0045] In den Figuren 5 und 6 ist eine Vorrichtung 34 zum Aufbringen der Körper 10 als Abdichtungsschicht
dargestellt. Besagte Vorrichtung dient auch zum Aufbringen der Trennund Filterschichten.
Besagte Vorrichtung 34 weist neben einer Schütteinrichtung 36 für Schüttgut 38 eine
Schüttgutleiteinrichtung aus einem wasserdurchlässigen und flexiblen Material, im
vorliegenden Fall Kettenmatten 40 und 42 auf. Die Kettenmatten 40 und 42 erstrecken
sich vertikal parallel zueinander an zwei gegenüberliegenden Seiten der Vorrichtung
34. Genauer gesagt erstrecken sie sich im rechten Winkel zu zwei gegenüberliegend
angeordneten Schwimmkörpern 44 und 46. Die Kettenmatten sind auf Halterollen 48 und
50 aufrollbar und daran befestigt. Mittels der Halterollen 48, 50 können sie je nach
Bedarf und Tiefe des Wassers 54 mehr oder weniger weit nach unten abgelassen werden.
Durch die Schüttgutleiteinrichtung wird verhindert, daß das Schüttmaterial aus dem
vorgesehenen Schüttkorridor abdriftet und somit nicht mehr lagegenau positioniert
werden kann. Entsprechend den Anforderungen an die Einbaugenauigkeit und Besonderheiten
der Baustelle können Kettenmatten an allen Seiten der Schütteinrichtung montiert werden,
so daß diese einen Schüttkorridor bilden.
[0046] In Figur 5 befindet sich die Vorrichtung 34 noch neben der Stelle mit eingebautem
Schüttgut 52 aus den oben beschriebenen dreidimensionalen Körpern, während sie in
Figur 6 über dem eingebauten Schüttgut 52 angeordnet ist.
[0047] Die in der vorliegenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen
offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen
für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich
sein.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 10
- Körper
- 12
- Ton
- 14
- Quellmaterial
- 16
- Kanalsohle
- 18
- Planum
- 20
- Trennschicht
- 22
- Abdichtungsschicht
- 24
- Trennschicht
- 26, 28
- Filterschichten
- 30
- Schicht aus Wasserbausteinen
- 32
- Spundbohle
- 34
- Vorrichtung
- 36
- Schütteinrichtung
- 38
- Schüttgut
- 40,42
- Kettenmatten
- 44,46
- Schwimmkörper
- 48, 50
- Halterollen
- 52
- eingebautes Schüttgut
- 54
- Wasser
1. Selbstdichtendes Abdichtungsmaterial zur Abdichtung von Bodenflächen, insbesondere
unter Wasser (54), wie beispielsweise Sohlen (16) und Böschungen von Kanälen oder
dergleichen, umfassend eine Vielzahl von dreidimensionalen, vorzugsweise scheibenoder
plattenförmigen, Körpern (10), die aus einer Mischung aus toniger Erdstoffmasse und
mindestens einem bei Kontakt mit Wasser (54) quellenden Quellmaterial (14) bestehen.
2. Verfahren zur Herstellung eines selbstdichtenden Abdichtungsmaterials zur Abdichtung
von Bodenflächen, insbesondere unter Wasser (54), wie beispielsweise Sohlen (16) und
Böschungen von Kanälen oder dergleichen,
dadurch gekennzeichnet, daß
tonige Erdstoffmasse unter Zusatz von mindestens einem bei Kontakt mit Wasser (54)
quellenden Quellmaterial (14) homogenisiert wird,
das resultierende Material verdichtet und zu einer Vielzahl von dreidimensionalen
Körpern (10) geformt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die so geformten Körper (10) getrocknet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das resultierende Material verdichtet und zur Vielzahl von dreidimensionalen Körpern
(10) geformt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die dreidimensionalen Körper (10) mittels Heißluft oder Mikrowellen getrocknet werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die dreidimensionalen Körper (10) auf einem Rüttelrost getrocknet werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die dreidimensionalen Körper (10) scheiben- oder plättchenförmig sind.
8. Verfahren zur Abdichtung von Bodenflächen, insbesondere unter Wasser (54), wie beispielsweise
Sohlen (16) und Böschungen von Kanälen oder dergleichen, bei dem eine tonige Erdstoffmasse
zur Homogenisierung zunächst aufbereitet und anschließend auf die Bodenfläche aufgebracht
wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
beim Homogenisieren der tonigen Erdstoffmasse mindestens ein bei Kontakt mit Wasser
(54) quellendes Quellmaterial (14) zugesetzt wird, das resultierende Material zu einer
Vielzahl von dreidimensionalen Körpern (10) geformt wird,
die so geformten Körper (10) auf die Bodenfläche aufgebracht werden und auf die aufgebrachten
Körper (10) mindestens eine Schutzschicht aufgebracht wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die so geformten Körper (10) getrocknet werden, bevor sie auf die Bodenfläche aufgebracht
werden.
10. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das mindestens eine Quellmaterial (14) Bentonitpulver, Bentonitperlen oder Bentonitpellets
ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die dreidimensionalen Körper (10) scheiben- oder plättchenförmig sind.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die oder mindestens eine Schutzschicht eine Filterschicht (26, 28) oder eine Schicht
(30) aus Wasserbausteinen ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß direkt auf die Schicht (30) aus den geformten Körpern (10) eine Trennschicht (24),
vorzugsweise aus Tonschnitzeln, aufgebracht wird.
14. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenfläche eine Kanalsohle (16) ist, vor Aufbringen der geformten Körper (10)
auf die Kanalsohle (16) das Planum (18) hergestellt und eine Trennschicht (20), vorzugsweise
aus Tonschnitzeln, auf das Planum (18) aufgebracht wird.
15. Verfahren zur Abdichtung von Bodenflächen, insbesondere unter Wasser (54), wie beispielsweise
Sohlen (16) und Böschungen von Kanälen oder dergleichen, bei dem eine tonige Erdstoffmasse
zur Homogenisierung aufbereitet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
die aufbereitete Erdstoffmasse mit mindestens einem bei Kontakt mit Wasser (54) quellenden
Quellmaterial (14) gemischt und anschließend auf die Bodenfläche aufgebracht wird
sowie darauf mindestens eine Schutzschicht aufgebracht wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die oder mindestens eine Schutzschicht eine Filterschicht (26, 28) oder eine Schicht
(30) aus Wasserbausteinen ist.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß direkt auf die Schicht (30) aus der Mischung aus aufbereiteter Erdstoffmasse und
mindestens einem Quellmaterial (14) eine Trennschicht (24), vorzugsweise aus Tonschnitzeln,
aufgebracht wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenfläche eine Kanalsohle (16) ist, vor Aufbringen der Mischung aus toniger
Erdstoffmasse und mindestens einem Quellmaterial (14) das Planum (18) hergestellt
und eine Trennschicht (20), vorzugsweise aus Tonschnitzeln, auf das Planum (18) aufgebracht
wird.
19. Vorrichtung (34) zum Aufbringen von Schüttgut (38), insbesondere selbstdichtendem
Abdichtungsmaterial nach Anspruch 1, auf eine Bodenfläche unter Wasser (54), wie beispielsweise
Sohlen (16) und Böschungen von Kanälen oder dergleichen, umfassend eine Schütteinrichtung
(36),
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Schüttgutleiteinrichtung vorgesehen ist, die mindestens einen aufrollbaren oder
zusammenfaltbaren Vorhang aus wasserdurchlässigem, flexiblem Materials zur Bildung
eines Schüttkorridors unter der Schütteinrichtung (36) umfaßt.
20. Vorrichtung (34) nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Vorhang auf eine Halterolle (48 bzw. 50) aufrollbar ist.
21. Vorrichtung (34) nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß zwei im Abstand angeordnete, zueinander parallel ausbreitbare Vorhänge vorgesehen
sind.
22. Vorrichtung (34) nach einem der Ansprüche 19 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Vorhang aus Ketten oder aus einer Kettenmatte (40 bzw. 42) besteht.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Selbstdichtendes schüttbares Abdichtungsmaterial zur Abdichtung von Bodenflächen
unter Wasser (54), wie beispielsweise Sohlen (16) und Böschungen von Kanälen oder
dergleichen, umfassend eine Vielzahl von dreidimensionalen, vorzugsweise scheiben-oder
plattenförmigen, Körpern (10), die jeweils aus einer homogenisierten Mischung aus
toniger Erdstoffmasse und mindestens einem bei Kontakt mit Wasser (54) quellenden
Quellmaterial (14) bestehen.
2. Verfahren zur Herstellung eines selbstdichtenden schüttbaren Abdichtungsmaterials
zur Abdichtung von Bodenflächen unter Wasser (54), wie beispielsweise Sohlen (16)
und Böschungen von Kanälen oder dergleichen,
dadurch gekennzeichnet, daß
tonige Erdstoffmasse unter Zusatz von mindestens einem bei Kontakt mit Wasser (54)
quellenden Quellmaterial (14) homogenisiert wird,
das resultierende Material verdichtet und zu einer Vielzahl von dreidimensionalen
Körpern (10) geformt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die so geformten Körper (10) getrocknet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das resultierende Material verdichtet und zur Vielzahl von dreidimensionalen Körpern
(10) geformt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die dreidimensionalen Körper (10) mittels Heißluft oder Mikrowellen getrocknet werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die dreidimensionalen Körper (10) auf einem Rüttelrost getrocknet werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die dreidimensionalen Körper (10) scheiben- oder plättchenförmig sind.
8. Verfahren zur Abdichtung von Bodenflächen unter Wasser (54), wie beispielsweise Sohlen
(16) und Böschungen von Kanälen oder dergleichen, bei dem eine tonige Erdstoffmasse
zur Homogenisierung zunächst aufbereitet und anschließend auf die Bodenfläche aufgebracht
wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
beim Homogenisieren der tonigen Erdstofmasse mindestens ein bei Kontakt mit Wasser
(54) quellendes Quellmaterial (14) zugesetzt wird, das resultierende Material zu einer
Vielzahl von dreidimensionalen Körpern (10) geformt wird,
die so geformten Körper (10) auf die Bodenfläche aufgebracht werden und auf die aufgebrachten
Körper (10) mindestens eine Schutzschicht aufgebracht wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die so geformten Körper (10) getrocknet werden, bevor sie auf die Bodenfläche aufgebracht
werden.
10. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das mindestens eine Quellmaterial (14) Bentonitpulver, Bentonitperlen oder Bentonitpellets
ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die dreidimensionalen Körper (10) scheiben- oder plättchenförmig sind.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die oder mindestens eine Schutzschicht eine Filterschicht (26, 28) oder eine Schicht
(30) aus Wasserbausteinen ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß direkt auf die Schicht (30) aus den geformten Körpern (10) eine Trennschicht (24),
vorzugsweise aus Tonschnitzeln, aufgebracht wird.
14. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenfläche eine Kanalsohle (16) ist, vor Aufbringen der geformten Körper (10)
auf die Kanalsohle (16) das Planum (18) hergestellt und eine Trennschicht (20), vorzugsweise
aus Tonschnitzeln, auf das Planum (18) aufgebracht wird.