[0001] Die Erfindung betrifft ein selbstverriegelndes Panikschloss gemäß den Merkmalen des
Patentanspruches 1.
[0002] Die
CH 473 298 beschreibt ein rechts und links verwendbares Türschloss. Dieses Türschloss weist
ein Schlossgehäuse auf, in dem verschiebbar in der Mitte eine Schlossfalle und eine
in Bezug auf die Symmetrielinie der Falle symmetrisch begestaltete Betätigungsmechanik
für die Falle. Dabei ist ein symmetrisch ausgebildeter Betätigungsschieber vorhanden,
der jeweils durch an den Enden aufweisenden Betätigungshaken durch an den zweifach
vorhandenen Nüssen über eine Nase den Einzug der Schlossfalle ins Schlossgehäuse wirken
kann. Ferner kann je nach Einbauart des Schlosses einer der beiden Schließzylindereingesetzt
werden, durch dessen Schließnase eine Betätigung der Schlossfalle möglich ist. Wie
bereits ausgeführt, ist das vorliegende Türschloss für Rechts- und Links-Türen verwendbar
und somit um eine mittlere Linie, die sich durch die Schlossfalle erstreckt, spiegelbildlich
aufgebaut. Somit befinden sich auf jeder Seite der Mittellinie jeweils eine Nuss und
einer der Schließzylinder.
[0003] Normalerweise sind Türschlösser für die Verwendung von nur einem Schließzylinder
vorgerichtet. Hierdurch bekommt der Schlüsselinhaber für den entsprechenden Schließzylinder
die Zugangsberechtigung an der jeweiligen Tür. Derartige Schließzylinder können dabei
Bestandteil einer Schließanlage sein. Eine Schließanlage ist jedoch eine Kombination
von miteinander in Bezug stehenden weiteren Schließzylindern und natürlich deren Schlüssel.
Eine solche gestaffelte Gliederung der Schließzylinder ermöglicht es, unterschiedlichen
Personenkreisen eine hierarchisch geordnete Zugangsberechtigung zuzuweisen.
[0004] Für bestimmte Türen ist es jedoch wünschenswert eine schließanlagenunabhängige Zugangsberechtigung
zu ermöglichen. Solche Türen sind beispielsweise im Bereich von Transformatorenstationen
oder dergleichen zu finden, wo neben den bekannten Zutrittsberechtigten auch jeweils
beispielsweise die Feuerwehr Zutritt haben muss.
[0005] Wie der vorgenannte Stand der Technik zeigt, sind Türschlösser, die für die Aufnahme
mehrerer Schlüssel vorgerichtet sind als manuell zu betätigende Türschlösser ausgerichtet.
Diese Türschlösser sind jedoch im Aufbau sehr kompliziert, da nur über beide Schlüssel
der Riegel vor und zurück geschlossen und über den Wechsel die Falle unabhängig voneinander
betätigt werden kann.
[0006] So ist aus der
DE 299 05 712 O1 ein Schloss mit einer Haupt- und Nebenschließung bekannt geworden. Bei einem derartigen
Schloss wir durch das Verschließen des Nebenschließzylinders ein Öffnen oder Verschließen
des Hauptschließzylinders verhindert.
[0007] Ein Schloss mit einer zweiten Sperreinrichtung ist der
DE 199 06 271 C2 zu entnehmen, bei der neben der Verwendung eines Schließzylinders auch ein Bundbartschlüssel
zur Schließung verwendet werden kann.
[0008] Die
DE 196 30 972 A1 offenbart ein Schloss, dass eine Notfallsicherung beinhaltet und somit ein einfaches
Öffnen von der Innenseite des Raumes her möglich ist. Die Tür ist jedoch gegen ein
unzulässiges Öffnen von der Außenseite her geschützt. Dabei bietet das Schloss die
Möglichkeit, zwei Schließzylinder einzusetzen. Neben einer primären Drückerfalle ist
auch eine sekundäre Drückerfalle vorhanden.
[0009] In der
EP 0 882 859 B1 wird ein Schlossbeschlagsystem offenbaren, dass aus einem Einsteckschloss besteht,
das eine Falle, einen Riegel, einen ersten Profilzylinder sowie einen zweiten Profilzylinder
aufweist, der auf der dem Stulp entgegengesetzten Seite des ersten Profilzylinders
angeordnet ist.
[0010] Ein Schloss für Hochsicherheitstüren wird in der
DE 198 26 869 C1 beschrieben, wobei die Sperrzuhaltung und die Schließzuhaltung durch eine für eine
Umstellung der Schließzuhaltung lösbare Kupplung miteinander verbunden sind, ferner
ist mit einem durch den Zuhaltungssatz gesicherten Wechsel für die Betätigung einer
Falle durch einen Doppelbartschlüssel mit unterschiedlichen Bärten gesorgt. Um bei
einem derartigen Schloss die Zuhaltungen zwecks Verzicht auf Zuhaltungsfedern mit
geschlossenen Schließkanälen auszubilden und eine Fallenbetätigung ohne Umstecken
des Doppelbartschlüssels vornehmen zu können, ist die umstellbare Schließzuhaltung
zweiteilig aus einem dem oberen Teil des Schließkanals enthaltenden Oberteil und einem
den unteren Teil des Schließkanals enthaltenden Unterteil ausgebildet.
[0011] Die
DE 101 22 466 A1 betrifft ein Schloss mit einer durch eine Schließnase eines Profilzylinders entgegen
der Kraft einer Feder aus der Schließstellung zurückziehbaren Falle und zwei gegenläufig
beweglichen Basquillstangen, die nur bei zurückgezogener Falle mittels eines Handgriffes
aus ihrer geschlossenen Stellung in eine zurückgezogene Stellung überführbar sind,
wobei sowohl die Falle als auch die Basquillstangen mittels einer Notauslösung aus
ihrer Schließstellung bzw. ausgeschlossenen Lage heraus bewegbar sind. Ein solches
Schloss weist zwei nebeneinander befindliche Profilzylinder auf.
[0012] Wie der hier aufgezeigte Stand der Technik zeigt, sind solche Türschlösser, die für
die Aufnahme mehrerer Schlüssel und damit Schließarten vorgerichtet sind als manuell
zu betätigende Türschlösser in ihrem Aufbau sehr kompliziert.
[0013] Die
DE 197 13 752 C2 beschreibt ein Einstegschloss, dessen Schlossriegel mittels eines Schlüssels vor-/
oder rückschließbar ist. Dabei ist ein elektrisch betätigbares, einen Schließbart
gegen Rückschließen sperrendes, mittels eines Gestänges betätigbares Sperrelement
vorgesehen. Dabei richtet sich die Erfindung darauf, dass das Gestänge einen zwischen
der elektrischen Betätigungsvorrichtung und dem Sperrelement im Schlossgehäuse angeordneten
Lagerzapfen drehbar umschließt und mittels eine einerseits am Gestänge und andererseits
an einem weiteren Lagerzapfen abgestützten Schenkelfeder aus der Sperrstellung des
Sperrelementes rückstellbar ist.
[0014] Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, ein einfaches selbstverriegelndes
Panikschloss zu schaffen, das einfach aufgebaut ist und kostengünstig herzustellen
und in der Bedienung einfach zu handhaben ist. Dabei soll ein derartiges selbstverriegelndes
Panikschloss auch von mehreren unabhängigen berechtigten Personen betätigt werden
können und trotzdem soll eine Schließberechtigung aufgehoben werden können.
[0015] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Die Unteransprüche
geben dabei eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Gedankens wieder.
[0016] Es wird ein selbstverriegelndes Panikschloss für eine Tür, mit einer federbelasteten
doppelschenkeligen Falle und einem in Längsrichtung des Schlossgehäuses verschiebbaren
Glied, das mit einem Riegel zusammenwirkt, sowie einem federbelasteten Steuerelement,
welches das Glied bei in das Schlossgehäuse eingezogenem Riegel in eine arretierte
Stellung festsetzt vorgeschlagen. Ferner weist das erfindungsgemäße Schloss eine Nuss
auf, die einen mit dem Glied verbundenen Mitnehmer aufweist und so auch manuell eine
Betätigung des Schlosses über die Nuss zulässt. Darüber hinaus ist die Betätigung
des Schlosses mit zwei unabhängigen Schließzylindern möglich.
[0017] Derartige selbstverriegelnde Panikschlösser müssen beim Zufallen bzw. Zudrücken einer
Tür automatisch den Riegel ausfahren. Damit ist eine solche Tür zu jedem Zeitpunkt
stets verschlossen. Um aber eine solche Tür auch wieder über das Schloss zu öffnen,
gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder von der Innenseite über einen Drücker in Verbindung
mit der Nuss oder von der Außenseite über zwei unabhängige Schließzylinder.
[0018] Da derartige selbstverriegelnde Panikschlösser in Türen im Flucht- und Rettungsweg
eingesetzt werden, kann es in einem Panikfall zu einem starken Druck auf das Türblatt
kommen. Dabei darf sich die Betätigung des Panikschlosses nicht als kontra produktiv
herausstellen, was bedeutet, dass der Riegel stets eingefahren werden muss, auch wenn
über die Tür Druck auf das Schloss ausgeübt wird. Aus diesem Grunde ist eine doppelschenklige
Falle vorhanden, die in ihrer Breite breiter ist als der Riegel. Ferner ist die Falle
bei ausgeschlossenem Riegel starr und kann nicht in das Schlossgehäuse hineingedrückt
werden. Somit ist eine sichere Zentrierung innerhalb des Schließbleches über die Falle
möglich, wobei gleichzeitig der Riegel mit entsprechendem seitlichem Spiel innerhalb
des Schließbleches eintaucht.
[0019] Ein solches selbstverriegelndes Panikschloss mit einem translatorisch verschiebbaren
Glied ist einfach aufzubauen und beinhaltet eine Ablaufsicherung, die sicherstellt,
dass erst bei eingezogenem Riegel in das Schlossgehäuse die Falle freigeschaltet ist.
Darüber hinaus ist an dem Schloss ein Steuerelement vorhanden, das ebenfalls mit dem
translatorischen Glied zusammenwirkt. Durch den Einzug des Riegels wird das Steuerelement
quasi vorgespannt und in dem Augenblick wo die Tür sich schließt, kommt das aus der
Stulp vorstehende Steuerelement mit dem Schließblech in Berührung und gibt zeitverzögert
nach Eintauchen der zweiteiligen Falle in das Schließblech den Riegel frei. Somit
ist stets sichergestellt, dass der Riegel erst dann in das Schließblech eintreten
kann, wenn die zweiteilige doppelschenklige Falle in das Schließblech eingedrungen
ist. Nach dem die Falle in das Schließblech eingerastet ist, wird die bewegliche doppelschenkelige
Falle starr, so dass aufgrund ihrer geometrischen größeren Breite gegenüber dem Riegel
auf dem Riegel auch bei einer Belastung auf dem Türblatt kein Druck entstehen kann.
Die verstarrte Falle wird quasi zu einem Riegel.
[0020] Aufgrund der Ausführung des verschiebbaren Gliedes ist es möglich, in einfacher Art
und Weise einen zweiten Schließzylinder konstruktiv in dem gleichen Schlossgehäuse
anzuordnen. Dieses kann sowohl nebeneinander als auch übereinander erfolgen. Eine
deutliche Vereinfachung ergibt sich gegenüber dem bekannten konventionellen Lösungen
der Stand der Technik dadurch, dass die Schließnase des zweiten Schließzylinders auf
das gleiche Glied direkt oder indirekt einwirkt. Dabei steuert das translatorisch
verschiebbare Glied als zentrales Bauteil sowohl den Riegelhub als auch die Fallenbewegung.
Das Vorschließen des Riegels erfolgt wie bereits beschrieben selbsttätig, so dass
nur der Riegeleinzug über einen der beiden Zylinder erfolgen muss. Dabei wird in einer
oberen Endlage des Schiebers die doppelschenkelige Falle entsperrt. Mit der Öffnungsbewegung
der Tür wird diese entsperrte Falle federbelastet in das Schlossgehäuse zurückgedrückt
und braucht nicht wie bei den bekannten Schlössern über eine separate Hebelanordnung
durch den Schließzylinder zurückgezogen werden. Somit kann durch eine einfache Verlängerung
oder Verbreiterung des translatorischen Gliedes ein weiterer Schließzylinder auf einfachste
Art und Weise innerhalb des Schloss-gehäuses eingebaut werden. Je nach Ausführung
als Vollblattschloss oder als Rohrrahmenschloss kann deshalb die Ausführung der Schließzylinder
übereinander oder nebeneinander angeordnet.
[0021] Dabei können die Schließzylinder gleicher Bauart und oder gleicher Baugröße sein.
Es versteht sich, dass die Schließzylinder auch ungleicher Bauart und ungleicher Baugröße
ausgeführt werden können. Ein solcher Schließzylinder wird vorzugsweise als Profilzylinder
ausgeführt.
[0022] Das translatorisch bewegbare Glied ist im Wesentlichen als flacher Schieber ausgebildet,
der in sich unter einer Schräge eine verlaufende Kulisse aufweist. Innerhalb dieser
Kulisse, die an ihren Enden Verrastungen aufweist, wird ein Führungsstift, der sich
an einem Riegelschwanz des Riegels befindet, geführt. Innerhalb der Verrastungen werden
die beiden Stellungen des Riegels nämlich ausgefahren oder eingezogen festgelegt.
[0023] Ein derartig vorgeschriebenes Schloss mit zwei unabhängig betätigbaren Schließzylindern
bietet auch im Zuge der Erfindung die Möglichkeit, einen der Schließzylinder stillzulegen,
während der zweite, der natürlich eine andere Schließart aufweist, betätigt werden
kann. Dieses würde einer so genannten Master-Slave-Anordnung entsprechen. Derartige
Schlösser mit einer solchen Funktion könnten beispielsweise in hochkomplexen Schließanlagen,
wie man sie von sicherheitssensiblen Großobjekten, wie beispielsweise Flughäfen, militärischen
Einrichtungen, Regierungsverwaltungen usw. kennt, sinnvoll sein. Im Gefahrenfalle
ließen sich beispielsweise auf Knopfdruck alle untergeordneten Berechtigten einer
Gebäudeanlage aussperren oder gar einsperren. Aus diesem Grunde schlägt die Erfindung
ein Blockierelement vor, welches zumindest in eine der Schließbahnen der Schließnase
hineinragt. Mit einem derartigen Blockierelement ist es möglich, selektiv oder auch
bei großen Schließanlagen bestimmte Zugangsberechtigungen zu erteilen, in dem einer
der beiden unabhängigen Profilzylinder gesperrt oder entsperrt werden können.
[0024] Dabei sieht die Erfindung vor, dass vorzugsweise das Blockierelement sich auf dem
translatorisch verschiebbaren Element befindet. Dabei weist die Blockiervorrichtung
vorzugsweise ein Blockierelement auf, das entweder ein Elektromotor oder ein Elektromagnet
sein kann. Der Anker bzw. Stößel ist mit einem Hebel verbunden, der so gestaltet ist,
dass er im entsperrten Zustand in die Schließbahn des Schließzylinders hineinragt
und somit die Schließnase das translatorische Glied verschieben kann, während ein
gesperrter Zustand der Hebel nicht in die Schließbahn der Schließzylindernase hineinragt
und somit bei einer Schließbewegung der Schließnase quasi leer läuft.
[0025] In einer möglichen Ausführungsform der Erfindung kann das Panikschloss einen Elektromotor
umfassen, der als Betätigungsvorrichtung ausgeführt ist, der über eine rotatorische
Übersetzung eines beliebigen Getriebes eine translatorische Bewegung des Gliedes bewirkt.
Selbstverständlich sind auch alternative Kraftübertragungsglieder, die mit dem Glied
gekoppelt sind, denkbar. Die elektrische Betätigungsvorrichtung kann neben einem Elektromotor
auch als Hubmagnet ausgeführt sein, der mit bei Ansteuerung eine Bewegung des Gliedes
erzielt.
[0026] Besonders vorteilhaft ist, dass zur Geräuschminderung der Einsatz von Dämpfungsmitteln,
die mit der Falle und/oder dem Riegel zusammenwirken, von Vorteil sein kann.
[0027] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles in den Zeichnungen
schematisch dargestellt und erläutert.
[0028] Es zeigen:
- Figur 1:
- Einen schematischen Aufbau eines selbstverriegelnden Türschlosses mit einem translatorisch
verschiebbarem Glied und zwei nebeneinander angeordneten Schließzylindern und einer
Blockiervorrichtung;
- Figur 2:
- zeigt einen Detailausschnitt eines erfindungsgemäßen Schlosses gemäß der Figur 1 mit
einer Blockiervorrichtung im gesperrten Zustand;
- Figur 3:
- zeigt einen Detailausschnitt eines erfindungsgemäßen Schlosses gemäß der Figur 1 mit
einer Blockiervorrichtung im entgesperrten Zustand.
[0029] Innerhalb eines Schlossgehäuses 1 befinden sich in der Figur 1 nur die eigentlichen
wesentlichen Bauteile, die zur Erläuterung der Erfindung notwendig sind. Alle übrigen
Bauteile sind weggelassen worden. Es wird somit die Funktion des dargestellten selbstverriegelnden
Panikschlosses in keinster Weise beeinträchtigen. Den linken seitlichen Abschluss
des Schlossgehäuses 1 bildet eine Stulp 2, die von einem Steuerelement 5 einer Falle
4 und einem Riegel 3 durchbrochen wird.
[0030] Innerhalb des Schlossgehäuses 1 befindet sich eine Nuss 9, die mit einem Mitnehmer
21 ausgestattet ist, der über eine drehbare Verbindung 20 mit einem Glied 8 in Wirkverbindung
steht. Damit die Nuss 9, die eine geteilte Nuss sein kann, in ihrer Grundstellung
verharrt, ist diese Feder belastet durch eine Rückholfeder 22. Ebenso ist eine Feder
26 vorhanden, die die Nuss 9 belastet.
[0031] Innerhalb des Schlossgehäuses befindet sich ein erster Schließzylinder 18 und ein
zweiter Schließzylinder 19. Der Riegel 3 ist mit seinem Riegelschaft 6 über einen
Führungsstift 11 innerhalb einer Kulisse 10, die sich in dem translatorischen Glied
8 befindet, geführt. Die Kulisse 10 ist dabei schräg ausgeführt und hat jeweils an
ihren Enden eine obere Verrastung 12 und einer untere Verrastung 13. Es wird deutlich,
dass durch die Bewegung des translatorischen Gliedes nach oben hin in der Zeichnung
der Figur 1 der Riegel 3 aufgrund der Zwangsführung über den Führungsstift 11 innerhalb
der Kulisse 10 in das Schlossgehäuse 1 hineingezogen wird.
[0032] Die oberhalb des Riegels 3 angeordnete Falle 4 ist doppelschenkelig ausgeführt und
in ihren geometrischen Abmessungen breiter als der Riegel 3. Im Anschluss an die Falle
4 ist ein Fallenschaft 23 vorhanden, der durch eine Feder 24 belastet ist. Durch die
Feder 24 wird die Falle 4 stets nach außen hin gedrückt. In der Darstellung der Figur
1 ist bei ausgeschlossenem Riegel 3 die Falle 4 über ein Fallensperrglied 27 gesperrt,
d. h. die Falle 4 kann nicht in das Schlossgehäuse 1 hineingedrückt werden. Gleichzeitig
ist in dieser Stellung die doppelschenkelige Falle verstarrt. Erst wenn das translatorische
Glied 8 den Riegel 3 in das Schlossgehäuse einzieht, wird über das Fallensperrglied
27 der Fallenschaft 23 freigegeben, so dass die Falle in das Schlossgehäuse 1 hineingedrückt
werden kann.
[0033] Oberhalb der Falle 4 befindet sich das Steuerelement 5, das durch eine Feder 25 belastet
ist. Die Feder 25 drückt das Steuerelement 5 stets aus der Stulp hinaus. Das Steuerelement
5 hat im Inneren des Schlossgehäuses 1 einen Vorsprung 29, der mit einer Sperrnase
28, die sich in etwa am Ende des translatorischen Gliedes 8 befindet, zusammenwirkt.
Wenn der Riegel 3 in dem Schlossgehäuse 1 eingefahren ist, verrastet der Vorsprung
29 mit der Sperrnase 28 des Gliedes 8. Somit kann das Glied 8 nicht wieder nach unten
in das Schlossgehäuse 1 absacken, da es durch den Vorsprung 29 in Verbindung mit der
Sperrnase 28 in dieser Stellung gehalten wird. Erst in dem Augenblick, wo das Steuerelement
5 in Berührung mit einem nicht dargestellten Schließblech kommt, wird das Steuerelement
5 in das Schlossgehäuse gegen die Feder 25 gedrückt. Dadurch verschiebt sich das Steuerelement
5 in das Schlossgehäuse 1 hinein und gibt aber auch gleichzeitig das Glied 8 frei.
[0034] Das translatorische Glied 8 wird innerhalb des Schlossgehäuses 1 mittels eines Führungsstiftes
15 in einem Durchbruch 14 geführt. Wird nun über einen der Schließzylinder 18 oder
19 über eine nicht dargestellte Schließnase eine Verdrehung der Schließnase bewirkt,
so kommt diese mit einem Mitnehmer 17 oder einer Blockiernase 31, je nach Verwendung
des Schließzylinders 18 oder 19, zusammen und hebt somit das Glied 8 an.
[0035] Dadurch wird gleichzeitig, wie bereits vor beschrieben, der Riegel 3 in das Schlossgehäuse
1 eingezogen und das Steuerelement 5 über das Glied 8 an der Sperrnase 28 und dem
Vorsprung 29 festgehalten.
[0036] Die Figur 2 zeigt einen Teilausschnitt des in der Figur 1 näher beschriebenen selbstverriegelnden
Panikschlosses. Dabei ist im Gegensatz zu der Figur 2 nur der Schließzylinder 18 dargestellt,
der mit einer Blockiervorrichtung 35 zusammen wirkt. Die Blockiervorrichtung 35 ist
in diesem Ausführungsbeispiel auf dem translatorischen Glied 8 montiert. Dabei besteht
in dem Ausführungsbeispiel die Blockiervorrichtung 35 vorzugsweise aus einem Blockierelement
32, das entweder einen Elektromagneten oder einen Motor beinhaltet. Ein Stößel 37
des Blockierelementes 32 ist an einem Blockierhebel 36 drehgelenkig befestigt. Der
Blockierhebel 36 ist als L-förmiger Hebel ausgeführt und weist an einem freien Ende
die Blockiernase 31 auf. Das andere Ende des L-förmigen Blockierhebels 36 ist in einem
Drehpunkt 33 an dem Glied 8 drehgelagert. Bei dieser Ausführung der Figur 2 wird deutlich,
dass die Blockiernase 31 sich außerhalb der Schließbahn 38 der Schließnase 30 des
Schließzylinders 18 befindet. Somit kann durch die Betätigung des Schließzylinders
18 in dieser Stellung über die Schließnase 30 in Verbindung mit dem Mitnehmer 16 das
vorgezeigte Schloss nicht entriegelt werden.
[0037] Im Ausführungsbeispiel der Figur 3 ist im Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel der
Figur 2 die Blockiernase 31 in die Schließbahn 38 der Schließnase 30 eingefahren.
Dieses zeigt, dass die Schließnase 30 mit der Blockiernase 31 zusammen fällt und somit
kann eine Betätigung des Schlosses über den Schließzylinder 18 erfolgen, denn durch
die Schließnase 30 wird das Glied 8 translatorisch verschoben.
[0038] In dieser Stellung der Blockiervorrichtung 35 ist der Blockierhebel 36 in die Schließbahn
38 verschoben worden, das heißt um den Drehpunkt 33 ist der Blockierhebel 36 verschwenkt
worden. Damit der Weg des Blockierhebels 36 begrenzt wird, liegt er zumindest mit
einer Seite an einem Anschlag 34 an. Somit ist sichergestellt, dass der Weg des Blockierhebels
36 begrenzt wird.
[0039] Wie die Beschreibung zeigt, kann mit einem derartigen selbstverriegelnden Panikschloss,
das mit zwei Schließzylindern 18, 19, die unabhängig voneinander betätigt werden können,
ausgerüstet ist, auch nachträglich die Berechtigung der beiden Schließzylinder 18,
19 klassifiziert werden. Dabei kann beispielsweise nach dem Master-Slave-Prinzip einer
der Schließzylinder 18, 19 stets zugänglich sein, wogegen ein zweiter entsprechend
gesperrt werden kann. Durch eine derartige Konstruktion ist es möglich, auf preiswerte
Art und Weise Schließanlagen mit hochwertigen selbstverriegelnden Panikschlössern
zu konzipieren.
[0040] Des Weiteren sei angemerkt, dass die Blockiervorrichtung 35 auch nachträglich mit
dem Blockierhebel 36 an den translatorischen Glied 8 befestigt werden kann. Bei einer
Ausführung des Blockierelementes 32 als Elektromagnet ist dieser vorzugsweise bistabil
ausgeführt.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- Schlossgehäuse
- 2
- Stulp
- 3
- Riegel
- 4
- Falle
- 5
- Steuerelement
- 6
- Riegelschaft
- 7
- Durchbruch
- 8
- Glied
- 9
- Nuss
- 10
- Kulisse
- 11
- Führungsstift
- 12
- Verrastung
- 13
- Verrastung
- 14
- Durchbruch
- 15
- Führungsstift
- 16
- Mitnehmer
- 17
- Mitnehmer
- 18
- Schließzylinder
- 19
- Schließzylinder
- 20
- Verbindung
- 21
- Mitnehmer
- 22
- Rückholfeder
- 23
- Fallenschaft
- 24
- Feder
- 25
- Feder
- 26
- Feder
- 27
- Fallensperrglied
- 28
- Sperrnase
- 29
- Vorsprung
- 30
- Schließnase
- 31
- Blockiernase
- 32
- Blockierelement
- 33
- Drehpunkt
- 34
- Anschlag
- 35
- Blockiervorrichtung
- 36
- Blockierhebel
- 37
- Stößel
- 38
- Schließbahn
1. Selbstverriegelndes Panikschloss für eine Tür, mit einer federbelasteten, doppelschenkeligen
Falle (4), einem in Längsrichtung eines Schlossgehäuses (1) verschiebbarem Glied (8),
das mit einem Riegel (3) zusammenwirkt, sowie einem federbelasteten Steuerelement
(5), welches das Glied (8) bei in das Schlossgehäuse (1) eingezogenem Riegel (3) in
einer arretierten Stellung festsetzt und einer Nuss (9), die einen das Glied (8) betätigenden
Mitnehmer (21) aufweist und dass zur Betätigung des Gliedes (8) zwei unabhängige Schließzylinder
(18, 19) vorhanden sind, von denen zumindest einer durch eine Blockiervorrichtung
(35) selektiv gesperrt und entsperrt werden kann.
2. Selbstverriegelndes Panikschloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließzylinder (18, 19) übereinander oder nebeneinander angeordnet sind.
3. Selbstverriegelndes Panikschloss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließzylinder (18, 19) gleicher Bauart und/oder Baugröße sind.
4. Selbstverriegelndes Panikschloss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließzylinder (18, 19) ungleicher Bauart und/oder Baugröße sind.
5. Selbstverriegelndes Panikschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließzylinder (18, 19) als Profilzylinder ausgebildet sind.
6. Selbstverriegelndes Panikschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Glied (8) ein im Wesentlichen flach ausgebildeter Schieber ist.
7. Selbstverriegelndes Panikschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Glied (8) eine unter einer Schräge verlaufenden Kulisse (10) aufweist, in die
ein an einen Riegelschaft (6) des Riegels (3) vorhandener Führungsstift (11) geführt
wird.
8. Selbstverriegelndes Panikschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an den Enden der Kulisse (10) Verrastungen (12, 13) für den Führungsstift (11) vorhanden
sind.
9. Selbstverriegelndes Panikschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Glied (8) eine Sperrnase (28) vorhanden ist, die mit einem Vorsprung (29)
des Steuerelementes (5) zusammenwirkt.
10. Selbstverriegelndes Panikschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Falle (4) eine größere Breite als der Riegel (3) aufweist.
11. Selbstverriegelndes Panikschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Blockiervorrichtung (35) auf dem Glied (8) befestigt ist.
12. Selbstverriegelndes Panikschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Blockiervorrichtung (35) im Wesentlichen aus einem Blockierelement (32) und einem
damit zusammen wirkenden Blockierhebel (36) besteht.
13. Selbstverriegelndes Panikschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Blockierelement (32) als Elektromagnet oder Elektromotor ausgeführt ist.
14. Selbstverriegelndes Panikschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromagnet bistabil ist.
15. Selbstverriegelndes Panikschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Blockierhebel (36) vorzugsweise L-förmig ausgeführt ist und in einem Drehpunkt
(33) gelagert ist, der sich an/auf dem translatorischen Glied (8) befindet, und das
andere Ende des Blockierhebels (36) eine Blockiernase (31) aufweist.
16. Selbstverriegelndes Panikschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine elektrische Betätigungsvorrichtung vorhanden ist, die als Elektromotor oder
als Hubmagnet ausgeführt ist.
17. Selbstverriegelndes Panikschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Falle (4) und/oder der Riegel (3) Dämpfungsmittel zur Geräuschminderung aufweisen.