[0001] Die Erfindung betrifft eine Beschlaggarnitur nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Beschlaggarnituren dieser Art gehören beispielsweise durch die
EP 1 106 758 B1 bereits zum Stand der Technik. Bei der bekannten Beschlaggarnitur aus der
EP 1 106 758 B1 handelt es sich um einen Panikverschluss oder auch Panikstangen oder Pushbar genannt.
[0003] Herkömmliche Panikverschlusse umfassen einen länglichen kastenähnlichen Körper, der
an der Seite des Türflügels befestigt ist, die auf den geschlossenen Raum gerichtet
ist, und der als Halteprofil einen U-förmigen Querschnitt hat, um die als Profil ausgestaltete
Betätigungsstange oder den Betätigungstürdrücker aufzunehmen. Zwei parallele Übertragungshebel
sind starr mit der Stange gekoppelt und wie ein Parallelogramm in dem kastenähnlichen
Körper angelenkt. Einer der Hebel ist über ein Übertragungselement wirkungsmäßig mit
der Verriegelung zum Schließen des Flügels verbunden. Dies erfolgt beispielsweise
dadurch, dass ein koaxial zu einer Drückernuss eines Schlosses angeordnetes und mit
einem Mehrkant mit diesem verbundenes Zahnrad vorgesehen ist, welches mit seiner Zahnung
einer Zahnstange zugeordnet ist. Die Zahnstange ist in dem kastenförmigen Körper längsverschiebbar
gelagert und ist mit dem oder den Hebeln so verbunden, dass die Zahnstange längsverschoben
wird, wenn der Hebel niedergedrückt wird.
[0004] Ein Problem bei Panikverschlüssen besteht darin, ihre Länge an die Breite des Flügels
anzupassen, an dem sie angebracht werden sollen. Zudem ist die bekannte Ausgestaltung
vergleichsweise aufwendig gestaltet. Die Hebel bestehen aus aufwendig geformten Stanzbiegeteilen,
deren Verbindungen mittels spezieller Achsen erfolgt, die an der Betätigungsstange
einerseits und einem Lagerteil am Flügel andererseits ein Widerlager haben.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Beschlaggarnitur anzugeben,
die bei einfachem Aufbau eine zuverlässige Funktion ermöglicht und die sich dabei
auch einfach an den Flügel anpassen lässt.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, dass der Hebel an einem Ende an
der Betätigungsstange festgelegt ist und an seinem anderen Ende an einem Schlitten
schwenkbar gelagert ist, welcher den Hebel in einer Führungsnut des Halteprofils senkrecht
zur Flügelebene abstützt. Dadurch ist die Mechanik stark vereinfacht. Die aufwendigen
Lagerungen sind durch einfache Baugruppe ersetzt. Zudem sind das Befestigungsprofil,
der Einsatzkörper, das Abdeckelement und die Verbindungsstange der Schlitten durch
senkrechte Schnitte einfach anzupassen und miteinander zu koppeln.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Ansprüchen 2 bis 9.
[0008] So ist vorgesehen, dass der Schlitten durch zumindest eine Rolle in der Führungsnut
gelagert ist und dass die Schwenkachse des Hebels und der Rolle identisch sind. Dadurch
ist zum einen die Lagerung des Hebels in der Führungsnut sichergestellt und gleichzeitig
der Schlitten in der Führungsnut reibungsarm gelagert.
[0009] Wenn das Halteprofil aus einem im wesentlichen U-förmigen Profil besteht, bewirkt
dies eine einfache Ausgestaltung des Halteprofils, da dieses im wesentlichen aus der
zur Führung des Schlittens benötigten Nut besteht.
[0010] Ferner kann vorgesehen werden, dass an dem Schlitten ein Gleitkörper angebracht ist,
der an die Führungsnut angepasst ist. Der Schlitten kann dadurch vereinfacht werden,
das die seitliche Führung durch den Gleitkörper bewirkt wird. Somit kann der Schlitten
mit geringerer Sorgfalt hergestellt werden, ohne, dass ein erhöhtes Maß an Reibung
zu befürchten ist.
[0011] Vorteilhaft ist es auch, wenn zwei Hebel vorgesehen sind, die nahe dem Ende des Halteprofils
angebracht sind. Es kann zwar vorgesehen werden, dass nur ein Hebel in unmittelbarer
Nähe des Schlosses angebracht ist. Das davon entfernte Ende des Profils ist dann in
einer Führung senkrecht zur Flügelebene und entgegen einer rückstellenden Kraftspeichereinrichtung
beweglich zu lagern. Einfacher ist es jedoch, einen identischen zweiten Hebel vorzusehen.
[0012] Um einen einfachen Aufbau zu gewährleisten kann die ortsfeste Lagerung des Hebels
an dem Flügel über das Profil erfolgen.
[0013] Es ist zudem vorteilhaft , wenn der Hebel an dem Profil mittels eines Befestigungsprofils
erfolgt, welches in einer Nut der Betätigungsstange festgesetzt ist.
[0014] Dies gestattet eine sehr einfache Befestigung an de Betätigungsstange. Es müssen
keine Achsen in Führungen des Profils der Betätigungsstange eingeführt werden und
auch die ansonsten notwendige axiale Festlegung derselben an dem Hebel entfällt. Der
Hebel wird an dem Befestigungsprofil schwenkbar befestigt und kann anschließend in
die Nut der Betätigungsstange eingeschoben werden.
[0015] Ein weiterer Vorteil ist dadurch gegeben, dass die Betätigungsstange als Einsatzkörper
ausgebildet ist, der von einem Abdeckelement umgriffen ist und der seinerseits das
Halteprofil übergreift. Dies ermöglicht es, dass das Halteprofil als günstiges Strangpressprofil
hergestellt werden kann, an dessen Oberfläche nur geringe Ansprüche gestellt werden
müssen. Das Abdeckelement kann seinerseits aus einem hochwertigen Werkstoff bestehen
und beliebig Oberflächen behandelt werden.
[0016] Schließlich ist noch vorgesehen, dass an dem Befestigungsprofil eine quer verlaufende
Nut vorgesehen ist, in die eine als Sperrglied wirksame Fixierplatte einführbar ist,
die an dem Einsatzkörper befestigbar ist. Diese Anordnung ermöglicht es, das Befestigungsprofil
sein einfach und passgenau am Halteprofil festzulegen.
[0017] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Zeichnungen. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Beschlaggarnitur zur Montage an einem Flügel einer Tür in Verschlussstellung,
- Fig. 2
- die Beschlaggarnitur nach Fig. 1 in Öffnungsstellung, in der der Flügel entriegelt
ist,
- Fig. 3
- die Beschlaggarnitur nach Fig. 1 und 2, bei der Abdeckkappen an den seitlichen Trägerplatten
und ein Abdeckprofil an dem Profil bzw. der Betätigungstange entfernt ist,
- Fig. 4
- die Beschlaggarnitur nach Fig. 3, bei der zusätzlich die Betätigungsstange sowie seitliche
Abdeckungen entfernt sind,
- Fig. 5
- in einer Seitenansicht die Beschlaggarnitur nach Fig. 3, unter Weglassung einer Fixierplatte
an der Betätigungsstange,
- Fig. 6
- die Beschlaggarnitur nach Fig. 5 in einer Rückansicht mit der Fixierplatte,
- Fig. 7
- die Beschlaggarnitur nach Fig. 5 ohne die Betätigungsstange,
- Fig. 8
- einen Schnitt entlang der Linie VIII - VIII in Fig. 1,
- Fig. 9
- einen Teil der Beschlaggarnitur bestehend aus einer Trägerplatte, einem Schlitten
und einem Hebel mit einem Befestigungsprofil,
- Fig. 10
- den Teil der Beschlaggarnitur nach Fig. 9 in einer Seitenansicht mit einer Fixierplatte,
- Fig. 11
- den Teil der Beschlaggarnitur nach Fig. 10 in einer dreidimensionalen Darstellung
in Verschlussstellung,
- Fig. 12
- den Teil der Beschlaggarnitur nach Fig. 11 in einer Öffnungsstellung,
- Fig. 13
- eine rechte und eine linke Trägerplatte,
- Fig. 14
- einen Schnitt entlang der Linie XIV-XIV in Fig. 1 ohne die Trägerplatte in einem vergrößerten
Maßstab,
- Fig. 15
- In einem vergrößerten Maßstab eine Trägerplatte in einer Rückansicht,
- Fig. 16
- eine Trägerplatte mit den daran befestigten Abdeckungen,
- Fig. 17
- die Trägerplatte nach Fig. 15 ohne die Endkappe der Betätigungsstange,
- Fig. 18
- die Trägerplatte nach Fig. 16 ohne die Fixierplatte und
- Fig. 19
- die der Trägerplatte nach Fign. 16 bis 17 gegenüberliegende Trägerplatte mit Abdeckungen
in einer Rückansicht,
[0018] In der Fig. 1 ist die Beschlaggarnitur allgemein mit dem Bezugszeichen 1 versehen.
Die Beschlaggarnitur 1 ist eine Notöffnungs- oder Panikstange, die mit zwei Trägerplatten
2 und 3 (Fig. 3) an den Holmen einer hier nicht dargestellten Tür befestigt werden.
Die Trägerplatten 2 und 3 sind in der Fig. 1 und 2 durch Abdeckkappen 4, 5 verdeckt.
Zwischen den Trägerplatten 2, 3 ist eine Betätigungsstange 6 angeordnet. Die Betätigungsstange
6 kann ausweislich der Fign. 1 und 2 zumindest zwei Stellungen einnehmen. In der in
Fig. 1 dargestellten Verschlussstellung nimmt die Betätigungsstange einen maximalen
Abstand zur Flügelebene ein, die parallel zu den Trägerplatten 2, 3 verläuft. In der
Öffnungsstellung ist die Betätigungsstange 6 hingegen durch eine in Richtung des Pfeils
7 wirkende Kraft in Richtung der Flügelebene verlagert. In dieser Stellung ist der
Flügel öffnenbar, da ein nahe der Trägerplatte 2 angebrachtes und hier nicht dargestelltes
Schloss in einen Öffnungszustand versetzt wird.
[0019] Die Betätigungsstange 6 ist endseitig mit zwei Abdeckkappen 8, 9 sowie mit einem
zylindrischen Abdeckelement 10 versehen, welche einen Einsatzkörper 11 umschließt.
Der Einsatzkörper 11 bildet dadurch einen stabilen Träger, während sich die Abdeckkappen
8, 9 und das Abdeckelement 10 einfach an die farblichen Gegebenheiten der Tür anpassen
lassen. Der Einsatzkörper 11 ist endseitig mit Fixierplatten 12, 13 verschlossen,
deren Funktion noch erläutert werden wird.
[0020] Dem Einsatzkörper 11 ist entsprechend der Fig. 4 einem ortsfesten Halteprofil 14
zugeordnet, welches aus einem im wesentlichen U-förmigen Profilstab besteht, wie nachstehend
noch eingehend ausgeführt werden wird.
[0021] In den Fig. 5 ist in einer Seitenansicht die Beschlaggarnitur nach Fig. 3 unter Weglassung
der Fixierplatte 12 an dem Einsatzkörper 11 der Betätigungsstange 6 dargestellt. Der
Einsatzkörper 11 ist als Strangpressprofil ausgelegt und weist eine im wesentlichen
zylindrischen Querschnitt, mit einer U-förmigen Nut 15 auf. Neben Freimachungen zur
Gewichtsreduzierung sind auch zwei längsverlaufene Bohrungen 16 vorgesehen, die als
Widerlager von Befestigungsschrauben dienen, welche die Fixierplatten 12, 13 an dem
Einsatzkörper halten. Die Fixierplatten 12, 13 sind ausweislich der Fig. 6, welche
die Beschlaggarnitur 1 nach Fig. 5 in einer Rückansicht mit der Fixierplatte zeigt,
mit randoffenen Ausnehmungen 17 und Bohrungen 18 versehen, die kongruent zu der Nut
15 und den Bohrungen 16 des Einsatzkörpers 11 angebracht sind. An dem Einsatzkörper
11 ist in dem Boden 19 der Nut 15 eine weitere hinterschnittene Nut 20 vorgesehen,
die durch zwei aufeinander weisende L-bzw. umgekehrt L-förmige Stege 21, 22 gebildet
wird. Dadurch entstehen seitlich neben den Stegen 21, 22 schmale Nuten 21', 22'. Diese
finden genauso wie die Stege 21, 22 eine entsprechende Formgebung in der Fixierplatte
12 bzw. 13.
[0022] Die Fixierplatte 12, 13 besteht aus einem dünnwandigen Blechabschnitt und lässt sich
z.B. durch Stanzen kostengünstig herstellen.
[0023] Wird entsprechend der Fig. 7 die Betätigungsstange entfernt, wird deutlich, dass
in der Nut 20 ein Befestigungsprofil 23 einsitzt, das einen komplementäre Formgebung
zur Nut 20 aufweist.
[0024] In dem Schnitt nach Fig. 8 wird der Aufbau deutlicher. Die Betätigungsstange 6, bestehend
aus dem Einsatzkörper 11 und dem Abdeckelement 10 wird von der Abdeckkappe 9 - von
der hier nur ein äußerer Rand sichtbar ist - endseitig begrenzt. Das Abdeckelement
10 greift im Ausführungsbeispiel mit zwei Abbiegungen 24 in die Nut 15 des Einsatzkörpers
11 ein. In die Nut 15 ragt auch das Halteprofil 14, dessen freie U-Schenkel 25 an
ihren Enden 26 nach außen gerichtete Umkantungen 27 um 180° aufweisen. Die Umkantung
27 bildet dadurch eine quer zur Öffnung des Halteprofils 14 gerichtete Anschlagkante
28 oder Kragen, an dem die Abbiegungen 24 anschlagen. Dadurch wird die Endstellung
der Öffnungsbewegung der Betätigungsstange 6 begrenzt. Zudem wird vermieden, dass
eine scharfe und verletzungsunfallgefährdende Kante bei noch nicht montiertem Einsatzkörper
11 bzw. Betätigungsstange 6 entsteht.
[0025] In der durch den U-Querschnitt des Halteprofils 14 gebildeten Führungsnut 29 ist
ein Schlitten 30 geführt, der in Verbindung mit den Fign. 9 und 10 beschrieben wird.
Der Schlitten 30 ist mit einem Gleitkörper 31 gekoppelt, dessen Abmessung an die lichte
Breite der Führungsnut 29 angepasst ist Dadurch ist eine Führung des Schlittens 30
längs des Halteprofils 14 gewährleistet. An dem Schlitten 30 ist ein Hebel 32 schwenkbar
befestigt. Der Hebel 32 besteht aus zwei Hebelarmen 33, 34 , die einenends durch das
Befestigungsprofil 23 und anderenends durch eine Rolle 35 voneinander beabstandet
werden. Diese Ausgestaltung vermeidet die Bildung des Hebels aus einem komplizierten
Stanz-Biegeteil, ohne, dass es bei der Belastbarkeit zu nennenswerten Einschränkungen
kommt. Die Hebelarme 33, 34 sind identisch ausgebildet, so dass es aufgrund der höheren
Stückzahl zu einer kostengünstigen Herstellung durch Stanzen kommen kann, was auch
dadurch begünstigt wird, dass die Hebelarme 33, 34 keine Abkröpfungen aufweisen.
[0026] Der Hebel 32 ist über den Schlitten 30 und eine hieran vorgesehene Kopplungseinrichtung
36 mit einer Schubstange 37 antriebsverbunden, die unterhalb der Abdeckung 38 längsverschiebbar
geführt ist. Die Abdeckung 38 ist Teil der Trägerplatte 2 und auf einer Distanzplatte
39 der Trägerplatte 2 befestigt. Die Schubstange 37 weist eine hier nicht dargestellte
Zahnung oder einen Mitnehmernocken auf, die bzw. der einer Zahnung oder einem Nocken
eines drehbar an der Trägerplatte 2 gelagerten Ritzels oder Nockenscheibe zugeordnet
ist. Wird die Schubstange 37 längsbewegt, so wird dadurch auch eine Drehung des Ritzels
bzw. der Nockenscheibe bewirkt. Koaxial zu dem Ritzel bzw. der Nockenscheibe ist auf
der Abdeckung 38 ein Drehknopf 40 angebracht. Nicht sichtbar ist, dass an dem Ritzel
bzw. der Nockenscheibe eine Mehrkantwelle kuppelbar ist, die eine Bohrung des Flügels
durchsetzt und das Ritzel bzw. die Nockenscheibe mit einer Nuss eines Schlosses antriebsverbindet.
[0027] Alternativ kann anstelle des vorbeschriebenen Verbindungselementes eine Zahnung an
der Schubstange 37 vorgesehen werden, die mit einem Ritzel kämmt, dass über einen
Mehrkantdorn in einer Drückernuss des Schlosses eingreift.
[0028] Wie die Fig. 8 in Verbindung mit den Fign. 9 und 10 zeigt, stützt sich der Hebel
32 über die Rolle 35 an dem Boden 41 der Führungsnut 29 ab. Dabei ist der Hebel 32
in der Rolle 35 durch die gemeinsame Schwenkachse 42 schwenkbar gelagert. Wird der
Hebel 32 aus der in Fig. 11 dargestellten Verschlusslage in die in der Fig. 12 gezeigte
Öffnungsstellung bewegt, dann bewegt sich der Schlitten 30 auf der Rolle 35 in Richtung
der Trägerplatte 2, wobei die Schubstange 37 - wie vorstehend erwähnt - mitgeführt
wird.
[0029] Dabei ist der Hebel 32 durch das Befestigungsprofil 32 an der hier nicht dargestellten
Betätigungsstange 6 an dem Flügel festgelegt, da die Betätigungsstange 6 ausschließlich
senkrecht zur Flügelebene verlagerbar ist. Die Befestigung des Befestigungsprofils
an der Betätigungsstange erfolgt durch die Fixierplatte 12 bzw. 13. Dazu greift die
Fixierplatte 12 in der Fig. 11 in eine Nut 43 des Befestigungsprofils 23 ein, wenn
dieses deckungsgleich mit dem Einsatzkörper 11 ist. Durch Befestigungsschrauben, die
die Bohrungen 18 durchsetzen und in den Bohrungen 16 ein Widerlager haben, ist dass
das Befestigungsprofil 23 längs der Nut 20 festgelegt.
[0030] Durch diese Ausgestaltung lassen sich alle Bestandteile des Schlittens 30 vormontieren
und auf einfache Weise mit der Betätigungsstange 6 koppeln. Zudem umgreifen die Hebelarme
33, 34 das Befestigungsprofil 23 so, dass diese in der Öffnungsstellung nach Fig.
12 seitlich neben diesem angeordnet sind. Dadurch vermindert sich der erforderliche
Bauraum zur Aufnahme des Hebels 32.
[0031] Entsprechend der Fig. 4 ist vorgesehen, dass an jedem Ende des Halteprofils 14 ein
Hebel 32 mit einem Befestigungsprofil 23 angebracht ist. Die jeweiligen Schlitten
30 sind dabei im wesentlichen identisch aufgebaut und über eine hier nur angedeutete
Verbindungsstange 44 verbunden. Der Schlitten 30 weist dazu an dem Gleitkörper 31
eine Kopplungseinrichtung 45 auf, die identisch zu Kopplungseinrichtung 36 (Fig. 10)
aufgebaut ist. Bei beiden Kopplungseinrichtungen 36, 44 wird eine vormontierte Schraube
46 in einer Gewindebohrung des Gleitkörpers bzw. der Kopplungseinrichtung 36 vorgesehen.
Dabei ist die Verbindungsstange 44 in Ihren Abmessungen entsprechend dem Kopplungsansatz
45 der Trägerplatte 2 ausgebildet, so dass dieser wahlweise an der Kopplungseinrichtung
36 oder dem Gleitkörpers 31 kuppelbar wäre. Dadurch lässt sich die Verbindungsstange
44 an einem Ende an dem Gleitkörper 31 und dem anderen Ende an der Kopplungseinrichtung
36 verbinden.
[0032] In Zusammenschau der Fig. 13 und 14 wird deutlich, dass der Kopplungsansatz 45 und
die Verbindungsstange 44 so einfach gestaltet sind, dass sie gleichermaßen zur Kopplung
mit dem Gleitkörper 31 geeignet sind. Der Gleitkörper 31 besitzt zur Aufnahme der
Verbindungsstange 44 eine Öffnung 47, die an die Form der Verbindungsstange 44 so
angepasst ist, dass diese quer zur Längsrichtung jeweils formschlüssig festgelegt
ist. An der Trägerplatte 3 ist ein Befestigungsansatz 48 angebracht, an dem eine in
der Rückansicht nach Fig. 15 dargestellte Feder 49 kuppelbar ist. Die Feder dient
der Rückstellung der Hebel 32 in die Verschlussstellung. Dazu ist die Feder 49 an
dem in der Fig. 4 rechten Schlitten 30 befestigt. Dies erfolgt über ein Kupplungsstück
50, dass in die Aufnahme 51 der Kopplungseinrichtung 36 des Schlittens 30 einschiebbar
ist. Der Schlitten 30 ist ausweislich der Fig. 15 im wesentlichen U-förmig gestaltet.
Die freien U-Schenkel 52, 53 sind dabei mit nach innenweisenden Butzen 54 versehen,
die eine Führung für das Kupplungsstück 50 bilden und dieses parallel zu den U-Schenkeln
52, 53 festlegen. Eine Bohrung 55 in dem Kupplungsstück 50 dient dem Eingriff der
Befestigungsschraube 46 (Fig. 10), so dass das Kupplungsstück 50 formschlüsig an dem
Schlitten 30 festgelegt ist.
[0033] An dem Kupplungsstück 50 ist eine Befestigungsansatz 56 angebracht, der dem Befestigungsansatz
48 im wesentlichen entspricht und zum Angriff der Feder 49 dient Die vorstehend beschriebene
Ausgestaltung des Schlittens 30 erlaubt eine Herstellung desselben als Stanz-Biegeteil,
so dass neben einer hohen Belastbarkeit auch eine kostengünstige Herstellung möglich
ist.
[0034] Die Rückstellung der Hebel 32 erfolgt somit ausschließlich über die einzige Feder
49, welche über die Verbindungsstange 44 an beiden Schlitten 30 angreift. Dabei ist
die Feder 49 über eine Distanzplatte 56 an der Trägerplatte 3 befestigt. Die Distanzplatte
56 ist dabei mit Butzen 57 zum formschlüssigen Eingriff in Bohrungen der Trägerplatte
3 versehen. Bohrungen in der Distanzplatte 56 und der Trägerplatten 3 erlauben es,
dass die Distanzplatte 56 zusammen mit der Trägerplatte 3 verschraubt wird.
[0035] Dabei ist das Lochbild und die Lage der Butzen 57 identisch zu der Distanzplatte
39 der Trägerplatte 2. Zudem sind die Distanzplatten 39, 56 bezogen auf eine horizontale
Querachse symmetrisch ausgebildet. Dadurch können die Trägerplatten und die Distanzplatten
39 und 56 sowohl für rechts und links angeschlagene Türen verwendet werden.
[0036] In den Fign. 16 bis 19 ist der Aufbau und die Anordnung der Abdeckkappen 4, 5, 8
und 9 dargestellt. Wie vorstehend bereits beschrieben ist an dem Einsatzkörper 11
der Betätigungsstange 6 endseitig die Fixierplatte 12, 13 angebracht, die von der
Abdeckkappe 9 abgedeckt wird. Die Abdeckkappe 9 umgreift dabei das Abdeckelement 10
und weist eine Öffnung 59 auf, die von dem Halteprofil 14 durchgriffen wird. Aus der
Fig. 17 wird deutlich, dass sich unter den Abdeckkappen 8 und 9 ein weiteres Abdeckelement
59 befindet, welches mit zwei senkrecht zur Flügelebene weisenden Stegen 60, 61 versehen
ist, die von den Fixierplatten 12, 13 umgriffen werden. In der in der Fig. 17 dargestellten
Öffnungslage ragen diese Stege 60, 61 nahezu bis an die Begrenzung der Nuten 62, 63
in der Fixierplatte 12, 13 heran. Dabei ist das Abdeckelement 59 annähernd L-förmig
und ragt durch eine Unterbrechung 62 der Abdeckkappe 5 unter deren Rand hindurch.
Während die Abdeckkappen 8, 9 und das Abdeckelement 8, 9 auf beiden Seiten der Beschlaggarnitur
1 identisch und daher sowohl bei einem links und rechts angeschlagenen Flügel verwendet
werden können, sind die Abdeckkappen 4 und 5 verschieden, da bei einem um eine rechte
Achse schwenkbaren Flügel das Schloss auf der linken Seiten angebracht ist. Dem entsprechend
muss die Distanzplatte 39 mit der Schubstange 37 ebenfalls auf der linken Seite des
Flügels angebracht sein. Die der Öffnung 58 entsprechende Öffnung an der Abdeckkappe
4 zum Durchtritt des Abdeckelementes 59 ist der Fig. 19 entsprechend daher auf der
linken Seite der Abdeckkappe 4 anzubringen. Wäre der Flügel auf der linken Seite angeschlagen,
so ist eine umgekehrte Anordnung zu treffen. Daher ist das in der Fig. 19 sichtbare
Abdeckelement 63 vorgesehen. Dieses kann entweder an der Abdeckkappe 4, 5 gekoppelt
werden oder ist mit diesem durch eine Sollbruchstelle verbunden, so dass es je nach
Einsatzort auf einfache Weise anpassbar ist.
[0037] Die Montage der Beschlaggarnitur 1 ist daher sehr einfach. Zunächst werden die Trägerplatten
2, 3 montiert, deren Lage sich im wesentlichen nach der Lage des Schlosses richten.
Das Halteprofil 14 und die Betätigungsstange 6 werden in ihrer Länge durch einfache
gerade Schnitte angepasst. Die Verbindungsstange 44 wird ebenfalls angepasst und mit
den Schlitten 30 verbunden. Das Halteprofil wird zwischen den Trägerplatten 2, 3 befestigt
und die Schlitten 30 können zusammen mit der Verbindungsstange 44 angebracht und mit
den Distanzplatten 39, 56 verbunden werden. Die Hebel 32 lassen sich nun soweit verschwenken,
dass die Befestigungsprofile 23 in die Nut 20 des Einsatzkörpers 11 einführen lassen.
Dies kann auch bei beengten Platzverhältnissen erfolgen, da zunächst nur eine Seite
eingeführt werden muss und durch weiteres Einschieben ausreichend Platz geschaffen
wird, um auch an der gegenüberliegende Seite das Befestigungsprofil 23 einführen zu
können. Anschließend lassen sich die Befestigungsprofile 23 mittels der Fixierplatten
12, 13 festlegen (Fig. 3).
[0038] Die Abdeckelemente 59 werden dann vor den Abdeckelemententen 8, 9 angebracht. Abschließend
werden die Abdeckkappen 4, 5 angebracht und gf. noch die Abdeckelemente 63.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 1
- Beschlaggarnitur
- 2
- Trägerplatte
- 3
- Trägerplatte
- 4
- Abdeckkappe
- 5
- Abdeckkappe
- 6
- Betätigungsstange
- 7
- Pfeil
- 8
- Abdeckkappe
- 9
- Abdeckkappe
- 10
- Abdeckelement
- 11
- Einsatzkörper
- 12
- Fixierplatte
- 13
- Fixierplatte
- 14
- Halteprofil
- 15
- Nut
- 16
- Bohrung
- 17
- Ausnehmung
- 18
- Bohrung
- 19
- Boden
- 20
- Nut
- 21
- Steg
- 21'
- Nut
- 22
- Steg
- 22'
- Steg
- 23
- Befestigungsprofil
- 24
- Abbiegung
- 25
- U-Schenkel
- 26
- Ende
- 27
- Umkantung
- 28
- Anschlagkante
- 29
- Führungsnut
- 30
- Schlitten
- 31
- Gleitkörper
- 32
- Hebel
- 33
- Hebelarm
- 34
- Hebelarm
- 35
- Rolle
- 36
- Kopplungseinrichtung
- 37
- Schubstange
- 38
- Abdeckung
- 39
- Distanzplatte
- 40
- Drehknopf
- 41
- Boden
- 42
- Schwenkachse
- 43
- Nut
- 44
- Verbindungsstange
- 45
- Kopplungsansatz
- 46
- Schraube
- 47
- Öffnung
- 48
- Befestigungsansatz
- 49
- Feder
- 50
- Kupplungsstück
- 51
- Aufnahme
- 52
- U-Schenkel
- 53
- U-Schenkel
- 54
- Butzen
- 55
- Bohrung
- 56
- Distanzplatte
- 57
- Butzen
- 58
- Öffnung
- 59
- Abddeckelement
- 60
- Steg
- 61
- Steg
- 62
- Unterbrechung
- 63
- Abdeckelement
1. Beschlagsgarnitur (1) für einen Paniktürverschluss,
bei der an einem zumindest schwenkbaren und in einer geschlossenen Stellung gegenüber
einem Rahmen über ein Schloss verriegelbaren Flügel eine Panik-Öffnungseinrichtung
vorgesehen ist,
welche eine längliche Betätigungsstange (6) umfasst, welche entgegen einer Kraftspeichervorrichtung
senkrecht zur Flügelebene beweglich an einem Halteprofil (14) befestigt und gelagert
ist,
wobei das Halteprofil (14) endseitig zwischen zwei ortsfesten Trägerplatten (2, 3)
gehalten ist, von denen zumindest eine Trägerplatte (2, 3) eine Einrichtung zur Kopplung
mit dem Schloss umfasst,
und wobei zumindest ein schwenkbar gelagerter Hebel (32) vorgesehen ist, der am Flügel
gelagert ist und mit einem Ende an einer Schubstange angreift,
wobei die Schubstange über ein Übertragungselement an einer Drückernuss des Schlosses
angreift, dadurch gekennzeichnet,
dass der Hebel (32) an einem Ende an der Betätigungsstange (6) festgelegt ist und an seinem
anderen Ende an einem Schlitten (30) schwenkbar gelagert ist, welcher den Hebel (32)
in einer Führungsnut (29) des Halteprofils (14) senkrecht zur Flügelebene abstützt.
2. Beschlaggarnitur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (30) durch zumindest eine Rolle (35 in der Führungsnut (29) gelagert
ist und dass die Schwenkachse (42) des Hebels (32) und der Rolle (35) identisch sind.
3. Beschlaggarnitur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteprofil (14) aus einem im wesentlichen U-förmigen Profil besteht.
4. Beschlaggarnitur nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Schlitten (30) ein Gleitkörper (31) angebracht ist, der an die Führungsnut
(29) angepasst ist.
5. Beschlaggarnitur nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Hebel (32) vorgesehen sind, die jeweils nahe dem Ende des Halteprofils (14)
angebracht sind.
6. Beschlaggarnitur nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die ortsfeste Lagerung des Hebels (32) an dem Flügel über die Betätigungsstange (6)
erfolgt.
7. Beschlaggarnitur nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (32) an der Betätigungsstange (6) mittels eines Befestigungsprofils (23)
erfolgt, welches in einer Nut (20) der Betätigungsstange (6) festgesetzt ist.
8. Beschlaggarnitur nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsstange (6) als Einsatzkörper (11) ausgebildet ist, der von einem Abdeckelement
(10) umgriffen ist und der seinerseits das Halteprofil (14) übergreift.
9. Beschlaggarnitur nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Befestigungsprofil (23) eine quer verlaufende Nut (43) vorgesehen ist, in
die eine als Sperrglied wirksame Fixierplatte (12, 13) einführbar ist, die an dem
Einsatzkörper (11) befestigbar ist.