[0001] Die gegenständliche Erfindung betrifft ein Saugventil mit einem Ventilsitz und einem
Ventilfänger, zwischen denen ein Ventilelement hin- und herbeweglich angeordnet ist,
und mit einem Abhebegreifer mit einer Anzahl von Abhebegreiferfingern, die durch Durchgangskanäle
im Ventilsitz durchgreifen und am Ventilelement anliegen, wobei der Abhebegreifer
mittels einer Abhebegreiferverdrehsicherung gegenüber dem Ventilsitz verdrehgesichert
angeordnet und in axialer Richtung geführt ist
[0002] Saugventile von Verdichtern bzw. Kompressoren sind häufig mit Abhebgreifen ausgeführt.
Diese dienen im Wesentlichen, wie hinlänglich bekannt, dazu, den Kompressor lastlos
hochzufahren bzw. den Kompressor auf Leerlaufbetrieb zu schalten.
[0003] Um speziell bei trocken laufenden Kompressoren den Verschleiß des Abhebegreifers
an der Führung zu verhindern werden bereits seit Jahren Führungsbänder und Führungsringe
in den Greiferführungen verwendet, wie z.B. in der
EP 686 770 A2 oder der
DE 44 31 512 A1 gezeigt. Zusätzlich wird die Verdrehung des Abhebegreifers durch die Verwendung von
Anlaufblöcken 21 aus Kunststoff begrenzt, wie in Fig. 3 dargestellt. Dabei werden
diese Anlaufböcke 21 mittels Schrauben 23, vorzugsweise radial innen, am Ventilsitz
3 angeschraubt. Im Fall, dass auf diese Verdrehsicherung verzichtet wird, würden die
Greiferfinger 24 durch die Verdrehung des Abhebegreifers an den Stegen der Durchgangsöffnungen
13 am Ventilsitz 3 reiben und könnten aufgrund des dadurch auftretenden hohen Verschleißes
eine Schädigung des Ventils und/oder des Abhebegreifers selbst verursachen. Aufgrund
der geometrischen Vielfalt der Ventilausführungen müssten diese Anlaufblöcke 21 darüber
hinaus für jedes Ventil aufwendig maßgeschneidert und in kleinen Stückzahlen beschafft
und gelagert werden. Die damit verursachten Kosten sind entsprechend hoch. Außerdem
können die Anlaufböcke 21, insbesondere bei kleineren Ventilen, die Strömungsverhältnisse
im Ventil negativ beeinflussen.
[0004] Aufgabe der gegenständlichen Erfindung ist es daher eine Abhebegreiferverdrehsicherung
und -führung für einen Abhebegreifer eines Saugventils anzugeben, die bei Saugventilen
unterschiedlicher Geometrien gleichermaßen und ohne negative Auswirkungen auf die
Funktion des Saugventils einsetzbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst, indem die Abhebegreiferverdrehsicherung als zylinderförmige
Verdrehsicherungshülse ausgeführt ist, die verdrehgesichert am und konzentrisch zum
Ventilsitz angeordnet ist und die zylinderförmige Verdrehsicherungshülse an einem
dem Ventilsitz abgewandten Bereich eine Mantelfläche mit einer Grundfläche mit einer
nicht kreisrunden Außenkontur aufweist, am Abhebegreifer ein zentral angeordneter
Abschnitt mit einer axial durchgehenden konzentrischen Öffnung mit einer zur Außenkontur
gegengleicher Innenkontur angeordnet ist und zur Führung und Verdrehsicherung des
Abhebegreifers der Abhebegreifer mit dem zentralen Abschnitt auf der Verdrehsicherungshülse
angeordnet ist. Eine solche zentral radial innen angeordnet Verdrehsicherungshülse
kann bei Ventilen mit den unterschiedlichsten Geometrien eingesetzt werden, da die
Verdrehsicherung unabhängig von der Geometrie des Saugventils ist. Außerdem können
die Strömungsverhältnisse des Saugventils im Bereich der Durchströmkanäle durch die
besondere Anordnung der Verdrehsicherungshülse nicht beeinflusst werden. Trotzdem
kann mit der Verdrehsicherungshülse eine einfache und sichere Verdrehsicherung und
Führung des Abhebegreifers realisiert werden.
[0006] Die Verdrehsicherungshülse wird einfach verdrehgesichert im Ventilsitz angeordnet,
wenn im Ventilsitz eine konzentrische Vertiefung mit einer zur Außenkontur gegengleichen
Innenkontur vorgesehen ist, in der die Verdrehsicherungshülse gesteckt wird. Alternativ
kann an der dem Ventilsitz zugewandten Stirnfläche der Verdrehsicherungshülse ein
axial davon abstehender Vorsprung vorgesehen ist, der in einer Vertiefung im Ventilsitz
angeordnet ist.
[0007] Eine einfache Beschränkung der axialen Bewegung des Abhebegreifers kann erzielt werden,
indem in einem dem Ventilsitz zugewandten Bereich der Verdrehsicherungshülse ein sich
in axialer Richtung erstreckender ringförmiger Abschnitt vorgesehen ist. Mit einer
solchen Anordnung entsteht ein Anschlag in axialer Richtung für den Abhebegreifer.
Durch die Höhe des ringförmigen Abschnittes kann die axiale Bewegungsgrenze des Abhebegreifer
einfach eingestellt werden.
[0008] Die Außenkontur der Verdrehsicherungshülse bzw. die Innenkontur des Abhebegreifers
kann nahezu beliebig gewählt werden. Dabei ist besonders vorteilhaft, die Kontur wellenförmig,
als Polygonzug oder als Vieleck zu formen, da solche Konturen einfach und genau hergestellt
werden können.
[0009] Wenn die Verdrehsicherungshülse als Hohlzylinder ausgeführt ist und in der Verdrehsicherungshülse
eine zylinderförmige Hülse angeordnet ist, können die Materialien der Verdrehsicherungshülse
und der Hülse der zugeordneten Funktion entsprechend gewählt werden. Die Verdrehsicherungshülse
kann z.B. aus einem Material gefertigt werden, das eine möglichst geringe Reibung
zwischen Verdrehsicherungshülse und Abhebegreifer sicherstellt, und die innen liegende
Hülse kann aus einen Material hoher Festigkeit gefertigt werden, um die Schraubenvorspannkraft
sicher auf den Ventilsitz übertragen zu können.
[0010] Die gegenständliche Erfindung wird im Nachfolgenden anhand der schematischen, nicht
einschränkenden Figuren 1 bis 8, die jeweils ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der
Erfindung zeigen, beschrieben. Dabei zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Saugventil mit einem Abhebegreifer,
Fig. 2 eine Explosionsdarstellung dieses Saugventils,
Fig. 3 eine Verdrehsicherung für den Abhebegreifer nach dem Stand der Technik,
Fig. 4 und 5 je ein Beispiel einer möglichen Grundfläche der zylinderförmigen Verdrehsicherungshülse,
Fig. 6 eine Detailansicht einer zylinderförmigen Verdrehsicherungshülse und
Fig. 7 und 8 eine weitere erfindungsgemäße Ausgestaltung einer Verdrehsicherungshülse.
[0011] Der grundsätzliche Aufbau eines Saugventils 1 ist hinlänglich bekannt, weshalb hier
nur kurz unter Bezugnahme auf die Figs. 1 und 2 darauf eingegangen wird. Ein Saugventil
1, z.B. für den Einsatz in Verdichtern, besteht aus einem Ventilsitz 3 und einem Ventilfänger
2. Dazwischen ist ein Ventilelement 4 angeordnet, das zwischen Ventilsitz 3 und Ventilfänger
2 hin- und herbewegt wird und im Zusammenwirken mit dem Ventilsitz 3 die Dichtungsfunktion
übernimmt, indem es die ringförmigen Durchgangskanäle 13 im Ventilsitz 3 verschließt
und freigibt. Die einzelnen Teile des Saugventils 1 werden durch einen durchgehenden
Bolzen 8, der in den Ventilfänger 2 geschraubt wird, und einer gegenüberliegenden
Mutter 10 zusammengehalten. Der Abstand zwischen Ventilsitz 3 und Ventilfänger 2,
und somit der mögliche Ventilhub, wird durch eine dazwischen liegende Distanzscheibe
9, die am Bolzen 8 angeordnet ist, eingestellt. Im Ventilfänger 2 sind weiters ringförmige
Abströmkanäle 14 angeordnet.
[0012] Am dem Ventilelement 4 abgewandten Ende des Bolzens 8 ist ein Abhebegreifer 22 angeordnet,
dessen Abhebegreiferfinger 24 durch die Durchgangskanäle 13 des Ventilsitzes 3 hindurch
greifen und am Ventilelement 4 anliegen. Der Abhebegreifer 22 wird über eine Scheibe
18 von der Mutter 10 an einer Hülse 25, die die Schraubenvorspannkraft auf den Ventilsitz
3 überträgt, gehalten. An der Scheibe 18 liegt eine Feder 17 an, deren gegenüberliegendes
Ende an einer zweiten, vom Ventilsitz 3 weiter entfernt liegenden Scheibe 27 anliegt.
Die zweite Scheibe 27 wird hier über einen Sicherungsring 29 im Abhebegreifer 22 gehalten.
Aufgrund dieser Anordnung kann der Abhebegreifer 22 in axialer Richtung gegen die
Federkraft der Feder 17 in Richtung Ventilfänger 2 bewegt werden, wodurch das Ventilelement
4 vom Ventilsitz 3 abgehoben wird und die Durchgangskanäle 13 freigegeben werden.
Die Rückstellung des Abhebegreifers 22 erfolgt dabei selbsttätig durch die Federkraft
der Feder 17. Selbstverständlich kann die axiale Beweglichkeit des Abhebegreifers
22 auch durch eine beliebig andere geeignete Anordnung als die hier beschriebene realisiert
werden.
[0013] Das Ventilelement 4 umfasst in diesem Beispiel konzentrisch angeordnete Dichtringe
5, die mit den Ventilsitz 3 dichtend zusammenwirken. Dazu sind an den Dichtringen
5 und am Ventilsitz 3 jeweils zugeordnete und zusammenwirkende Dichtflächen angeordnet.
Die Dichtflächen an den Dichtringen 5 können zum Beispiel eben sein (also in einer
Normalebene der Achse des Saugventils 1 liegen), die Dichtringe 5 können als Dichtflächen
aber auch abgeschrägte Kanten aufweisen oder die Dichtringe 5 könnten auch torisch
ausgebildete Dichtflächen aufweisen. Grundsätzlich sind aber auch andere beliebig
geformte Dichtflächen möglich. Die entsprechend zugeordneten Dichtflächen am Ventilsitz
3 sind dabei auf jeden Fall ebenfalls entsprechend geformt.
[0014] Am Ventilsitz 3 sind über den Umfang verteilt und in unterschiedlichen radialen Abständen
eine Anzahl von in Richtung der Dichtringe 5 abstehenden Ringführungsnasen 15 angeordnet,
zwischen denen die einzelnen Dichtringe 5 sowohl in radialer als auch in axialer Richtung
geführt angeordnet sind. Die Ringführungsnasen 15 stehen dabei zumindest soweit aus
dem Ventilsitz 3 heraus, dass die Dichtringe 5 während der gesamten Ringöffnungsbewegung
geführt bleiben.
[0015] Das Ventilelement 4 umfasst weiters eine Synchronplatte 7, die an den dem Ventilsitz
3 gegenüberliegenden Seiten der Dichtringe 5 angeordnet ist und die Dichtringe 5 überdeckt.
Die Synchronplatte 7 wird durch eine Reihe von in Federnestern 16 am Ventilfänger
2 angeordneten Spiralfedern 11 federbelastet. Die Spiralfedern 11 drücken somit die
Dichtringe 5 über die Synchronplatte 7 gegen den Ventilsitz 3. Während der Ringöffnungsbewegung
werden die Dichtringe 5 durch den anstehenden Gasdruck entgegen der Kraft der Spiralfedern
11 vom Ventilsitz 3 abgehoben. Anstelle der Spiralfedern 11 könnten in bekannter Weise
aber auch Federplatten vorgesehen sein oder es könnte die Befederung durch aus der
Synchronplatte 7 heraus gebogene federnde Arme erfolgen.
[0016] Zwischen der Synchronplatte 7 und den Dichtringen 5 ist weiters eine metallische
Trennplatte 6 angeordnet, die verhindert, dass sich die Synchronplatte 7 und die Dichtringe
5 direkt berühren und sich somit gegenseitig verschleißen könnten. Die Trennplatte
6 ist z.B. als dünne ebene Metallscheibe ausgeführt, könnte aber auch beliebig anders
(entsprechend der Form der Synchronplatte 7 und/oder der Dichtringe 5) geformt sein,
z.B. gekrümmt sein. In der Synchronplatte 7 und die Trennplatte 6 sind natürlich wieder
eine Reihe von, bevorzugt ringförmigen (eigentlich eine Reihe von Kreisringabschnitten,
die durch Radialstege getrennt werden), Durchströmöffnungen angeordnet, damit das
gasförmige Medium möglichst verlustlos durch das Saugventil 1 durchtreten kann.
[0017] Die Synchronplatte 7, die Trennplatte 6 und die Dichtringe 5 bilden in diesem Beispiel
das Ventilelement 4 des Saugventils 1, liegen lose aneinander und werden während der
Ringöffnungsbewegung gemeinsam bewegt. Durch die Trennung von Synchronplatte 7 und
Dichtringen 5 durch die Trennplatte 6 können sich diese durch die ständige Bewegung
des Ventilelements 4 nicht mehr gegenseitig verschleißen. Selbstverständlich kann
das Ventilelement auch anders ausgeführt sein, z.B. ohne Trennplatte 6 oder ohne Synchronplatte
7 oder mit einer Dichtplatte anstelle der Dichtringe 5, was für die gegenständliche
Erfindung nebensächlich ist.
[0018] Damit die Durchströmöffnungen 20 der Synchronplatte 7 und der Trennplatte 6 zu den
Durchgangskanälen 13 des Ventilsitzes 3 bzw. den Abströmkanälen 14 des Ventilfängers
2 richtig positioniert bleiben (und den verfügbaren Strömungsquerschnitt nicht verkleinern),
wird verhindert, dass sich diese Teile relativ zueinander verdrehen, was durch einen
durch diese Teile durchgesteckten Verdrehsicherungsstift 12, der auch im Ventilfänger
2 und im Ventilsitz 3 steckt, erreicht werden kann. Diese Ventilverdrehsicherung kann
aber natürlich auch auf andere möglichen Arten hergestellt werden, z.B. durch entsprechende
Vorsprünge und Anschläge an den einzelnen Teilen.
[0019] Um zu verhindern, dass sich der Abhebegreifer 22 gegenüber dem Ventilsitz 3 verdreht,
da dadurch die Abhebegreiferfinger 24 an den radialen Stegen zwischen den Durchgangskanälen
13 anliegen und reiben könnten, was zu einem erhöhten Verschleiß und/oder einer Beschädigung
der Abhebegreiferfinger 24 und/oder des Ventilsitzes 3 führen kann, ist eine Abhebegreiferverdrehsicherung
vorgesehen. Diese besteht aus einer zylinderförmigen Verdrehsicherungshülse 20, die
verdrehgesichert im Ventilsitz 3 gehalten wird. Diese Verdrehsicherungshülse 20 ist
dabei konzentrisch um den Bolzen 8 und zwischen Ventilsitz 3 und Mutter 10 angeordnet.
Die Verdrehsicherungshülse 20 kann dabei auch zum Übertragen der Schraubenvorspannung
verwendet werden, womit die Hülse 25 auch gänzlich entfallen könnte, oder die Verdrehsicherungshülse
20 könnte auf die Hülse 25 gesteckt oder in anderer Weise um diese angeordnet werden.
Die Verdrehsicherungshülse 20 kann dabei aus Metall, wie z.B. Bronze, Messing oder
ähnlichem Material, sowie aus Kunststoff oder gefüllten bzw. faserverstärktem Kunststoff,
wie z.B. PEEK, PPS, PTFE, POM oder PA, gefertigt sein. Grundsätzlich sollte das Material
der Verdrehsicherungshülse 20 in Abhängigkeit vom Material des Abhebegreifers 22 natürlich
so gewählt werden, dass die entstehende Reibung zwischen Abhebegreifer 22 und Verdrehsicherungshülse
20 möglichst gering wird, um den Verschleiß durch die Führung zu minimieren. Die Hülse
25 wird bevorzugt aus Metall oder einem Material ähnlicher Festigkeit gefertigt, um
die Schraubenvorspannung übertragen zu können.
[0020] Die Hülse 25 und die Verdrehsicherungshülse 20 können natürlich auch als Verbundteil
gefertigt werden, wie in Fig. 6 dargestellt. Die zylindrische Hülse 25, z.B. aus Metall,
hat dabei eine gerippte oder gerillte Außenkontur 31, die in einem Spritzgussverfahren
zur Ausformung der Verdrehsicherungshülse 20 mit den Anschlagsflächen 30 umspritzt
wird, z.B. mit einem geeigneten Kunststoff. Die Hülse 25 und die Verdrehsicherungshülse
20 werden so formschlüssig miteinander zu einem Verbundteil verbunden.
[0021] Die Verdrehsicherungshülse 20 weist eine Grundfläche mit einer nicht kreisrunden
Außenkontur auf, sodass eine zylinderförmige Hülse entsteht, die eine Mantelfläche
mit axial ausgerichteten Anschlagsflächen 30, die in Verbindung mit einem entsprechenden
Gegenprofil eine Verdrehung verhindern, aufweist. Am Abhebegreifer 22 ist an einem
radial zentralen Abschnitt 28 ein entsprechendes Gegenprofil mit der passenden Innenkontur
eingearbeitet. Der Abhebegreifer 22 wird mittels dieses zentralen Abschnitts 28 auf
die Verdrehsicherungshülse 20 aufgeschoben, sodass die Außenkontur der Verdrehsicherungshülse
20 und die Innenkontur dieses Abschnitts 28 zusammenwirken. Dadurch wird ein Verdrehen
des Abhebegreifers 22 gegenüber der Verdrehsicherungshülse 20 und somit auch gegenüber
dem Ventilsitz 3 verhindert.
[0022] Die Außenkontur der Grundfläche der Verdrehsicherungshülse 20 kann dabei nahezu beliebig
geformt sein, eine sehr einfache Form wäre z.B. eine Ellipse. Beispiele für mögliche
Außenkonturen sind in den Figuren 4 und 5 dargestellt. Nach Fig. 4 wird die Außenkontur
durch aneinander gereihte, entgegengesetzt gekrümmte Kreisabschnitte gebildet, sodass
eine wellenförmige Außenkontur entsteht. Die Wellenflanken bilden dabei die Anschlagsflächen
30 der Mantelfläche. Die Außenkontur könnte aber auch durch einen beliebigen Polygonzug
oder ein Vieleck gebildet werden. In Fig. 5 ist die Außenkontur als Sechseck, hier
mit abgerundeten Kanten, geformt (kann natürlich auch jedes andere Vieleck sein),
wobei die Anschlagsflächen 30 durch die Seitenflächen des Sechsecks (bzw. Vielecks)
gebildet werden. Die Innenkontur des Gegenprofils im Abhebegreifer 22 wäre dann entsprechend
gegengleich geformt, also hier eine wellenförmige Kontur oder ein Innensechseck -
umfasst also wiederum entsprechende Anschlagsflächen. Durch die zusammenwirkenden
Anschlagsflächen 30 an der Außenkontur der Verdrehsicherungshülse 20 und an der Innenkontur
des Abhebegreifers 22 kann sich dieser gegenüber der Verdrehsicherungshülse 20 nicht
mehr verdrehen. Um ein Verdrehen der Verdrehsicherungshülse 20 verhindern zu können,
sind zumindest je zwei zusammenwirkende Anschlagsflächen 30 auf der Innen- und Außenkontur
erforderlich.
[0023] Die Verdrehsicherungshülse 20 hat aber auch eine Führungsfunktion, in dem der Abhebegreifer
22 durch die nicht kreisrundförmige Grundfläche der Verdrehsicherungshülse 20 in axialer
Richtung geführt wird. Dazu können die Außenkontur und die zugehörige Innenkontur
mit einem geeigneten Spiel ausgeführt werden, das eine möglichst ungehinderte und
reibungsfreie axiale Bewegung zulässt. Allerdings sollte das Spiel nicht zu groß werden,
um zu vermeiden, dass sich die Verdrehsicherungshülse 20 in einem kleinen Bereich
hin- und herdrehen kann, was den Verschleiß erhöhen kann. Günstig sind in diesem Zusammenhang
Konturen mit steilen Flanken, wie z.B. in Fig. 4 gezeigt, da dann der Abhebegreifer
sehr genau ausgerichtet werden kann, eine sehr sichere Führung sichergestellt ist
und ein Spiel des Abhebegreifers 22 in Umfangsrichtung (und damit ein Hin- und Herdrehen)
sehr klein gehalten werden kann. Ebenfalls kann durch eine geeignete Werkstoffwahl
die Reibung zwischen Verdrehsicherungshülse 20 und Abhebegreifer 22 reduziert werden.
[0024] Eine Voraussetzung für das Funktionieren der Verdrehsicherung ist natürlich, dass
die Verdrehsicherungshülse 20 selbst verdrehgesichert gegenüber dem Ventilsitz 3 angeordnet
ist. Das kann am einfachsten durch eine kraftschlüssige Verbindung erreicht werden,
indem die Verdrehsicherungshülse 20 durch die Schraubenvorspannkraft gegen den Ventilsitz
3 gepresst wird, sodass sich diese durch die entstehenden Reibungskräfte nicht mehr
oder nur sehr schwer Verdrehen kann. Sicherer ist jedoch eine formschlüssige Verbindung,
wie im hier beschriebenen Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 gezeigt. Dazu ist
im Ventilsitz 3 eine Vertiefung 26 angeordnet, die eine Innenkontur aufweist, die
das Gegenprofil zur Außenkontur der Verdrehsicherungshülse 20 (wie oben beschrieben)
darstellt. Bei dieser Verbindung muss kein Spiel vorhanden sein, sondern es könnte
auch ein Presssitz vorgesehen sein, sodass sich die Verdrehsicherungshülse 20 gegenüber
dem Ventilsitz 3 überhaupt nicht verdrehen kann und sicher im Ventilsitz 3 gehalten
wird. Diese Vertiefung 26 kann dabei mit einem gängigen Verfahren, wie z.B. Fräsen,
Erodieren, Bohren, etc. hergestellt werden. Wenn die Kontur aus Kreisabschnitten besteht,
kann die Kontur besonders einfach durch Bohren hergestellt werden.
[0025] Eine andere Möglichkeit, die Verdrehsicherungshülse 20 verdrehgesichert anzuordnen
wird anhand der Figuren 7 und 8 beschrieben. Hier sind an der dem Ventilsitz 3 zugeordneten
Stirnfläche der Verdrehsicherungshülse 20 von dieser abstehende Vorsprünge 32, hier
zylinderförmige Zapfen, angeordnet, die in zugeordnete Vertiefungen 33, hier Bohrungen,
am Ventilsitz 3 gesteckt werden, womit sich die Verdrehsicherungshülse 20 gegenüber
dem Ventilsitz 3 nicht mehr verdrehen kann.
[0026] Weiters kann vorgesehen sein, dass an einem dem Ventilsitz 3 zugeordneten Bereich
der Verdrehsicherungshülse 20 ein sich in axialer Richtung erstreckender ringförmiger
Abschnitt 34 angeformt ist, der hier einen (nicht notwendiger Weise) größeren Radius
aufweist, wie der Radius der Einhüllenden der Mantelfläche der Verdrehsicherungshülse
20, wie in Fig. 7 und 8 gezeigt. Dadurch wird am Übergang zum ringförmigen Abschnitt
34 ein Vorsprung 35 gebildet, der als axialer Anschlag für den Abhebegreifer 22 verwendet
werden kann. Damit kann die axiale Bewegung des Abhebegreifers 22 begrenzt werden.
Ein entsprechender Anschlag für den Abhebegreifer 22 kann aber auch ohne Vorsprung
35 erzielt werden, z.B. in dem der ringförmige Abschnitt als Außenradius den Radius
der Einhüllenden der Mantelfläche der Verdrehsicherungshülse 20 aufweist.
1. Saugventil mit einem Ventilsitz (3) und einem Ventilfänger (2), zwischen denen ein
Ventilelement (4) hin- und herbeweglich angeordnet ist, und mit einem Abhebegreifer
(22) mit einer Anzahl von Abhebegreiferfingern (24), die durch Durchgangskanäle (13)
im Ventilsitz (3) durchgreifen und am Ventilelement (4) anliegen, wobei der Abhebegreifer
(22) mittels einer Abhebegreiferverdrehsicherung gegenüber dem Ventilsitz (3) verdrehgesichert
angeordnet und in axialer Richtung geführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Abhebegreiferverdrehsicherung als zylinderförmige Verdrehsicherungshülse (20)
ausgeführt ist, die verdrehgesichert am und konzentrisch zum Ventilsitz (3) angeordnet
ist und die zylinderförmige Verdrehsicherungshülse (25) eine Grundfläche mit einer
nicht kreisrunden Außenkontur aufweist, dass am Abhebegreifer (22) ein zentral angeordneter
Abschnitt (28) mit einer axial durchgehenden konzentrischen Öffnung mit einer zur
Außenkontur gegengleichen Innenkontur angeordnet ist und dass zur Führung und Verdrehsicherung
des Abhebegreifers (22) der Abhebegreifer (22) mit dem zentralen Abschnitt (28) auf
der Verdrehsicherungshülse (25) angeordnet ist.
2. Saugventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Ventilsitz (3) eine konzentrische Vertiefung (26) mit einer zur Außenkontur gegengleichen
Innenkontur vorgesehen ist, in der die Verdrehsicherungshülse (20) angeordnet ist.
3. Saugventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der dem Ventilsitz (3) zugewandten Stirnfläche der Verdrehsicherungshülse (20)
ein davon in axialer Richtung abstehender Vorsprung (32) vorgesehen ist, der in einer
Vertiefung (33) im Ventilsitz (3) angeordnet ist.
4. Saugventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in einem dem Ventilsitz (3) zugewandten Bereich der Verdrehsicherungshülse (20) ein
sich in axialer Richtung erstreckender ringförmiger Abschnitt vorgesehen ist.
5. Saugventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenkontur der Verdrehsicherungshülse (20) bzw. die Innenkontur des zentralen
Abschnitts (28) des Abhebegreifers (22) wellenförmig geformt ist, bevorzugt mit Kreisabschnitten
mit abwechselnd gegengleichen Krümmungen.
6. Saugventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenkontur der Verdrehsicherungshülse (20) bzw. die Innenkontur des zentralen
Abschnitts (28) des Abhebegreifers (22) als Polygonzug geformt ist.
7. Saugventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenkontur der Verdrehsicherungshülse (20) bzw. die Innenkontur des zentralen
Abschnitts (28) des Abhebegreifers (22) als Vieleck geformt ist.
8. Saugventil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdrehsicherungshülse (20) aus Metall oder Kunststoff bzw. gefüllten oder faserverstärktem
Kunststoff gefertigt ist.
9. Saugventil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdrehsicherungshülse (20) als Hohlzylinder ausgeführt ist und in der Verdrehsicherungshülse
(20) eine zylinderförmige Hülse (25) angeordnet ist.
10. Saugventil nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdrehsicherungshülse (20) und die zylinderförmige Hülse (25) als Verbundteil
gebildet sind.