[0001] Die Erfindung betrifft eine Vakuumpumpe zur Erzeugung von Grob- oder Feinvakuum mit
Motor, mit Steuerelektronik, mit Gaseinlass und Gasauslass, und Pumpsystem.
[0002] Eine im Stand der Technik übliche Bauform für Vakuumpumpen zur Erzeugung von Grob-
und Feinvakuum zeigt die
EP-A 1 591 663 am Beispiel einer ölgedichteten Drehschiebervakuumpumpe. Diese Vakuumpumpe weist
einen Asynchronmotor mit Lüfter und eine darauf in einer Kiste untergebrachte Steuerelektronik
auf. Diese Komponenten bilden zusammen den Antrieb der Vakuumpumpe und sind an deren
Gehäuse angeflanscht. Die für die Erzeugung des Vakuums notwendigen Bauteile sind
innerhalb des Gehäuses der Vakuumpumpe vorgesehen. Im Falle der Drehschiebervakuumpumpe
ist dies insbesondere die oftmals als Pumpsystem bezeichnete Komponente, welche Welle,
Rotor, Stator und Schieber beinhaltet und von einem im Gehäuse befindlichen Ölbad
umgeben ist. Im Gehäuse der Vakuumpumpe entsteht ein Großteil der Wärme. Die Kühlung
erfolgt aber ausschließlich durch den Lüfter, welcher auf der Motorwelle sitzt und
sich am dem Pumpsystem gegenüberliegenden Ende der Vakuumpumpe befindet. Hieraus ergibt
sich als ein Nachteil dieses Aufbaus ein schwieriger Wärmehaushalt.
[0003] Ein anderer Nachteil dieses Konzepts offenbart sich bei Betrachtung einer ganzen
Baureihe von Vakuumpumpen. Eine Baureihe umfasst mehrere Modelle, die sich jeweils
in Saugvermögen und/oder Enddruck voneinander unterscheiden. Hierdurch ergeben sich
für jedes Modell der Baureihe unterschiedliche Bauteile im Antrieb, am Gehäuse und
in dessen Innerem. Dies sorgt für hohe Produktionskosten.
[0004] Aus diesen Nachteilen ergibt sich die Aufgabe, einen neuen Aufbau für eine Vakuumpumpe
vorzustellen, der bei einem günstigen Kostenrahmen den Wärmehaushalt verbessert.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vakuumpumpe mit den Merkmalen des ersten Anspruchs.
Die erfindungsgemäße Vakuumpumpe besitzt ein Gehäuse, welches wenigstens zwei Abschnitte
aufweist. In einem Steuerungsabschnitt ist die Steuerelektronik und in einem Pumpabschnitt
das Pumpsystem angeordnet. Hierdurch werden die Funktionseinheiten, obgleich in einem
Gehäuse platziert, voneinander getrennt. Dadurch erfolgt gleichzeitig eine Trennung
der bei unterschiedlichen Temperaturen arbeitenden Bauteile der Vakuumpumpe. Hierdurch
wird der Wärmehaushalt entscheidend verbessert. Gleichzeitig wirkt diese Maßnahme
kostensenkend, da die Abschnitte innerhalb einer Baureihe mehrfach verwendet werden
können und nicht für jedes Modell der Baureihe angepasst werden müssen.
[0006] Die abhängigen Ansprüche 2 bis 9 stellen vorteilhafte Weiterbildungen dar.
[0007] Gemäß einer ersten Weiterbildung wird vorgeschlagen, Gaseinlass und Gasauslass in
einem eigenen Peripheriabschnitt anzuordnen. Dies ermöglicht es, einen solchen Abschnitt
für eine Baureihe zu konstruieren, wodurch die Kostenvorteile erhöht werden. Gleichzeitig
werden auch hier wärmeführende Teile in einem eigenen Abschnitt untergebracht, so
dass ein Vorteil für den Wärmehaushalt erreicht wird.
[0008] Oftmals sollen Vakuumpumpen heute mit Elektronik zur Diagnose und Fernkommunikation
ausgestattet sein. Hierzu ist ein Raum erforderlich, der in einer Weiterbildung durch
einen Zwischenabschnitt gewonnen wird.
[0009] In einer Weiterbildung dieses Gedankens wird ein Lüfter in diesem Zwischenabschnitt
platziert, so dass ein vom Motor der Vakuumpumpe und dessen Drehzahl unabhängiger
Kühlluftstrom erzeugt werden kann. Dies erlaubt es, eine drastisch verbesserte Kühlung
gerade des Pumpabschnitts zu erreichen.
[0010] In einer Weiterbildung wird der Wärmehaushalt weiter verbessert, indem eine Dichtung
zwischen Steuerungsabschnitt und dem daran benachbarten Abschnitt vorgesehen wird.
Diese Dichtung wird als Barriere für die Wärmeübertragung von Abschnitt zu Abschnitt.
[0011] Dieser Vorteil lässt sich weiter vertiefen, indem eine Dichtung zwischen Peripherieabschnitt
und Zwischenabschnitt angeordnet ist.
[0012] Besonders zur Geltung kommen diese Maßnahmen in einer Weiterbildung, bei der sämtliche
Abschnitte axial aufeinanderfolgend angeordnet sind.
[0013] Die Weiterbildungen nach den Ansprüchen 3 bis 7 lassen sich weiter verbessern, indem
Peripherieabschnitt, Zwischenabschnitt und Steuerungsabschnitt in dieser Reihenfolge
im Gehäuse der Vakuumpumpe angeordnet sind. Hierdurch erfolgt eine thermische Trennung
des kühlen Steuerungsabschnitts vom Peripherieabschnitt, wodurch die elektronischen
Bauteile innerhalb des Steuerungsabschnitt vor zu schneller Alterung geschützt sind.
[0014] Besonders ausgeprägt sind die genannten Vorteile bei einer ölgedichteten Drehschieberpumpe,
bei der das Pumpsystem eine Welle enthält, welche exzentrisch eine im Gehäuse des
Pumpsystems befindliche zylindrische Bohrung durchsetzt, wobei die Welle eine Pumpwirkung
erzielende Schieber aufweist, und dass das Pumpsystem ein Schmiermittel zum Dichten
und Schmieren der Schieber enthält.
[0015] Anhand eines Ausführungsbeispiels soll die Erfindung näher erläutert werden. Weitere
Vorteile werden ebenfalls aufgezeigt. Es zeigen:
- Fig. 1:
- a) seitlicher Blick auf eine mit Haube ausgestattete Vakuumpumpe, demontierter Zustand,
b) seitlicher Blick, montiert.
- Fig. 2:
- Senkrechter Schnitt durch Zwischenabschnitt und Steuerungsabschnitt der Vakuumpumpe.
- Fig. 3:
- Waagrechter Schnitt entlang B-B' durch die Vakuumpumpe.
- Fig. 4:
- Senkrechter Schnitt durch Pumpabschnitt und Peripherieabschnitt.
- Fig. 5:
- Schnitt entlang A-A' durch die Vakuumpumpe nach Figur 1.
[0016] In den nachfolgenden Abbildungen bezeichnen gleiche Ziffern gleiche Teile.
[0017] Die erste Abbildung zeigt eine Vakuumpumpe, welche aus vier Abschnitten aufgebaut
und von einer Haube 1 umgeben ist. Diese Haube ist im Abbildungsteil a) im demontierten
Zustand gezeigt, während sie im Abbildungsteil b) an der Vakuumpumpe montiert ist
und einen Teil des Gehäuses dieser Vakuumpumpe umgibt. Die Vakuumpumpe selbst ruht
auf einem Fuß 10.
[0018] Die Abschnitte der Vakuumpumpe beinhalten unterschiedliche Funktionseinheiten. Der
Steuerungsabschnitt 2 enthält die Steuerelektronik, welche die Netzspannung für die
Bestromung der Spulen des Antriebs aufbereitet. In einem Zwischenabschnitt 3 ist ein
Lüfter 6 angeordnet, der Luft ansaugt und in den Raum zwischen am Gehäuse vorgesehen
Kühlrippen 8 fördert, wodurch eine Kühlwirkung erzielt wird. Die Ansaug- und Förderwirkung
des Lüfters ist durch die gestrichelten Pfeile verdeutlicht. Ein Peripherieabschnitt
4 weist die Gasanschlüsse auf, also Gaseinlass 9 und -auslass. Am Peripherieabschnitt
ist außerdem der Fuß 10 angeordnet. Dieser weist Mittel auf, beispielsweise Elastomerkörper,
mit denen die Schwingungsübertragung zwischen Vakuumpumpe und Boden verringert wird.
Im Pumpabschnitt 5 sind diejenigen Bauteile angeordnet, mit denen das Gas so weit
verdichtet wird, dass es gegen die Atmosphäre ausgestoßen werden kann. Diese vier
Abschnitte sind axial aufeinanderfolgend angeordnet, wobei sich der Zwischenabschnitt
zwischen Peripherieabschnitt und Steuerungsabschnitt befindet. Auf der dem Zwischenabschnitt
gegenüberliegenden Seite des Peripherieabschnitts ist der Pumpabschnitt vorgesehen.
Hierdurch erfolgt eine thermische Trennung des kühlen Steuerungsabschnitts vom Peripherieabschnitt,
wodurch die elektronischen Bauteile innerhalb des Steuerungsabschnitt vor zu schneller
Alterung geschützt sind.
[0019] Die Abschnitte der Vakuumpumpe sind zumindest teilweise von der Haube 1 umgeben.
Sie ist in dem Beispiel so gestaltet, dass sie den unteren Teil der Vakuumpumpe abdeckt.
Unten bezieht sich hier auf die Richtung, in der der Fuß der Vakuumpumpe montiert
ist. Während sie so geformt ist, dass Steuerungs- und Zwischenabschnitt vollständig
verdeckt sind, ist sie im Bereich der Pumpabschnitts weniger hoch, so dass sie nur
den unteren Teil verdeckt. In diesem unteren Teil sind Kühlrippen 8 vorgesehen, wobei
diese auch im oberen Teil vorhanden sein können. Die Haube verdeckt wenigstens einen
Teil der Kühlrippen, so dass Kanäle entstehen, die durch Haube, Gehäuse und Kühlrippen
begrenzt werden. Sie verdeckt außerdem den Lüfter. Damit dieser Luft ansaugen und
anschließend in die Kanäle fördern kann, weist die Haube eine Öffnung auf. Im Beispiel
ist diese als eine Mehrzahl von Lüftungsschlitzen 7 gestaltet. Zahl und Form der Lüftungsschlitze
kann je nach Vakuumpumpe und den Anforderungen an den Gasstrom des Lüfters variieren.
[0020] Abbildung 2 zeigt in einem senkrechten Schnitt durch die Vakuumpumpe den Aufbau von
Steuerungs- und Zwischenabschnitt. Der Steuerungsabschnitt 2 besitzt ein geschlossenes
Gehäuse, welches Kühlrippen 11 aufweist. Über diese erfolgt eine Kühlung durch freie
Konvektion. Innerhalb des Steuerungsabschnitts sind elektronische Bauteile angeordnet,
die eine Steuerelektronik 12 bilden und beispielsweise auf einer Platine montiert
sind. Diese elektronischen Bauteile formen eine Versorgungsspannung derart um, dass
Spannungen und Ströme in geeigneter Form an die Spulen des Antriebs angelegt werden
können, um in der Folge eine Drehung einer Antriebswelle zu erzielen. Die Versorgungsspannung
kann dabei eine übliche Netzspannung wie 220 V mit 50 Hz oder eine der gängigen Industriespannungen
wie 48 V sein. Solche Bauteile der Steuerelektronik, die in besonderem Maße Wärme
erzeugen, können derart angeordnet sein, dass sie die Innenwand des Gehäuses des Steuerungsabschnitts
berühren. Vorzugsweise wird dies im Bereich der Kühlrippen 11 realisiert. Ebenfalls
denkbar ist, die Steuerelektronik ganz oder teilweise in eine Vergussmasse einzubetten.
Dies erhöht ebenfalls die Wärmeableitung. Zudem wird dadurch eine höhere mechanische
Stabilität erreicht.
[0021] Der Zwischenabschnitt 3 weist in seinem Gehäuse mehrere Komponenten auf. Ein Schalter
15 dient zum Ein- und Ausschalten der Vakuumpumpe. Weitere Schalter können dort angeordnet
sein, mit denen beispielsweise eine Standby-Schaltung oder eine Drehzahlstellung realisiert
werden kann. Ebenfalls hier angeordnet ist eine Buchse 16, an der die Spannungsversorgung
angeschlossen wird. Diese Spannung wird zum einen an die Steuerelektronik gegeben,
zum anderen an ein kleines Netzteil 17, welches über geeignete elektrische Leitungsverbindungen
eine Hilfselektronik 18 mit Betriebsspannung versorgt. Diese dient zur Umsetzung des
Schaltzustandes des Schalters 15 in ein Steuersignal, welches ebenfalls über geeignete
elektrische Leitungsverbindungen an die Steuerelektronik gegeben wird. Die Hilfselektronik
weist auch Mittel auf, mit denen der Lüftermotor 6a mit Spannung versorgt und ein-/ausgeschaltet
wird.
[0022] In einer Weiterbildung werden in diesem Zwischenabschnitt weitere Kommunikationsmittel
angeordnet. Dazu notwendig sind Schalter, Stecker und Buchse, die an der Gehäusewandung
ähnlich wie der Schalter 15 angeordnet sind.
[0023] Diese Bauteile stehen dann über elektrische Leitungsverbindungen oder ähnlichem mit
einer erweiterten Hilfselektronik in Verbindung, welche beispielsweise Mittel zum
Betreiben einer Feldbus- oder seriellen Schnittstelle und dergleichen beinhaltet.
Über diese Schnittstelle können Zustandsinformationen wie "Pumpe in Betrieb", aktuelle
Drehzahl oder aktivierter Standby der Vakuumpumpe von externen Steuermitteln abgefragt
werden, so dass die Vakuumpumpe Fähigkeiten zur Diagnose und Fernkommunikation aufweist.
[0024] Zwischen dem Gehäuse des Zwischenabschnitts 3 und dem Steuerungsabschnitt 2 ist eine
Dichtung 14 vorgesehen. Diese sorgt zum einen für eine Abdichtung des Innenraumes
gegen Feuchtigkeit und Staub, zum anderen stellt sie eine thermische Barriere dar,
so dass der Wärmeintrag in den Steuerungsabschnitt aus Richtung des Zwischenabschnitts
erschwert wird. Eine solche Dichtung ist auch zwischen Zwischenabschnitt und Peripherieabschnitt
4 vorgesehen, so dass auch hier Dichtheit und erschwerter Wärmetransport gegeben sind.
In einem Teil des Zwischenabschnitts trägt eine Tragstruktur 19 den Lüfter, welcher
den Lüftermotor und ein Lüfterblatt 6b aufweist. Gestrichelte Pfeile verdeutlichen
den Gasstrom, der durch den Lüfter erzeugt wird: Luft wird angesaugt und zwischen
die Kühlrippen 8 gefördert.
[0025] Zwischenabschnitt, Steuerungsabschnitt und ein Teil des Peripherieabschnittes sind
in Abbildung 3 einem waagrechten Schnitt durch die Vakuumpumpe entlang der Linie B-B'
gezeigt. In dieser Ansicht sind die auf der steuerungsabschnittsseitigen Stirnseite
der Vakuumpumpe angeordneten Kühlrippen 11 im Schnitt zu sehen. Sie sind mit ihrer
Längsachse in Schwerkraftrichtung orientiert, um die freie Konvektion zu optimieren.
Vorzugsweise werden die Kühlrippen des Steuerungsabschnittes nicht von der Haube 1
verdeckt, um den Luftstrom der freien Konvektion nicht zu behindern. Von der Steuerelektronik
12 gehen elektrische Versorgungsleitungen durch einen im Zwischenabschnitt vorgesehenen
Kabelkanal zum Peripherieabschnitt 4. Dieser Kabelkanal ist an beiden Enden durch
Kanaldichtungen 21 und 22 gegen Feuchtigkeit und Wärmeübergang geschützt. Insbesondere
auf der Seite der Motorsteuerung ist eine Kabeldurchf'ührung 27 vorgesehen. Innerhalb
des Peripherieabschnitts 4 sind die Spulen 26 des Antriebs angeordnet. Die Bestromung
dieser Spulen wird durch die Steuerelektronik 12 bewirkt. Ein rotationssymetrisches
Trennelement 23 ist innerhalb der Spulen vorgesehen und trennt diese hermetisch vom
Innenraum des Trennelements. In diesen ragt das Ende einer Welle 24, auf dem Permanentmagneten
25 befestigt sind. Auch in dieser Abbildung verdeutlichen gestrichelte Pfeile den
vom Lüfter erzeugten Gasstrom. Die Ansaugung erfolgt durch die Lüftungsschlitze 7,
das Gas wird dann in Richtung des Peripherieabschnitts gefördert. In einer Weiterbildung
sind solche Lüftungsschlitze auch im Boden der Vakuumpumpe angeordnet. Der Fuß der
Vakuumpumpe hat dann auch die Aufgabe, einen Abstand zu erzeugen, durch den Luft angesaugt
werden kann.
[0026] Abbildung 3 verdeutlicht, dass die Erfindung nicht auf einen Lüfter alleine beschränkt
ist. Eine Mehrzahl von Lüftern kann vorgesehen sein. Im Beispiel sind zwei Lüfter
im unteren Teil des Zwischenabschnitts vorgesehen, wobei jeder von ihnen Kühlluft
in die Kanäle fördert, die auf jeweils einer Seite der Vakuumpumpe, insbesondere des
Peripherie- und des Pumpabschnitts, angebracht sind. Weitere Lüfter können zur Unterstützung
der Kühlung so angeordnet sein, dass sie Wärmequellen der Vakuumpumpe mit Kühlluft
versorgen.
[0027] Einen Schnitt durch den Peripherie- und den Pumpabschnitt 5 der Vakuumpumpe zeigt
Abbildung 4. Das Beispiel zeigt eine einstufige, schmiermittelgedichtete Drehschiebervakuumpumpe.
Dieser weist in dem Pumpabschnitt ein Pumpsystem 30 auf. Dieses ist an einer Stirnseite
großflächig mit dem Peripherieabschitt verbunden, so dass es dort eine gute Wärmeüberleitung
gibt. Das Gehäuse des Pumpabschnitts 5 ist gut wärmeleitend mit dem Peripherieabschnitt
verbunden, so dass die Wärme vom Peripherieabschnitt auf einen Körper mit großer Oberfläche
übertragen wird. Eine in diesem Pumpsystem vorgesehene zylindrische Bohrung wird von
der Welle 24 exzentrisch durchsetzt. Die Welle kann ein- oder mehrstückig ausgeführt
sein. Sie wird von einem ersten Gleitlager 31 und einem zweiten Gleitlager 32 drehbar
unterstützt. Diese werden durch Schmiermittel geschmiert, welches aus dem das Pumpsystem
umgebenden Schmiermittelreservoir 35 stammt. Das Schmiermittel, meist ein Öl, dient
neben der Lagerschmierung auch zur Schmierung und Dichtung der Schieber. In der zylindrischen
Bohrung laufen Schieber 33 um, wobei zwischen Schiebern und Wandung der zylindrischen
Bohrung der Schöpfraum 34 gebildet wird. Gas gelangt über den Gaseinlass 9 in diesen
Schöpfraum. An dem Wellenende, welches dem Gleitlager 31 gegenüberliegt und in den
Peripherieabschnitt 4 ragt, sind Permanentmagnete 25 befestigt, die mit den im Peripherieabschnitt
vorgesehenen Spulen 26 zusammenwirken, wodurch die Welle in Drehung versetzt wird.
Zusammen bilden Permanentmagnete und Spulen einen Elektromotor. In diesem Beispiel
handelt es sich um eine bürstenlosen Gleichstrommotor. Mit dieser Art Motor kommen
die Vorteile der Erfindung besonders zur Geltung kommen, denn der Steuerungsabschnitt
kann für eine ganze Baureihe gleichzeitig verwendet werden. Es ist sogar denkbar,
ihn für Baureihen mit Pumpabschnitten zu verwenden, die mit verschiedenen Pumpprinzipien
arbeiten. Hierdurch können enorme Kosten bei der Herstellung eingespart werden. Die
Erfindung ist jedoch nicht auf diese Art Antrieb beschränkt.
[0028] Der Pumpabschnitt ist in Abbildung 5 im Schnitt entlang A-A' dargestellt. Verdeutlicht
ist in dieser Darstellung die exzentrische Lage der Welle 24 und die Position der
Schieber 33. Zwischen diesen sind nicht gezeigte Federn vorgesehen. Das Gehäuse des
Pumpabschnitts weist Kühlrippen 8 auf. Die Haube 1 deckt die Kühlrippen ab, wodurch
Strömungskanäle 42 entstehen. Durch diese Strömungskanäle, die untereinander verbunden
sein können, strömt das vom Lüfter geförderte Gas, nimmt Wärme vom Gehäuse auf und
transportiert sie in der Folge vom Gehäuse weg. Diese Wärme entsteht im Pumpsystem
30 und wird über das Schmiermittelreservoir an das Gehäuse abgegeben. Vorzugsweise
ist die Haube so gestaltet, dass die Kanäle an ihrem Ende offen sind. Dies ist am
einfachsten zu bewerkstelligen, indem die Haube die pumpabschnittsseitige Stirnseite
der Vakuumpumpe nicht bedeckt. Zwischen Haube und Gehäuse ist ein Zwischenbauteil
40 angeordnet, welches beispielsweise hohe Elastomeranteile aufweist. Dies sorgt sowohl
für eine thermische Barriere als auch für eine Reduzierung der Schwingungsübertragung
von Pumpengehäuse auf die Haube. Befestigungsmittel, beispielsweise Schrauben 41,
fixieren die Haube.
[0029] Die in diesem Ausführungsbeispiel dargestellte Vakuumpumpe weist einen günstigen
Wärmehaushalt auf. Eine erste starke Wärmequelle befindet sich aufgrund der Verdichtungswärme
im Pumpabschnitt 5. Eine weitere starke Wärmequelle ist der Peripherieabschnitt, da
dort die Spulen des Antriebs angeordnet sind, in denen Verlustleistung in Wärme umgewandelt
wird. Außerdem wird über die Stirnseite des Pumpsystems 30 Wärme in den Peripherieabschnitt
eingeleitet, da an dieser Stelle Pumpsystem und Peripherieabschnitt großflächig miteinander
in Kontakt stehen. Diese Wärmequellen werden durch den Zwischenabschnitt vom Steuerungsabschnitt
ferngehalten. Aufgrund der Reihenfolge der Abschnitte ist der Abstand maximiert. Hinzu
kommen die thermischen Widerstände der Dichtungen, die zwischen dem Zwischenabschnitt
und seinen Nachbarabschnitten vorgesehen sind. Diese passiven Maßnahmen bewirken einen
sehr günstigen Wärmehaushalt. Zu diesen tritt die aktive Kühlung durch den oder die
Lüfter hinzu. Durch deren Platzierung im Zwischenabschnitt werden direkt die am meisten
Wärme abgebenden Abschnitte der Vakuumpumpe mit Kühlluft angeblasen. Gefördert wird
dies noch durch die Haube, die einerseits als Berührungsschutz dient, andererseits
die vom Lüfter geförderte Kühlluft optimal an die Wärmequellen Pumpabschnitt und Peripherieabschnitt
lenkt. In der Summe ist die Kühlung der vorgeschlagenen Vakuumpumpe gegenüber dem
Stand der Technik entscheidend verbessert.
[0030] Dieses Ausführungsbeispiel stellt eine ölgedichtete Drehschiebervakuumpumpe vor.
Denkbar ist es jedoch, die Erfindung auch auf andere Vakuumpumpen zur Erzeugung von
Grob- oder Feinvakuum durch Austausch des Pumpabschnitts anzupassen. In diesem Pumpabschnitt
kommen dann andere Pumpprinzipien zum Einsatz. Denkbare Pumpprinzipien sind beispielsweise
trockenen Kolbenverdichter, trockene Drehschieber- oder Sperrschieberpumpen.
1. Vakuumpumpe zur Erzeugung von Grob- oder Feinvakuum mit Motor, mit Steuerelektronik
(12), mit Gaseinlass (9) und Gasauslass, und Pumpsystem (30), mit Gehäuse, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse wenigstens zwei Abschnitte aufweist, von denen ein Steuerungsabschnitt
(2) die Steuerelektronik und ein Pumpabschnitt (5) das Pumpsystem beinhaltet.
2. Vakuumpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse einen Peripherieabschnitt (4) aufweist, welcher Gaseinlass (9) und Gasauslass
beinhaltet.
3. Vakuumpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Zwischenabschnitt (3) aufweist, der weitere elektronische Bauteile (17,
18) beinhaltet.
4. Vakuumpumpe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenabschnitt (3) wenigstens einen Lüfter (6) aufweist.
5. Vakuumpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite Dichtung (14; 21) zwischen dem Steuerungsabschnitt (2) und einem benachbarten
Abschnitt angeordnet ist.
6. Vakuumpumpe nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Dichtung (13; 22) zwischen Peripherieabschnitt (4) und Zwischenabschnitt
(3) angeordnet ist.
7. Vakuumpumpe nach einem vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschnitte (2, 3, 4, 5) axial aufeinanderfolgend angeordnet sind.
8. Vakuumpumpe nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenabschnitt (3) zwischen Peripherieabschnitt (4) und Steuerungsabschnitt
(2) angeordnet ist.
9. Vakuumpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Pumpsystem (30) eine Welle (24) enthält, welche exzentrisch eine im Gehäuse des
Pumpsystems befindliche zylindrische Bohrung durchsetzt, wobei die Welle eine Pumpwirkung
erzielende Schieber (33) aufweist, und dass das Pumpsystem ein Schmiermittel zum Dichten
und Schmieren der Schieber enthält.