Hintergrund der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft einen Brenner für eine Gasturbine mit einem Hauptbrenner und
einem Pilotbrenner.
[0002] Gasturbinen umfassen, wie zum Beispiel aus der
US 6,038,861 bekannt ist, einen Verdichter zum Verdichten von Luft, eine Brennkammer zum Erzeugen
von Heißgas durch Verbrennen von Brennstoff in Verbindung mit der verdichteten Luft
und eine Turbine zum Entspannen des Heißgases. Es ist bekannt, dass Gasturbinen unerwünschte
Stickoxide (NO
x) und Kohlenmonoxide (CO) ausstoßen. Es wurden zweistufige Verbrennungssysteme entwickelt,
die gleichzeitig eine effiziente Verbrennung und verringerte NO
x-Emissionen erzeugen. In einem solchen zweistufigen Verbrennungssystem wird eine Diffusionsverbrennung
in der ersten Stufe durchgeführt, um die Flamme zu zünden und stabil zu halten. Eine
Vormischverbrennung wird in der zweiten Stufe durchgeführt, um die NO
x-Ausstöße zu reduzieren.
[0003] Die erste Stufe ist die sog. Pilotstufe, die normalerweise durch einen Diffusionsbrenner
ausgeführt ist und die deutliche Erhöhungen der NO
x-Emissionen hervorruft.
[0004] Um den Pilotbrenner herum ist der Hauptbrenner angeordnet. Der Hauptbrenner umfasst
mehrere Hauptbrennstoffmischer mit jeweils einem Swirler (Drallerzeuger), der eine
Turbulenz im Luftstrom erzeugt. Im Zentrum des Swirlers befindet sich die Brennstoffzufuhrleitung,
die das Gas in den Luftstrom einführt.
[0005] Fig. 1 zeigt eine Brennstoffzufuhrleitung mit einem Hitzeschild in einem Hauptbrenner
nach dem Stand der Technik. Die Brennstoffzufuhrleitung 16 befindet sich im Inneren
einer Tragstruktur 6, die im Zentrum des Swirlers 4 angeordnet ist.
[0006] In der Tragstruktur 6 befinden sich Leitungen 16, die den Brennstoff aus dem Inneren
der Tragstruktur 6 in die Swirlerschaufeln 4 einleiten. Beim Austritt aus den Swirlerschaufeln
4 vermischt sich das Gas mit der verdichteten Luft.
[0007] Im Inneren der Tragstruktur 6 befindet sich außerdem eine Aufnahme 8 die den Brennstoff
zur Spitze 10 der Anordnung weiterleitet. Innerhalb der Aufnahme 8 befindet sich ein
Hitzeschild 18, der den Brennstoff gegen die Umgebung isoliert. Am Ende des Hitzeschilds
18 befinden sich Öleinspritzbohrungen 19.
[0008] Der Hitzeschild 18 dient dazu, die Tragstruktur 6 des Swirlers 4 gegen die Ölkanäle
16 im Innern der Anordnung thermisch zu entkoppeln. Er besteht aus einem Rohr, welches
bisher in die Tragstruktur 6 eingelötet bzw. geschweißt wurde 12. Durch die stoffschlüssigen
Verbindungsstellen 12 wird die Verformung der Tragstruktur 6 aufgrund des kälteren
Hitzeschildes 18 behindert, sodass es zu Thermospannungen kommen kann. Aufgrund dieser
möglichen Spannungen können die maximal möglichen Startzahlen - und damit auch die
maximal mögliche Lebensdauer - nicht realisiert werden.
Zugrundeliegende Aufgabe
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Brenner für eine Gasturbine zur Verfügung
zu stellen, bei dem das Auftreten von Thermospannungen zwischen der Tragstruktur und
dem Hitzeschild verringert werden.
Erfindungsgemäße Lösung
[0010] Die Aufgabe wird durch einen Brenner mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die
abhängigen Ansprüche enthalten vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
[0011] Erfindungsgemäß besteht die Lösung der Aufgabe in einem Brenner für eine Gasturbine
mit einem Hauptbrenner und einem Pilotbrenner. Der Hauptbrenner umfasst eine Tragstruktur,
einen Hitzeschild und eine Aufnahme für den Hitzeschild. Die Aufnahme befindet sich
zumindest teilweise innerhalb der Tragstruktur, insbesondere konzentrisch, innerhalb
der Tragstruktur, und der Hitzeschild befindet sich zumindest teilweise innerhalb
der Aufnahme, insbesondere konzentrisch, innerhalb der Aufnahme. Der Hitzeschild ist
durch Reibschluss an der Aufnahme befestigt.
[0012] Durch die reibschlüssige Verbindung findet eine thermische Entkopplung der Aufnahme
gegen die Ölkanäle (T
Öl=25°C, Wärmeübergang > 5000 W/M
2K) im Inneren des Hitzeschildes statt. Die Thermospannungen zwischen der Aufnahme
und dem Hitzeschild sind also geringer als bei der gelöteten oder geschweißten Verbindung
nach dem Stand der Technik. Dies erlaubt höhere Startzahlen und ermöglicht dadurch
eine höhere Lebensdauer der Komponenten. Außerdem wird ein sicherer Betrieb gewährleistet.
[0013] In einer vorteilhaften Weiterbindung der Erfindung ist die Aufnahme ebenfalls durch
Reibschluss an der Tragstruktur befestigt. Dadurch findet eine thermische Entkopplung
der Tragstruktur gegen die Aufnahme statt. Es entstehen geringere Thermospannungen
zwischen der Tragstruktur und der Aufnahme als bei der gelöteten oder geschweißten
Verbindung. Außerdem wird die Lebensdauer der Komponenten erhöht, was zur höheren
Startzahlen der Gasturbine führt.
[0014] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird der Hitzeschild
durch einen Klemmsitz zwischen der Spitze und der Aufnahme befestigt. Der Klemmsitz
erlaubt ein freies thermisches Dehnen, sodass die Spannungen im Bauteil erheblich
gesenkt werden können. Die geforderten Startzahlen können so erreicht werden. Außerdem
ist die Lösung kostengünstiger im Vergleich zur gelöteten Verbindung (Stand der Technik),
die eine hohe Genauigkeit erfordert.
[0015] Der Hitzeschild kann weiterhin einen Bund aufweisen, der zum besseren Festklemmen
des Hitzeschildes dient.
[0016] Vorzugsweise ist die Spitze mit der Aufnahme verschraubt. Die Verschraubung ist einfache
Konstruktion, durch die die Spitze mit der Aufnahme verbunden werden kann.
[0017] Insbesondere kann die Spitze mit der Aufnahme verkrimpt sein. Das Verkrimpen bietet
einen Schutz gegen unkontrolliertes Lösen während des Betriebs der Gasturbine.
[0018] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Hitzeschild rohrförmig
ausgebildet. Dadurch wird der Ölkanal im Innern des Hitzeschildes über seine gesamte
Länge thermisch isoliert.
[0019] Weiterhin kann der Brenners einen Swirler aufweisen, in dessen Zentrum die Tragstruktur
angeordnet sein kann.
[0020] Außerdem wird eine Gasturbine mit einem Brenner nach einem der vorangegangenen Ansprüche
verwendet.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0021] Weitere Merkmale, Eigenschaften und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren.
Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Hauptbrenner mit einem Swirler nach dem Stand der Technik.
- Fig. 2
- einen Hauptbrenner mit einem Swirler und einem erfindungsgemäßen Hitzeschild.
- Fig. 3
- eine vergrößerte Detailansicht der Befestigung des Hitzeschilds.
Detaillierte Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0022] In Fig. 2 ist ein Hauptbrenner 2 mit einem Swirler 4, einer Tragstruktur 6, einer
Aufnahme 8, einer Spitze 10, einem Ölkanal 16, Swirlerkanälen 17 und einem Hitzeschild
18 dargestellt.
[0023] Die Tragstruktur 6 befindet sich im Zentrum des Swirlers 4. Sie ist rohrförmig aufgebaut
und ragt mit ihren beiden Enden jeweils über den Swirler hinaus. Die Aufnahme 8 ist
ebenfalls im Wesentlichen rohrförmig und befindet sich im Innern der Tragstruktur
6, konzentrisch zum Swirler 4. Das Innere der Aufnahme 8 wird von einem Ölkanal 16
gebildet, der entlang der Längsachse der Aufnahme 8 verläuft.
[0024] Im stromabwärts angeordneten Teil der Aufnahme 8 ist der Hitzeschild 18 angeordnet.
Der Hitzeschild 18 schließt an den Ölkanal 16 an und ragt über die Aufnahme 8 hinaus.
Der Hitzeschild ist ebenfalls rohrförmig und weist an seinem stromabwärts gerichteten
Ende Bohrungen 19 auf, durch die das Öl, das durch den Ölkanal 16 eingeführt wird
und durch das Innere des Hitzeschildes 18 und durch die Spitze 10 geleitet wird, in
den Brennraum 3 austritt.
[0025] Die Spitze 10 weist einen konischen und einen zylindrischen Teil auf. Der zylindrische
Teil ist mit der Aufnahme 8 verschraubt. Um die Spitze 10 gegen ungewolltes Lösen
zu sichern, wird dieser Teil der Spitze verkrimpt. Die Spitze 10 kann auch durch Verkrimpung
allein an der Aufnahme 8 befestigt sein. Am Übergang zwischen dem zylindrischen Teil
und dem konischen Teil der Spitze befinden sich Ölaustrittsbohrungen, durch die das
in dem Hitzeschild geführte Öl in den Brennraum 3 austreten kann.
[0026] Während des Betriebs wird Luft vom Verdichter (nicht dargestellt) in den Swirler
des Hauptbrenners 2 eingeleitet. Der Swirler verwirbelt die Luft und das durch die
Ölkanäle 17 aus den Swirlerschaufeln austretende Öl wird mit der zugeführten Luft
vermischt. Außerdem wird Öl durch den Ölkanal 16 geführt, durch das Innere des Hitzeschilds
geleitet und durch die Bohrungen 19 im Hitzeschild und die Durchgänge in der Spitze
dem Brennraum 3 des Hauptbrenners 2 zugeführt.
[0027] Fig. 3 stellt eine Detailansicht X der Hitzeschildanordnung in Fig. 2 dar. Der Hitzeschild
18 weist einen Bund 22 mit zwei Klemmstellen 20 auf. Die Klemmstellen 20 sind zwischen
einen Absatz 24 der Aufnahme und einen Absatz 26 der Spitze geklemmt. Zwischen der
Aufnahme 8 und der Spitze 10 befindet sich eine Dichtung 21. In der Detailansicht
ist auch das Gewinde 14 deutlich zu erkennen, mit Hilfe dessen die Spitze 10 auf die
Aufnahme 8 geschraubt ist.
[0028] Die Klemmstellen 20 zwischen Hitzeschild, Aufnahme und Spitze ermöglichen während
des Betriebs ein freies thermisches Dehnen der Aufnahme 8 und der Spitze 10 um den
Hitzeschild 18 herum, der sich aufgrund seines Werkstoffes (Keramik) kaum ausdehnt.
Die metallischen Bauteile 8 und 10 jedoch weisen eine relativ hohe thermische Dehnung
während des Betriebs auf.
1. Brenner für eine Gasturbine mit einem Hauptbrenner (2) und einem Pilotbrenner, wobei
der Hauptbrenner (2), eine Tragstruktur (6), einen Hitzeschild (18) und eine Aufnahme
(8) für den Hitzeschild (18) aufweist, und wobei sich die Aufnahme (8) zumindest teilweise
innerhalb der Tragstruktur (6) und der Hitzeschild (18) zumindest teilweise innerhalb
der Aufnahme (8) befinden, dadurch gekennzeichnet, da s s der Hitzeschild (18) durch Reibschluss an der Aufnahme (8) befestigt ist.
2. Brenner nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet , das s die Aufnahme (8) durch Reibschluss an der Tragstruktur (6) befestigt ist.
3. Brenner nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass er eine an die Tragstruktur (6), die Aufnahme (8) und den Hitzeschild (18) angrenzende
Spitze (10) aufweist und der Hitzeschild (18) durch einen Klemmsitz zwischen der Spitze
(10) und der Aufnahme (8) befestigt ist.
4. Brenner nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der Hitzeschild (18) einen Bund (22) aufweist.
5. Brenner nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Spitze (10) mit der Aufnahme (8) verschraubt ist.
6. Brenner nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Spitze (10) mit der Aufnahme (8) verkrimpt ist.
7. Brenner nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Hitzeschild (18) rohrförmig ist.
8. Brenner nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass er einen Swirler (4) aufweist und die Tragstruktur (6) im Zentrum des Swirlers (4)
angeordnet ist.
9. Gasturbine mit einem Brenner nach einem der vorangegangenen Ansprüche.