(19)
(11) EP 1 936 279 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.06.2008  Patentblatt  2008/26

(21) Anmeldenummer: 07033554.2

(22) Anmeldetag:  16.11.2007
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F24C 7/08(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK RS

(30) Priorität: 11.12.2006 DE 102006058617

(71) Anmelder: Miele & Cie. KG
33332 Gütersloh (DE)

(72) Erfinder:
  • Heitmann, Sonja, Dr.
    33335 Gütersloh (DE)
  • Meierfrankenfeld, Wenzel
    33334 Gütersloh (DE)
  • Zurmühlen, Nico
    33335 Gütersloh (DE)

   


(54) Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung des zeitlichen Verlaufs der während eines Garvorgangs in einem Garraum von einem Gargut abgegebenen Dampfmenge


(57) Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung des zeitlichen Verlaufs der während eines Garvorgangs in einem Garraum (2) eines Backofens von einem Gargut (4) abgegebenen Dampfmenge, wobei in den Garraum (2) oder einen an den Garraum (2) strömungsleitend angeschlossenen Wrasenkanal (6) ein Messkopf (14) eines Wärmeleitkörpers (12) zur Wärmeableitung an einen außerhalb von Garraum (2) und Wrasenkanal (6) angeordneten Kühlkörper (18) hineinragt und wobei der Messkopf (14) durch seine räumliche Anordnung und/oder die Betriebsweise des Backofens vor dem Niederschlag von Kondensat auf der Messkopfoberfläche geschützt wird und der zeitliche Verlauf der Temperatur an dem Messkopf (14) des Wärmeleitkörpers (12) mittels eines ersten Temperatursensors (24) und der zeitliche Verlauf der Temperatur der Garraumatmosphäre mittels eines zweiten Temperatursensors (26) gemessen wird und in Abhängigkeit der von den beiden Temperatursensoren (24,26) erzeugten Messsignale in einer Auswerteschaltung einer Steuerung der zeitliche Verlauf der Dampfmenge ermittelt wird.
Hieraus kann in einem weiteren Schnitt der Garzustand und das voraussichtliche Ende des Garprozesses ermittelt werden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung des zeitlichen Verlaufs der während eines Garvorgangs in einem Garraum eines Backofens von einem Gargut abgegebenen Dampfmenge.

[0002] Es ist allgemein bekannt, die Änderung der während eines Garvorgangs in einem Garraum eines Backofens von einem Gargut während eines Zeitintervalls abgegebenen Dampfmenge direkt, beispielsweise über einen Feuchtesensor gemäß der US 4,734,554, oder indirekt, beispielsweise über einen Sauerstoffsensor, zu erfassen, um eine feuchtigkeitsabhängige Steuerung des Backofens, beispielsweise zur automatischen Ermittlung des Garzeitendes zu ermöglichen. Zur Garraumbeheizung können hier mit Ausnahme von Heizdampf alle dem Fachmann bekannten und geeigneten Heizquellen verwendet werden, da eine Unterscheidung zwischen dem Wasserdampf, der von dem Gargut während des Garens abgegeben wird und dem Heizdampf nicht möglich ist. Die beschriebene Sensorik ist jedoch verhältnismäßig teuer.

[0003] Aus der DE 44 01 642 A1 ist darüber hinaus eine Vorrichtung zum Dampfgaren bekannt, bei der die Dampfmenge über die Beheizung des Garraums geregelt wird. Dabei wird die in dem Garraum vorhandene Dampfmenge über einen Temperaturfühler ermittelt. Der Temperaturfühler weist ein Messteil auf, das sich in einer Kondensationsstrecke befindet, und ein Befestigungsteil, das in Kontakt mit der Umgebungsluft ist. Dadurch stellt sich an dem Temperaturfühler eine Temperatur ein, die unterhalb der Dampftemperatur liegt.

[0004] Ferner sieht die DE 41 09 565 A1 ein Verfahren vor, bei dem zur Erfassung des Dampfgehalts in einem Garraum ein sogenannter Kondensatfänger verwendet wird. Hierbei wird der Temperaturverlauf am Kondensatfänger während der Kondensation beobachtet und für die automatische Bestimmung des Dampfgehalts verwendet. Dieses Verfahren ist also für Gargeräte ausgebildet, bei denen Dampf als Heizmittel eingesetzt wird. Eine Unterscheidung zwischen dem Wasserdampf, der von dem Gargut während des Garens abgegeben wird und dem Heizdampf ist dabei nicht erforderlich, da hier allein die Zufuhr des Heizdampfes geregelt werden soll.

[0005] Der Erfindung stellt sich somit das Problem ein Verfahren anzugeben, bei dem der zeitliche Verlauf der während eines Garvorgangs in einem Garraum eines Backofens von einem Gargut abgegebenen Dampfmenge mit kostengünstigen Mitteln automatisch bestimmt werden kann.

[0006] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.

[0007] Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen insbesondere in der automatischen Bestimmung des zeitlichen Verlaufs der während eines Garvorgangs in einem Garraum eines Backofens von einem Gargut abgegebenen Dampfmenge mit kostengünstigen Mitteln.

[0008] Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lehre sieht vor, dass zusätzlich auch die Temperatur des Kühlkörpers durch einen dritten Temperatursensor gemessen wird und in Abhängigkeit der von den drei Temperatursensoren an die Steuerung weitergeleiteten Messsignale der zeitliche Verlauf der Dampfmenge während des Garvorgangs ermittelt wird. Hierdurch ist die Genauigkeit des Verfahrens verbessert.

[0009] Eine vorteilhafte Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform sieht vor, dass die Temperatur in dem Inneren des Wärmeleitkörpers, zwischen dem Messkopf und dem Kühlkörper, durch einen vierten Temperatursensor gemessen wird und in Abhängigkeit der von den vier Temperatursensoren an die Steuerung weitergeleiteten Messsignale der zeitliche Verlauf der Dampfmenge während des Garvorgangs ermittelt wird. Auf diese Weise ist die Genauigkeit des Verfahrens weiter verbessert, so dass zusätzlich auch der absolute Wert der Wasserdampfabgabe aus dem Gargut zu einem Zeitpunkt während des Garvorgangs bestimmt werden kann.

[0010] Grundsätzlich ist die weitere Verarbeitung des erfindungsgemäß bestimmten zeitlichen Verlaufs der Dampfmenge in dem Garraum nach ihrer Art in weiten geeigneten Grenzen wählbar. Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass in Abhängigkeit des zeitlichen Verlaufs der Dampfmenge in dem Garraum der Garzustand eines in dem Garraum garenden Garguts automatisch ermittelt wird.

[0011] Eine vorteilhafte Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform sieht vor, dass bei einem Anstieg der Dampfmenge während einer Anfangsphase eines Garvorgangs und einem Abfall der Dampfmenge während einer auf die Anfangsphase zeitlich folgenden Endphase des Garvorgangs das Ende des Garvorgangs automatisch ermittelt wird. Hierdurch wird dem Benutzer eine sehr wertvolle Information über den Garvorgang auf besonders einfache Weise zur Verfügung gestellt.

[0012] Ein weiteres Problem besteht darin, eine Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5 zur Verfügung zu stellen.

[0013] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 6 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.

[0014] Dadurch, dass der Wärmeleitkörper der erfindungsgemäßen Vorrichtung einen Messkopf aufweist, der über einen quer zur Hauptausdehnungsrichtung des Wärmeleitkörpersrelativ zu dem Messkopf zurückspringenden Verbindungsteil mit dem Kühlkörper wärmeleitend verbunden ist, ist eine besonders kompakte Bauweise ermöglicht.

[0015] Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass der Wärmeleitkörper als ein massiver Aluminiumkörper ausgebildet ist. Auf diese Weise ist eine besonders gute Wärmeleitung realisiert, so dass der Wärmeleitkörper noch kompakter ausgebildet werden kann.

[0016] Eine andere vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass der Wärmeleitkörper und der Kühlkörper als ein einziger massiver Körper ausgebildet sind. Hierdurch ist der konstruktive Aufwand reduziert.

[0017] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass der Wärmeleitkörper mittels einer Isolierung von dem Korpus des Backofens thermisch entkoppelt ist, wobei die Isolierung in dem Bereich zwischen dem Messkopf und dem Kühlkörper an dem Verbindungsteil angeordnet ist. Auf diese Weise ist eine besonders einfache und kostengünstige thermische Isolierung realisiert.

[0018] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt die
Figur
eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.


[0019] In der einzigen Fig. ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung grob schematisch dargestellt. Hierbei handelt es sich um einen Backofen, mit einem durch eine Tür verschließbaren Garraum 2, in dem ein Gargut 4 zubereitet wird. Während des Garvorgangs entstehender Wrasen wird über einen an den Garraum 2 mittels einer Öffnung 5 strömungsleitend angeschlossenen Wrasenkanal 6 an die freie Umgebung abgeführt, was durch Pfeile 8 symbolisiert ist. Der Wrasen besteht dabei aus Luft und aus während des Garvorgangs aus dem Gargut 4 entweichenden Wasserdampf, der durch eine Wolke 10 angedeutet ist.

[0020] In den Wrasenkanal 6 ragt von Außen ein Wärmeleitkörper 12 mit einem Messkopf 14 hinein. Der Wärmeleitkörper 12 ist dabei über ein gegenüber dem Messkopf 14 zurückspringendes Verbindungsteil 16 mit einem Kühlkörper 18 wärmeleitend verbunden. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind der Messkopf 14 und das Verbindungsteil 16 des Wärmeleitkörpers 12 mit dem Kühlkörper 18 als ein einziger massiver Körper ausgebildet. Zur besseren Wärmeleitung ist der vorgenannte Körper, also der Wärmeleitkörper 12 und der Kühlkörper 18 als ein Aluminiumteil ausgebildet. Grundsätzlich sind jedoch auch andere dem Fachmann bekannte und geeignete Materialien denkbar. Zu besseren Kühlung ist der Kühlkörper 18 in dem Kühlluftstrom eines nicht dargestellten Gebläses angeordnet und weist zusätzlich Kühlrippen 18.1 auf. Der Kühlluftstrom ist durch einen Pfeil 20 symbolisiert. Grundsätzlich wäre es auch möglich, dass der Kühlkörper nicht durch eine Zwangsströmung, sondern durch freie Konvektion gekühlt wird.

[0021] Um die ungewünschte Kondensation des in dem Wrasen enthaltenen Wasserdampfes am Messkopf 14 zu verhindern, ist es bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ausreichend, dass der Wärmeleitkörper 12 in dem Wrasenkanal 6 angeordnet ist. Durch die während des Garvorgangs in dem Wrasenkanal 6 herrschenden Strömungsbedingungen und den im Normalbetrieb des Backofens gegebenen weiteren Betriebsbedingungen, wie beispielsweise den üblichen Garraumtemperaturen, der Kühlleistung durch den Kühlkörper 18 und der Tatsache, dass kein Heizdampf zur Beheizung des Garraums 2 verwendet wird, ist gewährleistet, dass während des Garvorgangs an dem Messkopf 14 keine Kondensation stattfindet. Die Abluftströmung wird beispielsweise durch ein Absauggebläse 21 erzeugt. Das Absauggebläse 21 ist hier derart ausgelegt und dessen Betriebsweise auf den einzelnen Backofen derart abgestimmt, dass die Strömungsbedingungen in dem Wrasenkanal 6 im Wesentlichen konstant sind. Für das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung zu dessen Durchführung ist es unbedingt erforderlich, dass an dem Messkopf keine Kondensation stattfindet.

[0022] Neben der vorgenannten Möglichkeit wäre es auch möglich, den Messkopf 14 direkt in dem Garraum 2 zu platzieren, sofern die obige Bedingung, nämlich die Vermeidung von Kondensation auf dem Messkopf 14, für alle möglichen Betriebszustände des Backofens während eines Garvorgangs gewährleistet ist.

[0023] Um eine ungewünschte Wärmeableitung von dem Wärmeleitkörper 12 in die Garraumwand 2.1 und damit in den Korpus des Backofens zu vermeiden, ist eine thermische Isolierung 22 vorgesehen. Aufgrund des gegenüber dem Messkopf 14 und dem Kühlkörper 18 zurückspringenden Verbindungsteils 16 ist die Halterung der Isolierung 22 an dem Wärmeleitkörper 12 auf besonders einfache Weise möglich. Beispielsweise ist es denkbar, dass die Isolierung 22 ein zu dem Verbindungsteil 16 korrespondierend ausgebildetes Durchgangsloch 22.1 aufweist und einseitig geschlitzt ist, so dass die Isolierung 22 mittels der Schlitzung ohne zusätzliche Werkzeuge und ohne zusätzliche Befestigungsmittel auf den Wärmeleitkörper 12 aufgesteckt werden kann.

[0024] Ferner kann die aus Wärmeleitkörper 12 und Kühlkörper 18 gebildete Einheit mittels des Kühlkörpers 18 über herkömmliche Befestigungselemente an dem Korpus des Backofens gehalten sein. Somit ist die Wärmeleitung von dem Wärmeleitkörper 12 in die Garraumwand 2.1 und damit in den Korpus des Backofens weiter reduziert.

[0025] Zur Messung der Temperatur am Messkopf 14 ist ein erster Temperatursensor 24 an dem Messkopf 14 und zur Messung der Temperatur der Garraumatmosphäre ist ein zweiter Temperatursensor 26 an dem Wrasenkanal 6 angeordnet. Der zweite Temperatursensor 26 ist hier an der dem Messkopf 14 gegenüberliegenden Wand des Wrasenkanals 6 angeordnet. Wichtig ist dabei, dass die beiden Tempratursensoren 24 und 26 und damit der Messkopf 14 und der zweite Temperatursensor 26 möglichst nahe beieinander angeordnet sind, um Störeinflüsse, beispielsweise durch eine zunehmende Abkühlung des Wrasens bei dem Durchströmen des Wrasenkanals 6, auszuschliessen. Die elektrisch leitende Verbindung der beiden Temperatursensoren 24, 26 zu einer Steuerung des Backofens ist nicht näher dargestellt. Beispielsweise wäre es möglich, die elektrischen Leitungen des ersten Temperatursensors 24 durch die Isolierung 22 zu führen.

Nachfolgend ist das erfindungsgemäße Verfahren anhand der Fig. näher erläutert:



[0026] Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf der Wärmeleitung von dem Messkopf 14 über das Verbindungsteil 16 hin zum Kühlkörper 18. Hierfür ist es erforderlich, dass die Temperatur im Garraum 2 und damit im Wrasenkanal 6 größer als die Temperatur des Kühlkörpers 18 ist.

[0027] Die Wärme des Wrasens wird über den Messkopf 14 in den Wärmeleitkörper 12 eingetragen. Da die Wärmezufuhr vom Wrasen in den Wärmeleitkörper 12 dabei von der Fläche des Messkopfes 14 abhängig ist, wird der Messkopf 14 deshalb vorteilhafterweise gegenüber dem Verbindungsteil 16 erweitert ausgebildet. Aufgrund der Isolierung 22 können nun folgende Gleichungen für die Wärmeableitung durch den Wärmeleitkörper 12 aufgestellt werden:




wobei Q= Wärmestrom, αWrasen= Wärmeübergangskoeffizient, A= jeweilige Durchtrittsfläche für den Wärmestrom, L= Länge und λ= Wärmeleitfähigkeit des Verbindungsteils 16 sowie T= jeweilige Temperatur, mit T1 der Temperatur des Verbindungsteils 16 an dem dem Messkopf 14 zugewandten Ende und T2 der Temperatur des Verbindungsteils 16 an dem dem Kühlkörper 18 zugewandten Ende entspricht.

[0028] Da Ziel des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht die Ermittlung des absoluten Werts für die während eines Garvorgangs aus dem Gargut entweichende Dampfmenge ist, sondern lediglich der zeitliche Verlauf, also die Änderung der während eines Garvorgangs aus dem Gargut in einem Zeitintervall entweichenden Dampfmenge, ist es für das erfindungsgemäße Verfahren ausreichend, die Temperaturdifferenz (TWrasen - TMesskopf) zwischen dem ersten und dem zweiten Temperatursensor 24 und 26 zu ermitteln. Aus dieser Temperaturdifferenz (TWrasen - TMesskopf) lässt sich dann in der Steuerung des Backofens gemäß Gleichung (2) auf αWrasen und damit auf den zeitlichen Verlauf der während des Garvorgangs von dem Gargut 4 abgegebenen Dampfmenge schließen, da αWrasen von der in dem Wrasen enthaltenen Dampfmenge abhängt.

[0029] Hierzu wird die Temperatur an dem Messkopf 14 des Wärmeleitkörpers 12 mittels des ersten Temperatursensors 24 und die Temperatur der Garraumatmosphäre mittels des zweiten Temperatursensors 26 fortlaufend oder in vorher festgelegten Zeitabständen während des gesamten Garvorgangs gemessen. Aus den Messwerten wird, wie oben bereits ausgeführt, in der Auswerteschaltung der Steuerung die Temperaturdifferenz (T Wrasen - TMesskopf) gebildet, aus der dann auf die von dem Gargut 4 abgegebene Dampfmenge geschlossen werden kann. Aus den im Laufe des Garvorgangs ermittelten Messwerten, also den zeitlichen Verläufen der gemessenen Temperaturen, und den daraus gebildeten Temperaturdifferenzen, also dem zeitlichen Verlauf der Temperaturdifferenz, ergibt sich somit der zeitliche Verlauf der während des Garvorgangs in dem Garraum 2 von dem Gargut 4 abgegebenen Dampfmenge.

[0030] Da hier lediglich die Bestimmung des zeitlichen Verlaufs der von dem Gargut 4 während eines Garvorgangs abgegebenen Dampfmenge und nicht die absolute Dampfmenge interessiert, wäre es grundsätzlich auch möglich, auf die oben erläuterte Isolierung 22 zu verzichten.

[0031] Wie bereits erläutert, dient die zusätzliche Messung der Temperatur an dem dem Messkopf 14 zugewandten Ende des Verbindungsteils 16 durch einen dritten Temperatursensor 28 und die Messung der Temperatur an dem dem Kühlkörper 18 zugewandten Ende des Verbindungsteils 16 durch einen vierten Temperatursensor 30 der Verbesserung der Genauigkeit des Verfahrens. Ferner ist hierdurch die zusätzliche Möglichkeit eröffnet, den absoluten Wert der durch das Gargut 4 abgegebenen Dampfmenge in der Steuerung automatisch zu ermitteln.

[0032] Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel wird in Abhängigkeit der mittels der durch den ersten und zweiten Temperatursensor 24, 26 gemessenen Temperaturen der Garzustand des Garguts 4 automatisch ermittelt. Insbesondere wird dadurch extrapoliert, wann der Garvorgang abgeschlossen sein wird. Der so abgeschätzte Garendezeitpunkt wird auf dem Fachmann bekannte Weise, beispielsweise auf einer nicht dargestellten Anzeige des Backofens, angezeigt und fortlaufend oder in vorher festgelegten Zeitabständen aktualisiert. Hierfür wird mittels der vorgenannten Temperaturmessungen überwacht, ob die Dampfmenge nach einem Anstieg während einer Anfangsphase des Garvorgangs während einer zeitlich nachfolgenden Endphase des Garvorgangs wieder absinkt.

[0033] Die Erfindung ist nicht auf das vorliegende Ausführungsbeispiel beschränkt. Beispielsweise sind auch andere dem Fachmann bekannte und geeignete Materialien für die erfindungsgemäße Vorrichtung verwendbar. Auch andere konstruktive Ausbildungen der Vorrichtung sind möglich. Neben der Verwendung des auf die vorgenannte Weise ermittelten zeitlichen Verlaufs der aus dem Gargut während eines Garvorgangs abgegebenen Dampfmenge zur automatischen Bestimmung des Garzeitendes, sind auch andere bekannte Verwendungen möglich.


Ansprüche

1. Verfahren zur Bestimmung des zeitlichen Verlaufs der während eines Garvorgangs in einem Garraum (2) eines Backofens von einem Gargut (4) abgegebenen Dampfmenge, wobei in den Garraum (2) oder einen an den Garraum (2) strömungsleitend angeschlossenen Wrasenkanal (6) ein Messkopf (14) eines Wärmeleitkörpers (12) zur Wärmeableitung an einen außerhalb von Garraum (2) und Wrasenkanal (6) angeordneten Kühlkörper (18) hineinragt und wobei der Messkopf (14) durch seine räumliche Anordnung und/oder die Betriebsweise des Backofens vor dem Niederschlag von Kondensat auf der Messkopfoberfläche geschützt wird und der zeitliche Verlauf der Temperatur an dem Messkopf (14) des Wärmeleitkörpers (12) mittels eines ersten Temperatursensors (24) und der zeitliche Verlauf der Temperatur der Garraumatmosphäre mittels eines zweiten Temperatursensors (26) gemessen wird und in Abhängigkeit der von den beiden Temperatursensoren (24, 26) erzeugten Messsignale in einer Auswerteschaltung einer Steuerung der zeitliche Verlauf der Dampfmenge ermittelt wird.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zusätzlich auch die Temperatur des Kühlkörpers (18) durch einen dritten Temperatursensor (30) gemessen wird und in Abhängigkeit der von den drei Temperatursensoren (24, 26, 30) an die Steuerung weitergeleiteten Messsignale der zeitliche Verlauf der Dampfmenge während des Garvorgangs ermittelt wird.
 
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Temperatur in dem Inneren des Wärmeleitkörpers (12), zwischen dem Messkopf (14) und dem Kühlkörper (18), durch einen vierten Temperatursensor (28) gemessen wird und in Abhängigkeit der von den vier Temperatursensoren (24, 26, 28, 30) an die Steuerung weitergeleiteten Messsignale der zeitliche Verlauf der Dampfmenge während des Garvorgangs ermittelt wird.
 
4. Verfahren zur Steuerung eines Garvorgangs das ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 umfasst,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Abhängigkeit des zeitlichen Verlaufs der Dampfmenge in dem Garraum der Garzustand eines in dem Garraum (2) garenden Garguts (4) automatisch ermittelt wird.
 
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem Anstieg der Dampfmenge während einer Anfangsphase eines Garvorgangs und einem Abfall der Dampfmenge während einer auf die Anfangsphase zeitlich folgenden Endphase des Garvorgangs das Ende des Garvorgangs automatisch ermittelt wird.
 
6. Vorrichtung zur Durchführung eines der Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, mit einem Wärmeleitkörper (12) zur Wärmeableitung von einem Garraum (2) oder einem Wrasenkanal (6) eines Backofens an einen außerhalb von Garraum (2) und Wrasenkanal (6) angeordneten Kühlkörper (18), wobei der Wärmeleitkörper (12) mit einem Messkopf (14) in den Garraum (2) oder den Wrasenkanal (6) hineinragt und an dem Messkopf (14) ein erster Temperatursensor (24) und in dem Garraum (2) oder dem Wrasenkanal (6) ein zweiter Temperatursensor (26) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Messkopf (14) über einen quer zur Hauptausdehnungsrichtung des Wärmeleitkörpers (12) relativ zu dem Messkopf (14) zurückspringenden Verbindungsteil (16) mit dem Kühlkörper (18) wärmeleitend verbunden ist.
 
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Wärmeleitkörper (12) als ein massiver Aluminiumkörper ausgebildet ist.
 
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Wärmeleitkörper (12) und der Kühlkörper (18) als ein einziger massiver Körper ausgebildet sind.
 
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Wärmeleitkörper (12) mittels einer Isolierung (22) von dem Korpus (2.1) des Backofens thermisch entkoppelt ist, wobei die Isolierung (22) in dem Bereich zwischen dem Messkopf (14) und dem Kühlkörper (18) an dem Verbindungsteil (16) angeordnet ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente