[0001] Die Erfindung betrifft einen Werbeträger gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch
1.
[0002] Es sind Werbeträger bekannt, die als sogenannte Warentrennstäbe ausgebildet sind.
Das sind im Wesentlichen prismatische Körper, die dazu bestimmt sind, auf dem Förderband
einer Supermarktkasse die Waren eines Kunden von den Waren des nächsten Kunden zu
trennen. Durch entsprechende Aufdrucke kann ein solcher Warentrennstab als Werbeträger
benutzt werden.
[0003] Die Wirksamkeit solcher Werbeträger ist allerdings beschränkt, da einem herkömmlichen
Warentrennstab in der Regel nur eine sehr geringe Aufmerksamkeit zugewendet wird.
Dementsprechend gering ist auch die Wahrnehmung der Werbebotschaften, die ein solcher
Werbeträger trägt.
[0004] Aus der
AT 388 005 B ist eine Einrichtung zur Begrenzung von Verkehrsflächen bekannt, die in der Form
einer rotationssymmetrischen Boje ausgebildet ist, die um eine kreisförmige, flache
Standfläche eine konvexe Abwälzfläche aufweist, so dass sich die Einrichtung selbständig
wieder aufrichten kann, wenn sie beispielsweise von einem Kraftfahrzeug angefahren
worden ist.
[0005] Die
GB 1 603 824 A betrifft eine Leuchtboje, die in ähnlicher Weise funktioniert.
[0006] Weiters zeigt die
DE 203 19 925 A einen Dreikantmaßstab, der durch ein verstellbares Gewicht so eingestellt werden
kann, dass er auf einer ebenen Auflagefläche eine bevorzugte Lage einnimmt.
[0007] Die
US 1,420,603 A zeigt einen im Wesentlichen prismatischen Körper zur Aufnahme eines Namensschildes.
Durch eine besonders Form wird erreicht, dass sich das Schild bei einer Störung der
Gleichgewichtslage automatisch wieder aufrichtet. Der Aufmerksamkeitswert einer solchen
Vorrichtung ist naturgemäß beschränkt.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Werbeträger der oben beschriebenen Art so weiterzubilden,
dass er einerseits seine Funktion als Warentrennstab uneingeschränkt erfüllt, andererseits
aber hohe Aufmerksamkeit erregt. Der Werbeträger soll dabei robust sein, kostengünstig
herstellbar sein und leicht handhabbar sein. Dies bedeutet insbesondere, dass es leicht
möglich ist, die Werbebotschaften zu verändern, die der Werbeträger präsentiert.
[0009] Erfindungsgemäß werden diese Aufgaben durch die Merkmale von Patentanspruch 1 gelöst.
[0010] Der erfindungsgemäße Werbeträger ist beispielsweise dazu bestimmt, wie ein herkömmlicher
Warentrennstab auf das Förderband einer Supermarktkasse gestellt zu werden, um die
Waren von zwei aufeinanderfolgenden Kunden voneinander zu trennen. Es sind aber auch
andere Anwendungen denkbar, wie etwa Hinweisschilder oder dgl. Der Warentrennstab
weist dabei eine längliche Erstreckung auf, die etwas kleiner gewählt ist als die
Breite des Förderbandes. Der erfindungsgemäße Werbeträger ist dabei so ausgebildet,
dass er im Ruhezustand eine stabile Gleichgewichtslage einnimmt, aufgrund seiner gekrümmte
Auflagefläche jedoch beim Anfahren oder beim Bremsen des Förderbandes in Schwingungen
gerät, wodurch der Aufmerksamkeitswert erheblich gesteigert wird. Im Gegensatz zu
herkömmlichen Stehaufmännchen oder den oben beschriebenen Warnbojen des Standes der
Technik liegt dabei jedoch ein einziger Freiheitsgrad vor, das heißt, dass in Gebrauchslage
die Schwingung um eine Achse erfolgt, die im Wesentlichen rechtwinkelig zur Bewegungsrichtung
des Förderbandes ist.
[0011] Zylindrisch im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet zunächst allgemein zylindrisch
im Sinn der mathematischen Definition, das heißt, dass die betreffende Fläche aus
Erzeugenden gebildet ist, die zueinander parallel sind. Das Schwingungsverhalten kann
durch eine Variation des Krümmungsradius über die Breite der Auflagefläche variiert
werden, indem beispielsweise der Krümmungsradius im Auflagepunkt, der in der Gleichgewichtslage
eingenommen, wird kleiner ist und nach beiden Seiten hin zunimmt. Dies bewirkt, dass
schon bei geringfügigen Anregungen eine Schwenkbewegung ausgelöst wird, diese Schwenkbewegung
aber auch bei wesentlich stärkeren Rucken, die auf den Kundentrennstab ausgeübt werden,
begrenzt bleibt.
[0012] Im Sinne einer vereinfachten Herstellung ist es bevorzugt, wenn die Auflagefläche
kreiszylindrisch ausgebildet ist.
[0013] Eine besonders begünstigte Ausführungsvariante der Erfindung sieht vor, dass die
Auflagefläche in Gebrauchslage am Auflagepunkt in Gleichgewichtslage einen Krümmungsradius
aufweist, der größer ist als der Abstand des Schwerpunkts vom Auflagepunkt und der
vorzugsweise größer ist als der doppelte Abstand des Schwerpunkts vom Auflagepunkt.
Auf diese Weise wird eine ausreichend stabile Gleichgewichtslage gewährleistet, so
dass die Schräglagen und Schwingungen, die zur Steigerung des Aufmerksamkeitswertes
erwünscht sind, erst bei Bewegungen des Förderbandes auftreten.
[0014] Solange der erfindungsgemäße Werbeträger eine im Querschnitt relativ gedrungene Gestalt
aufweist, ist es problemlos möglich, die oben beschriebenen Forderungen nach einer
stabilen Gleichgewichtslage einerseits und einer ausreichenden Empfindlichkeit auf
Rucke andererseits durch eine entsprechende geometrische Ausformung zu erfüllen. In
vielen Fällen ist es jedoch erwünscht, einen relativ hohen, schlanken Werbeträger
einzusetzen, um ausreichend Werbeflächen zur Verfügung stellen zu können und um sicherzustellen,
dass diese Werbeflächen auch neben den am Förderband liegenden Waren ausreichend sichtbar
und auffällig sind. In dem Fall eines solchen hohen, schlanken Werbeträgers ist es
von besonderem Vorteil, wenn unmittelbar oberhalb der Auflagefläche in den Grundkörper
ein stabförmiger Gewichtskörper eingeschoben ist. Mit Gewichtskörper ist ein Bauteil
gemeint, dessen Dichte deutlich größer ist als das die des übrigen Materials, beispielsweise
ein Metallstab.
[0015] Die Herstellung des Werbeträgers wird besonders dadurch vereinfacht, dass der Grundkörper
aus einem extrudierten Kunststoffprofil besteht. Dadurch ist einerseits eine kostengünstige
Massenfertigung möglich und andererseits können auch kompliziertere Geometrien mit
Hohlräumen, Ausnehmungen und dgl. problemlos realisiert werden.
[0016] Der Aufmerksamkeitswert wird wesentlich dadurch gesteigert, da der Grundkörper eine
Ausnehmung für die Aufnahme eines Displays aufweist, das nach oben ragt. Gleichzeitig
wird durch ein solches Display eine leichte Austauschbarkeit der Werbebotschaft ermöglicht,
so dass diese problemlos in kurzen Abständen gewechselt werden kann. Als Display ist
allgemein ein Bauteil gemeint, der primär dazu dient, eine Werbebotschaft zu tragen
oder aufzunehmen. Besonders günstig in konstruktiver Hinsicht ist es in diesem Zusammenhang,
wenn die Ausnehmung der Auflagefläche gegenüberliegend angeordnet ist.
[0017] Das Display besteht bevorzugt aus zwei transparenten Kunststoffplatten, zwischen
denen ein Schlitz zur Aufnahme von Werbematerial vorgesehen ist, das in diesen Schlitz
eingeführt ist. Diese Lösung kann auch durch entsprechende Ausformung einer einzigen
Platte erreicht werden.
[0018] In der Folge wird die vorliegende Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsvariante der Erfindung in axonometrischer Ansicht;
- Fig. 2
- die Ausführungsvariante von Fig. 1 im Querschnitt;
- Fig. 3
- eine zweite Ausführungsvariante der Erfindung im Querschnitt;
- Fig. 4
- eine weitere Ausführungsvariante der Erfindung im Querschnitt;
- Fig. 5
- eine weitere Ausführungsvariante der Erfindung in einer seitlichen Ansicht; und
- Fig. 6
- einen Schnitt nach Linie VI - VI in Fig. 5.
[0019] Fig. 1 zeigt den allgemeinen Aufbau eines erfindungsgemäßen Werbeträgers. Ein prismatischer
Grundkörper 1 besitzt an seiner Unterseite eine konvex gekrümmte Auflagefläche 2 und
an seiner Oberseite ein Display 3, das als Aufnahme für Informationen oder Werbung
dient. Der Grundkörper 1 ist länglich und besitzt eine Längsachse 5.
[0020] Aus Fig. 2 ist ersichtlich, dass der Grundkörper in dieser Ausführungsvariante als
Vollkörper ausgebildet ist, in den ein stabförmiger Gewichtskörper 4 aus einem schweren
Material, wie etwa Metall, eingeschoben ist. Das Hauptmaterial des Grundkörpers 1
ist beispielsweise Kunststoff. Der Grundkörper 1 besitzt im Querschnitt der Fig. 2
in der Gleichgewichtslage einen Auflagepunkt 8 im Schnittpunkt der Symmetrieebene
9 mit einer Unterlage 6, auf der der Werbeträger steht. Beispielhaft sind Erzeugende
7 der Auflagefläche 2 eingezeichnet, die parallel zur Längsachse 5 sind. Der Krümmungsmittelpunkt
M der Auflagefläche 2 im Auflagepunkt 8 ist vom Auflagepunkt 8 in einem Abstand R
angeordnet, das heißt, dass R den Krümmungsradius im Auflagepunkt 8 darstellt. Allgemein
ist der Krümmungsradius der Auflagefläche 2 mit r
1 bezeichnet. Der Schwerpunkt S ist in einem Abstand s vom Auflagepunkt 8 angeordnet,
wobei bei der dargestellten Ausführungsvariante näherungsweise gilt:

[0021] Es hat sich für die praktische Ausführung als besonders günstig herausgestellt, wenn
R zwischen 2s und 3s beträgt. Weiters hat es sich als besonders günstig herausgestellt,
wenn der Krümmungsradis r
1 mit zunehmender Entfernung vom Auflagepunkt 8 gleich bleibt oder ansteigt, das heißt,
dass die Auflagefläche 2 zum Rand hin flacher wird. Dadurch können auch relativ hohe
und schlanke Werbeträger so ausgebildet werden, dass sie bei stärkeren Stößen nicht
umfallen.
[0022] Die Ausführungsvariante von Fig. 3 ist im Unterschied zu der oben beschriebenen Ausführungsvariante
so ausgebildet, dass der Grundkörper aus einer gebogenen Kunststoffplatte mit einem
Basisabschnitt 10 und zwei seitlichen Abschnitten 11 besteht, wobei der Basisabschnitt
10 die Auflagefläche 2 ausbildet. Auf dem Basisabschnitt 10 ist der Gewichtskörper
4 angebracht und in den übrigen Hohlraum zwischen den seitlichen Abschnitten 11 ist
das Display 3 eingeschoben. Das Display 3 ist im Wesentlichen T-förmig ausgebildet
und besteht aus einer Grundplatte 12, von der nach oben hin zwei transparente Kunststoffplatten
13 abstehen, zwischen denen ein Schlitz 14 angeordnet ist, der dazu bestimmt ist,
einen hier nicht dargestellten Werbeträger aufzunehmen. Der Innenraum des Grundkörpers
1 ist allgemein als Ausnehmung 15 bezeichnet.
[0023] Die Ausführungsvarianten von Fig. 4 besteht aus einem massiven Grundkörper 1, an
dessen Oberseite zwei Ausnehmung 15 vorgesehen sind, in die die Enden eines dachförmigen
Displays 3 eingeschoben sind. Aufgrund der massiven Ausführung ist hier kein Gewichtskörper
4 erforderlich.
[0024] Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsvariante der Erfindung mit einem quaderförmigen
Grundkörper, auf den Auflageschuhe 16 aufgeschoben sind, deren Unterseite die Auflagefläche
2 bildet. Bei diesem Ausführungsbeispiel nimmt somit die Auflagefläche nicht die gesamte
Unterseite des Grundkörpers 1 ein, sondern nur einen Teil, ohne jedoch die grundsätzliche
Funktionalität zu beeinträchtigen. Wie bei den oben angeführten Beispielen ragt das
Display 3 vom Grundkörper 1 nach oben.
[0025] Die vorliegende Erfindung ermöglicht es, einen Werbeträger zu schaffen, der mit geringem
Aufwand herstellbar ist und gegenüber herkömmlichen Lösungen einen wesentlich erhöhten
Aufmerksamkeitsgrad bietet.
1. Werbeträger mit einem im Wesentlichen prismatischen Grundkörper (1) mit einer Längsachse
(5), der eine Auflagefläche (2) zum Aufstellen des Werbeträgers auf einer Unterlage
(6) aufweist, und mit mindestens einer Aufnahme für Informationen oder Werbung, wobei
die Auflagefläche (2) zumindest teilweise als konvex gekrümmte zylindrische Fläche
ausgebildet ist, deren Erzeugenden (7) parallel zur Längsachse (5) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (1) eine Ausnehmung (15) für die Aufnahme eines Displays (3) aufweist,
das flächig nach oben ragt.
2. Werbeträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagefläche (2) kreiszylindrisch ausgebildet ist.
3. Werbeträger nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagefläche (2) in Gebrauchslage am Auflagepunkt (8) in Gleichgewichtslage
einen Krümmungsradius (R) aufweist, der größer ist als der Abstand (s) des Schwerpunkts
(S) vom Auflagepunkt (8) und der vorzugsweise größer ist als der doppelte Abstand
(s) des Schwerpunkts (S) vom Auflagepunkt (8).
4. Werbeträger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass unmittelbar oberhalb der Auflagefläche (2) in den Grundkörper (1) ein stabförmiger
Gewichtskörper (4) eingeschoben ist.
5. Werbeträger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (1) aus einem extrudierten Kunststoffprofil (10, 11) besteht.
6. Werbeträger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (15) der Auflagefläche (2) gegenüberliegend angeordnet ist.
7. Werbeträger nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Display (3) aus zwei transparenten Kunststoffplatten (13) besteht, zwischen denen
ein Schlitz (14) zur Aufnahme von Werbematerial vorgesehen ist.