[0001] Die Erfindung betrifft eine Antenne zur Messung einer Bewegungsinformation, insbesondere
Geschwindigkeit oder Abstand, nach dem Doppler-Prinzip, einen Transponder mit einer
solchen Antenne, ein System mit Transpondern und einer Leseantenne sowie ein entsprechendes
Verfahren.
[0002] Ein Transponder weist eine Antenne und einen mit der Antenne gekoppelten oder koppelbaren
Chip auf, die auf einem Träger angeordnet sind. Ein beispielhafter Mikrowellen-Transponder
gemäß dem Stand der Technik ist in Fig.1 dargestellt. Im Chip sind Daten abgespeichert,
die mit einer geeigneten Leseeinrichtung über die Antenne kontaktlos zugänglich sind.
[0003] Transponder finden beispielsweise im sogenannten Ticketting-Bereich als elektronische
Fahrscheine Anwendung, beispielsweise im öffentlichen Personenverkehr. Jeder zahlungspflichtige
Fahrgast führt bei der Nutzung von betroffenen Verkehrsmitteln des öffentlichen Personenverkehrs
einen Transponder mit sich, in dem Daten abgespeichert sind, die eine Berechnung des
für die Nutzung zu bezahlenden Fahrpreises ermöglichen. Wahlweise kann in dem Chip
ein Guthaben abgespeichert sein, das direkt für die Bezahlung des Fahrpreises verwendet
wird.
[0004] Als Transponder für das Ticketting werden beispielsweise Remote-Coupling-Systeme
mit einer Reichweite von bis zu 1 m verwendet, genauer typischerweise Proximity-Coupling-Kontaktlos-Chipkarten
gemäß der ISO-Norm 14443, die eine Reichweite von ca. 7 bis ca. 15 cm haben und bei
einer Resonanzfrequenz von 13,56 MHz arbeiten. Lesegeräte zur Erfassung von Transpondern
sind beispielsweise an Zugängen zu zugangsbeschränkten Bereichen in der Umgebung der
Verkehrsmittel wie z.B. Bahnsteigen oder / und an Türen von Verkehrsmitteln angeordnet
und erfordern, dass ein- oder aussteigende Fahrgäste ihren Transponder direkt an das
Lesegerät halten und hierdurch ihr Ein- oder Aussteigen registrieren lassen. Ein derartiges
System, bei dem das Ein- und/oder Aussteigen von Fahrgästen registriert wird, wird
auch als Check-in- / Check-out-System bezeichnet.
[0005] Alternativ werden für das Ticketting in sogenannten Long-Range-Systemen langreichweitige
Transponder verwendet, mit einer Reichweite von 1 m bis typischerweise 10 m, die bei
einer Resonanzfrequenz im Mikrowellenbereich von 2,45 GHz, 915 MHz oder 868 MHz arbeiten.
Zu Transpondern bei Long-Range-Systemen zählen auch Transponder mit einer Resonanzfrequenz
bei 5,8 GHz oder 24,125 GHz. In Long-Range-Systemen muss ein ein- oder aussteigender
Fahrgast seinen Transponder nicht aktiv an ein Lesegerät halten, sondern der beispielsweise
in der Tasche mitgeführte Transponder wird automatisch erfasst, sobald der Fahrgast
in den Sendebereich des Lesegeräts gerät. Beispielsweise ist an Türen zu einem Verkehrsmittel
ein Lesegerät angebracht, das den Transponder aus einem Ruhezustand aufweckt und registriert.
Innerhalb des Verkehrsmittels ist ein Überwachungs-Lesegerät angebracht, das laufend
in kurzen Zeitabständen die Anwesenheit von registrierten Transpondern überwacht.
Ein Fahrpreis wird aus der Anwesenheit des Transponders innerhalb des Verkehrsmittels
bzw. aus der während der Anwesenheit zurückgelegten Strecke ermittelt. Ein derartiges
System, bei dem die Anwesenheit von Fahrgästen registriert wird, wird auch als Be-in-
/ Be-out-System bezeichnet. Ein Beispiel für ein Be-in- / Be-out-System stellt das
Dresdner Pilotprojekt ALLFA dar (siehe z.B. http://efa.vvo-online.de/allfa/index.html).
[0006] Transponder werden weiterhin beispielsweise bei der Lagerhaltung verwendet. Hierbei
ist an jeder gelagerten Ware oder an Containern zur Lagerung von Waren ein Transponder
angebracht, in dem für die Ware spezifische Daten abgespeichert sind. Um die Daten
aus Transpondern auszulesen, muss ein Lesegerät in die Reichweite der Transponder
gelangen.
[0007] Relativ langreichweitige Messungen unter Verwendung von Transpondern sind nach dem
Doppler-Prinzip möglich.
[0008] Das Prinzip der Messung einer Bewegungsinformation, insbesondere Geschwindigkeit
oder Abstand, nach dem Doppler-Prinzip mittels eines Mikrowellen-Transponders ist
beispielsweise in "
Klaus Finkenzeller, RFID-Handbuch, 2. Auflage 2000, Carl Hanser Verlag München Wien,
("RFID-Handbuch") Kapitel 10.4.2" beschrieben. Eine von einer Leseantenne zum Transponder ausgesandte und vom Transponder
zur Leseantenne zurück reflektierte elektromagnetische Welle mit einer bestimmten
Frequenz wird abhängig von der Relativbewegung von Leseantenne und Transponder zueinander
verzerrt. Bewegen sich Leseantenne und Transponder aufeinander zu, wird die am Transponder
reflektierte Welle gestaucht und somit die an der Leseantenne detektierte Frequenz
gegenüber der Frequenz der ausgesandten Welle erhöht. Bewegen sich Leseantenne und
Transponder voneinander weg, wird die reflektierte Welle gedehnt und somit die an
der Leseantenne detektierte Frequenz gegenüber der Frequenz der ausgesandten Welle
verringert. Die Frequenzdifferenz zwischen der von der Leseantenne ausgesandten Frequenz
und der an der Leseantenne detektierten Frequenz der reflektierten Welle wird als
Dopplerfrequenz bezeichnet. Durch eine Messung der Dopplerfrequenz kann die Relativgeschwindigkeit
zwischen Transponder und Leseantenne bestimmt werden und zudem zwischen einen Transponder,
der sich auf die Leseantenne zu bewegt, und einem Transponder, der sich von der Leseantenne
weg bewegt, unterschieden werden.
[0009] Ein Doppler-Radar-Geschwindigkeitsmesser für den Mikrowellenbereich ist beispielsweise
in
DE 3219 819 C2 beschrieben. Bei dem Geschwindigkeitsmesser ist ein Doppler-Radar-Sensor an einem
bewegten Körper befestigt und sendet Mikrowellen aus, die vom (unbewegten) Boden reflektiert
werden. Teile der ausgesandten und der reflektierten Mikrowellen werden gemischt und
dadurch Doppler-Signale erzeugt, aus denen die Geschwindigkeit des bewegten Körpers
abgeleitet wird.
[0010] US 5,680,459 beschreibt ein elektronisches Identifizierungssystem für eine automatische Fahrpreiserhebung
mit mehreren Transpondern, bei dem die simultane Identifikation mehrerer Transponder
dadurch ermöglicht wird, dass die einzelnen Transponder in unterschiedlichen Zeitfenstern
ausgelesen werden.
[0011] DE 100 56 148 A1 beschreibt eine Kontaktlos-Chipkarte mit zwei Antennen für zwei unterschiedliche
Frequenzen, so dass die Kontaktlos-Chipkarte mit unterschiedlichen Lesegeräten betrieben
werden kann.
[0012] Prinzipiell wäre eine Messung einer Bewegungsinformation, insbesondere Geschwindigkeit
oder Abstand, nach dem Doppler-Prinzip auch z.B. im Ticketting oder bei der Lagerhaltung
wünschenswert. Dies würde langreichweitige Messungen ermöglichen, ohne die Notwendigkeit,
den Transponder direkt an ein Lesegerät zu halten, und somit die Erfassung von Transpondern
komfortabel machen. Die Dopplerfrequenz fD ergibt sich aus der Differenz der ausgesendeten
Frequenz f und der durch die Relativbewegung mit Relativgeschwindigkeit v von Lesegerät
und Transponder verzerrten Frequenz f' als

mit der Lichtgeschwindigkeit c. Bei einer Resonanzfrequenz des Transponders von 868
MHz und einer relativen Bewegungsgeschwindigkeit zwischen Transponder und Lesegerät
von 1 m/s ergibt sich eine Dopplerfrequenz von 6 Hz, die zu messen fast unmöglich
ist. Durch eine Erhöhung der ausgesendeten Frequenz kann in anderen Anwendungen die
Dopplerfrequenz erhöht werden, beispielsweise bei der Fahrzeugerfassung. Zudem ist
die Bewegungsgeschwindigkeit bei der Fahrzeugerfassung in der Regel hoch, so dass
der Dopplereffekt problemlos messbar ist. In den Bereichen z.B. Ticketting und Lagerhaltung
ist zu berücksichtigen, dass einerseits die Sendefrequenz der verwendeten Lesegeräte
für die Transponder durch Normen wie z.B. ISO 18000-6 oder ISO 18000-4 festgelegt
sind und im Mikrowellenbereich von ungefähr 800 MHz bis ungefähr 6 GHz liegen müssen.
Die Bewegungsgeschwindigkeiten v bei z.B. Ticketting und Lagerhaltung sind andererseits
in aller Regel gering, z.B. in der Größenordnung von 1 m/s oder sogar darunter. Eine
direkte Übertragung eines für beispielsweise Fahrzeugerfassung bekannten Systems der
Geschwindigkeitserfassung mittels Doppler-Effekt auf Bereiche wie Ticketting oder
Lagerhaltung, mit niedrigen Frequenzen und Bewegungsgeschwindigkeiten, ist daher nicht
möglich, da die Dopplerfrequenz bei einer zu niedrigen Frequenz liegen würde.
[0013] Frequenzselektive Oberflächen (FSS, frequency selective surfaces) sind periodische
leitfähige Strukturen auf Oberflächen welche gegenüber elektromagnetischen Wellen
Filtereigenschaften aufweisen. Je nach geometrischer Dimensionierung der Strukturen
sind damit Tiefpass-, Hochpass-, Bandpass-oder Bandsperre-Eigenschaften gegenüber
einer einfallenden elektromagnetischen Welle realisierbar.
[0014] Frequenzselektive Oberflächen sind bereits seit fast 100 Jahren bekannt (erste Patente
in 1919 durch Marconi) und werden seit den 60er Jahren intensiv untersucht. Bekannte
Anwendungen sind z. B. Gebäudekonstruktionen wie Radarkuppeln, welche für den Radarfrequenzbereich
ungehindert durchgängig sein sollen, Fensterabdeckungen für Mikrowellenherde, welche
im Mikrowellenfrequenzbereich eine besonders hohe Dämpfung erreichen sollen, oder
aber auch Tapeten, welche spezielle Frequenzbereiche sperren (z. B. Bluetooth), benachbarte
Frequenzbereiche aber ungehindert passieren lassen (z. B. Mobilfunk). Frequenzselektive
Schichten dienen im Mikro- und Millimeterwellenbereich zur effektiven Nutzung von
Reflektorantennen, als Filter und künstliche Dielektrika, als Spiegel zur Erhöhung
der Pumpeffektivität von Lasern sowie als Polarisatoren, Strahlteiler oder Filter
und im optischen Bereich zur Steigerung der Effektivität von Sonnenkollektoren.
[0015] Befinden sich auf einer nichtleitfähigen Fläche leitfähige Bereiche, spricht man
von Patchgeometrien, befinden sich auf einer leitfähigen Fläche nichtleitfähige Bereiche,
spricht man von Aperturgeometrien.
[0016] Fällt eine elektromagnetische Welle auf eine FSS, erzeugt sie auf den leitfähigen
Bereichen der FSS elektrische Ströme. Dadurch kann ein Teil der Welle beim Auftreffen
auf die Schicht reflektiert werden. Die komplexen Amplituden der reflektierten bzw.
transmittierten Anteile, bezogen auf die Amplitude der einfallenden Welle, werden
als Reflexions- bzw. Transmissionskoeffizienten bezeichnet. Der sogennannte Rückstreuquerschnitt
der FSS für die einfallende Welle gibt an, welcher Anteil der einfallenden Welle an
der FSS reflektiert wird. Liegt die Wellenlänge einer auf eine FSS einfallenden Welle
in der gleichen Größenordnung wie die Abmessungen der Elementarzelle (einzelnen Bereiche)
der FSS, treten bei Veränderungen der Frequenz der einfallenden Welle starke Resonanzen
auf. Bei einer Anregung einer Patchgeometrie durch eine einfallende elektromagnetische
Welle wird bei der Resonanzfrequenz - und in realen FSS in einem umgebenden Frequenzbereich
- im Wesentlichen die gesamte Welle reflektiert. Der Rückstreuquerschnitt der FSS
für die einfallende Welle, hat bei einer FSS in Patchgeometrie bei der Resonanzfrequenz
ein Maximum. Dagegen wird bei der Aperturgeometrie die einfallende Welle bei der Resonanzfrequenz
im Wesentlichen vollständig transmittiert. Der Rückstreuquerschnitt der FSS für die
einfallende Welle hat bei einer FSS in Aperturgeometrie bei der Resonanzfrequenz ein
Minimum. Durch ein Ankoppeln eines Lastwiderstandes an die FSS lässt sich bei einer
Frequenz der einfallenden elektromagnetischen Welle in der Nähe der Resonanzfrequenz
der FSS der Rückstreuquerschnitt der FSS für die Welle stark verändern. Hierdurch
kann durch An- bzw. Abkoppeln eines geeigneten Lastwiderstandes der an der RSS reflektierte
Anteil der elektromagnetischen Welle stark variiert werden. Das Prinzip, den Rückstreuquerschnitt
einer Antenne durch An- oder Abkoppeln eines geeigneten Lastwiderstandes wird auch
als modulierter Rückstreuquerschnitt bezeichnet und ist beispielsweise im o.g. RFID-Handbuch,
Kapitel 4.2.4 beschrieben.
[0017] WO 2006/027112 A1 beschreibt die Verwendung einer frequenzselektiven Oberfläche als Echtheitsmerkmal
für z.B. Banknoten oder Chipkarten.
[0018] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, Messungen einer Bewegungsinformation,
insbesondere Geschwindigkeit oder Abstand, nach dem Doppler-Prinzip auch für Systeme
mit Transpondern zu ermöglichen, deren Dopplerfrequenz ohne weitere Vorkehrungen kaum
oder nicht messbar ist.
[0019] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Antenne nach Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0020] Die erfindungsgemäße Antenne nach Anspruch 1 ist zur Messung einer Bewegungsinformation,
insbesondere Geschwindigkeit oder Abstand, nach dem Doppler-Prinzip vorgesehen und
weist eine Antennenfläche aus einem leitfähigen Material auf. Die Antenne hat eine
vorbestimmte Antennenstruktur, durch welche eine erste Resonanzfrequenz der Antenne
eingestellt ist. Die Antenne zeichnet sich dadurch aus, dass die Antennenfläche mit
einer frequenzselektiven Oberfläche (FSS) versehen ist, durch welche eine zweite Resonanzfrequenz
der Antenne eingestellt ist, die von der ersten Resonanzfrequenz unterschiedlich ist.
[0021] Die zweite Resonanzfrequenz führt zu einer zweiten Dopplerfrequenz, die ebenfalls
bei einer unterschiedlichen Frequenz liegt als die Dopplerfrequenz auf Grund der ersten
Resonanzfrequenz, unter der Annahme der gleichen Relativgeschwindigkeit zwischen der
Antenne und einer Leseantenne eines Lesegeräts.
[0022] Mit der erfindungsgemäßen Antenne gemäß Anspruch 1 ist daher eine Möglichkeit geschaffen,
Messungen einer Bewegungsinformation, insbesondere Geschwindigkeit oder Abstand, nach
dem Doppler-Prinzip auch für Systeme mit Transpondern durchzuführen, deren Dopplerfrequenz
ohne weitere Vorkehrungen kaum oder nicht messbar ist, da die Dopplerfrequenz zu niedrig
oder zu hoch ist, um sie zu messen.
[0023] Wahlweise liegt die zweite Resonanzfrequenz bei einer höheren Frequenz als die erste
Resonanzfrequenz. Diese Alternative der Erfindung ist besonders für Anwendungen wie
Ticketting, Lagerhaltung, Tierüberwachung und dergleichen bevorzugt, da hierbei relativ
niedrige erste Resonanzfrequenzen durch Normen festgeschrieben sind und andererseits
die Relativbewegungen von Antenne und Leseantenne eines Lesegeräts niedrig sind.
[0024] Die frequenzselektive Oberfläche besteht wie aus dem Stand der Technik bekannt aus
einer periodisch strukturierten leitfähigen Struktur.
[0025] Wahlweise ist dabei die frequenzselektive Oberfläche in Aperturgeometrie gestaltet,
wobei die elektrisch leitfähige Antennefläche mit einer periodischen Anordnung von
Aperturen versehen ist. Die Aperturen können als Öffnungen in der elektrisch leitfähigen
Antennenfläche gestaltet sein und wahlweise mit einem Dielektrikum gefüllt sein.
[0026] Wahlweise ist die frequenzselektive Oberfläche in Patchgeometrie gestaltet, wobei
die Antennefläche mit einer periodischen Anordnung von elektrisch leitfähigen Elementen
versehen ist, die von der Antennenfläche elektrisch isoliert sind, z.B. durch eine
dielektrische Zwischenschicht.
[0027] Wahlweise weist die Antenne mit der frequenzselektiven Oberfläche weiter eine Einstelleinrichtung
auf, mit der ein Rückstreuquerschnitt der frequenzselektiven Oberfläche in einem zumindest
die zweite Resonanzfrequenz umfassenden Frequenzbereich veränderbar ist. Die Einstelleinrichtung
kann beispielsweise bei einer frequenzselektiven Oberfläche in Patchgeometrie einen
oder mehrere Lastwiderstände aufweisen, die an die leitfähigen Elemente wahlweise
ankoppelbar oder abkoppelbar sind. In Abhängigkeit vom an die leitfähigen Elemente
angekoppelten Lastwiderstand ist der Rückstreuquerschnitt der Antenne auf Grund der
frequenzselektiven Oberfläche unterschiedlich. Bei dieser Variante kann die frequenzselektive
Oberfläche gegenüber einer Leseantenne eines Lesegeräts, die bei einer festen Frequenz,
insbesondere der zweiten Resonanzfrequenz, elektromagnetische Wellen aussendet, wahlweise
ein- und ausgeschaltet werden.
[0028] Die erste Resonanzfrequenz liegt wahlweise im Mikrowellenbereich, insbesondere im
Frequenzbereich von ungefähr 800 MHz bis ungefähr 6 GHz, insbesondere bei einer Frequenz
von 868 MHz oder 915 MHz oder 2,45 GHz, wahlweise bei einer durch eine Norm festgesetzten
Frequenz.
[0029] Der erfindungsgemäße Transponder ist mit einer erfindungsgemäßen Antenne nach einer
der oben beschriebenen Ausführungsformen und Varianten und mit einem mit der Antenne
elektrisch gekoppelten oder koppelbaren Chip ausgestattet. Wahlweise sind die Antenne
und der Chip auf einem beliebig gestalteten Träger angeordnet. Wahlweise ist der Transponder
als Etikett, (Kontaktlos-) Chipkarte, volumiger Transponder oder Transponder sonstiger
Bauform gestaltet.
[0030] Der erfindungsgemäße Transponder kann wahlweise als elektronischer Fahrschein, insbesondere
für zahlungspflichtige Verkehrsmittel, verwendet werden, oder wahlweise bei der Lagerhaltung,
oder wahlweise bei der Gepäckabfertigung im Reiseverkehr, insbesondere Flugverkehr,
Fährverkehr oder /und Bahnverkehr, oder bei der Tierüberwachung oder weiteren Anwendungen,
insbesondere bei weiteren Anwendungen, bei denen die Verwendung von RFID-Etiketten
bekannt ist.
[0031] Das erfindungsgemäße System zur Verwaltung der Benutzung mindestens eines zahlungspflichtigen
Verkehrsmittels durch Fahrgäste weist Folgendes auf: für jeden zahlungspflichtigen
Fahrgast mindestens einen Transponder, wobei jeder zahlungspflichtige Fahrgast, der
das Verkehrsmittel nutzt, verpflichtet ist, während der Nutzung des Verkehrsmittels
den Transponder mit sich zu führen; mindestens eine an einem Zugang zu dem Verkehrsmittel
angebrachte Leseantenne, die zur Kommunikation mit dem Transponder bei der zweiten
Resonanzfrequenz eingerichtet ist, und mit der eine Bewegungsinformation, insbesondere
Geschwindigkeit oder Abstand, eines Transponders relativ zur Leseantenne nach dem
Doppler-Prinzip bei der zweiten Resonanzfrequenz messbar ist, derart, dass zwischen
einem mit Transponder ausgestatteten Fahrgast, der das Verkehrsmittel oder einen das
Verkehrsmittel umgebenden zugangsbeschränkten Bereich betritt bzw. verlässt, unterscheidbar
ist. Die Leseantenne ist wahlweise zur Kommunikation mit der Antenne eingerichtet,
nicht aber zur Kommunikation mit dem Chip. Wahlweise ist eine Kommunikation mit dem
Chip bei der ersten Resonanzfrequenz möglich, wahlweise mit einer von der Leseantenne
unterschiedlichen geeigneten Leseeinrichtung.
[0032] Das erfindungsgemäße System ist somit ein Ticketting-System. Es ist insbesondere
für öffentliche Verkehrsmittel anwendbar. Das erfindungsgemäße System ist gegenüber
bekannten Ticketting-Systemen besonders komfortabel. Da bei dem erfindungsgemäßen
System die Erfassung der Transponder nach dem Doppler-Prinzip erfolgt, ist eine sehr
langreichweitige Messung möglich. Folglich lässt sich das Einsteigen und Aussteigen
von Fahrgästen erfassen, ohne dass diese ihren als Fahrkarte verwendeten Transponder
an ein Lesegerät zu halten brauchen, was einen Vorteil gegenüber herkömmlichen Check-in/
Check-out-Systemen darstellt. Andererseits braucht innerhalb des Fahrzeugs keine Überwachungsantenne
vorgesehen zu sein, um die Anwesenheit erfasster Fahrgäste während der ganzen Fahrt
zu überwachen, was einen Vorteil gegenüber herkömmlichen langreichweitigen Be-in/
Be-out-Systemen darstellt.
[0033] Bei dem erfindungsgemäßen System zur Verwaltung der Benutzung mindestens eines zahlungspflichtigen
Verkehrsmittels wird die zweite Resonanzfrequenz zur Messung einer Bewegungsinformation
nach dem Doppler-Prinzip verwendet, insbesondere um das Ein- bzw. Aussteigen von Fahrgästen
zu erfassen. Eine Kommunikation mit dem Chip des Transponders erfolgt dagegen vorzugsweise
bei der ersten Resonanzfrequenz, die beispielsweise durch eine Norm wie z.B. ISO 18000-6
oder ISO 18000-4 festgelegt ist, wahlweise gemäß einem beliebigen Kommunikationsverfahren
nach dem Stand der Technik.
[0034] Als Zugang zu dem Verkehrsmittel kann beispielsweise eine Tür oder ein Türdurchgang
oder ein Türrahmen oder dergleichen eines Verkehrsmittels (z.B. Bus, U-Bahn-Zug, Eisenbahnwaggon,
Straßenbahnwagen etc.) vorgesehen sein. Als Zugang zu einem zugangsbeschränkten Bereich
kann beispielsweise ein Zugang zu einem Bahnsteig vorgesehen sein.
[0035] Bei dem System ist wahlweise an jedem für Fahrgäste vorgesehenen Zugang zu einem
Verkehrsmittel oder zu dem zugangsbeschränkten Bereich eine Leseantenne angeordnet.
[0036] Wahlweise ist zwischen einem mit Transponder ausgestatteten Fahrgast, der das Verkehrsmittel
oder einen das Verkehrsmittel umgebenden zugangsbeschränkten Bereich betritt bzw.
verlässt, dadurch unterscheidbar, dass die Leseantenne für die Doppler-Messung eine
räumliche Richtcharakteristik aufweist, so dass der Transponder in eine Innen-Richtung
in das Verkehrsmittel oder den zugangsbeschränkten Bereich hinein mit der Leseantenne
stärker oder schwächer detektierbar ist als in eine Außen-Richtung aus dem Verkehrsmittel
oder dem zugangsbeschränkten Bereich heraus. Beispielsweise hat eine Leseantenne an
einem Türdurchgang eines Verkehrsmittels (Bus, Bahn etc.) eine ins Äußere des Verkehrsmittels
gerichtete Richtcharakteristik. Ein einsteigender Fahrgast wird somit detektiert als
ein sich auf die Leseantenne zu bewegender Transponder, bis der Fahrgast den Türdurchgang
durchschreitet. Sobald der Fahrgast den Türdurchgang durchschritten hat, wird sein
Transponder im Innern des Verkehrsmittels durch die Leseantenne nicht mehr detektiert.
Ein aussteigender Fahrgast wird erst detektiert, sobald der den Türdurchgang von innen
nach außen passiert und wird dann als sich von der Leseantenne weg bewegender Transponder
detektiert.
[0037] Das System weist weiter wahlweise eine an einem Zugang zu dem Verkehrsmittel angebrachte
Leseeinrichtung auf, die zur Kommunikation mit dem Transponder, insbesondere mit dem
Chip des Transponders, bei der ersten Resonanzfrequenz eingerichtet ist. Die Leseeinrichtung
ist beispielsweise insbesondere dazu eingerichtet, Fahrpreisinformationen über einen
durch den Fahrgast zu zahlenden Fahrpreis in den Chip des Transponders zu schreiben
oder aus dem Chip zu lesen.
[0038] Das System, das zusätzlich eine zur Kommunikation mit dem Transponder bei der ersten
Resonanzfrequenz eingerichtete Leseeinrichtung aufweist, ist wahlweise weiter folgendermaßen
gestaltet.
- Die Transponder haben - wahlweise in Patchgeometrie gestaltete - frequenzselektive
Oberflächen und eine Einstelleinrichtung, mittels derer ein Rückstreuquerschnitt der
frequenzselektiven Oberfläche in einem zumindest die zweite Resonanzfrequenz umfassenden
Frequenzbereich veränderbar ist.
- Die Transponder sind in einem Grundzustand des Systems nicht aktiviert, wobei die
Transponder bei der zweiten Resonanzfrequenz einen Grundzustand-Rückstreuquerschnitt
haben.
- Die Leseantenne für die zweite Resonanzfrequenz und die Leseeinrichtung für die erste
Resonanzfrequenz sind derart zum Zusammenarbeiten eingerichtet, dass mindestens ein
beliebiger einzelner Transponder durch die Leseeinrichtung für die erste Resonanzfrequenz
(d.h. z.B. die Leseeinrichtung für insbesondere die Kommunikation mit dem Chip) mittels
der Einstelleinrichtung aktiviert wird, indem an dem Transponder ein vom Grundzustand-Rückstreuquerschnitt
unterschiedlicher Aktiv-Rückstreuquerschnitt, insbesondere ein extremer - wahlweise
maximaler oder minimaler - Rückstreuquerschnitt, eingestellt wird, und an dem aktivierten
einzelnen Transponder bei der zweiten Resonanzfrequenz eine Messung einer Bewegungsinformation
nach dem Doppler-Prinzip bei der zweiten Resonanzfrequenz durchgeführt wird. Wahlweise
wird der Transponder zudem durch die Leseeinrichtung bei der ersten Resonanzfrequenz
mit Energie versorgt.
[0039] Bei dem derart gestalteten System wird also ein Transponder bei der "Grundfrequenz"
des Transponders (ersten Resonanzfrequenz) aufgeweckt und anschließend am aufgeweckten
Transponder bei der "FSS-Frequenz" (zweiten Resonanzfrequenz) die Doppler-Messung
durchgeführt. Hierdurch können bei einer Vielzahl von gleichzeitig vorhandenen Transpondern
gezielt einzelne Transponder für die Messung nach dem Doppler-Prinzip isoliert werden,
um Kollisionen zu vermeiden, die durch eine gleichzeitige Kommunikation mit der Vielzahl
von Transpondern auftreten könnten.
[0040] Wahlweise wird bei dem vorstehend beschriebenen System in einem vorbestimmten räumlichen
Bereich, z.B. an einem einzelnen Zugang, z.B. an einem einzelnen Türdurchgang zu einem
Verkehrsmittel, jeweils nur ein einzelner Transponder zeitgleich aktiviert. Auf diese
Weise werden Kollisionen durch eine gleichzeitige Kommunikation mit der Vielzahl von
Transpondern vermieden.
[0041] Bei einem Verfahren zur Messung einer Bewegungsinformation nach dem Doppler-Prinzip
mit dem vorstehend beschriebenen System wird mindestens ein, wahlweise genau ein,
beliebiger einzelner Transponder durch die Leseeinrichtung für die erste Resonanzfrequenz
mittels der Einstelleinrichtung aktiviert und an dem aktivierten einzelnen Transponder
eine Messung einer Bewegungsinformation nach dem Doppler-Prinzip bei der zweiten Resonanzfrequenz
durchgeführt.
[0042] Im Folgenden wird die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert, in der zeigen:
- Fig. 1
- einen Transponder mit einem Chip und einer Antenne, gemäß dem Stand der Technik;
- Fig. 2
- einen Transponder mit einem Chip und einer Antenne mit einer FSS in Aperturgeometrie,
gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 3
- einen Transponder mit einem Chip und einer Antenne mit einer FSS in Patchgeometrie,
gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung.
[0043] Fig.1 zeigt einen Transponder 100 mit einem Chip 110 und einer Antenne 120, die auf
einem Träger 130 angeordnet sind, gemäß dem Stand der Technik. Der Transponder 100
ist hier beispielhaft als Chipkarte im Format ID-1 gemäß ISO 7810 gestaltet. Die Antenne
120 hat durch ihre Bauform und ihre geometrischen Abmessungen eine erste Resonanzfrequenz
bei 868 MHz. Für diese Frequenz eignet sich die in Fig.1 beispielhaft dargestellte
flächige Antennen-Bauform, bei der die Antenne 120 eine flächige Antennenfläche hat.
[0044] Fig. 2 zeigt einen Transponder 200 mit einem Chip 210 und einer Antenne 220 auf einem
Träger 230, wobei die Antenne 220 mit einer FSS 240 in Aperturgeometrie versehen ist,
gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung. Im Vergleich zum Transponder 100
aus Fig.1 hat der Transponder 200 aus Fig. 2 an der Antennenfläche der Antenne 220
eine Vielzahl von periodisch angeordneten Aperturen (Öffnungen) 250, die in ihrer
Gesamtheit die frequenzselektive Oberfläche FSS 240 bilden. Die Antenne 220 hat durch
ihre Bauform und geometrischen Abmessungen eine erste Resonanzfrequenz bei 868 MHz.
Auf Grund der FSS 240 hat die Antenne 220 eine zweite Resonanzfrequenz bei einer Frequenz
von über 10 GHz, typischerweise ca. 70 ... 150 (200) ... GHz. Die der zweiten Resonanzfrequenz
entsprechende Dopplerfrequenz liegt für v = 1 m/ s und eine zweite Resonanzfrequenz
von 200 GHz bei größenordnungsmäßig ca. 1300 Hz, also in einem gut messbaren Frequenzbereich.
[0045] Fig. 3 zeigt einen Transponder 300 mit einem Chip 310 und einer Antenne 320 mit einer
FSS 340 in Patchgeometrie, angeordnet auf einem Träger 330, gemäß einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung. Im Vergleich zum Transponder 100 aus Fig. 1 hat der Transponder 300
aus Fig. 3 auf der Antennenfläche der Antenne 320 eine Vielzahl von periodisch angeordneten
leitfähigen Elementen 350, die in ihrer Gesamtheit die frequenzselektive Oberfläche
FSS 340 bilden. Zwischen der Antennenfläche der Antenne 320 und den leitfähigen Elementen
350 der FSS 340 ist eine elektrisch isolierende Zwischenschicht 360 angeordnet, mit
der die Antenne 320 und die leitfähigen Elemente 350 der FSS 340 elektrisch voneinander
isoliert sind. Die Zwischenschicht 360 ist aus einem Dielektrikum gebildet, beispielsweise
aus einem Kunststoff, z.B. aus einer Kunststofffolie. Die einzelnen leitfähigen Elemente
350 sind untereinander elektrisch verbunden. Die untereinander verbundenen leitfähigen
Elemente 350 sind, z.B. über ein oder mehrere Versorgungsleitungen und Logikleitungen,
mit dem Chip 310 elektrisch gekoppelt oder koppelbar. An die leitfähigen Elemente
350 ist weiter ein - vorzugsweise variierbarer - Lastwiderstand (nicht gesondert dargestellt)
ankoppelbar. Der Schichtaufbau des Transponders 300 mit dem Träger 330, der auf dem
Träger 330 angeordneten Antenne 320, der auf der Antenne 320 angeordneten isolierenden
Zwischenschicht 360 und den auf der Zwischenschicht 360 angeordneten elektrisch leitfähigen
Elementen 350 ist im unteren Teil von Fig. 3 in einer Schnittansicht entlang der Linie
AB im oberen Teil von Fig. 3 veranschaulicht. Die Antenne 320 hat durch ihre Bauform
und geometrischen Abmessungen eine erste Resonanzfrequenz bei 868 MHz. Auf Grund der
FSS 340 hat die Antenne 320 eine zweite Resonanzfrequenz bei einer Frequenz von ca.
weit über 10 GHz, z.B. 70 ... 150(200) ... GHz.
[0046] Die leitfähigen Elemente 350 des Transponders 300 aus Fig. 3 sind als rechteckige
Flächen gestaltet. Wahlweise können die Elemente 350 jede beliebige geeignete andere
Gestalt haben. Analog können die Aperturen 250 des Transponders 200 aus Fig. 2 jede
beliebige geeignete Gestalt haben.
[0047] Um an einem Transponder 300 mit einer Leseantenne eine Messung nach dem Doppler-Prinzip
bei der zweiten Resonanzfrequenz durchzuführen, wird an die leitfähigen Elemente 350
ein geeignet dimensionierter Lastwiderstand angekoppelt. Das Signal zum Ankoppeln
des Lastwiderstandes wird bei der ersten Resonanzfrequenz mit einem entsprechenden
geeigneten Lesegerät an den Chip 310 übertragen. Der Chip 310 veranlasst das Ankoppeln
des Lastwiderstands. Durch das Ankoppeln des Lastwiderstands wird der Rückstreuquerschnitt
der frequenzselektiven Oberfläche 340, der ohne den Lastwiderstand niedrig ist, auf
einem Maximalwert erhöht. Hierdurch ist der Transponder 300 aktiviert und die Doppler-Messung
bei der zweiten Resonanzfrequenz kann durchgeführt werden.
1. Antenne (220, 320)) zur Messung einer Bewegungsinformation, insbesondere Geschwindigkeit
oder Abstand, nach dem Doppler-Prinzip, die eine aus einem leitfähigen Material gefertigte
Antennenfläche mit einer vorbestimmten Antennenstruktur aufweist, durch welche eine
erste Resonanzfrequenz der Antenne eingestellt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Antennenfläche mit einer frequenzselektiven Oberfläche (240, 340) versehen ist,
durch welche eine zweite Resonanzfrequenz der Antenne (220, 320) eingestellt ist,
die von der ersten Resonanzfrequenz unterschiedlich ist.
2. Antenne (220, 320) nach Anspruch 1, wobei die zweite Resonanzfrequenz bei einer höheren
Frequenz liegt als die erste Resonanzfrequenz.
3. Antenne (220) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die frequenzselektive Oberfläche (240)
in Aperturgeometrie gestaltet ist, wobei die Antennefläche mit einer periodischen
Anordnung von Aperturen (250) versehen ist.
4. Antenne (320) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die frequenzselektive Oberfläche (340)
in Patchgeometrie gestaltet ist, wobei die Antennefläche mit einer periodischen Anordnung
von elektrisch leitfähigen Elementen (350) versehen ist, die von der Antennenfläche
elektrisch isoliert sind.
5. Antenne (220, 320) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, die weiter eine Einstelleinrichtung
aufweist, mit der ein Rückstreuquerschnitt der frequenzselektiven Oberfläche in einem
zumindest die zweite Resonanzfrequenz umfassenden Frequenzbereich veränderbar ist.
6. Antenne (220, 320) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die erste Resonanzfrequenz
im Mikrowellenbereich liegt, insbesondere im Frequenzbereich von ungefähr 800 MHz
bis ungefähr 6 GHz, insbesondere bei einer Frequenz von 868 MHz oder 915 MHz oder
2,45 GHz.
7. Transponder (200, 300), mit einer Antenne (220, 320) nach einem der Ansprüche 1 bis
6 und mit einem mit der Antenne (220, 320) elektrisch gekoppelten oder koppelbaren
Chip (210, 310).
8. Verwendung des Transponders (200, 300) nach Anspruch 7 als elektronischer Fahrschein,
insbesondere für zahlungspflichtige Verkehrsmittel.
9. Verwendung des Transponders (200, 300) nach Anspruch 7 bei der Lagerhaltung oder Tierüberwachung.
10. Verwendung des Transponders (200, 300) nach Anspruch 7 bei der Gepäckabfertigung im
Reiseverkehr, insbesondere Flugverkehr, Fährverkehr oder /und Bahnverkehr.
11. System zur Verwaltung der Benutzung mindestens eines zahlungspflichtigen Verkehrsmittels
durch Fahrgäste, mit
- mindestens einem Transponder (200, 300) nach Anspruch 7, verwendet gemäß Anspruch
8, für jeden zahlungspflichtigen Fahrgast, wobei jeder zahlungspflichtige Fahrgast,
der das Verkehrsmittel nutzt, verpflichtet ist, während der Nutzung des Verkehrsmittels
den Transponder (200, 300) mit sich zu führen, und
- mindestens einer an einem Zugang zu dem Verkehrsmittel oder zu einem das Verkehrsmittel
umgebenden zugangsbeschränkten Bereich angebrachten Leseantenne, die zur Kommunikation
mit dem Transponder (200, 300) bei der zweiten Resonanzfrequenz eingerichtet ist,
und mit der eine Bewegungsinformation, insbesondere Geschwindigkeit oder Abstand,
eines Transponders (200, 300) relativ zur Leseantenne nach dem Doppler-Prinzip messbar
ist, derart, dass zwischen einem mit Transponder (200, 300) ausgestatteten Fahrgast,
der das Verkehrsmittel oder den das Verkehrsmittel umgebenden zugangsbeschränkten
Bereich betritt bzw. verlässt, unterscheidbar ist.
12. System nach Anspruch 11, wobei an jedem für Fahrgäste vorgesehenen Zugang zu einem
Verkehrsmittel oder zu dem zugangsbeschränkten Bereich eine Leseantenne angeordnet
ist.
13. System nach Anspruch 11 oder 12, wobei zwischen einem mit Transponder (200, 300) ausgestatteten
Fahrgast, der das Verkehrsmittel oder einen das Verkehrsmittel umgebenden zugangsbeschränkten
Bereich betritt bzw. verlässt, dadurch unterscheidbar ist, dass die Leseantenne eine räumliche Richtcharakteristik aufweist,
so dass der Transponder (200, 300) in eine Innen-Richtung in das Verkehrsmittel oder
den zugangsbeschränkten Bereich hinein mit der Leseantenne stärker oder schwächer
detektierbar ist als in eine Außen-Richtung aus dem Verkehrsmittel oder dem zugangsbeschränkten
Bereich heraus.
14. System nach einem der Ansprüche 11 bis 13, das weiter eine an einem Zugang zu dem
Verkehrsmittel angebrachte Leseeinrichtung aufweist, die zur Kommunikation mit dem
Transponder (200, 300), insbesondere mit dem Chip (210, 310) des Transponders (200,
300), bei der ersten Resonanzfrequenz eingerichtet ist.
15. System nach Anspruch 14, wobei
- die Transponder (200, 300) jeweils eine gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4 gestaltete
frequenzselektive Oberfläche (240, 340) und eine Einstelleinrichtung nach Anspruch
5 haben,
- die Transponder (200, 300) in einem Grundzustand des Systems nicht aktiviert sind,
wobei die Transponder (200, 300) einen Grundzustand-Rückstreuquerschnitt haben, und
- die Leseantenne für die zweite Resonanzfrequenz und die Leseeinrichtung für die
erste Resonanzfrequenz derart zum Zusammenarbeiten eingerichtet sind, dass durch die
Leseeinrichtung für die erste Resonanzfrequenz, mittels der Einstelleinrichtung, mindestens
ein beliebiger einzelner Transponder (200, 300) aktiviert wird, indem an dem Transponder
ein vom Grundzustand-Rückstreuquerschnitt unterschiedlicher Aktiv-Rückstreuquerschnitt
, insbesondere ein extremer - wahlweise maximaler oder minimaler - Rückstreuquerschnitt,
eingestellt wird, und dass an dem aktivierten einzelnen Transponder (200, 300) eine
Messung einer Bewegungsinformation nach dem Doppler-Prinzip durchgeführt wird.
16. System nach Anspruch 15, wobei in einem vorbestimmten räumlichen Bereich jeweils nur
ein einzelner Transponder (300) zeitgleich aktiviert wird.
17. Verfahren zur Messung einer Bewegungsinformation nach dem Doppler-Prinzip mit einem
System nach Anspruch 15 oder 16, wobei durch die Leseeinrichtung für die erste Resonanzfrequenz,
mittels der Einstelleinrichtung, mindestens ein, vorzugsweise genau ein, beliebiger
einzelner Transponder (300) aktiviert wird und an dem aktivierten einzelnen Transponder
(300) eine Messung einer Bewegungsinformation nach dem Doppler-Prinzip durchgeführt
wird.