(19)
(11) EP 1 936 750 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.06.2008  Patentblatt  2008/26

(21) Anmeldenummer: 07020642.0

(22) Anmeldetag:  22.10.2007
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H01R 13/52(2006.01)
H01R 12/24(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK RS

(30) Priorität: 22.12.2006 GB 0625527

(71) Anmelder: Delphi Technologies, Inc.
Troy, Michigan 48007 (US)

(72) Erfinder:
  • Urbaniak, Andreas
    48153 Münster (DE)
  • Roenisch, Stefan
    42369 Wuppertal (DE)
  • Hirth, Michael
    42369 Wuppertal (DE)
  • Mease, George
    42857 Remscheid (DE)

(74) Vertreter: Manitz, Finsterwald & Partner GbR 
Postfach 31 02 20
80102 München
80102 München (DE)

   


(54) Flachleiter-Dichtelement


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft ein Dichtelement (10) mit wenigstens einem sich durch das Dichtelement hindurch erstreckenden Schlitz (12) zur Aufnahme eines Flachleiters, wobei der Schlitz durch ein elastisch verformbares Material derart definiert ist, dass den Schlitz begrenzende Oberflachen des elastisch verformbaren Materials bei nicht aufgenommenem Flachleiter aneinander anliegen.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Dichtelement für einen Flachleiter.

[0002] Dichtungen für Flachleiter sind grundsätzlich bekannt. Beispielsweise wird eine bekannte Flachleiterdichtung durch Umspritzen eines Flachleiters mit einem spritzfähigen Dichtmaterial wie, z.B. Flüssig-Silikon, hergestellt. Hierbei muss das Dichtmaterial während des Umspritzvorgangs eine ausreichend hohe Temperatur aufweisen, damit die für das Spritzen notwendige flüssige Konsistenz des Dichtmaterials gewährleistet ist. Dies ist jedoch insofern nachteilig, als das Dichtmaterial den Flachleiter durch seine hohe Temperatur beim Umspritzen schädigen kann. Insbesondere kann ein Isolationsmaterial des Flachleiters, dessen Schmelzpunkt unterhalb der während des Umspritzvorgangs auftretenden Temperaturen liegt, während des Umspritzvorgangs aufgeschmolzen werden, wodurch dessen Isolationswirkung beeinträchtigt werden kann.

[0003] Bekannte Flachleiterdichtungen erweisen sich außerdem insofern als problematisch, als es ihnen nahezu unmöglich ist, zwei mit ihren Flachseiten zueinander weisende, parallel verlaufende Flachleiter wirksam gegeneinander abzudichten.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine wirksamere und mit einem geringeren wirtschaftlichen Aufwand herstellbare Dichtung für mindestens einen Flachleiter zu schaffen.

[0005] Zur Lösung der Aufgabe ist ein Dichtelement mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgesehen.

[0006] Das erfindungsgemäße Dichtelement weist wenigstens einen sich durch das Dichtelement hindurch erstreckenden Schlitz zur Aufnahme eines Flachleiters auf. Zur Aufnahme mehrerer Flachleiter kann eine entsprechende Anzahl von Schlitzen vorgesehen sein, wobei jedem aufzunehmenden Flachleiter jeweils ein Schlitz zugeordnet ist.

[0007] Der oder jeder Schlitz ist dabei durch ein elastisch verformbares Material derart definiert, dass den Schlitz begrenzende Oberflächen des elastisch verformbaren Materials bei nicht aufgenommenem Flachleiter aneinander anliegen. Bei nicht aufgenommenem Flachleiter ist der Schlitz mit anderen Worten also geschlossen.

[0008] Durch das Einführen bzw. Durchführen eines Flachleiters in bzw. durch den Schlitz wird dieser unter Verformung des elastisch verformbaren Materials aufgeweitet. Die Verformung des elastisch verformbaren Materials hat eine elastische Gegenkraft zur Folge, die entgegen der Verformung des elastisch verformbaren Materials von dem Material auf den Flachleiter ausgeübt wird. Aufgrund der elastischen Gegenkraft schmiegen sich die den Schlitz definierenden Oberflächen des elastisch verformbaren Materials an die Flachleiteroberfläche an und üben einen Anpressdruck gegen die Flachleiteroberfläche aus. Das Anschmiegen und der Anpressdruck des elastisch verformbaren Materials gegen den Flachleiter haben zur Folge, dass die Flachleiter/Dichtelement-Grenzfläche wirksam abgedichtet ist, so dass z.B. Feuchtigkeit oder Schmutz nicht durch den Schlitz hindurch gelangen können.

[0009] Da der Schlitz bei nicht aufgenommenem Flachleiter durch die aneinander anliegenden Oberflächen des elastisch verformbaren Materials geschlossen ist, erfüllt das Dichtelement seine Dichtwirkung auch dann zuverlässig, wenn kein Flachleiter in dem Schlitz aufgenommen ist.

[0010] Das erfindungsgemäße Dichtelement ist mit einem besonders geringen wirtschaftlichen Aufwand herstellbar, da es lediglich notwendig ist; einen Dichtelementrohling herzustellen und mit einem oder mehreren Schlitzen zu versehen, z.B. durch Einstechen oder Einschneiden mit Hilfe eines schneidklingenartigen Werkzeugs.

[0011] Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmen.

[0012] Gemäß einer Ausführungsform des Dichtelements liegen die den Schlitz begrenzenden Oberflächen des elastisch verformbaren Materials bei nicht aufgenommenem Flachleiter zumindest annähernd ganzflächig aneinander an. Auf diese Weise wird erreicht, dass die den Schlitz begrenzenden Oberflächen sich über einen maximalen Bereich an einen im Schlitz aufgenommenen Flachleiter anschmiegen bzw. Druck auf den Flachleiter ausüben, wodurch die Dichtwirkung des Dichtelements noch weiter erhöht ist.

[0013] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das elastisch verformbare Material einen Elastomerwerkstoff, wie beispielsweise Gummi oder Silikon, aufweist, da Elastomerwerkstoffe insbesondere hinsichtlich Elastizität, Dichtwirkung, Beständigkeit und Verarbeitung sehr günstige Eigenschaften besitzen.

[0014] Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist das Dichtelement vollständig und insbesondere einstückig aus dem elastisch verformbaren Material gebildet. Dies ermöglicht eine besonders einfache und flexible Herstellung des Dichtelements, da nur ein Material verarbeitet werden muss und bekannte Verfahren wie zum Beispiel Gusstechniken, insbesondere Spritzgusstechniken, zur Bildung eines Dichtelementrohlings verwendet werden können. Der Dichtelementrohling kann zunächst ungeschlitzt hergestellt werden und später an geeigneten, frei wählbaren Stellen mit dem bzw. den für die jeweilige Anwendung des Dichtelements notwendigen Schlitz bzw. Schlitzen versehen werden, beispielsweise durch Durchstechen des Dichtelementrohlings. Außerdem kann sich das Dichtelement besser an den oder die aufgenommenen Flachleiter anschmiegen, wenn es vollständig aus dem elastisch verformbaren Material gebildet ist.

[0015] Vorzugsweise umschließt das elastisch verformbare Material mindestens einen Schlitz in einer Ebene quer zur Längserstreckung eines aufgenommenen Flachleiters unterbrechungsfrei. Das Dichtelement bildet somit einen den aufgenommenen Flachleiter umgebenden, geschlossenen Mantel. Störeinflüsse wie Feuchtigkeit oder Schmutz können folglich weder bei aufgenommenem Flachleiter noch bei unbestücktem Dichtelement seitlich zur Längsrichtung in das Dichtelement eindringen. Dadurch ist die Dichtwirkung des Dichtelements noch weiter erhöht.

[0016] Gemäß einer alternativen Ausführungsform erstreckt sich mindestens ein Schlitz in einer Richtung quer zur Längsrichtung eines aufgenommenen Flachleiters bis an einen äußeren Rand des Dichtelements. Dies vereinfacht das Einführen eines Flachleiters in das Dichtelement. Anstatt den Flachleiter in Längsrichtung durch den Schlitz führen zu müssen, ist es möglich, den Flachleiter quer zur Längsrichtung in das Dichtelement einzuschieben. Hierdurch wird das Anbringen des Dichtelements an dem Flachleiter noch weiter vereinfacht.

[0017] Ein Klammerelement kann vorgesehen sein, das dazu dient, im Bereich eines äußeren Randes des Dichtelements durch den Schlitz voneinander getrennte Bereiche des elastisch verformbaren Materials zusammen zu halten. Durch das Klammerelement wird eine zuverlässige Dichtigkeit auch in dem Bereich des Dichtelements sichergestellt, in welchem sich der Schlitz bis an einen äußeren Rand des Dichtelements erstreckt, so dass auch in diesem Fall eine optimale Dichtwirkung des Dichtelements erreicht wird.

[0018] Gemäß einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung weist die Außenkontur des Dichtelements zumindest bereichsweise ein Übermaß gegenüber der Innenkontur eines zur Aufnahme des Dichtelements vorgesehenen Gehäuses, z.B. eines Steckverbinder- oder Anschlusselementgehäuses, auf. Auf diese Weise gewährleistet das Dichtelement eine zuverlässige Dichtung nicht nur zwischen dem aufgenommenen Flachleiter und dem Dichtelement, sondern auch zwischen dem Dichtelement und dem Gehäuse. Letztere wird insbesondere dadurch erzielt, dass das in das Gehäuse eingeführte Dichtelement im Bereich des Übermaßes von dem Gehäuse verformt wird. Dies verursacht im Dichtelement eine elastische Gegenkraft, die bewirkt, dass sich die äußere Oberfläche des Dichtelements im Bereich des Übermaßes an die Innenwand des Gehäuses anlegt und einen Anpressdruck auf die Innenwand ausübt, wodurch die Grenzfläche zwischen Dichtelement und Gehäuseinnenwand abgedichtet wird. Zusätzlich kann die Verformung des Dichtelements eine Erhöhung des Anpressdrucks des elastisch verformbaren Materials auf den im Schlitz aufgenommenen Flachleiter bewirken, so dass durch das Übermaß auch die Dichtwirkung an der Grenzfläche zwischen Flachleiter und Dichtelement verbessert wird.

[0019] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist das Dichtelement zwei oder mehr in Längsrichtung eines aufgenommenen Flachleiters voneinander beabstandete, nach außen vorspringende Dichtabschnitte auf. Mehrere solcher Dichtabschnitte können eine redundante Abdichtung bewirken und somit die Dichtwirkung des Dichtelements insgesamt verbessern. Ferner erweist es sich als vorteilhaft, einen ersten Dichtabschnitt hinsichtlich einer Abdichtung der Grenzfläche zwischen Dichtelement und Gehäuse und einen zweiten Dichtabschnitt hinsichtlich einer Abdichtung der Grenzfläche zwischen Dichtelement und Flachleiter zu optimieren.

[0020] Vorzugsweise ist ein, insbesondere rippenartiger, Vorsprung vorgesehen, der sich quer zur Längserstreckung eines aufgenommenen Flachleiters erstreckt und, insbesondere unterbrechungsfrei, umlaufend nach außen ragt. Ein solcher Vorsprung ist besonders geeignet, um eine zuverlässige Dichtung zwischen dem Dichtelement und der Innenwand eines das Dichtelement aufnehmenden Gehäuses zu schaffen. Der Vorsprung drückt an jeder Stelle des Dichtelementumfangs im Wesentlichen senkrecht nach außen gegen die Innenwand des Gehäuses und gewährleistet somit eine unterbrechungsfreie Dichtwirkung des Dichtelements gegenüber der Innenwand des Gehäuses. Zudem bietet ein rippenartiger Vorsprung beim Einführen des Dichtelements in das Gehäuse einen verringerten Widerstand, da er sich entgegen der Einführrichtung gesehen leicht verformen kann, wodurch das Einführen des Dichtelements in das Gehäuse erleichtert ist.

[0021] Vorteilhafterweise ist ferner ein, insbesondere rampenartiger, Vorsprung vorgesehen, der oberhalb und/oder unterhalb eines aufgenommenen Flachleiters nach außen ragt. Die Verformung, die das Dichtelement aufgrund eines solchen Vorsprungs beim Einführen in das Gehäuse erfährt, hat zur Folge, dass das Dichtelement von oben und/oder unten gegen den Flachleiter gedrückt wird. Dadurch üben die den Schlitz begrenzenden Oberflächen des elastisch verformbaren Materials einen verstärkten Anpressdruck auf den Flachleiter aus, und der Flachleiter wird noch wirksamer gegenüber dem Dichtelement abgedichtet.

[0022] Weiterer Gegenstand der Erfindung ist außerdem ein Verfahren zum Montieren eines erfindungsgemäßen Dichtelements an einem Flachleiter mit den Merkmalen des Anspruchs 13.

[0023] Nachfolgend wird die Erfindung rein beispielhaft anhand vorteilhafter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1
eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dichtelements mit zwei Schlitzen;
Fig. 2
einen Längsschnitt des Dichtelements von Fig. 1;
Fig. 3
eine Rückseitenansicht des Dichtelements von Fig. 1;
Fig. 4
eine perspektivische Ansicht des Dichtelements von Fig. 1 sowie einer Einführhilfe und eines Flachleiters;
Fig. 5
eine perspektivische Ansicht der Komponenten von Fig. 4, wobei der Flachleiter in die Einführhilfe eingesetzt ist;
Fig. 6
eine perspektivische Ansicht der Komponenten von Fig. 4 nach einem Durchführen der Einführhilfe mitsamt eingesetztem Flachleiter durch das Dichtelement;
Fig. 7
eine perspektivische Ansicht des Dichtelements von Fig. 1 mit zwei darin aufgenommenen Flachleitern sowie eines Steckverbindergehäuses und einer Verschlusskappe in einem Vormontagezustand;
Fig. 8
einen Längsschnitt des Steckverbindergehäuses von Fig. 7 mit darin montiertem Dichtelement und aufgesetzter Verschlusskappe;
Fig. 9
eine perspektivische Ansicht des Steckverbindergehäuses von Fig. 8 mit Verschlusskappe und Flachleitern;
Fig. 10
eine Rückseitenansicht einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dichtelements mit nur einem Schlitz; und
Fig. 11
eine Rückseitenansicht einer dritten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dichtelements mit einem Schlitz, der sich seitlich bis an den äußeren Rand des Dichtelements erstreckt.


[0024] Fig. 1 bis Fig. 9 zeigen den Aufbau und die Verwendung eines erfindungsgemäßen Dichtelements 10 gemäß einer ersten Ausführungsform.

[0025] Das Dichtelement 10 ist einstückig aus einem elastisch verformbaren Material, z.B. einem Elastomerwerkstoff, gebildet und weist zwei Schlitze 12, eine Dichtrippe 14, einen rampenförmigen Vorsprung 16 und eine Führungsnase 18 auf (Fig. 1 bis 3).

[0026] Die Schlitze 12 erstrecken sich in zueinander parallelen Ebenen, die jeweils durch eine erste Richtung und eine dazu senkrechte zweite Richtung definiert sind. In der ersten Richtung erstrecken sich die Schlitze 12 durch das gesamte Dichtelement 10 hindurch, während sie in der zweiten Richtung nicht bis an den äußeren Rand des Dichtelements 10 heranreichen. Nachfolgend wird die erste Richtung als Längsrichtung und die zweite Richtung als Querrichtung bezeichnet. Die Schlitze 12 sind in der zu den Schlitzebenen senkrechten Richtung voneinander beabstandet.

[0027] Die Dichtrippe 14 erstreckt sich in einem in Längsrichtung gesehen mittleren Bereich des Dichtelements 10 quer zur Längsrichtung umlaufend über den gesamten Umfang des Dichtelements 10 und ragt dabei nach außen.

[0028] Der rampenförmige Vorsprung 16 befindet sich in einem in Längsrichtung gesehen hinteren Endbereich des Dichtelements 10 und ragt ebenfalls über den gesamten Umfang des Dichtelements 10 umlaufend nach außen.

[0029] Das Dichtelement 10 weist außerdem eine Führungsnase 18 auf, die sich in einem in Längsrichtung gesehen vorderen Endbereich des Dichtelements 10 befindet und aus einem über den gesamten Umfang des Dichtelements 10 umlaufend hervorstehenden Wulst besteht.

[0030] In Fig. 4 bis 6 ist die Montage des Dichtelements 10 an einem Flachleiter 20 dargestellt.

[0031] Bei dem gezeigten Flachleiter 20 handelt es sich um eine flexible gedruckte Schaltung (FPC). Grundsätzlich kann der Flachleiter 20 aber auch ein flexibles Flachkabel (FFC) sein. An den Adern des Flachleiters 20 sind in an sich bekannter Weise Kontaktelemente 22 angebracht.

[0032] Zur Montage des Dichtelements 10 an dem Flachleiter 20 ist eine Einführhilfe 24 vorgesehen. Die Einführhilfe 24 ist in Form eines flachen Schuhs ausgestaltet. Sie weist eine Hohlkammer 26 auf, deren Querschnitt an den Querschnitt der Anordnung der nebeneinander liegenden Kontaktelemente 22 angepasst ist. Die Hohlkammer 26 ist oben und unten sowie seitlich durch Wände 28 begrenzt. An einer Vorderseite ist die Hohlkammer 26 durch einen keilförmigen Fortsatz 30 begrenzt. An ihrer Rückseite ist die Hohlkammer 26 offen, um die Kontaktelemente 22 aufzunehmen. Die untere Wand der Einführhilfe 24 erstreckt sich über die Rückseite der Hohlkammer 26 hinaus und bildet eine Führung 32 für den Flachleiter 20.

[0033] Zum Montieren des Dichtelements 10 an dem Flachleiter 20 wird der Flachleiter 20 mit seinen Kontaktelementen 22 an der offenen Rückseite der Einführhilfe 24 in die Hohlkammer 26 eingesetzt, wie in Fig. 4 dargestellt ist. Die Kontaktelemente 22 sind bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel bereits mit den einzelnen Flachleiteradern verbunden. Grundsätzlich können die Kontaktelemente 22 aber auch erst an dem Flachleiter 20 angebracht werden, nachdem das Dichtelement 10 an diesem montiert wurde.

[0034] Anschließend wird die Einführhilfe 24 mitsamt dem eingesetzten Flachleiter 20 mit ihrem keilförmigen Fortsatz 30 voraus von der Rückseite 33 des Dichtelements 10 her in den Schlitz 12 eingeführt. Dabei wird der Schlitz 12 durch den keilförmigen Fortsatz 30 aufgeweitet.

[0035] Die Einführhilfe 24 und der Flachleiter 20 werden so weit durch den Schlitz 12 hindurch geschoben, bis die Einführhilfe 24 an der Vorderseite des Dichtelements 10 vollständig aus dem Schlitz 12 ausgetreten ist. Hat die Einführhilfe 24 den Schlitz 12 vollständig verlassen, so verläuft nur noch der Flachleiter 20 durch den Schlitz 12 hindurch und die den Schlitz 12 begrenzenden Oberflächen des Dichtelements 10 legen sich an die Flachleiteroberfläche an. Die Einführhilfe 24 kann nun von dem Flachleiter 20 entfernt werden und z.B. dazu verwendet werden, einen zweiten Flachleiter 20 durch den zweiten Schlitz 12 zu führen.

[0036] Das auf diese Weise an zwei Flachleitern 20 montierte Dichtelement 10 kann anschließend mitsamt den aufgenommenen Flachleitern 20 in ein Steckverbindergehäuse 34 eingesetzt werden, wie in Fig. 7 bis Fig. 9 gezeigt ist.

[0037] Das Gehäuse 34 weist einen Aufnahmestutzen 36 zur Aufnahme des Dichtelements 10 und Aufnahmekammern 38 zur Aufnahme der an den Flachleiteradern angebrachten Kontaktelemente 22 auf.

[0038] Eine Verschlusskappe 40 ist so ausgebildet, dass sie auf den Aufnahmestutzen 36 aufgesetzt werden kann. Die Verschlusskappe 40 umfasst zwei Rastelemente 42. Durch Verrasten der Rastelemente 42 mit entsprechenden am Aufnahmestutzen 36 vorgesehenen Rastvorsprüngen 44 kann die Verschlusskappe 40 fest mit dem Gehäuse 34 verbunden werden.

[0039] Außerdem umfasst die Verschlusskappe 40 eine Öffnung 46 zur Durchführung der Flachleiter 20 sowie einen um die Öffnung 46 herumlaufenden und in Längsrichtung hervorstehenden Stützkragen 48, der die durchgeführten Flachleiter 20 stützt.

[0040] Um eine dichte Verbindung zwischen den mit dem Dichtelement 10 versehenen Flachleitern 20 und dem Gehäuse 34 herzustellen, werden die an den Flachleitern 20 angebrachten Kontaktelemente 22 in den Aufnahmekammern 38 des Gehäuses 34 festgelegt, wodurch eine feste Verbindung zwischen den Flachleitern 20 und dem Gehäuse 34 hergestellt wird.

[0041] Anschließend wird das Dichtelement 10 in den Aufnahmestutzen 36 des Gehäuses 34 eingesetzt, indem es entlang den Flachleitern 20 in den Aufnahmestutzen 36 hinein geschoben wird. Das Dichtelement 10 wird mit der Führungsnase 18 voraus in den Aufnahmestutzen 36 eingeführt, wobei die Führungsnase 18 das Dichtelement 10 zentriert und somit das Einführen erleichtert.

[0042] Ist das Dichtelement 10 in das Gehäuse 34 eingebracht, kommt die gegenüber dem Aufnahmestutzen 36 ringsum mit einem Übermaß ausgestattete Dichtrippe 14 dichtend an der Innenwand 50 des Aufnahmestutzens 36 zur Anlage, um eine Dichtung zwischen dem Dichtelement 10 und dem Gehäuse 34 zu schaffen (Fig. 8).

[0043] Der rampenförmige Vorsprung 16 ist oberhalb und unterhalb der Schlitze 12 mit einem Übermaß gegenüber dem Gehäuse 34 ausgestattet, so dass er bei in das Gehäuse 34 eingeführtem Dichtelement 10 dichtend an der Innenwand 50 zur Anlage kommt und von oben und unten in Richtung der Schlitze 12 drückt. Dadurch werden die die Schlitze 12 begrenzenden Oberflächen des Dichtelements 10 zusätzlich gegen die Flachleiter 20 gepresst, wodurch eine erhöhte Dichtwirkung zwischen den Flachleitern 20 und dem Dichtelement 10 erzielt wird.

[0044] Nach dem Einsetzen des Dichtelements 10 in den Aufnahmestutzen 36 des Gehäuses 34 wird die Verschlusskappe 40 auf die Flachleiter 20 aufgeschoben, auf das Gehäuse 34 aufgesteckt und durch Verrasten der Rastelemente 42 mit den Rastvorsprüngen 44 fest mit dem Gehäuse 34 verbunden.

[0045] Die Verschlusskappe 40 bewirkt zum einen eine zusätzliche Dichtwirkung, da Feuchtigkeit und Schmutz sowie auch größere Fremdkörper von dem Dichtelement 10 ferngehalten werden. Außerdem verhindert die Verschlusskappe 40, dass das Dichtelement 10 aus dem Gehäuse 34 herausgezogen werden kann, und sie schafft eine Zugentlastung. So lenkt der die Öffnung 46 der Verschlusskappe 40 umgebende Stützkragen 48 Zugkräfte, die auf einen aufgenommenen Flachleiter 20 wirken, stets in die Längsrichtung um, so dass die Zugkräfte von den im Gehäuse 34 aufgenommenen Kontaktelementen 22 aufgenommen werden und nicht etwa auf das Dichtelement 10 wirken oder den Schlitz 12 aufweiten können.

[0046] Gemäß einer in den Figuren nicht dargestellten alternativen Ausführungsform kann die Verschlusskappe 40 oberhalb und unterhalb der aufgenommenen Flachleiter 20 angeordnete Rippen oder Dorne aufweisen, die bei auf das Gehäuse 34 aufgesetzter Verschlusskappe 40 in an der Rückseite des in den Aufnahmestutzen 36 eingesetzten Dichtelements 10 entsprechend vorgesehene Schlitze des Dichtelements 10 eingreifen, um das elastische Material im rückseitigen Bereich des Dichtelements 10 zusätzlich aufzuspreizen und dadurch die Anpresskraft des Dichtelements 10 an das Gehäuse 34 und an die Flachleiter 20 zu erhöhen und eine noch bessere Dichtwirkung zu erreichen.

[0047] Fig. 10 zeigt eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dichtelements 10', die sich von dem voranstehend beschriebenen Dichtelement 10 lediglich darin unterscheidet, dass nur ein Schlitz 12 zur Aufnahme eines Flachleiters 20 vorhanden ist. Dieses Dichtelement 10' ist somit zur Abdichtung eines einzelnen Flachleiters 20 vorgesehen, wobei die Dichtwirkung in derselben Weise erreicht wird wie für das voranstehend beschriebene Dichtelement 10 mit zwei Schlitzen 12.

[0048] Fig. 11 zeigt eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dichtelements 10", die sich von dem in Fig. 10 dargestellten Dichtelement 10' nur darin unterscheidet, dass sich der Schlitz 12 an einer Seite des Dichtelementquerschnitts bis an den Rand des Dichtelements 10" erstreckt. Gemäß dieser dritten Ausführungsform ist es möglich, das Dichtelement 10" quer zur Längsrichtung des Dichtelementes 10" auf den Flachleiter 20 aufzuschieben, wodurch das Einführen des Flachleiters 20 in den Schlitz 12 erleichtert ist.

[0049] Um eine ausreichende Dichtigkeit des Dichtelements 10" auch im Bereich des an den seitlichen Rand des Dichtelements 10" heranreichenden Schlitzes 12 sicherzustellen, kann ein nicht gezeigtes Klammerelement vorhanden sein, durch welches die den Schlitz 12 begrenzenden Abschnitte des Dichtelements 10" im Bereich des offenen Schlitzendes zusammen gehalten werden. Die Montage des Klammerelements an dem Dichtelement 10" erfolgt vorzugsweise, nachdem das Dichtelement 10" an dem Flachleiter 20 angebracht wurde.

Bezugszeichenliste



[0050] 
10
Dichtelement
12
Schlitz
14
Dichtrippe
16
rampenförmiger Vorsprung
18
Führungsnase
20
Flachleiter
22
Kontaktelement
24
Einführhilfe
26
Hohlkammer
28
Wand
30
keilförmiger Fortsatz
32
Führung
33
Rückseite
34
Gehäuse
36
Aufnahmestutzen
38
Aufnahmekammer
40
Verschlusskappe
42
Rastelement
44
Rastvorsprung
46
Öffnung
48
Stützkragen
50
Innenwand



Ansprüche

1. Dichtelement (10) mit wenigstens einem sich durch das Dichtelement (10) hindurch erstreckenden Schlitz (12) zur Aufnahme eines Flachleiters (20), wobei der Schlitz (12) durch ein elastisch verformbares Material derart definiert ist, dass den Schlitz (12) begrenzende Oberflächen des elastisch verformbaren Materials bei nicht aufgenommenem Flachleiter (20) aneinander anliegen.
 
2. Dichtelement (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die den Schlitz (12) begrenzenden Oberflächen des elastisch verformbaren Materials bei nicht aufgenommenem Flachleiter (20) zumindest annähernd ganzflächig aneinander anliegen.
 
3. Dichtelement (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Schlitz (12) bei nicht aufgenommenem Flachleiter (20) einen im Wesentlichen linienförmigen Querschnitt aufweist.
 
4. Dichtelement (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das elastisch verformbare Material einen Elastomerwerkstoff, beispielsweise Gummi oder Silikon, aufweist.
 
5. Dichtelement (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Dichtelement (10) vollständig und insbesondere einstückig aus dem elastisch verformbaren Material gebildet ist.
 
6. Dichtelement (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das elastisch verformbare Material den Schlitz (12) in einer Ebene quer zur Längserstreckung eines aufgenommenen Flachleiters (20) unterbrechungsfrei umschließt.
 
7. Dichtelement nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich der Schlitz (12) in einer Richtung quer zur Längsrichtung eines aufgenommenen Flachleiters (20) bis an einen äußeren Rand des Dichtelements (10) erstreckt.
 
8. Dichtelement (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Klammerelement vorgesehen ist, um durch den Schlitz (12) im Bereich eines äußeren Randes des Dichtelements (10) voneinander getrennte Bereiche des elastisch verformbaren Materials zusammen zu halten.
 
9. Dichtelement (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Außenkontur des Dichtelements (10) zumindest bereichsweise ein Übermaß gegenüber der Innenkontur eines zur Aufnahme des Dichtelements vorgesehenen Gehäuses (34) aufweist.
 
10. Dichtelement nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens zwei in Längsrichtung eines aufgenommenen Flachleiters (20) zueinander beabstandete, nach außen vorspringende Dichtabschnitte (14, 16) vorgesehen sind.
 
11. Dichtelement nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein, insbesondere rippenartiger, Vorsprung (14) vorgesehen ist, der sich quer zur Längserstreckung eines aufgenommenen Flachleiters (20) erstreckt und, insbesondere unterbrechungsfrei, umlaufend nach außen ragt.
 
12. Dichtelement nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein, insbesondere rampenartiger, Vorsprung (16) vorgesehen ist, der oberhalb und/oder unterhalb eines aufgenommenen Flachleiters (20) nach außen ragt.
 
13. Verfahren zum Montieren eines Dichtelements (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche an einem Flachleiter (20), bei dem der Flachleiter (20) in eine bereichsweise keilförmig ausgebildete Einführhilfe (24) eingesetzt wird, der Schlitz (12) durch die Einführhilfe (24) aufgeweitet wird, die Einführhilfe (24) zusammen mit dem Flachleiter (20) durch den aufgeweiteten Schlitz (12) hindurch geführt wird und die Einführhilfe (24) bei sich durch den Schlitz (12) hindurch erstreckendem Flachleiter (20) von dem Flachleiter (20) entfernt wird.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht