[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Dichtelement für einen Flachleiter.
[0002] Dichtungen für Flachleiter sind grundsätzlich bekannt. Beispielsweise wird eine bekannte
Flachleiterdichtung durch Umspritzen eines Flachleiters mit einem spritzfähigen Dichtmaterial
wie, z.B. Flüssig-Silikon, hergestellt. Hierbei muss das Dichtmaterial während des
Umspritzvorgangs eine ausreichend hohe Temperatur aufweisen, damit die für das Spritzen
notwendige flüssige Konsistenz des Dichtmaterials gewährleistet ist. Dies ist jedoch
insofern nachteilig, als das Dichtmaterial den Flachleiter durch seine hohe Temperatur
beim Umspritzen schädigen kann. Insbesondere kann ein Isolationsmaterial des Flachleiters,
dessen Schmelzpunkt unterhalb der während des Umspritzvorgangs auftretenden Temperaturen
liegt, während des Umspritzvorgangs aufgeschmolzen werden, wodurch dessen Isolationswirkung
beeinträchtigt werden kann.
[0003] Bekannte Flachleiterdichtungen erweisen sich außerdem insofern als problematisch,
als es ihnen nahezu unmöglich ist, zwei mit ihren Flachseiten zueinander weisende,
parallel verlaufende Flachleiter wirksam gegeneinander abzudichten.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine wirksamere und mit einem geringeren
wirtschaftlichen Aufwand herstellbare Dichtung für mindestens einen Flachleiter zu
schaffen.
[0005] Zur Lösung der Aufgabe ist ein Dichtelement mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgesehen.
[0006] Das erfindungsgemäße Dichtelement weist wenigstens einen sich durch das Dichtelement
hindurch erstreckenden Schlitz zur Aufnahme eines Flachleiters auf. Zur Aufnahme mehrerer
Flachleiter kann eine entsprechende Anzahl von Schlitzen vorgesehen sein, wobei jedem
aufzunehmenden Flachleiter jeweils ein Schlitz zugeordnet ist.
[0007] Der oder jeder Schlitz ist dabei durch ein elastisch verformbares Material derart
definiert, dass den Schlitz begrenzende Oberflächen des elastisch verformbaren Materials
bei nicht aufgenommenem Flachleiter aneinander anliegen. Bei nicht aufgenommenem Flachleiter
ist der Schlitz mit anderen Worten also geschlossen.
[0008] Durch das Einführen bzw. Durchführen eines Flachleiters in bzw. durch den Schlitz
wird dieser unter Verformung des elastisch verformbaren Materials aufgeweitet. Die
Verformung des elastisch verformbaren Materials hat eine elastische Gegenkraft zur
Folge, die entgegen der Verformung des elastisch verformbaren Materials von dem Material
auf den Flachleiter ausgeübt wird. Aufgrund der elastischen Gegenkraft schmiegen sich
die den Schlitz definierenden Oberflächen des elastisch verformbaren Materials an
die Flachleiteroberfläche an und üben einen Anpressdruck gegen die Flachleiteroberfläche
aus. Das Anschmiegen und der Anpressdruck des elastisch verformbaren Materials gegen
den Flachleiter haben zur Folge, dass die Flachleiter/Dichtelement-Grenzfläche wirksam
abgedichtet ist, so dass z.B. Feuchtigkeit oder Schmutz nicht durch den Schlitz hindurch
gelangen können.
[0009] Da der Schlitz bei nicht aufgenommenem Flachleiter durch die aneinander anliegenden
Oberflächen des elastisch verformbaren Materials geschlossen ist, erfüllt das Dichtelement
seine Dichtwirkung auch dann zuverlässig, wenn kein Flachleiter in dem Schlitz aufgenommen
ist.
[0010] Das erfindungsgemäße Dichtelement ist mit einem besonders geringen wirtschaftlichen
Aufwand herstellbar, da es lediglich notwendig ist; einen Dichtelementrohling herzustellen
und mit einem oder mehreren Schlitzen zu versehen, z.B. durch Einstechen oder Einschneiden
mit Hilfe eines schneidklingenartigen Werkzeugs.
[0011] Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, der Beschreibung
und der Zeichnung zu entnehmen.
[0012] Gemäß einer Ausführungsform des Dichtelements liegen die den Schlitz begrenzenden
Oberflächen des elastisch verformbaren Materials bei nicht aufgenommenem Flachleiter
zumindest annähernd ganzflächig aneinander an. Auf diese Weise wird erreicht, dass
die den Schlitz begrenzenden Oberflächen sich über einen maximalen Bereich an einen
im Schlitz aufgenommenen Flachleiter anschmiegen bzw. Druck auf den Flachleiter ausüben,
wodurch die Dichtwirkung des Dichtelements noch weiter erhöht ist.
[0013] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das elastisch verformbare Material einen Elastomerwerkstoff,
wie beispielsweise Gummi oder Silikon, aufweist, da Elastomerwerkstoffe insbesondere
hinsichtlich Elastizität, Dichtwirkung, Beständigkeit und Verarbeitung sehr günstige
Eigenschaften besitzen.
[0014] Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist das Dichtelement vollständig und
insbesondere einstückig aus dem elastisch verformbaren Material gebildet. Dies ermöglicht
eine besonders einfache und flexible Herstellung des Dichtelements, da nur ein Material
verarbeitet werden muss und bekannte Verfahren wie zum Beispiel Gusstechniken, insbesondere
Spritzgusstechniken, zur Bildung eines Dichtelementrohlings verwendet werden können.
Der Dichtelementrohling kann zunächst ungeschlitzt hergestellt werden und später an
geeigneten, frei wählbaren Stellen mit dem bzw. den für die jeweilige Anwendung des
Dichtelements notwendigen Schlitz bzw. Schlitzen versehen werden, beispielsweise durch
Durchstechen des Dichtelementrohlings. Außerdem kann sich das Dichtelement besser
an den oder die aufgenommenen Flachleiter anschmiegen, wenn es vollständig aus dem
elastisch verformbaren Material gebildet ist.
[0015] Vorzugsweise umschließt das elastisch verformbare Material mindestens einen Schlitz
in einer Ebene quer zur Längserstreckung eines aufgenommenen Flachleiters unterbrechungsfrei.
Das Dichtelement bildet somit einen den aufgenommenen Flachleiter umgebenden, geschlossenen
Mantel. Störeinflüsse wie Feuchtigkeit oder Schmutz können folglich weder bei aufgenommenem
Flachleiter noch bei unbestücktem Dichtelement seitlich zur Längsrichtung in das Dichtelement
eindringen. Dadurch ist die Dichtwirkung des Dichtelements noch weiter erhöht.
[0016] Gemäß einer alternativen Ausführungsform erstreckt sich mindestens ein Schlitz in
einer Richtung quer zur Längsrichtung eines aufgenommenen Flachleiters bis an einen
äußeren Rand des Dichtelements. Dies vereinfacht das Einführen eines Flachleiters
in das Dichtelement. Anstatt den Flachleiter in Längsrichtung durch den Schlitz führen
zu müssen, ist es möglich, den Flachleiter quer zur Längsrichtung in das Dichtelement
einzuschieben. Hierdurch wird das Anbringen des Dichtelements an dem Flachleiter noch
weiter vereinfacht.
[0017] Ein Klammerelement kann vorgesehen sein, das dazu dient, im Bereich eines äußeren
Randes des Dichtelements durch den Schlitz voneinander getrennte Bereiche des elastisch
verformbaren Materials zusammen zu halten. Durch das Klammerelement wird eine zuverlässige
Dichtigkeit auch in dem Bereich des Dichtelements sichergestellt, in welchem sich
der Schlitz bis an einen äußeren Rand des Dichtelements erstreckt, so dass auch in
diesem Fall eine optimale Dichtwirkung des Dichtelements erreicht wird.
[0018] Gemäß einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung weist die Außenkontur des Dichtelements
zumindest bereichsweise ein Übermaß gegenüber der Innenkontur eines zur Aufnahme des
Dichtelements vorgesehenen Gehäuses, z.B. eines Steckverbinder- oder Anschlusselementgehäuses,
auf. Auf diese Weise gewährleistet das Dichtelement eine zuverlässige Dichtung nicht
nur zwischen dem aufgenommenen Flachleiter und dem Dichtelement, sondern auch zwischen
dem Dichtelement und dem Gehäuse. Letztere wird insbesondere dadurch erzielt, dass
das in das Gehäuse eingeführte Dichtelement im Bereich des Übermaßes von dem Gehäuse
verformt wird. Dies verursacht im Dichtelement eine elastische Gegenkraft, die bewirkt,
dass sich die äußere Oberfläche des Dichtelements im Bereich des Übermaßes an die
Innenwand des Gehäuses anlegt und einen Anpressdruck auf die Innenwand ausübt, wodurch
die Grenzfläche zwischen Dichtelement und Gehäuseinnenwand abgedichtet wird. Zusätzlich
kann die Verformung des Dichtelements eine Erhöhung des Anpressdrucks des elastisch
verformbaren Materials auf den im Schlitz aufgenommenen Flachleiter bewirken, so dass
durch das Übermaß auch die Dichtwirkung an der Grenzfläche zwischen Flachleiter und
Dichtelement verbessert wird.
[0019] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist das Dichtelement zwei oder mehr in Längsrichtung
eines aufgenommenen Flachleiters voneinander beabstandete, nach außen vorspringende
Dichtabschnitte auf. Mehrere solcher Dichtabschnitte können eine redundante Abdichtung
bewirken und somit die Dichtwirkung des Dichtelements insgesamt verbessern. Ferner
erweist es sich als vorteilhaft, einen ersten Dichtabschnitt hinsichtlich einer Abdichtung
der Grenzfläche zwischen Dichtelement und Gehäuse und einen zweiten Dichtabschnitt
hinsichtlich einer Abdichtung der Grenzfläche zwischen Dichtelement und Flachleiter
zu optimieren.
[0020] Vorzugsweise ist ein, insbesondere rippenartiger, Vorsprung vorgesehen, der sich
quer zur Längserstreckung eines aufgenommenen Flachleiters erstreckt und, insbesondere
unterbrechungsfrei, umlaufend nach außen ragt. Ein solcher Vorsprung ist besonders
geeignet, um eine zuverlässige Dichtung zwischen dem Dichtelement und der Innenwand
eines das Dichtelement aufnehmenden Gehäuses zu schaffen. Der Vorsprung drückt an
jeder Stelle des Dichtelementumfangs im Wesentlichen senkrecht nach außen gegen die
Innenwand des Gehäuses und gewährleistet somit eine unterbrechungsfreie Dichtwirkung
des Dichtelements gegenüber der Innenwand des Gehäuses. Zudem bietet ein rippenartiger
Vorsprung beim Einführen des Dichtelements in das Gehäuse einen verringerten Widerstand,
da er sich entgegen der Einführrichtung gesehen leicht verformen kann, wodurch das
Einführen des Dichtelements in das Gehäuse erleichtert ist.
[0021] Vorteilhafterweise ist ferner ein, insbesondere rampenartiger, Vorsprung vorgesehen,
der oberhalb und/oder unterhalb eines aufgenommenen Flachleiters nach außen ragt.
Die Verformung, die das Dichtelement aufgrund eines solchen Vorsprungs beim Einführen
in das Gehäuse erfährt, hat zur Folge, dass das Dichtelement von oben und/oder unten
gegen den Flachleiter gedrückt wird. Dadurch üben die den Schlitz begrenzenden Oberflächen
des elastisch verformbaren Materials einen verstärkten Anpressdruck auf den Flachleiter
aus, und der Flachleiter wird noch wirksamer gegenüber dem Dichtelement abgedichtet.
[0022] Weiterer Gegenstand der Erfindung ist außerdem ein Verfahren zum Montieren eines
erfindungsgemäßen Dichtelements an einem Flachleiter mit den Merkmalen des Anspruchs
13.
[0023] Nachfolgend wird die Erfindung rein beispielhaft anhand vorteilhafter Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Dichtelements mit zwei Schlitzen;
- Fig. 2
- einen Längsschnitt des Dichtelements von Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Rückseitenansicht des Dichtelements von Fig. 1;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht des Dichtelements von Fig. 1 sowie einer Einführhilfe
und eines Flachleiters;
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht der Komponenten von Fig. 4, wobei der Flachleiter in
die Einführhilfe eingesetzt ist;
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht der Komponenten von Fig. 4 nach einem Durchführen der
Einführhilfe mitsamt eingesetztem Flachleiter durch das Dichtelement;
- Fig. 7
- eine perspektivische Ansicht des Dichtelements von Fig. 1 mit zwei darin aufgenommenen
Flachleitern sowie eines Steckverbindergehäuses und einer Verschlusskappe in einem
Vormontagezustand;
- Fig. 8
- einen Längsschnitt des Steckverbindergehäuses von Fig. 7 mit darin montiertem Dichtelement
und aufgesetzter Verschlusskappe;
- Fig. 9
- eine perspektivische Ansicht des Steckverbindergehäuses von Fig. 8 mit Verschlusskappe
und Flachleitern;
- Fig. 10
- eine Rückseitenansicht einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dichtelements
mit nur einem Schlitz; und
- Fig. 11
- eine Rückseitenansicht einer dritten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dichtelements
mit einem Schlitz, der sich seitlich bis an den äußeren Rand des Dichtelements erstreckt.
[0024] Fig. 1 bis Fig. 9 zeigen den Aufbau und die Verwendung eines erfindungsgemäßen Dichtelements
10 gemäß einer ersten Ausführungsform.
[0025] Das Dichtelement 10 ist einstückig aus einem elastisch verformbaren Material, z.B.
einem Elastomerwerkstoff, gebildet und weist zwei Schlitze 12, eine Dichtrippe 14,
einen rampenförmigen Vorsprung 16 und eine Führungsnase 18 auf (Fig. 1 bis 3).
[0026] Die Schlitze 12 erstrecken sich in zueinander parallelen Ebenen, die jeweils durch
eine erste Richtung und eine dazu senkrechte zweite Richtung definiert sind. In der
ersten Richtung erstrecken sich die Schlitze 12 durch das gesamte Dichtelement 10
hindurch, während sie in der zweiten Richtung nicht bis an den äußeren Rand des Dichtelements
10 heranreichen. Nachfolgend wird die erste Richtung als Längsrichtung und die zweite
Richtung als Querrichtung bezeichnet. Die Schlitze 12 sind in der zu den Schlitzebenen
senkrechten Richtung voneinander beabstandet.
[0027] Die Dichtrippe 14 erstreckt sich in einem in Längsrichtung gesehen mittleren Bereich
des Dichtelements 10 quer zur Längsrichtung umlaufend über den gesamten Umfang des
Dichtelements 10 und ragt dabei nach außen.
[0028] Der rampenförmige Vorsprung 16 befindet sich in einem in Längsrichtung gesehen hinteren
Endbereich des Dichtelements 10 und ragt ebenfalls über den gesamten Umfang des Dichtelements
10 umlaufend nach außen.
[0029] Das Dichtelement 10 weist außerdem eine Führungsnase 18 auf, die sich in einem in
Längsrichtung gesehen vorderen Endbereich des Dichtelements 10 befindet und aus einem
über den gesamten Umfang des Dichtelements 10 umlaufend hervorstehenden Wulst besteht.
[0030] In Fig. 4 bis 6 ist die Montage des Dichtelements 10 an einem Flachleiter 20 dargestellt.
[0031] Bei dem gezeigten Flachleiter 20 handelt es sich um eine flexible gedruckte Schaltung
(FPC). Grundsätzlich kann der Flachleiter 20 aber auch ein flexibles Flachkabel (FFC)
sein. An den Adern des Flachleiters 20 sind in an sich bekannter Weise Kontaktelemente
22 angebracht.
[0032] Zur Montage des Dichtelements 10 an dem Flachleiter 20 ist eine Einführhilfe 24 vorgesehen.
Die Einführhilfe 24 ist in Form eines flachen Schuhs ausgestaltet. Sie weist eine
Hohlkammer 26 auf, deren Querschnitt an den Querschnitt der Anordnung der nebeneinander
liegenden Kontaktelemente 22 angepasst ist. Die Hohlkammer 26 ist oben und unten sowie
seitlich durch Wände 28 begrenzt. An einer Vorderseite ist die Hohlkammer 26 durch
einen keilförmigen Fortsatz 30 begrenzt. An ihrer Rückseite ist die Hohlkammer 26
offen, um die Kontaktelemente 22 aufzunehmen. Die untere Wand der Einführhilfe 24
erstreckt sich über die Rückseite der Hohlkammer 26 hinaus und bildet eine Führung
32 für den Flachleiter 20.
[0033] Zum Montieren des Dichtelements 10 an dem Flachleiter 20 wird der Flachleiter 20
mit seinen Kontaktelementen 22 an der offenen Rückseite der Einführhilfe 24 in die
Hohlkammer 26 eingesetzt, wie in Fig. 4 dargestellt ist. Die Kontaktelemente 22 sind
bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel bereits mit den einzelnen Flachleiteradern
verbunden. Grundsätzlich können die Kontaktelemente 22 aber auch erst an dem Flachleiter
20 angebracht werden, nachdem das Dichtelement 10 an diesem montiert wurde.
[0034] Anschließend wird die Einführhilfe 24 mitsamt dem eingesetzten Flachleiter 20 mit
ihrem keilförmigen Fortsatz 30 voraus von der Rückseite 33 des Dichtelements 10 her
in den Schlitz 12 eingeführt. Dabei wird der Schlitz 12 durch den keilförmigen Fortsatz
30 aufgeweitet.
[0035] Die Einführhilfe 24 und der Flachleiter 20 werden so weit durch den Schlitz 12 hindurch
geschoben, bis die Einführhilfe 24 an der Vorderseite des Dichtelements 10 vollständig
aus dem Schlitz 12 ausgetreten ist. Hat die Einführhilfe 24 den Schlitz 12 vollständig
verlassen, so verläuft nur noch der Flachleiter 20 durch den Schlitz 12 hindurch und
die den Schlitz 12 begrenzenden Oberflächen des Dichtelements 10 legen sich an die
Flachleiteroberfläche an. Die Einführhilfe 24 kann nun von dem Flachleiter 20 entfernt
werden und z.B. dazu verwendet werden, einen zweiten Flachleiter 20 durch den zweiten
Schlitz 12 zu führen.
[0036] Das auf diese Weise an zwei Flachleitern 20 montierte Dichtelement 10 kann anschließend
mitsamt den aufgenommenen Flachleitern 20 in ein Steckverbindergehäuse 34 eingesetzt
werden, wie in Fig. 7 bis Fig. 9 gezeigt ist.
[0037] Das Gehäuse 34 weist einen Aufnahmestutzen 36 zur Aufnahme des Dichtelements 10 und
Aufnahmekammern 38 zur Aufnahme der an den Flachleiteradern angebrachten Kontaktelemente
22 auf.
[0038] Eine Verschlusskappe 40 ist so ausgebildet, dass sie auf den Aufnahmestutzen 36 aufgesetzt
werden kann. Die Verschlusskappe 40 umfasst zwei Rastelemente 42. Durch Verrasten
der Rastelemente 42 mit entsprechenden am Aufnahmestutzen 36 vorgesehenen Rastvorsprüngen
44 kann die Verschlusskappe 40 fest mit dem Gehäuse 34 verbunden werden.
[0039] Außerdem umfasst die Verschlusskappe 40 eine Öffnung 46 zur Durchführung der Flachleiter
20 sowie einen um die Öffnung 46 herumlaufenden und in Längsrichtung hervorstehenden
Stützkragen 48, der die durchgeführten Flachleiter 20 stützt.
[0040] Um eine dichte Verbindung zwischen den mit dem Dichtelement 10 versehenen Flachleitern
20 und dem Gehäuse 34 herzustellen, werden die an den Flachleitern 20 angebrachten
Kontaktelemente 22 in den Aufnahmekammern 38 des Gehäuses 34 festgelegt, wodurch eine
feste Verbindung zwischen den Flachleitern 20 und dem Gehäuse 34 hergestellt wird.
[0041] Anschließend wird das Dichtelement 10 in den Aufnahmestutzen 36 des Gehäuses 34 eingesetzt,
indem es entlang den Flachleitern 20 in den Aufnahmestutzen 36 hinein geschoben wird.
Das Dichtelement 10 wird mit der Führungsnase 18 voraus in den Aufnahmestutzen 36
eingeführt, wobei die Führungsnase 18 das Dichtelement 10 zentriert und somit das
Einführen erleichtert.
[0042] Ist das Dichtelement 10 in das Gehäuse 34 eingebracht, kommt die gegenüber dem Aufnahmestutzen
36 ringsum mit einem Übermaß ausgestattete Dichtrippe 14 dichtend an der Innenwand
50 des Aufnahmestutzens 36 zur Anlage, um eine Dichtung zwischen dem Dichtelement
10 und dem Gehäuse 34 zu schaffen (Fig. 8).
[0043] Der rampenförmige Vorsprung 16 ist oberhalb und unterhalb der Schlitze 12 mit einem
Übermaß gegenüber dem Gehäuse 34 ausgestattet, so dass er bei in das Gehäuse 34 eingeführtem
Dichtelement 10 dichtend an der Innenwand 50 zur Anlage kommt und von oben und unten
in Richtung der Schlitze 12 drückt. Dadurch werden die die Schlitze 12 begrenzenden
Oberflächen des Dichtelements 10 zusätzlich gegen die Flachleiter 20 gepresst, wodurch
eine erhöhte Dichtwirkung zwischen den Flachleitern 20 und dem Dichtelement 10 erzielt
wird.
[0044] Nach dem Einsetzen des Dichtelements 10 in den Aufnahmestutzen 36 des Gehäuses 34
wird die Verschlusskappe 40 auf die Flachleiter 20 aufgeschoben, auf das Gehäuse 34
aufgesteckt und durch Verrasten der Rastelemente 42 mit den Rastvorsprüngen 44 fest
mit dem Gehäuse 34 verbunden.
[0045] Die Verschlusskappe 40 bewirkt zum einen eine zusätzliche Dichtwirkung, da Feuchtigkeit
und Schmutz sowie auch größere Fremdkörper von dem Dichtelement 10 ferngehalten werden.
Außerdem verhindert die Verschlusskappe 40, dass das Dichtelement 10 aus dem Gehäuse
34 herausgezogen werden kann, und sie schafft eine Zugentlastung. So lenkt der die
Öffnung 46 der Verschlusskappe 40 umgebende Stützkragen 48 Zugkräfte, die auf einen
aufgenommenen Flachleiter 20 wirken, stets in die Längsrichtung um, so dass die Zugkräfte
von den im Gehäuse 34 aufgenommenen Kontaktelementen 22 aufgenommen werden und nicht
etwa auf das Dichtelement 10 wirken oder den Schlitz 12 aufweiten können.
[0046] Gemäß einer in den Figuren nicht dargestellten alternativen Ausführungsform kann
die Verschlusskappe 40 oberhalb und unterhalb der aufgenommenen Flachleiter 20 angeordnete
Rippen oder Dorne aufweisen, die bei auf das Gehäuse 34 aufgesetzter Verschlusskappe
40 in an der Rückseite des in den Aufnahmestutzen 36 eingesetzten Dichtelements 10
entsprechend vorgesehene Schlitze des Dichtelements 10 eingreifen, um das elastische
Material im rückseitigen Bereich des Dichtelements 10 zusätzlich aufzuspreizen und
dadurch die Anpresskraft des Dichtelements 10 an das Gehäuse 34 und an die Flachleiter
20 zu erhöhen und eine noch bessere Dichtwirkung zu erreichen.
[0047] Fig. 10 zeigt eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dichtelements 10',
die sich von dem voranstehend beschriebenen Dichtelement 10 lediglich darin unterscheidet,
dass nur ein Schlitz 12 zur Aufnahme eines Flachleiters 20 vorhanden ist. Dieses Dichtelement
10' ist somit zur Abdichtung eines einzelnen Flachleiters 20 vorgesehen, wobei die
Dichtwirkung in derselben Weise erreicht wird wie für das voranstehend beschriebene
Dichtelement 10 mit zwei Schlitzen 12.
[0048] Fig. 11 zeigt eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dichtelements 10",
die sich von dem in Fig. 10 dargestellten Dichtelement 10' nur darin unterscheidet,
dass sich der Schlitz 12 an einer Seite des Dichtelementquerschnitts bis an den Rand
des Dichtelements 10" erstreckt. Gemäß dieser dritten Ausführungsform ist es möglich,
das Dichtelement 10" quer zur Längsrichtung des Dichtelementes 10" auf den Flachleiter
20 aufzuschieben, wodurch das Einführen des Flachleiters 20 in den Schlitz 12 erleichtert
ist.
[0049] Um eine ausreichende Dichtigkeit des Dichtelements 10" auch im Bereich des an den
seitlichen Rand des Dichtelements 10" heranreichenden Schlitzes 12 sicherzustellen,
kann ein nicht gezeigtes Klammerelement vorhanden sein, durch welches die den Schlitz
12 begrenzenden Abschnitte des Dichtelements 10" im Bereich des offenen Schlitzendes
zusammen gehalten werden. Die Montage des Klammerelements an dem Dichtelement 10"
erfolgt vorzugsweise, nachdem das Dichtelement 10" an dem Flachleiter 20 angebracht
wurde.
Bezugszeichenliste
[0050]
- 10
- Dichtelement
- 12
- Schlitz
- 14
- Dichtrippe
- 16
- rampenförmiger Vorsprung
- 18
- Führungsnase
- 20
- Flachleiter
- 22
- Kontaktelement
- 24
- Einführhilfe
- 26
- Hohlkammer
- 28
- Wand
- 30
- keilförmiger Fortsatz
- 32
- Führung
- 33
- Rückseite
- 34
- Gehäuse
- 36
- Aufnahmestutzen
- 38
- Aufnahmekammer
- 40
- Verschlusskappe
- 42
- Rastelement
- 44
- Rastvorsprung
- 46
- Öffnung
- 48
- Stützkragen
- 50
- Innenwand
1. Dichtelement (10) mit wenigstens einem sich durch das Dichtelement (10) hindurch erstreckenden
Schlitz (12) zur Aufnahme eines Flachleiters (20), wobei der Schlitz (12) durch ein
elastisch verformbares Material derart definiert ist, dass den Schlitz (12) begrenzende
Oberflächen des elastisch verformbaren Materials bei nicht aufgenommenem Flachleiter
(20) aneinander anliegen.
2. Dichtelement (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die den Schlitz (12) begrenzenden Oberflächen des elastisch verformbaren Materials
bei nicht aufgenommenem Flachleiter (20) zumindest annähernd ganzflächig aneinander
anliegen.
3. Dichtelement (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Schlitz (12) bei nicht aufgenommenem Flachleiter (20) einen im Wesentlichen linienförmigen
Querschnitt aufweist.
4. Dichtelement (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das elastisch verformbare Material einen Elastomerwerkstoff, beispielsweise Gummi
oder Silikon, aufweist.
5. Dichtelement (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Dichtelement (10) vollständig und insbesondere einstückig aus dem elastisch verformbaren
Material gebildet ist.
6. Dichtelement (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das elastisch verformbare Material den Schlitz (12) in einer Ebene quer zur Längserstreckung
eines aufgenommenen Flachleiters (20) unterbrechungsfrei umschließt.
7. Dichtelement nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich der Schlitz (12) in einer Richtung quer zur Längsrichtung eines aufgenommenen
Flachleiters (20) bis an einen äußeren Rand des Dichtelements (10) erstreckt.
8. Dichtelement (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Klammerelement vorgesehen ist, um durch den Schlitz (12) im Bereich eines äußeren
Randes des Dichtelements (10) voneinander getrennte Bereiche des elastisch verformbaren
Materials zusammen zu halten.
9. Dichtelement (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Außenkontur des Dichtelements (10) zumindest bereichsweise ein Übermaß gegenüber
der Innenkontur eines zur Aufnahme des Dichtelements vorgesehenen Gehäuses (34) aufweist.
10. Dichtelement nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens zwei in Längsrichtung eines aufgenommenen Flachleiters (20) zueinander
beabstandete, nach außen vorspringende Dichtabschnitte (14, 16) vorgesehen sind.
11. Dichtelement nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein, insbesondere rippenartiger, Vorsprung (14) vorgesehen ist, der sich quer zur
Längserstreckung eines aufgenommenen Flachleiters (20) erstreckt und, insbesondere
unterbrechungsfrei, umlaufend nach außen ragt.
12. Dichtelement nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein, insbesondere rampenartiger, Vorsprung (16) vorgesehen ist, der oberhalb und/oder
unterhalb eines aufgenommenen Flachleiters (20) nach außen ragt.
13. Verfahren zum Montieren eines Dichtelements (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche
an einem Flachleiter (20), bei dem der Flachleiter (20) in eine bereichsweise keilförmig
ausgebildete Einführhilfe (24) eingesetzt wird, der Schlitz (12) durch die Einführhilfe
(24) aufgeweitet wird, die Einführhilfe (24) zusammen mit dem Flachleiter (20) durch
den aufgeweiteten Schlitz (12) hindurch geführt wird und die Einführhilfe (24) bei
sich durch den Schlitz (12) hindurch erstreckendem Flachleiter (20) von dem Flachleiter
(20) entfernt wird.