Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Bewegungshilfe für Golfspieler zur Beeinflussung des
Bewegungsablaufs des Golfspielers beim Schlagen des Golfschlägers, wobei die Bewegungshilfe
am Arm des Golfspielers vorgesehen ist.
Stand der Technik
[0002] Golf ist ein Ballspiel auf einer Rasenfläche in naturgegebenem oder nur geringfügig
verändertem Gelände. Ziel des Golfspiels ist es, mit möglichst wenigen Schlägen einen
kleinen, harten Ball (Golfball) mit einem Schläger über verschieden lange Bahnen in
ein Loch zu schlagen. Üblicherweise sind auf einem Golfplatz 9 oder 18 jeweils mehrere
hundert Meter lange Bahnen angelegt. Eine Bahn besteht aus einem Abschlag, dem eine
gemähte Rasenfläche (Fairway) als eigentliche Spielbahn folgt. Am Ende des Fairway
befindet sich eine sehr kurz gemähte Rasenfläche (Grün oder Green) mit dem Loch als
Ziel. Die Spielbahn ist von ungemähten Rasenflächen (Rough oder Rau), Buschwerk, Bäumen,
Gewässern und künstlich angelegten Hindernissen, wie beispielweise sandgefüllten Bunkern,
umgeben. Zum besseren Erkennen wird das Loch mit einer Fahne markiert.
[0003] Zum Schlagen des Golfballs kann ein Spieler je nach Untergrund und gewünschter Flugbahn
einen von bis zu 14 verschiedenen Schlägern mit unterschiedlichen Schlägerköpfen auswählen.
Am Abschlag oder auf dem Fairway möchte der Spieler den Golfball möglichst weit und
zielgenau schlagen. Dazu muss der Spieler den Schlägerkopf mit hoher Geschwindigkeit
und entsprechend großer kinetischer Energie so auf den Golfball auftreffen lassen,
dass eine optimale Kraftübertragung auf den Ball erfolgt. Sowohl Richtung als auch
Größe der übertragen Kraft sollten möglichst exakt den für eine gewünschte Flugbahn
erforderlichen Werten entsprechen.
[0004] Um einen solchen Schlag zu erreichen, hält ein Spieler für gewöhnlich den Schläger
zunächst weit oben hinter seinem Kopf. Anschließend wird der Schlägerkopf in einer
kreisförmigen und schwungvollen Bewegung zum Golfball geführt. Bei dem Aufprall auf
den Ball wird ein Teil der kinetischen Energie des Schlägerkopfs auf den Ball übertragen.
Danach lässt der Spieler den Schläger weiterhin kreisförmig ausschwingen. Bei diesem,
auch Golfschwung genannten Schlag handelt es sich um einen technisch sehr anspruchsvollen
Bewegungsablauf. Neben einer Bewegung der Arme findet eine Drehung der Schultern,
des Oberkörpers und der Hüfte statt. Dabei wird das Körpergewicht des Spielers von
einem Bein auf das andere verlagert. Der Golfschwung verlangt vom Spieler ein gutes
Gespür für Rhythmus, Timing und Treffsicherheit.
[0005] Besonders Anfänger und ungeübte Golfspieler haben oft erhebliche Probleme, den optimalen
Bewegungsablauf eines Golfschwungs zu erlernen. Während des Bewegungsablaufs müssen
eine Vielzahl von Einzelbewegungen koordiniert und auf die Haltung aller Körperteile
zueinander geachtet werden. Zudem muss auch der Golfball getroffen und in eine gewünschte
Richtung geschlagen werden. Durch einen falschen Bewegungsablauf beim Golfschwung
wird oft ein nicht zufriedenstellender Golfschlag bewirkt. Der Spieler kann die Freude
am Golfspielen verlieren. Weiterhin birgt ein fehlerhafter Bewegungsablauf die Gefahr
von Sportverletzungen. Gelenke und Muskulatur können falsch und schädlich belastet
werden.
[0006] Mit sportgerechter Golfkleidung befasst sich eine ganze Branche der Bekleidungsindustrie.
Neben modischen Aspekten und der Golfetikette wird bei der Golfkleidung auch auf funktionelle
Eigenschaften Wert gelegt. Die Golfkleidung soll den Golfspieler vor ungünstigen Witterungseinflüssen
schützen und für ein optimales Körperklima sorgen, ohne dabei insbesondere die Bewegungsfreiheit
des Golfspielers einzuschränken.
[0007] Bekannte Bewegungshilfen sind kompliziert und erlauben nicht die erforderliche Bewegungsfreiheit.
[0008] US 7117538 B2 offenbart eine Jacke in welche ein Band eingearbeitet ist, das die Arme an den Körper
zieht.
[0009] DE 202004008900 U1 offenbart eine Streckeinrichtung, bei der eine Unterarmschale und eine Oberarmschale
mittels Fixierbändern am Arm befestigt werden. An den Armschalen sind starre Armschienen
befestigt. Die Armschienen sind gelenkig miteinander verbunden. Ein hierzu verwendetes
Kopplungselement ist derart vorgespannt, dass der Arm gestreckt wird. Die Streckeinrichtung
muß individuell an den Spieler angepasst werden. Das Kopplungselement ist teuer in
der Herstellung und kompliziert aufgebaut.
[0010] US 4070027 offenbart eine gewebeartige Versteifungseinrichtung, die manschettenartig über das
gesamte Ellenbogengelenk gestreift wird.
[0011] UK 2399761 A offenbart eine einstellbare Ellenbogenmanschette, die den Arm in einer gewünschten
Krümmung hält.
[0012] WO99/08758 offenbart ein Band, welches entlang der Außenseite beider Arme und über die Schultern
bis zur rechten (bei Rechtshändern) Hand verläuft und die Körperbewegung beim Schlag
unterstützen soll.
Offenbarung der Erfindung
[0013] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine einfach aufgebaute Bewegungshilfe zu schaffen,
welche es auch einem ungeübten Golfspieler ermöglicht, den exakten Bewegungsablauf
während des Schlages mit dem Golfschläger durchzuführen.
[0014] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Bewegungshilfe bei Rechtshändern
am linken und bei Linkshändern am rechten Arm vorgesehen ist und derart ausgebildet
ist, dass die Bewegung während des Schlages derart beeinflusst wird, dass die Unterarmrotation
des mit der Bewegungshilfe versehenen Armes gegenüber dem Oberarm verringert und eine
Körperrotation gefördert wird und gleichzeitig eine Beugung des Arms am Ende des Schlages
erlaubt.
[0015] Die Bewegungshilfe kann umfassen:
- a) eine erste manschettenförmiges Halterung zur Fixierung am Oberarm,
- b) eine zweite manschettenförmiges Halterung zur Fixierung am zugehörigen Unterarm,
und
- c) ein elastisches Band, welches die erste und zweite manschettenförmige Halterung
auf der Armaußenseite verbindet, zur Erzeugung einer Zugspannung zwischen der ersten
und der zweiten Halterung vor und während des Schlages.
[0016] Eine solche manschettenförmige Halterung wird beispielsweise ähnlich angelegt, wie
eine Manschette zum Blutdruck-Messen. Im Gegensatz zu bekannten Bewegungshilfen arbeitet
die Bewegungshilfe der vorliegenden Erfindung mit einfachen, elastischen Komponenten,
bei denen keine Verletzungsgefahr durch Armschienen, Kopplungselemente oder dergleichen
besteht. Die Bewegungshilfe ist kostengünstig herstellbar. Sie ist leicht und hat
einen hohen Tragekomfort.
[0017] Mit einem außen am Arm verlaufenden, elastischen Band wird eine Zugspannung auf den
Arm ausgeübt, der eine Streckung des Armes bewirkt. Die Zugspannung ist aber derart
ausgestaltet, dass ein Beugen des Armes bei Abschluss des Schwungs ermöglicht wird.
Eine Rotation des Unterarms gegenüber dem Oberarm wird erschwert. Die bei dem Schwung
wirkenden Kräfte auf den Unterarm werden so in eine erwünschte Körperdrehung umgesetzt.
Eine unerwünschte Verbiegung des Rückens und die damit verbundenen Verletzungsrisiken
werden vermieden.
[0018] Vorzugsweise ist ein Stützelement im Bereich des Ellenbogens an dem elastischen Band
vorgesehen. Es kann ferner ein Mittel zur Fixierung des Stützelements an dem elastischen
Band im Bereich des Ellenbogens vorgesehen sein. Dadurch wird das elastische Band
besser in seiner Lage gehalten. Das Stützelement kann von einer Schale gebildet sein,
welches eine Kuhle aufweist in der der Ellenbogen lagert. Die Schale kann auf das
Band aufgefädelt sein. Alternativ ist das Stützelement direkt in das Band integriert.
Auch eine Öffnung in dem Band eignet sich zur Sicherung der Lage des Bandes gegenüber
dem Ellenbogen, so dass das Band während des gesamten Schlags auf der Außenseite des
Armes verbleibt.
[0019] In einer Ausgestaltung der Erfindung sind Klettverschlüsse an der ersten und/oder
zweiten manschettenförmige Halterung zum Fixieren am Ober-bzw. Unterarm vorgesehen.
Auch Druckknöpfe oder Reißverschlüsse sind geeignet. Die Verwendung von Klettverschlüssen
erlauben ein schnelles Anlegen der Bewegungshilfe. Sie sind ferner gut zur Anpassung
an die Armabmessungen des Golfspielers geeignet.
[0020] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist ein zusätzliches elastisches
Band im Bereich unterhalb des Ellenbogens vorgesehen, welches manschettenförmig um
den Arm spannbar ist. Das Band verhindert gesundheitliche Schäden, wie den "Golfarm".
[0021] In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung wird die Bewegungshilfe aus einem
jackenförmigen Textiloberteil mit wenigstens einem röhrenförmigen Ärmel gebildet,
bei dem der Ärmel eine als Gestell ausgebildete Versteifung in dem röhrenförmigen
Ärmel ) aufweist und der Ärmel dem Bewegungsablauf des Golfsspielers beim Schlagen
des Golfschlägers folgt. Auch bei dieser Ausgestaltung wird die Unterarmrotation des
mit der Bewegungshilfe versehenen Armes gegenüber dem Oberarm verringert und eine
Körperrotation gefördert. Der Arm ist jedoch frei innerhalb des Ärmels drehbar. Die
Bewegung wird dadurch unterstützt, dass der Golfspieler die Drehung des Unterarmes
spürt. Durch diese Verstärkung des Körpergefühls wird die Bewegung zum korrekten Golfschwung
unterstützt.
[0022] Diese Ausgestaltung der Erfindung beruht auf dem Prinzip, die Bewegungsfreiheit eines
Golfspielers während eines Golfschwungs einzuschränken. Überraschenderweise hat sich
gezeigt, dass durch eine als Gestell ausgebildete Versteifung des Ärmels und einer
damit einhergehenden Einschränkung der Bewegungsfreiheit bei einem Golfspieler eine
bessere kinästhetische und taktile Wahrnehmung auftritt. Der Golfspieler fühlt ein
kompaktes und für den Körper angenehmes Schwunggefühl, welches zu einem sehr gut koordinierten
Bewegungsablauf führt.
[0023] Diese Einschränkung der Bewegungsfreiheit beim Schlagen wird entsprechend auch durch
ein reines Gestell bewirkt, welches in kein Textil eingearbeitet ist, sondern nur
an dem Arm angelegt wird.
[0024] Die erfindungsgemäßen Bewegungshilfen bewirken eine Verbesserung des gesamten Bewegungsablaufs
beim Golfschwung. Dadurch wird ein optimaler Bewegungsablauf wesentlich schneller
erlernt. Insbesondere fördern die Bewegungshilfen eine korrekte Schulterdrehung und
ein Verständnis der Rotation der Arme. Durch ein besseres Halten der Armwinkel wird
eine höhere Geschwindigkeit eines Schlägerkopfs erreicht und der Radius eines Golfschwungs
vergrößert. Ein optimaler Durchschwung bewirkt automatisch eine bessere Gewichtsverlagerung
auf das linke Bein.
[0025] Ein schnelles Lernen des richtig durchgeführten Golfschwungs steigert die Freude
am Golfspiel. Zudem werden Sportverletzungen durch einen falschen Bewegungsablauf
vermieden. Ferner unterstützt die erfindungsgemäße Bewegungshilfe Golfspieler mit
eingeschränktem Bewegungsablauf bei ihrem Spiel.
[0026] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Bewegungshilfe für
Golfspieler ist ein Führungsmechanismus vorgesehen, der das Gestell für die Bewegung
des Golfspielers in einer Führungsbahn bewegt. Der Führungsmechanismus erleichtert
richtige Bewegungen und wirkt falschen Stellungen und Bewegungen entgegen. Somit werden
die Arme zu einem idealen Bewegungsablauf geführt. Der Golfspieler lernt den idealen
Golfschwung schnell und direkt bei einer Durchführung des Schwungs.
[0027] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Gestell lösbar
in dem Ärmel vorgesehen. Das Gestell wird dazu beispielweise mit einem oder mehreren
Knöpfen, Reißverschlüssen, Klettverschlüssen oder einer Kombination dieser Befestigungsvorrichtungen
an dem Ärmel lösbar befestigt. Ferner ist eine Aufnahme des Gestells in entsprechende
taschenartige Vorrichtungen des Ärmels möglich. Das Gestell lässt sich somit aus dem
jackenförmigen Textiloberteil entfernen. Das Textiloberteil wird dadurch universeller,
z.B. als Jacke nutzbar. Ferner ist ein Ersatz von defekten Gestellen oder ein Austausch
gegen ein Gestell mit anderen Eigenschaften unkompliziert und schnell möglich.
[0028] Das Gestell ist bei einer zweckmäßigen Ausbildung der erfindungsgemäßen Bewegungshilfe
für Golfspieler röhrenförmig ausgebildet. Ein röhrenförmiges Gestell bietet einen
bestmöglichen Halt und somit eine gute Führung der Arme während eines Golfschwungs.
Außerdem erhält das Gestell durch eine Röhrenform mehr Stabilität als andere Formen
bei gleicher Materialmenge und lässt sich besser in einen Ärmel integrieren. Ein geringerer
Materialbedarf wirkt sich günstig auf Herstellungskosten aus.
[0029] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung erstreckt sich das Gestell
vom Ärmel auf das Textiloberteil. Das Schultergelenk und der Oberkörper profitieren
so ebenfalls von der Bewegungseinschränkung und Bewegungsführung. Falsche Bewegungen
und Fehlstellungen im Bereich der Schultern und des Oberkörpers werden vermieden.
Somit erfolgt ein effektiveres Erlernen des optimalen Bewegungsablaufs beim Golfschwung.
Zudem werden Verletzungen der Muskulatur oder Gelenke im Oberkörper durch fehlerhafte
Bewegungen verhindert.
[0030] Dabei enthält das Gestell in einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Bewegungshilfe für Golfspieler zur Versteifung des Ärmels Kunststoff bzw. Kunstfaserstoff.
Kunststoffe oder Kunstfaserstoffe eignen sich durch ihre Materialeigenschaften, wie
u.a. geringes Gewicht, hohe Festigkeit, Elastizität und lange Lebensdauer besonders
gut für das Gestell. Ein Golfspieler wird durch das geringe Gewicht nicht behindert.
Die hohe Festigkeit und Elastizität bewirken eine zuverlässige Versteifung der Bewegungshilfe
ohne eine Bruchgefahr des Gestells. Dadurch könnte ein Benutzer verletzt werden. Zudem
lässt sich ein Gestell aus Kunststoff oder Kunstfaserstoff unkompliziert und preiswert
herstellen und ist einfach in das Textiloberteil integrierbar.
[0031] In einer weiteren wirkungsvollen Ausgestaltung der Erfindung enthält das Gestell
zur Versteifung des Ärmels Draht. Draht eignet sich ebenfalls auf Grund seiner Eigenschaften
zur Versteifung des Textiloberteils. Je nach Ausführung des Gestells wird ein Einsatz
von Draht, Kunststoff, Kunstfaserstoff oder eine Kombination dieser Materialien zweckmäßig
sein.
[0032] Gemäß einer vorteilhaften Ausbildung der erfindungsgemäßen Bewegungshilfe für Golfspieler
besteht das jackenförmigen Textiloberteil aus einem atmungsaktiven Gewebe. Atmungsaktives
Gewebe ist dicht gegenüber Wasser und Wind. Körperfeuchtigkeit wird jedoch als Wasserdampf
durchgelassen und unterstützt so die natürliche Temperaturregulierung des menschlichen
Körpers. Das jackenförmige Textiloberteil schützt den Golfspieler durch das atmungsaktive
Gewebe sicher vor ungünstigen Witterungseinflüssen wie beispielsweise Regen oder Wind
und sorgt gleichzeitig für ein angenehmes Körperklima. Der Golfspieler fühlt sich
in dem jackenförmigen Textiloberteil wohl und kann sich besser auf einen Golfschwung
konzentrieren.
[0033] Als bevorzugtes Material schlägt vorliegende Erfindung für das versteifende das Gestell
Kunststoff bzw. Kunstfaserstoff vor. Dabei handelt es sich um biegsame Materialien,
die dem Golfspieler trotz der Zwangsbewegung noch ausreichende Elastizität und damit
Behaglichkeit für den Sport liefert.
[0034] Anstelle von Kunststoff bzw. Kunstfaserstoff kann das Gestell vorzugsweise auch Draht
enthalten. Dieser kann auch in Kombination mit dem Kunststoff bzw. Kunstfaserstoff
vorgesehen sein. Der Draht hat in diesem Zusammenhang bzgl. der Elastizität ähnliche
Eigenschaften wie der Kunststoff bzw. Kunstfaserstoff. Er ist aber in der Herstellung
derzeit kostengünstiger.
[0035] Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Ausführungsbeispiele
sind nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0036]
- Fig. 1
- ist eine schematische Darstellung eines Golfspielers mit einer Bewegungshilfe in Form
einer Jacke.
- Fig. 2
- zeigt einen Ausschnitt der Bewegungshilfe nach Fig. 1 im Detail
- Fig. 3
- ist eine Innenansicht einer Bewegungshilfe mit Manschentten.
- Fig.4
- zeigt die Außenseite der Bewegungshilfe aus Fig.3.
- Fig. 5
- zeigt die Bewegungshilfe aus Fig. 3 und 4 in angelegtem Zustand.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele
[0037] In Fig. 1 wird mit 10 ein Golfspieler bezeichnet, welcher einen Golfschwung ausführt
um einen Golfball 12 zu schlagen. Der Golfspieler 10 benutzt dazu einen Golfschläger
14 mit einem Schlägerkopf 16, einem Schaft 18 und einem Griff 20. Um einen bestmöglichen
Bewegungsablauf zu erreichen, trägt der Golfspieler 10 eine allgemein mit 22 bezeichnete
Bewegungshilfe. Die Bewegungshilfe 22 enthält ein Textiloberteil in Form einer Jacke
24 mit zwei Ärmeln 26, 28. Sowohl der Ärmel 26 als auch ein Teil der übrigen Jacke
24 werden durch ein Gestell 30 versteift. In einer alternativen Ausführung sind in
beiden Ärmeln 26, 28 Gestelle 30 zur Versteifung vorgesehen. Das Gestell 30 besitzt
mehrere Führungsmechanismen 32, um es während einer Bewegung auf einer bestimmten
Führungsbahn zu führen.
[0038] Fig. 2 zeigt einen detaillierten Ausschnitt der Bewegungshilfe 22 nach Fig. 1. Gleiche
Bestandteile werden daher auch mit entsprechenden Bezugszeichen bezeichnet. An einem
jackenförmigen Textiloberteil 24 mit zwei Ärmeln 26, 28 ist zur Versteifung ein Gestell
30 angebracht. In dem Ärmel 26 ist das Gestell 30 röhrenförmig ausgebildet und gewährleistet
so einen bestmöglichen Halt an einem Arm und eine gute Führung von Bewegungen. Das
Gestell 30 erstreckt sich über den Ärmel 26 hinaus auf das Textiloberteil 24 und verfügt
über Führungsmechanismen 32. Diese sind z.B. als Gelenke ausgestaltet und führen den
Oberkörper und die Arme eines Golfspielers bei einem Golfschwung zu einem optimalen
Bewegungsablauf. Die Versteifung erzeugt bei dem Schwung ein besseres Bewegungsgefühl,
welches zu einer erwünschten Körperrotation führt.
[0039] Mit Befestigungen 36 ist das Gestell 30 lösbar am Textiloberteil 24 befestigt. Als
Befestigung 36 werden beispielsweise Knöpfe, Druckknöpfe, Reißverschlüsse oder Klettverschlüsse
verwendet. In einer weiteren Ausführung sind hier nicht dargestellte Taschen zur Aufnahe
des Gestells 30 in den Ärmeln 26, 28 und dem Textiloberteil 24 vorgesehen.
[0040] Das Gestell 30 besteht in dieser Ausführung aus Kunststoff 38 und Stahldraht 40.
Es ist aber auch eine Verwendung von anderen Materialien, wie beispielsweise Kunstfaserstoff,
andere Metalle, Verbundwerkstoffe oder eine Kombination dieser Stoffe möglich. Das
Textiloberteil 24 wird vorzugsweise aus atmungsaktivem Gewebe gefertigt, um ein angenehmes
Körperklima bei einer Benutzung der Bewegungshilfe 22 zu erreichen.
[0041] Durch das versteifende Gestell 30 wird ein Golfspieler 10 bei einem Golfschwung in
seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Das führt zu einer besseren kinästhetischen
und taktilen Wahrnehmung und somit zu einem sehr gut koordinierten Bewegungsablauf.
Der Golfspieler 10 spürt mehr Spannung während des Golfschwungs. Durch die Führungsmechanismen
32 wird er zu einem optimalen Golfschwung geführt. Mit der Bewegungshilfe 22 erlernt
ein Anfänger den Golfschwung schneller und sicherer, da Verletzungen durch fehlerhafte
Bewegungen oder falsche Stellungen vermieden werden.
[0042] In Figur 3 und 4 wird ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Die Bewegungshilfe 30 besteht hier im wesentlichen aus zwei Manschetten 42, 44. Die
erste Manschette 42 ist für den Oberarm 43 des linken Arms 45 eines Golfspielers 10
- siehe Fig. 4 - vorgesehen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Golfspieler
Rechtshänder. Es versteht sich, dass analog für Linkshänder Manschetten am rechten
Arm vorgesehen werden können. Die zweite Manschette 44 ist für den entsprechenden
Unterarm 49 vorgesehen. Die Manschetten 42, 44 werden jeweils mit Klettverschlussbändern
46, 48 am Oberarm 43 beziehungsweise am Unterarm 49 befestigt. Hierzu wird das Band
durch eine Metallschlinge 60 bzw. 62 auf der gegenüberliegenden Manschettenseite geführt
und umgelegt. Die Metallschlingen 60 und 62 sind mittels eines umgeschlagenen Stoffbandes
64, 66 auf der Außenseite der Manschette festgenäht. Diese Klettverschlussgestaltung
erlaubt es, die Manschetten an verschiedene Armabmessungen anzupassen. Die Manschetten
42 und 44 liegen mit der Innenseite fest am Arm an und können auch bei Ausübung der
üblicherweise beim Golfschwung auftretenden Kräfte nicht verrutschen. In alternativen
Ausführungsbeispielen wird auf das Band 48 und 46 verzichtet und der Klettverschluss
unmittelbar an der Manschette angebracht.
[0043] Die Manschetten 42, 44 sind über ein Verbindungsband 50 mit veränderlichem Abstand
miteinander verbunden. Das Verbindungsband 50 ist an der Außenseite der Manschette
42 mit Nähten 68 und 70 festgenäht. An der Manschette 44 ist eine Metallschlinge 72
festgenäht. Zum Befestigen wird das Verbindungsband 50 durch die Metallschlinge 72
geführt und umgeschlagen. Die Fixierung bei einer gewünschten Länge erfolgt dann ähnlich
wie bei den Manschetten mittels eines Klettverschlusses 74.
[0044] Die bandförmige Verbindung 50 wird über Ellenbogen 51 des linken Arms 45 des (rechtshändigen)
Golfspielers 10 geführt. Im Bereich des Ellenbogens 51 ist ein Stützelement 52 zur
Fixierung des Ellenbogens 51 vorgesehen. Das Stützelement 52 wird dazu mit zwei Schlitzen
74 und 76 auf das Band 50 aufgefädelt. Die Schlitze 74 und 76 sind so groß, dass das
Stützelement 52 verschiebbar ist. Dadurch kann die Lage des Stützelements 52 so angepasst
werden, dass es genau am Ellenbogen anliegt. Dadurch wird das Verbindungsband 50 in
seiner Lage auf der Außenseite des Arms fixiert. Das Stützelement ist aus aufgeschäumten
Kunststoffmaterial gefertigt. Es weist eine Kuhle auf der Innenseite auf, in welcher
der Ellenbogen anliegt.
[0045] Zusätzlich zu der in Fig. 3 und 4 dargestellten Bewegungshilfe mit Manschetten kann
ein Band 54 um den Schlagarm geführt werden, das mit einem Klettverschluss 56 befestigt
wird. Mit diesem Band werden gesundheitliche Schäden, der sogenannte "Golfarm" verhindert.
[0046] Figur 5 zeigt, wie die Bewegungshilfe 30 um den linken Arm 45 des rechtshändigen
Golfspielers 10 angelegt wird. Durch die Manschetten 42, 44 sowie die Fixierung des
Ellenbogens 51 durch das Stützelement 52 wird der Arm 45 gestreckt und in dieser gestreckten
Stellung gehalten. Der Golfspieler 10 ist somit gezwungen, die Rotationsbewegung des
Unterarms 45 über seine Schulter 56 in eine Rotationsbewegung des Körpers umzusetzen.
Dieser Bewegungsablauf ist aus orthopädischer Sicht besonders vorteilhaft. Damit wird
nämlich wirkungsvoll eine schmerzhafte Entzündung, die Epicondylitis, verhindert.
Diese Epicondylitis tritt häufig auch bei Golfspielern auf und ist unter dem Begriff
"Tennisarm" bekannt. Diese Entzündung entsteht vornehmlich bei falscher Beanspruchung
des Arms 45 des Golfspielers 10.
1. Bewegungshilfe für Golfspieler zur Beeinflussung des Bewegungsablaufs des Golfspielers
beim Schlagen des Golfschlägers, wobei die Bewegungshilfe am Arm des Golfspielers
vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungshilfe bei Rechtshändern am linken und bei Linkshändern am rechten Arm
vorgesehen ist und derart ausgebildet ist, dass die Bewegung während des Schlages
derart beeinflusst wird, dass die Unterarmrotation des mit der Bewegungshilfe versehenen
Armes gegenüber dem Oberarm verringert und eine Körperrotation gefördert wird und
gleichzeitig eine Beugung des Arms am Ende des Schlages erlaubt.
2. Bewegungshilfe für Golfspieler nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
a) eine erste manschettenförmiges Halterung (42) zur Fixierung am Oberarm (43),
b) eine zweite manschettenförmiges Halterung (44) zur Fixierung am zugehörigen Unterarm
(49), und
c) ein elastisches Band (50), welches die erste und zweite manschettenförmige Halterung
(42, 44) auf der Armaußenseite verbindet, zur Erzeugung einer Zugspannung zwischen
der ersten und der zweiten Halterung vor und während des Schlages.
3. Bewegungshilfe (22) für Golfspieler (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stützelement (52) im Bereich des Ellenbogens (51) an dem elastischen Band (50)
vorgesehen ist.
4. Bewegungshilfe (22) für Golfspieler (10) nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch Mittel (54) zur Fixierung des Stützelements (52) an dem elastischen Band im Bereich
des Ellenbogens (51).
5. Bewegungshilfe (22) für Golfspieler (10) nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Kunststoff bzw. Kunstfaserstoff (38) zur Versteifung vorgesehen sind..
6. Bewegungshilfe (22) für Golfspieler (10) nach einem der vorgehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass Klettverschlüsse an der ersten und/oder zweiten manschettenförmige Halterung (42,
44) zum Fixieren am Ober-bzw. Unterarm vorgesehen sind.
7. Bewegungshilfe für Golfspieler nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein zusätzliches elastisches Band im Bereich unterhalb des Ellenbogens vorgesehen
ist, welches manschettenförmig um den Arm spannbar ist.
8. Bewegungshilfe (22) für Golfspieler (10), nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungshilfe aus einem jackenförmigen Textiloberteil (24) mit wenigstens einem
röhrenförmigen Ärmel (26, 28) gebildet wird, bei dem der Ärmel (26, 28) eine als Gestell
(30) ausgebildete Versteifung in dem röhrenförmigen Ärmel (26, 28) aufweist und der
Ärmel dem Bewegungsablauf des Golfsspielers (10) beim Schlagen des Golfschlägers (14)
folgt.
9. Bewegungshilfe (22) für Golfspieler (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Führungsmechanismus (32) vorgesehen ist, der das Gestell (30) für die Bewegung
des Golfspielers (10) in einer Führungsbahn bewegt.
10. Bewegungshilfe (22) für Golfspieler (10) nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestell (30) lösbar in dem Ärmel (26, 28) vorgesehen ist.
11. Bewegungshilfe (22) für Golfspieler (10) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestell (30) sich vom Ärmel (26, 28) auf das Textiloberteil (24) erstreckt.
12. Bewegungshilfe (22) für Golfspieler (10) nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestell (30) zur Versteifung des Ärmels (26, 28) Kunststoff bzw. Kunstfaserstoff
(38) und/oder Draht (40) enthält.