[0001] Die Erfindung betrifft ein Elektrohandwerkzeuggerät, insbesondere Winkelschleifer
oder Trennschleifer, mit einem Getriebegehäuseteil, einem Motorgehäuseteil und einem
Handgriffteil, wobei zumindest der Getriebegehäuseteil und der Motorgehäuseteil voneinander
separate zusammengefügte Komponenten sein können, und mit einer Bremseinrichtung zum
Abbremsen der Antriebswelle nach Abschalten des Geräts, wobei die Bremseinrichtung
durch eine mechanische Kopplung mit einem manuell betätigbaren Stellmittel des Geräts
gelöst bzw. wieder aktiviert wird, wobei die Bremseinrichtung eine erste mit der Antriebswelle
drehfeste Bremsscheibe und eine nicht drehende Gegenbremsscheibe umfasst, die in Richtung
auf die Bremsscheibe federvorgespannt ist.
[0002] Ein derartiges Elektrohandwerkzeuggerät ist beispielsweise bekannt aus
DE 37 41 536 A1. Bei diesem Gerät ist die mit der Antriebswelle drehfeste Bremsscheibe bezüglich
der Antriebswelle durch eine aufwändige Einrichtung linear verlagerbar. Die mechanische
Kopplung verläuft innerhalb der Antriebswelle, was zudem aufwändig ist.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Elektrohandwerkzeuggerät
der genannten Art dahingehend zu verbessern, dass die Bremseinrichtung schmal bauend,
kostengünstig und mechanisch verhältnismäßig einfach realisierbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Elektrohandwerkzeuggerät der gattungsgemäßen Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass die Gegenbremsscheibe von einem flächenhaften im wesentlichen
in einer Ebene parallel zur Ebene der Gegenbremsscheibe erstreckten Betätigungsorgan
entgegen der Federvorspannung in Freigaberichtung bewegbar ist und das flächenhafte
Betätigungsorgan hierfür bezüglich der genannten Ebene um einige Grad verkippbar ist.
[0006] Es hat sich konstruktiv als zweckmäßig erwiesen, die Bremsscheibe fixiert auf der
Antriebswelle anzuordnen und nur die Gegenbremsscheibe als Stellelement der Bremseinrichtung
auszubilden. Eine extrem schmal bauende Bremseinrichtung kann dann erfindungsgemäß
dadurch erzielt werden, dass das vorstehend genannte flächenhafte Betätigungsorgan
lediglich durch geringfügiges Verkippen bezüglich seiner Ebene die Gegenbremsscheibe
in Freigaberichtung oder in Feststellrichtung bewegt. Die genannte Ebene, welche das
Betätigungsorgan in der aktivierten Stellung der Bremseinrichtung einnimmt, also wenn
das Elektrohandwerkzeuggerät nicht eingeschaltet ist, verläuft dann im Wesentlichen
senkrecht zur Längsrichtung der Antriebswelle und parallel zu der Bremsscheibe beziehungsweise
Gegenbremsscheibe. Die Konstruktion ist derart, dass die Gegenbremsscheibe durch geringfügiges
Verkippen des flächenhaften Betätigungsorgans parallel in Längsrichtung der Antriebswelle
geringfügig ausgelenkt wird, ohne selbst zu verkippen, so dass die miteinander zusammenwirkenden
Bremsflächen von Bremsscheibe und Gegenbremsscheibe außer Eingriff gelangen. Insgesamt
lässt sich dies konstruktiv einfach verwirklichen.
[0007] In Weiterbildung der Erfindung erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Gegenbremsscheibe
quasi schwimmend um die Antriebswelle herum gelagert ist. Solchenfalls kann die Gegenbremsscheibe
mit einer gegenüber dem Durchmesser der Antriebswelle größeren Durchgangsöffnung vorgesehen
sein. Sie wird durch die sie vorspannende Feder vorzugsweise schwimmend lageorientiert.
[0008] In Weiterbildung dieses Erfindungsgedankens erweist es sich als vorteilhaft, dass
die Gegenbremsscheibe einen inneren Kragen oder Bund aufweist, welcher koaxial zu
der Antriebswelle verläuft und eine Öffnung definiert, durch die sich die Antriebswelle
hindurcherstreckt.
[0009] Wenn sich der genannte innere Kragen oder Bund in Weiterbildung des vorstehenden
Erfindungsgedankens mit seinem freien Ende zu dem Betätigungsorgan hin erstreckt,
so erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Feder den Kragen oder Bund radial außen
konzentrisch umgibt. Diesbezüglich ist es vorteilhaft, wenn zwischen der Feder und
dem Kragen oder Bund ein geringes Spiel von vorzugsweise kleiner 1,5 mm vorgesehen
ist, wodurch eine schwimmende Lagerung der Gegenbremsscheibe stabilisiert werden kann.
Die Feder kann aber auch den inneren Kragen oder Bund des Betätigungsorgans spielfrei
umgeben und insbesondere das Betätigüngsorgan klemmend oder formschlüssig halten.
Solchenfalls wäre die schwimmende Lagerung durch die Querelastizität der Feder selbst
erreicht.
[0010] Die Gegenbremsscheibe kann in vorteilhafter Weise eine ringscheibenförmige Blechscheibe
mit einer Bremsbelagbeschichtung umfassen.
[0011] Auch das flächenhafte Betätigungsorgan ist vorteilhafterweise ringscheibenförmig
ausgebildet, so dass es um die Antriebswelle herum anordenbar ist.
[0012] In Weiterbildung der Erfindung erweist es sich als vorteilhaft, wenn das flächenhafte
Betätigungsorgan radiale oder axiale Ansätze aufweist, die insbesondere einstückig
mit dem Betätigungsorgan ausgebildet sein können. Solchenfalls kann das Betätigungsorgan
beispielsweise als Biegestanzteil hergestellt werden.
[0013] Die Stellverbindung zwischen dem Betätigungsorgan und der Gegenbremsscheibe kann
grundsätzlich auf verschiedene Weise realisiert werden. Nach einer Ausführungsform
der Erfindung ist dies so verwirklicht, dass wenigstens einer, vorzugsweise zwei der
Ansätze des flächenhaften Betätigungsorgans aus der Ringscheibenebene heraus gebogen
sind und die Gegenbremsscheibe in axialer Richtung der Antriebswelle hintergreifen.
Auf diese Weise wäre eine unmittelbare Kopplung zwischen flächenhaftem Betätigungsorgan
und Gegenbremsscheibe erreicht. Der genannte wenigstens eine Ansatz kann hierfür beispielsweise
wenigstens zweimal abgewinkelt sein.
[0014] Die kippbare Lagerung des flächenhaften Betätigungsorgans kann ebenfalls in verschiedener
Weise realisiert sein. Beispielsweise könnte das Betätigungsorgan in einer Gehäusenut
kippbar vorgesehen sein. Nach einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Elektrohandwerkzeuggeräts ist das flächenhafte Betätigungsorgan über wenigstens einen,
vorzugsweise über zwei Ansätze gegen eine Gehäusekomponente des Handwerkzeuggeräts
schwenkbar gelagert, um die Kippbewegung ausführen zu können. Die genannten Ansätze
können wiederum einstückig mit dem flächenhaften Betätigungsorgan ausgebildet sein.
Sie können vorzugsweise in der Ebene des Betätigungsorgans erstreckt sein. Es hat
sich gezeigt, dass auf diese Weise lediglich eine insbesondere schlitzförmige Ausnehmung
in einem Flanschteil oder einer Gehäusekomponente des Elektrohandwerkzeuggeräts vorgesehen
werden muss, um das Betätigungsorgan lagefixiert und kippbar zu halten.
[0015] Wie eingangs erwähnt, wird das Betätigungsorgan durch mechanische Kopplung mit einem
manuell betätigbaren Stellmittel des Geräts gelöst beziehungsweise in Feststellrichtung
der Bremseinrichtung bewegt. Bei dem manuell betätigbaren Stellmittel kann es sich
beispielsweise um einen Drücker oder Taster oder auch einen Schieber handeln, der
unmittelbar manuell mit den Fingern eines Benutzers betätigt wird. In vorteilhafter
Weise wirkt das manuell betätigbare Stellmittel unmittelbar oder mittelbar über einen
Schubmechanismus auf das flächenhafte Betätigungsorgan ein. Durch Verwendung eines
Schubmechanismus lässt sich in vorteilhafter Weise eine wenige Komponenten umfassende
mechanische Kopplung realisieren. Da im vorliegenden Fall lediglich eine Verkippung
des flächenhaften Betätigungsorgans ausgeführt werden muss, erweist sich ein Schubmechanismus,
der vorzugsweise nur eine einzige Komponente umfasst, als besonders vorteilhaft, wirksam
und einfach.
[0016] Dessen ungeachtet erweist es sich als vorteilhaft, wenn die mechanische Kopplung
zwischen dem manuell betätigbaren Stellmittel und dem flächenhaften Betätigungsorgan
radial außen an dem Betätigungsorgan angreift, da solchenfalls ein größtmögliches
Kippmoment erreicht wird. Hierfür erweist es sich als vorteilhaft, wenn die mechanische
Kopplung radial außen an einem radialen Ansatz des Betätigungsorgans angreift, der
wiederum vorzugsweise einstückig mit dem Betätigungsorgan ausgebildet ist.
[0017] Als besonders vorteilhaft hat sich eine Ausführungsform erwiesen, bei der die schwenkbare
Anlenkung des flächenhaften Betätigungsorgans auf einer Ringscheibenhälfte und die
mechanische Kopplung auf der anderen Ringscheibenhälfte vorgesehen ist. Dies wäre
beispielsweise der Fall, wenn die mechanische Kopplung beispielsweise zwischen der
"11 Uhr" und "1 Uhr Position" des Betätigungsorgans angreift und das Betätigungsorgan
zwischen der "4 Uhr" und "8 Uhr Position" schwenkbar gelagert ist.
[0018] Die erfindungsgemäß konzipierte Bremseinrichtung erweist sich auch insofern als vorteilhaft,
als sie zwischen Getriebegehäuseteil und Motorgehäuseteil oder zwischen Motorgehäuseteil
und Handgriffteil untergebracht werden kann. Daher erweist es sich nach einem weiteren
Erfindungsgedanken als vorteilhaft, dass ein Zwischengehäuseflansch vorgesehen werden
kann und die Bremseinrichtung in diesem entsprechend schmal bauenden Zwischengehäuseflansch
untergebracht werden kann, welcher dann zwischen dem Getriebegehäuseteil und dem Motorgehäuseteil
oder alternativ zwischen dem Motorgehäuseteil und dem Handgriffteil als Modulkomponente
vorgesehen werden kann. Auf diese Weise kann die Bremseinrichtung herstellerseitig
als optionales Modul realisiert werden, so dass der Hersteller sowohl Elektrohandwerkzeuggeräte
ohne die entsprechende Bremseinrichtung oder mit einer solchen Bremseinrichtung unter
verhältnismäßig geringem zusätzlichem Aufwand anbieten kann. Bei Ausführungsformen
ohne Bremseinrichtung kann dann der Zwischengehäuseflansch mit den Komponenten der
Bremseinrichtung weggelassen werden (es ist in der Regel dann nur erforderlich, eine
kürzere Antriebswelle vorzusehen), oder es wird alternativ der Zwischenflansch beibehalten
jedoch unter Weglassung der Komponenten der Bremseinrichtung.
[0019] In vorteilhafter Weise weist der Zwischengehäuseflansch eine axiale Länge von 15
bis 40 mm, insbesondere von 15 bis 30 mm auf.
[0020] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten
Patentansprüchen und aus der zeichnerischen Darstellung und nachfolgenden Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Handwerkzeuggeräts. In der
Zeichnung zeigt:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Elektrohandwerkzeuggeräts;
- Figur 2
- eine teilweise aufgerissene perspektivische Ansicht des Getriebegehäuseteils und der
Bremseinrichtung des Geräts nach Figur 1;
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht ohne Getriebegehäuseteil und
- Figur 4
- eine Längsschnittansicht des Elektrohandwerkzeuggeräts nach Figur 1.
[0021] Die Figuren zeigen ein insgesamt mit dem Bezugszeichen 2 bezeichnetes Elektrohandwerkzeuggerät
in Form eines Winkel-oder Trennschleifers. Das Gerät umfasst einen Handgriffteil 4,
der zugleich einen Motorgehäuseteil 6 bildet, an den sich ein noch näher zu beschreibender
Zwischengehäuseflansch 8 anschließt, sowie einen Getriebegehäuseteil 10, von dem sich
senkrecht zu einer Längsmittelachse 12 des Geräts (siehe Figur 4) eine Werkzeugspindel
14 heraus erstreckt. Dort kann ein nicht dargestelltes Schleif- oder Trennschleifwerkzeug
in an sich bekannter Weise festgelegt werden.
[0022] Von einem Elektromotor 16 erstreckt sich eine Antriebswelle 18 in Richtung 12 der
Längsmittelachse durch den Zwischengehäuseflansch 8 hindurch in den Getriebegehäuseteil
10. Die Antriebswelle 18 treibt über ein Winkelgetriebe 20 die Werkzeugspindel 14
an.
[0023] Zwischen dem Motorgehäuseteil 6 und dem Getriebegehäuseteil 10 innerhalb des Zwischengehäuseflanschs
8 ist eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 22 vorgesehene Bremseinrichtung für die
Antriebswelle 18 und damit die Werkzeugspindel 14 vorgesehen. Die Bremseinrichtung
22 umfasst eine auf der Antriebswelle 18 fest sitzende Bremsscheibe 24 und eine Gegenbremsscheibe
26. Des Weiteren umfasst die Bremseinrichtung 22 eine Feder 28, welche die Gegenbremsscheibe
26 in Längsrichtung 12 in Richtung auf die Bremsscheibe 24 vorspannt. Die Feder 28
stützt sich dabei einenends gegen einen ein Auflager bildenden Ringbund 30 des Getriebegehäuseteils
10 ab und belastet anderenends die Gegenbremsscheibe 26. In diesem Bereich weist die
Gegenbremsscheibe 26 einen inneren Kragen 32 auf, welcher eine Durchtrittsöffnung
für die Antriebswelle 18 begrenzt. Der Kragen 32 erstreckt sich in Richtung auf den
Getriebegehäuseteil 10, so dass die Feder 28 den Kragen 32 radial außen umgeben kann.
Die Feder 28 stabilisiert so die schwimmende Lagerung und Anordnung der Gegenbremsscheibe
26 um die Antriebswelle 18 herum. Die Gegenbremsscheibe 26 ist aus einem Blechteil
gebildet und trägt auf ihrer der Bremsscheibe 24 zugewandten Seite eine Bremsbelagsbeschichtung
34. Die Gegenbremsscheibe 26 wird durch die Feder 28 somit gegen die mit der Antriebswelle
18 drehfest und fixiert angeordnete Bremsscheibe 24 gedrückt. Da die Gegenbremsscheibe
26 gegenüber dem Zwischengehäuseflansch 8 nicht umdrehbar ist, wird so die Antriebswelle
18 gebremst. Zum Lösen der Bremseinrichtung 22 ist ein flächenhaft erstrecktes Betätigungsorgan
36 vorgesehen. Es ist im beispielhaft und bevorzugt dargestellten Fall ebenfalls ringscheibenförmig
ausgebildet und im ausgeschalteten Zustand des Elektrohandwerkzeuggeräts im Wesentlichen
in einer Ebene senkrecht zur Längsrichtung 12 der Antriebswelle 18 beziehungsweise
parallel zur jeweiligen Erstreckungsebene der Bremsscheibe 24 und Gegenbremsscheibe
26 angeordnet. Dieses flächenhafte Betätigungsorgan 36 ist um einige Grad, insbesondere
2° bis 20°, insbesondere 5° bis 15° zu der genannten Ebene verkippbar in dem Zwischengehäuseflansch
8 vorgesehen. Diese kippbare Anordnung ergibt sich am Besten aus den Figuren 2 und
3. Man erkennt radial vorstehende erste Ansätze 38, die in der Ansicht der Figur 3
etwa auf 4:30 Uhr und 7:30 Uhr Position des ringscheibenförmigen Betätigungsorgans
36 angeordnet sind. Mit diesen radialen Ansätzen 38, die bezüglich der Ebene des Betätigungsorgans
auch abgebogen sein können, ist das Betätigungsorgan 36 an gehäusefesten Komponenten,
hier des Zwischengehäuseflanschs 8, derart spielbehaftet jedoch insgesamt unverlierbar
gehalten, dass es um eine in Figur 3 angedeutete Schwenkachse 40 kippbar ist, was
auch durch einen Doppelpfeil 42 in Figuren 3 und 4 angedeutet ist.
[0024] Das Betätigungsorgan 36 ist über weitere zweite Ansätze 44 wie am Besten aus Figur
2 ersichtlich ist, mit der Gegenbremsscheibe 26 in axialer Richtung gekoppelt. Diese
Ansätze 44 sind im beispielhaft dargestellten Fall einstückig mit dem flächenhaften
ringscheibenförmigen Betätigungsorgan 36 ausgebildet. Die Ansätze 44 sind aus der
Ebene des Betätigungsorgans weg gebogen; sie sind zweifach umgebogen und hintergreifen
einen radialen Ansatz 46 der Gegenbremsscheibe 26. Diese mechanische Kopplung ist
auf einander gegenüberliegenden Seiten vorgesehen, und zwar derart, dass die radialen
Ansätze 46 der Gegenbremsscheibe etwa mittig, das heißt auf 3:00 Uhr und 9:00 Uhr
Position ausgebildet sind. Auf diese Weise wird bei der dargestellten Orientierung
der Schwenkachse 40 des Betätigungsorgans 36 eine gleichmäßige lineare Stellkraft
in Längsrichtung 12 auf die Gegenbremsscheibe 26 eingeleitet, ohne dass die Bremsscheibe
26 dabei ein wesentliches Kippmoment erfährt.
[0025] Zum Verkippen des flächenhaften Betätigungsorgans 36 in die in Figur 4 dargestellte
Freigabestellung der Bremseinrichtung 22 wird ein Schubmechanismus 48 verwendet. Dieser
Schubmechanismus 48 umfasst ein schubstangenartiges parallel zur Antriebswelle 18
in Längsrichtung 12 verschiebliches Kopplungselement 50, welches auf das flächenhafte
Betätigungsorgan 36 einwirkt, und zwar im beispielhaft dargestellten Fall im Bereich
der 12:00 Uhr Position, wo es gegen einen dritten radialen Ansatz 52 des Betätigungsorgans
36 anliegt. Das Kopplungselement 50 ist durch einen manuell betätigbaren Schieber
54 an der Oberseite des Motorgehäuseteils 6 gesteuert. Wenn dieser Schieber 54 in
seine Ein-Stellung zur Inbetriebnahme des Elektrohandwerkzeuggeräts geschoben wird,
so wird über das Kopplungselement 50 des Schubmechanismus 48 das flächenhafte Betätigungsorgan
36 in die in Figur 4 dargestellte Stellung verkippt. Über die zweiten Ansätze 44 des
Betätigungsorgans 36 wird die Gegenbremsscheibe 36 entgegen der Federkraft in Längsrichtung
12 und in Richtung auf den Getriebegehäuseteil 10 bewegt, so dass die Gegenbremsscheibe
26 von der mit der Antriebswelle 18 drehfesten Bremsscheibe 24 frei kommt und die
Bremseinrichtung 22 hierdurch gelöst wird. Bei Abschalten des Elektrohandwerkzeuggeräts
durch Zurückbewegen des Schiebers 54 wird die Gegenbremsscheibe 26 unter der Wirkung
der Feder 28 in Richtung auf die rotierende Bremsscheibe 24 zurückgedrückt, wodurch
die Antriebswelle 18 rasch stillgesetzt wird.
[0026] Man erkennt des Weiteren, dass der Zwischengehäuseflansch 8 als modulartige Gehäusekomponente
ausgebildet und zwischen Motorgehäuseteil 6 und Getriebegehäuseteil 10 angeordnet
ist. Auch andere Ausführungsformen sind denkbar, wo die Bremseinrichtung 22 auf der
anderen Seite des Elektromotors 16 zwischen Motorgehäuseteil und Handgriffteil des
Elektrohandwerkzeuggeräts angeordnet ist.
1. Elektrohandwerkzeuggerät (2), insbesondere Winkelschleifer oder Trennschleifer, mit
einem Getriebegehäuseteil (10), einem Motorgehäuseteil (6) und einem Handgriffteil
(4), wobei zumindest der Getriebegehäuseteil (10) und der Motorgehäuseteil (8) voneinander
separate zusammengefügte Komponenten sein können, und mit einer Bremseinrichtung (22)
zum Abbremsen der Antriebswelle (18) nach Abschalten des Geräts, wobei die Bremseinrichtung
(22) durch eine mechanische Kopplung mit einem manuell betätigbaren Stellmittel (54)
des Geräts gelöst bzw. wieder aktiviert wird, wobei die Bremseinrichtung (22) eine
erste mit der Antriebswelle (18) drehfeste Bremsscheibe (24) und eine nicht drehende
Gegenbremsscheibe (26) umfasst, die in Richtung auf die Bremsscheibe (24) federvorgespannt
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenbremsscheibe (26) von einem flächenhaften im wesentlichen in einer Ebene
parallel zur Ebene der Gegenbremsscheibe (26) erstreckten Betätigungsorgan (36) entgegen
der Federvorspannung in Freigaberichtung bewegbar ist und das flächenhafte Betätigungsorgan
(36) hierfür bezüglich der genannten Ebene um einige Grad verkippbar ist.
2. Elektrohandwerkzeuggerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenbremsscheibe (26) schwimmend um die Antriebswelle (18) herum gelagert ist.
3. Elektrohandwerkzeuggerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenbremsscheibe (26) einen inneren Kragen (32) oder Bund aufweist, welcher
koaxial zu der Antriebswelle (18) verläuft und eine Öffnung definiert, durch die sich
die Antriebswelle (18) hindurcherstreckt.
4. Elektrohandwerkzeuggerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der innere Kragen (32) oder Bund mit seinem freien Ende zu dem Betätigungsorgan (36)
hin erstreckt ist und die Feder (28) den Kragen (32) oder Bund radial außen konzentrisch
umgibt.
5. Elektrohandwerkzeuggerät nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenbremsscheibe (26) eine ringscheibenförmige Blechscheibe mit einer Bremsbelagbeschichtung
(34) umfasst.
6. Elektrohandwerkzeuggerät nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das flächenhafte Betätigungsorgan (36) ringscheibenförmig ist.
7. Elektrohandwerkzeuggerät nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das flächenhafte Betätigungsorgan (36) radiale und/oder axiale Ansätze (38, 44, 52)
aufweist.
8. Elektrohandwerkzeuggerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer, vorzugsweise zwei der Ansätze (46) aus der Ringscheibenebene herausgebogen
sind und die Gegenbremsscheibe (26) in axialer Richtung (12) der Antriebswelle (18)
hintergreifen.
9. Elektrohandwerkzeuggerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens ein Ansatz (44) hierfür wenigstens zweimal abgewinkelt ist.
10. Elektrohandwerkzeuggerät nach Anspruch 7, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das flächenhafte Betätigungsorgan (36) über wenigstens einen, vorzugsweise über zwei
Ansätze (38) gegen eine Gehäusekomponente des Handwerkzeuggeräts (2) schwenkbar gelagert
ist, um die Kippbewegung ausführen zu können.
11. Elektrohandwerkzeuggerät nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das manuell betätigbare Stellmittel ein Drücker oder Taster oder ein Schieber (54)
ist.
12. Elektrohandwerkzeuggerät nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das manuell betätigbare Stellmittel unmittelbar oder mittelbar über einen Schubmechanismus
(48) auf das flächenhafte Betätigungsorgan (36) einwirkt.
13. Elektrohandwerkzeuggerät nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Kopplung zwischen dem manuell betätigbaren Stellmittel und dem flächenhaften
Betätigungsorgan (36) radial außen an dem Betätigungsorgan (36) angreift.
14. Elektrohandwerkzeuggerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Kopplung radial außen an einem radialen Ansatz (52) des Betätigungsorgans
(36) angreift.
15. Elektrohandwerkzeuggerät nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die schwenkbare Anlenkung des flächenhaften Betätigungsorgans (36) auf einer Ringscheibenhälfte
und die mechanische Kopplung auf der anderen Ringscheibenhälfte vorgesehen ist.
16. Elektrohandwerkzeuggerät nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung (22) zwischen Getriebegehäuseteil (10) und Motorgehäuseteil
(6) oder zwischen Motorgehäuseteil (6) und Handgriffteil (4) untergebracht ist.
17. Elektrohandwerkzeuggerät nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung (22) in einem schmal bauenden Zwischengehäuseflansch (8) untergebracht
ist, der zwischen dem Getriebegehäuseteil (10) und dem Motorgehäuseteil (6) oder zwischen
dem Motorgehäuseteil (6) und dem Handgriffteil (4) als Modulkomponente vorgesehen
ist.
18. Elektrohandwerkzeuggerät nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischengehäuseflansch eine axiale Länge von 15 - 40 mm, insbesondere 15 - 30
mm aufweist.