(19)
(11) EP 1 939 009 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.07.2008  Patentblatt  2008/27

(21) Anmeldenummer: 07123910.7

(22) Anmeldetag:  21.12.2007
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B42B 5/08(2006.01)
B42F 13/16(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK RS

(30) Priorität: 22.12.2006 DE 202006019365 U
23.08.2007 DE 102007039971

(71) Anmelder: Seidl, Maximilian R.
81925 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Seidl, Maximilian R.
    81925 München (DE)

(74) Vertreter: Tetzner, Michael et al
Anwaltskanzlei Dr. Tetzner Van-Gogh-Strasse 3
81479 München
81479 München (DE)

   


(54) Buch und Verfahren zum Herstellen eines Buchs


(57) Buch mit einer oberen Buchdecke (1), einer unteren Buchdecke (2) und einem Buchrücken (3) sowie wenigstens zwei, an einer der Buckdecken und/oder dem Buchrücken befestigten, separaten Ringen (4) zum Einhängen von Bögen, wobei jeder Ring aus zwei starren Teilen (4a,4b) besteht, die an wenigstens einer ersten Verbindungsstelle (4c) zum Schließen des Ringes miteinander verbunden sind und wobei die separaten Ringe einzeln an einer der Buchdecken und/oder dem Buchrücken drehfest befestigt sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Buch sowie ein Verfahren zum Herstellen eines Buches mit einer oberen Buchdecke, einer unteren Buchdecke und einem Buchrücken sowie wenigstens zwei, an einer der Buchdecken und/oder dem Buchrücken befestigten, separaten Ringen zum Einhängen von Bögen.

[0002] In der Praxis werden Fotos üblicherweise in Alben eingesteckt oder eingeklebt. Denkbar ist auch eine Lochung der Fotos und das Verwenden von handelsüblichen Abheft-Mechaniken, die jedoch üblicherweise für diesen Zweck wenig ansprechend sind.

[0003] Eine Ringbuchmechanik, bei der zweiteilige Ringe an einer Konsole befestigt sind, ist beispielsweise durch die CH-A5 692 495 bekannt. Auch bei der DE-A1 41 07 247 sind eine Anzahl von Ringen zur Aufnahme von gelochten Blättern auf einer Trägerleiste angeordnet. Bei der US-A 2,985,173 sind zuöffnende Ringe zur Aufnahme von gelochten Bögen vorgesehen, die auf einem federelastischen Verbindungsstab aufgefädelt sind.

[0004] Aus der DE 20 2004 003 041 ist eine Album zum Haltern von bedruckten/bebilderten Bögen zwischen einem oberen Deckblatt und einem unterem Deckblatt mit Hilfe von mehreren, separaten Ringen bekannt, wobei die Ringe scheibenartig ausgebildet und mit Abstand voneinander angeordnet sind. Die Ringe werden dabei in doppel-T-förmigen Aussparungen eingehängt. Auch die zu halternden Bögen weisen Aussparungen auf, um die Bögen an den Ringen einzuschnappen. Ein derartiges Album ist ästhetisch äußerst ansprechend und ermöglicht ein wiederholtes Herausnehmen einzelner Bögen bzw. ein nachträgliches Einsortieren neuer Bögen. Der Nachteil dieser Ausführung besteht allerdings darin, dass die einzelnen Bögen mit speziellen Aussparungen versehen werden müssen, um die Bögen an den Ringen haltern zu können.

[0005] Man hat daher in der DE 20 2006 005 811 vorgeschlagen, dass die einzelnen Bögen (beispielsweise Fotos), an sogenannten Abheftstreifen befestigt werden, wobei diese Abheftstreifen mit den zur Halterung an den Ringen erforderlichen Aussparungen versehen sind. Mit diesem System können auch Fotos im Album angeordnet werden, welche keine Aussparungen aufweisen. Die Herstellung des Albums ist zudem auf relativ einfache Art und Weise möglich.

[0006] Wenn aber ein Fotolabor seinen Kunden die bestellten Fotos gleich in einem Album übergeben möchte, ist dieses System relativ aufwendig.

[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das System dahingehend weiterzuentwickeln, dass eine einfache und schnelle Herstellung eines Buches ermöglicht wird.

[0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale der Ansprüche 1, 9 und 12 gelöst.

[0009] Das erfindungsgemäße Buch weist eine obere Buchdecke, eine untere Buchdecke und einen Buchrücken sowie wenigstens zwei, an einer der Buckdecken und/oder dem Buchrücken befestigte, separate Ringen zum Einhängen von Bögen auf, wobei jeder Ring aus zwei starren Teilen besteht, die an wenigstens einer ersten Verbindungsstelle zum Schließen des Ringes miteinander verbunden sind und wobei die separaten Ringe einzeln an einer der Buchdecken und/oder dem Buchrücken drehfest befestigt sind.

[0010] Die zweiteiligen Ringe haben den großen Vorteil, dass die Aussparungen der Bögen nicht notwendigerweise so gestaltet sein müssen, dass die Bögen im Bereich der Aussparungen in die Ringe eingeschnappt werden müssen. Die Aussparungen können somit beispielsweise durch Lochungen gebildet werden, wobei der gesamte Stapel von Bögen, der im Buch gehaltert werden soll, in einem Vorgang, beispielsweise mit Hilfe einer Spindelbohrmaschine, rasch und kostengünstig gelocht werden kann. Ein Teil des Rings kann dann in die Lochung des gesamten Stapels eingeführt werden, um anschließend mit dem anderen Teil des Rings, welcher am Buch befestigt ist, verbunden zu werden. Die Befestigung des anderen Teils an einer der Buchdecken und/oder dem Buchrücken ist auf einfache Art und Weise möglich, da die Befestigung nicht durch die Bögen behindert wird. Diese Methode eignet sich vor allem dann, wenn beide Teile völlig voneinander getrennt werden können. Hängen die beiden Ringe hingegen scharnierartig aneinander, werden die Bögen in die geöffneten, an einer der Buchdecken und/oder dem Buchrücken befestigten Ringe eingehängt, bevor die Ringe geschlossen werden.

[0011] Die verdrehfeste Befestigung der Ringe an einer der Buchdecken und/oder dem Buchrücken erleichtert das Einhängen der Bögen, da alle Ringe in übereinstimmender und einfacher Art und Weise ausgerichtet werden können. Weiterhin ist es möglich, die Verbindungsstelle(n) der Ringe in einem Bereich anzuordnen, der nicht im Umblätterbereich der Bögen liegt, wodurch ein etwaiges Hängenbleiben der Bögen an der Verbindungsstelle vermieden werden kann.

[0012] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0013] Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung sind die starren Teile der Ringe vorzugsweise so ausgebildet, dass sie an der wenigstens einen ersten Verbindungsstelle zum wiederholten Öffnen und Schließen des Ringes lösbar miteinander verbunden sind.

[0014] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung sind die beiden Teile an der ersten und einer zweiten Verbindungsstelle lösbar miteinander verbunden. In einer zweiten Ausgestaltung sind die beiden Teile an einer zweiten Verbindungsstelle scharnierartig miteinander verbunden.

[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausführung erstreckt sich einer der beiden Teile des Rings kreisförmig oder oval über wenigstens 245°. Durch eine geschickte Anordnung der Verbindungsstellen kann beim Umblättern ein etwaiges Hängenbleiben der Bögen an einer Verbindungsstelle vermieden werden.

[0016] Weiterhin kann zum Verbinden der beiden Teile eine lösbare Schnappverbindung vorgesehen werden.

[0017] In einer Ausgestaltung sind eine der Buchdecken oder der Buchrücken mit Aussparungen versehen, in welche die Ringe eingehängt bzw. eingeschnappt werden. Dabei kann für jeden Ring eine Aussparung vorgesehen werden, die aus zwei über einen Schlitz miteinander verbundene Lochungen besteht.

[0018] In einer besonderen Ausgestaltung ist der Buchrücken V-förmig gefaltet, sodass die beiden Buchdecken und der Buchrücken im geschlossenen Zustand des Buches M-förmig angeordnet sind. Bei dieser Ausgestaltung ist es besonderes zweckmäßig, wenn die Aussparungen zur Befestigung der Ringe im Buchrücken vorgesehen sind und die Ringe zwei schräg zueinander ausgerichtete Stege aufweisen, die für den V-förmig gefalteten Buchrücken als Anschlag dienen.

[0019] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Buchrücken H-förmig gefaltet ist.

[0020] Die Befestigung der Ringe an einer der Buchdecken und/oder dem Buchrücken kann beispielsweise dadurch geschehen, dass die Ringe in die Aussparungen eingeschnappt werden. Es ist aber auch denkbar, dass jeweils ein Teil der Ringe mit dem Buchrücken verklebt oder verschraubt wird.

[0021] Gemäß einen weiteren Aspekt der Erfindung kann ein Buch hergestellt werden, beidem zumindest ein Teil der Bögen beidseitig bedruckt/bebildert ist, indem ein erster und ein zweiter, einseitig bedruckter Teilbogen in einem Randbereich mit einem Klebestreifen verbunden sind.

[0022] Zur Durchführung dieses Verfahrens wird ein Bindesystem vorgeschlagen, dass ein Buch gemäß den obigen Ausgestaltungen sowie einen Trägerbogen mit einer Vielzahl von schmalen Klebestreifen zum Verbinden der einseitig bedruckten Teilbögen umfasst.

[0023] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung werden im Folgenden anhand der Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele und der Zeichnung näher erläutert.

[0024] In der Zeichnung zeigen
Fig. 1
eine dreidimensionale Darstellung eines Buches gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
Fig. 2a
eine dreidimensionale Detaildarstellung im Bereich eines zweiteiligen Ringes gemäß einer ersten Variante,
Fig. 2b
eine dreidimensionale Detaildarstellung im Bereich eines zweiteiligen Ringes gemäß einer zweiten Variante,
Fig. 3a + 3b
schematische Darstellung der Befestigung eines Ringes gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
Fig. 4a + 4b
schematische Darstellung der Befestigung eines Ringes gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel,
Fig. 5a + 5b
schematische Darstellung von Bögen mit unterschiedlichen Ausstanzungen,
Fig. 6
eine dreidimensionale Detaildarstellung im Bereich eines Ringes, dessen beide Teile scharnierartig miteinander verbunden sind,
Fig. 7a
eine Seitenansicht eines ovalen Ringes (im geöffneten Zustand), dessen beide Teile scharnierartig miteinander verbunden sind,
Fig. 7b
eine Seitenansicht eines ovalen Ringes (im geschlossenen Zustand), dessen beide Teile scharnierartig miteinander verbunden sind,
Fig. 8a + 8b
dreidimensionale Darstellung eines M-förmigen Buchs gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel,
Fig. 9
schematische Seitenansicht des Buchs gemäß Fig. 8a + 8b mit eingesetztem Ring,
Fig. 10a + 10b
dreidimensionale Darstellung eines M-förmigen Buchs gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel,
Fig. 11
dreidimensionale Darstellung eines H-förmigen Buchs gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel,
Fig. 12a bis d
Verfahrensablauf der Herstellung eines beidseitig bedruckten/bebilderten Bogens,


[0025] Das in Fig. 1 dargestellte Buch besteht im Wesentlichen aus einer oberen Buchdecke 1, einer unteren Buchdecke 2 und einem Buchrücken 3 sowie mehreren separaten Ringen 4 zum Einhängen von Bögen, insbesondere bedruckten Bögen 5 (siehe Fig. 5a, 5b).

[0026] Wie sich insbesondere aus der Detailansicht gemäß Fig. 2a ergibt, besteht jeder Ring 4 aus zwei separaten, lösbar miteinander verbindbaren Teilen 4a, 4b, wobei sich der eine Teil 4a jedes Rings kreisförmig über wenigstens 245° erstreckt. Das Verbinden der beiden Teile 4a, 4b erfolgt beispielsweise durch eine lösbare Schnappverbindung 4c, wobei beiden Teile 4a, 4b an einer ersten und einer zweiten Verbindungsstelle 4j, 4k lösbar miteinander verbunden sind.

[0027] Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Ringe 4 an der unteren Buchdecke mit Hilfe von Aussparungen 6 befestigt. In Fig. 2a besteht die Aussparung 6 aus zwei über einen Schlitz 6c miteinander verbundenen Lochungen 6a, 6b, in die der untere Teil 4b des Ringes eingehängt wird. Der untere Teil 4b des Rings weist zu diesem Zweck einen stegartigen Abschnitt 4d auf, der durch den Schlitz 6c hindurchragt. Weiterhin ist quer auf dem stegartigen Abschnitt 4d eine Halteplatte 4e angeordnet, mit der sich der Ring 4 auf der unteren Buchdecke 2 abstützt (siehe Fig. 1).

[0028] Während der eine Teil 4a zweckmäßigerweise bogenförmig, insbesondere kreisbogenförmig ausgebildet ist, um das Umblättern der einzelnen Bogen zu erleichtern, muss der andere Teil 4b nicht notwendigerweise einen Kreisabschnitt bilden. Der Teil 4b dient vielmehr dazu, die beiden Enden des Teils 4a miteinander zu verbinden und eine ausreichende Halterung an einer der Buchdecken bzw. dem Buchrücken zu gewährleisten.

[0029] Selbstverständlich sind im Rahmen der Erfindung auch andere Ausgestaltungen der Ringe 4 bzw. Aussparungen 6 denkbar. Die Ringe sind jedoch so gehaltert, dass ein Verdrehen der Ringe während des normalen Gebrauchs verhindert wird.

[0030] Eine zweite Variante ist in Fig. 2b gezeigt, bei der sich ein Schlitz 6d von der Lochung 6b nur über eine Teilstrecke in Richtung der anderen Lochung 6a erstreckt. Der stegartigen Abschnitt 4d ist darüber hinaus eingeschnitten, sodass der untere Teil 4b des Rings in die Lochung 6b eingefädelt werden kann und der stegartige Abschnitt 4d durch den Schlitz 6d hindurchragt. Die ebenfalls vorhandene Halteplatte 4e gewährleistet dann einen sicheren Halt des Ringes.

[0031] In den Fig. 3a +3b ist ein Ausführungsbeispiel gezeigt, bei dem der Ring 4 mit einer der Buchdecken 1, 2 oder dem Buchrücken 3 verschraubt wird. Dabei kann insbesondere der Teil 4b mit Hilfe einer Schraube 7 angeschraubt werden. Der Teil 4b weist dabei zweckmäßigerweise eine plane Anlagefläche 4f auf.

[0032] In den Fig. 4a + 4b wird anstelle von Schrauben eine Leiste 8 verwendet. Die Leiste 8 erstreckt sich beispielsweise über die gesamte Länge des Buchrückens und ist mit Aussparungen 8a versehen. Der Buchrücken ist wiederum mit Aussparungen 3a versehen, während der Teil 4b der Ringe einen Zapfen 4g aufweist. Die Aussparungen 3a im Buchrücken 3 und die Aussparungen 8a in der Leiste 8 sind im gewünschten Abstand der Ringe angeordnet, wobei zur Befestigung der Ringe der Teil 4b mit seinem Zapfen 4g durch die Aussparung 3a des Buchrückens 3 in die Aussparung 8 eingesteckt und dort verklebt wird. Selbstverständlich wäre es auch denkbar, dass die Zapfen an der Leiste und die Aussparungen am Teil 4b der Ringe vorgesehen sind.

[0033] Beim Herstellen eines Buches werden zunächst die Teile 4b in der gewünschten Art und Weise an einer der Buchdecken bzw. dem Buchrücken befestigt. Anschließend werden die im Buch einzuhängenden Bögen in der gewünschten Reihenfolge gestapelt und, sofern noch nicht geschehen, mit Ausstanzungen 5a versehen (siehe Fig. 5a). Diese Ausstanzungen können beispielsweise mit einer herkömmlichen Spindelbohrmaschine ausgeführt werden. Anschließend werden die Teile 4a der Ringe in die Ausstanzungen der Bögen eingeführt, um schließlich die zusammengehörenden Teile der Ringe 4 miteinander zu verbinden. Ein derartiges Buch lässt sich auf besonders schnelle Art und Weise herstellen, da alle im Buch zu halternden Bögen im Stapel verarbeitet werden können (Ausstanzung und Einhängen). Außerdem bietet das Buch die Möglichkeit einzelne Bogen nachträglich zu entfernen oder einzuführen.

[0034] Diese Methode eignet sich vor allem dann, wenn beide Teile völlig voneinander getrennt werden können. Hängen die beiden Ringe hingegen scharnierartig aneinander, werden die Bögen zweckmäßigerweise in die geöffneten, an einer der Buchdecken und/oder dem Buchrücken befestigten Ringe eingehängt, bevor die Ringe geschlossen werden.

[0035] Anstelle einer Ausstanzung 5a in Form einer Lochung könnte aber auch eine Ausstanzung 5'a gemäß Fig. 5b vorgesehen werden, wobei jede Lochung zusätzlich mit einem Schlitz zur Seitenkante versehen ist. Eine derartige Ausstanzung ermöglicht ein Einhängen und Herausnehmen eines Bogens auch ohne Öffnen der Ringe 4.

[0036] Das oben beschriebene Buch hat gegenüber einem Ringbuch mit herkömmlicher Abheft-Mechanik eine wesentlich ansprechendere Ästhetik.

[0037] Bei der Herstellung des Buches gemäß Fig.1 wird die obere Buchdecke 1, die untere Buchdecke und er Buchrücken 3 zweckmäßigerweise aus einem Materialbogen hergestellt. Dabei können die unterschiedlichsten Materialien, wie Karton, Kunststoff, Leder oder Metall zur Anwendung kommen. Der Materialbogen wird dabei lediglich zwischen oberer Buchdecke 1 und Buchrücken 3 mit einer ersten Falzlinie 9 und zwischen Buchrücken 3 und unterer Buchdecke 2 mit einer zweiten Falzlinie 10 versehen. Damit die obere Buchdecke 1 im geschlossenen Zustand des Buches plan auf dem obersten Bogen 5 aufliegen kann, sind in der oberen Buchdecke 1 im Bereich der Ringe 4 Aussparungen 1a vorgesehen, durch welche die Ringe 4 im geschlossenen Zustandes des Buches teilweise hindurchragen können.

[0038] Fig. 6 zeigt einen Ring 4' gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel, bei dem die beiden Teile 4a, 4b an der ersten Verbindungsstelle 4j zum wiederholten Öffnen und Schließen des Ringes lösbar und an der zweiten Verbindungsstelle 4k scharnierartig miteinander verbunden sind.

[0039] In den Fig. 7a und 7b ist ein Ring 4" gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel gezeigt, der sich vom kreisringförmigen Ring 4' gemäß Fig. 6 im Wesentlichen nur durch seine ovale Form unterscheidet. Ansonsten sind auch hier die beiden Teile 4a, 4b an der ersten Verbindungsstelle 4j zum wiederholten Öffnen und Schließen des Ringes lösbar und an der zweiten Verbindungsstelle 4k scharnierartig miteinander verbunden sind. Es wäre aber auch denkbar, das beide Teile 4a, 4b lösbar ausgebildet sind.

[0040] In den Fig. 8a und 8b ist ein zweites Ausführungsbeispiel eines Buches dargestellt, dass sich gegenüber dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 zum einen durch die Ausbildung des Buchrückens 3 und zum anderen durch die Anordnung der Aussparungen 6 im Bereich des Buchrückens unterscheidet. Der Buchrücken 3 weist hier in seiner Mitte einen dritten Falz 11 auf, der parallel zum ersten Falz 9 und zweiten Falz 10 angeordnet ist, sodass der Buchrücken im Querschnitt V-förmig gefaltet ist. Im geschlossenen Zustand des Buches gemäß den Fig. 8a und 8b sind die beiden Buchdecken 1, 2 und der Buchrücken 3 etwa M-förmig angeordnet.

[0041] Die Aussparungen 6 zur Halterung der Ringe 4 sind bei diesem Ausführungsbeispiel im Buchrücken angeordnet, wobei der dritte Falz 11 die Aussparungen 6 schneidet.

[0042] Fig. 9 zeigt eine Seitenansicht des Buches gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel mit eingesetztem Ring 4. Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung kann der Ring 4 zwei schräg zueinander ausgerichtete Stege 4h, 4i aufweisen, die für den V-förmig gefalteten Buchrücken 3 als Anschlag dienen. Damit die Buchdecken 1, 2 möglichst plan an den eingelegten Bögen anliegen, sind sowohl in der oberen Buchdecke 1 als auch in der unteren Buchdecke 2 Aussparungen 1a, 2a vorgesehen, durch welche die Ringe 4 teilweise hindurchragen.

[0043] Das in den Fig. 10a + 10b dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem zweiten Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 8a, 8b im Wesentlichen nur dadurch, dass neben dem dritten Falz 11 noch ein vierter Falz 12 im Buchrücken vorgesehen ist, wobei die beiden Falze 11, 12 parallel und relativ nahe zueinander ausgerichtet sind, sodass der Buchrücken im Wesentlichen immer noch V-förmig ausgebildet ist und auch das Buch im geschlossenen Zustand im Wesentlichen M-förmig aussieht. Auch bei dieser Ausgestaltung können die Ringe 4 in der in Fig. 9 gezeigten Ausgestaltung ausgebildet werden. Die Stege 4i und 4h dienen somit auch bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 10a + 10b als Anschlag für den im Wesentlichen V-förmig gefalteten Buchrücken.

[0044] Eine weitere alternative Ausformung der Buchdecke ist in Fig. 11 gezeigt. Hier weist der Buchrücken 3 Falze 16, 17, 18 und 19 auf, die derart angeordnet sind, dass der Buchrücken im Wesentlichen H-förmig bzw. Doppel-T-förmig ausgebildet ist.

[0045] Vielfach besteht der Wunsch, dass zumindest ein Teil der Bögen beidseitig bedruckt/bebildert ist, um den Gesamteindruck des oben beschriebenen Buches noch weiter zu verbessern.

[0046] In Fig. 12a bis 12b ist der Verfahrensablauf zur Herstellung eines beidseitig bedruckten/bebilderten Bogens 5 aus zwei Teilbögen 5a, 5b dargestellt. Zur Herstellung eines beidseitig bedruckten/bebilderten Bogens ist zunächst ein Trägerbogen 13 mit einer Vielzahl von schmalen Klebestreifen 14 erforderlich. Der Trägerbogen 13 ist zweckmäßigerweise silikonisiert, um ein leichtes Ablösen der beidseitig klebenden Klebestreifen 14 zu ermöglichen. Die Klebestreifen 14 haben beispielsweise eine Breite zwischen 5 und 50 mm, vorzugsweise zwischen 10 und 30 mm. Die Klebestreifen 14 sind zunächst durch ein Abdeckelement 15 abgedeckt (Fig. 12a).

[0047] In einem ersten Schritt (Fig. 12b). wird das Abdeckelement 15 so umgeknickt, dass ein einzelner Klebestreifen 14 freigelegt wird. Sodann wird der Trägerbogen mit dem freigelegten Klebestreifen in der Ecke eines Anschlagwinkels 20 ausgerichtet, wobei gegebenenfalls ein Karton oder dergleichen untergelegt wird, um zu verhindern, dass der Trägerbogen unter den Anschlagwinkel rutscht. Dann wird ein erster bedruckter/bebilderter Teilbogen 5a ebenfalls in der Ecke des Anschlagwinkels über dem Trägerbogen ausgerichtet, wobei der umgeknickte Teil 15a eine Art Rampe bildet, die eine saubere Ausrichtung ermöglich, ohne dass der Klebestreifen vorzeitig am Teilbogen 5a haften bleibt (Fig. 12 c).

[0048] Sobald der Teilbogen 5a in der Ecke des Anschlagwinkels ausgerichtet ist, kann er auf den freigelegten Klebestreifen gedrückt werden, der sich mit der Rückseite des Teilbogens 5a verbindet und zusammen mit dem Teilbogen 5a vom Trägerbogen abgezogen wird. Durch den silikonisierten Trägerbogen 13 lässt sich dieser Verbund leicht vom Trägerbogen 13 ablösen.

[0049] Anschließend wird der Trägerbogen entfernt und der Teilbogen 5a wird mit seiner Bildseite nach unten in der Ecke des Anschlagwinkels derart ausgerichtet, dass der am Teilbogen 5a haftende Klebestreifen sichtbar ist.

[0050] Schließlich wird der zweite Teilbogen 5b ebenfalls in der Ecke des Anschlagwinkels über dem Teilbogen 5a ausgerichtet und auf den Klebestreifen gedrückt. Um ein vorzeitiges Anhaften des Teilbogens 5b zu vermeiden, kann zur Ausrichtung ein Lineal oder ein anderes Hilfsmittel verwendet werden. Auf diese Weise kann der Teilbogen 5b lediglich mit seiner Vorderkante über den Klebestreifen geschoben werden bis er am Anschlagwinkel ausgerichtet ist.

[0051] Die beiden Teilbögen 5a, 5b sind dann über den Klebestreifen 14 im Bereich einer Seitenkante miteinander verbunden, wobei die unbebilderten Rückseiten der beiden Teilbögen einander zugewandt sind.

[0052] Durch Verwendung eines entsprechend dünnen Klebestreifens 14 von max. 25 µm ist der Klebestreifen im verbundenen Zustand der beiden Teilbögen nicht mehr wahrnehmbar. Zweckmäßigerweise ist der Klebestreifen daher auch geringfügig, beispielsweise 1 mm, kürzer als die Seitenkante ausgebildet, an welcher der Klebestreifen an den Teilbögen 5a, 5b angebracht wird.

[0053] Die auf diese Weise hergestellten, beidseitig bedruckten Bögen können dann wiederum im Stapel mit einer entsprechenden Ausstanzung zur Halterung an den Ringen versehen werden.


Ansprüche

1. Buch mit einer oberen Buchdecke (1), einer unteren Buchdecke (2) und einem Buchrücken (3) sowie wenigstens zwei, an einer der Buckdecken und/oder dem Buchrücken befestigten, separaten Ringen (4) zum Einhängen von Bögen (5),
wobei jeder Ring (4) aus zwei starren Teilen (4a, 4b) besteht, die an wenigstens einer ersten Verbindungsstelle zum Schließen des Ringes miteinander verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die separaten Ringe einzeln an einer der Buchdecken und/oder dem Buchrücken drehfest befestigt sind.
 
2. Buch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich einer der beiden Teile (4a) jedes Rings (4) kreisringförmig oder oval über wenigstens 245° erstreckt.
 
3. Buch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Buchdecken (1, 2) oder der Buchrücken (3) zur Befestigung der Ringe (4) mit Aussparungen (6) versehen ist, in welche die Ringe eingehängt/eingerastet bzw. eingeschnappt werden.
 
4. Buch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für jeden Ring (4) eine Aussparung (6) vorgesehen ist, die aus zwei über einen Schlitz (6c) miteinander verbundene Lochungen (6a, 6b) besteht.
 
5. Buch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für jeden Ring (4) eine Aussparung (6) vorgesehen ist, die aus zwei Lochungen (6a, 6b) und einem Schlitz (6d) besteht, wobei sich der Schlitz (6d) von der einen Lochung (6b) nur über eine Teilstrecke in Richtung der anderen Lochung (6a) erstreckt.
 
6. Buch nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass einer der beiden Teile (4b) eines Rings (4) einen stegartigen Abschnitt (4d) aufweist, der durch den Schlitz (6c, 6d) hindurch ragt und quer auf dem stegartigen Abschnitt eine Halteplatte (4e) angeordnet ist, mit der sich der Ring (4) auf der Buchdecke/Buchrücken (1, 2, 3) abstützt.
 
7. Buch nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennebene der beiden Teile (4a, 4b) der Ringe im Bereich einer Ebene liegt, in der die Aussparungen (6) angeordnet sind.
 
8. Buch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Verbinden der beiden Teile (4a, 4b) eine lösbare Schnappverbindung (4c) vorgesehen ist.
 
9. Verfahren zum Herstellen eines Buchs gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche mit einer Vielzahl von Bögen (5), die Ausstanzungen (5a) im Abstand der Ringe (4) aufweisen, wobei zunächst die Vielzahl der Bögen übereinander in der gewünschten Reihenfolge angeordnet werden und dann jeweils der eine Teil (4a) der Ringe separat und verdrehfest an einer der Buchdecken (1,2) und/oder dem Buchrücken (3) befestigt wird, während der zugehörige andere Teil (4b) der Ringe in die Ausstanzungen (5a) der Bögen (5) eingeführt wird oder bevor die Bögen (5) mit den Ausstanzungen in den zugehörigen anderen Teil (4b) der Ringe eingeführt werden und schließlich die zusammengehörenden Teile (4a, 4b) der Ringe miteinander verbunden werden.
 
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die übereinander angeordneten Bögen (5) im Stapel mit den Ausstanzungen (5a) versehen werden.
 
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Bögen (5) beidseitig bedruckt/bebildert ist, indem ein erster und ein zweiter, einseitig bedruckter Teilbogen (5b, 5c) auf den nicht bedruckten Seiten in einem Randbereich mit einem Klebestreifen (14) miteinander verbunden werden.
 
12. Bindesystem zur Herstellung eines Buchs gemäß dem Verfahren nach Anspruch 9 mit

a. einem Buch gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8 sowie

b. einem Trägerbogen (13) mit einer Vielzahl von schmalen Klebestreifen (14) zum Verbinden der einseitig bedruckten Teilbögen (5b, 5c).


 




Zeichnung















































Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente