[0001] Die Erfindung betrifft ein Etikettieraggregat der im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 angegebenen Art.
[0002] Die Druckschrift "Kleines abc der Etikettiertechnik für Bedienungsleute", der Firma
KRONES AG, Hermann Kronseder, Maschinenfabrik, 93068 Neutraubling, DE, mit der Nummer
2500d.03/89, erläutert ab Seite 7, dass bei einer Änderung des Etikettenformats die
Paletten, die Etikettenbehälter und der Greiferzylinder ausgetauscht oder ergänzt
werden müssen. Die hierfür erforderlichen Arbeiten sind zeitaufwendig und bedingen
relativ lange Stillstandszeiten für das Etikettieraggregat. Außerdem ist erheblicher
Aufwand für die Lagerhaltung und Logistik notwendig, da eine Vielzahl von Etikettenformaten
existieren und entsprechend viele Einzelteile jederzeit auffindbar bereitgehalten
werden müssen.
[0003] Bei aus
DE 7619659 U und
DE 198 45 964 A bekannten Etikettieraggregaten ist auf der Palettenwelle ein Paar zur Palettenwellenachse
spiegelbildlicher, identischer Paletten angeordnet, um eine hohe Taktzahl bei relativ
langsamer Bewegung der Paletten zu erzielen. Für einen Formatwechsel muss die Palettenwelle
mit den Paletten ausgetauscht werden.
[0004] Bei dem aus
US 4,589,949 A bekannten Etikettieraggregat sind an der Palettenwelle ebenfalls zwei identische
Paletten angeordnet. Bei einem Formatwechsel ist ein Tausch der Palettenwelle mit
den Paletten erforderlich.
[0005] Bei dem aus
DE 197 41 476 A bekannten Etikettieraggregat sind mehrere Palettenwellen jeweils mit einer Palette
auf einem Palettenkarussell montiert. Für einen Formatwechsel werden die Paletten
durch zum neuen Etikettenformat passende Paletten ersetzt.
[0006] Aus
DE 21 16 912 ist ein automatisches Beschickungssystem für den Etikettenbehälter eines Etikettieraggregats
bekannt. In einem drehantreibbaren Zellenrad werden mehrere gefüllte Reservemagazine
bereitgehalten und nacheinander mit dem Etikettenbehälter ausgerichtet, ehe ein Schieber
die Reserveetiketten nachfördert. das automatische Beschickungssystem ermöglicht es
dem Etikettieraggregat, ohne Unterbrechung zu arbeiten.
[0007] Ein weiteres, automatisches Etiketten-Beschickungssystem ist bekannt aus
EP 1 314 648 B. Mit Reserveetiketten desselben Formats gefüllte Magazine werden in einem Paternoster
jeweils auf den im Etikettieraggregat stationär positionierten, für nur ein Format
verwendbaren Etikettenbehälter ausgerichtet.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Etikettieraggregat der eingangs genannten
Art zu schaffen, das bei einem Formatwechsel eine optimal kurze Umrüstzeit ermöglicht
und ggfs. weitestgehend automatisiert betreibbar ist
[0009] Die gestellte Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0010] Da zumindest eine der drei Hauptbaugruppen, die für den Etikettentransfer verantwortlich
sind, unter Verbleib im Etikettieraggregat manuell oder motorisch einer Kooperations-Positionsänderung
im Hinblick auf das neue Etikettenformat unterworfen wird, sind keine oder keine aufwändigen
Demontage- und Austauscharbeiten für den Formatwechsel mehr erforderlich. Die Umrüstzeit
ist optimal kurz. Das Etikettieraggregat lässt sich, insbesondere bei einer motorisch
durchgeführten Kooperations-Positionsänderung im Etikettieraggregat, weitestgehend
automatisiert umrüsten. Zusätzlich zu dem Vorteil kurzer Umrüstzeit ergibt sich ein
geringerer Platzbedarf bei der Lagerhaltung und werden erheblich weniger Reserveteile
benötigt. Zweckmäßig ist zumindest eine Hauptbaugruppe auf diese Weise konvertierbar,
deren Umrüstung durch Austausch normalerweise sehr zeitaufwendig und kompliziert ist.
Es können jedoch zwei oder sogar alle drei Hauptbaugruppen zur Umrüstung in dem Etikettieraggregat
ausgelegt sein. Besonders zweckmäßig sind alle drei Hauptbaugruppen durch im Etikettieraggregat
durchführbare Kooperations-Positionsänderungen an zumindest Etiketten transferierenden
Komponenten konvertierbar.
[0011] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform werden Etikettenbehälter für unterschiedliche
Etikettenformate in einem Positionswechsler angeordnet, beispielsweise einem Revolver
oder einem Paternoster, derart, dass wahlweise jeder Etikettenbehälter in eine Kooperations-Position
mit der Paletten bewegbar ist. Diese Umstellung kann bequem manuell ausgeführt werden,
und wird besonders komfortabel motorisch gesteuert. Dadurch entfällt für den Formatwechsel
die Demontage oder der Austausch des jeweils nicht mehr benötigten Etikettenbehälters.
[0012] Bei einer anderen, zweckmäßigen Ausführungsform sind an der Palettenwelle Paletten
für unterschiedliche Etikettenformate gemeinsam angeordnet. Wie üblich, können mehrere
Palettenwellen in einem Palettenkarussell vorgesehen sein. Die Paletten für die unterschiedlichen
Etikettenformate sind zweckmäßig in Umfangsrichtung der Palettenwelle versetzt. Es
können zwei, drei oder mehr Paletten vorhanden sein. Die Palettenwelle ist für den
Formatwechsel zwischen mehreren Kooperations-Positionen zwischen jeweils einer Palette
und dem in seiner Kooperations-Position befindlichen Etikettenbehälter, und auch den
Greifern am Greiferzylinder, wahlweise manuell umsteckbar oder motorisch umstellbar,
um die jeweils benötigte Palette in die vorbestimmte Kooperations-Position zu stellen.
Falls Etiketten in mehreren Etagen transferiert werden, sind natürlich in jeder Etage
an der Palettenwelle mehrere untersnchiedliche Etikettenformaten entsprechende Paletten
angeordnet.
[0013] Bei einer weiteren, zweckmäßigen Ausführungsform ist für den Formatwechsel der jeweilige
Greifer am Greiferzylinder wahlweise in unterschiedliche Kooperations-Positionen mit
der jeweiligen Palette einstellbar, und zweckmäßig auch in unterschiedliche Kooperations-Positionen
mit dem zu etikettierenden Behälter. Der Greifer wird entweder manuell umgestellt,
oder motorisch, und zwar ohne nennenswerte Bauteile des Etikettieraggregats oder des
Greiferzylinders demontieren zu müssen. Besonders zweckmäßig wird die Umstellung sogar
automatisiert bzw. ferngesteuert vorgenommen.
[0014] Gemäß eines weiteren, wichtigen Aspekts weist der Greifer einen Stelltrieb für das
Greifertiming in Relation zur Kooperations-Position mit der Palette auf. Der Stelltrieb
kann mechanisch betätigt werden oder mittels eines Stellmotors, und zwar um das Timing
des Greifers an das neue Etikettenformat anpassen zu können.
[0015] Um eine große Bandbreite an Einstellmöglichkeiten zu haben, kann es zweckmäßig sein,
den Greifer im Wesentlichen parallel und/oder im Wesentlichen senkrecht zur Greiferzylinderachse
verstellbar anzuordnen. Eine Verstellung des Greifers kann beispielsweise über eine
elektrisch verstellbare Spindel erfolgen, oder von Hand durch Verdrehen einer solchen
Spindel.
[0016] Bei einer anderen zweckmäßigen Ausführungsform kann der Greifer an einer durch einen
Stelltrieb am Greiferzylinder verstellbaren Greiferwelle angeordnet sein. Dadurch
können mit einem einzigen Greiferzylinder verschiedene Etikettenformate verarbeitet
werden.
[0017] Nach einem weiteren, besonders wichtigen Merkmal weist der Greifer sogar einen elektrischen
oder elektromagnetischen Greiferbetätigungs-Antrieb auf, so dass die üblichen Kurvenscheiben
mit Folgegliedern entfallen und Umstellungen der Greiferoperation besonders bequem
ferngesteuert vorgenommen werden können, beispielsweise unter Nutzen abgelegter Programme
oder Tabellen.
[0018] Da auch das Andruckelement abhängig von dem Etikettenformat bestimmte Einstellungen
benötigt, falls ein Formatwechsel stattfindet, ist zweckmäßig für einen als Andruckelement
an einem Schwammschieber angeordneten Schwamm am Greiferzylinder ein Stelltrieb, vorzugsweise
elektrischer oder elektromagnetischer Natur, vorgesehen, der solche Justierungen oder
Änderungen der Kooperations-Position des Andruckelements bequem und ohne Demontage
nennenswerter Teile des Etikettieraggregats ermöglicht.
[0019] Die universelle Leistungsfähigkeit des Etikettieraggregats lässt sich optimal nutzen,
wenn dem in die Kooperationsposition mit der Palette eingestellten Etikettenbehälter
ein automatisches Magazinbeschickungssystem vorgeschaltet ist. Beim Etikettieren sind,
solange ein Etikettenformat, beispielsweise in einer einzigen oder in jeweils einer
Etikettieretage, verarbeitet wird, keine Betriebsunterbrechungen erforderlich, weil
über das Magazinbeschickungssystem im Etikettenbehälter jeweils genügend Etiketten
des verarbeiteten Etikettenformats nachgeliefert werden.
[0020] Bei einer zweckmäßigen, weitestgehend automatisierten Ausführungsform des Etikettieraggregats
sind die elektrischen oder elektromagnetischen Stell- oder Betätigungsantriebe zumindest
zum Ändern der Kooperationspositionen an der zumindest einen Baugruppe an eine zentrale
elektronische Steuervorrichtung angeschlossen, die vorzugsweise programmierbar ist.
Für einen Formatwechsel können somit, beispielsweise mit Hilfe eines Bildschirms oder
einer Eingabesektion, alle Einstelllungen von zentraler Stelle aus durchgeführt werden,
ohne direkt in das Etikettieraggregat eingreifen zu müssen.
[0021] Anhand der Zeichnung werden Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Schemadraufsicht auf einen Teil einer Etikettiermaschine mit mehreren Etikettieraggregaten,
- Fig. 2
- eine Palettenwelle mit zwei Paletten für unterschiedliche Etikettenformate,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf eine Palettenwelle mit drei unterschiedlichen Etikettenformaten
zugehörigen Paletten,
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf einen Greifer,
- Fig. 5
- eine Schemadarstellung eines EtikettenbehälterWechslers, und
- Fig. 6
- eine Schemadarstellung eines einem Etikettenbehälter zugeordneten, automatischen Beschickungssystems.
[0022] Fig. 1 zeigt schematisch den Aufbau einer Etikettiermaschine M zum Etikettieren von
Flaschen F. Aus einem linearen Zuförderer 1 kommende Flaschen F werden mit einer Einteilschnecke
2 vereinzelt und in einen rotierenden Flaschentisch 3 übergeführt. Der Umlaufbahn
des Flaschentisches 3 sind bei dieser Ausführungsform zwei Etikettieraggregate A zugeordnet.
Das in Umlaufrichtung der Flaschen F erste Etikettieraggregat A dient beispielsweise
zum Stanniolieren und zur Rumpf- und Brust-Etikettierung, während das zweite Etikettieraggregat
zur Rückenetikettierung vorgesehen sein kann. Bei jedem Etikettieraggregat A ist nur
eine Etikettieretage dargestellt, obwohl gegebenenfalls mehrere. übereinanderliegende
Etikettieretagen vorgesehen sein können, z.B drei beim ersten Aggregat.
[0023] Die zum Etikettieren zu transferierenden Etiketten E werden in einem Etikettenbehälter
4 bereitgehalten, der auf ein Palettenwellen-Karussell 5 ausgerichtet ist, an dem
zu seiner Drehachse exzentrisch mehrere Palettenwellen 6 stehend und drehantreibbar
gelagert sind. Jede Palettenwelle 6 trägt mindestens eine Palette 7, d.h. (s. Fig.
2 und 3) jeweils mindestens zwei Paletten 7a, 7b oder 7c für unterschiedliche Etikettenformate.
Dem Palettenwellen-Karussell 5 ist eine Leimwalze 8 zugeordnet, sowie ein Greiferzylinder
9 mit daran angeordneten Andrückelementen 10 und Greifern 11.
[0024] Bei der Rotation des Palettenwellen-Karussells 5 und der Drehbewegung der Palettenwellen
6 wird jede Palette 7 an ihrer Haftfläche beim Passieren der Leimwalze 8 mit Leim
beschichtet und nachfolgend an dem vordersten Etikett E im Etikettenbehälter 4 abgewälzt,
wobei sie das Etikett mitnimmt, das mit seiner Rückseite plan auf der Haftfläche der
Palette 7 liegend weiter zu einem Greifer 11 transferiert wird, der das Etikett an
seinem in Transportrichtung vorderen Rand ergreift, von der Palette 7 ablöst und zur
Flasche F transferiert. Die Flasche F wird vom Drehtisch 3 am Greiferzylinder 9 vorbeigeführt,
wobei der Greifer 11 das Etikett E beim Anlegen der beleimten Seite an die Flasche
F solange festhält, bis das Andrückelement 10 das Etikett auf den Umfang der Flasche
aufdrückt. Entlang des Transportweges im Flaschentisch können die Etiketten noch nachträglich
wie üblich mit Bürsten, Schwammrollen oder dgl. behandelt werden.
[0025] Der Etikettenbehälter 4, jede Palettenwelle 6 mit zumindest zwei Paletten 7, und
der Greiferzylinder mit den Greifern 11 sind drei Hauptbaugruppen des Etikettieraggregats,
die miteinander kooperieren und einen Etikettentransferpfad definieren. Diese Hauptbaugruppen
kooperieren in jeweiligen Kooperationspositionen, wobei es im Betriebsablauf auf die
präzise Einhaltung dieser vom Etikettenformat abhängenden Kooperations-Positionen
ankommt.
[0026] Erfindungsgemäß sind an zumindest einer der drei Hauptbaugruppen innerhalb des Etikettieraggregats
A Kooperations-Positionsänderungen durch manuellen oder motorischen Eingriff möglich,
d.h., Kooperations-Positionsänderungen für zumindest mit den Etiketten E in Kontakt
kommende Komponenten der Baugruppe.
[0027] Gemäß Fig.2 sind auf ein- und derselben Palettenwelle 6 an einer z.B. über einen
Spannblock 19 festlegbaren Nabe 12 zwei hier um 180° um die Palettenwellenachse umfänglich
zueinander versetzte Paletten 7a, 7b angeordnet. Jede Palette 7a, 7b ist zum Transferieren
eines bestimmten Etikettenformats ausgelegt, wobei die beiden Etikettenformate voneinander
verschieden sind, d.h., dass beispielsweise die Haftflächen 13, 14 der beiden Paletten
7a, 7b verschiedene Größen und/oder Umrisse haben.
[0028] In Fig. 2 sind zwei verschiedene Möglichkeiten zum Ändern der Kooperations-Position
angedeutet. Zu einer manuellen Änderung der Kooperations-Position weist die Palettenwelle
6 einen Polygonansatz 16, hier beispielsweise einen Vierkant, auf, um die Palettenwelle
nach Herausziehen, Verdrehen um 180°, und neuerlichem Einstecken zum Arbeiten mit
der einen oder der anderen Palette 7a, 7b einzustellen. Eine zweite Möglichkeit ist
dadurch gegeben, dass beispielsweise zwischen dem nicht gezeigten Palettenwellen-Karussell
und der Palettenwelle 6 ein elektrischer oder elektromotorischer Stelltrieb 18 mit
einer Antriebsverbindung 17 vorgesehen ist, um die Palettenwelle 6 relativ zum Palettenkarussell
um 180° in die für die jeweils benötigte Palette 7a oder 7b vorgesehene Kooperations-
oder Warte-Position hin- oder herzudrehen, zweckmäßig ferngesteuert.
[0029] In Fig. 3 sind auf der Palettenwelle 6 sogar drei um jeweils 120° zueinander um die
Palettenwellenachse versetzte Paletten 7a, 7b und 7c, jeweils für ein Etikettenformat
mit Haftflächen 13, 14, 15, z.B. an einer Nabe 12 angeordnet. Die Palettenwelle 6
besitzt als Polygonansatz 16 beispielsweise einen Sechskant, und lässt sich manuell
herausziehen, um 120° verdrehen und wieder einsetzen, um jeweils eine gewünschte Palette
7a, 7b oder 7c in eine neue Kooperations-Position mit dem Etikettenbehälter 4 einzustellen.
Als zweite Alternative kann der Stelltrieb 18 mit der Antriebsverbindung 17 vorgesehen
sein, um die Palettenwelle 6 relativ zum Palettenwellen-Karussell und ferngesteuert
zu verdrehen.
[0030] Als weitere Verstellmöglichkeit innerhalb des Etikettieraggregats A kann ggfs. die
Nabe 12 auch in Achsrichtung auf der Palettenwelle 6 verstellt werden, um eine Kooperations-Positionsänderung
in Höhenrichtung vorzunehmen, und zwar entweder manuell oder mittels eines nicht gezeigten,
ferngesteuerten Stelltriebs.
[0031] Fig. 4 ist eine Draufsicht auf einen schematisch angedeuteten Greifer 11 zum Übernehmen
des beleimten Etiketts von der jeweiligen Palette. Der Greifer 11 ist mit Greiferarmen
21, 22 auf einer Greiferwelle 23 am nicht näher gezeigten Greiferzylinder 9 angebracht
und weist beispielsweise zwischen den freien Enden der Greiferarme 21, 22 einen elektrischen
oder elektromagnetischen Stelltrieb 20, z.B. Elektromagneten auf. Der Stelltrieb 20
könnte so ausgelegt sein, dass er nicht nur eine Verstellung der Kooperations-Position
des Greifers 11 relativ zur Palette ermöglicht, sondern der Stelltrieb 20 könnte gleichzeitig
der Betätigungsantrieb für den Greifer 11 sein, um die Greiferarme 21, 22 mit einem
wählbaren Timing und gegebenenfalls einem wählbaren Hub relativ zur Drehbewegung des
Greiferzylinders 9 zu betätigen. Der Greifer 11 könnte auf der Greiferwelle 23 in
Achsrichtung verstellbar sein, beispielsweise mittels eines Stelltriebs 25 und einer
Antriebsverbindung 24, beispielsweise mittels einer Schraubspindel. Eine weitere Verstellmöglichkeit
kann dadurch gegeben sein (nicht gezeigt), dass sich die Greiferwelle 23 im Wesentlichen
radial und/oder in Umfangsrichtung relativ zum Greiferzylinder 9 verstellen lässt,
und zwar manuell oder motorisch. Obwohl der Greifer 11 in Fig. 4 mit zwei schwenkbaren
Greiferarmen 21, 22 dargestellt ist, könnte der Greifer 11 auch nur einen Greiferarm
aufweisen, der relativ zu einer stationären, und zweckmäßigerweise einstellbaren,
Widerlagerkante bewegbar ist.
[0032] Fig. 5 zeigt einen beispielsweise als Revolver oder Paternoster ausgebildeten Etikettenbehälter-Wechsler
26, an dem beispielsweise um 120° versetzt drei verschiedene Etikettenbehälter 4a,
4b, 4c, jeweils für ein Etikettenformat E1, E2, E3 angebracht sind. Der Etikettenbehälter
4a ist beispielsweise gerade in seine Kooperations-Position mit den Paletten eingestellt,
um das Etikettenformat E1 zu verarbeiten, während die anderen Etikettenbehälter 4b,
4c für die anderen Etikettenformate E2, E3 in Bereit- oder Wartestellung sind. Mittels
eines Stelltriebs 28 und einer Antriebsverbindung 27 lässt sich der Wechsler 26 in
120°-Schritten verstellen, um den jeweils benötigten Etikettenbehälter in die Kooperations-Position
zu bringen.
[0033] Ferner ist in Fig. 5 angedeutet, dass dem gerade aktiven Etikettenbehälter 4a für
das Etikettenformat E1 ein automatisches Beschickungssystem 29 zugeordnet ist, mit
dem fortlaufend das Etikettenformat A1 zugeführt wird.
[0034] Fig. 6 verdeutlicht schematisch das Zusammenspiel zwischen einer beispielsweisen
Ausführungsform des automatischen Beschickungssystems 29 und dem Etikettenbehälter
4b für das Etikettenformat E2. Der Etikettenbehälter 4b befindet sich in seiner Kooperations-Position
mit den Paletten und ist in Fig. 6 zu oberst angedeutet. In einem Paternoster 32 werden
nacheinander mit dem Etikettenformat E2 gefüllte Magazine 30 entgegen dem Uhrzeigersinn
geliefert, die von einem Band-Zuförderer 33 zugeführt und nacheinander an den Paternoster
32 übergeben werden. Leere Kassetten 31 werden im Paternoster 32 weggefördert und
an einen Band-Abförderer 34 übergeben. Bei einem Formatwechsel beispielsweise zum
Etikettenbehälter 4a für das Etikettenformat E1, wie in Fig. 5 gezeigt, werden anstelle
der Magazine 30, 31 für das Etikettenformat E2 entsprechend geformte Magazine für
das Etikettenformat E1 zugeführt und abgeführt.
[0035] Die Etikettiermaschine M bzw. jedes Etikettieraggregat A kann von einer zentralen
Steuervorrichtung aus angesteuert werden, um im Falle der vorbeschriebenen motorisch
bewirkten Kooperationspositions-Änderungen die jeweiligen Stell- oder Betätigungsantriebe
zu bewegen. Dies kann beispielsweise mit Hilfe eines Bildschirms und einer Eingabesektion
unter Nutzen programmierter Einstellungen ferngesteuert erfolgen, so dass in das Etikettieraggregat
kein nennenswerter manueller Eingriff erforderlich ist. Es können aber auch einfache
Sortenwahlschalter oder dgl. Elemente vorgesehen werden. Eine Verkürzung der Umrüstzeit
ist bereits möglich, wenn nur eine der drei Hauptbaugruppen innerhalb des Etikettieraggregats
umstellbar ist. Im Hinblick auf eine weitestgehende Automation ist es jedoch zweckmäßig,
alle drei Hauptbaugruppen motorisch entsprechend zu verstellen. Bezüglich der Etikettenbehälter
und der Paletten ist erfindungsgemäß jeweils eine Mehrfachbestückung vorgesehen und
werden Kooperations-Positionsänderungen entweder manuell (bei einer einfachen Ausführungsform)
oder motorisch vorgenommen. Bezüglich der Greifer sind bauliche Voraussetzungen geschaffen,
um das Timing und die Kooperations-Position jedes Greifers individuell entweder manuell
oder sogar motorisch verstellen zu können.
[0036] Da auch die Andrückelemente 10 eine wichtige Rolle beim Etikettieren spielen, und
üblicherweise von Schwämmen auf Schwammschiebern gebildet werden, ist es zweckmäßig,
auch bei den Andrückelementen eine manuelle oder motorische Umstellmöglichkeit für
einen Formatwechsel vorzusehen.
1. Etikettieraggregat (A) zum Etikettieren von Behältern (F), insbesondere Flaschen,
mit wenigstens einem auf das Etikettenformat abgestimmten Etikettenbehälter (4, 4a,
4b, 4c), wenigstens einer zumindest drehantreibbaren Palettenwelle (6), die wenigstens
eine auf das Etikettenformat abgestimmte Palette (7, 7a, 7b, 7c) trägt, und einem
drehantreibbaren Greiferzylinder (9), der auf das Etikettenformat abgestimmte Greifer
(11) trägt, wobei der Etikettenbehälter, die Palette und der Greiferzylinder drei
einen Etiketten-Transferpfad definierende, miteinander kooperierende und für einen
Formatwechsel konvertierbare Hauptbaugruppen des Etikettieraggregats sind, dadurch gekennzeichnet, dass für den Formatwechsel zumindest eine der drei Hauptbaugruppen unter Verbleib im Etikettieraggregat
(A) durch eine manuelle oder motorische Kooperations-Positionsänderung innerhalb des
Etikettieraggregats (A) konvertierbar ist.
2. Etikettieraggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass alle drei Hauptbaugruppen unter Verbleib im Etikettieraggregat (A) durch Kooperations-Positionsänderungen
zumindest an Etiketten (E1, E2, E3) transferierenden Komponenten konvertierbar sind.
3. Etikettieraggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Etikettenbehälter (4, 4a, 4b, 4c) für ein erstes und für mindestens ein weiteres
Etikettenformat in einem Positionswechsler, vorzugsweise einem Revolver oder Paternoster,
angeordnet und wahlweise jeder Etikettenbehälter (4, 4a, 4b, 4c) in eine Kooperations-Position
mit der Palette (7, 7a, 7b, 7c) bewegbar ist.
4. Etikettieraggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Palettenwelle (6) Paletten (7, 7a, 7b, 7c) für unterschiedliche Etikettenformate
gemeinsam angeordnet sind, vorzugsweise in Umfangsrichtung der Palettenwellenachse
versetzt zwei, drei oder mehr Paletten (7, 7a, 7b 7c), und dass die Palettenwelle
(6) um die Palettenwellenachse wahlweise zwischen mehreren Kooperations-Positionen
zwischen jeweils einer Palette (7, 7a, 7b, 7c) und dem in seiner Kooperationsposition
befindlichen Etikettenbehälter (4, 4a, 4b, 4c) manuell oder motorisch umstellbar ist.
5. Etikettieraggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer (11) am Greiferzylinder (9) wahlweise in unterschiedliche Kooperations-Positionen
mit der jeweiligen Palette (7, 7a, 7b, 7c) einstellbar ist.
6. Etikettieraggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer (11) einen greifereigenen Stelltrieb (20) für das Greifertiming in Relation
zur Kooperationsposition mit der Palette (7, 7a, 7b, 7c) aufweist.
7. Etikettieraggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer (11) im Wesentlichen parallel und/oder im Wesentlichen senkrecht zur
Greiferzylinder-Achse verstellbar ist, vorzugsweise über wenigstens eine elektrisch
verstellbare Spindel (23).
8. Etikettieraggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer (11) an einer durch einen Stelltrieb (25) am Greiferzylinder (9) verstellbaren
Greiferwelle (23) angeordnet ist.
9. Etikettieraggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer (11) einen greifereigenen elektrischen oder elektromagnetischen Greiferbetätigungs-Antrieb
(20) aufweist.
10. Etikettieraggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Andrückelement (10) ein an einem Schwammschieber angeordneter Schwamm ist, und
dass für den Schwammschieber am Greiferzylinder (9) ein Stelltrieb, vorzugsweise elektrischer
oder elektromagnetischer Natur, vorgesehen ist.
11. Etikettieraggregat nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem jeweils in die Kooperationsposition mit der Palette (7, 7a, 7b, 7c) eingestellten
Etikettenbehälter (4, 4a, 4b, 4c) ein automatisches Magazinbeschickungssystem (29)
vorgeschaltet ist.
12. Etikettieraggregat nach wenigsten einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrischen oder elektromagnetischen Stell- oder Betätigungsantriebe zumindest
zum Ändern der Kooperationspositionen an eine zentrale, vorzugsweise programmierbare,
elektronische Steuervorrichtung angeschlossen sind, und für einen Formatwechsel mithilfe
eines Bildschirms und einer Eingabesektion ferneinstellbar sind.