[0001] Die Erfindung betrifft einen Belag für Wege, Spiel- und Sportflächen und ein Verfahren
zur Herstellung eines solchen Belages.
[0002] Flächenelastische Böden für Sport- und Spielplätze (insbesondere für Tennisbeläge)
werden bekanntlich in verschiedenartigen Konstruktionen, die überwiegend aus Holz
und/oder gepressten Schaumteilen bestehen, verwendet. Im Aussenbereich können diese
Konstruktionen nicht verwendet werden, da bei Feuchtigkeitseinwirkung die gesamte
Konstruktion zerstört wird.
[0003] Weiterhin können diese Konstruktionen nur auf gebundene Tragschichten wie Asphalt,
Beton oder Estrich eingebaut werden, die durch aufwendige Verfahren gegen aufsteigende
Feuchtigkeit vorab gesichert wurden.
[0004] Weiterhin bestehen diese Konstruktionen aus Holz und/oder gepressten Schaumstoffen,
auf denen dann Druckverteilungsplatten aufgeschraubt oder geklebt werden. Darauf wird
dann der eigentliche Spielfeldbelag ausgelegt und/oder fest verklebt.
[0005] Diese Konstruktionen weisen eine für die Sportler vorteilhafte grossflächige Druckverteilung
auf, die die Bänder und Gelenke schonen. Der Nachteil ist die Anfälligkeit gegen die
Feuchtigkeit, der Preis und die Haltbarkeit. Darüber hinaus können sie nur im Innenbereich
eingesetzt werden.
[0006] Weiterhin gibt es zahlreiche Konstruktionen für den Innen- und Aussenbereich, die
die Spieleigenschaften eines Tennenplatzes, Sandplatzes, Ziegelmehlplatzes, nachstellen
sollen, die von den meisten Tennisspieler bevorzugt werden. Die aber alle eine nur
eine geringe punktelastische Wirkung besitzen.
[0007] Darüber hinaus sind diese Konstruktionen nicht ganzjährig bespielbar, nicht frostsicher
und können nicht auf ungebundene Tragschichten eingebaut werden. Zudem besitzen diese
Belagsarten eine geringe Wasserdurchlässigkeit.
[0008] Darüber hinaus sind diese Konstruktionsarten wartungsaufwendig, nicht ganzjährig
bespielbar und benötigen eine aufwendige und regelmässige Bewässerung.
[0009] Der klassische Tennisplatz, der aus Ziegelbruchmehl besteht, wird heute immer noch
von den meisten Tennisspielern wegen seiner Rutschfreundlichkeit als ideal angesehen.
Er weist jedoch den Nachteil auf, dass er einer sehr intensiven Pflege bedarf, keine
Elastizität aufweist und praktisch jedes Jahr neu präpariert werden muss.
[0010] Dies ist insbesondere bei der heutigen Masse an Plätzen äusserst kostenaufwendig,
so dass nach neuen Lösungen gesucht wurde, einen Belag zu entwickeln, der einerseits
die Eigenschaften des Ziegelmehltennisplatzes aufweist, andererseits jedoch möglichst
wenig Pflege bedarf und die als besonders vorteilhaften Spielbedingungen eines flächenelastischen
Bodenaufbaues besitzt. Weiterhin im Innen- und Aussenbereich eingebaut werden kann.
[0011] So ist beispielsweise ein Sportplatz bekannt, bei dem auf eine gebundene Tragschicht
eine elastische Kunststoffschicht aufgetragen und mittels eines Klebers verfestigt
wird. Nach dem Abziehen dieser elastischen Schicht wird anschliessend eine Farbschicht
(rot oder grün) aufgetragen, um die üblicherweise mit Russ eingefärbten schwarzen
Gummiteilchen der elastischen Schicht optisch zu verbessern.
[0012] Ein so hergestellter Tennisplatz ist zwar pflegeleicht, weist jedoch die Nachteile
auf, dass er nicht rutschfreundlich ist. Das bedeutet, dass er nach einiger Zeit glatt
wird und darüber hinaus ein unregelmässiges und zu elastisches Ballaufsprungverhalten
besitzt. Letzteres Verhalten ist zum Teil auf Unebenheiten in der elastischen Oberfläche,
zum Teil aber auch auf die unmittelbar auf den Ball einwirkenden elastischen Teilchen
zurückzuführen
[0013] Um das Rutschverhalten eines derartigen Tennisplatzes zu verbessern, wurde mit
DE-A-28 26 206 vorgeschlagen, die nicht gleitende Oberfläche des Kautschukbelages mit gummielastischen
Körnern zu versehen, wobei zwischen die Körner lose kleinere gummielastische Körner
zur Auffüllung der Zwischenräume vorgesehen sind. Ein solcher Platz ist zwar ebenfalls
wartungsfreundlich, besitzt jedoch wiederum den Nachteil, dass die lose eingestreuten
Teilchen schmirgelnd auf die fixierten Teilchen einwirken. Dies hat zur Folge, dass
ein solcher Belag nach einiger Zeit glatt wird und erneut abgezogen werden muss.
[0014] Ein weiterer Belag ist aus der
DE-A-32 31 231 bekannt. Neben der bereits vorstehend erwähnten Wartungsfreundlichkeit weist ein
solcher Platz eine relativ gute und lang andauernde Bespielbarkeit auf, wobei allerdings
festzustellen ist, dass sich ein solcher Platz nicht für Tennisturniere eignet, da
er im Verhältnis zum konventionellen Ziegelmehlplatz ein ungünstiges Ballabsprungverhalten
aufweist. Dieses Ballabsprungverhalten ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen,
dass die Unebenheiten in der Gummikörperschicht nicht im ausreichenden Mass durch
die Ziegelbruchmehlschicht ausgeglichen werden können Das heisst die Dicke der Ziegelmehlschicht
ist relativ uneinheitlich. Insofern kommt es zu einem mehr oder weniger starken unmittelbaren
Kontakt des Tennisballs mit den Gummikörpern, die aufgrund ihrer elastischen Eigenschaften
ein anderes Absprungverhalten des Tennisballes erzeugen, als die herkömmliche Ziegelbruchmehlschicht.
[0015] Die
DE-A-22 58 566 betrifft einen Bodenbelag für Tennisplätze, dessen Unterschicht aus einem elastischen
polymeren Material (expandiertem Polystyrol) besteht, auf dem eine obere offenporige
Plattenschicht aus einem harten Mineralstoff (körnigem gebrannten Ton) aufgetragen
ist, der durch ein witterungsbeständiges Bindemittel verfestigt und an die Unterschicht
gebunden ist. Auf diese Tonschicht ist weiches gebranntes Tonmehl aufgestreut, wobei
der Grenzflächenbereich zwischen dem harten und dem weichen Tonmehl über das Bindemittel,
das im harten Tonmehl vorliegt, mit dem weichen Tonmehl verbunden sein soll. Der hierin
beschriebene Tennisplatzbelag erfüllt jedoch nicht die gewünschten, den Bewegungsapparat
der Spieler schonenden Voraussetzungen, da die harte Mineralschicht zu dick und damit
in sich zu unelastisch ist.
[0016] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen flächenelastischen und weitestgehend
wartungsfreien, wasserdurchlässigen, frostsicheren, ganzjährig bespielbaren sowie
auf jeden Untergrund im Innen- und Aussenbereich verwendbaren Belag und ein Verfahren
zur Herstellung eines solchen Belages zur Verfügung zu stellen, wobei der Belag eine
für den Sportler (insbesondere Tennisspieler) vorteilhafte, scherfeste, staubfreie
und gleitfähige Deck- und Gleitschicht aufweist. Ferner ist die Aufgabe einen Belag
aufzuzeigen, der den sportfunktionellen und sportmedizinischen Ansprüchen mehr als
genügt und zudem für alle Sportarten zu verwenden ist, die eine ebene Oberfläche benötigen.
[0017] Der gegenständliche Teil der Aufgabe wird durch einen Belag mit den Merkmalen von
Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen des Belages gehen aus den
von Patentanspruch 1 abhängigen Unteransprüchen hervor.
[0018] Der verfahrensmäßige Teil der Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch
11 gelöst. Eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens geht aus Patentanspruch
12 hervor.
[0019] Erfindungsgemäss wird ein Tennisplatz zur Verfügung gestellt, der die positiven Eigenschaften
des konventionellen Sand-Ziegelmehltennenplatzes aufweist, jedoch flächenelastisch
ist und auf jeden vorhandenen Untergrund 1 (gebunden oder ungebunden) im Innenbereich
oder Aussenbereich aufgebracht werden kann. Darüber hinaus frostsicher, wasserdurchlässig
und ganzjährig bespielbar ist.
[0020] Bestehend aus einem farbigen Gesteinsmaterial in gebrochener, gemahlener, körniger
Form, das mit einem Kunststoffbinder gebundenen wird und druckfest, schlagfest, zähelastisch
und offenporig ist. Aufgebracht auf einer lose fixierten und mit einem Kunststoffbinder
gebundenen körnigen Elastikschicht 2.
[0021] Weiterhin bedarf dieser Tennisplatz keiner aufwendigen Frühjahrsüberholung und nur
geringer Pflege. Auf dem Platz können keine Trittlöcher oder Unebenheiten entstehen.
Der Ballabsprung ist bei jeder Witterung und an allen Stellen gleichmässig.
[0022] Die Deck- gleich Gleitschicht 4 besteht aus einem farbigen Gesteinsmaterial in gebrochener
und gemahlener Form und weist die gleiche Beschaffenheit und hohe Scherfestigkeit
wie die Druckverteilungsschicht 3 auf, die auch bei Trockenheit nicht staubt und wo
die Markierungslinien 5 dauerhaft und ebenflächig eingelegt sind.
[0023] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines flächenelastischen, witterungsbeständigen,
frostsicheren, ganzjährig benutzbaren Belages für Wege, Spiel- und Sportflächen. Insbesondere
für Tennisplätze im Innen- und Aussenbereich. Der Belag umfasst ein körniges elastisches
Granulat (Recyclinggranulat und/oder synthetischen Granulaten und/oder Schaumstoffen
und/oder vorwiegend Reifengranulat) unterschiedlicher Form und Korngrösse (Körnung
0,5-20 mm, wobei vorwiegend der Körnung 1-8 mm). Das Granulat kann einen Faseranteil
von 1-50 % (vorwiegend 5 %) aufweisen. Dieses wird mit einem geeigneten Mischgerät
gemischt, Vornehmlich einem Zwangsmischer. Das Granulat wird mit einem elastischen
Kunststoffbinder gemischt mit einem Anteil von 2-20 %, vornehmlich 4 %. Dieses homogen
gemischte Material aus Gummigranulaten und Binder wird auf einen bestehenden Untergrund
1 (gebunden oder vorwiegend ungebunden) aus Mineralstoffgemisch und/oder Lava der
Körnung 1-32 mm (vorwiegend 0-16 mm) mit einer Abziehvorrichtung über Lehren in einer
Höhe von 5-25 mm (vorwiegend 12 mm) abgezogen, ohne es zu verdichten oder/und zu glätten.
Nach der Abbindung des Kunststoffes (vorwiegend mit Polyurethanbinder) wird auf diese
hochelastische und fixierte wasserdurchlässige Gummigranulatdecke, die vorwiegend
aus Reifengranulat besteht, eine Druckverteilungsschicht 3 aufgebracht, die gleichzeitig
die Spielschicht bildet. Bestehend aus einem farbigen, natürlichen, gebrochenen und
gemahlenen Gesteinsmaterial unterschiedlicher Körnung. Vorwiegend aus rotem Ziegelsplitt
der Körnung 0-20 mm (vorwiegend 2-8 mm). Das Gesteinsmaterial wird homogen gemischt
mit einem elastischen Kunststoffbinder (vornehmlich auf Polyurethanbasis) mit einem
Anteil von 2-15 % (vornehmlich 8 %) in einem geeigneten Mischgerät, vornehmlich einem
Zwangsmischer. Danach wird die Druckverteilungsschicht 3 über Lehren mit einem geeigneten
Abziehgerät auf die vorhandene Elastikschicht 2 in einer Stärke von 10-50 mm (vorwiegend
25 mm) abgezogen und geglättet, ohne das aufgetragene körnige Gesteinsgemisch zu verdichten.
Nach der Aushärtung des Gesteinsbindemittelgemisches ist ein flächenelastischer, druckfester,
schlagfester, offenporiger und zähelastischer Belag entstanden, der vorrangig auf
ungebundene und/oder gebundene Untergründe 1 und/oder auf vorhandene Altböden (aus
Asphalt, Beton, Estrich, Holz, Kunststoff, Kunstrasen, Sandplätze und insbesondere
Ziegelmehltennisplätze) fugenlos eingebaut werden kann. Bedingt durch seine Konstruktion,
seine Kornstruktur, Grösse und das Verhältnis der einzelnen farbigen Gesteinskörper
untereinander und/oder durch die Umhüllung der einzelnen Gesteinskörner und deren
Verbindungsstruktur mit dem Polyurethankleber, ist ein engmaschiges filterartiges
Gebilde entstanden, dass auch durch das Aufbringen der Gleitschicht 4 aus farbigem
Gesteinsmehl der Körnung 0-10 mm (vorwiegend 0-1 bis 0-2 mm) die Poren des farbigen
Gesteinsmaterials der Körnung 2-8 mm schliesst, aber das Gesteinsmehl auch bei Regen
und/oder künstlicher Bewässerung/Besprühung nicht mehr als 0,5-2 mm in den Belag (vorwiegend
der Körnung 2-8 mm und überwiegend 1 mm) eindringt. Darüber hinaus können keine Schwämmanteile
durch den Belag (vorwiegend der Körnung 2-8 mm) durchgespült werden. Dabei ist der
Belag wasserdurchlässig, flächenelastisch, frostsicher, ganzjährig bespielbar, wartungsfrei
und elastisch und kann damit für Wege, Sport- und Spielflächen und alle Sportarten
genutzt werden, die eine geglättete Oberfläche benötigen. Es wird ein gelenkschonender
Belag für die jeweilige Sportart bereitgestellt. Beispiele für Sportarten, für die
sich der Belag besonders eignet, sind: Volleyball, Basketball, Handball, Fussball,
Hockey, Tennis, Radball, Rollhockey, Kunstradfahren, Rollschuhlaufen, Rollstuhltennis,
Skating. Das aufgebrachte Material, das als Gleitschicht 4 dient, kann mit Wasser
mit einem Wasserdruck von 2-100 bar (vorzugsweise mit 6 bar) rückstandsfrei aus dem
Material der Körnung von vorwiegend 2-8 mm ausgespült werden, ohne das das Gleitmaterial
der Körnung 0-1 bis 0-2 mm in den Belag der Körnung von vorwiegend 2-8 mm eindringt.
Damit wird im Gegensatz zu allen anderen bekannten Konstruktionen mit einem Aufbau
aus elastischem Gummi und/oder Gesteinsmaterial und/oder Gesteinsmehl eine dauerhafte
Wasserdurchlässigkeit gewährleistet.
[0024] Das Mineralstoffbindemittelgemisch (vornehmlich der Körnung 2-8 mm) wird mit einem
hygroskopisch wirkenden dreiwertigen Alkoholgemisch (vornehmlich Glyzerin) mit einem
Anteil von 1-80 % (vornehmlich 20 % Wasser) homogen vermischt. In dieses Gemisch aus
Wasser und Glyzerin wird Saccharose in flüssiger oder fester Form in einem Verhältnis
von 1-50 % (vornehmlich 20 %) und Dextrin in einem Verhältnis von 2-50 % (vornehmlich
10 %) mit einem geeigneten Rührgerät eingerührt, bis die einzelnen Additive vollständig
aufgelöst und homogen vermischt sind. Dieses Gemisch aus Glyzerin-Saccharose-Dextrin
wird auf das Mineralstoffbindemittelgemisch (vornehmlich der Körnung 2-8 mm) aufgetragen.
Vornehmlich in einer Menge von 100 - 1000 g/qm (vornehmlich 500 g/qm) aufgespritzt,
so dass die Oberfläche vollständig vernetzt ist und zudem ein Anteil der aufgebrachten
Mischung in die offenporige Oberfläche als Depotvorrat eindringen kann. Durch diese
Mischung aus Wasser-Glyzerin-Saccharose-Dextrin ist ein hygroskopisch-bindender-adhesivklebriger
Oberflächenfilm entstanden, der mit dem gleichen Ursprungsmaterial der Mineralstoffbindemittelschicht
(Körnung 2-8 mm) versehen wird. Versehen in einer Körnung von 0-8 mm. Vorwiegend bestehend
aus Ziegelmehl der Körnung 0-1 mm und eingestreut in einer Stärke von 1 mm. Wobei
das vorwiegend aus Ziegelmehl bestehende Material der Körnung 0-1 mm mit dem Gemisch
aus Wasser-Glyzerin-Saccharose-Dextrin aufgesaugt wird und dabei eine durchgehende
dunkelrote Verfärbung eintritt. Diese erste aufgebrachte und nunmehr mit dem Gesteinsmaterial
der Körnung 2-8 mm scherfest verbundene Deck- und Gleitschicht 4 wird mit einem geeigneten
Gerät (Schleppnetz oder Besen) gleichmässig abgezogen. Auf diese erste abgezogene
Schicht, die durch das bindende Bindemittelgemisch aus Wasser-Glyzerin-Saccharose-Dextrin
hygroskopisch wirkt, wird eine zweite Schicht aus farbigem Gesteinsmaterial (vornehmlich
Ziegelmehl der gleichen Art und Farbe) der Körnung von 0-8 mm (vornehmlich 0-2 mm)
aufgebracht. Vornehmlich eingestreut mit einer Menge von 0,5-5 kg (vornehmlich 1,5
kg/qm). Diese aufgebrachte bzw. eingestreute Schicht aus Ziegelmehl wird nach dem
Aufbringen, nachdem sich das Material mit der erstaufgebrachten Schicht (0-1 mm) verbunden
hat, mit einem geeigneten Gerät abgezogen und mit einer leichten Handwalze verdichtet.
Auf diese verdichtete hygroskopisch bindende Deck- und Gleitschicht 4 aus farbigem
Gesteinsmehl der Körnung 0-1 mm und 0-2 mm wird nunmehr eine Mischung aus dem hygroskopisch
wirkenden Glyzerin in einer Menge von 1-1000 g/qm (vornehmlich 500 g/qm) mit einem
geeigneten Gerät aufgespritzt und anschliessend nach dem Verdunsten des in der Unterschicht
vorhandenen Wasseranteiles von 30 % mit einem geeigneten Gerät abgezogen, so dass
eine ebenflächige und weitgehend scherfeste Spiel- und Gleitschicht 4 entsteht. Der
so entstandene flächenelastische Belag erfüllt alle Anforderungen eines Sportbelages,
insbesondere eines Tennisbelages. Er besitzt einen hohen Kraftabbau, ist elastisch,
druckfest, schlagfest, frostsicher, wasserdurchlässig, gleitfähig, ganzjährig benutzbar,
ganzjährig bespielbar, Trittlöcher können nicht entstehen. Der Ballabsprung ist an
jeder Stelle gleichmässig. Der Belag besitzt eine für jede Spielstärke durch die Menge
der aufgebrachten Gleitschicht 4 einstellbare Ballgeschwindigkeit sowie einstellbaren
Ballabsprung und Absprungwinkel und ist bis auf das normale Abziehen der Gleitschicht
4 nach dem Spielen wartungsfrei.
[0025] Es wurde ein aus natürlich nachwachsenden Rohstoffen bestehendes geruchloses, ökologisch
und physiologisch unbedenkliches Mittel, das aus mehreren Additiven besteht, entwickelt,
das farblos und wässrig ist. Dieses dient zur Staubbindung und/oder Staubvermeidung
und/oder Verfestigung für alle aus natürlichen und/oder künstlich hergestellten Materialien,
insbesondere für Gesteins- und/oder Gummimehl und/oder Gesteins- oder Gummigranulate
oder Körnungen. Es kann in geeigneten Geräten gemischt werden, vorwiegend in Zwangsmischern.
Es wird durch mit geeigneten Geräten, vorwiegend Airless-Spritzgeräten, aufgesprüht.
Das Mittel wird vorwiegend für Gesteinsmaterial und/oder Gummimaterial und/oder Mehl
für Sportflächen (insbesondere für Tennisplätze) eingesetzt. Es besteht aus mehrwertigem
Alkohol, vorwiegend aus einem dreiwertigen Alkohol. Es ist ein hygroskopisch reversierbares,
geruchloses, ökologisch und physiologisch unbedenkliches Gemisch, das aus nachwachsenden
natürlichen Rohstoffen besteht und ökologisch abbaubar ist. Vorzugsweise besteht das
Gemisch aus Glycerin mit einem Wasser-SaccharoseDextrin-Gemisch in einem Verhältnis
von 20-100 % Glycerin. Vornehmlich 70 % Glycerin und 30 % Wasser. Gemischt mit Saccharose
in einem Verhältnis von 5-50 %. Vornehmlich 20 %. In einem Glycerin-Saccharose-Gemisch
mit Dextrin in einem Verhältnis von 5-50 % vermischt. Vornehmlich 10 %. Nach dem Mischen
und/oder Auftragen auf ein staubiges und/oder zu Staub neigendes Mittel aus natürlich
oder künstlich erzeugten Materialien (wie Gesteinskörner und/oder Gesteinsmehl, Gummikörner
und/oder Gummimehl, Holzkörner und/oder Holzmehl) entweicht und verdunstet der Wasseranteil
aus der Mischung (vornehmlich aus Glycerin-Saccharose-Dextrin). Zudem entsteht je
nach Zugabe von Saccharose-Dixtrin ein mehr oder weniger bindender, adhesiver, klebriger,
reversierbarer Film unterschiedlicher Intensität, je nach aufgebrachter und/oder gemischter
Menge der Glycerin-Saccharose-Dixtrin-Mischung. Durch die hygroskopischen Eigenschaften
des vornehmlich verwendeten Glycerinanteiles nehmen die Eigenschaften je nach Luftfeuchtigkeit
zu oder ab. Mit einer nach diesem Verfahren hergestellten Mischung ist es möglich,
Staubbildung und/oder auch eine Staubbindung bei zu Staub neigenden Materialien (insbesondere
von Ziegelmehl) zu vermeiden. Insbesondere bei Sandtennisplätzen, Ziegelmehltennisplätzen,
Tennendecken für Fussball und Leichtathletik und bei mit Quarzsand und/oder Gummigranulat
verfüllten Kunstrasenplätzen. Weiterhin wird die Verletzungsgefahr durch dieses Verfahren
weitgehend vermindert, da die Mischung auf Glycerin-Saccharose-Dextrin-Basis eine
Oberfläche mit einem weichen Gleitfilm bildet.
[0026] Auf dem aus farbigen, natürlichen, getrockneten, gemahlenen Gesteinsmaterial unterschiedlicher
Körnung (vorwiegend Ziegelsplitt der Körnung 0-20 mm, vorwiegend 2-8 mm) hergestellten
Belag für Wege-, Sport- und Spielflächen (insbesondere für Tennisplätze) werden Linierungen
dauerhaft, verschleissfest und ohne zusätzliche Befestigungshilfsmittel eingearbeitet,
nachdem der Belag ausgehärtet ist. Dieser Belag ist gemischt mit einem elastischen
Kunststoffbinder, vornehmlich auf Polyurethanbasis, mit einem Anteil von 2-15 % (vornehmlich
8 %). Wobei der farbige und körnige Belag (Körnung vorwiegend 2-8 mm) nach dem Einmessen
der Markierungslinien 5 für die vorgesehene Verwendung mit einem geeigneten mechanisch
und/oder elektrisch angetriebenem Gerät eingeschnitten wird. Der Belag wird mit einer
für das Gesteinsmaterial und Bindemittel geeigneten Trennscheibe eingeschnitten mit
einer Stärke von 1-3 mm (vorwiegend 3 mm) in einer Tiefe von 1-25 mm (vorwiegend 18
mm) und einer Breite je nach vorgegebener Linierungsart und Sportart von 2-10,5 cm
(vorwiegend bei Tennis von 5 cm). Die vorhandenen Einschnitte werden mit einem Kunststoffkleber
(vorwiegend auf Polyurethanbasis) mit geeigneter Fliessfähigkeit mit einem geeigneten
Gerät (vorwiegend einer Druckflasche und/oder Spritzflasche) gleichmässig verfüllt.
Die Linierungen bestehen vorwiegend aus farbigem, elastischem, verschleissfestem Hart-PVC
mit an den Stegen angebrachten elastischen Verankerungen. Diese Linierungen werden
auf die eingefrästen Einschnitte aufgelegt und mit einem geeigneten Gerät und/oder
Werkzeug (vornehmlich einem Stampfer und/oder einer mechanischmotorisch oder elektrisch
angetriebenen Rüttelplatte mit einem Gewicht von 20-150 kg (vorwiegend 70 kg) eingedrückt.
Somit ist eine dauerhafte und fest eingelegte, frostsichere und ohne weitere Hilfsmittel
befestigte Linierung entstanden, die alle Anforderungen für alle Sportarten, die Markierungslinien
5 benötigen, erfüllt.
Bezugszeichenliste:
[0027]
- 1-
- Untergrund
- 2 -
- Elastikschicht
- 3 -
- Druckverteilungsschicht
- 4 -
- Gleitschicht
- 5 -
- Markierungslinie
1. Belag für Wege, Spiel- und Sportflächen, der eine auf einem Untergrund (1) angeordnete
Druckverteilungsschicht (3) aufweist, welche aus körnigem, mit Kunststoffbinder gebundenem
Gesteinsmaterial besteht, wobei auf die Druckverteilungsschicht (3) eine Gleitschicht
(4) gestreut ist.
2. Belag nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckverteilungsschicht (3) eine Stärke von 10-50 mm hat.
3. Belag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitschicht (4) aus Gesteinsmehl besteht.
4. Belag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gesteinsmaterial der Druckverteilungsschicht (3) und das Gesteinsmehl der Gleitschicht
(4) die gleiche Beschaffenheit haben.
5. Belag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Untergrund (1) und der Druckverteilungsschicht (3) eine Elastikschicht
(2) eingegliedert ist.
6. Belag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Elastikschicht (2) eine Höhe von 5-25 mm hat.
7. Belag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Elastikschicht (2) synthetisches Granulat oder Schaumstoffe umfasst.
8. Belag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Elastikschicht (2) einen Faseranteil von 1-50 % aufweist.
9. Belag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Untergrund (1) ein Mineralstoffgemisch und/oder Lava umfasst.
10. Belag nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Untergrund (1) eine Körnung von 1-32 mm hat.
11. Verfahren zur Herstellung eines Belags nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckverteilungsschicht (3) auf den Untergrund (1) aufgetragen und über Lehren
mit einem geeigneten Abziehgerät unverdichtet abgezogen und gegelättet wird, wonach
die Druckverteilungsschicht (3) ausgehärtet wird und abschließend die Gleitschicht
(4) aufgebracht wird.
12. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Auftragen der Druckverteilungsschicht (3) die Elastikschicht (2) auf den
Untergrund (1) aufgetragen und mit einer Abziehvorrichtung über Lehren unverdichtet
abgezogen wird.