[0001] Die Erfindung betrifft einen Ablaufkörper, der einen stahlbewehrten Betonkörper mit
einem Wasserlauf enthält. Derartige Ablaufkörper sind z.B. alle Arten von Ablaufrinnen
und Sinkkästen.
[0002] Die Stahlbewehrung ist in die Ablaufkörper zur Erhöhung der Belastbarkeit und Elastizität
eingearbeitet, so dass von der Erfindung insbesondere Ablaufkörper für den höheren
Beanspruchungsbereich z.B. Schwerlastrinnen LAU §19 Wasserhaushaltsgesetz betroffen
sind. Die Erfindung ist jedoch selbstverständlich für alle Arten von Ablaufkörpern
aus Beton anwendbar.
[0003] Der Ablaufkörper wird dieser in der Regel mit an dem Körper angebrachten Ösen, Laschen
oder anderen Befestigungselementen am Untergrund befestigt. Die Anbringung dieser
Befestigungselemente zur Fixierung der Rinne ist kostenaufwändig, da sie einen zusätzlichen
Herstellungsschritt benötigt und in der Handhabung bestimmte Punktbereiche zur Befestigung
der Rinne vorschreibt, was wiederum die gestalterischen Freiheiten beim Einbau der
Rinne etwas einschränkt und keine zufriedensteellende Übertragung der Kräfte zwischen
Untergrund und Rinne ermöglicht.
[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen Ablaufkörper zu schaffen, der sich kostengünstig
herstellen und problemlos mit dem Untergrund verbinden lässt und hinsichtlich der
Kraftübertragung zwischen Körper und Bauwerk vorteilhaft ist.
[0005] Die Aufgabe wird durch einen Ablaufkörper gemäß Anspruch 1 erfüllt. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Erfindungsgemäß liegt die Stahlbewehrung des Ablaufkörpers zumindest teilweise frei,
so dass diese auf einfache Weise mit der Stahlbewehrung einer darunter befindlichen
Bodenanordnung verbunden werden kann. Der Ablaufkörper wird dann zusammen mit dem
Ausgießen der Bodenanordnung vergossen, wodurch der Ablaufkörper innig, z.B. einstückig
mit dem Boden des Bauwerks oder einer betonierten Fläche verbunden ist. Alternativ
dazu kann auch die Außenfläche der Rinne in dem mit deem Untergrund zu verbindenden
Bereich zumindest teilweise definierrt mit einer Profiltiefe zwischen 5 und 30 mm
aufgerauht oder profiliert sein.
[0007] Vorzugsweise liegt die Stahlbewehrung in dem nach unten weisenden Bodenbereich des
Ablaufkörpers frei und/oder in den Seitenwänden innerhalb der Bereiche, die direkten
Kontakt mit dem Untergrund haben, d.h. nachher innig mit dem Untergrund verbunden
werden sollen.
[0008] In einer sehr vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung liegt die herkömmliche
Bewehrung des Ablaufkörpers frei, indem die Wand des Betonkörpers an der freiliegenden
Stelle zurückversetzt ist, so dass die Stahlbewehrung nach außen frei liegt. Diese
Zurückversetzung kann scharf mit einer 90°-Stufe, vorzugsweise jedoch weicher erfolgen,
so dass die Stufe von dem üblichen Außenwandbereich des Betonkörpers zu dem zurückversetzten
Bereich sanft, d.h. in einem stumpfen Winkel, vorzugsweise etwa zwischen 115 und 150°
gegenüber der Außenwand bzw. dem zurückversetzten Bereich geneigt ist.
[0009] Vorzugsweise sind die mit dem Untergrund zu verbindenden Außenflächen der Rinne aufgerauht
oder mit einer Profilierung versehen, die mindestens 3 mm, maximal 50 mm, vorzugsweise
mindestens 5 mm, maximal 30 mm beträgt und sich vorzugsweise max 2/3 der Rinnenhöhe
von unten aus nach oben erstreckt. Hierdurch wird der mechanische Verbund mit dem
Untergrund nach Gießen des Untergrunds verbunden. Die Aufrauhung bzw. Profilierung
kann somit zur Verbesserung der Haftung mit dem Untergrund zusätzlich oder alternativ
vorgesehen sein. Sie sollte zumindest teilweise in dem mit dem Untergrund zu verbindenden
Außen (+Boden)bereich der Rinne vorgesehen sein, vorzugsweise mindestens 10%, insebsondere
mindestens 20 oder 30% der Fläche.
[0010] Die Stärke der Zurückversetzung sollte derart bemessen sein, dass die Stahlbewehrung
etwa 2 bis 20 cm, vorzugsweise 3-10 cm aus dem zurückversetzten Bereich hervorragt.
Die Stahlbewehrung selbst kann gegenüber der herkömmlichen Außenwand oder Boden des
Betonkörpers vorzugsweise 2 - 10 cm zurückversetzt liegen.
[0011] Unabhängig davon, ob die Stahlbewehrung durch Zurückversetzung einer Außenwand des
Betonkörpers entsteht, oder ob sie eine Außenwand des Betonkörpers überragt, ist es
notwendig, dass Bestandteile der Stahlbewehrung, die parallel zur Außenwand des Betonkörpers
verlaufen, frei, d.h. in einem Abstand von der entsprechenden Außenwand verlaufen,
ob das nun die Außenwand des Betonkörpers oder der zurückversetzte Bereich ist.
[0012] Auf diese Weise lässt sich erreichen, dass die Bewehrung des Ablaufkörpers mit einer
Bewehrung einer Bodenstruktur vergleichsweise einfach verbunden und dann wirkungsvoll
zusammen mit der Bodenstruktur vergossen werden kann, wodurch die innige Verbindung
zwischen Ablaufkörper und Bodenstruktur erzeugt wird. Der Ablaufkörper hat im Bodenbereich
zwischen seiner Boden- oder Auflagefläche und dem Wasserlauf vorzugsweise eine Stärke
von mehr als 15 cm, vorzugsweise von mehr als 20 cm. Die Seitenwände des Ablaufkörpers
haben vorzugsweise eine Stärke von mehr als 5 cm, vorzugsweise mehr als 10 cm.
[0013] Auf diese Weise lässt sich die Anordnung der Stahlbewehrung in dem Betonkörper des
Ablaufkörpers leicht ohne Einhaltung hoher Toleranzen realisieren.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise anhand der schematischen Zeichnung
beschrieben. In dieser zeigen:
- Figur 1a
- eine Seitenansicht einer Ablaufrinne mit zurückversetzter, frei liegender Bewehrungsstruktur,
- Figur 1b
- einen Schnitt B-B aus Figur 1a,
- Figur 1c
- eine Vorderansicht aus Richtung C,
- Figur 2
- eine Seitenansicht einer Ablaufrinne mit über die Bodenfläche herausragender Bewehrungsstruktur,
und
[0015] Figur 1a - c zeigen eine Ablaufrinne 10 mit einem länglichen u-förmigen Betonkörper
12, der in Art eines länglichen Profils ausgebildet ist, und der zwischen den Seitenschenkeln
14, 16 des u-förmigen Profils einen Wasserlauf 18 aufweist.
[0016] Die Ablaufrinne ist in Figur 1 auf dem Kopf dargestellt, so dass der Boden 20 des
Betonkörpers 12 in den Figuren 1a-1c nach oben weist. Während der Boden 20 in den
zur Stirnseite hin gelegenen Endbereichen 22, 24 glatt ausgebildet ist, ist der Boden
in einem relativ langen Zwischenbereich 26 zurückversetzt, wodurch die Bewehrung 28
bestehend aus Längsbewehrungen 30 und Querbewehrungen 32 nach unten von der Oberfläche
des Bereichs 26 hervorsteht. Diese herausstehende Bewehrung 28 lässt sich einfach
mit der Bewehrungsstruktur eines Bauwerks, z.B. eines zu gießenden Betonbodens verbinden
und dann zusammen mit der Bauwerkstruktur vergießen. In dem Zwischenbereich 26 ist
die Außenfläche zudem mit einer Profiltiefe von 15 mm aufgerauht um eine mechanisch
bessere Verbindung mit der zu gießenden Bodenstruktur aus Beton zu erzielen.
[0017] Der Vorteil dieser Ausführungsform liegt darin, dass die Bewehrungsstruktur 28 wie
üblich ausgebildet ist, womit letztendlich keine Festigkeitsänderungen der Rinne aufgrund
einer andersartigen Bewehrungsstruktur hervorgerufen werden.
[0018] Figur 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem eine Ablaufrinne
40 einen u-förmigen Betonkörper 42 ähnlich dem Betonkörper 12 in Figur 1 aufweist,
mit dem Unterschied, dass die Bewehrung 44 bestehend aus Längsbewehrungen 46 und Querbewehrungen
48 über den Boden 50 des Betonkörpers 42 hervorstehen. Auch diese Ausführungsform
erlaubt eine gute Verbindung der Rinne mit einer Bodenstruktur, mit welcher die Bewehrungsstruktur
44 nachher vergossen werden kann. Die in diesem Ausführungsbeispiel gezeigte Bewehrungsstruktur
44 kann zusätzlich oder alternativ zu einer entsprechenden inneren Bewehrungsstruktur
im Bodenbereich vorgesehen sein, wie sie in Figur 1 dargestellt ist.
1. Ablaufkörper, enthaltend einen stahlbewehrten Betonkörper(12) mit einem Wasserlauf
(18), dadurch gekennzeichnet, dass die Stahlbewehrung (28) des Ablaufkörpers (10) teilweise frei liegt, und/oder der
Betonkörper an seiner mit dem Untergrund zu verbindenden Außenseite/Unterseite zumindest
teilweise mit einer Profiltiefe zwischen 2 und 50mm aufgerauht oder profiliert ist.
2. Ablaufkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stahlbewehrung (28) auf der dem Wasserlauf (18) abgewandten Unterseite des Ablaufkörpers
frei liegt.
3. Ablaufkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stahlbewehrung in nach außen weisenden Seitenwänden des Ablaufkörpers freiliegt.
4. Ablaufkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die freiliegende Stahlbewehrung (28) gegenüber der Außenfläche (22, 24) des Betonkörpers
(12) zurückgesetzt ist, und dass wiederum die Außenfläche des Betons (26) in dem Bereich
der freiliegenden Stahlbewehrung (28) gegenüber dieser zurückgesetzt ist.
5. Ablaufkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die freiliegende Stahlbewehrung (44) über die Außenfläche (50) des Betonkörpers (42)
hinausragt.
6. Ablaufkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ablaufkörper (10, 40) als Ablaufrinne ausgebildet ist.
7. Ablaufkörper nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stahlbewehrung (28,44) nur im mittleren Bodenbereich der Rinne in einem Abstand
von den Rinnenenden freiliegt.
8. Ablaufkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Betonkörper (12, 42) zumindest im Bodenbereich eine Stärke von mehr als 15 cm,
vorzugsweise von mehr als 20 cm aufweist.