[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Wendeschlüssel für Profilzylinder nach Oberbergriff
des Hauptanspruchs.
[0002] Weiterhin betrifft die Erfindung ein System aus Wendeschlüsseln und ein System aus
zugeordneten Profilzylindern nach Oberbegriff von Anspruch 5 sowie Profilzylinder
und Wendeschlüssel nach Oberbegriff von Anspruch 8.
[0003] Grundsätzlich geht die Erfindung von einem Wendeschlüssel aus, der auch als Flachschlüssel
bezeichnet wird und zum Schließen eines zugeordneten Profilzylinders dient.
[0004] Derartiger Wendeschlüssel weist auf seinen beiden Schmalkanten Einschnitte unterschiedlicher
Einschnitttiefen auf, die dazu dienen, die im Profilzylinder in einer Reihe vorgesehenen
Stiftzuhaltungen so auszurichten, dass der Schließzylinder betätigt werden kann.
[0005] Bei einem derartigen Wendeschlüssel sind erfindungswesentlich beide Schmalkanten
des Schlüsselschafts mit zueinander spiegelbildlich angeordneten Einschnitten versehen,
damit der Wendeschlüssel in den Schlüsselkanal des Schließkerns in den zwei möglichen
um zueinander um 180 Grad versetzten Einsteckstellungen, in der vorliegenden Anmeldung
als Schlüsselwendestellungen bezeichnet, eingeschoben werden kann.
[0006] Derartige Wendeschlüssel aus dem Haus der Anmelderin sind beispielsweise bekannt
aus der
EP 1 503 010 A1.
[0007] Weiterhin ist aus der
DE 199 39 734 A1 ein Wendeschlüssel bekannt, bei welchem auf beiden Breitseiten des Schlüsselschafts
von der Schlüsselspitze ausgehende und sich ein Stück zur Schlüsselreide erstreckende
Ausnehmungen vorgesehen sind.
[0008] Diese Ausnehmungen dienen der Ausrichtung ergänzender Stiftzuhaltungen, die über
einen Schrägflächen-Umlenkmechanismus beim Einstecken des Wendeschlüssels betätigt
werden.
[0009] Diese ergänzenden Stiftzuhaltungen befinden sich am inneren Ende des Schließzylinders
und entsprechen in ihrem Aufbau prinzipiell den üblichen Stiftzuhaltungen bestehend
aus Kernstiften und Zylinderstiften sowie ggf. Aufbaustiften.
[0010] Die Verlagerung der Stiftzuhaltungen über die oben genannten Schrägflächen-Paarungen
dürfte allerdings nur unter Zurhilfenahme zusätzlicher Schmiermittel eine hakelungsfreie
Betätigung des Schließzylinders ermöglichen.
[0011] Zudem sind mit derartigen Steuerstiften zwar Variationen möglich, jedoch keine Zutrittsberechtigungen
in hierarchischer Ordnung.
[0012] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den aus der
EP 1 503 010 A1 bekannten Wendeschlüssel so weiterzubilden, dass neben einem verbesserten Kopierschutz
auch eine erhöhte Zahl von Variationen in hierarchischer Anordnung möglich ist.
[0013] Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs.
[0014] Darüber hinaus ist es Aufgabe der Erfindung, mit dem erfindungsgemäßen Wendeschlüssel
an einem System aus derartigen Wendeschlüsseln und zugeordneten Profilzylindern Zutrittsberechtigungen
in zumindest zwei vorbestimmten hierarchischen Ebenen zu schaffen.
[0015] Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen des Anspruchs 5.
[0016] Eine weitere Teilaufgabe der Erfindung beruht darauf, Maßnahmen am Profilzylinder
anzugeben, mit welchen über die an sich bekannten Stiftzuhaltungen hinaus eine Sperrung
bzw. Freigabe des Schließzylinders über einen entsprechend gestalteten Wendeschlüssel
möglich wird.
[0017] Diese Teilaufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen des Anspruchs 8.
[0018] Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass an ein und demselben Wendeschlüssel
neben den üblichen Einschnitten auf den Schmalkanten und den ggf. vorgesehenen Bohrungen
auf den Breitseiten des Schlüsselschafts zum Ausrichten eventuell seitlich angeordneter
Stiftzuhaltungen auf jeder Breitseite eine zusätzliche Konturfräsung vorgesehen ist,
die die Variationskanten aufweist, welche nach Lage, Abstand von der Schlüsselspitze
und geometrischem Verlauf nicht ohne weiteres auf herkömmlichen Maschinen kopierbar
sind.
[0019] Es entsteht folglich durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen ein Wendeschlüssel, welcher
zum Kopieren eines zusätzlichen Werkzeugs bedarf und ebenso eines zusätzlichen Abtastwerkzeugs,
um die beiden vorgesehenen Variationskanten an einem Nachschlüssel anzubringen.
[0020] Beide Variationskanten müssen daher bezüglich ihrer absoluten Position am Schlüssel
und ihrer relativen Position zueinander für einen passenden Nachschlüssel in Übereinstimmung
mit den Originalabmessungen gefertigt werden, weil ansonsten davon auszugehen ist,
dass der ggf. unberechtigterweise gefertigte Nachschlüssel nicht schließt.
[0021] Die Anordnung von jeweils zwei Variationskanten auf jeder der beiden Schlüsselbreitseiten
ermöglicht darüber hinaus eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten, weil jede der
beiden Variationskanten hinsichtlich ihres Abstand von der Schlüsselspitze, ihres
geometrischen Verlaufs, ihrer Breite jeweils für sich gefertigt werden muß und trotzdem
die Relativpositionen beider Variationskanten zueinander ebenfalls zu berücksichtigen
sind.
[0022] Aus der Erfindung ergibt sich daher der Vorteil, dass eine unzulässige Kopie derartigen
Wendeschlüssels nur unter erheblichem Aufwand überhaupt herstellbar ist, so dass der
erfindungsgemäße Wendeschlüssel tatsächlich eine erheblich bessere Kopiersicherheit
bietet als die bekannten Systeme.
[0023] Der erfindungsgemäße Wendeschlüssel kommt daher den Verbraucherinteressen nach erhöhter
Kopiersicherheit entgegen, insbesondere auch deshalb, weil die Variationskanten vorzugsweise
senkrecht auf den Breitseiten des Schlüsselschafts stehen sollen.
[0024] Allein zur Herstellung dieser Geometriemerkmale bedarf es eines spanabhebenden Werkzeugs,
welches mit seiner Drehachse senkrecht auf den Breitseiten des Wendeschlüssels steht,
z.B. eines Zylinderfräsers und einer entsprechenden Abtastvorrichtung.
[0025] Dabei ist es von Vorteil, dass beiden Variationskanten auf jeder Breitseite, also
insgesamt vier Variationskanten pro Wendeschlüssel, nicht anzusehen ist, ob sie tatsächlich
für die Betätigung entsprechend zugeordneter verlagerbarer Anschlagflächen im Schließzylinder
vorgesehen sind oder nicht.
[0026] Allein das Vorhandensein der - insgesamt - vier Variationskanten kann bei der Nachfertigung
einer (unzulässigen) Schlüsselkopie nicht übersehen werden, so dass bereits aus diesem
Grunde die Maßnahmen nach vorliegender Erfindung die Anfertigung unzulässiger Schlüsselkopien
erheblich erschweren.
[0027] Darüber hinaus müssen die beiden Variationskanten auf jeder Breitseite des Wendeschlüssels
bezüglich der beiden möglichen Schlüsselwendestellungen spiegelbildlich zueinander
angeordnet sein. Dieses Erfordernis setzt eine erhöhte Fertigungspräzision voraus.
[0028] Die Maßnahmen nach vorliegender Erfindung ermöglichen darüber hinaus die Verwendung
derartiger Wendeschlüssel und ggf. zugeordneter Profilzylinder in Ergänzung zu bereits
bestehenden Schließanlagen, weil der erfindungsgemäße Wendeschlüssel zwar ausgelegt
ist, untergeordnete Profilzylinder zu schließen, deren Wendeschlüssel aber nicht geeignet
sind, übergeordnete Profilzylinder zu schließen.
[0029] Somit schafft die Erfindung auch die Möglichkeit, Schließanlagen mit bereits bestehenden
Profilsystemen ggf. im Sinne von verbesserter Kopiersicherheit zu ergänzen.
[0030] Für bestimmte Anwendungsfälle könnten sogar die Wendeschlüssel unterster Hierarchie
nach
EP 1 503 010 A1 gefertigt sein, während zumindest die Wendeschlüssel höchster Hierarchie die Merkmale
vorliegender Erfindung aufweisen müssen.
[0031] Es sind auch Ausführungsbeispiele denkbar, bei denen die Wendeschlüssel der mittleren
Hierarchie auf ihren Breitseiten entweder keine oder lediglich eine einzige Variationskante
je Breitseite aufweisen.
[0032] Die Erfindung verbessert folglich auch die mögliche Anzahl von Variationen innerhalb
bereits bestehender Schließanlagen aber verbessert insbesondere die Kopiersicherheit
der Wendeschlüssel höchster Hierarchie.
[0033] In einem praktischen Ausführungsbeispiel werden die beiden Variationskanten auf jeder
Breitseite des Wendeschlüssels von zwei hintereinander angeordneten Taschen gebildet,
von denen die der Schlüsselspitze zugewandte Tasche mit relativ großer Breite beginnt.
[0034] Am Ende dieser ersten Tasche schließt sich dann eine kleinere Tasche mit geringerer
Breite an und setzt sich ein Stück in Richtung zur Schlüsselreide fort.
[0035] Am Ende der zweiten Tasche wird auf diese Weise die zweite Variationskante gebildet,
während die Variationskante der ersten Tasche durch das der Schlüsselreide zugewandte
Ende diese Tasche entsteht.
[0036] Die Variationskanten können quer, schräg, senkrecht oder auch gekrümmt zur Längsrichtung
des Schlüsselschafts verlaufen, sie müssen lediglich dessen Längsrichtung auf irgendeine
Weise schneiden, so dass beim Einstecken des Wendeschlüssels in den Profilzylinder
eine quer zur Einschubrichtung stehende Anschlagkante am Wendeschlüssel bereit steht.
[0037] Die Ausgestaltung der Variationskanten im Längsschnitt ist nahezu beliebig.
[0038] Eine optimale Anschlagvariation ergibt sich z.B. bei Variationskanten, die - im Längsschnitt
des Wendeschlüssels - senkrecht auf den Breitseiten des Schlüsselschafts stehen.
[0039] Es ist aber auch möglich, die Variationskanten z.B, durch Kegelstumpffräser herzustellen.
[0040] Die Variationskanten würden dann unter einem entsprechenden Winkel auf den Breitseiten
des Wendeschlüssels stehen.
[0041] Dabei sollte die Geometrie der Variationskanten - im Längsschnitt gesehen - mit der
Geometrie entsprechender im Profilzylinder vorgesehener Gegenanschläge komplementär
übereinstimmen .
[0042] Um darüber hinaus auch über lange Zeit ein verschleißfreies Zusammenwirken zwischen
den Variationskanten des Wendeschlüssels und den zugeordneten Gegenanschlägen im Schließzylinder
zu erzielen, wird ergänzend vorgeschlagen, im Schließkern des Profilzylinders einen
Variationsschieber vorzusehen, der mit zwei in den Schlüsselkanal hineinragenden Anschlagforsätzen
ausgestattet ist, von denen jeweils einer mit einer der beiden Variationskanten des
Wendeschlüssels zusammenwirkt.
[0043] Dies wird dadurch ermöglicht, dass jeder der beiden Anschlagfortsätze in den Schlüsselkanal
hineinragt, beide Anschlagfortsätze in Längsrichtung des Schlüsselkanals hintereinander
angeordnet sind und in Querrichtung auf der Höhe jeweils der zugeordneten Variationskante
des eingesteckten Wendeschlüssels.
[0044] Da der Variationsschieber innerhalb einer Längsausnehmung des Schließkerns sitzt,
kann er durch Zusammenwirken zwischen Variationskante und zugeordnetem Anschlagfortsatz
innerhalb des Schließkerns verlagert werden und so für die Betätigung ergänzender
Zuhaltungselemente herangezogen werden.
[0045] Zu diesem Zweck weist der Variationsschieber eine Freigabetasche auf, in welche bei
entsprechender Axialpositionierung innerhalb der Längsausnehmung im Schließkern der
Querfortsatz einer Sperrleiste eingreifen kann, so dass die Sperrleiste aus ihrer
Sperrposition in ihre Freigabeposition verlagerbar ist.
[0046] Diese Maßnahmen begünstigen daher durch einfache Sperr/Freigabeposition ohne getriebliche
Übertragungsglieder zwischen Variationsschieber und Querfortsatz der Sperrleiste ein
langfristiges verschleißfreies Zusammenwirken.
[0047] Hierfür sind Ausführungsbeispiele angegeben.
[0048] Von besonderem Vorteil ist auch, dass sowohl die Anschlagsgeometrie des Variationsschiebers
als auch die Anordnung der Variationskanten prinzipiell frei wählbar ist, so dass
Wendeschlüssel der vorliegenden Erfindung in Ergänzung bestehender Anlagen zusätzliche
Hierarchien entstehen lassen können und ebenso gut unterschiedliche Sicherheitsanforderungen
ermöglichen.
[0049] Zu diesem Zweck wird vorgeschlagen, die Wendeschlüssel nach vorliegender Erfindung
und die entsprechenden Profilzylinder mit ihren Variationsschiebern für die jeweilige
Hierarchie- bzw. Sicherheitsanforderung möglichst weit oben anzusiedeln, z.B. bei
einem Generalhauptschlüssel und wichtigen übergeordneten Schlüsseln oder sogar auch
Einzelschlüssel zu Türen besonderer Sicherheitsanforderungen.
[0050] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0051] Es zeigen:
- Fig.1:
- ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung, erste Variationskante im Eingriff;
- Fig.1a
- ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, zweite Variationskante im Eingriff;
- Fig.2
- ein weiteres Ausführungsbeispiel gem. Fig.1;
- Fig.2a
- ein weiteres Ausführungsbeispiel gem. Fig.1a;
- Fig.3
- ein Ausführungsbeispiel für einen Wendeschlüssel höchster Hierarchie;
- Fig.4
- ein Ausführungsbeispiel für einen Wendeschlüssel abweichender Zutrittsberechtigung;
- Fig.5
- ein Ausführungsbeispiel für einen Wendeschlüssel unterer Hierarchie;
- Fig.6
- ein Ausführungsbeispiel für einen Wendeschlüssel unterster Hierarchie;
- Fig.7 bis 9a
- Zusammenwirken zwischen Wendeschlüssel und zugeordnetem Profilzylinder;
- Fig.10a bis 10d
- Wendeschlüssel und Schließzylinder, Variationsschieber und Sperrleiste;
- Fig.11a bis 11d
- Beispiele für einen Variationsschieber;
- Fig.12a bis 12b
- Zusammenwirken zwischen Anschlagfortsatz und Variationskante;
- Fig.13a bis 13b
- Zusammenwirken zwischen Anschlagfortsatz und Variationskante;
- Fig.14a bis 14e
- weitere Details zu Wendeschlüssel, Variationsschieber, Anschlagfortsätzen
[0052] Sofern im Folgenden nichts Gegenteiliges gesagt ist, gilt die folgende Beschreibung
stets für alle Figuren.
[0053] Die Figuren zeigen einen Wendeschlüssel 1.
[0054] Es handelt sich um einen Wendeschlüssel für einen zugeordneten Profilzylinder 19.
[0055] Der Wendeschlüssel 1 ist als Flachschlüssel ausgebildet und kann in zwei um zueinander
180 Grad versetzten Einsteckstellungen in den Schlüsselkanal 26 des Profilzylinders
eingesteckt werden.
[0056] Auf den beiden Schmalkanten 4 des Wendeschlüssels 1 sind spiegelbildlich angeordnete
Einschnitte 6 unterschiedlicher Einschnitttiefen vorgesehen.
[0057] Da es sich um einen Wendeschlüssel handelt, sind die Einschnitte 6 bezüglich der
beiden möglichen Schlüsselwendestellungen spiegelbildlich angeordnet.
[0058] Die Einschnitte 6 dienen der Ausrichtung von sogenannten Stiftzuhaltungen, die in
Form von Kernstiften, Gehäusestiften und ggf. Aufbaustiften im Profilzylinder vorgesehen
sind.
[0059] Ergänzend hierzu sind auf den Breitseiten 5 des Schlüsselschaftes 2 Ausnehmungen
8 vorgesehen die sich von der Schlüsselspitze 7 ein Stück in Richtung zur Schlüsselreide
3 erstrecken.
[0060] Die Ausnehmungen 8 sind auf den sich gegenüberliegenden Breitseiten 5 des Schlüsselschafts
so angeordnet, dass sie bezüglich der beiden möglichen Schlüsselwendestellungen spiegelsymetrisch
sind.
[0061] Dabei weist jede der beiden Ausnehungen 8 zumindest zwei unterschiedliche in Querrichtung
11 des Schlüsselschafts 2 verlaufende Variationskanten 12,13 auf.
[0062] Die beiden Variationskanten sind voneinander unabhängig und von der Schlüsselspitze
7 aus zugänglich.
[0063] Dies bedeutet, dass sie bezüglich der Längsrichtung 9 des Schlüsselschafts, welche
durch den Längsverlauf der Profilrippen 10 vorgegeben ist, in unterschiedlichen Querbereichen
des Schlüsselschafts 2 angeordnet sind.
[0064] Die erste Variationskante 12 befindet sich also in einem ersten Querbereich 14 während
die zweite Variationskante 13 im zweiten Querbereich 15 angeordnet ist.
[0065] Beide Querbereiche 14,15 weisen in Längsrichtung 9 einen Längsabstand 16 voneinander
auf, so dass jede Variationskante 12,13 befähigt ist, einen anderen Längsbereich im
Schlüsselkanal 26 des Profilzylinders 19 zu überstreichen.
[0066] Hierauf wird noch eingegangen.
[0067] Dadurch, dass die beiden Variationskanten 12,13 in unterschiedlichen Querbereichen
14,15 angeordnet sind, sind sie auch unabhängig voneinander zugänglich.
[0068] Hierzu zeigen die Figuren 1 bis 2a unterschiedliche Ausführungsbeispiele.
[0069] Im Falle der Figur 1 stößt die erste Variationskante 12 ab einer bestimmten Einstecktiefe
in dem Schlüsselkanal auf den ihr zugeordneten ersten Anschlagfortsatz 28 und verlagert
diesen mit weiterem Einstecken in ihre Bewegungsrichtung (siehe z.B. Fig. 13b), während
der zweite Anschlagfortsatz 29 keinen Kontakt zur zweiten Variationskante 13 erhält.
[0070] Da sich beide Anschlagfortsätze 28,29 an ein- und demselben Bauteil im Schließkern
25 des Profilzylinders 19 befinden, bleibt der Abstand zwischen Anschlagfortsatz 28
und Anschlagfortsatz 29 auf dem gesamten Weg erhalten, den dieses Bauteil mittels
des Wendeschlüssels 1 beim Einstecken verlagert wird.
[0071] Über den jeweils möglichen Verlagerungsweg lassen sich daher individuelle Steuerfunktionen
im Profilzylinder 19 herbeiführen, auf die noch eingegangen wird.
[0072] Fig. 1a und 2a zeigen hingegen eine fehlende erste Variationskante 12, wohingegen
die zweite Variationskante 13 zur Beaufschlagung des zweiten Anschlagfortsatzes 29
dient.
[0073] In diesen Ausführungsbeispielen geht also der erste Anschlagfortsatz 28 ungehindert
ins Leere, während der zweite Anschlagfortsatz 29 von der zweiten Variationskante
13 beaufschlagt wird in obigem Sinn.
[0074] Bei den gezeigten Ausführungsbeispielen 1 bis 2a ist der allgemeine Verlauf der Variationskante
12,13 quer zur Längsrichtung 9 des Schlüsselschafts 2 gezeigt.
[0075] Im Ausführungsbeispiel der Fig.1 verläuft die erste Variationskante 12 schräg zur
Schlüssellängsrichtung.
[0076] Die zweite Variationskante 13 verläuft in allen Ausführungsbeispielen senkrecht zur
Längsrichtung und darüber hinaus in Fig.2 auch die erste Variationskante 12.
[0077] Der geometrische Verlauf der Variationskante 12,13 ist daher prinzipiell frei wählbar,
ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen.
[0078] Beide Ausnehmungen 8 sind an der Schlüsselspitze eingebracht und schwächen folglich
den Schlüsselquerschnitt nur in diesem relativ unempfindlichen Bereich.
[0079] Die jeweils spiegelbildlich angeordnete Ausnehmung befindet sich auf der Rückseite
und ist durch die gestrichelt gezeigte Kontur erkennbar.
[0080] Darüber hinaus zeigen die Figuren Ausführungsbeispiele, bei denen jede Ausnehmung
8 an der Schlüsselspitze 7 mit einer Tasche von gleichbleibender Breite 17 beginnt,
an die sich in Richtung zur Schlüsselreide 3 eine weitere Tasche von geringerer Breite
17a anschließt. Auf diese Weise werden die Variationskanten 12,13 jeweils durch den
Endbereich jeder Tasche gebildet.
[0081] Am Endbereich jeder Tasche wird folglich ein quer zur Längsrichtung 9 des Schlüsselschafts
2 verlaufender Kantenbereich ausgebildet, der die jeweilige Variationskante 12 bzw.
13 entstehen lässt.
[0082] Allein von fertigungstechnischem Vorteil ist eine Weiterbildung, bei welcher jede
Ausnehmung 8 über ihre jeweilige Länge 18 eine gleichbleibende Tiefe T aufweist.
[0083] Die dargestellten Ausnehmungen 8 lassen sich daher mittels einer entsprechend vorgerichteten
Fräsvorrichtung herstellen.
[0084] Darüber hinaus zeigen die Figuren 3-6 ein System aus insgesamt 4 Wendeschlüsseln
für ein System aus zugeordneten Profilzylindern.
[0085] Die einzelnen Schlüsselquerschnitte der Wendeschlüssel gemäß Fig.3-6 weisen eine
herstellerseitig vorgegebene Anordnung von Profilrippen 10 auf.
[0086] Die Profilrippen 10 sind in diesem Ausführungsbeispiel bei allen Wendeschlüsseln
in gleicher Weise ausgeprägt.
[0087] Die einzelnen Wendeschlüssel bilden eine vorbestimmte Hierarchie der Art, dass die
Wendeschlüssel höchster Hierarchie 20 alle Profilzylinder schließen, die Wendeschlüssel
geringerer Hierarchie 21 diejenigen Profilzylinder, die dieser Hierarchie entsprechen
sowie untergeordnete Profilzylinder und die Wendeschlüssel unterster Hierarchie 22
nur die Profilzylinder der untersten Hierarchie.
[0088] In diesem System weisen zumindest die Wendeschlüssel der höchsten Hierarchie 20 Ausnehmungen
8 auf, die zumindest zwei unterschiedliche und voneinander unabhängige in Querrichtung
11 zur Längsrichtung 9 des Schlüsselschafts 2 verlaufende Variationskanten 12,13 bilden.
[0089] Beide Variationskanten 12,13 sind über die jeweilige Ausnehmung 8 von der Schlüsselspitze
7 ausgehend unabhängig voneinander zugänglich.
[0090] Dies bedeutet, dass jede Variationskante 12 unabhängig von der anderen Variationskante
13 und umgekehrt zur Betätigung eines im Profilzylinder vorgesehenen Anschlags ausgelegt
ist.
[0091] Ferner sind beide Variationskanten 12,13 der einen Breitseite 5 bezüglich der beiden
Schlüsselwendestellungen mit den beiden Variationskanten 12,13 auf der - hier - nicht
sichtbaren Rückseite des Schlüsselschafts 2 spiegelbildlich übereinstimmend angeordnet.
[0092] Wesentlich ist also, dass zumindest die Wendeschlüssel höchster Hierarchie 20 mit
den oben genannten Merkmalen zu den jeweils beiden Variationskanten 12,13 ausgestaltet
sind.
[0093] Wie ein Vergleich der Figuren 3-6 zeigt, sind alle Wendeschlüssel mit übereinstimmenden
spiegelbildlich angeordneten Einschnitten 6 auf ihren Schmalkanten ausgestattet.
[0094] Alle Wendeschlüssel schließen daher die den Profilzylindern zugeordneten Stiftzuhaltungen
über ihre Schmalkanten.
[0095] Ergänzend hierzu zeigen die Wendeschlüssel der Figuren 4 und 5 seitliche Bohrungen,
die zum Ausrichten entsprechendere seitlich im Profilzylinder angeordneter Stiftzuhaltungen
dienen, der Wendeschlüssel gemäß Fig.4 bedient aufgrund der unterschiedlichen Axiallage
eine andere Stiftzuhaltung als der Wendeschlüssel gem. Fig.5.
[0096] Beide seitlichen Stiftzuhaltungen werden aber von einem Wendeschlüssel gem. Fig.3
betätigt.
[0097] Dieser Wendeschlüssel richtet daher die Stiftzuhaltungen über seine Schmalkanten
ebenso aus wie die anderen Wendeschlüssel und darüber hinaus die seitlichen Stiftzuhaltungen
gem. Fig. 4 und 5.
[0098] Weiterhin weisen die Wendeschlüssel der Fig.4,5 und 3 eine ergänzende Hierarchie
auf.
[0099] Der Wendeschlüssel gem. Fig.5 besitzt an seiner Spitze eine Ausnehmung im Sinne der
Merkmale der Ansprüche 1 bis 4 mit dem Unterschied, dass lediglich eine einzige Variationskante
12 vorgesehen ist.
[0100] Diese Variationskante kann auf einen entsprechend ausgestalteten Anschlag im Profilzylinder
treffen und diesen bis zum Erreichen des Schlüsselanschlags verlagern.
[0101] Die übergeordneten Schlüssel 4 und 3 sind hierzu ebenfalls im Stande.
[0102] Zusätzlich jedoch weist der einem Wendeschlüssel gem. Fig.5 übergeordnete Schlüssel
gem. Fig.4 eine weitere Variationskante 13 auf, die sich am Ende der Tasche geringerer
Breite 17a befindet und in einer bestimmten Einsteckposition des Wendeschlüssels einen
im Profilzylinder dort angeordneten Anschlag bedient.
[0103] Dieser Anschlag wird von dem Wendeschlüssel gem. Fig.5 nicht erreicht, weil zuvor
die vorauslaufende erste Variationskante 12 wirksam wird.
[0104] Die danach eventuell wirksam werdende zweite Variationskante 13 soll auf einen entsprechend
angeordneten Anschlag im Profilzylinder treffen und diesen entsprechend ihrer geometrischen
Längsgeometrie verlagern.
[0105] Ein derartiger Schlüssel könnte daher eine spezielle Gruppe von Schließzylindern
bedienen.
[0106] Wie darüber hinaus ein Vergleich der Figuren 4 und 5 zeigt, weisen beide Schlüssel
eine erste Variationskante 12 und eine zweite Variationskante 13 auf.
[0107] Im Falle der Figur 5 wurde jedoch die der Schlüsselspitze 7 zugewandte breite Tasche
soweit in Richtung zur Schlüsselreide 3 verlängert, wie es die Tasche geringerer Breite
17a an einem Schlüssel gemäß Fig.4 erfordert.
[0108] Hierdurch wird deutlich, dass die Ausbildung der beiden Variationskanten 12 und 13
praktisch beliebig ist, so lange der Abstand zwischen den beiden Variationskanten
und natürlich auch der Abstand einer der Variationskanten vom Tiefenanschlag des Wendeschlüssels
nach Maßgabe der im Profilzylinder 19 vorgesehenen Anschlagsfortsätze 28, 29, auf
die noch eingegangen wird, eingehalten wird.
[0109] Darüber hinaus zeigt Fig.3 den Schlüssel der höchsten Rangordnung, z.B. den Generalhauptschlüssel.
[0110] Auch dieser Wendeschlüssel weist zwei Variationskanten 12,13 auf, von denen die erste
Variationskante 12 mit der gleichnamigen Variationskante 12 der untergeordneten Schlüssel
Fig. 4 und 5 übereinstimmt.
[0111] Der Generalhauptschlüssel weist weiterhin die beiden seitlichen Vertiefungen auf,
die zum Betätigen der entsprechenden Stiftzuhaltungen notwendig sind, welche an den
Profilzylindern für die Wendeschlüssel gem. Fig.4 und 5 vorgesehen sind.
[0112] Darüber hinaus ist die zweite Variationskante 13 beim Generalhauptschlüssel soweit
nach hinten verlagert, dass der zugehörige Anschlagfortsatz im Profilzylinder durch
keinen der Schlüssel gem. Fig.4 und 5 erreicht werden kann.
[0113] Dies bedeutet, dass der Generalhauptschlüssel gemäß Fig.3 zwar ausgelegt ist, um
die Profilzylinder der Schlüssel gem. Fig.4 und 5 zu schließen, nicht aber umgekehrt,
weil der Generalhauptschlüssel den betreffenden Anschlagfortsatz 28 im Profilzylinder
19 stets über die erste Variationskante 12 ausrichtet. Damit er dies in allen Profilzylindern
19 der gesamten Schließanlage ungehindert kann, erstreckt sich seine zweite Variationskante
13 soweit in Richtung zur Schlüsselreide 3, dass mindestens die größte in dieser Schließanlage
verwendete Länge 18 erreicht wird.
[0114] Die Figuren 7 bis 9a zeigen das Zusammenwirken zwischen dem Generalhauptschlüssel
gem. Fig.3 und einem zugehörigen Profilzylinder.
[0115] Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist der sogenannte Variationsschieber 27 (auf den
anhand der Figuren 10 bis 14 noch eingegangen wird) weggelassen.
[0116] Der Variationsschieber ist jedoch Gegenstand der Figuren 8,8a.
[0117] Die Figuren 8,8a entsprechen Schnittdarstellungen entlang der Linie VIII - VIII gemäß
Fig.7.
[0118] Demgemäß entsprechen die Fig. 9, 9a Schnittdarstellungen gem. der Linie IX -IX in
Fig.7.
[0119] Der Wendeschlüssel 1 ist vollständig in den Schlüsselkanal des Schließkerns 25 eingesteckt.
[0120] Der Profilzylinder 19 weist in seinem Stegbereich 23 in einer einzigen Reihe angeordnete
Stiftzuhaltungen 24 auf, die in an sich bekannter Weise aus Zylinderstiften und Kernstiften
bestehen.
[0121] Diese Stiftzuhaltungen werden von den Einschnitten 6 des im Schlüsselkanal befindlichen
Wendeschlüssel 1 ausgerichtet, so dass sie sich mit ihrer Trennfuge in der Drehebene
des Schließkerns 25 befinden.
[0122] Insoweit wird auf den Stand der Technik verwiesen.
[0123] Man erkennt anhand der Figuren 8,8a darüber hinaus, dass die Ausnehmungen 8 über
die gesamte Länge 18 eine gleichbleibende Tiefe T aufweisen.
[0124] Die Tiefe T der Ausnehmungen 8 ist in jedem Fall kleiner als die halbe Dicke des
Schlüsselschafts 2.
[0125] Da sich die Ausnehmungen 8 im Bereich der Schlüsselspitze 7 befinden, ist die Stabilität
des Wendeschlüssels 1 praktisch nur unerheblich beschränkt.
[0126] Wesentlich ist, dass im Schließkern 25 des Profilzylinders 19 ein Variationsschieber
27 vorgesehen ist, welcher zwei in Längsrichtung 9 des Schlüsselkanals 26 hintereinander
und in Querrichtung 11 auf der Höhe jeweils einer der Variationskanten 12,13 des eingesteckten
Wendeschlüssels 1 angeordnete und von einer Seite in den Schlüsselkanal 26 hineinragende
Anschlagfortsätze 28,29 aufweist und dass der Variationsschieber 27 innerhalb einer
Längsausnehmung 30 des Schließkerns 25 axial verlagerbar ist.
[0127] Dies sei anhand der Figuren 7-8a unter Zurhilfenahme der Figuren 10 bis 14 näher
erläutert.
[0128] Hierzu zeigen die Fig. einen Schließkern 25 an dessen innerem Ende, d.h. an dem Ende,
welches dem Schließbart des Profilzylinders 19 zugewandt ist, eine Längsausnehmung
30 angeordnet ist.
[0129] Innerhalb der Längsausnehmung 30 sitzt ein darin axial verlagerbarer Variationsschieber
27.
[0130] Der Variationsschieber 27 weist eine axiale Länge auf, die geringer ist, als die
Länge der Längsausnehmung 30.
[0131] Innerhalb der Längendifferenz ist daher der Variationsschieber 27 in der Längsausnehmung
30 verschiebbar.
[0132] Die Längsausnehmung schneidet, wie sich insbesondere aus Fig.8,8a ergibt, den Schlüsselkanal
26 seitlich an.
[0133] Dort ragen zwei mit dem Variationsschieber 27 fest verbundene Anschlagfortsätze 28,29
in den Schlüsselkanal hinein.
[0134] Die Anschlagfortsätze 28,29 sind in Höhenpositionen des Schlüsselkanals 26 dort angeordnet,
wo die erste und die zweite Variationskante 12,13 des Wendeschlüssels beim Einstecken
in den Schlüsselkanal 26 vorbeistreichen.
[0135] Handelt es sich um einen für diesen Profilzylinder 19 zutrittsberechtigten Wendeschlüssel,
trifft eine der beiden Variationskanten 12,13 auf den zugeordneten Anschlagfortsatz
28,29 und verlagert auf diese Weise den Variationsschieber 27 in Richtung zum Schließbart.
[0136] Der Verlagerungsweg ist abhängig von der Anordnung der betreffenden Variationskante
12,13 am Wendeschlüssel 1.
[0137] Da der Variationsschieber 27 darüber hinaus entgegen der Einsteckrichtung des Wendeschlüssels
unter der Vorlast einer Feder 31 steht, nimmt er stets die in Fig.10a erkennbare Vorzugsstellung
ein, so lange er nicht durch einen eingesteckten Wendeschlüssel betätigt wird.
[0138] In dieser Ausgangsposition muß einer der beiden Anschlagfortsätze 28,29 mit dem eingesteckten
Wendeschlüssel zusammenwirken.
[0139] Weist der Wendeschlüssel entsprechend Fig.6 keine erfindungsgemäße Ausnehmung 8 auf,
wird der Variationsschieber 27 technisch funktionslos verlagert und der betreffende
Profilzylinder 19 nicht freigegeben.
[0140] Weist er hingegen einen für eine der beiden Variationskanten 12,13 eingerichteten
Anschlagfortsatz 28,29 auf, wird der Variationsschieber entsprechend Fig.10c soweit
verlagert, dass er entsprechend Fig.8, 8a eine Sperrleiste 33 freigeben kann.
[0141] Wie insbesondere die Fig.8, 8a und 11a bis d sowie 12a und c bis g hierzu zeigen,
wird zu diesem Zweck die Längsausnehmung 30 im Schließkern 25, welche den Variationsschieber
27 aufnimmt, von einer sekantial im Schließkern 25 verlaufenden Ausnehmung 38 gekreuzt.
[0142] Der Variationsschieber 27 weist an einer vorbestimmten Stelle, die mit der Ausnehmung
38 kämmt, eine Freigabetasche 32 auf.
[0143] Die Freigabetasche 32 ist in diesem Sinne eine sekantial orientierte Fortsetzung
der Ausnehmung 38, welche ebenfalls sekantial im Schließkern 25 verläuft.
[0144] Dort wird ein Querfortsatz 34 einer Sperrleiste 33 geführt.
[0145] Der Querfortsatz 34 der Sperrleiste 33 kann bei entsprechender Ausrichtung der Freigabetasche
32 in letztere eintauchen, so dass die Sperrleiste 33, die sich üblicherweise in der
Kreiszylinderfläche 35 zwischen Schließkern 25 und dem Gehäuse des Profilzylinders
19 befindet, dann bei Drehung des Schließkerns 25 aus einer entsprechenden Vertiefung
37 herausgehoben werden kann.
[0146] Dann kann der Schließkern 25 des Profilzylinders 19 frei gedreht werden.
[0147] Ergänzend sei gesagt, dass die Sperrleite 33 in Richtung zum Gehäuse des Profilzylinders
19 auch durch eine Feder 36 beaufschlagt sein kann, die vorzugsweise etwa in der Mitte
der Sperrleiste 33 angreift.
[0148] Zusätzlich zeigen die Fig.7 und 9,9a das Zusammenwirken des Wendeschlüssels 1 gem.
Fig.7 mit den ergänzenden Sperrstiften an der Position IX - IX gemäß Fig.7.
[0149] Die Sperrstifte sind vorgesehen, um mit ihren in den Schlüsselkanal 26 weisenden
Enden in die entsprechenden Vertiefungen des Wendeschlüssels 1 einzutauchen.
[0150] Weist der Wendeschlüssel 1 entsprechend Fig. 4-6 diese Vertiefungen nicht an der
richtigen Stelle auf, besteht für diesen Profilzylinder 19 keine Zutrittsberechtigung.
[0151] Die Sperrstifte 39 verhindern folglich in ihrer Position gemäß Fig.9, in der sie
nicht in eine entsprechende Vertiefung des Wendeschlüssels 1 eingetaucht sind, durch
eine gemeinsame Kontaktfläche zu einem entsprechenden Querfortsatz 34a der Sperrleiste
33, dass diese aus ihrer Vertiefung im Gehäuse des Profilzylinders 19 herausfahren
kann, so dass eine Drehung des Schließkerns 25 ausgeschlossen ist.
[0152] Weist der Wendeschlüssel 1 allerdings die zutreffende Senkung auf seiner Breitseite
5 auf, kann der Sperrstift in diese Senkung eintauchen und die Sperrleiste 33 gibt
die Drehung des Schließkerns 25 frei.
[0153] Diese Sperrstifte können erfindungsgemäß einfach oder mehrfach vorgesehen sein, insbesondere
auch zur Variation von Zutrittsberechtigungen dienen.
[0154] Ergänzend hierzu zeigen insbesondere Fig.8 bis 9a eine Besonderheit.
[0155] Die Sperrleiste 33 sitzt in einer Vertiefung 37 des Gehäuses des Profilzylinders
19.
[0156] Die Vertiefung ist so ausgeformt, dass bei in Freigabestellung ausgerichteter Längsausnehmung
30 des Variationsschiebers 27, wenn also der Querfortsatz 34 in die Freigabetasche
32 einfahren kann, die Sperrleiste 33 bei Drehung des Schließkerns 25 aus der Vertiefung
37 herausgehoben wird, so dass der Schließkern 25 frei drehbar ist.
[0157] Weist darüber hinaus der Wendeschlüssel 1 entsprechend z.B. Fig.6 keine Ausnehmung
8 an der Schlüsselspitze 7 auf, führt dies zu einer Verlagerung des Variationsschiebers
27 entsprechend Fig.10b bis zum hinteren Anschlag, die technisch nicht zu einer Freigabe
der Sperrleiste 33 führt, weil die Freigabetasche 32 nicht mit dem Querfortsatz 34
deckungsgleich steht.
[0158] Der Schließkern 25 läßt sich folglich nicht drehen.
[0159] Die Darstellungen gemäß Fig.10c bzw. 10d zeigen mögliche Freigabestellungen, jeweils
abhängig von der Position der Freigabetasche 32, welche beim vollständig eingesteckten
Wendeschlüssel 1 erreicht wird.
[0160] Damit beispielsweise ein und derselbe Variationsschieber in Freigabelage verschoben
werden kann von unterschiedlichen Schlüsseln mit unterschiedlich ausgeführten Ausnehmungen
8, könnte beispielsweise die Freigabetasche 32 im Variationsschieber 27 entsprechend
lang ausgestaltet werden oder es könnte für beide Positionen jeweils eine separate
Freigabetasche 32 im Variationsschieber 27 vorgesehen sein.
[0161] Ergänzend hierzu zeigen Fig.11a bis d verschiedene Ansichten unterschiedlich ausgeführter
Variationsschieber 27.
[0162] Das Zusammenwirken der Anschlagfortsätze 28, 29 an Wendeschlüsseln 1 mit unterschiedlich
gestalteten Ausnehmungen 8 ist in den Fig.12ab, 13ab dargestellt.
[0163] Fig.11a ist eine Ansicht des Variationsschiebers 27 gemäß Fig.11c von unten.
[0164] Die Anschlagfortsätze 28, 29 weisen unterschiedliche Profilquerschnitte auf derart,
dass mit jeweils einer der beiden Variationskanten 12, 13 auch jeweils nur einer der
Anschlagfortsätze 28, 29 zusammenwirkt.
[0165] Diesbezüglich zeigt ein Vergleich der Fig.11c und d, dass der Abstand der wirksamen
Bereiche der Variationskanten 12, 13 bei unveränderten Abmessungen des Variationsschiebers
27 variierbar ist.
[0166] Dies gilt auch für die jeweiligen Profile der Anschlagfortsätze 28, 29 wie sich aus
Fig.11b ergibt.
[0167] Dargestellt ist ein kegelstumpfförmiges Profil für den ersten Anschlagfortsatz 28
und ein insgesamt rechteckiges Profil für den zweiten Anschlagfortsatz 29.
[0168] Wie hierzu ein Vergleich der Fig.12 und 13 zeigt, passt der kegelstumpfförmige Anschlagfortsatz
29 in eine entsprechend profilierte Ausnehmung 8 des Wendeschlüssels 1, während der
im Profil rechteckförmige Anschlagfortsatz 28 nur in die entsprechende Ausnehmung
8 des Wendeschlüssels 1 passt, die ebenfalls rechteckförmig ausgestaltet ist.
[0169] Weitere Ausführungsbeispiele für die Anordnung und Profilierung der Anschlagfortsätze
28, 29 ergeben sich aus Fig.14a bis g.
[0170] Die dort gezeigten Ausführungsbeispiele sind mit den selben Bezugszeichen versehen,
wie die bislang gezeigten Ausführungsbeispiele und verdeutlichen, dass sowohl die
Funktionslängen der Variationsschieber, der Anschlagfortsätze und der Ausnehmungen
als auch die Lage der Freigabetasche 32, deren Größe sowie deren Anzahl variierbar
ist.
[0171] Für die in Fig.14a bis g gezeigten Ausführungsbeispiele gelten die zu den dort gezeigten
Bezugszeichen gemachten Offenbarungen in entsprechender Weise.
Bezugszeichenliste
[0172]
- 1
- Wendeschlüssel
- 2
- Schlüsselschaft
- 3
- Schlüsselreide
- 4
- Schmalkante
- 5
- Breitseite
- 6
- Einschnitt
- 7
- Schlüsselspitze
- 8
- Ausnehmung
- 9
- Längsrichtung
- 10
- Profilrippe
- 11
- Querrichtung
- 12
- erste Variationskante
- 13
- zweite Variationskante
- 14
- erster Querbereich
- 15
- zweiter Querbereich
- 16
- Längsabstand
- 17
- Breite
- 17a
- geringere Breite
- 18
- Länge
- 19
- Profilzylinder
- 20
- Wendeschlüssel höchster Hierarchie
- 21
- Wendeschlüssel geringerer Hierarchie
- 22
- Wendeschlüssel unterster Hierarchie
- 23
- Stegbereich
- 24
- Stiftzuhaltung
- 25
- Schließkern
- 26
- Schlüsselkanal
- 27
- Variationsschieber
- 28
- erster Anschlagfortsatz
- 29
- zweiter Anschlagfortsatz
- 30
- Längsausnehmung in 25
- 31
- Feder für 27
- 32
- Freigabetasche
- 33
- Sperrleiste
- 34
- Querfortsatz
- 34a
- Querfortsatz
- 35
- Kreiszylinderfläche
- 36
- Feder für 33
- 37
- Vertiefung
- 38
- Ausnehmung in 25
- 39
- Sperrstift
- T
- Tiefe
1. Wendeschlüssel (1) für Profilzylinder (19), wobei der Wendeschlüssel (1) auf seinen
beiden Schmalkanten (4) mit spiegelbildlich angeordneten Einschnitten (6) unterschiedlicher
Einschnitttiefen versehen ist, die bezüglich der beiden Schlüsselwendestellungen spiegelbildlich
angeordnet sind, und bei welchem auf beiden Breitseiten (5) des Schlüsselschafts (2)
von der Schlüsselspitze (7) ausgehende und sich ein Stück zur Schlüsselreide (3) erstreckende
Ausnehmungen (8) vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass jede der beiden Ausnehmungen (8) zumindest zwei unterschiedliche und voneinander
unabhängige quer (11) zur Längsrichtung (9) des Schlüsselschafts (2) verlaufende Variationskanten
(12,13) bildet, die über die jeweilige Ausnehmung (8) beide von der Schlüsselspitze
(7) aus unabhängig voneinander zugänglich sind und dass beide Variationskanten der
einen Breitseite bezüglich der beiden Schlüsselwendestellungen mit den beiden Variationskanten
der anderen Breitseite ebenfalls spiegelbildlich übereinstimmen.
2. Wendeschlüssel (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Variationskanten (12,13) jeder Ausnehmung (8) sich in unterschiedlichen Querbereichen
(14,15) des Schlüsselschafts (2) erstrecken und in Längsrichtung (9) einen Längsabstand
(16) voneinander aufweisen.
3. Wendeschlüssel (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jede Ausnehmung (8) an der Schlüsselspitze (7) mit einer Tasche von gleichbleibender
Breite (17) beginnt, an die sich eine Tasche geringerer Breite (17a) anschließt und
dass die Variationskanten (12,13) am Ende jeder Tasche gebildet werden.
4. Wendeschlüssel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass jede Ausnehmung (8) über ihre gesamte Länge (18) eine gleichbleibende Tiefe aufweist.
5. System aus Wendeschlüsseln (1) für ein System aus zugeordneten Profilzylindern (19)
mit einer herstellerseitig vorgegebenen Anordnung von Profilrippen (10), welche einzelne
Schlüsselquerschnitte bilden, wobei Wendeschlüssel (1) und Profilzylinder (19) Zutrittsberechtigungen
in vorbestimmter Hierarchie bilden derart, dass die Wendeschlüssel höchster Hierarchie
(20) alle Profilzylinder schließen, die Wendeschlüssel geringerer Hierarchie (21)
Profilzylinder ihrer Hierarchie oder untergeordneter Hierarchie schließen und die
Wendeschlüssel unterster Hierarchie (22) nur die Profilzylinder der untersten Hierarchie
schließen, dadurch gekennzeichnet, dass in diesem System zumindest die Wendeschlüssel höchster Hierarchie (20) mit den Merkmalen
der Ansprüche 1 bis 4 ausgestattet sind.
6. System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Wendeschlüssel geringerer Hierarchie (21) mit Ausnehmungen (8) versehen sind,
welche auf jeder Breitseite Ausnehmungen mit höchstens einer einzigen Variationskante
(12;13) nach einem der Ansprüche 1 bis 4 aufweisen, die jeweils quer zur Längsrichtung
des Schlüsselschafts verlaufen und die beide bezüglich der beiden Schlüsselwendestellungen
zueinander spiegelbildlich angeordnet sind.
7. System nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Wendeschlüssel unterster Hierarchie (22) keine Ausnehmungen mit den Merkmalen
nach einem der Ansprüche 1 bis 4 oder 6 ausgestaltet sind.
8. Profilzylinder (19) und Wendeschlüssel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei
der Profilzylinder (19) in seinem Stegbereich (23) mit einreihig angeordneten Stiftzuhaltungen
(24) ausgestattet ist, die von den Einschnitten (6) des in den Schlüsselkanal (26)
eingesteckten Wendeschlüssels (1) ausgerichtet werden, dadurch gekennzeichnet, dass im Schließkern (25) des Profilzylinders (19) ein Variationsschieber (27) vorgesehen
ist, der zwei in Längsrichtung (9) des Schlüsselkanals (26) hintereinander und in
Querrichtung (11) auf Höhe jeweils einer der Variationskanten (12;13) des eingesteckten
Wendeschlüssels (1) angeordnete und von einer Seite in den Schlüsselkanal (26) hineinragende
Anschlagfortsätze (28,29) aufweist, und dass der Schließkern (25) eine Längsausnehmung
(30) besitzt, innerhalb welcher der Variationsschieber (27) axial verlagerbar ist.
9. Profilzylinder (19) und Wendeschlüssel (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Variationsschieber (27) am inneren Ende des Schließkerns (25) sitzt.
10. Profilzylinder (19) und Wendeschlüssel (1) nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Variationsschieber (27) durch eine Feder (31) in Richtung zum äußeren Ende des
Schließkerns (25) in definierte Endstellung verlagerbar ist.
11. Profilzylinder (19) und Wendeschlüssel (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsausnehmung (30) im Schließkern (25), welche den Variationsschieber (27)
aufnimmt, von einer sekantial im Schließkern (25) verlaufenden Ausnehmung (38) gekreuzt
wird, und dass der Variationsschieber (27) in zumindest einer vorbestimmten Axialposition
an seiner mit der Ausnehmung (38) kämmenden Stelle eine Freigabetasche (32) aufweist,
wobei in der sekantialen Ausnehmung (38) ein Querfortsatz (34) einer Sperrleiste (33)
geführt wird, welche bei nicht in der Freigabetasche (32) befindlichem Querfortsatz
(34) die Kreiszylinderfläche (35) zwischen Schließkern (25) und Gehäuse des Profilzylinders
(19) durchquert.
12. Profilzylinder (19) und Wendeschlüssel (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrleiste (33) in Richtung zum Gehäuse des Profilzylinders (19) durch Feder
(36) beaufschlagt ist.
13. Profilzylinder (19) und Wendeschlüssel (1) nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrleiste (33) in einer derart geformten Vertiefung (37) des Gehäuses des Profilzylinders
(19) sitzt, dass sie bei in Freigabestellung ausgerichteter Freigabetasche (32) des
Variationsschiebers (27) durch Drehung des Schließkerns (25) aus der Vertiefung (37)
des Gehäuses des Profilzylinders (19) herausgleitet.
14. Profilzylinder (19) und Wendeschlüssel (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass Profilzylinder (19) und Wendeschlüssel (1) Bestandteil einer Schließanlage, bestehend
aus mehreren Profilzylindern und Wendeschlüsseln (20,21,22) in vorbestimmter Hierarchie
von Zutrittsberechtigungen sind.
15. Profilzylinder (19) und Wendeschlüssel (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass Profilzylinder (19) und Wendeschlüssel (1) Bestandteil einer Gruppe von Profilzylindern
(19) und Wendeschlüsseln (20,21,22) mit unterschiedlichen Sicherheitsanforderungen
sind, wobei zumindest die Profilzylinder (19) höherer Sicherheitsanforderungen mit
Variationsschiebern (27) ausgerüstet sind.
16. Profilzylinder (19) und Wendeschlüssel (1) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilzylinder (19) geringerer Sicherheitsanforderungen ohne Variationsschieber
ausgerüstet sind.