[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erstellen einer Bohrung im Boden durch Verdrängerbohren,
bei dem ein Bohrstrang, der in einem unteren Bereich zumindest einen querschnittsvergrößerten
Verdrängerbereich aufweist, drehend in den Boden eingefahren wird, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Erstellen einer Bohrung im Erdboden
durch Verdrängerbohren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 11. Eine solche Vorrichtung
ist ausgebildet mit einem Bohrstrang, der in einem unteren Bereich zumindest einen
querschnittsvergrößerten Verdrängerbereich aufweist, und einer Antriebseinrichtung
zum drehenden Antreiben und axialen Verschieben des Bohrstranges.
[0003] Bei einem bekannten Verdrängerbohrverfahren wird ein Bohrstrang, der im Bereich seines
bodenseitigen Endes einen Verdrängerbereich aufweist, in den Boden eingebracht. In
diesem Verdrängerbereich ist der Bohrstrang verglichen mit darunter angeordneten Bohrstrangbereichen
durchmessergrößer ausgebildet. Im Verdrängerbereich wird anstehendes Bohrmaterial
unter Ausbildung eines Hohlraumes und unter Verdichtung benachbarter Bodenbereiche
radial bezüglich dem Bohrstrang verdrängt. In den entstehenden Hohlraum kann ein Füllmaterial
zur Bildung eines Gründungselementes eingebracht werden. Verfahren zum Verdrängerbohren
gehen beispielsweise aus der
DE 103 44 353 A1 und der
DE 42 20 976 C1 hervor.
[0004] Zur Tragfähigkeitsbestimmung sind Rammsondierungen, beispielsweise der "Standard
Penetration Test" (SPT) bekannt. Beim Standard Penetration Test wird eine normierte
Rammsonde in den Boden eingebracht und die Zahl der Rammschläge gemessen, die für
das Einbringen der Sonde um eine bestimmte Distanz erforderlich sind. Durch Verrechnung
der ermittelten Schlagzahl mit empirischen Faktoren auf Basis der Bodenart kann die
Grenztragfähigkeit von Pfählen abgeschätzt werden. Bei einem Verdrängerbohrverfahren
kann ein solches Vorgehen jedoch vergleichsweise aufwändig sein, da zusätzlich zur
Bohreinrichtung auch eine Rammeinrichtung bereitgestellt werden muss. Darüber hinaus
kann die Genauigkeit für bestimmte Anwendungsfelder nicht hinreichend hoch sein.
[0005] Die
EP 0 842 329 B1 offenbart ein Bohrverfahren, bei dem anstehendes Bodenmaterial mittels einer Bohrschnecke
längs eines Bohrgestänges zutage gefördert wird, ohne dass ein radiales Verdrängen
gegeben ist. Dabei ist vorgesehen, die Drehgeschwindigkeit, die Eindringrate und/oder
das Drehmoment an der Bohrschnecke zu bestimmen und derart zu kontrollieren, dass
die Schneckenwendeln mit Bodenmaterial beladen sind, welches von der Schneckenspitze
stammt. Insbesondere soll die Eindringgeschwindigkeit so an die Fördergeschwindigkeit
des Schneckenbohrers angepasst werden, dass weder zu viel Material gefördert wird
und ein Verstopfen der Schneckenwendeln droht, noch zu wenig Material gefördert wird
und ein Einstürzen des Bohrlochs droht.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verdrängerbohrverfahren und eine Verdrängerbohrvorrichtung
anzugeben, welche in besonders einfacher und wirtschaftlicher Weise die Erstellung
von Bohrungen erlauben.
[0007] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst. Bevorzugte Ausführungsbeispiele des Verfahrens
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass Betriebsparameter
des Bohrstranges beim Einfahren des Bohrstranges in den Boden erfasst werden und dass
die Betriebsparameter zur Bestimmung der Tragfähigkeit der Bohrung herangezogen werden.
[0009] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass ein Zusammenhang zwischen den beim
Einbringen eines Verdrängerbohrwerkzeuges in den Boden herrschenden Betriebsparametern
und der Tragfähigkeit der hierbei entstehenden Bohrung besteht. Dieser Zusammenhang
kann unter anderem darin begründet liegen, dass beim Verdrängerbohren eine gezielte
radiale Verdrängung und somit Verdichtung des umgebenden Bodenmaterials stattfindet,
wobei die Verdichtungseigenschaften wiederum mit der Tragfähigkeit zusammenhängen.
[0010] Gemäß der Erfindung wird die Tragfähigkeit aufgrund von Messungen ermittelt, die
unmittelbar während des Herstellens der Verdrängerbohrung am Verdrängerbohrwerkzeug
getätigt werden. Das aufwändige Niederbringen spezieller Sondierungsbohrungen mittels
eigenständiger Sondierungsvorrichtungen kann somit entfallen, so dass erfindungsgemäß
ein besonders niedriger Aufwand und eine besonders hohe Wirtschaftlichkeit gegeben
sind. Da darüber hinaus die Tragfähigkeitsdaten unmittelbar an der eigentlichen Bohrung
selbst bestimmt werden können und nicht an von der Bohrung beabstandeten Sondierungsstellen
ermittelt werden müssen, ist erfindungsgemäß eine besonders genaue Tragfähigkeitsbestimmung
möglich, welche die Bodenverhältnisse an der eigentlichen Bohrung besonders gut widerspiegelt.
[0011] Geeigneterweise wird ein beim Einfahren des Bohrstranges im Boden gebildeter Hohlraum
mit einem insbesondere aushärtbaren Füllmaterial verfüllt, wodurch ein Gründungselement
erhalten werden kann. Bei der bestimmten Tragfähigkeit kann es sich in diesem Fall
um die Tragfähigkeit des Gründungselementes handeln. Das Verfüllen kann während und/oder
nach dem Einfahren des Bohrstranges erfolgen.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden zumindest das Drehmoment
am Bohrstrang, die Eindringtiefe des Bohrstranges pro Umdrehung und/oder die Eindringkraft
des Bohrstranges als Betriebsparameter herangezogen. Dies erlaubt eine besonders genaue
Charakterisierung des durchörterten Bodens und somit eine besonders genaue Bestimmung
der Tragfähigkeit. Es können zum Bestimmen der genannten Messgrößen auch weitere Messgrößen
herangezogen werden, die mit zumindest einer der genannten Messgrößen in einer Beziehung
stehen. Beispielsweise kann der Hydraulikdruck an einem Hydraulikdrehantrieb für den
Bohrstrang bestimmt werden und hieraus das Drehmoment am Bohrstrang ermittelt werden.
[0013] Besonders vorteilhaft ist es, dass zur Bestimmung der Tragfähigkeit der Bohrung ein
Quotient aus dem Drehmoment am Bohrstrang und der Eindringtiefe des Bohrstranges pro
Umdrehung gebildet wird und hieraus eine Tragfähigkeitskennzahl ermittelt wird.
[0014] Die Tragfähigkeitskennzahl α kann eine Funktion f des Quotienten des Drehmomentes
M am Bohrstrang zur Eindringtiefe des Bohrstranges pro Umdrehung

sein:

[0015] Insbesondere kann die Kennzahl α unmittelbar das Verhältnis vom Drehmoment M, mit
dem der Bohrstrang beaufschlagt wird, zur Eindringtiefe pro Umdrehung

sein:

[0016] Die Kennzahl α kann beispielsweise die Bodenart der durchörterten Bodenschicht charakterisieren.
[0017] Nach der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die ermittelten Betriebsparameter und/oder
die ermittelte Tragfähigkeitskennzahl zur Bestimmung der Tragfähigkeit mit einer Wertetabelle
verglichen werden. Hierdurch wird eine besonders einfache Tragfähigkeitsbestimmung
ermöglicht. Die Wertetabelle kann beispielsweise empirisch ermittelt werden.
[0018] Eine besonders einfache und wirtschaftliche Tragfähigkeitsbestimmung ist nach der
Erfindung ferner dadurch gegeben, dass zum Ermitteln einer Zuordnungsvorschrift zwischen
den Betriebsparametern und der Tragfähigkeit und/oder einer Zuordnungsvorschrift zwischen
der Tragfähigkeitskennzahl und der Tragfähigkeit vorab Probebohrungen in Bodenschichten
mit bekannten Eigenschaften durchgeführt werden. Durch Vergleich der in unbekannten
Bodenschichten ermittelten Betriebsparameter und/oder der hierin ermittelten Tragfähigkeitskennzahl
mit den bei den Probebohrungen ermittelten Werten kann auf die Tragfähigkeit der unbekannten
Bodenschicht geschlossen werden. Insbesondere kann die Tragfähigkeit der unbekannten
Bodenschicht mit der Tragfähigkeit einer bekannten Bodenschicht gleichgesetzt werden,
sofern zwischen den Betriebsparametern und/oder der Tragfähigkeitskennzahl zumindest
annähernd Übereinstimmung besteht. Die Probebohrungen dienen somit zur Kalibrierung
des erfindungsgemäßen Verfahrens und/oder der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Die Eigenschaften
der Bodenschichten, in denen die Probebohrungen vorgenommen werden, insbesondere deren
Tragfähigkeit, werden vorzugsweise messtechnisch ermittelt. Hierzu kann ein beliebiges
bekanntes Verfahren, beispielsweise ein Rammsondierungsverfahren, zum Einsatz kommen.
[0019] Für eine besonders genaue Charakterisierung des durchörterten Bodens ist es vorteilhaft,
dass zumindest einer der Betriebsparameter in Abhängigkeit von der Eindringtiefe des
Bohrstranges im Boden erfasst wird. Vorzugsweise werden alle zur Tragfähigkeitsbestimmung
verwendeten Betriebsparameter tiefenabhängig erfasst. Eine tiefenabhängige Erfassung
erlaubt es, die Lage und/oder die Mächtigkeit tragfähiger Schichten zu ermitteln.
Insbesondere kann der eindringtiefenabhängige Betriebsparameter zur Bestimmung eines
Tiefenprofils der Tragfähigkeit herangezogen werden. Beispielsweise kann die Tragfähigkeitskennzahl
über der Eindringtiefe des Bohrstranges ermittelt werden, wodurch das Tiefenprofil
der Tragfähigkeit charakterisiert werden kann.
[0020] Ferner ist nach der Erfindung vorteilhaft, dass zumindest einer der Betriebsparameter
für vorher bestimmte Eindringtiefebereiche des Bohrstranges im Boden ermittelt wird.
Die Eindringtiefebereiche können beispielsweise etwa 3 Meter betragen. Durch eine
solche bereichsweise Messung kann der Aufwand bei der Datenerfassung verringert werden.
Eine bereichsweise Ermittlung der Betriebsparameter bringt darüber hinaus eine gewisse
Mittelwertbildung mit sich, so dass kurzzeitige Schwankungen in den Betriebsparametern,
die von lokalen Inhomogenitäten im Boden herrühren, nicht übermäßig ins Gewicht fallen.
[0021] Zur Bestimmung der Tragfähigkeit aus den Betriebsparametern und/oder zur Bestimmung
der Tragfähigkeitskennzahl ist geeigneterweise eine Rechenvorrichtung, insbesondere
ein Computer, vorgesehen, der mit Aufnehmern für die Betriebsparameter und/oder für
Messgrößen, die mit den Betriebsparametern in Beziehung stehen, in Signalverbindung
steht.
[0022] Besonders vorteilhaft ist es, dass eine Endtiefe der Bohrung in Abhängigkeit von
den ermittelten Betriebsparametern, insbesondere von der ermittelten Tragfähigkeitskennzahl,
eingestellt wird. Beispielsweise kann vorgesehen sein, automatisch so weit zu bohren,
bis eine Bodenschicht mit einer vorher bestimmten Grenztragfähigkeit erreicht ist.
[0023] Insbesondere für einen besonders hohen Bohrfortschritt ist es vorteilhaft, dass der
Bohrstrang im Bereich des Verdrängerbereiches zumindest eine Förderwendel aufweist.
Vorzugsweise kann die Förderwendel zwischen der Bohrstrangspitze und dem Verdrängerbereich
vorgesehen sein und dazu dienen, am Bohrstrang anstehendes Bodenmaterial abzuarbeiten
und zum Verdrängerbereich zu fördern.
[0024] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zum Erfassen
von Betriebsparametern des Bohrstranges beim axialen Einfahren des Bohrstranges in
den Boden vorgesehen sind, und dass eine Recheneinrichtung vorgesehen ist, welche
die Betriebsparameter zur Bestimmung der Tragfähigkeit der Bohrung in eine mathematische
Beziehung setzt.
[0025] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung kann insbesondere zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens eingerichtet sein, wodurch sich die in diesem Zusammenhang erläuterten
Vorteile erzielen lassen.
[0026] Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert,
die schematisch in der beigefügten Zeichnung dargestellt sind. Hierbei zeigt schematisch:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
[0027] Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verdrängerbohrvorrichtung ist in
Fig. 1 dargestellt. Die Vorrichtung weist einen Bohrstrang 10 auf, der mittels einer
Antriebseinrichtung 41 in Pfeilrichtung in Drehung versetzt werden kann und in Pfeilrichtung
axial verfahren werden kann. Nahe seiner Spitze weist der Bohrstrang 10 einen Verdrängerbereich
20 auf, in welchem der Bohrstrang 10 verglichen mit den darüber und den darunter angeordneten
Bereichen durchmessergrößer ausgebildet ist. Auf der der Spitze des Bohrstranges 10
zugewandten Seite des Verdrängerbereiches 20 ist am Bohrstrang 10 eine erste Förderwendel
11 angeordnet. Auf der der Spitze des Bohrstranges 10 abgewandten Seite des Verdrängerbereiches
20 ist eine zweite Förderwendel 12 am Bohrstrang 10 vorgesehen.
[0028] Beim rotierenden Einfahren des Bohrstranges 10 in den Boden 3 wird an der Spitze
des Bohrstranges 10 anstehendes Bodenmaterial abgearbeitet. Dieses abgearbeitete Bodenmaterial
wird von der unteren Förderwendel 11 längs des Bohrstranges 10 in den Verdrängerbereich
20 gefördert. Aufgrund der Durchmesservergrößerung des Bohrstranges 10 im Verdrängerbereich
20 wird das axial geförderte abgearbeitete Bodenmaterial dabei radial zum Bohrgestänge
10 verdrängt und in benachbarte Bodenbereiche eingepresst. Somit wird im Boden 3 eine
Bohrung 1 erstellt, ohne dass abgearbeitetes Bodenmaterial zutage tritt und als Aushub
anfällt.
[0029] Die zur ersten Förderwendel 11 gegenläufig angeordnete obere Förderwendel 12 dient
zum Zuführen von Bodenmaterial, welches aus oberen Bohrungsbereichen in die Bohrung
1 einbricht, zum Verdrängerbereich 20, wo es ebenfalls radial in benachbarte Bodenbereiche
eingepresst wird.
[0030] In einem oberen Bereich des Bohrstranges 10 ist dieser glatt, das heißt ohne Förderwendel
ausgebildet. Eine zutage tretende Förderwendel ist bei einem Verdrängerbohrverfahren
nicht erforderlich, da das abgearbeitete Bodenmaterial im Boden verbleibt.
[0031] Am Bohrstrang 10 ist eine Aufnehmereinrichtung 51 vorgesehen, mit der die Eindringtiefe
des Bohrstranges 10 pro Umdrehung des Bohrstranges 10 bestimmt werden kann. Eine weitere
Aufnehmereinrichtung 52 ist an der Antriebseinrichtung 41 vorgesehen und dient zur
Bestimmung des Drehmomentes, mit dem der Bohrstrang 10 von der Antriebseinrichtung
41 beaufschlagt wird. Darüber hinaus kann mit der Aufnehmereinrichtung 52 die axial
gerichtete Eindringkraft am Bohrstrang 10 bestimmt werden. Beide Aufnehmereinrichtungen
51 und 52 stehen mit einer Recheneinrichtung 53 in Signalverbindung, insbesondere
in Leitungsverbindung. Diese Recheneinrichtung 53 dient zur Bestimmung der Tragfähigkeit
der Bohrung 1 aus dem aufgenommenen Drehmoment, der aufgenommenen Eindringtiefe pro
Umdrehung und der aufgenommenen Eindringkraft. Insbesondere kann die Recheneinrichtung
53 dazu dienen, aus den genannten Werten eine Tragfähigkeitskennzahl α zu bestimmen.
[0032] Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist der von der Bohrung 1 durchörterte Boden
3 drei übereinander angeordnete Bodenschichten 4, 4', 4" mit unterschiedlicher Tragfähigkeit
auf. Demgemäß ermittelt die Rechenvorrichtung 53 beim schrittweisen Durchdringen der
Bodenschichten 4, 4', 4" jeweils eine unterschiedliche Tragfähigkeitskennzahl α, α',
α".
1. Verfahren zum Erstellen einer Bohrung (1) im Boden (3) durch Verdrängerbohren, bei
dem
- ein Bohrstrang (10), der in einem unteren Bereich zumindest einen querschnittsvergrößerten
Verdrängerbereich (20) aufweist, drehend in den Boden (3) eingefahren wird,
dadurch gekennzeichnet,
- dass Betriebsparameter des Bohrstranges (10) beim Einfahren des Bohrstranges (10) in den
Boden (3) erfasst werden, und
- dass die Betriebsparameter zur Bestimmung der Tragfähigkeit der Bohrung (1) herangezogen
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest das Drehmoment am Bohrstrang (10), die Eindringtiefe des Bohrstranges (10)
pro Umdrehung und/oder die Eindringkraft des Bohrstranges (10) als Betriebsparameter
herangezogen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Bestimmung der Tragfähigkeit der Bohrung (1) ein Quotient aus dem Drehmoment
am Bohrstrang (10) und der Eindringtiefe des Bohrstranges (10) pro Umdrehung gebildet
wird und hieraus eine Tragfähigkeitskennzahl (α) ermittelt wird.
4. Verfahren nach einem der der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die ermittelten Betriebsparameter und/oder die ermittelte Tragfähigkeitskennzahl
(α) zur Bestimmung der Tragfähigkeit mit einer Wertetabelle verglichen werden.
5. Verfahren nach einem der der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Ermitteln einer Zuordnungsvorschrift zwischen den Betriebsparametern und der
Tragfähigkeit und/oder zum Ermitteln einer Zuordnungsvorschrift zwischen der Tragfähigkeitskennzahl
(α) und der Tragfähigkeit vorab Probebohrungen in Bodenschichten mit bekannten Eigenschaften
durchgeführt werden.
6. Verfahren nach einem der der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest einer der Betriebsparameter in Abhängigkeit von der Eindringtiefe des Bohrstranges
(10) im Boden (3) erfasst wird, wobei der eindringtiefenabhängige Betriebsparameter
insbesondere zur Bestimmung eines Tiefenprofils der Tragfähigkeit herangezogen wird.
7. Verfahren nach einem der der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest einer der Betriebsparameter für vorher bestimmte Eindringtiefebereiche
des Bohrstranges (10) im Boden (3) ermittelt wird.
8. Verfahren nach einem der der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Endtiefe der Bohrung (1) in Abhängigkeit von den ermittelten Betriebsparametern
eingestellt wird.
9. Verfahren nach einem der der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bohrstrang (10) im Bereich des Verdrängerbereiches (20) zumindest eine Förderwendel
(11, 12) aufweist.
10. Verfahren nach einem der der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein beim Einfahren des Bohrstranges (10) im Boden (3) gebildeter Hohlraum mit einem
insbesondere aushärtbaren Füllmaterial verfüllt wird und ein Bohrpfahl gebildet wird.
11. Vorrichtung zum Erstellen einer Bohrung (1) im Boden (3) durch Verdrängerbohren, insbesondere
zum Durchführen des Verfahrens nach einem der vorstehenden Ansprüche, mit
- einem Bohrstrang (10), der in einem unteren Bereich zumindest einen querschnittsvergrößerten
Verdrängerbereich (20) aufweist, und
- einer Antriebseinrichtung zum drehenden Antreiben und axialen Verschieben des Bohrstranges
(10),
dadurch gekennzeichnet,
- dass Mittel zum Erfassen von Betriebsparametern des Bohrstranges (10) beim axialen Einfahren
des Bohrstranges (10) in den Boden (3) vorgesehen sind, und
- dass eine Recheneinrichtung (53) vorgesehen ist, welche die Betriebsparameter zur Bestimmung
der Tragfähigkeit der Bohrung (1) in eine mathematische Beziehung setzt.