(19)
(11) EP 1 944 146 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.07.2008  Patentblatt  2008/29

(21) Anmeldenummer: 08100181.0

(22) Anmeldetag:  08.01.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B28B 7/16(2006.01)
B28B 7/34(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK

(30) Priorität: 09.01.2007 DE 102007002095
27.03.2007 DE 102007015270

(71) Anmelder: P.V. Betonfertigteilwerke GmbH
63456 Hanau (DE)

(72) Erfinder:
  • Der Erfinder hat auf seine Nennung verzichtet.

(74) Vertreter: Stoffregen, Hans-Herbert 
Patentanwalt Friedrich-Ebert-Anlage 11b
63450 Hanau
63450 Hanau (DE)

   


(54) Verfahren zum Herstellen eines Schachtunterteils


(57) Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Schachtunterteils aus Beton mit individuell gestaltbarem Gerinne unter Verwendung einer Form mit einem von einem Formmantel (12) umgebenden Formkern (14), auf dem zumindest ein das Gerinne des Schachtunterteils vorgebender Formkörper (32) angeordnet wird, eine Betonmischung eingefüllt und das so hergestellte Schachtunterteil nach zumindest Teilverfestigung entformt wird, wobei zwischen dem Formkörper (32) und dem Formkern (14) und/oder dem Formmantel (12) und/oder Abschnitten des Formkörpers (36,38) vorhandener Zwischenraum und/oder Unebenheiten mit einem Abdeckmaterial abgedeckt und/oder ausgefüllt werden. Um vor Ort Schachtböden mit individuell gestaltbarem Gerinne bzw. Bermenverlauf herstellen zu können, wobei Nacharbeiten nach dem Entformen bzw. sonstige Arbeiten an dem Schachtunterteil, soweit dessen Berme bzw. Gerinne betroffen sind, nicht erforderlich sein sollen, wird vorgeschlagen, dass auf dem Formkern (14) ein wieder verwendbarer Formkörper aus Kunststoffmaterial angeordnet wird und dass als Abdeckmaterial ein aushärtbares von dem Schachtunterteil entfernbares Abdeckmaterial in Form zumindest eines Materials aus der Gruppe Gips, Gipsmaterial, Gips-Zement-Gemisch, Kitt, Knetmasse oder zumindest eines diese Materialien enthaltendes Material verwendet wird.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Schachtunterteils aus Beton mit individuell gestaltbarem Gerinne unter Verwendung einer Form mit einem von einem Formmantel umgebenden Formkern, auf dem zumindest ein das Gerinne des Schachtunterteils vorgebender Formkörper angeordnet wird, eine Betonmischung eingefüllt und das so hergestellte Schachtunterteil nach zumindest Teilverfestigung entformt wird, wobei zwischen dem Formkörper und dem Formkern und/oder dem Formmantel und/oder Abschnitten des Formkörpers vorhandener Zwischenraum und/oder Unebenheiten mit einem Abdeckmaterial abgedeckt und/oder ausgefüllt werden.

[0002] Ein entsprechendes Verfahren ist der DE-A-103 17 321 zu entnehmen. Der Formkörper, der aus Einzelsegmenten zusammengesetzt sein kann, besteht insbesondere aus einem Hartschaumkunststoff, der aus dem fertigen Schachtunterteil entfernt wie herausgeschlagen wird. Sofern die Einzelsegmente bzw. der Formkörper eine raue Oberfläche aufweisen, kann auf diese eine zugeschnittene Folie oder eine flüssige oder pastöse Substanz aufgebracht werden, die das Entformen erleichtert. Unabhängig hiervon werden der Formkörper bzw. dessen Segmente unmittelbar auf der vorzugsweise dachförmig geneigten Außenseite des Bodens des Formkerns angeordnet und zum Beispiel mittels Schrauben lösbar verbunden. Fugen oder offenporige Bereiche der Formkörper können durch zugeschnittene Folien oder von flüssigen oder pastösen Substanzen abgedeckt werden. Ein entsprechendes Verfahren ist auch der AT-A-500 886 zu entnehmen.

[0003] Nachteil des bekannten Verfahrens ist es, dass das Entfernen des Formkörpers häufig zu Problemen führt. Auch ist festzustellen, dass in Abhängigkeit zum einen von dem Material des nicht wieder verwendbaren Formkörpers und zum anderen von der aufgebrachten Betonmasse ein teilweises Zusammendrücken des Formkörpers erfolgt, so dass eine Nachbearbeitung des Gerinnes nach dem Entformen des Schachtunterteils erforderlich ist.

[0004] Aus der AT-U-001 821 ist eine Form für das Herstellen von Schachtunterteilen bekannt. Dabei weist der Formkern eine sich zum Boden des herzustellenden Schachtunterteils hin verjüngende Form auf, wobei an der Außenfläche des Formkerns anliegend wenigstens zwei Gerinneformkörper vorgesehen sind, die mit der Form verschweißt werden.

[0005] Die DE-A-103 09 025 bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Herstellung von Schachtunterteilen. Formstücke, mittels der das Gerinne geformt wird, besitzen Aussparungen, in die seitlich oder frontal andere Formstücke eingeschoben werden können.

[0006] Die EP-B-0 755 760 bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Formen von Kanalisationsschächten, bei denen Schacht und Gerinne einen Monolith bilden. Zur Ausbildung des Gerinnes werden auf den Formkern mehrere, eine Form bildende Schablonen angeordnet, über die das Gefälle des Gerinnes vorgegeben wird.

[0007] Zur Herstellung von Kanalisationsschächten können vorgefertigte Schachtböden verwendet werde, die in vorhandene Schalungssysteme einsetzbar sind. Die Schachtböden werden getrennt von den Kanalschächten hergestellt, so dass eine Lagerhaltung erforderlich ist, um Schächte mit individuellem Verlauf und Neigung des Gerinnes bzw. der Berme herstellen zu können (siehe Prospekt PRECO, ZNL P.V. Holding AG, D-31600 Uchte). Dabei besteht der Schachtboden schachtinnenseitig aus Polyurethan und weist rückseitig eine Besplittung mit aus dieser vorstehender Bewehrung auf.

[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass vor Ort Schachtböden mit individuell gestaltbarem Gerinne bzw. Bermenverlauf hergestellt werden können, wobei Nacharbeiten nach dem Entformen bzw. sonstige Arbeiten an dem Schachtunterteil, soweit dessen Berme bzw. Gerinne betroffen sind, nicht erforderlich sind.

[0009] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass auf dem Formkern ein wieder verwendbarer Formkörper aus Kunststoffmaterial angeordnet wird und dass als Abdeckmaterial ein aushärtbares und von dem Schachtunterteil entfernbares Abdeckmaterial verwendet wird. Dabei besteht das Abdeckmaterial aus zumindest einem Material aus der Gruppe Gips, Gipsmaterial, Gips-Zement-Gemisch, Kitt, Knetmasse oder das Abdeckmaterial enthält zumindest ein Material dieser Gruppe.

[0010] Insbesondere handelt es sich bei dem Abdeckmaterial um eine Mischung aus Gips und Zement, wobei der Gipsanteil 60 bis 80 % und der Zementanteil 40 bis 20 % beträgt. Insbesondere sollte ein Verhältnis zwischen Gips und Zement von 7 : 3 gegeben sein. Der Zement bewirkt im Wesentlichen eine Verfärbung des Gipses in den Farbton, den der Schacht aufweist. Somit muss keine individuelle Anpassung an die Farbe des Schachtes erfolgen, die von dem eingesetzten Zement abhängig ist. Ungeachtet dessen härtet das Abdeckmaterial aufgrund des hohen Gipsanteils schnell aus und kann problemlos rückstandsfrei nach dem Entschalen entfernt werden.

[0011] Verwendeter Kitt, der insbesondere Calciumcarbonat und Leinölfirnis enthält, ist leicht verformbar, so dass Unebenheiten problemlos ausgeglichen werden können. Gleiches gilt für die Knetmasse, die ton- bzw. wachsähnlich ist.

[0012] Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, sofern das Abdeckmaterial gefärbt werden soll, geeignete Farbstoffe zuzusetzen.

[0013] Insbesondere besteht der Formkörper aus mehreren Abschnitten, die zusammengesetzt werden, wobei die Übergänge zwischen den Abschnitten mit dem Abdeckmaterial abgedeckt werden.

[0014] So kann der Formkörper aus einem vorzugsweise gradlinig verlaufenden ersten Abschnitt und einem ansetzbaren zweiten Abschnitt zusammengesetzt werden, wobei Übergänge zwischen dem ersten und dem zweiten Abschnitt mit dem Abdeckmaterial ausgefüllt werden, d.h. vorhandene Fugen werden ausgefüllt. Somit bietet sich eine glatte Oberfläche der zusammengesetzten Abschnitte mit der Folge, dass sich ein Schachtunterteil mit einem Gerinne ergibt, dessen Außenfläche glatt ausgebildet ist.

[0015] Des Weiteren können der bzw. die Abschnitte in ihren freien Enden entfernbare Anschlussformteile wie Muffenanschlüsse aufweisen, die vor dem Entformen von dem Formkörper entfernt werden.

[0016] Der Formkörper, d.h. der bzw. die Abschnitte sollten des Weiteren auf dem Formkern befestigt werden, um ein einfaches Lösen vom Beton beim Entformen sicherzustellen.

[0017] Zusätzlich kann auf dem Formkörper ein Trennmittel aufgebracht werden, um das Lösen zu erleichtern. Als Trennmittel wird insbesondere ein solches auf Wachsbasis verwendet.

[0018] Des Weiteren ist vorgesehen, dass die Form auf einer verfahrbaren Fläche angeordnet wird, die Durchbrüche im Bereich vom Spitzende des Schachts abdeckendem Formteil aufweisen, und dass zum Entformen des Schachts die Durchbrüche von Hydraulikstempeln zum Anheben des Schachts durchsetzt werden. Dabei kann das Entformen ca. 3 bis 4 Stunden nach Einfüllen des Betons in die Form erfolgen.

[0019] Das Anordnen der Form auf einer verfahrbaren Unterlage wie Palette zeigt den Vorteil, dass bei der Herstellung ein hoher Durchsatz erzielbar ist, wobei eine eindeutige Positionierung allein beim Befüllen mit dem Beton sowie beim Entformen erforderlich ist. Ansonsten kann die Form an beliebigen Plätzen abgestellt werden.

[0020] Insbesondere ist vorgesehen, dass die Form mit der verfahrbaren Unterlage auf eine Entschalstation ausgerichtet wird, in dem stationär die Hydraulikstempel angeordnet und verfahrbar sind. Hierzu kann die verfahrbare Unterlage wie Palette in eine Station eingebracht werden, die sicherstellt, dass beim Durchstoßen der Hydraulikstempel ein Anheben der Palette nicht erfolgt. Mit anderen Worten wird die verfahrbare Unterlage wie Palette oberseitig von Halteelementen randseitig abgedeckt, die von der Entschalstation ausgehen.

[0021] Auf Grund der erfindungsgemäßen Lehre ergibt sich eine vereinfachte Herstellung von Schachtunterteilen mit individuell gestaltbaren Gerinnen, wobei der besondere Vorteil gegeben ist, dass die Formkörper wieder verwendbar sind. Dies ist nach dem gattungsbildenden Stand der Technik nicht möglich. So werden die Formkörper aus dem Schachtunterteil herausgeschlagen, also zerstört.

[0022] Erfindungsgemäß bedarf es keiner Nachbearbeitungen des entformten Schachtunterteils, so dass sich ein vereinfachtes Handling ergibt, denn auch das Abdeckmaterial haftet nicht an dem Beton bzw. ist von diesem leicht lösbar. Es wird ausgeschlossen, dass eine Beschädigung des Gerinnes erfolgt, ein Nachteil, der beim Ausschlagen des Formkörpers nach dem gattungsbildenden Stand der Technik gegeben ist.

[0023] Gegenüber den vorgefertigten Schachtböden ergibt sich der Vorteil, dass unmittelbar vor Ort unter Verwendung einer modularen Bauweise ein Zusammensetzen der Formkörper und somit eine individuelle Gestaltung des Schachtunterteilbodens erfolgen kann, so dass Kostenersparnisse gegeben sind. Auch erübrigt sich ein Transport von vorgefertigten Schachtböden zu den Herstellungsorten der Schachtunterteile.

[0024] Die aus Kunststoffmaterial bestehenden Formkörper können aus PU oder anderen geeigneten Kunststoffmaterialien bestehen, die leicht herstellbar sind.

[0025] Um Gerinne mit mehreren Anschlüssen herzustellen, ist es nicht erforderlich, dass ein durchgehender Formkörper vorliegt. Vielmehr kann der Formkörper aus mehreren Abschnitten zusammengesetzt sein, wobei die Abschnitte aneinander stoßen sollten. Vorhandene Zwischenräume für die Fugen werden sodann mit dem Abdeckmaterial ausgefüllt, bei dem es sich insbesondere um Gips bzw. Gipsmaterial handelt.

[0026] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur aus den Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen -für sich und/oder in Kombination-, sondern aus der nachfolgenden Beschreibung von der Zeichnung zu entnehmenden bevorzugten Ausführungsbeispielen.

[0027] Es zeigen:
Fig. 1
eine Prinzipdarstellung einer Form zur Herstellung eines Schachtunterteils und
Fig. 2
einen Formkern mit auf diesem angeordneten aus mehreren Abschnitten bestehenden Formkörper.


[0028] Zur Herstellung eines Schachtunterteils kann eine Vorrichtung verwendet werden, die rein prinzipiell der Fig. 1 zu entnehmen ist. Die Vorrichtung 10 umfasst dabei einen Formmantel 12, in dem koaxial ein hohlzylindrischer Formkern 14 angeordnet ist.

[0029] Im Ausführungsbeispiel besteht der Formmantel 12 aus Muffenspiegeln 18 sowie Formmantelsegmenten 20, 22, die in einem Umfang überlappend angeordnet sind, dass der Formmantel 12 eine geschlossene Form aufweist. Sind in der Zeichnung nur zwei Muffenspiegel 18 gezeichnet, so kann entsprechend der Anzahl der nachstehend zu erläuternden Gerinne und Anschlüsse auch eine abweichende Anzahl vorliegen.

[0030] Damit die Formmantelabschnitte 18, 20, 22 zur Bildung des Formmantels 12 lagefixiert werden können, sind Spannringe 24, 26 vorgesehen, die in von den Formmantelabschnitten 18, 20, 22 abragende Aufnahmen wie in mit Schlitzen versehene Konsolen 28, 30 einbringbar sind. Da die den Formmantel 12 bildenden Elemente 18, 20, 22 von den Spannringen 24, 26 lagepositioniert sind, ist ein einfaches Verschieben der Elemente zueinander möglich, so dass die Muffenspiegel 18 im erforderlichen Umfang auf Muffenformteile ausrichtbar sind, die von dem nachstehend näher erläuterten wieder verwendbaren Formkörper zur Bildung eines Gerinnes in dem Schachtunterteil ausgehen.

[0031] Anzumerken ist zu der Darstellung der Fig. 1, dass der Formmantel 12 rein beispielhaft dargestellt worden ist und auch aus anderen Elementen bestehen kann, wie diese nach dem Stand der Technik zur Herstellung von Schachtunterteilen hinreichend bekannt sind. So kann auch eine Form benutzt werden, die nicht aus Metall, sondern aus mit Glasfasern verstärktem PU besteht. Der Formkern 14 besteht vorzugsweise aus Stahl, kann jedoch gleichfalls aus faserverstärktem Kunststoff ausgebildet sein.

[0032] Um das Schachtunterteil individuell in Bezug auf die Berme sowie das Gerinne auslegen zu können, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass auf den Formkern 14 ein wieder verwendbarer Formkörper 32 angeordnet wird, der aus Kunststoff besteht. Dabei wird der Formkörper 32 vorzugsweise auf der plan oder gewölbt verlaufenden Oberseite 34 befestigt.

[0033] Der Formkörper 32 kann einen Bermendeckel sowie den Verlauf der Geometrie des bzw. der Gerinne vorgebendes Aufsatzgerinne umfassen. Bermendeckel und Aufsatzgerinne können getrennte Bauteile sein, wobei etwaige Fugen oder Unstetigkeiten durch insbesondere Gipsmaterial ausgefüllt werden. Unabhängig hiervon muss der Formkörper 32 nicht zwingend einen Bermendeckel umfassen. Anstelle oder ergänzend zum Gipsmaterial kann zum Ausfüllen bzw. Glätten von Fugen bzw. Unstetigkeiten auch z. B. Kitt, Knetmasse oder ein Gips-Zement-Gemisch verwendet werden, wobei eine Einfärbung im gewünschten Umfang gegeben sein kann.

[0034] Im Ausführungsbeispiel besteht der Formkörper 32 aus zwei Segmenten oder Abschnitten 36, 38, die eine Einheit nicht bilden müssen. So weist der eine erste Abschnitt 36 einen geradlinigen Verlauf auf und ist endseitig mit Muffenanschlüssen 40, 42 lösbar verbunden, die auf die Muffenspiegel 18 ausrichtbar sind und an diesen bei ordnungsgemäßer Positionierung anliegen, so dass Beton nicht eindringen kann.

[0035] Um einen weiteren Anschluss des herzustellenden Gerinnes zur Verfügung zu stellen, wird an dem ersten Abschnitt 36 ein zweiter Abschnitt 38 im gewünschten Winkelverlauf zu dem ersten Abschnitt 36 ausgerichtet und angelegt, der gleichfalls einen Muffenanschluss 44 aufweist, der auf einem nicht dargestellten Muffenspiegel ausgerichtet ist.

[0036] Eine feste Verbindung zwischen dem ersten und zweiten Abschnitt 36, 38 ist nicht erforderlich, gleichwenn die Abschnitte 36, 38 auf der Oberfläche 34 des Formkerns 14 mittels z.B. Schrauben fixiert sein sollten. Wandzwischenräume zwischen dem ersten und zweiten Abschnitt 36, 38 werden mit einem aushärtbaren Material wie insbesondere Gips bzw. eine Mischung aus Gips und dem Zement, der für den Schacht verwendet wird, um eine Einfärbung zu erreichen, ausgefüllt, wobei das Material derart aufgetragen wird, dass sich eine glatte Oberfläche ergibt. Auch kann das entsprechende Material im Übergangsbereich zwischen den Muffenanschlüssen 40, 42, 44 und den Innenflächen des Formmantels 12 aufgetragen werden, um etwaige Lücken bzw. Zwischenräume zu füllen. Dabei sollte das Gipsmaterial derart verteilt werden, dass der Formkörper 32 außenseitig eine glatte Oberfläche bildet. Anstelle von Gips kann auch ein anderes geeignetes Material benutzt werden.

[0037] An Hand der Fig. 2 sind noch einmal die wesentlichen die Erfindung prägenden Merkmale dargestellt. So ist auf der Oberfläche 34 des Formkerns 14 der erste Abschnitt 36 des Formkörpers 32 angeordnet, der mit einem nicht dargestellten Bermendeckel verbunden sein kann. Der erste Abschnitt 36 ist endseitig mit Muffenansätzen 40, 42 verbunden. Von dem ersten Abschnitt 36 geht zur Bildung eines weiteren Anschlusses ein zweiter Abschnitt 38 aus, der gleichfalls einen entfernbaren Muffenansatz 44 aufweist. Die Verbindungsbereiche zwischen erstem und zweiten Abschnitt 36, 38 sind mit Gipsmaterial abgedeckt, wie die verstärkte Linie in Fig. 2 verdeutlicht, die mit dem Bezugszeichen 46 gekennzeichnet ist. Entsprechend kann auch der Übergangsbereich zwischen dem ersten und zweiten Abschnitt 36, 38 und einem nicht dargestellten Bermendeckel bzw. der Oberfläche 34 des Formkerns 14 ausgefüllt werden.

[0038] Auf Grund der erfindungsgemäßen Lehre ergibt sich der Vorteil, dass wieder verwendbare Formkörper 32 eingesetzt werden können, um Schachtunterteile mit gewünschtem Gerinneverlauf herzustellen. Dabei kann der Formkörper 32 umfangsseitig mit einem Trennmittel, z. B. auf Wachsbasis, bestrichen werden, um ein einfaches Lösen von dem zumindest teilweise abgebundenen Beton beim Entformen des Schachtunterteils sicherzustellen. Vorzugsweise wird ein übliches Betontrennmittel benutzt.

[0039] Beton kann z. B. nicht in Öffnungen bzw. Hinterschneidungen des Formteils 32 eindringen, wodurch beim Entformen eine Beschädigung des Gerinnes erfolgen würde; denn die entsprechenden Bereiche sind mit dem Gipsmaterial oder einem gleich wirkenden Material ausgefüllt.

[0040] Die Vorrichtung 10 kann auf einer verfahrbaren Palette 48 angeordnet werden, die zum Befüllen mit Beton auf eine Betonmaschine ausgerichtet wird. Sodann wird die Palette 48 weggefahren, um vorzugsweise nach drei bis vier Stunden einen Entformen des Schachtunterteils durchzuführen. Hierzu weist die Palette Durchbrüche im Bereich des Spitzendes des Schachtunterteils auf. Diese sind gestrichelt in Fig. 1 eingezeichnet und mit dem Bezugszeichen 48, 50, 52 gekennzeichnet. Die Durchbrechungen 48, 50, 52 verlaufen im Bereich des Formteils für das Spitzende des Schachtunterteils. Zum Entformen werden die Durchbrechungen 48, 50, 52 von Hydraulikstempeln oder gleich wirkenden Elementen durchsetzt, wobei das Schachtunterteil angehoben wird. Zuvor wird selbstverständlich der Formmantel 12 entfernt. Nach Anheben des Schachtunterteils kann dieses z.B. von einem Gabelstapler erfasst werden und zum vollständigen Aushärten in ein Lager transportiert werden.

[0041] Zum Entschalen wird die fahrbare Palette 48, die auch als Wagen bezeichnet werden kann, bevorzugterweise auf in eine Entschalstation eingebracht, in der stationär die Hydraulikzylinder vertikal verschiebbar angeordnet sind, um das Spitzende zu erfassen und somit das Schachtunterteil anzuheben. Um ein Mitanheben des Wagens zu verhindern, wird dieser von von der Entladestation ausgehenden und sich abschnittsweise entlang der Oberseite des Wagens erstreckenden Halteelementen gesichert.


Ansprüche

1. Verfahren zur Herstellung eines Schachtunterteils aus Beton mit individuell gestaltbarem Gerinne unter Verwendung einer Form mit einem von einem Formmantel umgebenden Formkern, auf dem zumindest ein das Gerinne des Schachtunterteils vorgebender Formkörper angeordnet wird, eine Betonmischung eingefüllt und das so hergestellte Schachtunterteil nach zumindest Teilverfestigung entformt wird, wobei zwischen dem Formkörper und dem Formkern und/oder dem Formmantel und/oder Abschnitten des Formkörpers vorhandener Zwischenraum und/oder Unebenheiten mit einem Abdeckmaterial abgedeckt und/oder ausgefüllt werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf dem Formkern ein wieder verwendbarer Formkörper aus Kunststoffmaterial angeordnet wird und dass als Abdeckmaterial ein aushärtbares von dem Schachtunterteil entfernbares Abdeckmaterial in Form zumindest eines Materials aus der Gruppe Gips, Gipsmaterial, Gips-Zement-Gemisch, Kitt, Knetmasse oder zumindest eines diese Materialien enthaltendes Material verwendet wird.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Abdeckmaterial eine Mischung aus Gips und Zement, vorzugsweise im Verhältnis Gips : Zement wie 6 : 4 bis 8 : 2, insbesondere wie 7 : 3, verwendet wird.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Formkörper aus mehreren Abschnitten zusammengesetzt wird, deren Übergänge mit dem Abdeckmaterial abgedeckt werden, wobei insbesondere der Formkörper aus einem vorzugsweise geradlinig verlaufenden ersten Abschnitt und einem an diesen ansetzbaren zweiten Abschnitt zusammengesetzt wird.
 
4. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der bzw. die Abschnitte des Formkörpers in ihren freien Enden mit entfernbaren Anschlussformstücken wie Muffeneinsätzen versehen werden, wobei insbesondere der Formkörper auf dem Formkern befestigt wird.
 
5. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf den Formkörper ein Trennmittel aufgebracht wird, das vorzugsweise auf Wachsbasis oder Ölbasis basiert.
 
6. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Formkörper ein solcher mit Bermendeckel oder ein Aufsatzgerinne oder ein Aufsatzgerinne mit Bermendeckel verwendet wird.
 
7. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Abdeckmaterial derart auf dem Formkörper aufgebracht wird, dass dieser eine glatte Oberfläche aufweist.
 
8. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Formkörper ein solcher mit mehr als zwei Anschlüssen verwendet wird.
 
9. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schacht nach vorzugsweise drei bis vier Stunden nach Einfüllen des Betons in die Form aus dieser entformt wird.
 
10. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Form auf einer verfahrbaren Unterlage angeordnet wird, die Durchbrüche im Bereich vom Spitzende des Schachtes abdeckendem Formteil aufweist, und dass zum Entfernen des Schachts die Durchbrüche von Hydraulikstempeln oder gleich wirkenden Elmenten zum Anheben des Schachtes durchsetzt werden, wobei insbesondere zum Entschalen der Form die verfahrbare Unterlage in eine Entschalstation eingebracht wird, von der Hydraulikstempel zum Erfassen des Spitzendes des Schachtes ausgehen.
 




Zeichnung











Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente