[0001] Die Erfindung betrifft einen Behälter zur Aufnahme eines Produktes, insbesondere
von Flüssigkeiten, gel- oder cremeartigen Substanzen od. dgl., mit einer Öffnung zum
Einbringen dieses Produktes in einen Raum, der von einer Behälterwand umgrenzt ist.
Stand der Technik
[0002] Behälter der oben genannten Art werden in vielfältiger Form und Funktion auf dem
Markt angeboten. Hierunter fallen bspw. Flaschen, Tuben und dergleichen. Sie dienen
der Aufnahme aller möglichen Produkte. Bei der vorliegenden Erfindung geht es vor
allem um Produkte, die in dem Behälter mikrobiologisch dicht aufbewahrt werden sollen.
Dabei handelt es sich vor allem um pharmazeutische, kosmetische oder der Körperpflege
dienende Produkte. Zum Ausbringen dieser Produkte aus dem Behälter sind in der Regel
Dosier- bzw. Fördersysteme und Ventilsysteme bekannt, die dem Behälter zugeordnet
sind. Beispielsweise können sie auf einem Behälterhals mechanisch verankert sein.
Schwierigkeiten entstehen hier bei dem notwendigen Luftausgleich für das Behälterinnere,
der beim Ausbringen des Produktes notwendig wird.
Aufgabe
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, unabhängig von dem verwendeten Ausbringsystem
den Luftausgleich für das Behälterinnere zu regeln und zu steuern.
Lösung der Aufgabe
[0004] Zur Lösung der Aufgabe führt, dass in die Behälterwand zumindest ein Membranfilter
eingesetzt ist.
[0005] Die Idee sieht vor, über ein handelsübliches Membranfiltermaterial, welches in verschiedenen
Typen mit unterschiedlichem Aufbau je nach Anforderung angeboten wird, den mikrobiologisch
dichten Luftausgleich zu erreichen. Die Membranfiltration (Be- und Entlüftungsfiltersystem)
ist ein spezielles Verfahren der Filtration. Durch die feinporige Filterwand gelangt
nur gereinigte Luft. Feststoffe, auch Flüssigkeiten, Lotion, Gels hält der Filter
zurück, so dass das System auch zur Atmosphäre flüssigkeitsdicht ist. Im vorliegenden
Fall wird die Luft durch die Triebkraft der Druckdifferenz in das Behälterinnere eingesaugt.
Da jedoch die Membran eine so dünne bzw. mehrschichtige und feinporige Wand ist, werden
alle Teilchen oberhalb einer bestimmten Grösse zurückgehalten. Membranfilter gibt
es aus Kunststoff, Zellulose oder Keramik. Der Membranfilter kann ein- oder vielschichtig
sein.
[0006] Die neue Idee soll unabhängig von den auf oder im Flaschenhals auf- oder eingebrachten
Ausbringsystemen nur über die Flasche bzw. Produktbehälter den Luftausgleich regeln
bzw. steuern.
[0007] Eine neue Generation von Flaschen bzw. Behältern, Tuben und dergleichen aus Kunststoff
oder anderen Materialien soll unabhängig, flaschenintern und ohne Verbindung mit der
Ausbringeinheit Pumpe oder Ventilsysteme den Luftausgleich steuern.
[0008] Durch die mikrobiologisch dichte Filtereinheit können Produkte ohne Konservierungsstoffe
abgepackt, abgefüllt und dem Verbraucher angeboten und über unbegrenzte Zeit zur Anwendung
gebracht werden. Die Allergie auslösenden Inhaltsstoffe können durch die Idee eingeschränkt
werden bzw. ganz entfallen.
[0009] Das Filtermaterial, als handelsübliches Band lieferbar, wird bevorzugt in den Produktionsprozess
der Flasche integriert, d.h., während dem Fertigungszyklus wird aus dem Filterband
die benötigte Fläche ausgestanzt und im Herstellungsprozess Spritzen, Spritzblasen,
Coextrusionsblasen, Extrusionsblasen usw. mit dem Flaschenkörper verbunden, eingegossen,
verankert od. dgl..
[0010] Das Filtermaterial kann je nach Anforderung im Flaschenhals, in der Flaschenschulter,
im Flaschenboden oder in den Flaschenseiten integriert werden. Je nach Flaschengrösse
bzw. Ausbringvolumen pro Anwendung kann die Filtergrösse bzw. die Luftdurchlassfläche
für die Flasche festgelegt und gefertigt werden.
[0011] Für Flaschen oder andere Behälter, die nicht im Herstellungsprozess mit dem Filtermaterial
eingebunden werden, kann ein separates Schnapp-, Krimp- oder Schraubenelement mit
eingespritztem Filter zum Einsatz kommen, das nach oder im Fertigungsprozess in eine
Bohrung oder andere Öffnung in der Flaschenwand mikrobiologisch dicht eingebracht
wird.
[0012] Bei der Ausbringung des Produkts aus dem Behältnis durch Quetschen des Flaschenkörpers,
Fördern oder Dosieren über ein Pumpsystem wird eine bestimmte Menge Produkt aus dem
Behältnis entnommen und der entstandene Raum über den mikrobiologisch dichten Filter,
integriert in der Flaschenwand, mit mikrobiologisch gereinigter Luft der entstandenen
Hohlraum aufgefüllt.
[0013] Die Ausbringsysteme am oder im Flaschenhals sollen bzw. dürfen nur Einwegsysteme
sein, d.h., keine Luft über das Ventilsystem in die Flasche lassen.
[0014] Mit dieser entkoppelten Idee der mikrobiologisch dichte Belüftung den Luftausgleich
in der Flasche zu regeln, können neue antiallergische Anwendungen im Bereich der Körperpflege,
Pharmazie usw. entwickelt und vermarktet werden.
Figurenbeschreibung
[0015] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt
in
Figur 1 einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemässen Behälter zur Aufnahme eines
Produktes;
Figur 2 einen teilweise dargestellten Längsschnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemässen Behälters.
[0016] Ein erfindungsgemässer Behälter P gemäss Figur 1 weist eine Behälterwand 2 auf. Diese
Behälterwand 2 bildet einen Korpus 3, einen Behälterboden 4 sowie einen Hals 5 aus.
Der Hals 5 ist mit einem Schraubgewinde 6, Schnapp- oder Krimphals od. dgl. versehen.
Er lässt einer Öffnung 7 zum Einbringen eines Produktes in einen Behälterinnenraum
8 frei.
[0017] Erfindungsgemäss ist in den Hals 5 einer Öffnung 9 eingeformt, in die ein Membranfilter
10 eingesetzt ist.
[0018] In einem Übergangsbereich zwischen Hals 5 und Korpus 3 wird ein zweites Ausführungsbeispiel
der Erfindung gezeigt. Hier ist ein Membranfilter 10.1 nicht direkt in die Behälterwand
2 eingesetzt, sondern in ein Schnappelement 11 oder auch ein Schraubelement od. dgl.,
welches dann unter entsprechender Abdichtung in eine Öffnung 9.1 der Behälterwand
2 eingesetzt wird.
[0019] In Figur 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Behälters P
1 gezeigt. Zusätzlich zu einem Membranfilter 10 und einem Membranfilter 10.1 in einem
Schnappelement 11 sind hier aus bzw. in die Behälterwand 2.1 hülsenförmige Abschnitte
12.1 bzw. 12.2 aus- bzw. eingezogen, in die jeweils ein Membranfilter 10.2 bzw. 10.3
eingesetzt ist.
[0020] Die Funktionsweise der vorliegenden Erfindung ist folgende:
[0021] Das Filtermaterial für den Membranfilter ist als Band im Handel erhältlich. In einem
ersten Ausführungsbeispiel wird es in den Produktionsprozess des Behälters selbst
mit einbezogen. Während des Herstellungsprozesses des Behälters, beispielsweise einem
Spritzen, Spritzblasen, Coextrusionsblasen oder Extrusionsblasen, wird die benötigte
Filterfläche aus dem Filterband ausgestanzt und in den Herstellungsprozess eingeschleust.
Die Filterfläche wird dann, wie für die Membranfilter 10, 10.2 und 10.3 vorgesehen,
beispielsweise in die Behälterwand eingegossen.
[0022] Für den Membranfilter 10.1 ist dagegen vorgesehen, dass dieser in ein separates Schnappelement
11 eingesetzt, beispielsweise eingegossen wird. Dieses Schnappelement 11 wird dann
zusammen mit dem Membranfilter 10.1 in die Behälterwand 2 bzw. 2.1 eingesetzt. Danach
wird das Produkt in den Behälter P bzw. P
1 eingefüllt und die Öffnung 7 verschlossen. Das Verschliessen des Produktes erfolgt
so, dass das Produkt mikrobiologisch abgeschottet ist. Aus diesem Grunde erfolgt auch
ein Ausbringen des Produktes über ein Ventil od. dgl., welches einen freien Lufteintritt
in den Behälterinnenraum 8 verhindert.
[0023] Wird das Produkt über das Ventil ausgebracht, so wird Luft in den Behälterinnenraum
8 über die Membranfilter 10, 10.1, 10.2 bzw. 10.3 nachgesaugt. Diese verhindern aber,
dass Fremdkörper, od. dgl. Verunreinigungen in den Behälterinnenraum 8 gelangen.
Bezugszeichenliste
[0024]
| 1 |
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34 |
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67 |
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| 2 |
Behälterwand |
35 |
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68 |
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| 3 |
Korpus |
36 |
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69 |
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| 4 |
Boden |
37 |
|
70 |
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| 5 |
Hals |
38 |
|
71 |
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| 6 |
Schraubgewinde |
39 |
|
72 |
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| 7 |
Öffnung |
40 |
|
73 |
|
| 8 |
Behälterinnenraum |
41 |
|
74 |
|
| 9 |
Öffnung |
42 |
|
75 |
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| 10 |
Membranfilter |
43 |
|
76 |
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| 11 |
Schnappelement |
44 |
|
77 |
|
| 12 |
hülsenförmiger Abschnitt |
45 |
|
78 |
|
| 13 |
|
46 |
|
79 |
|
| 14 |
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47 |
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| 15 |
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48 |
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| 16 |
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49 |
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| 17 |
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50 |
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| 18 |
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51 |
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| 19 |
|
52 |
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| 20 |
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53 |
|
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| 21 |
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54 |
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| 22 |
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55 |
|
|
|
| 23 |
|
56 |
|
P |
Behälter |
| 24 |
|
57 |
|
P1 |
Behälter |
| 25 |
|
58 |
|
|
|
| 26 |
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59 |
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| 27 |
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60 |
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| 28 |
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61 |
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| 29 |
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62 |
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| 30 |
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63 |
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| 31 |
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64 |
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| 32 |
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65 |
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| 33 |
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66 |
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1. Behälter zur Aufnahme eines Produktes, insbesondere von Flüssigkeiten, gel- oder cremeartigen
Substanzen od. dgl., mit einer Öffnung (7) zum Einbringen dieses Produktes in einen
Raum (8), der von einer Behälterwand (2, 2.1) umgrenzt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass in die Behälterwand (2, 2.1) zumindest ein Membranfilter (10, 10.1, 10.2, 10.3) eingesetzt
ist.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Membranfilter (10, 10.1, 10.2, 10.3) eine Porengrösse von < 0,01 µ besitzt.
3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Membranfilter (10, 10.2, 10.3) in die Behälterwand (2) eingegossen ist.
4. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Membranfilter (10.1) in ein Schnapp-/Schraubelement (11) eingesetzt ist, welches
wiederum dicht in einer Öffnung (9.1) in der Behälterwand (2) eingesetzt ist.
5. Behälter nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Membranfilter (10, 10.1, 10.2, 10.3) das Produkt zur Atmosphäre flüssigkeitsdicht
abdichtet.
6. Behälter nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Membranfilter (10, 10.1, 10.2, 10.3) das Produkt durch einen mikrobiologisch
dichten Luftausgleich vor Verunreinigung schützt.
7. Verfahren zum Herstellen eines Behälters zur Aufnahme eines Produktes, insbesondere
von Flüssigkeit, mit einer Öffnung (7) zum Einbringen dieses Produktes in einen Raum
(8), der von einer Behälterwand (2) umgrenzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass in eine Öffnung (9, 9.1) der Behälterwand (2, 2.1) ein Membranfilter (10, 10.1, 10.2,
10.3) eingesetzt wird.