[0001] Die Erfindung betrifft einen Filter für Flüssigkeiten, vorzugsweise für Kraftstoff
mit einem Gehäuse, das im Inneren einen Durchflusskanal mit einer Kanalwandfläche
aufweist, mit einem Filterelement an dem eine Außenwand ausgebildet ist, mit mindestens
einem Einlass und mindestens einem Auslass und mit einer über das Filterelement ausgebildeten
Strömungsverbindung zwischen Einlass und Auslass.
[0002] Die Einspritzsystem neuer Motoren sind besonders sensibel gegenüber Verunreinigungen
im Kraftstoff. Ein Verschleiß und ein Verstopfen des Einspritzsystems kann nur durch
eine Reinigung des Kraftstoffs mittels eines Kraftstofffilters vermieden werden. Der
Filter muss Schwebepartikel herausfiltern und die Verunreinigung des Kraftstoffs weitestgehend
reduzieren. Je nach Einspritzsystem und Motorbauart sind dazu unterschiedliche Feinheiten
des Filters erforderlich. Heutzutage spielen neben Erhaltung der Motorleistung, minimalem
Kraftstoffverbrauch und hoher Zuverlässigkeit des System zusätzlich noch einzuhaltende
Emissionswerte über die gesamte Fahrzeuglebensdauer eine besondere Rolle. Durch den
Kraftstofffilter werden diese Parameter beeinflusst, weshalb seine Funktionalität
und Filterleistung von besonderer Bedeutung ist.
Stand der Technik
[0003] KraftstäffFilter mit einem Filterelement sind aus dem Stand der Technik seit vielen
Jahren bekannt. In der
DE 6600365 U ist ein Stabfilter mit einem zylindrisch genuteten Filterkörper offenbart, wobei
mehrere Nuten wechselweise von beiden Enden des Filterkörpers ausgehen und jeweils
am gegenüberliegenden Ende abgeschlossen sind. Der Filterkörper ist innerhalb eines
Gehäuses angeordnet, wobei zwischen der Innenwand des Gehäuses und dem Filterkörper
ein Filterspalt ausgebildet ist. Der Stabfilter der
DE 6600365 U ist besonders dadurch gekennzeichnet, dass sich der Querschnitt der Nuten des Filterkörpers
von einem zum anderen Ende hin allmählich verkleinert.
[0004] Aus der
DE 198 32 940 A1 ist ein Kraftstofffilter mit einem stabförmigen Filterkörper bekannt. In seiner Mantelfläche
weist der Kraftstofffilter zwei Gruppen von axial einseitig geschlossenen Längsnuten
auf, wobei die Längsnuten teils von einer der Einspritzöffnung abgewandten oberen
Stirnfläche und teils von einer der Einspritzöffnung zugewandten unteren Stirnfläche
des Kraftstofffilters ausgehen. Die beiden Gruppen von Längsnuten bilden zwischen
sich und dem Gehäuse des Stabfilters einen länglichen Spalt entlang des Überlappungsbereichs
der beiden Nutengruppen.
[0005] Die
DE 103 07 529 A1 offenbart ebenfalls einen Stabfilter mit einem in den Zulaufkanal eingeführten Filterkörper.
Der Filterkörper weist zu der
DE 198 32 940 A1 identisch angeordnete und ausgebildete Längsnuten auf, so dass Kraftstoff durch mehrere
Spalten zwischen Filterkörper und Stabfiltergehäuse fließen muss, um zum Auslass zu
gelangen. Die Weite der Spalten legt die maximale Größe von Verschmutzungen oder Fremdkörpern
im Kraftstoff fest, so dass Partikel, die größer als die Spaltweite sind, nicht in
das Kraftstoffeinspritzventil gelangen können. Die Länge der Spalte ist über den Überlappungsbereich
der Längsnuten bestimmt, wobei sich diese über in etwa Dreiviertel des Filterkörpers
erstrecken.
[0006] Die
DE 10 2005 003 816 A1 offenbart einen Kraftstofffilter mit Filterkörper gemäß der
DE 103 07 529 A1. Der Filterkörper zeichnet sich gegenüber der zuletzt genannten Schrift dadurch aus,
dass sich die Spaltweite der Spalten zwischen den Längsnuten in Strömungsrichtung
verringert, so dass Partikel, die sich innerhalb der Spalten ansammeln, aufgrund der
herrschenden Druckpulsation des Kraftstoffs zerkleinert werden können.
[0007] Nachteilig an dem oben genannten Stand der Technik ist, dass sich die jeweils offenbarten
Spalte in Längsrichtung über einen großen Bereich des Filterkörpers erstrecken und
somit eine Vielzahl von Partikeln nicht herausgefiltert werden können. Besonders nachteilig
an dem genannten Stand der Technik ist auch, dass beim Einbringen des Filters in einen
Zulaufkanal des Kraftstoffeinspritzventils häufig Späne entstehen, die aufgrund ihrer
schmalen länglichen Form den Filter durch seine Spalte passieren und bis zu den Einspritzöffnungen
gelangen können. In diesem Fall kann sich die Kraftstofffördermenge reduzieren und
die Motorleistung absinken. Zusätzlich tritt es bei bestehenden Filtersystemen auch
regelmäßig auf, dass sich derartige längliche Späne auf dem Weg zu den Einspritzöffnungen
zu einem Knäuel zusammenrollen und die Einspritzöffnungen verstopfen. Ein Ausfall
des Systems ist die Folge.
Aufgabenstellung
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Kraftstofffilter bereitzustellen, der die Nachteile
des Stands der Technik verringert und vergleichsweise kleinere Partikel filtert.
Lösung der Aufgabe
[0009] Diese Aufgabe wird mit dem Filter für Kraftstoff dadurch gelöst, dass die Strömungsverbindung
zwischen Kraftstoffeinlass und Kraftstoffauslass durch eine Anordnung mehrerer Filterdurchgänge
gebildet ist, deren Öffnungsquerschnitte im wesentlichen dem Querschnitt eines erlaubten
maximalen Querschnitts eines Verschmutzungspartikels entspricht. Die Anordnung mehrerer
Filterdurchgänge ist besonders vorteilhaft, da deren Querschnitt die Maximalgröße
von den Filter passierfähigen Partikeln bestimmt. Die meist länglichen Späne der Fertigung
oder Montage können nicht durch die Filtemuten hindurch strömen, sondern werden sicher
herausgefiltert. Auch können andere Schmutzpartikel wie beispielsweise Rost aus dem
Tank oder Lackstücke von den Filterdurchgängen zurückgehalten werden. Dies ist vorteilhaft,
um die nachfolgenden Einspritzöffnungen am Kraftstoffeinspritzventil nicht zu verstopfen
und einen kostenaufwendigen Austausch beispielsweise des Injektors zu vermeiden.
[0010] In einer vorteilhaften Ausbildung entspricht der Öffnungsquerschnitt eines Filterdurchgangs
einer Größe von ca. 0,04 mm x 0,06 mm. Hierdurch ist sichergestellt, dass längliche,
spanartige Partikel gefiltert und nur im wesentlichen runde Kleinstpartikel die Filterdurchgänge
durchströmen können. Eine Verstopfung kann aufgrund des deutlich größeren Querschnitts
der Einspritzöffnungen folglich verhindert werden. Alternativ können die Querschnitte
der Filterdurchgänge über die Länge des Filterelements auch variabel gestaltet sein.
Möglich wäre es beispielsweise, die Filterdurchgänge im in Strömungsrichtung gesehen
vorderen Bereich kleiner auszubilden als im hinteren Bereich, oder umgekehrt.
[0011] Es ist günstig, dass das Filterelement als ein Filterstab und die Filterdurchgänge
als auf der Außenwandfläche des Filterstabs angeordnete Filternuten ausgebildet sein
können. Somit kann das Filterelement auf fertigungstechnisch einfache und kostengünstige
Weise hergestellt und mit Filternuten versehen werden.
[0012] In diesem Zusammenhang ist es ebenfalls günstig, dass die Filternuten einen im wesentlichen
U- oder V-förmigen Querschnitt aufweisen können, der durch Fertigungswerkzeuge einfach,
schnell und ebenfalls kostengünstig zu erzielen ist. Dies ist insbesondere wie vorliegend
bei einem Produkt der Massenproduktion von Bedeutung.
[0013] In einer vorteilhaften Ausführung kann der Filterstab Hauptnuten aufweisen, die sich
von dem einen Ende des Filterstabs als Einlass und von dem gegenüberliegenden Ende
des Filterstabs als Auslass entlang seiner Längsrichtung erstrecken. In der bevorzugten
Ausführung sind jeweils drei Hauptnuten als Ein- und Auslassnuten über den Umfang
des Filterstabs gleichmäßig verteilt und beabstandet angeordnet. Die Hauptnuten erstrecken
sich vorteilhafterweise von den gegenüberliegenden Enden des Filterstabs jeweils so
weit in Längsrichtung, dass zwischen ihnen über den Umfang des Filterstabs eine Strömungsverbindung
ausgebildet werden kann. Die Hauptnuten können sich sowohl in achsialer Richtung parallel
als Längsnuten erstrecken, es sind jedoch auch Ausführungen mit sich schraubengewindeartig
um das Filterelement herum erstreckenden oder auch gegenüber der achsialen Richtung
geneigte Hauptnuten mitbeansprucht.
[0014] Besonders bevorzugt ist es, die Strömungsverbindung zwischen den Einlassnuten und
den Auslassnuten an dem Außenumfang des Filterstabs mittels Filternuten auszubilden.
Auf diese Weise wird bei dem Filter eine Strömungsverbindung und somit der Zu- und
Abfluss der Flüssigkeit gewährleistet. Die Filternuten können über den gesamten Strömungsverbindungsbereich
oder nur in Teilen davon ausgebildet sein.
[0015] Auch ist günstig, dass die Einmündung von der Einlassnut zur Filternut mit einer
scharfkantigen Schneid- oder Raspelkante ausgestattet sein kann, so dass gefilterte
und an den Kanten festhängende Partikel durch Pulsation gemäß dem Holzraspelprinzip
zerschnitten oder zerraspelt werden können. Die Schneide- oder Raspelkanten können
für ein effektives Zerraspeln von Partikeln geschliffen sein. Nach entsprechend ausreichender
Zerkleinerung können sämtliche Partikel die Filternuten überströmen. Ein Verstopfen
des Filters kann folglich vermieden werden.
[0016] In einer bevorzugten Ausführung sind die Filternuten gegenüber den Einlassnuten in
einem Bereich von 90° bis 150°, vorzugsweise in einem 120°-Winkel angeordnet. Hierdurch
wird der Strömungsfluss von der Einlassnut zur Auslassnut durch die Filternuten jeweils
nur um ca. 60° umgelenkt und eine unangenehme Geräuschbildung oder eine ungewollte
Druckreduzierung verhindert. Auch kann der Strömungswiderstand auf diese Weise gering
gehalten werden.
[0017] Der Winkel muss nicht statisch sein, sondern kann sich über die Länge des Filterelements
verändern.
[0018] Es ist auch bezüglich der Herstellung des Filterstabs vorteilhaft, dass die Filternuten
alternativ in Form mindestens eines Gewindeganges mit vorbestimmter Steigung ausgebildet
sein können, wobei der Steigungswinkel dann von 90° Grad verschieden ist. Hierdurch
werden die Filternuten zum Teil gegen die Strömungsrichtung durchströmt, so dass aufgrund
der Strömungsverwirbelung eine starke Zerraspelung von Schmutzpartikel erzielt werden
kann.
[0019] In einer vorteilhaften Ausführung weist der Filterstab einen im wesentlichen konstanten
Führungsdurchmesser und auf der Kraftstoffeinlassseite einen Pressbund mit im Vergleich
zum Führungsdurchmesser größeren Durchmesser auf. Mit Hilfe des Führungsdurchmessers
kann der Filterstab geführt in einen Durchflusskanal des Gehäuses eingebracht und
mit Hilfe des Pressbunds ein sicherer Sitz innerhalb des Durchflusskanals gewährleistet
werden. Günstig kann hierbei auch sein, dass der Anfangsbereich des Pressbunds als
Einsetzkonus ausgebildet ist, um eine Spanbildung beim Einsetzen des Filterstabs zu
verhindern. In einer vorteilhaften Ausführung kann das Gehäuse als ein Druckrohrstutzen
ausgebildet sein, innerhalb dessen Längsbohrung der Filterstab angeordnet sein kann.
In einer alternativen Ausführung ist es auch möglich, den Filterstab direkt in eine
Aussparung, eine Bohrung, einen Durchflusskanal oder dergleichen einzuführen, ohne
dass ein Extragehäuse vorhanden ist. Das Gehäuse wäre dann die Aussparung, Bohrung
oder dergleichen. Die Filterwirkung wird durch den Filterstab mit Filternuten gewährleistet,
solange die Außenwandfläche des Filterstabs bündig mit der Innenwandfläche der Aussparung,
Bohrung, des Durchflusskanals oder dergleichen abschließt.
[0020] In einer weiteren vorteilhaften Ausführung kann das Filterelement als Filterscheibe
ausgebildet sein, wobei die Filterdurchgänge als in Strömungsrichtung oder in einem
vorbestimmten Winkel hierzu angeordnete Bohrungen oder Nuten gebildet sind. Hierdurch
ist eine besonders vereinfachte Bauweise des Filters und somit eine kostengünstiges
Massenprodukt zu gewährleisten. Auch kann durch die geringe Umlenkung des Strömungsflusses
die Druckminderung durch den Filter wesentlich verringert werden. Die Filterscheibe
kann in Längsrichtung unterschiedliche Breiten aufweisen, auch wenn bei besonders
breiten Ausführung der Begriff "Scheibe" nicht vollends zutreffend wäre.
[0021] Vorteilhaft ist bei dem Filter insbesondere, dass die Anströmfläche gegenüber der
Strömungsrichtung am Kraftstoffeinlass geneigt sein kann. Auf diese Weise kann mittels
der Pulsationen im System eine Bewegung von Verschmutzungspartikeln über die geneigte
Anströmfläche erreicht und somit eine Zerraspeln an den Kanten entlang der Anströmfläche
erzielt werden. Diese Neigung ist auch für die Anordnung der Filterscheibe günstig.
[0022] Es ist günstig, dass an der Filterwand des Filterstabs zusätzliche Raspelelemente
ausgebildet sein können, mit denen die Zerraspelung der Schmutzpartikel weiter gefördert
und beschleunigt wird.
[0023] Weitere Vorteile der Erfindung werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt.
Die Darstellung in den beigefügten Figuren erfolgt beispielhaft und schematisch. In
den Figuren sind jeweils gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen. Ferner
sind nur die für das Verständnis der Erfindung wesentlichen Elemente dargestellt.
[0024] Es zeigen:
- Fig. 1:
- einen Filter mit Filterstab in perspektivischer Ansicht,
- Fig. 1 a:
- einen Ausschnitt B aus Fig. 1, vergrößert;
- Fig. 1b:
- einen Ausschnitt C aus Fig. 1, stark vergrößert;
- Fig. 2:
- einen Filterstab in perspektivischer Ansicht;
- Fig. 2a:
- einen Ausschnitt F aus Fig. 2, vergrößert.
- Fig. 3
- eine Seitenansicht einer weiteren Ausführung des Filters.
[0025] In Figur 1 ist ein Filter 1 für Flüssigkeiten mit einem eingebauten Filterstab 3
in perspektivischer Ansicht dargestellt, wobei das Gehäuse 2 aus Gründen der Übersichtlichkeit
teilweise aufgeschnitten ist. Das Gehäuse 2 ist im dargestellten Beispiel mit einer
zentralen Längsbohrung zum Einsatz des Filterstabs 3 ausgebildet, kann aber auch jede
andere geeignete Gestalt aufweisen. Der Filterstab 3 weist linksseitig drei den Einlass
4 des Filters 1 bildende Hauptnuten, sogenannte Einlassnuten 7, auf. Rechtsseitig
weist der Filterkörper 3 drei über den Umfang gleichmäßig verteilte, den Auslass 5
des Filters 1 bildende Hauptnuten, sogenannten Auslassnuten 8, auf (vgl. auch Fig.
2). Die Einlass- und Auslassnuten 7, 8 sind gleichmäßig abwechselnd und beabstandet
über den Umfang des Filterstabs 3 verteilt. Sowohl die Einlass- als auch die Auslassnuten
7, 8 erstrecken sich in Längsrichtung über in etwa Dreiviertel der Länge des Filterstabs
3. Am äußeren Umfang des Filterstabs 3 sind Filternuten 6 als Strömungsverbindung
(durch Pfeile dargestellt) zwischen den Ein- und Auslassnuten 7, 8 ausgebildet. Im
wesentlichen entspricht in Umfangsrichtung die Breite der Hauptnuten 7, 8 der Länge
der Filternuten 6, wobei das Verhältnis zueinander variabel gestaltet sein kann. Die
Hauptnuten 7, 8 können statt in Achsrichtung auch spiralförmig verlaufen.
[0026] Die Ausbildung der Filternuten 6 ist in einem Ausschnitt B vergrößert in Figur 1a
dargestellt. Die einzelnen nebeneinander an der Außenwand des Filterstabs 3 angeordneten
Filternuten 6 weisen im wesentlichen einen U-förmigen Öffnungsquerschnitt auf, wobei
die Einmündung zur Filternut 6 eine scharfkantige Schneidkante bzw. Raspelkante 9
ist. Der Öffnungsquerschnitt der Filternuten 6 wird durch eine Breite von ca. 0,04mm
und eine Höhe von ca. 0,06mm bestimmt. Zur Veranschaulichung ist an einer der Kanten
9 ein Partikel 12 dargestellt, der zu groß ist, um die Filternuten 6 zu überströmen.
Mit der Zeit wird ein zu großer Schmutzpartikel 12 an der Schneid- bzw. Raspelkante
9 durch die Pulsation im Inneren des Filters 1 zerraspelt. Zu diesem Zweck können
auch noch zusätzliche Raspelelemente 9' an der Filterwand 3' (vgl. Fig. 1a), einer
Anströmfläche 14 (vgl. Fig. 3) oder allgemein im Bereich zwischen den Filternut-Öffnungen
angeordnet sein. Die Filternuten 6 sind aus besonders hartem Material gefertigt, die
Schneid- oder Raspelkanten 9 geschliffen, so dass eine Zerraspeln der Schmutzpartikel
12 nach möglichst wenigen Pulsationen ausgeführt und die jeweilige Filternut/en 6
wieder ungehindert durchströmbar ist.
[0027] In Figur 1b ist eine Detailansicht C aus Figur 1 stark vergrößert dargestellt. Die
Außenwand des Filterstabs 3 liegt bündig, d.h. im wesentlichen spaltfrei an der Kanalwandfläche
2' des Gehäuses 2 an. Bei eingesetztem Filterstab 3 schließen die Außenwandflächen
des Führungsdurchmessers 13 und die einzelnen Außenwandflächen 13' der einzelnen Filternuten
6 (vgl. Figur 1a) ebenfalls bündig mit der Innenwandfläche der Kanalwandfläche 2'
ab, so dass die Strömungsverbindung der Flüssigkeit ausschließlich über die Filternuten
6 gewährleistet ist. Die Filternuten 6 sind in dieser Ausführung im wesentlichen als
V ausgebildet, wobei der Bodenbereich der Filternut 6 eine gerade waagerechte Fläche
bildet. Die Werkstoffoberfläche entlang der Filternuten 6 weist eine besonders geringe
Rauheit auf, um ein Anhaften von Partikeln innerhalb der Filternuten 6 und somit eine
Art Stauwirkung auszuschließen. Die geringe Rauheit verhilft auch zu hohen Strömungsgeschwindigkeiten
bei geringem Strömungswiderstand.
[0028] In Figur 2 ist der Filterstab 3 im ausgebauten Zustand in einer perspektivischen
Ansicht dargestellt. Zur Veranschaulichung ist der Strömungsweg S der Flüssigkeit
von den zwei Einlassnuten 7 zu einer Auslassnut 8 mittels Pfeilen dargestellt. Der
Strömungsweg S ist auf sämtliche Hauptnuten in dieser Weise übertragbar. Der Filterstab
3 weist einen Gleitabschnitt 10 mit konstantem Durchmesser auf, wobei dieser durch
die Filternuten 6 im mittleren Bereich des Gleitabschnitts 10 regelmäßig unterbrochen
ist. Im Bereich des Einlasses 4 weist der Filterstab 3 einen Eingangsabschnitt 11
auf, der als Pressbund 11' ausgebildet ist. Der Durchmesser des Pressbunds 11' ist
im Vergleich zum Durchmesser des Gleitabschnitts 10 größer ausgebildet. Der Gleitabschnitt
10 weist Schließabschnitte 13 auf, die den Bereich der Strömungsverbindung abschließen.
Die Schließabschnitte 13 dichten den Filterstab 3 gegen die Kanalwandfläche 2' ab.
Der Anfangsbereich des Pressbundes 11' kann als alternative Ausführungsform als Einsetzkonus
ausgebildet sein (nicht gezeigt). Sowohl die vordere als auch die hintere Abschlusskante
des Filterstabs 3 ist mit einer Phase versehen.
[0029] In Figur 2a ist ein Bereich F aus Fig. 2 vergrößert dargestellt. Neben den bereits
voranstehend beschriebenen Merkmalen ist hier die Orientierung der Filternuten 6 mittels
der Vergrößerung verdeutlicht. Der zwischen den Einlassnuten 7 und den Filternuten
6 ausgebildete Winkel beträgt zwischen 90° und 150°, vorzugsweise ca. 120°, wobei
die Ausrichtung der Filternuten 6 und der genannte Winkel an veränderte Rahmenbedingungen
anpassbar ist.
[0030] Die Filternuten 6 können alternativ in Form mindestens eines Gewindeganges mit vorbestimmter
Steigung ausgebildet sein, wobei der Steigungswinkel dann von 90° Grad verschieden
ist. Auf diese Weise wird durch Teile der Filternuten 6 ein Rückstrom und durch die
entstehenden verwirbelten Strömungen ein guter Zerraspeleffekt erzielt.
[0031] In Figur 3 ist ein Filterelement 3 in einer weiteren Ausführungsform als eine Art
Filterscheibe gezeigt. Das Gehäuse 2 ist als eine Art Rohr ausgebildet und weist in
der Mitte einen Durchflusskanal 2' auf. In den Durchflusskanal ist das Filterelement
3 eingesetzt. Das Filterelement 3 ist gegenüber dem Gehäuse 2 und der Strömungsrichtung
(gemäß Pfeil) geneigt, so dass eine schräge Anströmfläche 14 gewährleistet und mit
dem Gehäuse 2 im wesentlichen eine Z-Form gebildet ist. Auch ist eine umgekehrte Neigung
des Filterelements 3 möglich (nicht gezeigt). Innerhalb des Filterelements 3 sind
im wesentlichen rechtwinklig dazu mehrere Filterdurchgänge 6 als Bohrungen oder Nuten
über zumindest einen wesentlichen Bereich des Querschnitts des Filterelements 3 ausgebildet.
Diese Filterdurchgänge 6 gewährleisten die Strömungsverbindung von dem Einlass 4 zu
dem Auslass 5. In einer weiteren nicht dargestellten Ausführung können die Filterdurchgänge
6 auch in Strömungsrichtung waagerecht ausgerichtet und über den gesamten Querschnitt
des Filterelements 3 ausgebildet sein. Die Kanten der Filterdurchgänge 6 entsprechen
wie bei den vorherigen Ausführungen Schneid- oder Raspelkanten 9, um ein Zerraspeln
von Verschmutzungspartikeln zu ermöglichen.
[0032] Es wird ausdrücklich darauf verwiesen, daß alle verschiedenen Merkmalselemente der
einzelnen Ausführungsbeispiele beliebig miteinander kombinierbar sind, soweit dies
technisch möglich ist und kein Widerspruch besteht. So können beispielsweise auch
bei dem Filterelement gemäß der Ausführung aus Figur 3 an der Außenwand Filternuten
gemäß der Ausführung aus den Figuren 1 und 2 ausgebildet sein.
1. Filter für Flüssigkeiten, vorzugsweise für Kraftstoff,
mit einem Gehäuse (2), das im Inneren einen Durchflusskanal (2") mit einer Kanalwandfläche
(2') aufweist,
mit einem Filterelement (3), an dem eine Außenwand ausgebildet ist,
mit mindestens einem Einlass (4) und mindestens einem Auslass (5),
mit einer von dem Filterelement (3) gebildeten Strömungsverbindung zwischen Einlass
(4) und Auslass (5),
wobei die Strömungsverbindung durch eine Anordnung mehrerer Filterdurchgänge (6) gebildet
ist, deren jeweilige Öffnungsquerschnitte im wesentlichen dem Querschnitt eines erlaubten
maximalen Querschnitts eines Verschmutzungspartikels (12) entspricht.
2. Filter für Kraftstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Öffnungsquerschnitt eines Filterdurchgangs (6) eine Größe von ca. 0,04mm x 0,06mm
aufweist.
3. Filter für Kraftstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Filterelement (3) als Filterstab ausgebildet ist.
4. Filter für Kraftstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Filterdurchgänge (6) als auf der Außenwand des Filterstabs (3) angeordnete Filternuten
ausgebildet sind, die jeweils von der Kanalwandfläche (2') abgedeckt sind.
5. Filter (6) für Kraftstoff nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Filternuten (6) einen im wesentlichen U- oder V- förmigen Querschnitt aufweisen.
6. Filter für Kraftstoff nach einem der Ansprüche 3 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Filterstab (3) mindestens zwei Hauptnuten (7, 8) aufweist, wobei mindestens eine
Hauptnut (7) als Einlass (4) an dem einen Ende des Filterstabs (3) und mindestens
eine Hauptnut (8) als Auslass (5) an dem gegenüberliegenden Ende des Filterstabs (3)
ausgebildet ist.
7. Filter für Kraftstoff nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die, vorzugsweise jeweils drei, Ein- und Auslassnuten (7, 8) über den Umfang des
Filterstabs (3) verteilt und beabstandet angeordnet sind und sich in Längsrichtung
in einen Bereich hinein erstrecken, in dem die Strömungsverbindung ausgebildet ist.
8. Filter für Kraftstoff nach einem Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Filternuten (6) entlang des Bereichs der Strömungsverbindung zwischen den Einlassnuten
(7) und den Auslassnuten (8) angeordnet sind und die Strömungsverbindung von dem Zufluss
zu dem Abfluss bilden.
9. Filter für Kraftstoff nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Einmündung vom Einlass (4) zur Filternut (6) mit einer scharfkantigen Schneid-
oder Raspelkante (9) ausgestattet ist.
10. Filter für Kraftstoff nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel zwischen den Einlassnuten (7) und den Filternuten (6) ungefähr 90° bis
150° beträgt.
11. Filter für Kraftstoff nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Filterstab (3) mindestens einen Gleitabschnitt (10) mit im wesentlichen konstanten
Durchmesser aufweist.
12. Filter für Kraftstoff nach einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Filterstab (3) auf der Kraftstoffeinlassseite einen Pressbund (11) mit im Vergleich
zu dem Durchmesser des Gleitabschnitts (10) größerem Durchmesser aufweist.
13. Filter für Kraftstoff nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Anfangsgsbereich des Pressbunds (11) als Einsetzkonus ausgebildet ist
14. Filter für Kraftstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (2) als Druckrohrstutzen mit mindestens einer Bohrung ausgebildet ist.
15. Filter für Kraftstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Filterelement (3) als Filterscheibe ausgebildet ist.
16. Filter für Kraftstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Filterelement (3) zumindest eine geneigte Anströmfläche (14) aufweist.
17. Filter für Kraftstoff nach einem der Ansprüche 15 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Filterscheibe (3) im Durchflusskanal (2") geneigt angeordnet ist.
18. Filter für Kraftstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Filterdurchgänge als in Strömungsrichtung oder in einem vorbestimmten Winkel
hierzu angeordnete Bohrungen oder Nuten gebildet sind.
19. Filter für Kraftstoff nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einer Filterwand (3') zumindest im Bereich der Filterdurchgänge (6)
Raspelelemente (9') angeordnet sind.
20. Filter für Kraftstoff nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Filternuten (6) in Form mindestens eines Gewindeganges mit vorbestimmter Steigung
ausgebildet sind.