[0001] Die Erfindung betrifft eine Messvorrichtung für einen Injektor gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Eine solche Messvorrichtung ist ausgebildet mit einer Pumpeinrichtung
zum Beaufschlagen des Injektors mit einem Testfluid, einem Grundkörper zum Haltern
des Injektors, wobei am Grundkörper ein Einspritzbereich zur Aufnahme des vom Injektor
abgegebenen Testfluides vorgesehen ist, einer Messeinrichtung zum Bestimmen der von
dem Injektor abgegebenen Testfluidmenge und einer Leitung zum Abführen des vom Injektor
abgegebenen Testfluides vom Einspritzbereich.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner ein Messverfahren für einen Injektor gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 8, bei dem der Injektor mit einem Testfluid beaufschlagt wird und die
vom Injektor abgegebene Testfluidmenge gemessen wird.
[0003] Einspritzmengenmessgeräte sind in der Kraftfahrzeugtechnik bekannt und spielen bei
der Entwicklung und Produktion von Einspritzventilen eine wichtige Rolle. Die messtechnische
Erfassung einer Einspritzmenge ist für die Untersuchung und Optimierung von Brennverläufen
in Verbrennungskraftmaschinen von großer Bedeutung.
[0004] Es sind Einspritzmengenmessgeräte bekannt, die einen schwimmenden, passiven Kolben
aufweisen, der auf der Abströmseite des Einspritzventils angeordnet ist. Dieser Kolben
wird durch zufließenden Kraftstoff verschoben, wobei die Verschiebung aufgezeichnet
wird. Dies ermöglicht eine Bestimmung der dem Kolben zugeflossenen Gesamtmenge. Da
der Kolbenhub des Kolbens grundsätzlich beschränkt ist, muss der Kolben nach einer
gewissen Messzeit durch ein Ablassventil entleert werden, wodurch es zu unerwünschten
Messunterbrechungen kommen kann.
[0005] Eine weitere Einspritzmengenmessvorrichtung für einen Injektor ist aus der
DE 101 04 798 A1 bekannt. Bei dieser bekannten Messvorrichtung wird dem Injektor ein Messkopf mit
einer Messkammer vorgeschaltet und der Injektor mittels des Messkopfes beschickt.
Als Maß für die Einspritzmenge wird dabei eine Volumenänderung der Messkammer am Messkopf
herangezogen. Auch hier kann ein kontinuierlicher Betrieb mit Einschränkungen verbunden
sein.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Messvorrichtung und ein Messverfahren für einen Injektor
anzugeben, die eine Einspritzmengenmessung mit besonders hoher Zuverlässigkeit, Wirtschaftlichkeit
und Präzision erlauben.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst. Bevorzugte Ausführungsbeispiele
sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung
eine Durchflussmesseinrichtung aufweist, die an der Leitung angeordnet ist, und dass
ein Hydrodämpfungselement zum Bedämpfen des Testfluides vorgesehen ist, das der Durchflussmesseinrichtung
aus dem Einspritzbereich zuströmt.
[0009] Ein erster Grundgedanke der Erfindung kann darin gesehen werden, zur Einspritzmengenbestimmung
eine Durchflussmessung abströmseitig des Injektors durchzuführen. Die Durchflussmessung
kann insbesondere bei zumindest teilweise querschnittsoffener Abführleitung durchgeführt
werden. Dies ermöglicht eine kontinuierliche Einspritzmengenbestimmung auch über einen
längeren Zeitraum. Im Gegensatz zu den vorbekannten Messverfahren mit volumenveränderlicher
Messkammer ist insbesondere kein Entleeren und/oder Rückstellen einer solchen Messkammer
erforderlich, während dem die Messung gegebenenfalls unterbrochen werden müsste und
das in jedem Fall mit einer gewissen Störung des Messbetriebs einhergehen würde. Insbesondere
sind somit auch keine aufwändigen Ventileinrichtungen und/oder Federeinrichtungen
zum Entleeren und/oder Rückstellen einer Messkammer erforderlich.
[0010] Da nach der Erfindung abströmseitig des Injektors grundsätzlich keine Rückstelleinrichtung
zum Rücksetzen einer Messkammer erforderlich ist, ermöglicht es die Erfindung, auch
mit geringem Gegendruck auf der Abströmseite des Injektors zu arbeiten. Grundsätzlich
kann der Gegendruck abströmseitig des Injektors nach der Erfindung frei gewählt werden,
was eine besonders gute Nachbildung der im Verbrennungsraum herrschenden Vorgänge
erlaubt und infolgedessen besonders aussagekräftige Einspritzmengenmessungen ermöglicht.
[0011] Ein weiterer Grundgedanke der Erfindung kann darin gesehen werden, oberstromig der
Durchflussmesseinrichtung, im Strömungsverlauf zwischen dem Injektor und der Durchflussmesseinrichtung,
ein Hydrodämpfungselement vorzusehen. Ein solches Hydrodämpfungselement kann Volumenschwankungen
und/oder Druckschwankungen an der Durchflussmesseinrichtung reduzieren, die beim zeitlich
veränderlichen Betrieb des Injektors auftreten können und unter Umständen die Durchflussmesseinrichtung
beeinflussen können. Dies erlaubt besonders genaue Einspritzmengenmessungen auch bei
hohen Betriebsfrequenzen für den Injektor. Das insbesondere zur Dämpfung der Impulsmengen
ausgebildete Hydrodämpfungselement ist geeigneterweise an der Abführleitung vorgesehen.
Beispielsweise kann das Hydrodämpfungselement im Bereich des Einspritzbereiches vorgesehen
sein und diesen vorzugsweise umgeben.
[0012] Besonders zweckmäßig ist es, dass das Hydrodämpfungselement als volumenveränderlicher
Speicher, insbesondere als Balg, ausgebildet ist. Durch einen derartigen Balg wird
ein besonders wirtschaftliches und zuverlässiges Hydrodämpfungselement zur Verfügung
gestellt. Ein Balg weist eine besonders geringe Masse auf, so dass eine zuverlässige
Dämpfung auch bei hohen Betriebsfrequenzen des Injektors gewährleistet ist. Darüber
hinaus erlaubt ein Balg eine Rückstellung des Speichervolumens allein aufgrund seiner
Eigenelastizität ohne zusätzliche Rückstellelemente, so dass eine besonders wirtschaftliche
Messvorrichtung gegeben ist. Der Balg ist geeigneterweise zur Begrenzung des Dämpfungsvolumens
einseitig stirnseitig verschlossen. Vorzugsweise ist der Balg als Metallbalg ausgebildet.
[0013] Eine besonders hohe Messgenauigkeit kann nach der Erfindung dadurch erzielt werden,
dass die Durchflussmesseinrichtung eine Coriolis-Messeinrichtung ist. Bei einer solchen
Coriolis-Messeinrichtung wird in der Regel ein gekrümmtes Rohr in Schwingung versetzt
und ein Phasenversatz am Rohr gemessen. Aufgrund dieser schwingungsbasierten Messung
können Coriolis-Messeinrichtungen vergleichsweise druckstoßempfindlich sein, insbesondere
wenn die Druckstoßfrequenz im Bereich der Schwingungsfrequenz der Messeinrichtung
liegt. Nach der Erfindung können derartige Druckstöße jedoch vom Hydrodämpfungselement
abgedämpft werden, so dass eine zuverlässige Durchflussmessung auch bei hohen Betriebsfrequenzen
des Injektors gegeben ist. Für eine besonders hohe Genauigkeit ist die Resonanzfrequenz
des Hydrodämpfungselements vorzugsweise größer, insbesondere zumindest eine Größenordnung
größer, als die Betriebsfrequenz der Coriolis-Messeinrichtung und/oder die Betriebsfrequenz
des Injektors. Neben einer Coriolis-Messeinrichtung können grundsätzlich auch andere
Arten von Durchflussmesseinrichtungen vorgesehen sein, beispielsweise eine Blenden-Durchflussmesseinrichtung,
ein magnetisch induktiver Durchflussmesser, ein Zahnradzähler und/oder eine Messturbine.
[0014] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass die Messeinrichtung
Mittel zum Bestimmen einer vom Hydrodämpfungselement aufgenommenen Fluidmenge aufweist.
Hierdurch kann die Einspritzmenge mit einer besonders hohen zeitlichen Auflösung bestimmt
werden. Gemäß dieser Ausführungsform kommt dem Hydrodämpfungselement eine Doppelfunktion
zu. Zum einen hält das Hydrodämpfungselement hochfrequente Druckschwankungen von der
Durchflussmesseinrichtung fern und ermöglicht somit einen zuverlässigen und genauen
Betrieb der Durchflussmesseinrichtung. Zum anderen dient das Hydrodämpfungselement
neben der Durchflussmesseinrichtung selbst zur Bestimmung der von dem Injektor abgegebenen
Testfluidmenge. Das Bedämpfen des vom Injektor abgegebenen Testfluides geht mit einer
Änderung der vom Hydrodämpfungselement aufgenommenen Fluidmenge einher, wobei das
Hydrodämpfungselement den hochfrequenten Anteilen der abgegebenen Fluidmenge nachfolgen
kann. Die damit einhergehenden Änderungen am Hydrodämpfungselement werden messtechnisch
erfasst und zur zeitlich hochaufgelösten Bestimmung des Einspritzverlaufes herangezogen.
[0015] Beim periodischen Betrieb des Injektors in einer erfindungsgemäßen Messvorrichtung
kann sich ein dynamisches Gleichgewicht einstellen. Dabei fließt über die Leitung
und die Durchflussmesseinrichtung kontinuierlich Fluid vom Einspritzbereich ab. Schnelle,
hochfrequente Änderungen der Einspritzmenge können am Hydrodämpfungselement erfasst
werden, welches diese schnellen Änderungen bedämpft und ihnen hierbei nachfolgt.
[0016] Zur Einspritzmengenbestimmung werden geeigneterweise die Messergebnisse der Mittel
zum Bestimmen der vom Hydrodämpfungselement aufgenommenen Fluidmenge und die Messergebnisse
der Durchflussmesseinrichtung in eine mathematische Beziehung gesetzt. Vorzugsweise
stehen die Durchflussmesseinrichtung und die Mittel zum Bestimmen der vom Hydrodämpfungselement
aufgenommenen Fluidmenge hierzu mit einer Recheneinrichtung in Signalverbindung.
[0017] Sofern das Hydrodämpfungselement als Balg ausgebildet ist, ist es vorteilhaft, dass
die Mittel zum Bestimmen der vom Hydrodämpfungselement aufgenommenen Fluidmenge zum
Bestimmen einer Längung des Balges ausgebildet sind. Da ein Balg in der Regel eine
Expansion nur in einer Richtung zulässt, kann aus einer Längenänderung des Balges
auf eine Volumenänderung in seinem Inneren geschlossen werden. Insbesondere können
die Mittel ein Laservibrometer aufweisen, das eine besonders hohe Messfrequenz und
somit eine besonders gute zeitliche Auflösung zulässt. Beispielsweise kann das Vibrometer
für Messfrequenzen vorgesehen sein, die 100 kHz oder mehr betragen. Alternativ oder
zusätzlich kann auch ein induktiver Wegmesser vorgesehen sein.
[0018] Wird beim Betrieb der Messvorrichtung der Injektor geöffnet, so tritt im Einspritzbereich
ein Mengenzufluss auf. Dieser Mengenzufluss hat wiederum eine Längung des als Hydrodämpfungselement
vorgesehen Balges zur Folge, die mittels des Laservibrometers nachgewiesen und zur
Einspritzmengenbestimmung herangezogen werden kann. Der im Hydrodämpfungselement aufgebaute
Druck wird zumindest teilweise wieder über die querschnittsoffene Leitung abgebaut.
[0019] Eine besonders vielseitig einsetzbare Messeinrichtung kann nach der Erfindung dadurch
erhalten werden, dass an der Leitung, insbesondere auf einer dem Einspritzbereich
abgewandten Seite der Durchflussmesseinrichtung, eine Gegendruckerzeugungseinrichtung
vorgesehen ist. Mittels einer solchen Gegendruckerzeugungseinrichtung kann die Abströmgeschwindigkeit
aus dem Einspritzbereich reduziert werden und somit insbesondere sichergestellt werden,
dass ein eingespritztes Fluidvolumen eine für eine Messung hinreichend große Volumenänderung
am Hydrodämpfungselement erzeugt und nicht sofort über die Leitung abfließt. Ferner
kann hierdurch die Dämpfungswirkung des Dämpfungselementes verbessert werden.
[0020] Darüber hinaus erlaubt es eine Gegendruckerzeugungseinrichtung, die beim Betrieb
des Injektors im Motor herrschenden Druckverhältnisse nachzubilden.
[0021] Ein besonders geringer apparativer Aufwand ist nach der Erfindung dadurch gegeben,
dass die Gegendruckerzeugungseinrichtung als Druckregelventil ausgebildet ist. Es
kann auch eine Blende und/oder eine aktive Gegendruckerzeugungseinrichtung vorgesehen
sein.
[0022] Vorzugsweise ist die Gegendruckerzeugungseinrichtung abströmseitig der Durchflussmesseinrichtung
angeordnet. Es können auch mehrere Gegendruckerzeugungseinrichtungen vorgesehen sein,
die dann sowohl oberstromig als auch unterstromig der Durchflussmesseinrichtung angeordnet
sein können.
[0023] Eine konstruktiv besonders einfache und zuverlässige Messvorrichtung ist nach der
Erfindung dadurch gegeben, dass der Balg, insbesondere koaxial zum Injektor, am Grundkörper
angeordnet ist. Vorzugsweise ist der Balg so angeordnet, dass die aus dem Injektor
austretende Fluidströmung in den Balg hineingerichtet ist. Insbesondere kann eine
Einspritzöffnung des Injektors im Inneren des Balges angeordnet werden, so dass auch
der Einspritzbereich im Balginneren liegt.
[0024] Das erfindungsgemäße Messverfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass die von dem Injektor
abgegebene Testfluidmenge mittels einer Durchflussmesseinrichtung gemessen wird, welche
abströmseitig des Injektors angeordnet ist, wobei das vom Injektor abgegebene Fluid
von einem Hydrodämpfungselement bedämpft wird, das zwischen dem Injektor und der Durchflussmesseinrichtung
angeordnet ist. Das erfindungsgemäße Messverfahren kann insbesondere mit einer erfindungsgemäßen
Messvorrichtung durchgeführt werden, wodurch sich die in diesem Zusammenhang erläuterten
Vorteile erzielen lassen.
[0025] Für eine besonders aussagekräftige Charakterisierung des Injektors ist es vorteilhaft,
dass der Injektor mit zeitlich veränderlichem Durchfluss, insbesondere periodisch,
betrieben wird. Die erfindungsgemäße Messvorrichtung und das erfindungsgemäße Messverfahren
erlauben dabei eine zuverlässige Messung auch bei hohen Betriebsfrequenzen.
[0026] Nach der Erfindung ist es vorteilhaft, dass die vom Hydrodämpfungselement aufgenommene
Testfluidmenge zeitaufgelöst gemessen wird und entsprechende Messdaten zum Bestimmen
eines Zeitprofils der von dem Injektor abgegebenen Einspritzmenge herangezogen werden.
Hierzu ist geeigneterweise eine Recheneinrichtung vorgesehen, die auch die Messdaten
der Durchflussmesseinrichtung berücksichtigt.
[0027] Beim Betrieb der Messvorrichtung und/oder bei der Durchführung des Messverfahrens
kann der Injektor beispielsweise mit Testfluid unter einem Druck von etwa 100 bar
beaufschlagt werden. Der Injektor kann geeigneterweise mit einer Frequenz von 20 bis
250 Hz betrieben werden. Die Einspritzmenge beträgt geeigneterweise 1,5 bis 30 mm
3 pro Einspritzung und/oder 1,5 bis 30 mm
3 pro ms. Als Gegendruck kann beispielsweise ein Druck von 0,2 bis 5 bar gewählt werden.
Das Durchflussmessgerät kann beispielsweise eine Dynamik im 1/10 s-Bereich aufweisen
und die Mittel zum Bestimmen der vom Hydrodämpfungselement aufgenommenen Fluidmenge
eine Dynamik im µs-Bereich. Der Hub des Balges beträgt geeigneterweise einige mm.
Die erfindungsgemäße Messvorrichtung und das erfindungsgemäße Messverfahren können
insbesondere zur Prüfung von Dieselinjektoren, aber auch zur Prüfung von Benzininjektoren
dienen. Bei dem Testfluid kann es sich insbesondere um einen Kraftstoff handeln.
[0028] Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert,
die schematisch in den Figuren dargestellt sind. In den Figuren zeigen
- Fig. 1
- ein schematisches Diagram einer erfindungsgemäßen Messvorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
wobei der Grundkörper der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt ist; und
- Fig. 2
- eine teilweise geschnittene Detailansicht einer erfindungsgemäßen Messvorrichtung
im Bereich des Grundkörpers.
[0029] Gleichwirkende Elemente sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
[0030] Ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Messvorrichtung ist in Fig.
1 dargestellt. Die Messvorrichtung weist eine Pumpeinrichtung 3 auf, mittels der ein
zu vermessender Injektor 1 mit Testfluid beaufschlagbar ist. Auf der Einspritzseite
des Injektors 1 ist ein als Balg ausgebildetes Hydrodämpfungselement 30 vorgesehen.
In diesem Hydrodämpfungselement 30 ist ein Einspritzbereich 12 ausgebildet, in den
der Injektor 1 das von der Pumpeinrichtung 3 zugeführte Fluid abgibt.
[0031] Zum Abführen von Fluid aus dem Einspritzbereich 12 ist eine im Wesentlichen strömungsoffene
Leitung 20 vorgesehen, an der eine als Coriolis-Massendurchflussmesser ausgebildete
Durchflussmesseinrichtung 22 angeordnet ist, und die in einen Abflussbehälter 29 mündet.
[0032] Öffnet der Injektor 1, so strömt Fluid aus dem Injektor 1 in den Einspritzbereich
12 am Hydrodämpfungselement 30 ein. Die zufließende Fluidmenge wird zunächst vorwiegend
vom Hydrodämpfungselement 30 aufgenommen, was mit einer entsprechenden Längenzunahme
des als Balg ausgebildeten Hydrodämpfungselementes 30 einhergeht.
[0033] Diese Längung, die ein Maß für die eingespritzte Testfluidmenge darstellt, wird mittels
eines am Hydrodämpfungselement 30 vorgesehenen Vibrometers 40 erfasst und zur Einspritzmengenbestimmung
herangezogen.
[0034] Fließt bei geöffnetem Injektor 1 weiter Fluid in den Einspritzbereich 12 zu, kommt
es mit zunehmender Längung des Hydrodämpfungselementes 30 zu einer Druckzunahme im
Einspritzbereich 12 und dementsprechend fließt mehr Fluid über die Leitung 20 aus
dem Einspritzbereich 12 ab, so dass das Hydrodämpfungselement 30 schließlich einen
dynamischen Gleichgewichtszustand einnimmt. Die über die Leitung 20 abfließende Fluidmenge
wird dabei mittels der Durchflussmesseinrichtung 22 erfasst. Wird Injektor 1 geschlossen,
wird der Einspritzbereich 12 über die Leitung 20 entleert und das Hydrodämpfungselement
30 kehrt in seine Ausgangsstellung zurück, was wiederum mittels des Vibrometers 40
nachgewiesen werden kann.
[0035] Indem sowohl die Messdaten des Vibrometers 40 als auch die Messdaten der Durchflussmesseinrichtung
22 erfasst werden, kann ein hochaufgelöstes Zeitprofil der abgegebenen Testfluidmenge
erstellt werden, wobei das Vibrometer 40 schnelle Änderungen der Einspritzmenge erfasst
und das Hydrodämpfungselement 30 damit einhergehende schnelle Druckschwankungen von
der Durchflussmesseinrichtung 22 fernhält.
[0036] Zwischen der Durchflussmesseinrichtung 22 und dem Abflussbehälter 29 ist an der Leitung
20 eine als Druckregelventil 27 ausgebildete Gegendruckerzeugungseinrichtung vorgesehen.
Zur Überwachung des Druckregelventils 27 ist an der Leitung 20 zwischen Durchflussmesseinrichtung
22 und Druckregelventil 27 eine Druckmesseinrichtung 28 vorgesehen. Mittels des Druckregelventils
27 kann abströmseitig des Hydrodämpfungselementes 30 ein Gegendruck erzeugt werden,
was die Dämpfungseigenschaften des Hydrodämpfungselementes 30 verbessern kann und/oder
eine zusätzliche Längung des als Balg ausgebildeten Hydrodämpfungselementes 30 bewirken
kann. Um die Effizienz des Dämpfens weiter zu erhöhen, kann darüber hinaus zwischen
dem Einspritzbereich 12 und der Durchflussmesseinrichtung 22, also oberstromig der
Durchflussmesseinrichtung 22, an der Leitung 20 eine einstellbare Blende 24 vorgesehen
sein, die beim Betrieb des Injektors erzeugte Druckpulse erhöhen kann.
[0037] Fig. 2 zeigt den der Übersichtlichkeit halber in Fig. 1 nicht dargestellten Grundkörper
10 der Messvorrichtung. Der Grundkörper 10 weist eine Bohrung 51 auf, die den Grundkörper
10 vollständig durchdringt. In dieser Bohrung 51 ist der Injektor 1 aufgenommen. Endseitig
ist die Bohrung 51 verbreitert ausgebildet. In dem hierdurch gebildeten verbreiterten
Bereich 52 ist das als Balg ausgebildete Hydrodämpfungselement 30 aufgenommen. Zum
Festlegen des Hydrodämpfungselementes 30 am Grundkörper 10 ist ein Fixierring 55 vorgesehen,
der am Grundkörper 10 angeschraubt ist. Dieser Fixierring 55 umgibt das Hydrodämpfungselement
30 und legt dieses im verbreiterten Bereich 52 der Bohrung 51 am Grundkörper 10 fest.
[0038] Die Leitung 20 zum Ableiten des Fluides vom Injektor 1 ist im Bereich des Grundkörpers
10 als weitere Bohrung ausgebildet, die radial bezüglich dem Injektor 1 im Grundkörper
10 verläuft.
[0039] Zur Bestimmung der Längung des als Balg ausgebildeten Hydrodämpfungselementes 30
sendet das Vibrometer 40 einen Laserstrahl 62 aus, der auf die fluiddicht abgeschlossene
Stirnseite 61 des Hydrodämpfungselementes 30 gerichtet ist, dort reflektiert wird
und wieder zum Vibrometer 40 zurückgelangt.
1. Messvorrichtung für einen Injektor (1), mit
- einer Pumpeinrichtung (3) zum Beaufschlagen des Injektors (1) mit einem Testfluid,
- einem Grundkörper (10) zum Haltern des Injektors (1), wobei am Grundkörper (10)
ein Einspritzbereich (12) zur Aufnahme des vom Injektor (1) abgegebenen Testfluides
vorgesehen ist,
- einer Messeinrichtung zum Bestimmen der von dem Injektor (1) abgegebenen Testfluidmenge
und
- einer Leitung (20) zum Abführen des vom Injektor (1) abgegebenen Testfluides vom
Einspritzbereich (12),
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Messeinrichtung eine Durchflussmesseinrichtung (22) aufweist, die an der Leitung
(20) angeordnet ist, und
- dass ein Hydrodämpfungselement (30) zum Bedämpfen des Testfluides vorgesehen ist, das
der Durchflussmesseinrichtung (22) aus dem Einspritzbereich (12) zuströmt.
2. Messvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Hydrodämpfungselement (30) als volumenveränderlicher Speicher, insbesondere als
Balg, ausgebildet ist.
3. Messvorrichtung nach einem der der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Durchflussmesseinrichtung (22) eine Coriolis-Messeinrichtung ist.
4. Messvorrichtung nach einem der der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Messeinrichtung Mittel zum Bestimmen einer vom Hydrodämpfungselement (30) aufgenommenen
Fluidmenge aufweist.
5. Messvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel zum Bestimmen der vom Hydrodämpfungselement (30) aufgenommenen Fluidmenge
zum Bestimmen einer Längung des Balges ausgebildet sind und insbesondere ein Vibrometer
(40) und/oder einen induktiven Wegaufnehmer aufweisen.
6. Messvorrichtung nach einem der der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Leitung (20), insbesondere auf einer dem Einspritzbereich (12) abgewandten
Seite der Durchflussmesseinrichtung (22), eine Gegendruckerzeugungseinrichtung, insbesondere
ein Druckregelventil (27) vorgesehen ist.
7. Messvorrichtung nach einem der der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Balg, insbesondere koaxial zum Injektor (1), am Grundkörper (10) angeordnet ist.
8. Messverfahren für einen Injektor (1), bei dem
- der Injektor (1) mit einem Testfluid beaufschlagt wird und
- die von dem Injektor (1) abgegebene Testfluidmenge gemessen wird,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die von dem Injektor (1) abgegebenen Testfluidmenge mittels einer Durchflussmesseinrichtung
(22) gemessen wird, welche abströmseitig des Injektors (1) angeordnet ist, wobei
- das vom Injektor (1) abgegebene Fluid von einem Hydrodämpfungselement (30) bedämpft
wird, das zwischen dem Injektor (1) und der Durchflussmesseinrichtung (22) angeordnet
ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Injektor (1) mit zeitlich veränderlichem Durchfluss, insbesondere periodisch,
betrieben wird.
10. Verfahren nach einem der der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die vom Hydrodämpfungselement (30) aufgenommene Testfluidmenge zeitaufgelöst gemessen
wird und entsprechende Messdaten zum Bestimmen eines Zeitprofils der von dem Injektor
(1) abgegebenen Einspritzmenge herangezogen werden.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Messvorrichtung für einen Injektor (1), mit
- einer Pumpeinrichtung (3) zum Beaufschlagen des Injektors (1) mit einem Testfluid,
- einem Grundkörper (10) zum Haltern des Injektors (1), wobei am Grundkörper (10)
ein Einspritzbereich (12) zur Aufnahme des vom Injektor (1) abgegebenen Testfluides
vorgesehen ist,
- einer Messeinrichtung zum Bestimmen der von dem Injektor (1) abgegebenen Testfluidmenge
und
- einer Leitung (20) zum Abführen des vom Injektor (1) abgegebenen Testfluides vom
Einspritzbereich (12),
- wobei die Messeinrichtung eine Durchflussmesseinrichtung (22) aufweist, die an der
Leitung (20) angeordnet ist, und
- wobei ein Hydrodämpfungselement (30) zum Bedämpfen des Testfluides vorgesehen ist,
das der Durchflussmesseinrichtung (22) aus dem Einspritzbereich (12) zuströmt,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Messeinrichtung Mittel zum Bestimmen einer vom Hydrodämpfungselement (30) aufgenommenen
Testfluidmenge aufweist.
2. Messvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Hydrodämpfungselement (30) als volumenveränderlicher Speicher, insbesondere als
Balg, ausgebildet ist.
3. Messvorrichtung nach einem der der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Durchflussmesseinrichtung (22) eine Coriolis-Messeinrichtung ist.
4. Messvorrichtung nach einem der der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Recheneinrichtung vorgesehen ist, mit der die Durchflussmesseinrichtung (22)
und die Mittel zum Bestimmen der vom Hydrodämpfungselement aufgenommenen Fluidmenge
in Signalverbindung stehen.
5. Messvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel zum Bestimmen der vom Hydrodämpfungselement (30) aufgenommenen Fluidmenge
zum Bestimmen einer Längung des Balges ausgebildet sind und insbesondere ein Vibrometer
(40) und/oder einen induktiven Wegaufnehmer aufweisen.
6. Messvorrichtung nach einem der der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Leitung (20), insbesondere auf einer dem Einspritzbereich (12) abgewandten
Seite der Durchflussmesseinrichtung (22), eine Gegendruckerzeugungseinrichtung, insbesondere
ein Druckregelventil (27) vorgesehen ist.
7. Messvorrichtung nach einem der der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Balg, insbesondere koaxial zum Injektor (1), am Grundkörper (10) angeordnet ist.
8. Messverfahren für einen Injektor (1), bei dem
- der Injektor (1) mit einem Testfluid beaufschlagt wird und
- die von dem Injektor (1) abgegebene Testfluidmenge mittels einer Durchflussmesseinrichtung
(22) gemessen wird gemessen wird, welche abströmseitig des Injektors (1) angeordnet
ist,
- wobei das vom Injektor (1) abgegebene Fluid von einem Hydrodämpfungselement (30)
bedämpft wird, das zwischen dem Injektor (1) und der Durchflussmesseinrichtung (22)
angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die vom Hydrodämpfungselement (30) aufgenommene Testfluidmenge gemessen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Injektor (1) mit zeitlich veränderlichem Durchfluss, insbesondere periodisch,
betrieben wird.
10. Verfahren nach einem der der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die vom Hydrodämpfungselement (30) aufgenommene Testfluidmenge zeitaufgelöst gemessen
wird und entsprechende Messdaten zum Bestimmen eines Zeitprofils der von dem Injektor
(1) abgegebenen Einspritzmenge herangezogen werden.