[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Regeln eines Gasbrenners nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Aus der
DE 198 24 521 B4 ist ein Verfahren zum Regeln eines Gasbrenners bekannt, wobei einem Gasbrenner über
eine Gasleitung ein Gasstrom und über eine Verbrennungsluftleitung ein Verbrennungsluftstrom
zugeführt wird. Der Gasleitung ist ein Gasventil und der Verbrennungsluftleitung ist
ein Gebläse zugeordnet, wobei ein Sensor, der ein elektrisches bzw. elektronisches
Messsignal liefert, einerseits an der Verbrennungsluftleitung und andererseits an
der Gasleitung angreift. Der Gasbrenner wird im Sinne einer 1:1-Gas/Luft-Regelung
derart geregelt, dass der dem Gasbrenner zugeführte Gasstrom in etwa genauso groß
ist wie der dem Gasbrenner zugeführte Verbrennungsluftstrom, wobei in diesem Fall
der Sensor nicht durchströmt ist, eine Strömung durch den Sensor also in etwa Null
beträgt.
[0003] Der Aufbau des Sensors, der zum Regeln des Gasbrenners verwendet wird, ist aus der
DE 100 56 064 A1 bekannt, wobei der Sensor eine zwischen zwei temperaturempfindlichen Messeinrichtungen
positionierte Heizeinrichtung aufweist. Bei aktiver Regelung ist die Heizeinrichtung
des Sensors eingeschaltet, so dass dann, wenn der Sensor durchströmt ist, abhängig
von der Strömungsrichtung eine Messeinrichtung von der Heizeinrichtung stärker aufgeheizt
wird als die andere Messeinrichtung. Nach der
DE 100 56 064 A1 wird weiterhin vorgeschlagen, zur Ausführung eines Sensor-Sicherheitsschecks bei
geschlossenem Gasventil sowie ausgeschaltetem Gebläse die Heizeinrichtung des Sensors
auszuschalten, um so den Effekt einer natürlichen Strömung auf den Sensor-Sicherheitsscheck
zu eliminieren.
[0004] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung das Problem zu Grunde, ein neuartiges Verfahren
zum Regeln eines Gasbrenners mit erhöhter Regelgenauigkeit zu schaffen.
[0005] Dieses Problem wird durch ein Verfahren zum Regeln eines Gasbrenners mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Erfindungsgemäß wird bei aktiver Regelung, also bei geöffnetem
Gasventil und laufendem Gebläse, eine dem Sensor zugeordnete Heizeinrichtung in definierten
Zeitabständen für einen definierten Zeitraum ausgeschaltet, wobei ein hierbei ermittelter
Messwert des Sensors verwendet wird, um eine Kalibrierung der Regelung im Sinne einer
Sollwertanpassung durchzuführen.
[0006] Mit der hier vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Regeln eines Gasbrenners
vorgeschlagen, mit welchem in definierten Zeitabständen eine Sollwertanpassung der
Regelung zu Kalibrierzwecken durchgeführt wird. Hierdurch kann gegenüber dem Stand
der Technik eine wesentlich genauere Regelung eines Gasbrenners realisiert werden.
Ein sich über den Betrieb des Gasbrenners einstellender Drift in der Funktionsweise
des Sensors kann so kompensiert werden, um eine gleichbleibend gute Regelqualität
zu gewährleisten.
[0007] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung,
ohne hierauf beschränkt zu sein, anhand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung
zeigt:
- Fig. 1:
- eine Vorrichtung zum Regeln eine Gasbrenners in schematisierter Darstellung;
- Fig. 2:
- den Sensor der Vorrichtung der Fig. 1 in detaillierter Darstellung; und
- Fig. 3:
- ein Diagramm zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Regeln eines
Gasbrenners.
[0008] Die hier vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung eines Gasbrenners,
wobei dem zu regelnden Gasbrenner ein Gas/Luft-Gemisch zugeführt wird. Zur Bereitstellung
des dem Gasbrenner zuzuführenden Gas/Luft-Gemisches ist dem Gasbrenner über eine Gasleitung
10 ein Gasstrom zuführbar, wobei in die Gasleitung 10 mindestens ein Gasventil 11
integriert ist. Die Gasleitung 10 mündet in eine Verbrennungsluftleitung 12, über
die dem Gasbrenner ein Verbrennungsluftstrom zugeführt wird. Der Verbrennungsluftleitung
12 ist ein Gebläse 13 zugeordnet. Die Drehzahl des Gebläses 13 bestimmt den Verbrennungsluftstrom.
[0009] Innerhalb der Verbrennungsluftleitung 12 ist eine Drosselstelle 14 angeordnet, wobei
die Gasleitung 10 stromabwärts der Drosselstelle 14 in die Verbrennungsluftleitung
12 mündet. Eine Gasdüse 15 schließt die Gasleitung 10 im Bereich der Verbrennungsluftleitung
12 ab. In Strömungsrichtung hinter der Gasdüse 15 liegt demzufolge ein Gas/Luft-Gemisch
vor.
[0010] Zur Bereitstellung einer 1:1-Gas/Luft-Regelung dient ein Sensor 16, der mit einem
Messpunkt 17 an der Gasleitung 10 mit einem weiteren Messpunkt 18 an der Verbrennungsluftleitung
12 angreift. Der Sensor 16 ist als Durchflussmesser bzw. Anemometer ausgebildet und
abhängig von den Strömungsverhältnissen bzw. Druckverhältnissen in der Gasleitung
10 sowie Verbrennungsluftleitung 12 durchströmt. Der detaillierte Aufbau des Sensors
16 ergibt sich aus Fig. 2.
[0011] Der Sensor 16 erzeugt abhängig von dessen Durchströmung ein elektrisches bzw. elektronisches
Messsignal 19, welches einem Regelgerät 20 zugeführt wird. Das Regelgerät 20 vergleicht
den vom Sensor bereitgestellten Istwert mit einem Sollwert, wobei abhängig hiervon
ein Stellsignal 21 für einen dem Gasventil 11 zugeordneten Stellantrieb 22 erzeugt
wird. Bei einer 1:1-Gas/Luft-Regelung wird das Gasventil 11 über den Stellantrieb
22 derart geöffnet, dass der Gasstrom dem Verbrennungsluftstrom entspricht, dass also
durch den Sensor 16 keine Strömung fließt.
[0012] Der Sensor 16 verfügt gemäß Fig. 2 über eine Heizeinrichtung 23, die zwischen zwei
temperaturempfindlichen Messeinrichtung 24, 25 angeordnet ist. Die beiden temperaturempfindlichen
Messeinrichtungen 24, 25 sind vorzugsweise als PTC-Elemente ausgeführt, wobei die
Messeinrichtungen 24 und 25 über Widerstandselemente 27 und 28 an eine Spannungsversorgung
angekoppelt sind. Die von den temperaturempfindlichen Messeinrichtungen 24 und 25
bereitgestellten Signale werden einem Verstärker 26 zugeführt, wobei der Verstärker
26 letztendlich das elektrische bzw. elektronische Messsignal 19 des Sensors 16 bereitstellt.
Abhängig von der Durchströmungsrichtung des Sensors 16 wird bei eingeschalteter Heizeinrichtung
23 entweder die Messeinrichtung 24 oder die Messeinrichtung 25 stärker erwärmt.
[0013] Im Sinne des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorgeschlagen, bei aktiver Regelung,
also bei geöffnetem Gasventil 11 und eingeschaltetem Gebläse 13, die dem Sensor 16
zugeordnete Heizeinrichtung 23 in definierten Zeitabständen für einen definierten
Zeitraum auszuschalten, wobei ein hierbei ermittelter Messwert des Sensors 16 verwendet
wird, um eine Kalibrierung der Regelung im Sinne einer Sollwertanpassung durchzuführen.
Der hierbei ermittelte Messwert des Sensors 16 wird als neuer Sollwert und damit neuer
Regelpunkt für die 1:1-Gas/Luft-Regelung verwendet.
[0014] Fig. 3 verdeutlicht das erfindungsgemäße Verfahren. So zeigt Fig. 3 ein Diagramm,
in welcher auf der horizontal verlaufenden Achse der Durchfluss φ durch den Sensor
16 und auf der vertikal verlaufenden Achse das Messsignal U des Sensors 16 aufgetragen
ist. Das Messsignal U entspricht dem Messsignal 19. Eine Kurve 29 zeigt das Messsignal
U des Sensors 16 in Abhängigkeit vom Durchfluss Φ bei ausgeschalteter Heizeinrichtung
des Sensors 16; eine Kurve 30 zeigt hingegen das Messsignal U des Sensors 16 in Abhängigkeit
vom Durchfluss Φ bei eingeschalteter Heizeinrichtung 23.
[0015] Die beiden Kurven 29 und 30 entsprechen dem Verhalten eines neuen bzw. neuwertigen
Sensors 16, wobei der Kreuzungspunkt CP
0 der beiden Kurven 29 und 30 dem Sollwert für die 1:1-Gas/Luft-Regelung und damit
dem Regelpunkt bei einem neuen bzw. neuwertigen Sensor 16 entspricht.
[0016] Zur Kalibrierung und damit zur Kompensation von Drifteffekten des Sensors 16 wird
erfindungsgemäß in definierten Zeitabständen für einen definierten Zeitraum die Heizeinrichtung
23 des Sensors 16 ausgeschaltet, wobei ein hierbei ermittelter Messwert des Sensors
als neuer Sollwert für die 1:1-Gas/Luft-Regelung verwendet wird. Hierdurch ergibt
sich ein konvergierender Prozess, der zu einem neuen Sollwert und damit Regelpunkt
CP
NEU für die 1:1-Gas/Luft-Regelung für einen gealterten Sensor 16 führt. Bei einem gealterten
Sensor haben sich demnach die Kurven 29 sowie 30 auf die Kurven 29' bzw. 30' verschoben,
wobei der neue Sollwert bzw. Regelpunkt CP
NEU für die Regelung wiederum im Schnittpunkt der Kurven 29' und 30' liegt. Es wird demnach
eine automatische Kalibrierung der Regelung im Sinne einer Sollwertanpassung für eine
1:1-Gas/Luft-Regelung bereitgestellt.
[0017] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung erfolgt die Sollwertanpassung
nur dann, wenn der bei aktiver Regelung und ausgeschalteter Heizeinrichtung 23 ermittelte
Messwert U des Sensors 16 innerhalb eines zulässigen Toleranzbands um das Ausgangssignal
U des Sensors 16 liegt, welches im Regelpunkt CP
0 herrscht. Ist also das bei ausgeschalteter Heizeinrichtung 23 und aktiver Regelung
ermittelte Ausgangssignal U des Sensors 16 größer als ein oberer Grenzwert oder kleiner
als ein unterer Grenzwert, so erfolgt die Sollwertanpassung nicht, vielmehr wird eine
Fehlermeldung generiert und der Gasregler stillgesetzt. Nur dann, wenn der Messwert
U des Sensors bei aktiver Regelung und ausgeschalteter Heizeinrichtung 23 zwischen
dem oberen Grenzwert und dem unteren Grenzwert liegt, erfolgt dann die erfindungsgemäße
Sollwertanpassung.
Bezugszeichenliste
[0018]
- 10
- Gasleitung
- 11
- Gasventil
- 12
- Verbrennungsluftleitung
- 13
- Gebläse
- 14
- Drosselstelle
- 15
- Gasdüse
- 16
- Sensor
- 17
- Messpunkt
- 18
- Messpunkt
- 19
- Messsignal
- 20
- Regelgerät
- 21
- Stellsignal
- 22
- Stellgerät
- 23
- Heizeinrichtung
- 24
- Messeinrichtung
- 25
- Messeinrichtung
- 26
- Verstärker
- 27
- Widerstandselement
- 28
- Widerstandselement
- 29, 29'
- Kurve
- 30, 30'
- Kurve
1. Verfahren zum Regeln eines Gasbrenners, wobei einem Gasbrenner über eine Gasleitung
(10), der ein Gasventil (11) zugeordnet ist, ein Gasstrom und über eine Verbrennungsluftleitung
(12), der ein Gebläse (13) zugeordnet ist, ein Verbrennungsluftstrom zugeführt wird,
wobei ein von einem Sensor (16), der einerseits an der Gasleitung (10) und andererseits
an der Verbrennungsluftleitung (12) angreift, bereitgestelltes elektrisches bzw. elektronisches
Messsignal zur Regelung des Gasbrenners derart verwendet wird, dass im Sinne einer
1:1-Gas/Luft-Regelung der Gasstrom dem Verbrennungsluftstrom entspricht und somit
eine Strömung durch den Sensor (16) in etwa Null beträgt, dadurch gekennzeichnet, dass bei aktiver Regelung, also bei geöffnetem Gasventil (11) und laufendem Gebläse (13),
eine dem Sensor (16) zugeordnete Heizeinrichtung (23) in definierten Zeitabständen
für einen definierten Zeitraum ausgeschaltet wird, und dass ein hierbei ermittelter
Messwert des Sensors (16) verwendet wird, um eine Kalibrierung der Regelung im Sinne
einer Sollwertanpassung durchzuführen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der hierbei ermittelte Messwert des Sensors (16) als neuer Sollwert und damit neuer
Regelpunkt für die 1:1-Gas/Luft-Regelung verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollwertanpassung nur dann erfolgt, wenn der hierbei ermittelte Messwert des
Sensors (16) zwischen einem oberen Grenzwert und einem unteren Grenzwert liegt.