[0001] Die Erfindung betrifft ein, an einem Fahrzeug oder dergleichen anbringbares Gitter
zum Schutz gegen insbesondere HL (Hohlladungs)-Geschosse.
[0002] Derartige Schutzgitter sind beispielsweise aus der amerikanischen als auch der russischen
Armee bekannt und dienen zur Auslösung der Hohlladung eines Hohlladungsgeschosses
vor dem Auftreffen auf die Fahrzeugwandung. Die Schutzgitter werden dazu in einem
definierten Abstand zum Fahrzeug um dieses angebracht. Sie bleiben die gesamte Zeit
somit Bestandteil des sich bewegenden Fahrzeuges. Es kann davon ausgegangen werden,
dass auch andere bewegliche oder unbewegliche Objekte mit Hilfe derartiger Schutzgitter
geschützt werden können.
[0003] Diese Schutzgitter weisen jedoch den Nachteil auf, dass insbesondere ein Zugang zur
Ausrüstung, den Luken und / oder den Klappen beispielsweise außen am Fahrzeug unmöglich
beziehungsweise nur mit hohem Aufwand möglich ist, da die Schutzgitter selber sehr
starr am Fahrzeug angebracht sind. In der Praxis werden diese Schutzgitter rund um
das zu schützende Objekt angebracht, was als weiteren Nachteil ein höheres Eigengewicht
des Fahrzeuges mit sich bringt.
[0004] Hier stellt sich die Erfindung die Aufgabe, ein Schutzgitter gegen Hohlladungsgeschosse
aufzuzeigen, welches einen einfachen und unkomplizierten Zugang auch unter Extremsituationen
ermöglicht.
[0005] Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungen
sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0006] Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, das Schutzgitter in sich derart flexibel zu
gestallten, dass es zumindest in am Objekt vorgesehenen Zugangsbereichen trenn- und
verschwenkbar beziehungsweise verstellbar ist. In den die Querstreben haltenden Stützen
sind dazu in definierten Bereichen beispielsweise zusätzlich Trennstellen eingebunden,
in denen die durch die Querstreben und Stützen gebildeten Segmente voneinander trennbar
sind. Die Stützen sind selber so gestaltet, dass die Segmente in den durch die Stützen
gebildeten Drehpunkten gegeneinander verschwenkbar sind. Das Schutzgitter kann in
mehrere Sektionen oder Segmenten bzw. -gruppen aufgeteilt und so auch verschwenkt
werden.
[0007] Bevorzugt wird eine Verschwenkbarkeit der Segmente bzw. -gruppen nach Art eines Zollstockes,
im Zick-Zack, gegeneinander.
[0008] Es ist eine Anbringung auch nur in bestimmten Bereichen am Objekt möglich. Dadurch
muss das Schutzgitter nicht um das gesamte Objekt angebracht werden. Oftmals ist es
nämlich ausreichend, sich nur aus bestimmten Richtungen gegen annähernde Geschosse
schützen zu müssen. Dadurch kann zusätzliches Gewicht am Objekt reduziert werden.
Zudem sind in solchen Fällen Kombinationen der Schutzgittermaßnahme mit anderen bekannten
Schutzmaßnahmen vor HL-Geschossen möglich.
[0009] In Weiterführung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Schutzgitter abnehmbar und
transportabel gestaltet ist, wobei es für den Transport zusammengeklappt bzw. zusammengeschwenkt
wird.
[0010] Anhand eines Ausführungsbeispiels mit Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert
werden. Es zeigt
- Fig. 1
- das Prinzip des Aufbaus des Schutzgitters in einer Draufsicht,
- Fig. 2
- das Schutzgitter aus Fig. 1 in einer Seitenansicht,
- Fig. 3
- ein Teilschutz im Heckbereich.
[0011] Ein zu schützendes Objekt 1, hier vorzugsweise ein Fahrzeug, ist mit einem Schutzgitter
3 zum Schutz vor HL Geschossen (in diesem Ausführungsbeispiel vollständig) umgeben.
[0012] Das Fahrzeug 1 kann mit einer bekannten KE-Panzerung 2 zum Schutz von KE (Kinetische
Energie) - Geschossen (nicht näher dargestellt) versehen sein. Das Schutzgitter 3
ist in einem vorbestimmten Abstand (Stützen 13) zum Objekt 1 am Objekt 1 angebracht.
[0013] Das Schutzgitter 3 ist in mehrere Sektionen oder Segmente 4
n unterteilt und an vorgegebenen Bereichen mittels Trennstellen 5
n trennbar voneinander gehalten.
[0014] Für einen einfachen Zugang kann das Schutzgitter 3 in den Trennstellen 5
n getrennt werden. Die entsprechend getrennten Sektionen 4
n können zur Seite geklappt bzw. gezogen werden.
[0015] Eine derartige Trennstelle 5
n ist beispielsweise im Heckbereich 10 des Fahrzeuges 1 oder seitlich vorgesehen. Das
Schutzgitter 3 kann in seinen Sektionen 4
1 und 4
2 an dieser hinteren Trennstelle 5
1 geöffnet werden, wodurch die Besatzung (nicht näher dargestellt) über eine gleichfalls
nicht näher dargestellte Heckklappe das Fahrzeug 1 in diesem Bereich verlassen kann.
[0016] Um den HL-Schutz längstmöglich aufrecht zu erhalten, ist das Schutzgitter 3 beispielsweise
im Heckbereich 10 so weit entfernt von der Heckklappe angebracht, dass diese Heckklappe
bei geschlossenem Schutzgitter 3 frei schwenkbar ist und das Gitter 3 dann von der
Mannschaft geöffnet und auch wieder geschlossen werden kann.
[0017] Fig. 2 zeigt in einer Seitendarstellung den eigentlichen Aufbau des Schutzgitters
3, welches aus mehreren Querstreben 6
n besteht, die zueinander versetzt angeordnet sind. Die Querstreben 6
n werden an Stützen 7
n gehalten. Um ein Verschwenken der Segmente 4
n zu ermöglichen, bietet sich als eine nahe liegende Ausführung an, dass die Querstreben
6
n an ihren Enden rohrförmige Halter 8
n besitzen, die um die Stützen 7
n greifen und um diese verdreht werden können. Aber auch andere konstruktive Gestaltungen
sind möglich.
[0018] In den vorgebbaren Trennstellen 5
n sind in einer ersten konstruktiven Ausführung zwei Stützen 7
n je eines Segmentes 4
n vorhanden, die mittels eines Schlosses oder dergleichen, das heißt, mittels einer
mechanischen lösbaren Verbindung (nicht näher dargestellt) miteinander verbunden sind.
Mit Lösen dieser Verbindung können die Stützen 7
n voneinander getrennt und die Segmente 4
n verschwenkt werden. Es sind aber auch andere konstruktive Möglichkeiten vorstellbar.
[0019] Fig. 3 zeigt ein Teilschutzgitter 3.1, welches hier nur im kompletten Heckbereich
10 des Fahrzeuges 1 angebracht ist. Der Teilschutz ist für den Zugangsbereich der
Mannschaft durch eine Heckklappe 11 vorgesehen. Auch hier wird das Gitter 3.1 so ausgeführt,
dass zunächst die Heckklappe 11 frei schwenkbar bei geschlossenem Gitter 3.1 bleibt.
Des Weiteren sind die verschiedenen Segmente 4'
n gegeneinander verschwenkbar, wodurch neben dem Öffnen des Mittelteils auch ein Anlegen
des Gitters 3.1 an das Heck 12 möglich ist. In Fig. 3 ist das Gitter 3.1 auf der linken
Seite angelegt und auf der rechten Seite geschlossen dargestellt. Das Öffnen und Schließen
des Gitters 3.1 kann durch die Besatzung selbst erfolgen, da die Heckklappe 11 bei
geschlossenem Gitter 3.1 vollständig geöffnet werden kann. Durch das Anlegen des Gitters
3.1 können zudem Arbeiten am Heck, zum Beispiel Absenken der Grätings; weiterhin durchgeführt
werden, ohne dass das Gitter 3.1 (3) abgebaut werden müsste.
[0020] Durch die so genannte Faltbarkeit des Schutzgitters 3 ergibt sich ein weiterer Vorteil,
der darin besteht, dass es auf und nicht nur am Fahrzeug 1 mitführbar ist. Das Schutzgitter
3 kann in einzelne Sektionen 4
n oder Sektionsgruppen zerlegt und auf dem Fahrzeug 1 transportiert werden.
1. Schutzgitter (3, 3.1) für ein Objekt (1) gegen HL-Geschosse, bestehend aus Querstreben
(6n), welche durch senkrechte Stützen (7n) gehalten werden, und mehrere Segmente (4n) bilden, dadurch gekennzeichnet, dass in die Stützen (7n) Trennstellen (5n) eingebunden sind, in denen die Segmente (4n) voneinander trennbar sind, wobei die Stützen (7n) derart aufgebaut sind, dass dann ein gegeneinander Verschwenken der Segmente (4n) ermöglicht wird.
2. Schutzgitter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzgitter (3) in einem vorbestimmten Abstand zum Objekt (1) am Objekt (1)
angebracht ist.
3. Schutzgitter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzgitter (3) als Rundumschutz am Objekt (1) angebracht ist.
4. Schutzgitter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzgitter (3.1) als Teilschutz in einem vorgegebenen Bereich angebracht ist.
5. Schutzgitter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Teilschutz im kompletten Heckbereich (10) vorgesehen ist.
6. Schutzgitter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennstellen (5n) durch zwei Stützen (7n) je eines Segmentes (4n) gebildet werden, die mittels einer mechanischen lösbaren Verbindung miteinander
verbunden sind.
7. Schutzgitter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzgitter (3) in einzelne Segmente (4n) oder Segmentgruppen zerlegt und auf dem Fahrzeug (1) transportiert werden kann.
8. Schutzgitter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzgitter (3) ist in einem vorbestimmten Abstand über Stützen (11) zum Objekt
(1) am Objekt (1) angebracht ist.