Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft einen Schutzhandschuh aus wendbarem Metallringgeflecht mit
den im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen.
Stand der Technik
[0002] Derartige Schutzhandschuhe, wie sie aus der dem Oberbegriff des Anspruches 1 zu Grunde
liegenden
DE 43 05 320 A1 bekannt sind, werden z.B. in Fleisch verarbeitenden Betrieben getragen, um sich gegen
Hieb-, Stich- und Schnittverletzungen zu schützen. Metallringgeflechte sind hochflexibel
und erhalten der Hand, die sie schützen sollen, ihre Beweglichkeit. Um ein Herunterrutschen
des Handschuhs zu vermeiden, werden die Handschuhe durch Schließbänder an der Hand
bzw. dem Körper des Benutzers befestigt. Erforderlich ist also eine Fixierung, für
die dort ein Schließband in Schlaufen eingelegt und fixiert ist.
[0003] Aus der
WO 02/098249 A1 ist ein in einen Aufnahmekanal eingelegtes Schließband mit einem Druckknopf bekannt,
der wechselweise an verschiedenen Druckknopfaufnahmen befestigbar ist, die umfangsmäßig
voneinander beabstandet sind und wechselweise benutzt werden, wenn der Handschuh an
der linken oder an der rechten Hand getragen wird. Um dieses Wechseln zu bewerkstelligen,
muss jedoch das Schließband beim Wenden des Handschuhs aus dem Aufnahmekanal entfernt
und in entsprechend umgekehrter Richtung wieder eingebracht werden.
[0004] Aus der
DE 299 10 449 U1 ist die Anordnung eines Schließbandes bekannt, das aus Metallringgeflecht besteht
und fest mit Handschuh verkettet ist. Es kann bedarfsweise über Durchtrittsöffnungen
durch das Metallringgeflecht hindurch geführt werden, um außenseitig am Handschuh
befestigt zu werden.
[0005] Aus der
US-A 5,054,126 ist ein Schutzhandschuh mit zwei herkömmlichen Druckknöpfen auf einem Textilschließband
bekannt. Am Umfang des Schließbands sind ein Druckknopf für eine erste Druckaufnahme
und davon beabstandet eine Druckknopfaufnahme für einen zweiten Druckknopf vorgesehen.
Das Gegenstück ist durch ein entlang des Schließbands verstellbares Element gebildet,
das auf der einen Seite die erste Druckknopfaufnahme und auf der anderen Seite den
zweiten Druckknopf ausbildet. Soll der Handschuh zur Nutzung an der anderen Hand gewendet
werden ist zuerst dieses Element an die geänderte Lage des Gegenstücks anzupassen.
Aufgabe der Erfindung
[0007] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, einen leicht wendbaren Schutzhandschuh zu schaffen, der den gewünschten
Sicherheitserfordernissen genügt.
[0008] Diese Aufgabe wird durch einen Schutzhandschuh mit den in Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen gelöst.
[0009] Der Schutzhandschuh weist für den Durchtritt des Schließbands auf die jeweilige Außenseite
mehrere voneinander beabstandete Durchtrittsöffnungen auf, so dass auch im Bereich
dieser Durchtrittsöffnungen ein ausreichender Stichschutz gegeben ist. Diese Durchtrittsöffnungen
sind vorzugsweise im Bereich eines Aufnahmekanals oder im Bereich von Schlaufen vorgesehen,
sodass sie radial innenseitig bzw. außenseitig am Aufnahmekanal zu liegen kommen.
Das Verschlussband kann damit durch die Öffnungen wechselweise nach außen geführt
werden, wobei gleichzeitig sichergestellt ist, dass der Grund der jeweiligen Öffnung
immer noch durch Metallringgeflecht abgedeckt ist. Dadurch ist es nahezu unmöglich
mit einem Messer oder Stichling durch die Schlitze bis zum Körper des Trägers zu gelangen.
[0010] Vorzugsweise ist damit eine voll geschlossene Abschlusskante am Handschuh möglich,
was aus Sicherheitsgründen erwünscht ist. Dennoch kann auf Grund der versetzten Durchtrittsöffnungen
eine Dehnbarkeit zum Anziehen des Schutzhandschuhs trotz einer Komplettschließung
erreicht werden, so dass sich ein optisch als auch sicherheitstechnisch optimierter
Abschlussbereichs im Übergang zum Arm des Benutzers ergibt.
[0011] Weitere Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
Kurzbeschreibung der Figuren
[0012] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten - Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Teil einer Schutzbekleidung mit Schutzhandschuh am Arm eines Benutzers,
- Fig. 2, 3
- eine Schutzbekleidung in Form eines Schutzhandschuhs in einer Ansicht auf Hand und
Arm von oben sowie von unten,
- Fig. 4
- eine schematische Schnittdarstellung im Bereich eines Aufnahmekanals,
- Fig. 5
- eine Abwicklung des Aufnahmekanals im Bereich der Durchtrittsöffnungen.
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
[0013] Bevor die Erfindung im Detail beschrieben wird, ist darauf hinzuweisen, dass sie
nicht auf die jeweiligen Teile des Schutzhandschuhs sowie die jeweiligen Verfahrensschritte
beschränkt ist, da diese Teile und Verfahren variieren können. Die hier verwendeten
Begriffe sind lediglich dafür bestimmt, besondere Ausführungsformen zu beschreiben
und werden nicht einschränkend verwendet. Wenn zudem in der Beschreibung oder in den
Ansprüchen die Einzahl oder unbestimmte Artikel verwendet werden, bezieht sich dies
auch auf die Mehrzahl dieser Elemente, solange nicht der Gesamtzusammenhang eindeutig
etwas Anderes deutlich macht.
[0014] Die Figuren 1 bis 3 zeigen eine Schutzbekleidung 40 bzw. einen Schutzhandschuh 35
und zwar einmal an einem vollständigen Arm und einmal im Bereich von Hand und Unterarm,
die zumindest teilweise aus einem Metallringgeflecht bestehen. Eine derartige Schutzbekleidung
dient dem Schutz z.B. von Metzgern gegen Stich-; Hieb- und Schnittverletzungen. Zur
Fixierung der Schutzhandschuhe am Körper des Trägers sind Schließbänder 15 vorgesehen,
zusätzlich können auch Verstärkungen 32 oder gemäß den Figuren 2 und 3 Aussteifungselemente
23 in das Metallringgeflecht eingelegt oder darin integriert sein, um ein Zusammenfallen
der Stulpe 22 des Schutzhandschuhs 35 zu verhindern.
[0015] Die vorliegenden Schutzhandschuhe sind ohne Schlitz ausgebildet, können jedoch auch
einen Schlitz aufweisen. Eine Ausgestaltung ohne Schlitz hat den Vorteil, dass keine
zusätzlichen Vorkehrungen getroffen werden müssen, um einen Durchtritt eines Messers
oder eines Stichlings im Bereich des Schlitzes zu verhindern.
[0016] Die Schließbänder 15 zur Fixierung des Schutzhandschuhs 35 am Körper eines Trägers
können durch im Stand der Technik übliche Maßnahmen am Handschuh festgelegt werden
und aus den dafür üblichen Kunststoffmaterialien, aus Metall oder ähnlichen Materialien
bestehen. Zur Festlegung des Schließbands 15 am Schutzhandschuh ist die Ausgestaltung
eines Aufnahmekanals 10 möglich, der durch Metallringgeflecht gebildet ist, das am
Ende des Schutzhandschuhs umgeschlagen ist, oder der dadurch gebildet wird, dass Metallringgeflecht
auf das Metallringgeflecht des Schutzhandschuhs 35 aufgesetzt wird. Die hierfür bekannten
Möglichkeiten sind dem Fachmann bekannt. Dasselbe gilt auch für die Ausgestaltung
von Schlaufen, in denen das Schließband aufgenommen werden kann. Wesentlich ist lediglich,
dass im Bereich der Schlaufen und/oder des Aufnahmekanals entsprechende Durchtrittsöffnungen
A, B vorgesehen sind. Diese Durchtrittsöffnungen dienen dazu, das Schließband 15 auf
die Außenseite des Schutzhandschuhs hindurchzuführen, um es dort mit bekannten Fixiermitteln
zu fixieren. Derartige Fixiermittel können Haken, Knöpfe, Schnallen und dergleichen
sein, die eine Fixierung des Schließbandes 15 ermöglichen. In den Zeichnungen wird
davon Abstand genommen worden, derartige Fixierungen darzustellen, da sie dem Fachmann
bekannt sind. Ebenso versteht sich von selbst, dass das in Figur 4 dargestellte Schließband
15 an seinem Ende im Aufnahmekanal 10 oder an einer geeigneten anderen Stelle des
Aufnahmekanals fixiert werden muss, um ein Herausziehen zu vermeiden.
[0017] Die Öffnung zur Durchführung des Schließbands auf die Außenseite des Schutzhandschuhs
wird im Ausführungsbeispiel durch mehrere in Umfangsrichtung des Schutzhandschuhs
voneinander beabstandete Durchtrittsöffnungen A, B gebildet, von denen wenigstens
eine außenseitig und wenigstens eine innenseitig am Schutzhandschuh 35 vorgesehen
ist. Gemäß Fig. 4 ist hierzu ein Aufnahmekanal 10 aus Metallringgeflecht gebildet,
in dem die Durchtrittsöffnungen A, B als Schlitze vorgesehen sind. Diese Schlitze
befinden sich wechselweise aus Sicht einer Mittellinie der Hand eines Trägers radial
innenseitig und radial außenseitig. Dadurch ist es möglich, dass das Schließband 15
in der Darstellung gemäß Fig. 4 durch die Öffnung A nach außen treten kann. Wird der
Handschuh gewendet, kann das Schließband 15 durch die Öffnung B nach außen treten,
so dass das Schließband 15 nur zurückgezogen und auf der entsprechenden anderen Seite
durchgeführt werden muss. Dieselbe Lösung ist möglich, wenn entsprechende Schlitze
bzw. Durchtrittsöffnungen A, B im Bereich von Schlaufen vorgesehen sind.
[0018] Die im Ausführungsbeispiel zwei Durchtrittsöffnungen A, B sind in Umfangsrichtung
und im Abstand X gemäß Fig. 5 zueinander versetzt. Dabei wird insbesondere aus Fig.
4 deutlich, dass der Grund der Durchtrittsöffnungen A, B durch die gegenüberliegende
Seite des Aufnahmekanals 10 bzw. der Schlaufe abgedeckt ist. Zur Verdeutlichung dessen
wurde in Fig. 5 im Bereich des Aufnahmekanals 10 die Ringstruktur nicht eingezeichnet.
Damit wird deutlich, dass die in Fig. 4 von außen zugängliche Durchtrittsöffnung A
rückseitig durch die Rückwand 10a des Aufnahmekanals 10 bedeckt ist, während die in
Fig. 5 hinten liegende Durchtrittsöffnung B durch die Vorderwand 10b des Aufnahmekanals
10 abgedeckt ist.
[0019] Gemäß Fig. 5 grenzt der Aufnahmekanal 10 an eine vorzugsweise voll geschlossene Abschlusskante
12 des Schutzhandschuhs an. Damit lässt sich auch hier ein Eindringen von Stichgeräten
zuverlässig vermeiden. Da jedoch in diesem Anschlussbereich an den Arm des Benutzers
auch die Durchtrittsöffnungen A und B vorgesehen sind, ist dennoch eine ausreichende
Dehnbarkeit zum bequemen Anziehen des Handschuhs gewährleistet.
Bezugszeichenliste
[0020]
- 10
- Aufnahmekanal
- 10a
- Rückwand
- 10b
- Vorderwand
- 12
- Abschlusskante
- 15
- Schließband
- 22
- Stulpe
- 23
- Aussteifungmittel
- 32
- Verstärkungsmittel
- 35
- Handschuh
- 40
- Schutzbekleidung
- A, B
- Durchtrittsöffnung
- X
- Abstand
1. Schutzhandschuh (35) aus einem wendbaren Metallringgeflecht mit wenigstens einem zumindest
teilweise in einem Aufnahmekanal (10) oder in Schlaufen aufgenommenen Schließband
(15) zur Fixierung des Schutzhandschuhs am Körper eines Trägers, wobei der Schutzhandschuh
wenigstens eine Öffnung zur Durchführung des Schließbandes auf die Außenseite des
Schutzhandschuhs aufweist, wobei die Öffnung durch mehrere in Umfangsrichtung des
Schutzhandschuhs voneinander beabstandete Durchtrittsöffnungen (A, B) gebildet ist,
von denen wenigstens eine außenseitig und wenigstens eine innenseitig am Schutzhandschuh
vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Durchtrittsöffnungen (A, B) zueinander in Umfangsrichtung um einen Abstand X
versetzt sind, wobei der Grund der Durchtrittsöffnungen (A, B) durch die gegenüberliegende
Seite des Aufnahmekanals oder der Schlaufe abgedeckt ist.
2. Schutzhandschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmekanal (10) aus Metallringgeflecht gebildet ist und dass die Durchtrittsöffnungen
(A, B) als Schlitze am Aufnahmekanal aus Sicht der Mittellinie der Hand eines Trägers
radial innenseitig und radial außenseitig vorgesehen sind.
3. Schutzhandschuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Durchtrittsöffnungen (A, B) in Umfangsrichtung um den Abstand X zueinander versetzt
sind.
4. Schutzhandschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmekanal an eine geschlossene Abschlusskante (12) des Schutzhandschuhs anschließt,
die infolge der Durchtrittsöffnungen dehnbar ist.