[0001] Die Erfindung betrifft eine Klebstoffauftrageinrichtung für eine papier- oder kartonverarbeitende
Maschine mit mehreren über eine Arbeitsbreite verteilten Ausgabemodulen, von denen
jedes einen Klebstoffvorlaufanschluß und einen Klebstoffrücklaufanschluß, einen Klebstoffraum
zwischen dem Klebstoffvorlaufanschluß und dem Klebstoffrücklaufanschluß und eine verschließbare
Ausgabeöffnung aus dem Klebstoffraum aufweist.
[0002] Eine derartige Klebstoffauftrageinrichtung wird beispielsweise in einer Rollenschneidemaschine
verwendet, in der eine Papier- oder Kartonbahn zu einer für einen späteren Verwender
handhabbaren Rolle aufgewickelt wird. Die Bahn muß zu Beginn eines Wickelvorganges
an einer Wickelhülse, beispielsweise einem Rohr aus Karton, festgeklebt werden. Wenn
die Wickelrolle fertiggestellt worden ist, dann muß das Ende der Bahn auf dem Umfang
der Rolle ebenfalls festgeklebt werden. Ein anderes Beispiel für die Verwendung einer
derartigen Klebstoffauftrageinrichtung ist eine Rollen-Verpakkungseinrichtung, bei
der eine fertiggestellte Rolle mit einer Verpackungsbahn umhüllt wird. Auch hier ist
es in der Regel erforderlich, die Verpackungsbahn am Umfang der Wickelrolle festzukleben,
wenn der Verpackungsvorgang beginnt. Wenn der Verpackungsvorgang fertiggestellt worden
ist, dann muß das Ende der Verpackungsbahn ebenfalls auf dem Umfang der Rolle, genauer
gesagt auf einer bereits aufgetragenen Lage der Verpackungsbahn, festgeklebt werden.
[0003] Zwischen den einzelnen Klebstoffauftragsvorgängen liegen dementsprechend Zeiträume,
in denen der Klebstoffauftrag unterbrochen werden muß. In diesen Zeiten wird die Ausgabeöffnung
verschlossen.
[0004] Ein Ausgabemodul, das für einen derartigen Betrieb geeignet ist, ist beispielsweise
in
DE 42 11 942 C2 beschrieben. Hier ist die Ausgabeöffnung durch ein Ventilelement verschlossen, das
den Klebstoff vom Klebstoffvorlaufanschluß entweder zur Ausgabeöffnung durchläßt oder,
wenn die Ausgabeöffnung verschlossen ist, zum Klebstoffrücklaufanschluß leitet. Damit
möchte man Druckschwankungen vermeiden, die sich bei der Betätigung des Ausgabemoduls
ergeben könnten.
[0005] Beim Aufwickeln von Bahnen zu Wickelrollen oder beim Verpacken der Wickelrollen tritt
vielfach die Situation auf, daß die Bahnen unterschiedliche Breiten haben, was auch
zu unterschiedlich breiten Wickelrollen führt. Der Klebstoffauftrag muß daher auf
die Bereiche beschränkt werden, in denen tatsächlich die Bahn oder die Wickelrolle
vorhanden ist. Dementsprechend werden bei unterschiedlichen Klebstoffauftragsvorgängen
mehr oder weniger Ausgabeöffnungen freigegeben. Man kann nun beobachten, daß sich
dann wiederum Schwankungen im Druck des zugeführten Klebstoffs ergeben, die sich ungünstig
auf den Klebstoffauftrag auswirken können. Wenn weniger Ausgabeöffnungen freigegeben
werden, also bei einer geringen Breite der Wickelrolle, dann wird der Klebstoff mit
einem höheren Druck ausgegeben als bei einer größeren Breite der Wickelrolle.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Klebstoffauftrag zuverlässig auch bei
wechselnden Breiten zu gewährleisten.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einer Klebstoffauftrageinrichtung der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, daß die Klebstoffrücklaufanschlüsse mehrerer Ausgabemodule mit einem
gemeinsamen Rücklauf verbunden sind und im Rücklauf eine Druckeinstelleinrichtung
angeordnet ist.
[0008] Mit Hilfe der Druckeinstelleinrichtung wird ein Druck im Rücklauf erzeugt, der letztendlich
maßgeblich ist für den Druck, mit dem der Klebstoff, der im Folgenden auch kurz als
"Leim" bezeichnet wird, aus den Ausgabeöffnungen ausgegeben wird. Man kann diesen
Druck mit Hilfe der Druckeinstelleinrichtung nun so einstellen, daß er dem Druckabfall
entspricht, der bei der vollständigen Öffnung aller Ausgabeöffnungen entsteht. Wenn
alle Ausgabeöffnungen freigegeben worden sind, dann kann der gesamte Klebstoff durch
die Ausgabeöffnung abfließen und man benötigt keine Druckreserve mehr in der Rücklaufleitung.
Wenn hingegen nicht alle Ausgabeöffnungen freigegeben worden sind, dann läßt die Druckeinstelleinrichtung
einen Teil des Klebstoffs durch den Rücklauf abfließen, so daß an jeder Ausgabeöffnung
wieder der gewünschte Ausgabedruck herrscht. Damit läßt sich der Druck relativ gleichmäßig
halten. Druckschwankungen lassen sich auf wenige Prozent begrenzen, was noch akzeptabel
ist.
[0009] Vorzugsweise weist die Druckeinstelleinrichtung einen veränderbaren Druckwert auf.
Man kann die Druckeinstelleinrichtung dann auf einfache Weise an die Gegebenheiten
anpassen. Wenn man beispielsweise andere Öffnungsweiten für die Ausgabeöffnungen wählt,
dann wird ein anderer Druckwert notwendig sein. Man muß in diesem Fall nicht die Druckeinstelleinrichtung
auswechseln, sondern kann lediglich den Druckwert einstellen.
[0010] Vorzugsweise ist die Druckeinstelleinrichtung als Druckregeleinrichtung ausgebildet.
Eine Druckregeleinrichtung hält den Druck in der Rücklaufleitung konstant, ohne daß
zusätzliche Steuerungsmaßnahmen von außen erforderlich sind.
[0011] Bevorzugterweise sind alle Ausgabemodule mit einer gemeinsamen Druckquelle verbunden.
Die Druckquelle kann beispielsweise durch eine Pumpe, insbesondere eine Zahnradpumpe,
gebildet sein, die Leim aus einem Vorratsgefäß zu den Ausgabemodulen pumpt. Im Zusammenhang
mit der Druckeinstelleinrichtung im Rücklauf läßt sich mit einer derartigen Druckquelle
immer der Staudruck an den Ausgabeöffnungen erzeugen, der für den gewünschten Leimauftrag
erforderlich ist.
Vorzugsweise ist die Druckquelle mit mindestens zwei Vorlaufleitungen verbunden, von
denen jede mindestens ein Ausgabemodul versorgt. Diese Ausgestaltung ist insbesondere
dann günstig, wenn sehr viele Ausgabemodule zu versorgen sind. Die Druckversorgung
läßt sich dann weiter vergleichmäßigen, insbesondere dann, wenn die Vorlaufleitungen
einen größeren Querschnitt aufweisen und dementsprechend der Druckabfall in den Vorlaufleitungen
klein gehalten werden kann.
[0012] Auch ist von Vorteil, daß die Ausgabeöffnung als Düse ausgebildet ist, die mit einer
Luftdüse kombiniert ist. Man kann dann die aus der Luftdüse ausgestoßene Luft verwenden,
um den Klebstoff von der Ausgabeöffnung auf die zu beleimende Fläche aufzutragen.
Dies hat den Vorteil, daß die Klebstoffauftrageinrichtung auch "über Kopf" angeordnet
werden kann, also unterhalb einer Bahn, die verklebt werden soll. Man kann die Luft
aber nicht nur als Transportmedium für den Klebstoff verwenden, sondern auch dazu,
die Auftragsart des Klebstoffs zu gestalten. Beispielsweise kann man die Luft aus
der Luftdüse verwenden, um den Klebstoff zu zerstäuben, wenn dies gewünscht ist.
[0013] Hierbei ist von Vorteil, wenn die Luftdüse eine spiralierte Luftführung aufweist.
Eine spiralierte Luftführung stößt die Luft so aus, daß sich ein schraubenlinienförmiger
Wirbel ergibt. In diesem Wirbel kann der Klebstoff dann geführt und gegebenenfalls
auch zerstäubt werden, so daß man auch bei geringen Ausgabedrücken für den Klebstoff
einen gewissen Abstand zwischen der Ausgabeöffnung und der zu beleimenden Bahn oder
dem zu beleimenden Umfang der Wickelrolle zulassen kann.
[0014] Vorzugsweise sind die Ausgabemodule zumindest im Bereich der Ausgabeöffnung beheizt.
Die Beheizung verhindert, daß sich der Klebstoff in den Pausen zwischen dem Klebstoffauftrag
verfestigt und die Ausgabeöffnung verstopft. Dementsprechend kann der Klebstoff aus
der Ausgabeöffnung ausgegeben werden, sobald die Ausgabeöffnung freigegeben wird.
Ein Druckanstieg, wie er bislang im Stand der Technik zu Beginn eines Ausgabevorgangs
gelegentlich zu beobachten war, kann mit hoher Zuverlässigkeit verhindert werden.
Dies wiederum führt dazu, daß eine Leimraupe, die durch den ausgegebenen Klebstoff
gebildet wird, von Anfang bis Ende mit einer zumindest annähernd konstanten Breite
aufgetragen werden kann. Auch dies verbessert den Klebstoffauftrag.
[0015] Vorzugsweise ist die Druckeinstelleinrichtung beheizt. Auch bei der Druckeinstelleinrichtung
kann es von Vorteil sein, eine Verfestigung des Klebstoffs zumindest soweit zu verhindern,
daß die Druckeinstelleinrichtung ohne Behinderungen weiterarbeiten kann. Damit wird
der Druck auf dem gewünschten Niveau aufrecht erhalten.
[0016] Vorzugsweise ist zumindest ein Teil der Leitungen zum Klebstoffvorlaufanschluß und
vom Klebstoffrücklaufanschluß beheizt. Dadurch wird verhindert, daß ein sich verfestigender
Klebstoff den Leitungsquerschnitt der Leitungen verändert, was wiederum zu Druckschwankungen
führen könnte.
[0017] Vorzugsweise sind die Ausgabemodule an einer Längsseite eines Tragbalkens angeordnet,
durch den ein Abschnitt eines Klebstoffkreislaufs geführt ist. Der Tragbalken hat
also zwei Aufgaben. Zum einen unterstützt er die Ausgabemodule und hält sie in der
gewünschten Position fest. Zum anderen dient er auch als Träger für Leitungen, die
im Klebstoffkreislauf angeordnet sind, oder er bildet sogar die Leitungen.
[0018] Vorzugsweise weist der Tragbalken einen Klebstoffvorlaufkanal auf, von dem für jedes
Ausgabemodul ein Stichkanal zum Klebstoffvorlaufanschluß abzweigt. Auch ein Klebstoffrücklaufkanal
kann vorgesehen sein, der bei jedem Ausgabemodul über einen weiteren Stichkanal mit
dem Ausgabemodul verbunden ist. Die einzelnen Ausgabemodule sind dann in Bezug auf
den Klebstoffvorlaufkanal und den Klebstoffrücklaufkanal parallel geschaltet. Dies
hat den Vorteil, daß auch bei Ausfall eines Ausgabemoduls die anderen Ausgabemodule
ungestört weiterarbeiten können.
[0019] Vorzugsweise ist an einer anderen Längsseite des Tragbalkens eine Ventilsteuerung
für die Ausgabeöffnung angeordnet. Damit wird der zur Verfügung stehende Raum besonders
gut ausgenutzt. Es läßt sich eine definierte Zuordnung zwischen der Ventilsteuerung
und der Ausgabeöffnung erreichen, ohne daß die Ventilsteuerung die Montage oder Wartung
der Ausgabemodule behindert.
[0020] Vorzugsweise ist ein Luftventil mit der Ventilsteuerung über eine Verzögerungseinrichtung
verbunden. Mit Hilfe der Verzögerungseinrichtung kann man dafür sorgen, daß zunächst
Luft aus der Luftdüse ausgegeben wird, bevor die Ausgabeöffnung freigegeben wird.
Auch kann man einstellen, daß die Ausgabeöffnung verschlossen wird, bevor die Luftdüse
mit der Ausgabe von Luft aufhört. Dies ist eine zuverlässige Maßnahme, um eine Verschmutzung
des Ausgabemoduls im Bereich der Ausgabeöffnung durch Klebstoff zu vermeiden. Die
Verzögerungseinrichtung kann sowohl unmittelbar im Bereich des Luftventils angeordnet
sein als auch in einer zentralen oder dezentralen Steuerung. Dort kann die Verzögerungseinrichtung
auch durch eine entsprechende Programmsteuerung gebildet sein.
[0021] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Klebstoffauftrageinrichtung,
- Fig. 2
- verschiedene Einsatzmöglichkeiten für die Klebstoffauftrageinrichtung,
- Fig. 3
- einen schematischen Querschnitt durch die Klebstoffauftrageinrichtung und
- Fig. 4
- eine Seitenansicht der Klebstoffauftrageinrichtung.
[0022] Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Klebstoffauftrageinrichtung mit mehreren
Ausgabemodulen 2 zum Ausgeben von Klebstoff auf eine Bahn 3, die, wie in Fig. 2 dargestellt
ist, auf eine oder mehrere Wickelrollen 4, 5 aufgewickelt werden soll. Beim Aufwickeln
einer Bahn 3 auf eine Wickelrolle 4, 5 muß der Anfang der Bahn 3 mit einem Rollenkern
6 verklebt werden. Wenn die Wickelrolle 4, 5 fertiggestellt worden ist, dann muß das
Ende der Bahn 3 auf dem Umfang der fertigen Wickelrolle 4, 5 festgeklebt werden. In
beiden Fällen wird ein relativ kurzer Klebstoffauftrag mit einer Länge von wenigen
cm am Anfang und am Ende der auf die Wickelrolle 4, 5 aufzuwickelnden Bahn erforderlich.
Zwischen diesen beiden Aufträgen muß die Klebstoffausgabe aus dem Ausgabemodul 2 unterbrochen
werden.
[0023] Die Ausgabemodule 2 sind an einem Tragbalken 7 angeordnet und über die Arbeitsbreite
der in Fig. 2 schematisch dargestellten Aufwickeleinrichtungen 8a, 8b, 8c verteilt.
Sie haben beispielsweise einen Abstand von etwa 150 mm zueinander. Die Ausgabe des
Klebstoffs erfolgt in Schwerkraftrichtung im wesentlichen nach oben, so daß die Bahn
3 von unten beleimt werden kann. Die Bahn 3 wird dann so um eine der Tragwalzen 9,
10 oder um eine Stützwalze 11 herumgeführt, daß die beleimte Seite außen ist. Wenn
dann die Bahn 3 durch einen Nip zwischen der Tragwalze 9, 10 oder der Stützwalze 11
und der entsprechenden Wickelrolle 4, 5 gelangt, wird sie am Umfang der Wickelrolle
4, 5 festgeklebt.
[0024] Die Klebstoffauftrageinrichtung 1 weist einen beheizten Vorratsbehälter 12 für Klebstoff
13 auf, der als Heißkleber ausgebildet ist. Der Klebstoff 13 kann in Form von festen
Stücken oder einem Granulat 14 in den Vorratsbehälter 12 eingeführt werden und wird
dort aufgeschmolzen.
[0025] Eine Pumpe 15, beispielsweise eine Zahnradpumpe, die von einem nur schematisch dargestellten
Antrieb 16 mit konstanter Förderleistung angetrieben wird, fördert den Klebstoff 13
aus dem Vorratsbehälter 12 über einen Filter 17 in mehrere Vorlaufleitungen 18, die
zum Tragbalken 7 führen. Vom Tragbalken 7 gehen Rücklaufleitungen 19 zum Vorratsbehälter
12 zurück. In vielen Fällen wird auch eine Rücklaufleitung 19 ausreichen. In einem
gemeinsamen Abschnitt 20 der Rücklaufleitungen 19 ist ein Druckregler 21 angeordnet,
der den Druck des Klebstoffs in der Rücklaufleitung 19 oder den Rücklaufleitungen
19 auf einem voreingestellten Sollwert konstant hält. Der Sollwert kann allerdings
von außen verändert werden, was durch einen Pfeil 22 angedeutet ist. Der Klebstoff
wird also durch die Vorlaufleitungen 18, den Tragbalken 7 und die Rücklaufleitungen
19 im Kreislauf geführt, soweit der Klebstoff nicht durch die Ausgabemodule 2 in Richtung
auf die Bahn 3 ausgestoßen wird.
[0026] Die Fig. 3 und 4 zeigen nun weitere Einzelheiten der Klebstoffauftrageinrichtung
1, wobei gleiche Elemente wie in Fig. 1 mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind.
[0027] Die Vorlaufleitung 18 ist mit einem Vorlaufkanal 23 verbunden. Die Rücklaufleitung
ist mit einem Rücklaufkanal 24 verbunden. Der Vorlaufkanal 23 und der Rücklaufkanal
24 sind als Längsbohrungen im Tragbalken 7 ausgebildet, d.h. sie durchsetzen den Tragbalken
7 über seine gesamte Länge.
[0028] Der Vorlaufkanal 23 ist über einen ersten Stichkanal 25 mit dem Ausgabemodul 2 verbunden.
Der Rücklaufkanal 24 ist über einen zweiten Stichkanal 26 mit dem Ausgabemodul 2 verbunden.
Dementsprechend gehen an den Vorlauf- und Rücklaufkanälen 23, 24 jeweils eine der
Anzahl der Ausgabemodule 2 entsprechende Anzahl von ersten und zweiten Stichkanälen
25, 26 ab. Die einzelnen Ausgabemodule 2 sind dann im Hinblick auf die Vorlauf- und
Rücklaufleitung 18, 19 parallel geschaltet.
[0029] Das Ausgabemodul 2 weist einen mit dem ersten Stichkanal 25 verbundenen Vorlaufanschluß
27 und einen mit dem zweiten Stichkanal 26 verbundenen Rücklaufanschluß 28 auf. Zwischen
dem Vorlaufanschluß 27 und dem Rücklaufanschluß 28 ist ein Klebstoffraum 29 vorgesehen,
der fortlaufend mit Klebstoff durchströmt ist. Der Klebstoffraum 29 weist eine als
Düse 30 ausgebildete Ausgabeöffnung auf, die mit Hilfe eines Ventilelements 31 freigegeben
oder verschlossen werden kann. Dieses Ventilelement 31 ist so ausgebildet, wie dies
in
DE 42 11 942 C2 beschrieben ist. Wenn also das Ventilelement 31 die Düse 30 (oder einen zur Düse
30 hin führenden Kanal) verschließt, dann öffnet es automatisch einen Pfad aus dem
Klebstoffraum 29 zum zweiten Stichkanal 26 und damit zum Rücklaufkanal 24.
[0030] Um die Düse 30 herum ist eine Luftdüse 32 angeordnet, die über eine Leitung 33 mit
einem Luftventil 34 verbunden ist. Die Luftdüse 32 richtet einen Luftstrahl oder mehrere
Luftstrahlen nicht nur parallel zur Ausgaberichtung der Düse 30, sondern auch mit
einer Komponente tangential dazu. Auf diese Weise entsteht eine spiralierte Luftführung,
die einen Luftwirbel erzeugt, durch den aus der Düse 30 ausgegebener Klebstoff geführt
wird. Der Luftstrahl dient auch dazu, den Klebstoff zu zerstäuben, wenn dies gewünscht
ist. Die Leitung 33 ist mit einem Lufteingang 35 verbunden.
[0031] Das Ventilelement 31 wird ebenfalls pneumatisch angetrieben und zwar über einen Kolben
36, dem Betätigungsluft über ein Elektromagnetventil 37 zugeführt werden kann. Das
Luftventil 34 und das Magnetventil 37 sind mit einer gemeinsamen Steuerung 38 verbunden,
die dafür sorgt, daß das Luftventil 34 stets vor dem Magnetventil 37 eingeschaltet
und stets nach ihm ausgeschaltet wird, also eine Verzögerungseinrichtung bildet. Auf
diese Weise kann man sicherstellen, daß immer dann, wenn Klebstoff aus der Düse 30
ausgestoßen wird, ein Luftstrahl aus der Luftdüse 32 vorhanden ist, der den Klebstoff
abfördert. Eine Verschmutzung durch Klebstoff in der Umgebung der Düse 30 wird damit
zuverlässig verhindert.
[0032] Eine Heizeinrichtung 39 beheizt den Tragbalken 7 und darüber hinaus auch das Ausgabemodul
2 zumindest im Bereich der Düse 30. Damit wird verhindert, daß sich der Klebstoff
13, der als Heißkleber oder "Hot Melt" ausgebildet ist, verfestigen kann. Er wird
vielmehr laufend fließfähig gehalten, so daß er durch die Pumpe 15 im Kreislauf gefördert
werden kann.
[0033] Für einen gewünschten Klebstoffausstoß aus der Düse 30 eines jeden Ausgabemoduls
2 ist ein vorbestimmter Druck erforderlich. Der Druckregler 21 ist nun so eingestellt,
daß er genau diesen Druck erzeugt. Wenn also alle Ausgabemodule 2 Klebstoff ausgeben,
dann wird der Rücklauf 19 durch den Druckregler 21 sozusagen gesperrt, d.h. die gesamte
Menge des Klebstoffs 13, die von der Pumpe 15 gefördert wird, wird durch die Ausgabemodule
2 ausgegeben.
[0034] Wenn bei einer geringeren Breite der Wickelrollen 4, 5 beim Beleimen der Bahn 3 nicht
alle Ausgabemodule 2 aktiviert werden, dann läßt der Druckregler 21 - vereinfacht
gesagt - die Menge an Klebstoff 13 zum Vorratsbehälter 12 zurückfließen, die nicht
durch die Ausgabemodule 2 ausgestoßen werden können. Damit wird ein Staudruck erzeugt,
der genau die Bedürfnisse der geöffneten Ausgabemodule 2 deckt. Der Ausgabedruck,
d.h. der Druck des Klebstoffs vor den Ausgabemodulen 2, kann dann sehr gleichmäßig
gehalten werden. Bei einem Druck in der Größenordnung von 10 bar belaufen sich die
Schwankungen nur auf 0,1 bis 0,15 bar.
[0035] Neben der dargestellten Heizeinrichtung 39 im Tragbalken 7 können noch weitere Heizeinrichtungen
vorgesehen sein, die den Druckregler 21, die Pumpe 15 oder andere Bestandteile des
Kreislaufs beheizen, durch den der Klebstoff geführt wird.
[0036] Wie insbesondere aus Fig. 3 zu erkennen ist, ist der Klebstoff bis kurz vor die Düse
30 im Kreislauf geführt, so daß im Grunde nur die Düse 30 noch verstopfen kann, wenn
eine längere Produktionsunterbrechung mit Abkühlung erfolgt. Die Düse 30 ist in einem
Düsengehäuse 40 angeordnet, das leicht aus dem Ausgabemodul 2 herausgeschraubt werden
kann, wenn dies erforderlich sein sollte. Auf diese Weise ist es auch möglich, eine
Düse 30 durch eine andere Düse mit einer anderen Größe zu ersetzen. Dementsprechend
können die Düsenöffnungen im Bereich von beispielsweise 0,2 bis 2 mm gewählt werden.
Die Klebstoffauftrageinrichtung 1 läßt sich also leicht an unterschiedliche Bedürfnisse
anpassen.
[0037] Der Druckregler 21 kann auch so betrieben werden, daß er dann, wenn kein Klebstoff
aus den Ausgabemodulen 2 ausgegeben werden soll, den Druck im Rücklauf 19 auf einen
minimalen Wert absenkt. Die Pumpe 15 kann dann praktisch ohne oder nur mit geringen
Verlusten betrieben werden. Da die Klebstoffauftrageinrichtung 1 "weiß", wann Klebstoff
aus den Ausgabemodulen 2 ausgegeben werden muß, kann sie den Druckregler 21 kurz vor
dieser Klebstoffausgabe entsprechend hochfahren, so daß dann, wenn Klebstoff ausgegeben
werden soll, der notwendige Staudruck in der Rücklaufleitung 19 vorhanden ist.
[0038] Die Klebstoffausgabe aus den Ausgabemodulen 2 wird beispielsweise so gesteuert, daß
sie eine Perforationslinie, die quer zur Bewegungsrichtung der Bahn 3 in die Bahn
eingebracht worden ist, in Laufrichtung der Bahn 3 überdeckt, beispielsweise um 2
bis 5 cm auf beiden Seiten der Perforationslinie. Nach dem Trennen der Bahn kann dann
das Ende der alten Bahn an der nun fertigen Wickelrolle 4, 5 und der Anfang der neuen
Bahn an der neuen Hülse 6 befestigt werden.
1. Klebstoffauftrageinrichtung für eine papier- oder kartonverarbeitende Maschine mit
mehreren über eine Arbeitsbreite verteilten Ausgabemodulen, von denen jedes einen
Klebstoffvorlaufanschluß und einen Klebstoffrücklaufanschluß, einen Klebstoffraum
zwischen dem Klebstoffvorlaufanschluß und dem Klebstoffrücklaufanschluß und eine verschließbare
Ausgabeöffnung aus dem Klebstoffraum aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebstoffrücklaufanschlüsse (28) mehrerer Ausgabemodule (2) mit einem gemeinsamen
Rücklauf (19, 20) verbunden sind und im Rücklauf (19, 20) eine Druckeinstelleinrichtung
(21) angeordnet ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckeinstelleinrichtung (21) einen veränderbaren Druckwert (22) aufweist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckeinstelleinrichtung (21) als Druckregeleinrichtung ausgebildet ist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß alle Ausgabemodule (2) mit einer gemeinsamen Druckquelle (15) verbunden sind.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckquelle (15) mit mindestens zwei Vorlaufleitungen (18) verbunden ist, von
denen jede mindestens ein Ausgabemodul (2) versorgt.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgabeöffnung (30) als Düse ausgebildet ist, die mit einer Luftdüse (32) kombiniert
ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftdüse (32) eine spiralierte Luftführung aufweist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgabemodule (2) zumindest im Bereich der Ausgabeöffnung (30) beheizt sind.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckeinstelleinrichtung (21) beheizt ist.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil der Leitungen (18, 19, 20) zum Klebstoffvorlaufanschluß (27) und
vom Klebstoffrücklaufanschluß (28) beheizt ist.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgabemodule (2) an einer Längsseite eines Tragbalkens (7) angeordnet sind,
durch den ein Abschnitt eines Klebstoffkreislaufs geführt ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragbalken (7) einen Klebstoffvorlaufkanal (23) aufweist, von dem für jedes Ausgabemodul
(2) ein Stichkanal (25) zum Klebstoffvorlaufanschluß (27) abzweigt.
13. Einrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß an einer anderen Längsseite des Tragbalkens (7) eine Ventilsteuerung (37) für die
Ausgabeöffnung (30) angeordnet ist.
14. Einrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß ein Luftventil (34) mit der Ventilsteuerung (37) über eine Verzögerungseinrichtung
(38) verbunden ist.