[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Siebmaschine, insbesondere eine Schwingsiebmaschine
bzw. Vibrationssiebmaschine, welche zum Klassieren, Sieben und Endwässern von Schüttgütern
und dergleichen vorgesehen ist.
[0002] Im Stand der Technik ist eine Vibrationssiebmaschinen bekannt geworden, die ein Gehäuse
mit zwei Seitenwänden umfasst, zwischen denen ein oder mehrere Siebdecks angeordnet
sind. Ein Siebdeck wird durch die Querstreben bzw. Quertraversen unterstützt, auf
denen Längsstreben angeschweißt werden, die den eigentlichen Siebboden halten. Um
die Längsstreben sicher an den Querstreben aufzunehmen, werden meist Unterstützungswinkel
an die Querstreben angeschweißt, auf die die Längsstreben dann angeschweißt werden.
[0003] Die Querstreben sind bei Vibrationssiebmaschinen sehr großen Belastungen ausgesetzt,
sodass es trotz erheblicher Wandstärken nach einigem Betrieb zu Brüchen an den Querstreben
kommen kann, was eine nicht zu vernachlässigende Ausfallzeit für die Maschine und
eine entsprechende Reparatur nach sich zieht. Deshalb wurden die Dimensionen der Querstreben
im Stand der Technik vergrößert, um die Ausfallzeiten zu verringern.
[0004] Ein Nachteil bei geschweißten Verbindungen zwischen den Längsstreben und den Querstreben
ist die örtliche Schwächung der Querstreben an den Schweißnähten, wodurch ein Bruch
begünstigt wird.
[0005] Aus der
US 4,840 728 ist eine Vibrationssiebmaschine bekannt geworden, bei der die Längsstreben an den
zylindrischen Querstreben mit Hilfe von U-förmigen Bügeln festgeschraubt werden, um
Spannungen durch Schweißnähte zu vermeiden.
[0006] Nachteilig an dieser bekannten Vibrationssiebmaschine ist allerdings, dass die zylindrischen
Querstreben nur eine geringe Steifigkeit bei den auftretenden Belastungen aufweisen,
sodass dickwandige Querstreben eingesetzt werden müssen, die zu einem hohen Gesamtgewicht
der Vibrationsmaschine beitragen. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Klemmbügel durch
die Zugbeanspruchung nur in einer Richtung an den Querstreben festgeklemmt werden,
wodurch sich im laufenden Betrieb durch die ständig auftretenden Vibrationen eine
Querverschiebung der Befestigungsbügel ergeben kann, was zu undefinierten Belastungsbedingungen
oder Verdreckung führt.
[0007] Es ist vor dem angeführten Stand der Technik deshalb die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine Siebmaschine zur Verfügung zu stellen, die einen zuverlässigen Halt
der Längsstreben an den Querstreben ermöglicht und bei der ein relativ geringes Gewicht
der Querstreben bei hoher Haltbarkeit ermöglicht wird.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Bevorzugte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0009] Die erfindungsgemäße Siebmaschine ist insbesondere zum Sieben von Schüttgütern und
dergleichen bestimmt. Die Siebmaschine weist ein Gehäuse und wenigstens zwei Seitenwände
auf, an denen wenigstens ein Siebdeck angeordnet ist. Das Siebdeck weist an den Seitenwänden
befestigte Querstreben und an den Querstreben befestigte Längsstreben auf, an denen
ein Siebbelag wechselbar bzw. austauschbar aufgenommen ist. Die Längsstreben sind
über lösbare Befestigungsanker an den Querstreben festgeklemmt. Dabei sind die Befestigungsanker
aus zwei unterschiedlichen Richtungen an den Querstreben festgeklemmt, um einen sicheren
Sitz der Längsstreben an den Querstreben auch bei dauerhaftem Betrieb einer Vibrationssiebmaschine
zu gewährleisten.
[0010] Die erfindungsgemäße Siebmaschine hat viele Vorteile. Mit der erfindungsgemäßen Siebmaschine
wird bei verringertem Gesamtgewicht eine verringerte Ausfallhäufigkeit der Querstreben
erzielt. Durch die erfindungsgemäße Festklemmung der Längsstreben mittels der Befestigungsanker
wird eine feste Verbindung zwischen den Längs- und den Querstreben erzielt, ohne das
Material der Querstreben durch einen Schweißvorgang erhöhten thermischen Spannungen
auszusetzen. Trotz der Klemmverbindung wird eine zuverlässige und haltbare Befestigung
erzielt, da die Klemmung aus zwei unterschiedlichen Richtungen erfolgt.
[0011] In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung umschließt der Befestigungsanker
die Querstrebe klemmend und weist zwei Verbindungsmittel, eine Gegenplatte und eine
Halteplatte auf, mit der der Siebbelag verbunden ist. Die Gegenplatte kann einstückig
mit einem Verbindungsmittel gefertigt oder verbunden sein. An der Halteplatte wird
die Längsstrebe sicher und wieder lösbar - mittelbar oder unmittelbar - befestigt.
[0012] Vorzugsweise weist wenigstens eine und insbesondere im Wesentlichen alle Querstreben
der erfindungsgemäßen Siebmaschine eine im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt auf.
Dabei weist eine Querstrebe eine Unterseite, zwei Seitenflächen und eine Oberseite
auf. Vorzugsweise ist die Höhe der Querstrebe größer als die Breite der Querstrebe,
um eine erhöhte Steifigkeit in vertikaler Richtung zu erzielen. Die vertikale Richtung
ist dabei die besonders belastete Richtung, aus der das abzusiebende bzw. zu klassierende
Material wieder auf den Siebbelag fällt.
[0013] Vorteilhafterweise wird die Gegenplatte des Befestigungsankers gegen eine Unterseite
der Querstrebe gedrückt, um die Klemmung an der Querstrebe in einer Richtung zu erzeugen.
[0014] Vorzugsweise umfasst ein Befestigungsanker wenigstens ein Klemmstück, um die Klemmung
an der Querstrebe sicher zu stellen. Insbesondere bewirkt das Klemmstück einen klemmenden
Kontakt des Befestigungsankers an einer Seitenfläche bzw. Vorder- oder Rückseite der
Querstrebe.
[0015] Insbesondere dient das Klemmstück zu einer zweidimensionalen Klemmung, nämlich zum
Einen zu einer Klemmung in senkrechter Richtung, indem die Gegenplatte gegen die Unterseite
der Querstrebe gedrückt und die Halteplatte gegen die Oberseite der Querstrebe gepresst
wird, sowie zum Anderen eine Klemmung in horizontaler Richtung, bei der das Klemmstück
gegen eine Seitenfläche der Querstrebe gedrückt wird, um eine besonders feste Verbindung
herzustellen.
[0016] Vorzugsweise umfasst das Klemmstück zwei miteinander korrespondierende Klemmteile,
die über geneigte Gleitflächen verfügen.
[0017] Die Verbindungsmittel des Befestigungsankers sind vorzugsweise hohl ausgebildet und
dienen zur Führung von Befestigungsschrauben, die vorzugsweise mit den Schraubenköpfen
an der Gegenplatte anliegen und sich mit ihren Gewindeteilen durch die hohlen Verbindungsmittel
und die Bohrungen der Halteplatte erstrecken. Auf der Oberseite der Halteplatte werden
die vorstehenden Gewinde der Befestigungsschrauben mit Muttern versehen und der Befestigungsanker
wird an der Querstrebe befestigt.
[0018] Zwischen einem Verbindungsmittel und der Halteplatte ist vorzugsweise das Klemmstück
vorgesehen, das zwei miteinander korrespondierende Klemmteile aufweist, die mit geneigten
Gleitflächen versehen sind. Zentral durch die Klemmteile des Klemmstücks erstreckt
sich die Befestigungsschraube derart, dass beim Verschrauben der Befestigungsschraube
die beiden Klemmteile des Klemmstücks auf den geneigten Klemmflächen sich gegeneinander
verschieben, wobei ein Klemmteil gegen die Seitenfläche der Querstrebe gedrückt wird.
Durch das Festziehen der Befestigungsschraube erfolgt mittels des Klemmstücks eine
Längenanpassung des einen Befestigungsschenkels und ein Festklemmen in vertikaler
Richtung und außerdem ein Festklemmen in horizontaler Richtung des Befestigungsankers
an der Querstrebe.
[0019] In allen Ausgestaltungen ist der seitliche Abstand zwischen zwei unterschiedlichen
Befestigungsankern an einer Querstrebe vorzugsweise einstellbar. Vorzugsweise ist
ein Befestigungsanker an nahezu jeder beliebigen Stelle einer Querstrebe festklemmbar.
Dadurch wird der Einsatz unterschiedlicher Siebmodule als Siebbelag möglich. Beispielsweise
kann der seitliche Abstand auf eine Breite von 30 cm eingestellt werden. Im Bedarfsfalle
kann der Abstand von 30 cm auf z.B. 12 Zoll variiert werden, um Systeme aus dem imperialen
bzw. angelsächsischen Maßsystem einzusetzen.
[0020] Dadurch wird es auch ermöglicht, gleiche Maschinenabmessungen für den angelsächsischen
Raum bzw. amerikanischen und den kontinental-europäischen Raum anzubieten. Erst bei
der Montage der Befestigungsanker wird festgelegt, welcher seitliche Abstand montiert
wird.
[0021] Gleichzeitig wird es ermöglicht, zwischen zwei Befestigungsankern eine Verschleißschutzeinrichtung
an einer Querstrebe zu befestigen, um die Querstrebe vor Schläge und Stößen durch
das gesiebte Material zu schützen.
[0022] Vorzugsweise ist an wenigstens einem Befestigungsanker bzw. an wenigstens einem Verbindungsmittel
ein Befestigungsprofil angeordnet, an welchem wiederum wenigstens ein Anbauteil befestigt
werden kann. Insbesondere ist das Befestigungsprofil derart ausgebildet, dass das
Anbauteil an das Befestigungsprofil anklemmbar ist.
[0023] Besonders bevorzugt ist wenigstens ein Anbauteil eine Verschleißschutzeinrichtung,
um z.B. die Querstrebe zu schützen.
[0024] Eine solche Ausgestaltung bietet ganz erhebliche Vorteile. Die Querstreben der Siebmaschine
sollten zur Erhöhung der Lebensdauer vor Schlägen, Stößen und Abrieb durch klassiertes
Material geschützt werden, welches durch den Siebbelag hindurch gelangt ist und auf
die Querstreben fallen bzw. daran entlang fallen könnte. Wenn nun aber an den Querstreben
Befestigungsmittel zur Aufnahme von Verschleißschutzelementen angeschweißt werden,
schwächt das die Struktur der Querstreben. Deshalb ist eine Anordnung von Verschleißschutzelementen
an den Befestigungsprofil sehr vorteilhaft, insbesondere auch wenn die Verschleißschutzelemente
klemmend an den Befestigungsprofilen angebracht werden, da dann ein einfacher Austausch
möglich ist.
[0025] Die Befestigungsprofile dienen insbesondere auch als Verschleißschutz für die Schrauben
und sind dann innen hohl geformt, um das Gewinde zentral an dem Befestigungsprofil
aufzunehmen.
[0026] In bevorzugten Weiterbildungen unterstützt die Gegenplatte das Befestigungsprofil
von unten. Insbesondere verhindert die Gegenplatte wenigstens ein Abrutschen des Verschleißschutzes
zum Schutz der seitlichen Flächen der Querstrebe. Dazu kann die Gegenplatte seitliche
Absätze aufweisen, auf denen sich der insbesondere etwa plattenförmige seitliche Verschleißschutz
abstützen kann.
[0027] Vorzugsweise kann auch an an der Halteplatte wenigstens ein Anbauteil befestigt werden.
Insbesondere ist wenigstens ein Anbauteil eine Verschleißschutzeinrichtung, welche
insbesondere als obere Verschleißschutzeinrichtung für die Oberseite der Querstrebe
ausgeführt ist. Insbesondere weist eine insgesamt etwa plattenförmige obere Verschleißschutzeinrichtung
seitliche Schutzelemente auf, die an den Längsseiten nach unten ragen, um eine Überlappung
der oberen Verschleißschutzeinrichtung und der seitlichen Verschleißschutzeinrichtungen
zu gewährleisten, so dass kein Schüttgut zwischen die obere und die seitlichen Verschleißschutzeinrichtungen
gelangt.
[0028] In allen Ausgestaltungen ist die erfindungsgemäße Siebmaschine insbesondere derart
ausgebildet, dass die Verbindungspunkte der Querstreben mit den Seitenwänden auf einem
Raster mit festem Rastermaß anordnet sind. Dadurch wird eine flexible und variabel
erweiterbare Konstruktion der erfindungsgemäßen Siebmaschine erzielt.
[0029] Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten ergeben sich aus dem Ausführungsbeispiel,
das im folgenden mit Bezug auf die beiliegenden Figuren beschrieben wird:
[0030] Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Schwingmaschine;
- Fig. 2
- eine schematische Ansicht einer Seitenwand der Schwingsiebmaschine nach Fig. 1;
- Fig. 3
- eine schematische Seitenansicht der Seitenwand mit eingeblendetem Raster;
- Fig. 4
- eine teilweise geschnittene Seitenansicht der Schwingsiebmaschine nach Fig. 1;
- Fig. 5
- eine perspektivische Unteransicht eines Siebdecks bei weggelassener Seitenwand;
- Fig. 6
- eine Seitenansicht eines Befestigungsankers für die Längsstreben für eine Schwingsiebmaschine
nach Fig. 1;
- Fig. 7
- einen stark schematischen vertikalen Querschnitt durch eine Querstrebe;
- Fig. 8
- einen weiteren schematischen Querschnitt durch eine Querstrebe mit sichtbarer Verstärkungseinheit;
- Fig. 9
- eine schematische perspektivische Aufsicht auf einen Teil der Maschine mit einer Querstrebe;
und
- Fig. 10
- einen schematischen horizontalen Querschnitt durch eine Querstrebe.
[0031] Mit Bezug auf die Fig. 1 - 10 wird nun ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
erläutert. In Fig. 1 ist eine Gesamtansicht einer erfindungsgemäßen Siebmaschine 1
dargestellt, die als Schwingsiebmaschine ausgeführt ist.
[0032] Die Siebmaschine 1 wird hier im Ausführungsbeispiel insbesondere zum Klassieren von
Schüttgut wie z.B. Schotter, Splitt, Kies, Sand, Bauschutt oder Kalkstein eingesetzt,
kann aber auch zum Absieben oder Klassieren anderer Schüttgüter bestimmt sein oder
dienen.
[0033] Die Siebmaschine 1 weist ein Gehäuse 2 mit Seitenwänden 3 und 4 auf, zwischen denen
hier im Beispiel drei Siebdecks 5, 6 und 7 angeordnet sind. Der Siebbelag 8 eines
Siebdecks kann als gespanntes Drahtgewebe oder als Lochblech mit sich z.B. nach unten
hin sich konisch vergrößernden Löchern oder insbesondere auch als Gummi- oder Kunststoffbelag
ausgeführt sein, in dem gemäß der Klassierungsvorgabe entsprechende Löcher vorgesehen
sind.
[0034] An dem in der perspektivischen Darstellung nach Fig. 1 hinterem Ende der Siebmaschine
1 ist eine Materialzufuhr 10 vorgesehen, an der das zu klassierende Schüttgut der
Siebmaschine zugeführt wird. Das klassierte Schüttgut gelangt je nach Feinkörnigkeit
auf die Siebdecks 6 oder 7 oder fällt ganz nach unten hindurch oder bleibt auf dem
Siebdeck 5 bis es über die jeweilige Feinkornabfuhr 12 oder 13 oder die Grobkornabfuhr
11 abgeleitet wird.
[0035] Die Siebmaschine 1 ist hier als Kreisfreischwinger-Siebmaschine ausgeführt und weist
einen Antrieb 19 und vier federnde Stützsysteme 47 auf, an denen die Siebmaschine
1 gegenüber dem Boden gelagert wird.
[0036] Auf den Seitenwänden 3 und 4 sind horizontale und vertikale Verstärkungseinheiten
29 und 28 vorgesehen, die als abgekantete Blechprofile ausgeführt sind.
[0037] Die in einem Querschnitt jeweils etwa rechteckigen Verstärkungseinheiten 28, 29 werden
auf drei Seiten durch die gebogenen Bleche und auf einer Seite durch die Seitenwand
3 bzw. 4 der Siebmaschine 1 gebildet und erhöhen die Steifigkeit der Seitenwände erheblich,
sodass eine aufwändige Verdoppelung der Seitenwände in belasteten Bereichen unterbleiben
kann, was das Gesamtgewicht der Siebmaschine und den Materialaufwand verringert und
trotzdem die Verstärkungswirkung erhöht.
[0038] Die Verstärkungseinheiten 28, 29 bilden zusammen mit den Querstreben und den Seitenwänden
Verstärkungsrahmen, von den beispielhaft nur einige Verstärkungsrahmen 61 bis 64 in
Fig. 1 durch dicke punktierte Linien dargestellt sind.
[0039] Der Verstärkungsrahmen 61 wird durch zwei vertikale Verstärkungseinheiten 28 und
durch die drei horizontalen Querstreben 23 gebildet, die an dieser Längsposition die
drei Siebdecks 5, 6 und 7 halten. Der senkrechte Verstärkungsrahmen 61 und die weiteren
senkrechten Verstärkungsrahmen bei den anderen senkrechten Verstärkungseinheiten 28
führen zu einer besonderes schwingungssteifen Konstruktion der Siebmaschine 1.
[0040] Längsgerichtete Verstärkungsrahmen 62 und und 63 werden durch die horizontalen bzw.
längsgerichteten Verstärkungseinheiten 29 und die dem jeweiligen Siebdeck 5 bzw. 7
zugeordneten Querstrebe 23 gebildet. Weitere längsgerichtete Verstärkungsrahmen werden
durch die weiteren längsgerichteten Verstärkungseinheiten 29 und die zugeordneten
Querstrebe 23 gebildet, sodass auch in dieser Ebene eine hohe Steifigkeit erzielt
wird.
[0041] In der dritten Dimension werden seitliche Verstärkungsrahmen gebildet, von denen
der seitliche Verstärkungsrahmen 64 beispielhaft mit einer dicken punktierten Linie
eingezeichnet ist.
[0042] Die in allen drei Dimensionen vorhandenen Verstärkungsrahmen 61 bis 64 führen zu
einer enormen Erhöhung der Schwingungssteifigkeit der Siebmaschine 1, wobei das Gewicht
nur moderat ansteigt.
[0043] Dazu trägt auch noch bei, dass einzelne Schraubverbindungen gleichzeitig die Querstrebe
an der Seitenwand und auch eine Verstärkungseinheit an der Seitenwand befestigen,
so dass eine optimale Verbindung erzielt wird.
[0044] Im bestimmungsgemäßen Aufbau weist die Siebmaschine einen Siebneigungswinkel 18 auf,
der hier im Ausführungsbeispiel zwischen etwa 10 und 30 Grad liegt.
[0045] Alle Befestigungsstellen 14 auf der Seitenwand 3 und der Seitenwand 4 sind entlang
eines Rasters 15 ausgerichtet, welches über Rasterpunkte 16 verfügt.
[0046] Die Rasterpunkte sind entlang eines x-y-Koordinatensystems ausgerichtet, wobei die
x-Koordinate x hier parallel zur Unter- bzw. Oberkante der Seitenwand 3 bzw. 4 ausgerichtet
ist. Der Rasterabstand 21 zwischen zwei Rasterpunkten in x-Richtung kann gleich dem
Rasterabstand 22 in y-Richtung sein, kann aber auch unabhängig von dem Rasterabstand
22 in x-Richtung sein.
[0047] Die y-Koordinate weist zur x-Koordinate einen Systemwinkel 17 auf, der hier im Ausführungsbeispiel
zwischen etwa 60 und 80 Grad beträgt. Damit liegt kein rechtwinkliges x-, y-Koordinatensystem
vor, sondern der Winkel ist zwischen etwa 10 und 30 Grad von 90 Grad unterschiedlich.
[0048] Hier im Ausführungsbeispiel werden alle Befestigungsstellen 14 anhand der Rasterpunkte
16 ausgewählt, wobei hier darauf hingewiesen wird, dass die Rasterpunkte 16 auch virtuelle
Punkte sein können, sodass nicht jeder in Fig. 3 dargestellte Rasterpunkt 16 auf der
Seitenwand 3 oder 4 der Siebmaschine sichtbar sein muss.
[0049] Bei der Siebmaschine 1 sind alle Befestigungsstellen 14 zur Befestigung der Querstreben
23 an den Seitenwänden 3, 4 an dem Raster ausgerichtet, sodass der axiale Abstand
einzelner Befestigungsstellen an einer Querstrebe 23 gleich dem Vielfachen des Rasterabstandes
ist.
[0050] Ebenso ist der Abstand in x- oder in y-Richtung einer Befestigungsstelle 14 einer
Querstrebe 23 zu einer Befestigungsstelle 14 einer anderen Querstrebe 23 gleich dem
Vielfachen des Rasterabstandes, sodass sich ein modularer und systematischer Aufbau
der Maschine ergibt, der eine einfache Adaption weiterer Baugruppen ermöglicht, da
unabhängig von der Maschinengröße die unterschiedlichsten Baugruppen angebaut werden
können.
[0051] In Fig. 5 ist eine perspektivische Unteransicht zweier Querstreben 23 bei weggeschnittener
Seitenwand 3 dargestellt. Die Querstreben 23 sind über Flansche 32 an der Seitenwand
3 befestigt. An den Querstreben 23 sind in einem jeweiligen seitlichen Abstand 25
Befestigungsanker 9 vorgesehen, um die Längsstreben 31 mit den Querstreben 23 fest,
aber lösbar zu verbinden.
[0052] Durch die geschraubte Verbindung zwischen den Längsstreben 31 und den Querstreben
23 werden Schweißspannungen vermieden, sodass bei gleichbleibender Wandstärke der
Querstreben 23 eine höhere Zuverlässigkeit und Haltbarkeit erzielbar ist.
[0053] Die Befestigung eines Befestigungsankers 9 an einer Querstrebe 23 ist in Fig. 6 im
Schnitt vergrößert dargestellt. Gegen die Unterseite 23a der Querstrebe 23 wird die
Gegenplatte 37 mittels der Klemmkraft der Schrauben 38 gedrückt. Die Schrauben 38
liegen mit ihren Schraubenköpfen 39 an der Unterseite der Gegenplatte 37 an, während
sich ihre Gewinde nach oben hin erstrecken, wo sie durch Bohrlöcher in der Halteplatte
34 durchgeführt und auf der Oberseite mit Muttern 46 befestigt werden. Es können Schutzelemente
vorgesehen sein, um die Gewindeenden und die Muttern 46 vor Beschädigungen durch herabfallendes
klassiertes Material zu bewahren.
[0054] An die Schrauben 38 können Befestigungsprofile 53 angebracht werden, um daran wiederum
Verschleißschutzelemente anzuordnen.
[0055] Zwischen dem als Befestigungsschraube 38 ausgeführten Verbindungsmittel und der Unterkante
der Halteplatte 34 ist ein Klemmstück 40 mit Klemmteilen 41 und 42 vorgesehen, die
jeweils keilförmig gestaltet sind, wobei die geneigten Flächen aufeinander gleiten.
Hier im Ausführungsbeispiel ist das Klemmteil 42 einstückig mit der Halteplatte 34
gebildet.
[0056] Die Befestigungsschraube 38 erstreckt sich durch ein axiales Loch in dem Klemmstück
40, sodass beim Festziehen der Schraube 38 sich das Klemmteil 41 axial in Richtung
der Halteplatte 34 bewegt, wodurch das Befestigungsteil 41 gegen eine Seitenfläche
23b der Querstrebe 23 gepresst wird. Dadurch wird eine doppelte Pressung erzielt,
und zwar wird zum Einen wird die Gegenplatte 37 gegen die Unterseite 23a der Querstrebe
23 gepresst und zum Anderen wird das Klemmteil 41 gegen das Klemmteil 42 der Halteplatte
34 und gegen die Seitenfläche 23b des Querträgers 23 gepresst, sodass ein besonders
zuverlässiger Sitz des Befestigungsankers 9 an der Querstrebe 23 erzielt wird. Zusätzlich
kann auch an der anderen Seite der Querstrebe 23 ein entsprechendes Klemmstück 40
vorgesehen sein, um auch von der anderen Seite Druck auf die Querstrebe 23 auszuüben.
[0057] Der an den beiden Enden der Querstrebe 23 jeweils befestigte Flansch 32 verfügt über
Löcher 23, durch die Schrauben hindurch geführt werden, um den Flansch 32 mit einer
der Seitenwände 3, 4 zu verbinden.
[0058] Die Längsstreben 31 sind über Schrauben 44 und 45 mit der Halteplatte 34 verbunden.
Jede Längsstrebe 31 ist hier als C-Profil ausgeführt und erstreckt sich in Längsrichtung
jeweils von einer Querstrebe 23 zur nächsten Querstrebe 23. Ein erheblicher Vorteil
der Siebmaschine 1 ist, dass jede Längsstrebe an jedem Ende 31a über jeweils zwei
Schraubverbindungen 44, 46 bzw. 45, 46 mit einem Befestigungsanker 9 bzw. mit einer
Querstrebe 23 verbunden ist. Dadurch wird eine Übertragung von Biegemomenten von einer
Längsstrebe 31 auf die nächste Längsstrebe 31, sowie auf die Querstreben 23 ermöglicht,
wodurch die Schwingungssteifigkeit erhöht wird.
[0059] An jeder Querstrebe 23 sind an den Seitenflächen 23b als Verschleißschutzplatten
ausgeführte Verschleißschutzeinrichtungen 51 vorgesehen, die an Befestigungsprofile
53 angeklemmt sind. Die Befestigungsprofile 53 sind mit Clipbereichen 53a jeweils
auf die Gewindebereiche der Schrauben 38 angeklipst und dienen zum Einen als Verschleißschutz
für die Gewindebereiche der Schrauben 38 und zum Anderen als Profile, an denen andere
Bauteile und insbesondere seitliche Verschleißschutzplatten 51 anklemmbar sind. Dazu
weisen die Befestigungsprofile 53 pilzförmige Nasen 53b auf jeder Seite auf, an die
die Verschleißschutzplatten 51 mit pilzförmigen Nuten angeklemmt werden können.
[0060] Auf der Oberseite 23c der Querstreben 23 schützen obere Verschleißschutzplatten 52
die Querstrebe vor Schlägen, Stößen oder dem direkten abrasiven Angriff des Schüttguts.
Auf den Längsseiten sind seitliche Schutzstreifen 52a an den oberen Verschleißschutzplatten
52 vorgesehen, die nach unten überstehen und die die seitlichen Verschleißschutzplatten
51 überlappen, um von oben herabfallendes Schüttgut sicher von dem Hohlraum 51b zwischen
seitlichen Verschleißschutzplatten 51 und der Querstrebe 23 abzuhalten.
[0061] Ein Herunterrutschen der nur klemmend gehaltenen seitlichen Verschleißschutzplatten
51 wird durch verbreiterte Absätze 37a an der Gegenplatte 37 wirksam verhindert, die
die seitlichen Verschleißschutzplatten 51 gegebenenfalls von unten unterstützen.
[0062] Sowohl die seitlichen Verschleißschutzplatten 51 als auch die oberen seitlichen Verschleißschutzplatten
52 werden an den Befestigungsankern aufgenommen, so dass die Befestigungsanker 9 in
sehr vorteilhafter Weise eine Doppelfunktion erfüllen, indem sie den Siebbelag über
die Längsstreben 31 abstützen und die Querstreben 23 zuverlässig vor Verschleiß schützen.
Außerdem wird dadurch, dass jede Längsstrebe an jedem Ende 31a mit jeweils zwei Schrauben
an dem Befestigungsanker 9 befestigt wird, eine biegesteife Verbindung der Längsstreben
31 untereinander und mit den Querstreben 23 ermöglicht, was auch zur Steifigkeit der
Siebmaschine 1 beiträgt.
[0063] Die im Ausführungsbeispiel dargestellte Siebmaschine ermöglicht einen modularen Aufbau
und einen modularen Ausbau der Siebmaschine, wobei durch die flexible Befestigung
der Längsstreben 31 an den Querstreben 23 eine variable Siebbreite wählbar ist, wodurch
auch Siebbelag-Systeme unterschiedlicher Hersteller einsetzbar sind.
1. Siebmaschine (1), insbesondere zum Sieben von Schüttgütern und dergleichen,
mit einem Gehäuse (2) und wenigstens zwei Seitenwänden (3, 4), an denen wenigstens
ein Siebdeck (5-7) angeordnet ist,
wobei das Siebdeck (5-7) an den Seitenwänden (3, 4) befestigte Querstreben (23) und
an den Querstreben (23) befestigte Längsstreben (31) aufweist, an denen ein Siebbelag
(8) wechselbar aufgenommen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Längsstreben (31) über lösbare Befestigungsanker (9) an den Querstreben (23)
aus zwei unterschiedlichen Richtungen festgeklemmt sind.
2. Siebmaschine (1) nach Anspruch 1, wobei der Befestigungsanker (9) die Querstrebe (23)
klemmend umschließt und Verbindungsmittel (38), eine Gegenplatte (37) und eine Halteplatte
(34) umfasst.
3. Siebmaschine (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Querstreben (23) einen rechteckigen
Querschnitt mit einer Unterseite (23a) und zwei Seitenflächen (23b) aufweisen.
4. Siebmaschine (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Gegenplatte (37) gegen
eine Unterseite (23a) der Querstrebe (23) gedrückt wird.
5. Siebmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei an wenigstens einem
Verbindungsmittel (38) ein Klemmstück (40) vorgesehen ist.
6. Siebmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Klemmstück (40)
gegen eine Seitenfläche (23b) der Querstrebe (23) gedrückt wird.
7. Siebmaschine (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei das Klemmstück (40) zwei
miteinander korrespondierende geneigte Gleitflächen (41, 42) umfasst.
8. Siebmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Verbindungsmittel
(38) als Befestigungsschrauben ausgebildet sind.
9. Siebmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei an der Gegenplatte
(37) die Schraubenköpfe (39) oder Schraubenmuttern anliegen.
10. Siebmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der seitliche Abstand
zwischen zwei Befestigungsankern (9) an einer Querstrebe (23) einstellbar ist.
11. Siebmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zwischen zwei Befestigungsankern
(9) einer Querstrebe (23) eine Verschleißschutzeinrichtung (43) aufgenommen ist.
12. Siebmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei an einem Verbindungsmittel
ein Befestigungsprofil angeordnet ist, an welchem wenigstens ein Anbauteil befestigt
werden kann.
13. Siebmaschine (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei das Befestigungsprofil so
ausgebildet ist, dass das Anbauteil anklemmbar ist.
14. Siebmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 12 oder 13, wobei wenigstens
ein Anbauteil eine Verschleißschutzeinrichtung ist.
15. Siebmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 12 bis 14, wobei die Gegenplatte
das Befestigungsprofil von unten unterstützt.
16. Siebmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei an der Halteplatte
(34) ein Anbauteil befestigt werden kann.
17. Siebmaschine (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei wenigstens ein Anbauteil
eine Verschleißschutzeinrichtung ist.
18. Siebmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Befestigungspunkte
(14) der Querstreben (23) auf den Seitenwänden auf einem festen Raster (15) angeordnet
sind.