[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Bündeln von Holzscheitern gemäss
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Zum Bündeln von Scheitern aus Holz sind bereits Vorrichtungen bekannt, welche die
Aufnahme des meist im Querschnitt kreisrunden Bündels mittels den Gabeln eines Hubstaplers
oder der Dreipunkt-Hydraulik eines Traktors erleichtern. Eine solche Vorrichtung ist
beispielsweise in der
EP 897867 beschrieben. Diese Vorrichtungen eignen sich insbesondere für Kurzholz.
[0003] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, eine Vorrichtung zum Bündeln
von Meterholz unterschiedlicher Länge zu schaffen, welche Nachteile der bekannten
Vorrichtung behebt und eine Teilmechanisierung des Spannvorgangs vor dem Binden des
Bündels, das Entladen aus der Vorrichtung und die Wiederaufnahme für den Transport
beinhaltet.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung gemäss den Merkmalen des Patentanspruchs
1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung sind in den abhängigen Ansprüchen
umschrieben.
[0005] Das Kippen des schweren Bündels erfolgt mittels eines Antriebs, beispielsweise des
Hydraulikantriebs des verwendeten Fahrzeugs. Mit letzterem lässt sich auch das Bündel
nicht nur am Boden, sondern auf bereits am Boden liegende weitere Bündel auflegen
oder wieder aufnehmen, um es an einen anderen Ort zu bringen. Es gelingt auf einfache
Weise mit einem am Bogensegment befestigten Antrieb das fertig lose aufgeschichtete
Bündel satt zusammenzuziehen und zu spannen, so dass das Binden ohne weitere Hilfsmittel
mit kostengünstiger Ernteschnur von Hand erfolgen kann.
[0006] Es gelingt weiter mit einem um eine vertikale Achse drehbaren und um eine horizontale
Achse schwenkbaren Bogensegment die Bündelenden für die Bindung freizustellen und
das Bündel nach dem Binden hinter oder seitlich der Vorrichtung zu entladen.
[0007] Anhand eines illustrierten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher erläutert.
Es zeigen
- Figur 1
- eine Ansicht der Vorrichtung von der Seite mit einem ersten Bogensegment und geöffnetem
zweiten Bogensegment,
- Figur 2
- eine Ansicht der Vorrichtung gemäss Figur 1 mit im Gegenuhrzeigersinn um 90° gedrehtem,
aufnahmebereitem ersten Bogensegment (Scheiter an Anschlagplatte),
- Figur 3
- eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäss Figur 1 mit teilweise gekipptem ersten Bogensegment,
- Figur 4
- eine Aufsicht auf die Vorrichtung gemäss Figur 2 mit im Gegenuhrzeigersinn geschwenktem
ersten Bogensegment,
- Figur 5
- eine Seitenansicht der Vorrichtung mit vollständig gekipptem ersten Bogensegment,
- Figur 6
- eine Aufsicht auf die Vorrichtung gemäss Figur 1,
- Figur 7
- eine Aufsicht auf die Vorrichtung mit im Uhrzeigersinn geschwenktem ersten Bogensegment,
- Figur 8
- eine schematische Darstellung des Spannvorgangs des fertig zusammengestellten Scheiterbündels,
- Figur 9
- eine schematische Darstellung des Spannvorgangs mit einer umhängbaren Kette, Kette
lose,
- Figur 10
- eine schematische Darstellung des Spannvorgangs mit einer umhängbaren Kette, Kette
gespannt.
[0008] Mit Bezugszeichen 1 ist in den Figuren ein L-förmiger Grundrahmen einer Vorrichtung
zum Bündeln von Holzscheitern 3 (in Figur 1 sind einige Holzscheiter schematisch dargestellt)
bezeichnet. Am vertikalen Schenkel 5 des Grundrahmens 1 sind Haltemittel 7 zum Befestigen
des Grundrahmens 1 an einer Dreipunkt-Hydraulik eines Traktors ausgebildet (Traktor
nicht dargestellt). Der horizontale Schenkel 9 des Grundrahmens 1 umfasst beispielsweise
zwei Längsholme 11 (vergleiche Figur 4), welche als Standfläche dienen. Zwischen den
Längsholmen 11 ist im dargestellten Beispiel ein Auflager 13 für ein drehbares Gestell
15 eingesetzt.
[0009] Das Gestell 15 trägt ein erstes Bogensegmet 17 z.B. in Gestalt zweier teilkreisförmiger
miteinander verbundener Profile, auf denen die Scheiter 3 stapelbar sind. Weiter ist
auf dem Gestell 15 ein zweites Bogensegment 19 befestigt, welches zwei vertikale Träger
19' und zwei horizontale Träger 19" umfasst. Am freien Ende des horizontalen Trägers
19" des zweiten Bogensegmentes 19 ist ein drittes Bogensegment 21 an Gelenken 22 angelenkt,
mit welchem über dem ersten Bogensegment 17 ein Käfig 24 zum Einlegen der Scheiter
3 gebildet werden kann. Das freie Ende des dritten Bogensegments 21 kann am ersten
Bogensegment 17 einrastbar sein (Rastmittel nicht dargestellt) und mittels Seilzug
nach oben verschwenkt werden (Seilzug nicht dargestellt).
[0010] Alternativ können gemäss nicht dargestelltem Beispiel die Haltemittel 7 statt an
einem Grundrahmen 1 direkt am vertikalen Schenkel 19' am zweiten Bogensegment 19 befestigt
sein. Bei dieser Ausführung entfällt der Grundrahmen 1 und das Gestell 15 dient direkt
als Standfläche.
[0011] Weiter ist im Gestell 15 ein Hydraulikzylinder als Linearantrieb 23 eingesetzt. Zylinderseitig
ist der Linearantrieb 23 mit dem Gestell 15 verbunden. Das kolbenseitige Ende greift
an einer Lasche 25 am ersten Bogensegment 17 an. Mit dem Linearantrieb 23 kann das
erste Bogensegment 17 um eine Achse X am Gestell 15 in Richtung des Pfeils P gekippt
werden.
[0012] Nebst dem Linearantrieb 23 zum Kippen des ersten Bogensegments 17 ist im Gestell
15 ein zweiter Linearantrieb 27 eingesetzt (vergleiche Figur 8). Dieser dient dazu,
mindestens ein an seinem Kolbenende befestigtes Spannseil 29, dessen Zughaken 31 am
Ende des ersten Bogensegments 17 eingehängt werden kann, z.B. mit 80kN zu spannen,
um die im ersten Bogensegment 17 aufgestapelten Scheiter 3 vor dem Umreifen satt zusammenzuziehen.
[0013] Alternativ zu einem Zughaken kann am Ende des Spannseils 29 eine Kette 30 angeordnet
sein, welche an einem Haken 32 am ersten Bogensegment 17 einhängbar ist (Fig. 9 und
10). Sowohl der erste als auch der zweite Linearantrieb 23,27 werden vorzugsweise
von der Hydraulik eines Hubstaplers oder des Traktors mit Öldruck beaufschlagt. Selbstverständlich
könnten anstelle von hydraulischen Antrieben auch elektrische Antriebe eingesetzt
werden (keine Abbildung).
[0014] Parallel zum zweiten Bogensegment 19 ist am vertikalen Schenkel 5 des Grundrahmens
1 eine in horizontaler Richtung verschieb- und einstellbare Anschlagplatte 33 befestigt
(siehe Figur 2). Die Anschlagplatte 33 ist beispielsweise an zwei Parallelogrammarmpaaren
35 befestigt, wobei die Parallelogrammarme 35 durch einen Seilzug 37 geschwenkt werden
können, um den Abstand a der Anschlagplatte 33 zum ersten Bogensegment 17 auf die
Länge der Scheiter 3 einzustellen. Im weiteren kann mit dem Seilzug die Anschlagplatte
33 bis an den vertikalen Schenkel 5 zurückgefahren werden, damit eine Drehung des
gespannten Bündels um 90° möglich wird.
[0015] Nachfolgend wird die Funktionsweise der Vorrichtung näher beschrieben.
[0016] Zu Beginn der Erstellung eines Bündels aus Holzscheitern 3 wird das dritte Bogensegment
21 in Richtung des Pfeils in Figur 1 nach unten geschwenkt und in die strichpunktierte
Lage gebracht. Dadurch wird ein in sich geschlossener Käfig gebildet aus dem untenliegenden
ersten Bogensegment 17 und den beiden bogenförmigen Abschnitten des zweiten Bogensegments
19 und dem dritten Bogensegment 21. Das Gestell 15 wird gemäss Figur 2 gedreht und
die Anschlagplatte 33 hochgestellt. Nach dem Einfüllen bzw. Stapeln einer den kreisförmigen
Raum im wesentlichen ausfüllenden Menge von Holzscheitern 3 werden, wie in Figur 8
dargestellt, die Spannseile 29 um die gestapelten Scheiter 3 herumgeführt und die
Zughaken 21 oder die Kette 30 am Ende des ersten Bogensegments 17 eingehängt. Mit
dem zweiten Linearantrieb werden danach die Spannseile 29 sehr stark angespannt und
die gestapelten Scheiter 3 werden sehr satt zu einem Zylinder geformt aneinandergedrückt
(siehe Fig. 8 und 10). Nach dem Zurückklappen der Anschlagplatte 33 kann das Bündel
um 90° mit dem Gestell 15 geschwenkt werden. Nun kann von einer oben auf dem zweiten
Bogensegment 19 ausgebildeten Halterung 39 von einer Spule 41 eine Bindeschnur abgezogen
und in zwei oder mehr Umwindungen um die satt zusammengezogenen Scheiter 3 geführt
und verknotet werden. Zum Abschneiden der Bindeschnur kann eine Schneidevorrichtung
43 angebracht sein. Die Zugänglichkeit zu den Stirnseiten des Bündels ist durch das
Drehen auf dem Auflager 13 um 90° gegeben. Danach wird das Spannseil 29 entspannt
und vom Bündel abgenommen. Nun kann auch das schwenkbare dritte Bogensegment 21 in
die in ausgezogenen Linien dargestellte Offen-Stellung gebracht werden oder öffnet
automatisch durch Drehung und Druck des Holzbündels. Mit dem ersten Linearantrieb
23 lässt sich nun das erste Bogensegment 17 um die Kippachse X schwenken (vergleiche
Figuren 3 und 5) und das zylindrische Bündel rollt aus der Vorrichtung auf den Boden.
[0017] Falls das Bündel nicht hinter der Vorrichtung auf den Boden gerollt werden soll,
so kann das erste Bogensegment 17, da dieses um eine vertikale Achse drehbar ist,
im Uhrzeigersinn (vergleiche Figur 4) oder im Gegenuhrzeigersinn (vergleiche Figur
7) geschwenkt und erst danach die Kippbewegung durchgeführt werden. Falls das fertige
Bündel auf bereits am Boden liegende Bündel gelegt werden soll, so lässt sich die
gesamte Vorrichtung mit dem Hubstapler oder der Hydraulik an einem Traktor vertikal
anheben und die Kippbewegung in angehobener Stellung ausführen.
[0018] Selbstverständlich kann mit der Vorrichtung ein auf dem Boden liegendes Scheiterbündel
auch wieder aufgenommen und transportiert werden.
1. Vorrichtung zum Bündeln von Holzscheitern (3), umfassend ein Gestell (15) und einen
aus mindestens einem teilkreisförmigen Segment bestehenden ersten Bogensegment (17)
zum Einlegen der Scheiter (3) sowie einen durch ein zweites und drittes Bogensegment
(19,21) gebildeten Käfig (24), dadurch gekennzeichnet, die zweiten und dritten Bogensegmente (19,21) durch Gelenke (23) miteinander verbunden
sind, derart, dass das dritte Bogensegment (21) beim Entladen eines fertig gebundenen
Scheiterbündels hochschwenkbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Bogensegment (17) um eine horizontale, vom Boden beabstandet liegende Achse
X mit oder ohne die zweiten und dritten Bogensegmente (19,21) kippbar ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zum Zusammenziehen der auf dem ersten Bogensegment (17) gestapelten Scheiter (3)
vor dem Umreifen oder Binden mit einer Bindeschnur (41) mindestens ein Spannseil (29)
angeordnet und mit einer mechanischen am Gestell (15) angeordneten Spannvorrichtung
(27) verbunden ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass am feststehenden zweiten Bogensegment (19) eine Halterung (39) für eine Bindeschnurspule
(41) und/oder eine Klemm- und Schneidvorrichtung (43) zum Halten des ersten Schnurendes
und zum Schneiden der Bindeschnur nach dem Binden des Bündels aus Scheitern (3) angebracht
sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Bogensegment (17) auf einem Gestell (15) gelagert ist, das auf dem Grundrahmen
(1) um eine vertikale Achse Y drehbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb zum Kippen des ersten Bogensegments (17) auf dem Gestell (15) angeordnet
ist und einen Linearantriebsmotor (23) umfasst.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass am Gestell (15) das feststehende zweite Bogensegment (19) und an dessen freien Ende
das schwenkbare dritte Bogensegment (21) angebracht ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass am Grundrahmen (1) eine horizontal verschieb- und einstellbare Anschlagplatte (33)
für das Ausrichten der Scheiter (3) auf dem ersten Bogensegment (17) angebracht ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass am Grundrahmen (1) oder am Gestell (15) Mittel (7) zum Verbinden der Vorrichtung
mit einer Dreipunkthydraulik eines Traktors oder den Aufnahmegabeln eines Hubstaplers
angebracht sind.