[0001] Die Erfindung betrifft einen Becher für halbflüssige Nahrungsmittel, insbesondere
Milchprodukte wie Joghurt, mit einer Wandung, einem Becherboden und einem an der Wandung
angeordneten rohrförmigen Einsatz, durch welchen der Inhalt des Bechers durch Saugen
entnehmbar ist.
[0002] Halbflüssige Nahrungsmittel, die zum unmittelbaren Verzehr geeignet sind, werden
von den Produzenten häufig in meist mit einer Metallfolie verschlossenen Kunststoffbechern
unterschiedlicher Größe, z.B. aus Polystyrol oder Polypropylen, abgefüllt und in den
Verkauf gebracht. Üblicherweise ist diese Form der Verpackung derart konzipiert, dass
der Inhalt gut mittels eines Löffels daraus entnommen werden kann.
[0003] Viele der Produkte, die in derartigen Bechern abgefüllt werden, besitzen ein hohes
Genuss- und Erfrischungspotential, welches den Konsumenten des öfteren dazu verleitet,
mit dem Verzehr nicht zu warten, bis ein Löffel zur Hand ist. Die einzige Möglichkeit
zur Entnahme besteht in diesem Fall aus einem "Austrinken" des Becherinhalts. Dies
hat jedoch naturgemäß ein Zurückbleiben von Resten des Produktes im Becher und teilweise
auch auf den unteren Gesichtspartien zur Folge, die nicht selten einen Anteil von
etwa 10% des Gesamtinhalts ausmachen können. Das vollständige Entleeren und/oder Säubern
des Bechers mit den Fingern stellt aufgrund der damit verbundenen Verschmutzung und
der Befleckungsgefahr von Kleidung und Umgebung keine zufriedenstellende Lösung dar.
[0004] Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Probleme und stellt sich
die Aufgabe, einen Becher für halbflüssige Nahrungsmittel bereitzustellen, der eine
Entnahme des Becherinhalts ohne Löffel und ohne nennenswerte Verschmutzung ermöglicht.
Ferner soll mithilfe der Erfindung cinc im wesentlichen vollständige Entlccrung und
Säuberung des Bechers von Produktresten erzielbar sein.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Becher der eingangs genannten Art
gelöst, welcher dadurch gekennzeichnet ist, dass der Becher einen weiteren Einsatz
aufweist, der im wesentlichen einen offenen Ring mit einer Anlagefläche und einem
länglichen Fortsatz umfasst, wobei die Anlagefläche in Anlage an der Wandung des Bechers
angeordnet und der Ring in Richtung auf den Becherboden unter Reduzierung seines Umfangs
durch Druck auf den länglichen Fortsatz verschieblich angeordnet ist.
[0006] Mithilfe dieses weiteren Einsatzes können an der Wandung anhaftende Produktreste
nach unten abgestreift und am Becherboden gesammelt werden, von wo sie mittels des
rohrförmigen Einsatzes entnehmbar sind. Hierdurch wird eine im wesentlichen vollständige
Entleerung und Säuberung des Bechers ohne externe Hilfsmittel erzielt.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der längliche Fortsatz am Ring klappbar
angeordnet. Der weitere Einsatz lässt sich so durch Einklappen im Becher integrieren,
ohne eine Veränderung der äußeren Form des Bechers, z.B. durch ein Abstehen des Fortsatzes
vom Becher, zu bewirken.
[0008] Vorzugsweise ist der Ring mit einer Ausnehmung ausgebildet, durch die sich der rohrförmige
Einsatz erstreckt.
[0009] Eine bevorzugte Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, dass sich der rohrförmige
Einsatz von der Öffnung des Bechers bis zum Becherboden erstreckt.
[0010] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der rohrförmige Einsatz an der
Wandung fixiert, insbesondere mechanisch fixiert, verklebt oder kunststoffverschweißt.
[0011] Bevorzugt ist der rohrförmige Einsatz einstückig mit der Wandung ausgebildet.
[0012] Zweckmäßigerweise ist der Durchmesser des ersten Mittels so bemessen, dass er für
feste Bestandteile des Becherinhalts, z.B. Fruchtstücke, passierbar ist.
[0013] Um eine Entleerung des Bechers zu erleichtern, weist der Einsatz eine bodenständige
und/oder seitliche Öffnungen auf, die dem Becherinneren zugewandt ist/sind.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend rein beispielhaft anhand der Fig. 1 bis 5 näher erläutert,
wobei
Fig. 1 eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bechers in Aufsicht,
Fig. 2 einen vertikalen Schnitt durch den Becher der Fig. 1,
Fig. 3 einen vertikalen Schnitt durch den Becher der Fig. 1 bei hinuntergeschobenem
Ring und
Fig. 4a und 4b eine vergrößerte Detailansicht einer Ausführungsform eines im erfindungsgemäßen
Becher verwendbaren Rings schematisch darstellen.
[0015] Ein für halbflüssige Nahrungsmittel, wie Joghurt, vorgesehener Becher 1 mit einer
Wandung 2 und einem Boden 3 ist zur besseren Versiegelung seiner Öffnung mit einer
Abdeckfolie am oberen Rand der Wandung 2 mit einem ringförmigen vorkragenden Rand
4 versehen. An der Innenseite der Wandung 2 ist einstückig mit dieser ein rohrförmiger
Einsatz 5 angeordnet. Ein solcher Einsatz könnte jedoch auch an der Wandung mechanisch
fixiert, mit dieser verklebt oder kunststoffverschweißt sein. Mit Hilfe des Einsatzes
5, der sich vorzugsweise von der Öffnung des Bechers 1 bis zum Becherboden 3 erstreckt,
kann der Inhalt des Bechers in einfacher Weise durch Saugen entnommen werden. Hierzu
ist der Durchmesser des Einsatzes 5 so bemessen, dass er für feste Bestandteile des
Becherinhalts, z.B. Fruchtstücke, passierbar ist, und weist ferner eine bodenständige
und/oder seitliche Öffnungen 6 auf, die dem Becherinneren zugewandt sind (in Fig.
1 nicht dargestellt).
[0016] Im Inneren des Bechers 1 ist ferner ein Ring 7 angeordnet, der einen im wesentlichen
L-förmigen Querschnitt aufweist, wobei eine Seite eine Anlagefläche 8 bildet, die
in Anlage an der Wandung 2 des Bechers 1 gelangt, und die andere Seite eine horizontale,
gegen das Innere des Bechers 1 auskragende Ringfläche 9 darstellt. Wie in Fig. 4 veranschaulicht,
ist der Ring 7 etwa an seiner dem Einsatz 5 gegenüberliegenden Seite offen, um bei
einem Schieben gegen den Becherboden 3, der im Allgemeinen einen im Vergleich zur
Becheröffnung kleineren Durchmesser aufweist, seinen Durchmesser leicht verringern
zu können. Hierbei wird ein Abschnitt der Ringfläche 9 des einen offenen Endes des
Rings 7, der ohne Anlagefläche 8 ausgebildet ist, in eine Ausnehmung 10 zwischen der
Anlagefläche 8 und der Ringfläche 9 des anderen offenen Ringendes geschoben. Dem Fachmann
stehen jedoch zahlreiche andere an sich bekannte Ausführungsformen zur Verfügung.
[0017] Der Ring 7 weist einerseits ausreichend Flexibilität auf, damit die offenen Enden
beim Hinabschieben leicht ineinander greifen können und so den Durchmesser des Rings
7 verringern. Andererseits wird durch die Ringspannung genug Kraft ausgeübt, um die
Anlagefläche 8 in jeder Stellung gegen die Wandung 2 zu pressen. An der Wandung 2
kann zusätzlich eine Führung für die beiden gegeneinander verschiebbaren Enden des
Rings 7, z.B. in Form eine Stegs, vorgesehen sein.
[0018] Der Ring 7 ist ferner, etwa gegenüber seinen offenen Enden, mit einer Ausnehmung
11 ausgebildet ist, durch die sich der Einsatz 5 erstreckt. Am Ring 7 ist z.B. an
der Ausnehmung 11 außerdem ein klappbar angeordneter länglicher Fortsatz 12 in an
sich bekannter Weise angelenkt bzw. befestigt, dessen Länge in geöffneter Stellung
etwa der Höhe des Bechers 1 entspricht und der dazu verwendet werden kann, den Ring
7 gegen den Becherboden 3 zu schieben und damit die an der Wandung 2 haftenden Produktreste
nach unten zu befördern und am Boden 3 zu konzentrieren. In seiner zusammengeklappten
Form erstreckt sich der Fortsatz 12 etwa entlang des Durchmessers der Becheröffnung,
um die für ein bequemes Hinabschieben des Rings 7 bis zum Becherboden 3 benötigte
Länge im Inneren des Bechers 1 unterzubringen.
[0019] In Fig. 2 ist der Becher 1 mit dem Fortsatz 12 sowohl in zusammengeklapptem als auch
aufgeklapptem Zustand und dem Ring 7 in seiner ursprünglichen, unbewegten Stellung
dargestellt. In Fig. 3 befindet sich der Ring 7 in vollständig hinuntergeschobener
Stellung am Becherboden 3.
1. Becher für halb flüssige Nahrungsmittel, insbesondere Milchprodukte wie Joghurt, mit
einer Wandung, einem Becherboden und einem an der Wandung angeordneten rohrförmigen
Einsatz, durch welchen der Inhalt des Bechers durch Saugen entnehmbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Becher einen weiteren Einsatz aufweist, der im wesentlichen einen offenen Ring
mit einer Anlagefläche und einem länglichen Fortsatz umfasst, wobei die Anlagefläche
in Anlage an der Wandung des Bechers angeordnet und der Ring in Richtung auf den Becherboden
unter Reduzierung seines Umfangs durch Druck auf den länglichen Fortsatz verschieblich
angeordnet ist.
2. Becher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der längliche Fortsatz am Ring klappbar angeordnet ist.
3. Becher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Ring mit einer Ausnehmung ausgebildet ist, durch die sich der rohrförmige Einsatz
erstreckt.
4. Becher nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich der rohrförmige Einsatz von der Öffnung des Bechers bis zum Becherboden erstreckt.
5. Becher nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der rohrförmige Einsatz an der Wandung fixiert, insbesondere mechanisch fixiert,
verklebt oder kunststoffverschweißt ist.
6. Becher nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der rohrförmige Einsatz einstückig mit der Wandung ausgebildet ist.
7. Becher nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser des rohrförmigen Einsatzes so bemessen ist, dass er für feste Bestandteile
des Becherinhalts passierbar ist.
8. Becher nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der rohrförmige Einsatz eine bodenständige und/oder seitliche Öffnungen aufweist,
die dem Becherinneren zugewandt ist/sind.