(19)
(11) EP 1 947 027 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.07.2008  Patentblatt  2008/30

(21) Anmeldenummer: 07100898.1

(22) Anmeldetag:  22.01.2007
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65D 75/36(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK RS

(71) Anmelder: Kohl, Edwin
66663 Merzig (DE)

(72) Erfinder:
  • Kohl, Edwin
    66663 Merzig (DE)

(74) Vertreter: Betten & Resch 
Patentanwälte Theatinerstrasse 8
80333 München
80333 München (DE)

   


(54) Blisterpackung und Verfahren zur vorübergehenden Lagerung von Produkten


(57) Eine Blisterpackung zur vorübergehenden Lagerung von Produkten, insbesondere Medikamenten, weist mehrere, jeweils durch eine Folie (25) verschlossene Aufnahmefächer (21) für jeweils wenigstens eines der Produkte (30) auf, wobei die Folie (25) durch eine erste und eine zweite Folienschicht gebildet ist, und die zweite Folienschicht (26) mit einer Perforation (28) versehen ist, derart dass die zweite Folienschicht (26) bei Ausüben einer mechanischen Kraft auf das Produkt entlang der Perforation (28) aufreißt und eine maschinelle Entnahme der Produkte aus der Blisterpackung (20) erleichtert wird. Die Erfindung ermöglicht so die sichere vorübergehenden Lagerung von Produkten, insbesondere Medikamenten, auch über längere Zeiträume sowie eine zuverlässige, vorzugsweise maschinelle Entnahme und Neuverpackung der Produkte in eine andere Verpackungseinheit wie etwa einen Wochenblister.




Beschreibung

Gebiet der Erfindung



[0001] Die Erfindung betrifft eine Blisterpackung zur vorübergehenden Lagerung von Produkten, insbesondere Medikamenten, sowie ein zugehöriges Verfahren zur vorübergehenden Lagerung von derartigen Produkten in einer Blisterpackung.

Verwandter Stand der Technik



[0002] Aus der DE 10 2004 034 024 A2 ist eine Blisterpackung für den wöchentlichen Medikamentenbedarf eines Patienten bekannt, der die Medikamente in einer nach Datum, Wochentag und Tageszeit (Morgen, Mittag und Abend und/oder Nacht) geordneten Folge einnehmen soll. Die Aufnahmefächer der Blisterpackung zur Aufnahme der jeweiligen Medikamente sind in Matrixform angeordnet und mit sieben Tagesspalten mit jeweils mindestens drei Tageszeit-Fächern, die insgesamt durch eine zusammenhängende Blisterfolie verschlossen sind. An der Blisterpackung angebracht ist ein kartonförmiger Deckel, auf dem patientenindividuell die Zusammensetzung der einzelnen Tageszeit-Fächer sowie Verschreibungsinformationen betreffend die jeweiligen Medikamente enthalten ist.

[0003] Derartige Verpackungseinheiten sind für Patienten, die regelmäßig mehrere verschiedene Medikamente einnehmen müssen, eine Hilfe dafür, einerseits das Einnehmen wichtiger Medikamente nicht zu vergessen und andererseits auch einen zuverlässigen Überblick darüber zu behalten, welche Medikamente schon eingenommen sind, um eine unter Umständen schädliche Übermedikation zu vermeiden.

[0004] Aus der DE 10 2004 020 510 A1 sowie der WO 2005 102 841 A1 ist eine Anlage zur Bestückung von derartigen Verpackungseinheiten mit der gewünschten Medikamentenzusammenstellung bekannt. Für jedes Medikament ist eine individuell zugeordnete Ausgabestation vorgesehen, die mittels den Aufnahmefächern der Verpackungseinheit räumlich zugeordneten Stößeln die jeweiligen Medikamente aus einer vorübergehenden Verpackung in Form eines Streifenblisters in die entsprechenden Aufnahmefächer der Verpackungseinheit befördert. So können patientenindividuelle Verpackungseinheiten mit einer Auswahl aus mehreren hundert Medikamenten vollautomatisch sicher und zuverlässig befüllt werden.

[0005] Da die von der Verpackungsanlage verarbeiteten Medikamente in sehr unterschiedlichen Mengen verschrieben werden, können bei den seltener verschriebenen Medikamenten relativ lange "Standzeiten" in den vorübergehenden Verpackungen, d.h. den Streifenblistern auftreten. Damit die Medikamente nicht durch das Eindringen von Feuchtigkeit oder dgl. unbrauchbar werden, muß der Streifenblister daher eine gute Versiegelung des Aufnahmeraumes für das Medikament insbesondere gegenüber Wasserdampf aufweisen. Eine solche Versiegelung kann beispielsweise durch eine Aluminiumfolie mit einer Mindestdicke von 0,002 mm erreicht werden. Diese hat andererseits den Nachteil, dass sie bei Anwendung einer mechanischen Kraft auf die Medikamenteneinheit durch den Stößel nicht zuverlässig an der richtigen Stelle oder nicht vollständig aufreißt, so dass es zu Fehlern bei der Bestückung der Wochenblister kommen kann. Es gilt weiterhin, ein Abreissen der Aluminiumfolie beim Ausstossen und damit die Möglichkeit des Hineinfallens von Folienresten in den Wochenblister zu verhindern. Außerdem sollte die Verpackungsanlage Medikamente verschiedenster Größen und Formen bearbeiten können. Da schon die falsche Befüllung eines Faches des Wochenblisters zwingend die Aussortierung des gesamten Wochenblisters bedingt, sind Fehler bei der "Umpackung" der Medikamente aus dem Streifenblister in den Wochenblister mit hohem Aufwand und Kosten verbunden.

[0006] Die US 7,093,716 beschreibt eine kindersichere Blisterpackung für Medikamente mit mehreren, jeweils durch eine Folie verschlossenen Aufnahmefächern, welche Folie drei Folienschichten aufweist. Die äußerste Folienschicht ist aus Kartonmaterial ausgebildet und weist durch Perforationslinien gebildete Aufreißabschnitte auf, die durch kleine Kinder schwer zu öffnen sind.

Zusammenfassung der Erfindung



[0007] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Blisterpackung zur vorübergehenden Lagerung von Produkten, insbesondere Medikamenten, sowie ein zugehöriges Verfahren zur vorübergehenden Lagerung von derartigen Produkten in einer Blisterpackung vorzuschlagen, die die oben beschriebenen Probleme löst und lange Zwischenlagerungszeiten und gleichzeitig einen sicheren Transfer der Produkteinheiten in die auszuliefernde Verpackungseinheit (Wochenblister) erlaubt.

[0008] Gelöst wird die Aufgabe durch eine Blisterpackung zur vorübergehenden Lagerung von Produkten, insbesondere Medikamenten, aufweisend mehrere, jeweils durch eine Folie verschlossene Aufnahmefächer für jeweils wenigstens eine Produkteinheit, welche Folie gebildet ist durch eine erste und eine zweite Folienschicht, wobei den Aufnahmefächern jeweils in der zweiten Folienschicht ausgebildete Perforationsabschnitte zugeordnet sind, die bei Ausübung einer mechanischen Kraft über die Produkteinheit auf die Folie eine definierte Aufreißlinie der Folie bilden

[0009] Die erste Folienschicht vorzugsweise bestehend aus einem luft- und wasserdampfundurchlässigen Material wie beispielsweise Aluminium oder Kunststoff ermöglicht eine sichere Versiegelung der Medikamente auch bei längeren Standzeiten. Die zweite Folienschicht vorzugsweise bestehend aus einem mechanisch steifen Material wie beispielsweise Papier oder Karton verhindert ein unbeabsichtigtes Aufreißen der ersten Folienschicht, so dass diese vergleichsweise dünn ausgebildet werden kann. Die Perforationsabschnitte der zweiten Folienschicht erleichtern die vorzugsweise maschinelle Entnahme der Medikamente aus dem Streifenblister. Wird beispielsweise durch den Stößel der Medikamenten-Ausgabestation über das Produkt (Medikament) eine mechanische Kraft über die Produkteinheit auf die Folie ausgeübt, so reißt die Folie definiert entlang des Perforationsabschnitts ein und ermöglicht einen zuverlässigen Übergang der Medikamenteneinheit aus der vorübergehenden Verpackung in die Auslieferungsverpackung, etwa den Wochenblister.

[0010] Erste und zweite Folienschicht sind vorzugsweise miteinander verklebt, so dass ein Abreissen der Aluminiumfolie beim Ausstoßen und damit die Möglichkeit des Hineinfallens von Folienresten in den Wochenblister vermieden wird.

[0011] Die erste Folienschicht vorzugsweise bestehend aus einem luft- und wasserdampfundurchlässigen Material wie beispielsweise Aluminium oder Kunststoff verschließt dabei beispielsweise die Aufnahmefächer und die zweite Folienschicht ist auf der ersten Folienschicht ausgebildet.

[0012] Um die Entfernung der Produkteinheiten aus der Blisterpackung weiter zu vereinfachen, ist die Perforation vorzugsweise an die Form und/oder Größe der in dem Aufnahmefach aufgenommenen Produkteinheit angepaßt.

[0013] Die erste Folienschicht kann dabei beispielsweise eine Dicke von 0,002 mm bis 0,05 mm und die zweite Folienschicht eine Dicke von 0,05 mm bis 0,5 mm aufweisen. Die Tiefe der Perforation entspricht dabei vorzugsweise der Dicke der zweiten Folienschicht.

[0014] Die zweite Folienschicht kann auf ihrer Außenseite eine maschinenlesbare Kennung zur Produktidentifizierung aufweisen. Um eine gute Lesbarkeit dieser Kennung zu gewährleisten, ist die Außenseite der zweiten Folienschicht vorzugsweise mit einer dunklen Oberfläche versehen. Diese dunkle Oberfläche erleichtert auch das Anbringen der Perforation der zweiten Folienschicht mittels eines gesteuerten Laserstrahls, der die zweite Folienschicht (beispielsweise bestehend aus Papiermaterial) durch thermische Einwirkung entfernt, während die (beispielsweise aus Aluminium bestehende) erste Folienschicht durch den Laserstrahl nicht beschädigt wird.

[0015] Die Blisterpackung kann vorzugsweise als Endlos-Streifenblister ausgebildet sein.

[0016] Die Erfindung schlägt außerdem ein Verfahren zur vorübergehenden Lagerung von Produkten, insbesondere Medikamenten, in mehreren, jeweils durch eine Folie verschlossenen Aufnahmefächern einer Blisterpackung vor, welche Folie durch eine erste und eine zweite Folienschicht gebildet ist, aufweisend die Schritte maschinelles Befüllen der Aufnahmefächer mit jeweils wenigstens einer Produkteinheit, Verschließen der Aufnahmefächer mit der Folie, Versehen der zweiten Folienschicht mit Perforationsabschnitten im Bereich der Aufnahmefächer, die bei Ausübung einer mechanischen Kraft über die Produkteinheit auf die Folie eine definierte Aufreißlinie der Folie bilden" maschinelle Entnahme der Produkte aus den Aufnahmefächern durch Ausüben einer mechanischen Kraft über die Produkteinheit (30) auf die Folie, wobei die Folie entlang der Perforationsabschnitte aufreißt.

[0017] Wie oben erläutert wird der Verfahrensschritt der Bildung der Perforationsabschnitte in der zweiten Folienschicht vorzugsweise mittels eines Laserstrahls durchgeführt.

[0018] Der Verfahrensschritt der maschinellen Entnahme der Produkte aus den Aufnahmefächern kann vorteilhaft mittels jedem der Aufnahmefächer zugeordneten, taktgesteuerten Stößeln durchgeführt werden.

[0019] Der Verfahrensschritt der Bildung der Perforationsabschnitte in der zweiten Folienschicht kann beispielsweise vor dem Verfahrensschritt des maschinellen Befüllens der Aufnahmefächer mit den Produkten ausgeführt werden, um einen möglichst rationellen Verfahrensablauf zu ermöglichen.

[0020] Die Herstellung der Perforationsabschnitte mittels Laserstrahl ist flexibel auf unterschiedliche Medikamentengrößen und -formen einstellbar, so dass bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nacheinander mehrere verschiedene Medikamente in jeweilige Endlos-Streifenblister zur vorübergehenden Lagerung abgepackt werden können.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen



[0021] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im Detail beschrieben.

[0022] Figur 1 zeigt eine schematische Seitenansicht eines Streifenblisters.

[0023] Figur 2 zeigt eine vergrößerte schematische Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Blisterpackung.

[0024] Figur 3 zeigt eine Aufsicht auf die Folienseite eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Blisterpackung.

[0025] Figur 4 zeigt eine Aufsicht auf die Folienseite eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Blisterpackung.

[0026] Figur 5 ist ein Flussdiagramm zur Erläuterung der Verfahrensschritte eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens.

Detaillierte Beschreibung der Erfindung



[0027] Figur 1 zeigt eine schematische Seitenansicht eines Streifenblisters zur vorübergehenden Lagerung von Produkten, insbesondere Medikamenten. Die Produkteinheiten werden vorzugsweise maschinell einzeln in die als Endlos-Streifenblister 20 ausgebildete Blisterpackung eingefüllt. Je ein gefüllter Streifenblister je Medikamentensorte wird der Wochenblister-Bestückungsanlage als Produktvorrat zur Verfügung gestellt. Da die von der Bestückungsanlage verarbeiteten Medikamente in sehr unterschiedlichen Mengen verbraucht werden, können vergleichsweise lange Lagerungszeiten in den Streifenblistern auftreten.

[0028] In der Wochenblister-Bestückungsanlage ist für jedes Medikament eine individuell zugeordnete Ausgabestation vorgesehen, die beispielsweise mittels den Aufnahmefächern des Streifenblisters räumlich zugeordneten Stößeln die jeweiligen Medikamente aus dem Endlos-Streifenblister in die entsprechenden Aufnahmefächer der Verpackungseinheit befördert. So können patientenindividuelle Wochenblister mit einer Auswahl aus mehreren hundert Medikamenten vollautomatisch sicher und zuverlässig befüllt werden. Der kritische Arbeitsschritt ist dabei die "Umverpackung" der Produkteinheiten aus dem Streifenblister in den Wochenblister.

[0029] Um diesen kritischen Arbeitsschritt zu erleichtern, weist die erfindungsgemäße Blisterpackung 20 eine Verschlussfolie 25 bestehend aus einer ersten Folienschicht 24 und einer zweiten Folienschicht 26 auf, wobei die zweite Folienschicht 26 mit Perforationsabschnitten 28 versehen ist, die eine Entnahme der Produkteinheiten aus dem als vorübergehende Verpackung dienenden Streifenblister erleichtern und ein Abreißen der Aluminiumfolie beim Ausstoßen verhindern

[0030] Ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Blisterpackung ist in Figur 2 dargestellt. Die erste Folienschicht 24 vorzugsweise bestehend aus einem luft- und wasserdampfundurchlässigen Material wie beispielsweise Aluminium oder Kunststoff verschließt die jeweiligen Aufnahmefächer 21 für die Produkteinheiten 30 (gestrichelt dargestellt) und ermöglicht eine sichere Versiegelung der Medikamente auch bei längeren Lagerzeiten. Die zweite Folienschicht 26 vorzugsweise bestehend aus einem mechanisch steifen Material wie beispielsweise Papier oder Karton verhindert ein unbeabsichtigtes Aufreißen der ersten Folienschicht bei mechanischen Verformungen etwa beim Auf- und Abwickeln des Streifenblisters auf die zugehörige Vorratsrolle, so dass die erste Folienschicht 24 selbst vergleichsweise dünn ausgebildet werden kann, wodurch der Produktentnahmevorgang unterstützt wird. Weiterhin erleichtert der den jeweiligen Aufnahmefächern zugeordnete Perforationsabschnitt 28 in der zweiten Folienschicht 26 die vorzugsweise maschinelle Entnahme der Medikamenteneinheiten. Wird beispielsweise durch den Stößel der Medikamenten-Ausgabestation über die Produkteinheit 30 eine mechanische Kraft auf die Folie 25 ausgeübt, so reißt die Folie definiert entlang des Perforationsabschnitts 28 ein und ermöglicht eine zuverlässige Entfernung des Produktes 30 aus der Streifenblisterpackung 20 durch die in der Folie entlang der Perforation definiert gebildete Öffnung. Dabei verhindert die zweite Folienschicht ein Abreissen der aus der ersten Folienschicht gebildeten aufgestossenen Lasche. Die erste und zweite Folienschicht sind miteinander verklebt, so dass die Aluminiumfolie beim Ausstoßen nicht abreißt und keine Folienreste in den Wochenblister fallen.

[0031] Um die Entfernung der Produkteinheiten 30 aus der Blisterpackung 20 weiter zu optimieren, ist der Perforationsabschnitt 28 vorzugsweise an die Form und/oder Größe der in dem Aufnahmefach aufgenommenen Produkteinheit angepaßt. Zwei Ausführungsbeispiele unterschiedlicher Formen der Perforation 28 sind in den Figuren 3 und 4 dargestellt. Der Perforationsabschnitt 28 kann dabei wie in Fig. 3 gezeigt aus einer einzigen zusammenhängenden U-förmigen Linie bestehen oder wie in Fig. 4 gezeigt aus zwei separaten, sich ergänzenden Perforationsabschnitten bestehen. Je nach Medikamentenform sind verschiedene Perforationsanordnungen im Rahmen der vorliegenden Erfindung denkbar.

[0032] Die erste Folienschicht kann dabei beispielsweise eine Dicke von 0,002 mm bis 0,05 mm und die zweite Folienschicht eine Dicke von 0,05 mm bis 0,5 mm aufweisen. Die Tiefe der Perforation entspricht dabei vorzugsweise der Dicke der zweiten Folienschicht, kann jedoch auch eine geringere Tiefe aufweisen, so dass die zweite Folienschicht 26 nicht vollständig durchtrennt wird.

[0033] Wie in Fig. 4 gezeigt kann die zweite Folienschicht 26 auf ihrer Außenseite eine maschinenlesbare Kennung 32 zur Produktidentifizierung aufweisen.

[0034] Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens wird im Folgenden anhand des Flußdiagramms von Fig. 5 erläutert.

[0035] Im ersten Verfahrensschritt S2 wird die Perforierung 28 auf die äußere Folienschicht 26 vorzugsweise mittels eines gesteuerten Laserstrahls aufgebracht, der die zweite, äußere Folienschicht 26 (beispielsweise bestehend aus Papiermaterial) durch thermische Einwirkung entfernt, während die (beispielsweise aus Aluminium bestehende) erste Folienschicht 24 durch den Laserstrahl nicht beschädigt wird. Um die thermische Entfernung der zweiten Folienschicht 26 mittels Laserstrahl zu unterstützen, weist diese vorzugsweise eine dunkle Oberfläche auf.

[0036] Im folgenden Verfahrensschritt S4 werden die Aufnahmefächer 21 des Streifenblisters 20 auf an sich bekannte Art und Weise vorzugsweise maschinell mit den Produkteinheiten 30 befüllt.

[0037] Im anschließenden Verfahrensschritt S6 werden die Blisterfächer 21 auf ebenfalls an sich bekannte Art und Weise durch Aufbringen, beispielsweise Verschweißen oder Versiegeln der Blisterfolie 25 verschlossen und damit luft- und wasserdampfundurchlässig versiegelt.

[0038] Im abschließenden Verfahrensschritt S8 schließlich wird mittels der oben beschriebenen Stößel durch die Produkteinheiten 30 selbst eine Kraftwirkung auf die Verschlussfolie 25 ausgeübt, so dass diese entlang der Perforationsabschnitte 28 der oberen Folienschicht 26 definiert aufreißt und so die Produkteinheiten 30 zuverlässig und ohne Verzögerung aus den Aufnahmefächern 21 entfernt werden und in die Wochenblister oder dgl. umgepackt werden können. Die Bildung der Perforationsabschnitte mittels Laserstrahl ist flexibel auf unterschiedliche Medikamentengrößen und -formen einstellbar, so dass die Erfindung die Zwischenlagerung mehrerer verschiedener Medikamente in Streifenblistern in aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten auf derselben Anlage erlaubt.

[0039] Die Erfindung ermöglicht so die sichere vorübergehenden Lagerung von Produkten, insbesondere Medikamenten, auch über längere Zeiträume sowie eine zuverlässige, vorzugsweise maschinelle Entnahme und Neuverpackung der Produkte in eine andere Verpackungseinheit wie etwa einen Wochenblister.


Ansprüche

1. Blisterpackung zur vorübergehenden Lagerung von Produkten, insbesondere Medikamenten, aufweisend mehrere, jeweils durch eine Folie (25) verschlossene Aufnahmefächer (21) für jeweils wenigstens eine Produkteinheit (30), welche Folie (25) gebildet ist durch eine erste und eine zweite Folienschicht, wobei den Aufnahmefächern (21) jeweils in der zweiten Folienschicht (26) ausgebildete Perforationsabschnitte (28) zugeordnet sind, die bei Ausübung einer mechanischen Kraft über die Produkteinheit (30) auf die Folie (25) eine definierte Aufreißlinie der Folie (25) bilden.
 
2. Blisterpackung nach Anspruch 1, wobei die erste Folienschicht (24) die Aufnahmefächer (21) verschließt und die zweite Folienschicht (26) auf der ersten Folienschicht (24) ausgebildet ist.
 
3. Blisterpackung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Perforationsabschnitte (28) an die Form und/oder Größe der in dem Aufnahmefach (21) aufgenommenen Produkteinheit (30) angepaßt ist.
 
4. Blisterpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei erste und zweite Folienschicht miteinander verklebt sind.
 
5. Blisterpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die erste Folienschicht (24) aus einem luft- und wasserdampfundurchlässigen Material ausgebildet ist.
 
6. Blisterpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die erste Folienschicht (24) aus Aluminium- oder Kunststoffolie ausgebildet ist.
 
7. Blisterpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die erste Folienschicht (24) eine Dicke von 0,002 mm bis 0,05 mm aufweist.
 
8. Blisterpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die zweite Folienschicht (26) aus einem mechanisch steifen Material ausgebildet ist.
 
9. Blisterpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die zweite Folienschicht (26) aus Papier-, Karton- oder Kunststoffmaterial ausgebildet ist.
 
10. Blisterpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die zweite Folienschicht (26) eine Dicke von 0,005 mm bis 0,5 mm aufweist.
 
11. Blisterpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Tiefe der Perforationsabschnitte (28) der Dicke der zweiten Folienschicht (26) entspricht.
 
12. Blisterpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die zweite Folienschicht (26) auf ihrer Außenseite eine maschinenlesbare Kennung (32) zur Produktidentifizierung aufweist.
 
13. Blisterpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei die zweite Folienschicht (26) eine dunkle Oberfläche aufweist..
 
14. Blisterpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, welche Blisterpackung (20) als Endlos-Streifenblister ausgebildet ist.
 
15. Verfahren zur vorübergehenden Lagerung von Produkten, insbesondere Medikamenten, in mehreren, jeweils durch eine Folie (25) verschlossenen Aufnahmefächern (21) einer Blisterpackung (20), welche Folie (25) gebildet ist durch eine erste und eine zweite Folienschicht, aufweisend die Schritte:

- maschinelles Befüllen der Aufnahmefächer (21) mit jeweils wenigstens einer Produkteinheit (30),

- Verschließen der Aufnahmefächer (21) mit der Folie (25),

- Versehen der zweiten Folienschicht (26) mit Perforationsabschnitten (28) im Bereich der Aufnahmefächer (21), die bei Ausübung einer mechanischen Kraft über die Produkteinheit (30) auf die Folie (25) eine definierte Aufreißlinie der Folie (25) bilden,

- maschinelle Entnahme der Produkte aus den Aufnahmefächern (21) durch Ausüben einer mechanischen Kraft über die Produkteinheit (30) auf die Folie (25), wobei die Folie (25) entlang der Perforationsabschnitte (28) aufreißt.


 
16. Verfahren nach Anspruch 15, wobei der Verfahrensschritt der Bildung der Perforationsabschnitte (28) der zweiten Folienschicht (26) mittels eines Laserstrahls durchgeführt wird.
 
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, wobei die Perforationsabschnitte (28) der Form und/oder Größe des in dem Aufnahmefach aufgenommenen Produktes (30) angepaßt werden.
 
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17, wobei die Blisterpackung (20) als Endlos-Streifenblister (20) ausgebildet ist.
 
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 18, wobei der Verfahrensschritt der maschinellen Entnahme der Produkteinheiten (30) aus den Aufnahmefächern (21) mittels jedem der Aufnahmefächer (21) zugeordneten, taktgesteuerten Stößeln durchgeführt wird.
 
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 19, wobei der Verfahrensschritt der Bildung der Perforationsabschnitte (28) in der zweiten Folienschicht (26) vor dem Verfahrensschritt des maschinellen Befüllens der Aufnahmefächer (21) mit den Produkteinheiten (30) ausgeführt wird.
 
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 20, wobei nacheinander mehrere verschiedene Medikamente (30) in jeweilige Endlos-Streifenblister (20) zur vorübergehenden Lagerung abgepackt werden.
 


Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.


1. Blisterpackung zur vorübergehenden Lagerung von Produkten, insbesondere Medikamenten, aufweisend mehrere, jeweils durch eine Folie (25) verschlossene Aufnahmefächer (21) für jeweils wenigstens eine Produkteinheit (30), welche Folie (25) gebildet ist durch eine erste und eine zweite Folienschicht, wobei den Aufnahmefächern (21) jeweils in der zweiten Folienschicht (26) ausgebildete Perforationsabschnitte (28) zugeordnet sind, die bei Ausübung einer mechanischen Kraft über die Produkteinheit (30) auf die Folie (25) eine definierte Aufreißlinie der Folie (25) bilden, wobei die erste und zweite Folienschicht miteinander verklebt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Blisterpackung (20) als Endlos-Streifenblister ausgebildet ist und dass die Perforationsabschnitte (28) an die Form und/oder Größe der in einem Aufnahmefach (21) aufgenommenen Produkteinheit (30) angepaßte, nicht-geschlossene Aufreißlinien bilden.
 
2. Blisterpackung nach Anspruch 1, wobei die Perforationsabschnitte (28) eine U-förmige Aufreißlinie bilden.
 
3. Blisterpackung nach Anspruch 1, wobei die Perforationsabschnitte (28) durch zwei separate, sich ergänzende Abschnitte gebildet werden.
 
4. Blisterpackung nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei die erste Folienschicht (24) die Aufnahmefächer (21) verschließt und die zweite Folienschicht (26) auf der ersten Folienschicht (24) ausgebildet ist.
 
5. Blisterpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die erste Folienschicht (24) aus einem luft- und wasserdampfundurchlässigen Material ausgebildet ist.
 
6. Blisterpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die erste Folienschicht (24) aus Aluminium- oder Kunststoffolie ausgebildet ist.
 
7. Blisterpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die erste Folienschicht (24) eine Dicke von 0,002 mm bis 0,05 mm aufweist.
 
8. Blisterpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die zweite Folienschicht (26) aus einem mechanisch steifen Material ausgebildet ist.
 
9. Blisterpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die zweite Folienschicht (26) aus Papier-, Karton- oder Kunststoffmaterial ausgebildet ist.
 
10. Blisterpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die zweite Folienschicht (26) eine Dicke von 0,005 mm bis 0,5 mm aufweist.
 
11. Blisterpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Tiefe der Perforationsabschnitte (28) der Dicke der zweiten Folienschicht (26) entspricht.
 
12. Blisterpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die zweite Folienschicht (26) auf ihrer Außenseite eine maschinenlesbare Kennung (32) zur Produktidentifizierung aufweist.
 
13. Blisterpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei die zweite Folienschicht (26) eine dunkle Oberfläche aufweist..
 
14. Verfahren zur vorübergehenden Lagerung von Produkten, insbesondere Medikamenten, in mehreren, jeweils durch eine Folie (25) verschlossenen Aufnahmefächern (21) einer als Endlos-Streifenblister ausgebildeten Blisterpakkung (20), welche Folie (25) gebildet ist durch erste und zweite miteinander verklebte Folienschichten, aufweisend die Schritte:

- maschinelles Befüllen der Aufnahmefächer (21) mit jeweils wenigstens einer Produkteinheit (30),

- Verschließen der Aufnahmefächer (21) mit der Folie (25),

- Versehen der zweiten Folienschicht (26) mit Perforationsabschnitten (28) im Bereich der Aufnahmefächer (21), die bei Ausübung einer mechanischen Kraft über die Produkteinheit (30) auf die Folie (25) eine definierte Aufreißlinie der Folie (25) bilden, die Perforationsabschnitte (28) an die Form und/oder Größe der in einem Aufnahmefach (21) aufgenommenen Produkteinheit (30) angepaßte, nicht-geschlossene Aufreißlinien bilden,

- maschinelle Entnahme der Produkte aus den Aufnahmefächern (21) durch Ausüben einer mechanischen Kraft über die Produkteinheit (30) auf die Folie (25), wobei die Folie (25) entlang der Perforationsabschnitte (28) aufreißt.


 
15. Verfahren nach Anspruch 15, wobei die Perforationsabschnitte (28) eine U-förmige Aufreißlinie bilden.
 
16. Verfahren nach Anspruch 15, wobei die Perforationsabschnitte (28) durch zwei separate, sich ergänzende Abschnitte gebildet werden.
 
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17, wobei der Verfahrensschritt der Bildung der Perforationsabschnitte (28) der zweiten Folienschicht (26) mittels eines Laserstrahls durchgeführt wird.
 
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 19, wobei der Verfahrensschritt der maschinellen Entnahme der Produkteinheiten (30) aus den Aufnahmefächern (21) mittels jedem der Aufnahmefächer (21) zugeordneten, taktgesteuerten Stößeln durchgeführt wird.
 
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 20, wobei der Verfahrensschritt der Bildung der Perforationsabschnitte (28) in der zweiten Folienschicht (26) vor dem Verfahrensschritt des maschinellen Befüllens der Aufnahmefächer (21) mit den Produkteinheiten (30) ausgeführt wird.
 
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 21, wobei nacheinander mehrere verschiedene Medikamente (30) in jeweilige Endlos-Streifenblister (20) zur vorübergehenden Lagerung abgepackt werden.
 




Zeichnung













Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente