[0001] Die Erfindung betrifft eine Hubseilumscherung, insbesondere an einem Wippkran, umfassend
einen an einem Ausleger angeordneten Umlenkrollensatz mit einer ersten und zweiten
Umlenkrolle, auf welche ein Hubseil aufgelegt ist, und eine in das Hubseil eingescherte
Unterflasche, wobei die Unterflasche mit einem Lastaufnahmemittel sowie mindestens
einer dritten Umlenkrolle ausgebildet ist.
[0002] Hubseilumscherungen kommen sowohl an Turmdrehkranen mit einem feststehenden Ausleger
und einer daran verfahrbaren Laufkatze als auch an so genannten Wippkranen zum Einsatz.
Bei den Wippkranen wird die laterale Positionsänderung des Lastaufnahmemittels durch
eine Winkelverstellung, also ein Aufstellen oder Absenken des Auslegers gegenüber
dem Turm, herbeigeführt. Der Umlenkrollensatz befindet sich hierfür endseitig an dem
Ausleger. Bei dem Lastaufnahmemittel handelt es sich üblicherweise um einen Kranhaken.
[0003] Allgemein handelt es sich bei den Hubseilumscherungen um einen Flaschenzug zwischen
der Laufkatze beziehungsweise dem am Ende des Auslegers ortsfest angeordneten Umlenkrollensatz
und der Unterflasche. Entsprechend des benötigten Übersetzungsverhältnisses sind die
jeweiligen Umlenkrollen in das Hubseil eingeschert, so dass beispielsweise mit Hilfe
von vier Seilsträngen zwischen den Umlenkrollen eine Verringerung des Zugkraftbedarfs
in dem Hubseil auf ein Viertel des Zugkraftbedarfs ohne Einscherung des Hubseils erreicht
wird. Diese 4fache Seileinscherung führt jedoch auch zu einer Verringerung der Hubgeschwindigkeit
des Lastaufnahmemittels auf ein Viertel der Hubgeschwindigkeit gegenüber einer Ausführungsform
ohne Seileinscherung. Eine derartige Verlangsamung ist beim Bewegen verhältnismäßig
geringer Lasten auf große Hubhöhen nicht hinnehmbar.
[0004] Aus diesem Grund gab es in der Vergangenheit bereits Bestrebungen, die Anzahl der
Seileinscherungen mittels einer Umschervorrichtung mit geringem Aufwand in vorgegebenen
Verhältnissen variabel zu gestalten. Eine derartige Umschervorrichtung an einer Unterflasche
ist in der
DE 35 15 155 C2 offenbart. Mit Hilfe der bekannten Umschervorrichtung kann an der Unterflasche ein
Wechsel von einer 2fachen auf eine 4fache Seileinscherung beziehungsweise von einer
4fachen auf eine 2fache Seileinscherung vorgenommen werden, indem zunächst die gesamte
Unterflasche mittels des Kranhubwerks angehoben, eine zusätzlich in der Unterflasche
eingescherte fünfte Umlenkrolle aus der Unterflasche mit darauf aufgelegtem Hubseil
herausbewegt und an der Laufkatze befestigt wird. Ein Umstellen von einer 4fachen
auf eine 2fache Seileinscherung erfolgt in umgekehrter Reihenfolge, so dass die fünfte
Umlenkrolle dann lediglich in der Unterflasche ohne Einscherung in das Hubseil mitläuft.
[0005] Der Nachteil dieser bekannten Umschervorrichtung liegt in der groben Verstellbarkeit
zwischen 2facher und 4facher Seileinscherung, da häufig eine dazwischen liegende Übersetzung
wünschenswert wäre.
[0006] Demzufolge lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Hubseilumscherung bereitzustellen,
mit der auf einfache Weise eine flexible Einstellung des Übersetzungsverhältnisses
möglich ist.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Hubseilumscherung gelöst, bei welcher
das Hubseil endseitig einen Umscherblock aufweist und der Umscherblock wahlweise an
einem dem Ausleger zugeordneten Seilfestpunkt und/oder einem mit der Unterflasche
verbundenen Fixierpunkt befestigbar ist.
[0008] Unter dem Begriff "verbunden" wird sowohl eine ortsfest an der Unterflasche angeordnete
als auch eine aus der Unterflasche herauslösbare und im Kraftfluss des Hubseils liegende
Befestigung des Fixierpunktes verstanden.
[0009] Der wesentliche Vorteil der Erfindung liegt darin, dass für ein Umscheren des Hubseils
von der auf dem Ausleger arbeitenden Person lediglich einfache Arbeiten auszuführen
sind. Dieses ist insbesondere bei Wippkranen wichtig, da bei diesen keine Laufkatze
vorhanden ist, mit welcher die Seilführung für ein Umscheren in die Nähe des Turms
gefahren werden kann. Das Umscheren des Hubseils findet bei einem Wippkran vielmehr
an dem Ende des Auslegers statt.
[0010] Mit der erfindungsgemäßen Hubseilumscherung läuft das Hubseil über die am Ausleger
des Krans angeordnete Umlenkrolle und ist in der Unterflasche durch eine oder zwei
darin befindliche Umlenkrollen geführt. Von der Unterflasche verläuft das Hubseil
zurück zu dem Ausleger und ist dort stets auf eine zweite Umlenkrolle aufgelegt. Für
Einsatzfälle, bei denen eine Übersetzung mit 2-Strängen des Hubseils benötigt wird,
ist das Hubseil mit seinem endseitig daran angeschlagenen Umscherblock an einem Seilfestpunkt
des Auslegers befestigt.
[0011] Ist im betrieblichen Einsatz eine Übersetzung mit einer Einscherung des Hubseils
von 3-Strängen günstiger, lässt sich diese durch ein Hochfahren der Unterflasche und
eine Anbindung des Umscherblocks an den Fixierpunkt der Unterflasche realisieren.
Anschließend wird die Verbindung zu dem auslegerseitigen Seilfestpunkt gelöst. Diese
Arbeiten können in kürzester Zeit ohne den Austausch weiterer Komponenten vollzogen
werden.
[0012] Darüber hinaus ist es möglich, die vorstehend beschriebene Unterflasche gegen eine
so genannte 2- und 4fach Unterflasche auszutauschen. Bei dieser speziellen Unterflasche
befindet sich zwischen einer dritten und vierten ortsfest angeordneten Umlenkrolle
eine weitere, in vertikaler Richtung verschiebbar gelagerte fünfte Umlenkrolle. Bei
der fünften Umlenkrolle ist das Hubseil von oben aufgelegt, so dass diese fünfte Umlenkrolle
mit gegensinniger Drehrichtung in das Hubseil eingeschert ist. Die fünfte Umlenkrolle
kann gegenüber der Unterflasche beweglich gelagert und vorzugsweise mit dem Fixierpunkt
verbunden sein.
[0013] Für den Fall, dass auch hier lediglich eine Übersetzung mit 2-Strängen gebraucht
wird, verläuft das Hubseil wie oben beschrieben von der am Ausleger befindlichen ersten
Umlenkrolle zu der Unterflasche. In der Unterflasche stehen lediglich die dritte und
vierte Umlenkrolle mit dem Hubseil in Wirkeingriff. Die fünfte Umlenkrolle ist in
eine Parkstellung unterhalb des Hubseils zurückgezogen. Von der Unterflasche verläuft
das Hubseil in Richtung Ausleger und dort über die zweite Umlenkrolle. Das Hubseil
ist auch bei dieser 2-Strang Version hinter der zweiten Umlenkrolle mit dem Umscherblock
an dem auslegerseitigen Seilfestpunkt fixiert.
[0014] Der Umbau von einer 2-Strang Version in eine 4-Strang Version erfolgt durch ein Hochfahren
der Unterflasche und ein zusätzliches Befestigen der fünften Umlenkrolle an dem Umscherblock.
Hierfür wurde zuvor die fünfte Umlenkrolle aus der Unterflasche in eine Funktionsstellung
nach oben herausgezogen. Nach der Befestigung der fünften Umlenkrolle an dem Umscherblock
dient diese nunmehr einer zusätzlichen Einscherung des Hubseils. Auch für Umscherungen
mit der 2- und 4fach Unterflasche ist es lediglich notwendig, an dem Ausleger die
jeweilige Verbindung des Umscherblocks zu lösen oder herzustellen.
[0015] In einer bevorzugten Ausführungsform überragt der an einem Tragrohr angeordnete Seilfestpunkt
nach unten die erste und/oder zweite Umlenkrolle. Hieraus resultiert der Vorteil,
dass für einen Wechsel der Verbindung des Umscherblocks die Unterflasche nicht exakt
bis zu der ersten und zweiten Umlenkrolle heraufgezogen werden muss. Dieses wiederum
vereinfacht den Umbau und trägt zu einer Verringerung von Schäden an dem Ausleger
bei.
[0016] Vorteilhafterweise weist der Umscherblock mindestens drei Anschlagpunkte auf, wobei
der erste Anschlagpunkt zur Anbindung an das Hubseil, der zweite Anschlagpunkt zur
Anbindung an den Seilfestpunkt und der dritte Anschlagpunkt zur Anbindung an den Fixierpunkt
vorgesehen ist. Als Anschlagpunkte bieten sich insbesondere Bohrungen zur Aufnahme
von Befestigungsbolzen an.
[0017] Günstigerweise bilden der erste, zweite und dritte Anschlagpunkt ein Dreieck. Bei
dem Dreieck kann es sich um ein gleichschenkliges Dreieck handeln, wobei der erste
Anschlagpunkt im Übergangsbereich der gleichlangen Schenkel angeordnet ist. Der zweite
und dritte Anschlagpunkt sind vorzugsweise in den Eckbereichen des Dreiecks angeordnet.
Der zweite und dritte Anschlagpunkt sollten soweit auseinander liegen, dass diese
mit dem zugehörigen Seilfestpunkt beziehungsweise Fixierpunkt gleichzeitig verbunden
werden können. Während des Umbaus ist dadurch das Ende des Hubseils zu jedem Zeitpunkt
gesichert und ein Abstürzen der Unterflasche nicht möglich. Zweckmäßigerweise entspricht
hierfür der horizontale Abstand zwischen dem zweiten und dritten Anschlagpunkt dem
horizontalen Abstand zwischen dem Seilfestpunkt und dem Fixierpunkt.
[0018] Vorzugsweise umfasst der mit der Unterflasche verbundene Fixierpunkt eine auf der
Oberseite gegenüber einem Gehäuse der Unterflasche vorstehende Lasche. Die Lasche
sollte ebenfalls eine Bohrung zur Aufnahme eines Befestigungsbolzens aufweisen.
[0019] Zweckmäßigerweise ist an dem Umscherblock ein vierter Anschlagpunkt vorgesehen, welcher
bevorzugt zwischen dem ersten und dritten Anschlagpunkt angeordnet ist. Der vierte
Anschlagpunkt wird beim Umrüsten auf eine 2- und 4fach Unterflasche benutzt und dient
der Anbringung des Hubseils an dem Umscherblock.
[0020] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die zweite Umlenkrolle und
der Seilfestpunkt an einer Hubseilwippe des Auslegers angeordnet. Dadurch sind bei
einem Wippkran unabhängig von der Neigung des Auslegers der Seilfestpunkt und die
zweite Umlenkrolle durch Pendelwirkung stets vertikal ausgerichtet.
[0021] Zum besseren Verständnis wird die Erfindung anhand der nachfolgenden vier Figuren
näher erläutert. Dabei zeigen die:
- Figur 1:
- eine Vor-Kopf-Ansicht auf einen Ausleger als 2-Strang Version mit einer in das Hubseil
eingescherten 2- und 3fach Unterflasche;
- Figur 2:
- eine Vor-Kopf-Ansicht auf einen Ausleger als 3-Strang Version mit einer in das Hubseil
eingescherten 2- und 3fach Unterflasche;
- Figur 3:
- eine Vor-Kopf-Ansicht auf einen Ausleger als 2-Strang Version mit einer in das Hubseil
eingescherten 2- und 4fach Unterflasche und
- Figur 4:
- eine Vor-Kopf-Ansicht auf einen Ausleger als 4-Strang Version mit einer in das Hubseil
eingescherten 2- und 4fach Unterflasche.
[0022] Die Figur 1 zeigt eine Vor-Kopf-Ansicht auf einen Ausleger 1, der als Gitterrahmen
fachwerkartig aufgebaut ist und an seinem Ende einen Umlenkrollensatz 2 umfasst. Der
Umlenkrollensatz 2 besteht aus der ersten Umlenkrolle 3, die ortsfest an dem Ausleger
1 gelagert ist, und einer zweiten Umlenkrolle 4. Die zweite Umlenkrolle 4 ist in einer
horizontalen Ebene um 90° versetzt zu der ersten Umlenkrolle 3 angebracht. Auf der
ersten Umlenkrolle 3 ist das als strichpunktierte Linie gezeichnete Hubseil 5 aufgelegt,
welches von dem Ausleger 1 zu einer darunter hängenden Unterflasche 6 verläuft.
[0023] Die Unterflasche 6 weist ein Gehäuse 17 auf, in welchem eine dritte und vierte Umlenkrolle
8, 9 ortsfest gelagert sind, sowie ein auf der Unterseite angeordnetes Lastaufnahmemittel
7 in Form eines Kranhakens. Die Drehachsen der dritten und vierten Umlenkrolle 8,
9 sind ebenfalls gegenüber der Drehachse der ersten Umlenkrolle um 90° seitlich gedreht
und stehen somit parallel zu der Ausrichtung der zweiten Umlenkrolle 4. Aufgrund der
aus der Anordnung der Umlenkrollen 8, 9 hervorgerufenen Stellung der Unterflasche
6 ergibt sich eine geringe Bautiefe, so dass auch bei einem um 85° hochgestellten
Ausleger 1 eines Wippkranes kein Gegenschlagen der Unterflasche 6 gegen den Ausleger
1 stattfindet.
[0024] Aus der benachbarten Anordnung der dritten und vierten Umlenkrolle 8, 9 resultiert
eine höhere Verdrehsicherheit der Unterflasche 6 um die Hochachse. Eine ähnlich stabile
Führung der Unterflasche 6 durch das Hubseil 5 könnte auch durch eine im Durchmesser
entsprechend groß gewählte einzelne Umlenkrolle erzielt werden.
[0025] Von der Unterflasche 6 verläuft das Hubseil 5 zurück zu dem Ende des Auslegers 1
und ist dort auf die zweite Umlenkrolle 4 aufgelegt. Ein ungewünschtes Verdrehen der
Unterflasche 6 um die Hochachse lässt sich auch dadurch verringern, dass die erste
und zweite Umlenkrolle 3, 4 weiter außen stehen als die dritte und vierte Umlenkrolle
8, 9 der Unterflasche 6, so dass sich zwischen den auslegerseitigen Umlenkrollen 3,
4 und den Umlenkrollen 8, 9 der Unterflasche 6 ein Spreizwinkel ergibt.
[0026] In der gezeigten Darstellung der Figur 1 ist das Hubseil 5 hinter der zweiten Umlenkrolle
4 endseitig an dem Ausleger 1 befestigt. Diese Befestigung erfolgt mittels eines Umscherblocks
10, der an einem ersten Anschlagpunkt 13 mit dem Hubseil 5 und an einem zweiten Anschlagpunkt
14 lösbar mit einem Seilfestpunkt 11 des Auslegers 1 verbunden ist. Der Seilfestpunkt
11 befindet sich an einem Tragrohr 11a, welches zusammen mit der zweiten Umlenkrolle
4 an einer Hubseilwippe 21 angreift. Die Hubseilwippe 21 richtet sich durch die darauf
wirkenden Lasten selbsttätig in eine lotrechte Stellung aus, unabhängig von der Neigung
des Auslegers 1.
[0027] Sofern an der erfindungsgemäßen Hubseilumscherung eine Übersetzung mit zwei Seilsträngen
eingeschert ist, dient die zweite Umlenkrolle 4 aufgrund des an dem Seilfestpunkt
11 angeschlagenen Umscherblocks 10 lediglich der Umlenkung des Hubseils 4 und führt
selbst dabei keine Rotation um die eigene Drehachse aus.
[0028] In der Figur 2 wurde die Hubseilumscherung aus einer 2-Strang Version in eine 3-Strang
Version umgestellt. Hierfür wurde lediglich eine Verbindung zu einem weiteren dritten
Anschlagpunkt 15 des Umscherblocks 10 mit der Unterflasche 6 hergestellt und dafür
die Befestigung zwischen dem zweiten Anschlagpunkt 14 des Umscherblocks 10 und dem
auslegerseitigen Seilfestpunkt 11 gelöst.
[0029] Die Unterflasche 6 weist für das Herstellen dieser Verbindung auf ihrer Oberseite
einen eigens dafür vorgesehenen Fixierpunkt 12 auf. Der Fixierpunkt 12 ist an einer
ortsfest mit dem Gehäuse 17 verbundenen Lasche 18 angeordnet.
[0030] Der Umscherblock 10 ist als Dreieck mit zwei Schenkeln 16a, 16b ausgebildet. Aufgrund
der Anordnung von zwei Anschlagpunkten 14, 15 an dem Umscherblock 10 ist es bei hochgefahrener
Unterflasche möglich, für eine Umstellung auf das jeweils benötigte Übersetzungsverhältnis
zunächst den zweiten und dritten Anschlagpunkt 14, 15 mit dem jeweiligen Seilfestpunkt
11 beziehungsweise Fixierpunkt 12 in Wirkeingriff zu bringen und erst anschließend
eine der Verbindungen zu lösen. Durch diese Vorgehensweise werden während der Umstellung
keine zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen gegen ein Herabfallen der Unterflasche 6 notwendig,
da die Unterflasche 6 stets entweder über der ersten Anschlagpunkt 13 oder den zweiten
Anschlagpunkt 14 mit dem Ausleger 1 verbunden ist.
[0031] Die Figur 3 stellt eine Vor-Kopf-Ansicht auf einen Ausleger 1 dar, bei dem jedoch
eine konstruktiv anders ausgestaltete 2- und 4-fach Unterflasche 6 verwendet wird.
Die Führung und Anbindung des Hubseils 5 an den Ausleger 1 ist jedoch unabhängig von
der verwendeten Unterflasche 6 und entspricht weitgehend der in Figur 1 gezeigten
2-Strang Version. Lediglich die Anbindung des Hubseils 5 an dem Umscherblock 10 erfolgt
an einem zusätzlichen vierten Anschlagpunkt 20. Der vierte Anschlagpunkt 20 befindet
sich mittig zwischen dem ersten Anschlagpunkt 13 und dem dritten Anschlagpunkt 15.
[0032] Die 2- und 4-fach Unterflasche 6 gemäß der Figuren 3 und 4 weist ebenfalls zwei nebeneinander
ortsfest angeordnete dritte und vierte Umlenkrollen 8, 9 auf, welche teilweise von
dem Hubseil 5 umschlungen sind. Zusätzlich zu den Umlenkrollen 8, 9 befindet sich
mittig unter diesen noch eine fünfte Umlenkrolle 19, die in der in Figur 3 gezeigten
tief gestellten Position nicht in Kontakt mit dem Hubseil 5 steht.
[0033] Das Gehäuse 17 ist in vertikaler Richtung geteilt, wobei die Gehäusehälften 17a,
17b an ihrem unteren Ende mit einem Scharniergelenk 22 gegeneinander schwenkbar verbunden
sind. Ein unbeabsichtigtes Auseinanderklappen der Gehäusehälften 17a, 17b wird durch
eine am oberen Ende angeordnete Sperrklinke 23 verhindert.
[0034] Die Figur 4 zeigt die Unterflasche gemäß der Figur 3 in einer 4-Strang Version. Hierfür
wurden zwischenzeitlich die Gehäusehälfte 17a, 17b der Unterflasche 6 auseinandergeklappt,
die mit der Lasche 18 verbundene fünfte Umlenkrolle 19 nach oben herausgezogen und
anschließend die Gehäusehälften 17a, 17b mittels der Sperrklinke 23 wieder miteinander
verbunden. Mit Hilfe der Lasche 18 und dem endseitig daran angeordneten Fixierpunkt
12 ist die fünfte Umlenkrolle 19 an dem dritten Anschlagpunkt 15 des Umscherblocks
10 befestigt, so dass nunmehr die ursprünglich der Unterflasche 6 zugeordnete fünfte
Umlenkrolle 19 an dem Ausleger 1 angreift und dadurch das Übersetzungsverhältnis verdoppelt
ist.
[0035] Die endseitige Anbindung des Umscherblocks 10 mit dem Hubseil 5 und dem Seilfestpunkt
11 bleibt prinzipiell gegenüber der 2-Strang-Version in Figur 3 unverändert erhalten.
Die mechanische Verbindung zwischen dem Fixierpunkt 12 und der Unterflasche 6 besteht
nunmehr über die Lasche 18, die fünfte Umlenkrolle 19 und die darüber verlaufenden
Stränge des Hubseils 5.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 1
- Ausleger
- 2
- Umlenkrollensatz
- 3
- erste Umlenkrolle
- 4
- zweite Umlenkrolle
- 5
- Hubseil
- 6
- Unterflasche
- 7
- Lastaufnahmemittel, Kranhaken
- 8
- dritte Umlenkrolle
- 9
- vierte Umlenkrolle
- 10
- Umscherblock
- 11
- Seilfestpunkt
- 11 a
- Tragrohr
- 12
- Fixierpunkt
- 13
- erster Anschlagpunkt
- 14
- zweiter Anschlagpunkt
- 15
- dritter Anschlagpunkt
- 16a,b
- gleichlange Schenkel Umscherblock
- 17
- Gehäuse Unterflasche
- 17a,b
- Gehäusehälften
- 18
- Lasche Unterflasche
- 19
- fünfte Umlenkrolle
- 20
- vierter Anschlagpunkt
- 21
- Hubseilwippe
- 22
- Scharniergelenk Unterflasche
- 23
- Sperrklinke
1. Hubseilumscherung, insbesondere an einem Wippkran, umfassend einen an einem Ausleger
(1) angeordneten Umlenkrollensatz (2) mit einer ersten und zweiten Umlenkrolle (3,
4), auf welche ein Hubseil (5) aufgelegt ist, und eine in das Hubseil (5) eingescherte
Unterflasche (6), wobei die Unterflasche (6) mit einem Lastaufnahmemittel (7) sowie
mindestens einer dritten Umlenkrolle (8) ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Hubseil (5) endseitig einen Umscherblock (10) aufweist und der Umscherblock (10)
wahlweise an einem dem
Ausleger (1) zugeordneten Seilfestpunkt (11) und/oder einem mit der Unterflasche (6)
verbundenen Fixierpunkt (12) befestigbar ist.
2. Hubseilumscherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der an einem Tragrohr (11 a) angeordnete Seilfestpunkt (11) nach unten die erste
und/oder zweite Umlenkrolle (3, 4) überragt.
3. Hubseilumscherung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Umscherblock (10) mindestens drei Anschlagpunkte (13, 14, 15) aufweist, wobei
der erste Anschlagpunkt (13) zur lösbaren Befestigung an das Hubseil (5), der zweite
Anschlagpunkt (14) an den Seilfestpunkt (11) und der dritte Anschlagpunkt (15) an
den Fixierpunkt (12) vorgesehen ist.
4. Hubseilumscherung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste, zweite und dritte Anschlagpunkt (13, 14, 15) ein Dreieck bilden.
5. Hubseilumscherung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Anschlagpunkt (13) im Übergangsbereich der Schenkel (16a, 16b) angeordnet
ist.
6. Hubseilumscherung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der horizontale Abstand zwischen dem zweiten und dritten Anschlagpunkt (14, 15) dem
horizontalen Abstand zwischen dem Seilfestpunkt (11) und dem Fixierpunkt (12) entspricht.
7. Hubseilumscherung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterflasche (6) zugeordnete Fixierpunkt (12) eine auf der Oberseite gegenüber
einem Gehäuse (17) der Unterflasche (6) vorstehende Lasche (18) umfasst.
8. Hubseilumscherung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in der Unterflasche (6) die dritte und eine vierte Umlenkrolle (8, 9) ortsfest gelagert
sind.
9. Hubseilumscherung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Hubseil (5) unterhalb der dritten und vierten Umlenkrolle (8, 9) geführt ist.
10. Hubseilumscherung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass in der Unterflasche (6) zwischen der dritten und vierten Umlenkrolle (8, 9) eine
fünfte Umlenkrolle (19) angeordnet ist.
11. Hubseilumscherung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Hubseil (5) oberhalb der fünften Umlenkrolle (19) geführt ist.
12. Hubseilumscherung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die fünfte Umlenkrolle (19) gegenüber der Unterflasche (6) verschiebbar gelagert
ist und mit der Lasche (18) in Verbindung steht.
13. Hubseilumscherung nach einem der Ansprüche 3 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Umscherblock (10) ein zusätzlicher vierter Anschlagpunkt (20) vorgesehen ist.
14. Hubseilumscherung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der vierte Anschlagpunkt (20) zwischen dem ersten und der dritten Anschlagpunkt (13,
15) angeordnet ist.
15. Hubseilumscherung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Umlenkrolle (4) und der Seilfestpunkt (11) an einer Hubseilwippe (21)
des Auslegers (1) angeordnet sind.