[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren für eine erdbebensichere Bauweise mit der Mauerung
von tragenden Wänden aus Bausteinen mit senkrechten Bohrungen, insbesondere das Verfahren
zum Mauern von lasttragenden Wänden und den Bereich von dabei verwendeten Baustoffen
[0002] Es ist ein Baustein bekannt, der einen Körper enthält, der mit anderen Bausteinen
mittels eines Bindemittels, und zwar Zement, verbunden wird (1).
[0003] Der Mangel beim Mauern mit diesem Baustein besteht darin, dass es unbedingt erforderlich
ist, Bindemittel zu benutzen. Ein weiterer Mangel besteht in der geringen Erdbebensicherheit.
Das hängt mit der Zerstörung der Zementbindung zwischen den Bausteinen zusammen, wenn
die seismische Welle infolge eines starken Erdbebens über die Mauerung mit solchen
Bausteinen verläuft.
[0004] Es ist ein Baustein bekannt, welcher aus einem Körper besteht, der die koaxial an
entgegengesetzten Seiten liegenden Absätze und Nuten (2) enthält. Das Mauern aus solchen
Bausteinen erfolgt so, dass die Absätze von Bausteinen in die Nuten der anderen Bausteine
eingefügt werden. Dabei wird in die Stoßfugen ein Bindemittel (Zement oder Klebstoff)
eingebracht. Dies erzeugt eine festere und monolithische Bindung zwischen diesen Bausteinen.
[0005] Der Mangel bei Verwendung dieser Bausteine ist die Notwendigkeit, ein Bindemittel
zu benutzen sowie die niedrige Erdbebensicherheit. Grund dafür ist, dass durch die
seismische Welle eines starken Erdbebens die Mauerung aus solchen Bausteinen übermäßig
beansprucht wird und dabei die Bindung zwischen den Bausteinen wegen der Zerstörung
des Zementverbunds (Bindemittel) an den Fugenstellen der Bausteine bricht.
[0006] Außerdem wird beim mechanischen Bruch des Gebäudefundaments das ganze Gebäude zerstört.
[0007] Es ist ein mörtelloses Verfahren zum Mauern von Wänden bekannt, welches eine harte
Befestigung der Bausteine und eine seismische Widerstandsfähigkeit sicherstellt. Die
seismische Widerstandsfähigkeit wird dank solcher Anwendung der Bausteine erreicht,
wo in der Mitte der Läuferflächen eine durchgehende Gewindebohrung eingebracht ist.
Die Gewindebohrung ist an einen Gewindestift angepasst, dessen Länge mit der Bausteinhöhe
übereinstimmt (3).
[0008] Der Mangel des bekannten Verfahrens besteht darin, dass die Stangen, welche über
die Läuferflächen verlaufen, keine abdämpfende Mittel enthalten. Deshalb kann die
mechanische Festigkeit an den Bausteinanschlussstellen nicht sichergestellt werden,
wenn die seismische Welle während des Erdbebens diese Bausteinanschlussstellen durchläuft.
[0009] Außerdem wird beim mechanischen Bruch des Gebäudefundaments das ganze Gebäude zerstört.
[0010] Der seinem technischen Wesen und dem erreichbaren Ergebnis nach der Erfindung am
nächsten kommende Stand der Technik ist ein Verfahren zum Mauern von Wänden mit Bausteinen,
welche mit durchgehenden senkrechten Bohrungen versehen sind. Die Bohrungen sind in
Bezug auf die senkrechte Mittelebene symmetrisch angeordnet und mittels der darin
eingesetzten Einlegeteile verbunden. Die Einlegeteile treten um die Hälfte ihrer Länge
aus der Bausteinebene hinaus. Zur Sicherstellung der Erdbebensicherheit des Aufbaus
können die Kanäle Versteifungsstangen enthalten, und die Oberflächen des Einlegeteils
und des Kegels werden mit einem zähen Werkstoff z.B. Bitumen bzw. Baukleber (Klebemörtel)
bedeckt (4).
[0011] Der Mangel dieses bekannten Verfahrens zum Mauern von Wänden besteht darin, dass
es damit nicht möglich ist, erdbebensichere Hochbauten zu errichten, da die Stangen,
welche in den Kanälen der Bausteine angeordnet sind, keine mechanische Festigkeit
an den Bausteinanschlussstellen haben, obwohl sie bestimmte abdämpfende Mittel aufweisen.
Das hängt damit zusammen, dass die Kanäle stirnseitig über die Bausteine verlaufen.
[0012] In diesem Fall verursachen die mechanischen Brüche des Gebäudefundaments ebenfalls
die Zerstörung des ganzen Gebäudes.
[0013] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren der eingangs erwähnten Art zu schaffen,
mit dem eine Vereinfachung der Mauertechnik sowie eine Erhöhung der Festigkeitseigenschaften
und der seismischen Widerstandsfähigkeit bei der Verwendung von erdbebensicheren Bausteinen
erreicht wird.
[0014] Die gestellte Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0015] Am freien Teil des Stahlbolzens werden mindestens drei Mauerschichten verlegt. Dabei
werden die Stahlbolzen auf dem Metallgerüst am Umfang des gesamten Fundaments sowie
an den lasttragenden und den inneren Gebäudewänden fest angeordnet. Das Metallgerüst
wird auf widerstandsfesten Stützen frei errichtet. Die Stützen werden auf der Oberfläche
des Fundaments des Gebäudes angeordnet. In den Geschosszwischendecken werden die Stahlbolzen
in die senkrechten zylinderförmigen Hohlräume eingefügt. Die zylinderförmigen Hohlräume
werden am gesamten Umfang angeordnet. Dabei wird an diesen Stahlbolzen auf der Höhe
von der Hälfte der Dicke der Zwischendecke (angefangen von der Bolzenmitte) ein Stützelement
starr befestigt. Die Oberfläche der Stahlbolzen, welche in Kontakt mit den senkrechten
Bohrungen der Bausteine bleiben, wird mit einem dämpfenden Werkstoff oder mit Dämpfungslagen
beschichtet. Die Fugenflächen zwischen den Bausteinen werden mit dämpfendem Werkstoff
oder mit Dämpfungslagen versehen.
[0016] Das Wesen des vorgeschlagenen Verfahrens besteht in Folgendem. Die Stahlbolzen weisen
eine erhöhte Elastizität auf. Bei der Beanspruchung durch eine seismische Welle biegen
sich die Stahlbolzen innerhalb eines bestimmten Beanspruchungsbereichs, ohne die erdbebensicheren
Blocksteine zu zerstören. Das Vorhandensein von Dämpfungsgliedern ermöglicht es, die
Stoßbelastungen bei großer Beschleunigung der Verschiebung der Erdoberfläche während
des Erdbebens zu reduzieren.
[0017] Wenn die Stahlbolzen weniger als drei Schichten der erdbebensicheren Bausteine durchdringen,
verursacht dies die Minderung der mechanischen Festigkeit der Mauerung von lasttragenden
Wänden.
[0018] Der größte Wirkungsgrad nach diesem Verfahren wurde bei der Anwendung von erdbebensicheren
Bausteinen gemäß der Anmeldung
WO 2005/106134 (
PCT/AZ2004/000004) erreicht.
[0019] Die Erfindung wird nun anhand von in den Zeichnungen dargestellten bautechnischen
Verbindungstechniken näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- den Anschluss der erdbebensicheren Bausteine an das Fundament des Gebäudes,
- Fig. 2
- die Anschlusstechnik der erdbebensicheren Bausteine der tragenden Wände und der Geschosszwischendecken
und
- Fig. 3
- die Gesamtansicht des Gebäudes auf einem Fundament.
[0020] Das Verfahren wird folgendermaßen ausgeführt:
[0021] Es wird ein Metallgerüst 1 gemäß der gesamten Umfangslänge des Gebäudefundaments
gefertigt. Das Metallgerüst 1 wird zum Beispiel aus U-Stahlträger gefertigt (Fig.
1A). Auf der Oberfläche des Metallgerüsts werden Metallbolzen 2 starr befestigt. Die
Höhe der Metallbolzen 2 entspricht mindestens der Höhe von drei Mauerschichten aus
erdbebensicheren Bausteinen. Die erdbebensicheren Bausteine werden auf den freien
Teil der Stahlbolzen 2 aufgesetzt. Dabei wird die Oberfläche der Metallbolzen 2 mit
abdämpfendem Werkstoff beschichtet, oder es werden Dämpfungslagen eingefügt. Das Metallgerüst
1 wird auf festen Stützen 3 frei aufgestellt. Die Stützen 3 werden auf einem unbeweglichen
Betonfundament 4 des Gebäudes aufgestellt. Als Stützen 3 können Stahlschienen oder
andere robuste Konstruktionen mit glatter Oberfläche benutzt werden (Fig. 1 B).
[0022] Auf der Geschosszwischendecke 1 aus Beton oder einem anderen Material werden am ganzen
Umfang der tragenden Wände und der Innenwände Stahlbolzen 2 senkrecht aufgestellt.
Die Stahlbolzen 2 werden mit dem mittleren Teil auf der Geschosszwischendecke mittels
eines Stützelementes 3 befestigt. Dabei werden die Stahlbolzen 2 unten in die senkrechten
Bohrungen der Bausteine 4 des unteren Stockwerks eingeführt, und oben werden sie in
die senkrechten Bohrungen der Bausteine 5 des oberen Stockwerks 5 eingeführt, s. Fig.
2A. Dabei werden Stahlbolzen 2 mit einer Länge eingesetzt, die mindestens so groß
ist, wie drei Schichten der Bausteine. Die Oberfläche der Stahlbolzen 2 wird mit einem
abdämpfenden Werkstoff beschichtet, oder es werden dazwischen Dämpfungslagen eingefügt.
[0023] Auf die gleiche Weise wird auch die oberste Decke, welche das Dach des Gebäudes bildet
(Fig. 2B), mittels Stahlbolzen 2 an tragenden Wänden und Innenwänden befestigt. Dabei
kann der obere Teil der Stahlbolzen 2 eine beliebige Länge aufweisen, je nach Ausführung
des Dachs 7 des Gebäudes.
[0024] An der gesamten Umfangslänge der tragenden Wände und Innenwände der Geschosszwischendecken
1 werden zylinderförmige Hohlräume 6 angeordnet. Die Stahlbolzen 2 dienen zur starren
Befestigung von Stützelementen 3. Dabei erfolgt diese Befestigung auf halber Höhe
der Dicke der Geschosszwischendecke 1, gemessen von der Bolzenmitte (Fig. 2C) aus.
[0025] Die Fugenfläche zwischen den erdbebensicheren Bausteinen wird mit einem abdämpfenden
Werkstoff oder mit einer Dämpfungslage bedeckt.
[0026] Bei einem starken Erdbeben ermöglichen die Stahlbolzen eine elastische Deformation
des Gebäudes an der Stelle, wo die Decken mit den Wänden zusammengefügt sind. Das
ist dank der flexiblen Verbindung der tragenden Wände und der Innenwände mit den Geschosszwischendecken
und der mit einem abdämpfenden Werkstoff oder mit Dämpfungslagen bedeckten Stahlbolzen
möglich. Die elastische Deformation des Gebäudes ist allerdings nur innerhalb eines
bestimmten Bereichs möglich. Der abdämpfende Werkstoff zwischen den Bausteinen und
auf der Oberfläche der Stahlbolzen mindert die Stoßbelastungen, welche auf den Bausteinen
entstehen. Dieser abdämpfende Werkstoff nimmt auch teilweise die Energie der seismischen
Welle auf. Dadurch ist das aus erdbebensicheren Bausteinen nach diesem Verfahren gebaute
Gebäude während des Erdbebens verformungsfähig und kann sich nach dem Erdbeben wiederherstellen,
ohne dass irgendwelche Zerstörungen entstehen.
[0027] Zwischen dem Metallgerüst im unteren Teil des Gebäudes und seinem Fundament gibt
es keine starre Verbindung. Dadurch gleitet das Gebäude zusammen mit dem Metallgerüst
während des Erdbebens über die Oberfläche der festen Stützen. Die Stützen sind starr
auf dem Gebäudefundament aufgestellt und zwar im Gegentakt zu den Erdbebenschwingungen.
Dank diesem Gleiten werden die Beschleunigungen, welchen das Gebäude während des Erdbebens
ausgesetzt wird, stark vermindert.
[0028] Dies verringert die mechanischen Belastungen auf das Gebäude und verhindert seine
Zerstörung.
[0029] Das Vorhandensein des Metallgerüsts im unteren Teil des Gebäudes sowie die mechanische
Kopplung zwischen den erdbebensicheren Bausteinen und allen anderen Bestandteilen
des Gebäudes stellt die mechanische Integrität und gleichzeitig die Flexibilität des
gesamten Gebäudeaufbaus sicher. Dank dieser Integrität und Flexibilität wird das Gebäude
sogar bei mechanischen Beschädigungen am Fundament nicht zerstört, z.B. bei Verschiebungen
von einem Teil des Fundaments 1 auf einen anderen Teil des Fundaments 2 entlang der
Bruchlinie der Erdrinde, wenn die Bruchlinie das Gebäudefundament durchquert (Fig.
3).
[0030] In allen anderen Fällen verursacht diese Art von Erdrindeverlagerung eine komplette
Zerstörung der Gebäude. Beim vorgeschlagenen Verfahren bedingt die freie Anordnung
des einheitlichen Metallgerüsts 4 des Gebäudes auf den Stützen 5 des Fundaments das
Gleiten der einzelnen Fundamentteile 1 und 2 auf den Stützen 5 in Bezug auf das Metallgerüst
4 des Gebäudes.
Stand der Technik
[0031]
- 1. Ziegelmauerung für Wände und Trennwände KKT-3.0-3 (KTP für Bauindustrie), Moskau,
Stroiizdat, 1979
- 2. Urheberschein der UdSSR Nr. 1604956, 1990, keine Verlagsangaben, Nr. 41
- 3. Patent der RF Nr. 2107134
- 4. Urheberschein der UdSSR Nr. 1472605, 1989, keine Verlagsangaben, Nr. 14
1. Verfahren für eine erdbebensichere Bauweise mit der Mauerung von tragenden Wänden
aus Bausteinen mit senkrechten Bohrungen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bausteine auf den freien Teil von Stahlbolzen (2) aufgesetzt werden, wobei die
Stahlbolzen (2) am Umfang des gesamten Fundaments sowie an den lasttragenden und inneren
Gebäudewänden angeordnet werden,
dass die Stahlbolzen (2) mit ihrem mittleren Teil in die Decke (1) eingebaut werden, wobei
die Bausteine der tragenden Wände mit Geschosszwischendecken (1 - Fig. 2A) so zusammengefügt
werden, dass diese Stahlbolzen (2) unten in die senkrechten Bohrungen der Bausteine
(4) des unteren Stockwerkes und oben in die senkrechten Bohrungen der Bausteine (5)
des oberen Stockwerkes eingeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf den freien Teil des Stahlbolzens (2) mindestens drei Mauerschichten aufgebracht
werden, wobei die Stahlbolzen (2) auf dem Metallgerüst (1 - Fig. 1A) am Umfang des
gesamten Fundaments sowie an den lasttragenden und inneren Gebäudewänden (3 - Fig.
1A) frei errichtet werden und
dass die Stützen auf der Oberfläche des Fundaments des Gebäudes angeordnet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stahlbolzen (2) in senkrechte zylinderförmige Hohlräume (6 - Fig. 2C) in den
Geschosszwischendecken (1 - Fig. 2A) eingefügt werden, wobei die zylinderförmigen
Hohlräume über die gesamte Umfangslänge angeordnet werden und dass dabei an diesen
Stahlbolzen (2) in einer Höhe von der Hälfte der Dicke der Geschosszwischendecke (1
- Fig. 2A) ein Stützelement (3 - Fig. 2A) starr befestigt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Oberfläche der Stahlbolzen (2), welche in Kontakt mit den senkrechten Bohrungen
der Bausteine kommen, mit abdämpfendem Werkstoff beschichtet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Oberfläche der Stahlbolzen (2), welche in Kontakt mit den senkrechten Bohrungen
der Bausteine kommen, mit Dämpfungseinlagen beschichtet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fugenflächen zwischen den Bausteinen mit dämpfendem Werkstoff versehen werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fugenflächen zwischen den Bausteinen mit Dämpfungslagen beschichtet werden.