[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Armierung für Abschalungsplatten, ein Verfahren
zu deren Herstellung sowie eine Abschalungsplatte mit einer solchen Armierung gemäss
dem Oberbegriff der Patentansprüche 1, 7 und 8.
[0002] Bei der Erstellung von Decken werden zur seitlichen Begrenzung des mit Beton zu befüllenden
Volumens Deckenrandabschalungen verwendet. Diese können z.B. Schalplatten oder Bretter
aus Holz umfassen, die nach dem Betonieren der Decke wieder entfernt werden.
Es ist auch bekannt, verlorene Deckenrand-Abschalplatten zu verwenden. Bei diesen
Platten handelt es sich beispielsweise um vorfabrizierte Betonplatten, die mit geeigneten
Mitteln an der Deckenschalung befestigt werden. Sie verbinden sich mit dem flüssigen
Beton der Decke und bilden die Stirnfläche der Deckenplatte. Die Platten aus Beton
erbringen die erwünschten Vorteile bezüglich Qualität und Festigkeit.
Weiter ist bekannt, anstelle von vorfabrizierten Betonelementen Schaumstoffplatten
als verlorene Deckenrand-Schalung und gleichzeitig als isolierende Elemente zur Verhinderung
von Kältebrücken einzusetzen. Solche Kunststoffplatten müssen in der Regel mit einer
Vielzahl von Stützen mit geringem gegenseitigem Abstand abgestützt werden um Brüche
oder Verformungen aufgrund der geringen Eigenstabilität zu verhindern. Entsprechend
hoch sind die Materialkosten für die Haltebügel und der Zeitaufwand für die Montage.
Im Weiteren sind solche Platten sehr empfindlich auf mechanische Beschädigung. Bereits
ein anstossendes Werkzeug oder ein leichter Fusstritt kann die Platte derart beschädigen,
dass beim Betonieren flüssiger Beton austreten kann.
Aus der
EP1327732 ist eine Deckenrand-Abschalplatte aus Leichtbaustoff bekannt. Sie umfasst als Armierung
und zur Erhöhung der Biegesteifigkeit ein umgeformtes Lochblech und kann mit relativ
geringer Wandstärke gefertigt werden. Solche flächigen Armierungen werden in der Regel
durch Stanzen und Umformen von Blechen hergestellt. Entsprechend hoch sind die Material-
und Herstellkosten sowie der Materialausschuss.
[0003] Beim Erstellen grösserer zusammenhängender Betonelemente bzw. -teile wie Decken und
Böden in Gebäuden oder Wände von Tunnelröhren ist es oft nicht möglich, das gesamte
Element bzw. Betonbauteil oder Werkteil in einem Zug zu fertigen. Das Betonbauteil
muss dann in mehreren Etappen gefertigt werden, wobei jeweils nur einzelne Teilbereiche
erstellt werden. In der Regel ist es erforderlich, dass die Bewehrungen benachbarter
Teilbereiche sich mindestens teilweise überlappen oder weitergeführt werden, damit
die Anforderungen an die Statik des gesamten Betonbauteils erfüllt werden können.
Werden herkömmliche Deckenrandabschalungen als Zwischenschalungen benutzt, müssen
bei diesen auf der Baustelle Durchtrittsöffnungen für die vorstehenden Armierungseisen
erstellt werden. Eine mehrfache Verwendung solcher "beschädigter" Abschalungen ist
in der Regel nicht möglich. Bei der Verwendung verlorener Abschalungen als Zwischenschalungen
können sich - je nach Art der Schalungsplatten - die unzureichende Stabilität und/oder
der hohe Installationsaufwand und/oder die grosse Plattendicke nachteilig auswirken.
Bei Decken wirken in der Regel grosse Zug- und/oder Druckkräfte im Bereich aneinander
grenzender Deckenabschnitte. Verlorene Zwischenschalungen sollten deshalb möglichst
formstabil sein.
Es ist im Weiteren auch bekannt, für Zwischenschalungen in Rahmen eingespannte Netze
zu verwenden. Solche Netze sind in zufrieden stellender Qualität schwer herstellbar
und haben oft ungenügende Dichteigenschaften. Zudem müssen solche Netze wegen der
geringen Eigenstabilität durch eine grosse Anzahl stabiler Rahmen und Halterungen
bzw. durch eine Vielzahl zusätzlicher Verstrebungen mit kleinen gegenseitigen Abständen
gehalten werden. Bei der Montage werden die Netze von den vorstehenden Bewehrungseisen
durchstochen. Oft entstehen dabei grössere Risse, die z.B. mit speziellen Klebebändern
ausgebessert werden müssen. Die Erstellung derartiger Zwischenschalungen ist aufwändig
und teuer. Bereits kleine Beschädigungen können beim Betonieren zum Bersten oder Ausreissen
der Netze führen.
[0004] Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Armierung, welche zur Herstellung
relativ stabiler, kostengünstiger, leicht zu montierender Abschalungsplatten geeignet
ist, ein Verfahren zu deren Herstellung sowie derartige Abschalungsplatten zu schaffen.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Armierung, durch ein Verfahren zu deren Herstellung
und durch eine Abschalungsplatte mit den Merkmalen der Patentansprüche 1, 7 und 8.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen definiert.
[0006] Anhand einiger illustrierter Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher erläutert.
Es zeigen
- Figur 1
- einen Querschnitt im Bereich einer Deckenrandabschalung gemäss Stand der Technik,
- Figur 2
- eine Teilansicht einer Abschalungsplatte aus einem Leichtbaustoff gemäss Stand der
Technik,
- Figur 3
- eine weitere Abschalungsplatte mit Mitteln zum Befestigen von Haltebügeln gemäss Stand
der Technik,
- Figur 4
- einen Querschnitt einer Zwischenschalung mit verlorenen Schalungselementen,
- Figur 5
- eine perspektivische Darstellung einer weiteren Zwischenschalung mit durch die Abschalungsplatte
durchtretenden Bewehrungselementen,
- Figur 6
- eine Hauptseiten-Ansicht der Abschalungsplatte aus Figur 5,
- Figur 7
- eine Aufsicht auf die Abschalungsplatte aus Figur 5,
- Figur 8
- ein Detail einer einschichtigen Abschalungsplatte mit sich gegenüberliegenden Vertiefungen,
- Figur 9
- ein Detail einer einschichtigen Abschalungsplatte mit einseitig in eine der Hauptseiten
eingelassenen Vertiefungen,
- Figur 10
- ein Detail einer zweischichtigen Abschalungsplatte,
- Figur 11a
- einen Detailquerschnitt einer ersten Abschalungsplatte,
- Figur 11b
- einen Detailquerschnitt einer weiteren Abschalungsplatte,
- Figur 11c
- einen Detailquerschnitt einer weiteren Abschalungsplatte,
- Figur 11d
- einen Detailquerschnitt einer weiteren Abschalungsplatte,
- Figur 12
- ein Armierungsgitter,
- Figur 13
- eine stirnseitige Ansicht Abschalungsplatte mit einem Armierungsgitter.
[0007] Zum besseren Verständnis der Erfindung werden zuerst Abschalungen, wie sie aus dem
Stand der Technik bekannt sind, kurz beschrieben. Abschalungsvorrichtungen umfassen
in der Regel eine oder mehrere ebene Abschalungsplatten 5 zum seitlichen Begrenzen
des mit Beton zu befüllenden Volumens.
Im in Figur 1 dargestellten Querschnitt ist eine Wand 1 aus Beton oder Mauersteinen
ersichtlich, auf die eine Boden- oder Deckenplatte 3 aufbetoniert werden soll. Zur
Bildung des Deckenrandes wird eine Abschalungsplatte 5, auch kurz Platte genannt,
auf der Wand 1 aufgesetzt und mittels Haltebügeln 7, welche mit Nägeln 9 auf der Deckenschalung
11 befestigt sind, gehalten. Die Deckenschalung 11 wird durch Stützen 13 auf der gewünschten
Höhe gehalten. Die Abschalungsplatte 5 ist als verlorenes Element konzipiert, d.h.
die Abschalungsplatte 5 verbindet sich nach dem Einfüllen des flüssigen Betons für
die Deckenplatte 3 mit dem Beton und deren Oberfläche 15 bildet die Stirnfläche der
fertigen Deckenplatte 3. Eine solche Abschalungsplatte 5 ist beispielsweise aus der
EP-A1-0927796 bekannt.
Figur 2 zeigt, eine weitere Abschalungsplatte 5 mit Armierungen 17 zur Erhöhung der
Formstabilität und als Schutz gegen mechanische Beschädigungen. Herkömmlich können
die Armierungen 17 z.B. ebene Stahlgitter mit relativ grossen Stabquerschnitten oder
Gitternetze aus Aramid- oder beschichteten Glasfasern umfassen. Im Beispiel von Figur
2 sind ebene Armierungsgitter vollständig in einen Leichtbaustoff wie Polystyrol oder
eine andere geschäumte Masse aus Kunststoff oder aus Sand und Zusatzstoffen eingebettet.
Die Armierung 17 ist unsichtbar und hat keinen Einfluss auf die Oberflächenbeschaffenheit
der Platte. In Zwischenräumen der Armierung 17 können mit kleinen Abständen vertikal
verlaufende Bohrungen oder Kanäle 19 vorgesehen sein, die ein Einführen der Haltebügel
7 von unten erlauben und das Festhalten derselben gewährleisten. Die Abschalungsplatte
5 kann im unteren und allenfalls auch im oberen Bereich eine geringere Dicke aufweist,
so dass die Bügel 7, wie in Figur 1 dargestellt, die Abschalungsplatte 5 seitlich
verlassen und exakt horizontal ausgerichtet werden können. Bei einer weiteren Ausgestaltung
einer Abschalungsplatte 5, wie sie in Figur 3 dargestellt ist, ist die Armierung 17
als mehrfach abgekantete, gelochte Armierungsplatte ausgebildet. Diese kann z.B. aus
Metallblech durch Biegevorgänge oder aus einem extrudierten Kunststoffprofil hergestellt
werden und ist nicht oder nur teilweise, d.h. nicht vollständig, im Innern der Platte
5 eingebettet. Es überragen beispielsweise zwei abgewinkelte Abschnitte 23 die innere
Oberfläche 25 der Armierungsplatte. Diese abgewinkelten Abschnitte 23 sind mit fluchtenden
Löchern 27 versehen, durch welche die vertikalen Schenkel der Haltebügel 7 von unten
einschiebbar sind.
In den parallel zur inneren Plattenoberfläche (Figur 1) verlaufenden Bereichen neben
den Abschnitten 23 sind Durchbrechungen 29 in der Armierungsplatte angebracht. Diese
bewirken eine enge Verbindung mit der Kunststoffmasse bzw. dem Leichtbaustoff (Matrix)
beidseitig der Armierungsplatte. Alternativ zu verlorenen Abschalungsplatten 5 können
Abschalungsplatten 5 auch als wieder verwendbare Platten ausgebildet sein, die - wie
die Deckenschalung 11 - vor dem Betonieren mit einem Antihaftmittel behandelt und
nach dem Aushärten des Betons wieder entfernt werden.
[0008] Grössere Decken oder entsprechende andere Bauteile können nicht in einem Arbeitsgang
betoniert werden. Mittels Zwischenschalungen wird das von der Randschalung seitlich
begrenzte Volumen in Teilbereiche aufgeteilt. Dabei kann die Zwischenschalung analog
zur Randschalung als verlorene Schalung oder als wieder zu verwendende, nach dem Betonieren
zu entfernende Schalung ausgebildet sein.
Figur 4 zeigt beispielhaft einen Querschnitt im Bereich einer Zwischenschalung zur
Erstellung eines Deckenabschnitts, wobei die Abschalungsplatten 5 wie bei der Deckenrand-Abschalung
in Figur 1 als verlorene Platten ausgebildet sind.
[0009] Im Unterschied zu Randabschalungen ist es bei solchen Zwischenschalungen erforderlich,
dass Bewehrungselemente 31 (Figur 5) wie z.B. Armierungseisen des zu erstellenden
Werkteils die Zwischenschalung durchdringen können, um so die einzelnen Abschnitte
des Werkteils, welche nacheinander betoniert werden, miteinander zu verbinden. Für
diesen Zweck sind in der Abschalungsplatte 5 Schwachstellen bzw. Dünnstellen oder
Sollbruchstellen z.B.in Gestalt von Vertiefungen 33 oder Perforationen ausgebildet.
Erfindungsgemässe Abschalungsplatten 5 für verlorene Zwischenschalungen umfassen harte,
inelastische und inkompressible bzw. druckfeste Materialien, damit beim Einwirken
äusserer Kräfte, wie sie z.B. im Bereich aneinander stossender Deckenabschnitte auftreten,
keine Verformungen resultieren.
[0010] Figur 5 zeigt in perspektivischer Ansicht eine mögliche Ausgestaltung einer solchen
Abschalungsplatte 5, wobei die Schwachstellen oder Sollbruchstellen als pfannenförmige
Vertiefungen 33 einseitig oder beidseitig in der Oberfläche bzw. der oder den sich
gegenüberliegenden Hauptseiten 34 der Abschalungsplatte 5 ausgebildet sind. Solche
Abschalungsplatten 5 können z.B. mittels ein- oder beidseitig der Abschalungsplatten
5 auf die Bewehrungen 31 aufsteck- oder aufschnappbarer Klemm- oder Halteelemente
41 an den Bewehrungen 31 befestigt werden, wie dies in Figur 5 exemplarisch dargestellt
ist.
[0011] In Verbindung mit der erfindungsgemässen Armierung 17 in Gestalt eines dünnen Drahtgitters
45 (Fig. 12) können solche Abschalungsplatten 5 relativ dünn und trotzdem stabil ausgebildet
werden.
Dank der erfindungsgemässen Armierung 17 können Abschalungsplatten 5 dünn und stabil
ausgebildet werden. Insbesondere bei dünnen Armierungsplatten 5 können aus der Plattenoberfläche
herausragende Armierungsabschnitte vorgesehen sein, welche eine einfache und kostengünstige
Befestigung der Abschalungsplatten 5 mittels Haltebügeln 7 ermöglichen. Die erfindungsgemässen
Armierungen 17 können aber auch - analog zu Figur 2 - eben und vollständig in die
Abschalungsplatte 5 integriert sein. Zur Befestigung der Platten können dort Haltebügel
7 in die Bohrungen 19 eingeführt werden.
Figur 6 zeigt eine der beiden Hauptseiten 34 der Abschalungsplatte 5. Figur 7 zeigt
eine stirnseitige Ansicht der Abschalungsplatte 5 und Figur 8 ein Detail davon im
Bereich der Vertiefungen 33. Dabei liegen sich die Vertiefungen 33 an beiden Hauptseiten
34 unmittelbar gegenüber. Sie können z.B. in gleichmässigen Abständen a (Fig. 6) in
je zwei parallelen Reihen entlang der Längsseiten der Abschalplatte 5 angeordnet sein.
Im Falle einer mehrfachen Verwendung einer solchen Abschalungsplatte 5 lässt sich
diese wegen den leicht konisch ausgebildeten Rändern der Vertiefungen 33 nach dem
Aushärten des Betons relativ leicht vom erstellten Abschnitt des Werkteils trennen.
Bei einer bevorzugten, einfacher herstellbaren Variante der Abschalungsplatte 5 sind
die pfannenförmigen Vertiefungen 33 mit konischem Rand nur an einer der Hauptseiten
34 ausgebildet. Figur 9 zeigt ein Detail einer entsprechenden Platte 5 im Bereich
einer Vertiefung 33. Die erfindungsgemässen Drahtgitterarmierungen können entsprechend
den Anforderungen unterschiedlicher Abschalungsplatten 5 hergestellt und/oder angepasst
werden, wie sie beispielhaft im Folgenden beschrieben werden.
Die Abschalungsplatten 5 können in grossen Baulängen 1 von mehreren Metern gefertigt
und in der Regel bei Bedarf z.B. durch Sägen gekürzt bzw. abgelängt werden. Vorteilhaft
erweisen sich Baulängen im Bereich von etwa 2m bis etwa 4m, beispielsweise 2.8m.
Benachbarte Vertiefungen 33 in einer Reihe sind um einen Abstand a von vorzugsweise
etwa 50mm zueinander versetzt angeordnet. Bei ovalen Vertiefungen 33 mit einer Breite
c (Figur 6) von etwa 26mm ergibt sich so ein Steg der Breite b von etwa 24mm, wo die
Stärke d1 der Abschalungsplatte 5 unverändert ist.
Die Abschalungsplatte 5 kann in vergleichsweise geringen Stärken d1 im Bereich von
wenigen Millimetern (z.B. d1 = 6mm) gefertigt werden. Selbstverständlich können auch
Abschalungsplatten 5 mit grösseren Stärken d1 gefertigt werden (z.B. d1 = 15mm oder
d1=50mm). Abschalungsplatten 5 können - entsprechend den Höhen der zu erstellenden
Decken oder Werkteile - mit unterschiedlicher Höhe h0 hergestellt werden, vorzugsweise
mit Höhen h0 von etwa 150mm bis etwa 1000mm. Die Höhe h2 der ovalen Vertiefungen 33
beträgt vorzugsweise etwa 45mm. Der Abstand h1 der Vertiefungen 33 von den zugehörigen
Kanten der Schalungsplatte 5 beträgt vorzugsweise etwa 20mm. Bei derartigen Abschalungsplatten
5 korrespondiert die Anordnung der Vertiefungen 33 mit möglichen Anordnungen von Bewehrungen
31, welche die Zwischenschalung durchdringen soll. Ein ganzzahliges Vielfaches des
Versatzes bzw. Abstandes a zweier benachbarter Vertiefungen 33 entspricht vorzugsweise
dem durchschnittlichen Abstand zweier benachbarter Bewehrungseisen.
Die Abschalungsplatten 5 können auch mit Krümmungen und Ecken ausgebildet werden.
Mit solchen Elementen können Zwischenschalungen mit beliebigen Formen hergestellt
werden.
Die Abschalungsplatten 5 können bei entsprechender Ausbildung sowohl als Schalungselemente
für Zwischenschalungen als auch für Randabschalungen benutzt werden. Die Oberfläche
der Abschalungsplatte 5 kann auf einer und/oder auf beiden Hauptseiten 34 glatt und/oder
rau ausgebildet sein. Oberflächen, die sich mit einem Betonteil verbinden sollen,
sind vorzugsweise rau. Oberflächen, welche von einem Betonteil wieder getrennt werden
sollen, oder welche später sichtbar sind, sind vorzugsweise eben und glatt. Bei jenen
Abschalungsplatten 5, die durch Giessen, Schäumen oder Pressen mit einer Form hergestellt
werden, kann die Oberflächenbeschaffenheit besonders einfach durch die Art der Oberfläche
der Form vorgegeben werden.
Eine Abschalungsplatte 5, wie sie in den Figuren 5 bis 9 dargestellt ist, kann z.B.
hauptsächlich oder vollständig aus Pressholz, Beton, Kunststoff oder Pappe gefertigt
sein. Vorzugsweise werden Abschalplatten 5 aus Faserbeton in einer horizontal liegenden
Form (nicht dargestellt) mit kegelstumpfartigen Erhebungen gegossen, wobei diese Erhebungen
nur mit jeweils einer dünnen Schicht 36 mit einer Dicke d2 von z.B. 1mm oder weniger
bis etwa 5mm des Gussmaterials überzogen werden. Diese dünnen Schichten 36 bilden
nach dem Aushärten der Gussmasse die Schwachstellen oder Sollbruchstellen. Sie sind
bei dieser Ausführungsform aus demselben Material gefertigt, wie die übrigen Bereiche
der Abschalungsplatte 5. Die Schwachstellen sind bei dieser Ausführungsform nicht
im Inneren der Platte 5, sondern aussen, auf einer der Hauptseiten 34 bündig zu deren
Oberfläche angeordnet. Alternativ oder zusätzlich können Schwachstellen auch durch
Perforationen begrenzt sein, die entlang einer geschlossenen Linie angeordnet sind
und den Rand der Schwachstellen bilden, wobei die Löcher beispielsweise einen Durchmesser
von etwa 1mm bis 3mm umfassen und wobei benachbarte Löcher jeweils einen Abstand in
der selben Grössenordnung umfassen (keine Darstellung). Solche Perforationen können
grundsätzlich sowohl bei verlorenen als auch bei wieder verwendbaren Abschalplatten
5 für Rand- oder Zwischenschalungen beliebiger Stärke ausgebildet sein, und zwar unabhängig
davon, ob diese mit oder ohne Bohrungen 19 für Haltebügel 7 (Figuren 1 und 2) und/oder
mit nicht oder teilweise aus der Abschalplatte 5 hervorragender Armierung 17 oder
ohne Armierung 17 ausgebildet sind. Selbstverständlich können Perforationen auch bei
gepressten, geschäumten oder in sonstiger Weise gefertigten Platten ausgebildet werden.
Bei Platten mit Bohrungen 19 können auch Vertiefungen 33 und/oder Perforationen vorgesehen
sein, welche die Bohrungen 19 schneiden oder durchdringen. Eine Montage solcher Abschalungsplatten
5 mittels Haltebügeln 7 oder Winkeln, die je mit einem ihrer Schenkel in je eine Bohrung
19 eingeführt sind, ist somit problemlos möglich. Die Stärke bzw. Dicke d1 der Abschalplatten
5 kann z.B. im Bereich von z.B. etwa 6mm bis etwa 50mm liegen. Bei sprödem Material
wie z.B. Faserbeton wird beim Anschlagen eines stabartigen Bewehrungselements 31 in
diesem Bereich ein Loch aus der Schalungsplatte 5 herausgeschlagen oder - gebrochen,
welches nur unwesentlich grösser als die Querschnittfläche des Bewehrungselements
31 ist. Wenn die als Schwachstelle ausgebildete dünne Schicht 36 wie in Figur 9 auf
einer der Hauptseiten 34 bzw. bündig zu deren Oberfläche angeordnet ist, kann die
Abschalungsplatte 5 (im Unterschied zur bereits beschriebenen homogenen bzw. einstückigen
Ausbildung gemäss Figur 9) auch aus zwei Schichten gefertigt sein, nämlich aus einer
Hauptplatte 38 (Figur 10) der Dicke d3 und einer die dünne Schicht 36 umfassenden,
flächig mit der Hauptplatte 38 verbundenen weiteren Platte 40 der Dicke d2, wobei
die Dicke d1 der Abschalungsplatte 5 im Wesentlichen der Summe der Dicken d2 der Hauptplatte
38 und d3 der weiteren Platte 40 entspricht. Die Hauptplatte 38 umfasst in diesem
Fall im Bereich der Schwachstellen Ausnehmungen 33a. Diese werden einseitig durch
die weitere Platte 40 abgedeckt und bilden so die Vertiefungen 33 in der Abschalungsplatte
5. Die dünne Schicht 36 bzw. die dünne weitere Platte 40 kann aus dem gleichen Material
wie die Hauptplatte 38 gefertigt und mit dieser z.B. verklebt, verankert oder in sonstiger
Weise verbunden sein. Alternativ kann die Platte 40 bzw. die dünne Schicht 36 auch
aus einem anderen Material gefertigt sein oder andere Materialien umfassen als die
Hauptplatte 38. Insbesondere ist es möglich, dünne Schichten 36 z.B. aus Geweben,
Folien, Fliesen, Karton, Holzwerkstoffen und dergleichen herzustellen und diese vor
oder während des Aushärtens der Hauptplatte 38 an dieser zu verankern. Die dünne Schicht
36 kann hierfür z.B. abgewinkelte Zungen oder Zapfen 43 (Fig. 11d) oder andere in
das Gussmaterial eintauchende Bereiche umfassen. Im Weiteren können dünne Schichten
36 z.B. auch durch Kleben oder mittels anderer Fügetechniken mit Hauptplatten 38 verbunden
werden.
[0012] Bei den hier beschriebenen Abschalungsplatten 5 sind nur eine oder zwei wesentliche
Schichten bzw. nicht mehr als zwei wesentliche Schichten erforderlich, um stabile
Zonen und von Bewehrungen 31 durchstossbare Schwachstellen auszubilden.
[0013] Bei einschichtigen Abschalungsplatten 5 sind die Schwachstellen als Dünnstellen in
dieser einen Schicht ausgebildet. Bei gegossenen Abschalungsplatten 5 (z.B. aus Faserzement
oder -beton) können die topfartigen Schwachstellen z.B. durch kegelstumpfähnliche
Zapfen in der Gussform hergestellt werden. Alternativ können Dünnstellen z.B. bei
gepressten Platten aus Holz- oder anderen Werkstoffen durch mechanisches Nachbearbeiten
dieser Platten, z.B. durch Fräsen, ausgebildet werden.
[0014] Das Material solcher einschichtigen Abschalungsplatten 5 ist im Bereich der Schwachstellen
identisch mit dem Grundmaterial bzw. der Matrix der übrigen Bereiche der Abschalungsplatte
5. Insbesondere sind die Schwachstellen aus dem gleichen Material bzw. den gleichen
Materialien gefertigt wie die unmittelbar an die Schwachstellen angrenzenden Bereiche
der Abschalungsplatte 5.
[0015] Bei zweischichtigen Abschalungsplatten 5, die eine Hauptplatte 38 und eine weitere
Platte 40 mit der dünnen Schicht 36 umfassen, können die beiden Platten 38,40 aus
dem gleichen oder alternativ aus unterschiedlichen Materialien gefertigt sein. Bei
der Platte 40 mit der dünnen Schicht 36 ist das Material im Bereich der Schwachstellen
identisch mit dem Material der unmittelbar an die Schwachstellen angrenzenden Bereiche
der Platte 40 oder vorzugsweise der gesamten Platte 40.
[0016] Bei der beschriebenen Abschalungsplatte 5 ist somit zumindest auf einer der Hauptseiten
34 die Materialzusammensetzung im Bereich der Schwachstellen identisch mit jener der
daran angrenzenden Bereiche der Abschalungsplatte 5.
[0017] Die Figuren 11a bis 11d zeigen Detailquerschnitte im Bereich einer Schwachstelle
für einige mögliche Ausgestaltungen der Abschalungsplatte 5.
[0018] Bei Figur 11a umfasst die Abschalungsplatte 5 nur eine Schicht, nämlich die aus Faserzement
oder einem geeigneten anderen Material gefertigte Hauptplatte 38. Die Schwachstellen
sind durch pfannenartige Vertiefungen 33 als spröde dünne Schichten 36 in der einstückig
gegossenen Hauptplatte 38 ausgebildet. Solche Vertiefungen 33 können wie in Figur
11a einseitig oder gemäss Figur 8 von beiden Hauptseiten 34 her in die Abschalungsplatte
5 eingelassen sein. Die dünne Schicht 36 kann also bezüglich der beiden Hauptseiten
34 z.B. bündig oder mittig oder in einer beliebigen anderen Lage angeordnet sein.
[0019] Selbstverständlich könnten eine oder beide Hauptseiten 34 einer Abschalungsplatte
5 teilweise oder vollständig mit einer Schutzschicht bedeckt sein (keine Darstellung),
welche die Durchstossbarkeit der Schwachstellen nicht wesentlich beeinflusst.
Die in Figur 11b dargestellte Abschalungsplatte 5 umfasst zwei Schichten, nämlich
die Hauptplatte 38 mit den Ausnehmungen 33 und die dünne weitere Platte 40, welche
mit der Hauptplatte 38 verbunden ist und diese vollständig überdeckt. Jene Bereiche
der weiteren Platte 40, welche die Ausnehmungen 33a membranartig überdecken, bilden
die Schwachstellen der Abschalungsplatte 5. Die Ausnehmungen 33a können mit konischen
oder vertikalen Begrenzungswänden ausgebildet sein.
Figur 11c zeigt eine weitere Variante der Abschalungsplatte 5, wobei im Vergleich
zu Figur 11b nur die Ausnehmungen 33a und die unmittelbar daran anschliessenden Bereiche
der Hauptplatte 38 mit je einer dünnen Schicht 36 überdeckt sind. D.h. jede dünne
Schicht 36 erstreckt sich über den Rand der jeweils zugehörigen Ausnehmung 33a hinaus
bzw. sie überlappt diesen Rand und ist im oder am an die Ausnehmung 33a angrenzenden
Bereich der Abschalungsplatte 5 gehalten oder befestigt. Die dünnen Schichten 36 bilden
bzw. bedecken somit nur einen Teil der jeweiligen Hauptseite 34. Jede der dünnen Schichten
36 kann z.B. einen oder mehrere in die Hauptplatte 38 hineinragende Zapfen 43 oder
andere Halteelemente zur Verankerung in der Hauptplatte 38 umfassen.
Bei einer weiteren Ausgestaltung, wie sie in Figur 11d dargestellt ist, sind z.B.
zwei Hauptplatten 38 zu einer Abschalungsplatte 5 verbunden, wobei eine der Hauptplatten
38 Ausnehmungen 33a umfasst und die andere Hauptplatte 38 durch dünne Schichten 36
begrenzte Vertiefungen 33.
Die Ausnehmungen 33a und die Vertiefungen 33 liegen sich unmittelbar gegenüber und
haben im Bereich der dünnen Schichten 36 vorzugsweise gleiche oder ähnliche Gestalt
und Grösse.
Eine Gemeinsamkeit dieser Ausführungsformen liegt darin, dass zumindest auf einer
der Hauptseiten 34 der Abschalungsplatte 5 das Material bzw. die Materialzusammensetzung
im Bereich der Schwachstellen gleich ist wie in den unmittelbar an die Schwachstellen
angrenzenden Bereichen der Abschalungsplatte 5.
[0020] Zur Erhöhung der Stabilität, insbesondere der Biegestabilität umfasst die Abschalungsplatte
5 erfindungsgemäss eine Armierung 17 aus einem Drahtgitter 45. Solche Armierungen
17 können einstückig ausgebildet sein oder mehrere nicht miteinander verbundene Teile
umfassen.
Allgemein können Armierungen 17 z.B. ebene oder mehrfach gebogene Lochbleche, gelochte
Platten oder Gitterstrukturen umfassen. Im Bereich der Dünnstellen bzw. Schwachstellen
oder Vertiefungen 33 der Abschalungsplatte 5 sind bei diesen Armierungen 17 Freiräume
oder Löcher bzw. Durchbrechungen 29 (Fig. 3) ausgebildet. Vorzugsweise überragen Teilbereiche
der Armierung 17 eine oder beide der Hauptseiten 34. Sie können z.B. (wie in Figur
3 dargestellt) abgewinkelte Abschnitte 23 mit Löchern 27 zum Befestigen von Haltebügeln
7 umfassen. Bei mehrteiligen Armierungen 17 können diese auch lediglich als Mittel
zum Befestigen von Halteelementen genutzt werden.
Die Armierungsstrukturen können je nach Art und Material der Abschalungsplatte 5 z.B.
durch Kleben oder andere Fügetechniken an der Oberfläche bzw. einer der Hauptseiten
34 mit der Abschalungsplatte 5 verbunden sein. Bei gegossenen oder gepressten Abschalungsplatten
5 sind die Armierungsstrukturen vorzugsweise mindestens teilweise in diese Abschalungsplatten
5 eingelassen.
[0021] Bei gegossenen Abschalungsplatten kann nach dem Befüllen der Form mit der Gussmasse
vor deren Aushärtung die Armierung 17 mit beliebig vorgebbarer Eintauchtiefe in die
Gussmasse eingelegt bzw. eingetaucht werden. Durch das Aushärten der Gussmasse wird
die Armierung 17 fest mit der Abschalungsplatte 5 verbunden. Bei einschichtigen Abschalungsplatten
5 entspricht die Eintauchtiefe vorzugsweise etwa der Hälfte der Stärke d1 der Platte
5. Selbstverständlich können in analoger Weise auch bei zweischichtigen Abschalungsplatten
5 eine oder beide Schichten bzw. Lagen mit einer Armierung 17 verstärkt werden.
Alternativ können auch zwei oder mehrere vertikal ausgerichtete Formen nebeneinander
ausgebildet sein, wodurch das gleichzeitige Befüllen mehrerer Formen ermöglicht wird.
Als besonders vorteilhaft erweisen sich erfindungsgemässe Armierungen 17 in Gestalt
von mehrfach gebogenen bzw. umgeformten Drahtgittern 45. Figur 12 zeigt ein solches
Drahtgitter 45 mit an allen oder zumindest einem Teil der Kreuzungspunkte zusammengeschweissten
geraden Längsdrähten 47 und mehrfach gebogenen und/oder geknickten bzw. umgeformten
Querdrähten 49, wobei diese glatt oder strukturiert sein können und einen Durchmesser
in der Grössenordnung von etwa 0.5mm bis etwa 6mm bzw. entsprechende Querschnittflächen
in der Grössenordnung von etwa 0.2mm
2 bis etwa 30mm
2 aufweisen. Längsdrähte 47 und Querdrähte 49 schliessen vorzugsweise einen rechten
Winkel ein. Vorzugsweise sind die Durchmesser der Drähte kleiner als die kleinsten
bei Betonstabstählen üblichen Durchmesser, also z.B. 4mm, 5mm oder 6mm. Besonders
gut eignen sich Querdrähte 49 mit kleinen Durchmessern in der Grössenordnung von 1,5mm
bis 2mm in Verbindung mit Längsdrähten 47 mit etwas grösseren Durchmessern von z.B.
2.5mm bis 3mm. Solche Gitter können durch simultanes Abrollen mehrerer (z.B. fünf)
bis vieler (z.B. fünfzig) Querdrähten 49 und periodisches Zusammenschweissen mit Längsdrähten
47 und anschliessendes Umformen der Querdrähte 49 hergestellt werden. Selbstverständlich
könnten in analoger Weise auch mehrere oder viele Längsdrähte 47 simultan abgewickelt
und periodisch mit Querdrähten 49 verbunden werden. Die Verschweissung eines Längsdrahtes
47 mit mehreren Querdrähten 49 kann sequentiell oder vorzugsweise simultan erfolgen.
Das vorerst ebene Drahtgitter 45 bzw. dessen Querdrähte 49 werden vorzugsweise so
umgeformt, dass wellenförmige Bereiche 51 aus der Gitterebene hervorragen. Die benachbarten
Maxima 53 bzw. konvex gekrümmten Wellenberge nebeneinander liegender Querdrähte 49
sind jeweils durch einen aussen bzw. oben angeschweissten Längsdraht 47 miteinander
verbunden. Am Fuss auf beiden Seiten der Wellenberge ist jeder Querdraht 49 konkav
gekrümmt und geht je in einen linearen Abschnitt 55 über, der in der Gitterebene liegt.
In den linearen Abschnitten 55 sind die Querdrähte 49 analog zu den Wellenbergen durch
Längsdrähte 47 an der Gitteroberseite verbunden. Je zwei benachbarte Längsdrähte 47
und je zwei benachbarte Querdrähte 49 umrahmen somit in der Gitterebene angeordnete
Gitteröffnungen 57. Solche Gitteröffnungen 57 können z.B. quadratisch oder rechteckig
ausgebildet sein und vorzugsweise Seitenlängen im Bereich von etwa 2cm bis etwa 10cm
aufweisen. Vorzugsweise sind die Längsdrähte 47 und/oder die Querdrähte 49 weich bzw.
nicht gehärtet oder kohlestoffarm. Ihre Zugfestigkeit liegt in der Regel im Bereich
von etwa 300 N/mm
2 bis etwa 500 N/mm2 oder bis etwa 650 N/mm
2. Bei harten oder gehärteten Drähten können durch das Schweissen aufgrund von Spannungen
unerwünschte Verwindungen bzw. Verformungen des Gitters auftreten, oder Spannungen
können eine Verformung in der gewünschten Art behindern oder verunmöglichen. Bei Drähten
aus weichem bzw. nicht gehärtetem Material hingegen kann die Form des Gitters beibehalten
werden. Insbesondere können solche Gitter z.B. mittels bekannter Umformtechniken in
der gewünschten Weise geformt werden. Herkömmliche Betonstahlstäbe eignen sich aufgrund
der verfügbaren Durchmesser und Härten nicht für die erfindungsgemässen Gitter. Hingegen
sind Drähte, wie sie z.B. bei der Herstellung von Gartenzäunen verwendet werden, geeignet
zur Herstellung der erfindungsgemässen, verschweissten Gitter. Die Drähte können z.B.
durch Verzinkung vergütet und vor Oxidation geschützt sein. Eine solche Vergütung
dient in erster Linie zur Verbesserung des optischen Erscheinungsbildes und ist nicht
zwingend erforderlich. Selbstverständlich können die Drahtgitter 45 auch in anderer
Weise ausgestaltet sein. So können z.B. die von den Längsdrähten 47 und den Querdrähten
49 eingeschlossenen Winkel beliebige Werte im Bereich von z.B. 30° bis z.B. 150° aufweisen
(keine Darstellung). Das Drahtgitter 45 kann entsprechend der jeweiligen Anforderungen
eben belassen oder in beliebiger Weise zu einer dreidimensionalen Struktur umgeformt
werden. Insbesondere kann die Formgebung so gewählt werden, dass dadurch die Stabilität
bzw. Formstabilität des Drahtgitters 45 erhöht und/oder dem Drahtgitter 45 andere
Eigenschaften verliehen werden. So können beispielsweise ein oder mehrere aus einer
Hauptebene hervorragende Abschnitte des Drahtgitters 45 als Befestigungsmittel ausgebildet
und z.B. zum Aufnehmen von Haltebügeln 7 ausgebildet sein. Solche Aufnahmen sind vorzugsweise
als Führungen ausgebildet, in welche jeweils ein Schenkel eines Haltebügels 7 eingeführt
und spielfrei bzw. mit nur geringem Spiel in einer definierten Lage gehalten werden
kann. Die Führungen können z.B. allein durch die Anordnung der Drähte des Drahtgitters
45 in gleichmässigen oder ungleichmässigen Abständen ausgebildet werden. Zusätzlich
oder alternativ können Führungen auch durch eine Verformung von Längs- und/oder Querdrähten
in mehr als einer Dimension bzw. Raumrichtung ausgebildet werden (nicht dargestellt).
So können beispielsweise ausgehend vom in Figur 12 dargestellten Drahtgitter 45 die
Wellenberge bzw. Maxima 53 zweier benachbarter Querdrähte 49 zusätzlich in Richtung
der Längsdrähte 47 gegeneinander verformt werden, sodass klauen- oder greiferartige
Aufnahmen bzw. Führungen zum Einschieben von Haltebügelschenkeln ausgebildet werden.
Damit verbunden ist auch eine Verformung der Längsdrähte 47 und eine Verringerung
des ursprünglichen Abstandes der jeweils benachbarten, greiferartig verformten Querdrähte
49. Vorzugsweise werden die Öffnungsquerschnitte der Haltebügelaufnahmen nicht kreisrund,
sondern z.B. annähernd oder bereichsweise elliptisch oder rechteckig geformt. Dies
ermöglicht z.B. das einfache Einschieben von Haltebügelschenkeln mit rechteckigem
Querschnitt (z.B. 17mm x 10mm) in einer ersten Ausrichtung. Sobald ein Haltebügel
7 bis zur gewünschten Endlage in die Aufnahme eingeschoben ist, kann er um etwa 90°
in seine definitive Lage (wie auch in Figur 3 dargestellt) verdreht werden, wo er
an den verformten Querdrähten anliegt und in dieser Lage gehalten wird. Bei derart
ausgebildeten Ausnehmungen können problemlos auch Haltebügelschenkel mit seitlich
hervorragenden Haltefingern oder Rastelementen eingeschoben und mit der Abschalungsplatte
5 bzw. deren Armierung 17 verriegelt, verkeilt, verhakt oder in sonstiger Weise verbunden
werden.
Selbstverständlich können die Führungen zum Aufnehmen der Haltebügelschenkel zusätzlich
zu den Drähten des Drahtgitters 45 auch weitere Teile umfassen, wie z.B die obere
Hauptseite 34 der in Figur 13 dargestellten Abschalungsplatte 5.
[0022] Figur 13 zeigt eine Abschalungsplatte 5 mit einer Drahtgitterarmierung von einer
der schmalen Stirnseiten her gesehen. Die Querdrähte 49 überragen die obere Hauptseite
34 der Abschalungsplatte 5 im Bereich zweier Wellenberge. Die dort mit den Querdrähten
49 verbundenen Längsdrähte 47 liegen vollständig ausserhalb der vorzugsweise einstückig
gegossenen Hauptplatte 38. Die Vertiefungen 33, welche die Schwachstellen der Abschalungsplatte
5 bilden, sind im Bereich der Gitteröffnungen 57 angeordnet, wobei sie von den Schenkeln
zweier Längsdrähte 47 und zweier Querdrähte 49 umrahmt sind, jedoch nicht unmittelbar
an diese angrenzen.
[0023] Im Bereich der Schwachstellen bzw. der Vertiefungen 33 ist die Plattendicke so gering,
dass diese Bereiche z.B. durch Aufschlagen mit einem Hammer vollständig oder teilweise
ausgebrochen werden können. Beim Anbringen einer solchen Abschalungsplatte 5 als Zwischenschalung
können Bewehrungen 31 die Abschalungsplatte 5 im Bereich der Schwachstellen mühelos
durchdringen, wenn die Abschalungsplatte 5 gegen die Enden der vorstehenden Bewehrungsstangen
(oder umgekehrt) gedrückt oder geschlagen wird. Je nach Art der Schwachstellen wird
dann die scheibenartige Schwachstelle vollständig aus der Abschalungsplatte 5 ausgebrochen
oder die Bewehrungsstangen durchdringen - ähnlich einem Nagel, der eingeschlagen wird
- die Schwachstellen, ohne die gesamte Scheibe der Schwachstelle auszubrechen. Anschliessend
wird die Abschalungsplatte 5 in der gewünschten Position an den Bewehrungsstangen
und/oder an der Deckenschalung 11 befestigt. Mehrere Abschalungsplatten 5 können in
gleicher Weise aneinander gereiht werden, sodass eine vollständige Abschalungsvorrichtung
bzw. Zwischenschalung zum Betonieren eines Abschnitts des Bauteils oder Bauwerks entsteht.
Abschalungsplatten 5 können auch gekrümmt sein und/oder mehrere Abschnitte oder Teilstücke
umfassen, wobei je zwei aneinander angrenzende Teilstücke jeweils einen festen oder
- bei scharnierartig zusammengesetzten Teilstücken - einen veränderlichen Winkel einschliessen.
1. Armierung (17) für eine Abschalungsplatte (5), gekennzeichnet durch ein Drahtgitter (45) aus miteinander verschweissten Längsdrähten (47) und Querdrähten
(49), wobei die Längsdrähte (47) und die Querdrähte (49) Querschnittflächen im Bereich
von 0.2mm2 bis 30mm2 aufweisen.
2. Armierung (17) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Drahtgitter (45) aus einer Gitterebene hervorragende umgeformte Bereiche (51)
umfasst.
3. Armierung (17) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsdrähte (47) gerade und die Querdrähte (49) abschnittweise wellenförmig gewölbt
sind.
4. Armierung (17) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass konvex gekrümmte benachbarte Wellenberge nebeneinanderliegender Querdrähte 49 jeweils
durch einen angeschweissten Längsdraht 47 miteinander verbunden sind.
5. Armierung (17) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Querdrähte (49) beidseits der aus der Gitterebene hervorragenden Bereiche (51)
jeweils durch angeschweisste Längsdrähte (47) miteinander verbunden sind.
6. Armierung (17) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Querdrähte (49) zwischen den benachbarten umgeformten Bereichen (51) lineare
Abschnitte (55) umfassen, und dass das Drahtgitter (45) im Bereich dieser linearen
Abschnitte (55) Gitteröffnungen (57) umfasst.
7. Verfahren zur Herstellung einer Armierung (17) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass Längsdrähte (47) mit Querdrähten (49) zu einem ebenen Drahtgitter (45) verschweisst
werden, und dass dieses ebene Drahtgitter (45) anschliessend umgeformt wird.
8. Abschalungsplatte (5) mit einer Hauptplatte (38) und einer Armierung (17) gemäss einem
der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Armierung (17) ein- oder mehrstückig ausgebildet ist und an der Oberfläche der
Hauptplatte (38) mit dieser verbunden oder mindestens teilweise oder vollständig in
die Hauptplatte (38) eingelassen ist.
9. Abschalungsplatte (5) nach Anspruch 8, wobei das Drahtgitter (45) bzw. die Drahtgitterabschnitte
teilweise in die Hauptplatte (38) eingelassen oder eingegossen sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Drahtgitter (45) bzw. die Drahtgitterabschnitte als Haltemittel nutzbare, aus
der Hauptplatte (38) hervorragende Bereiche aufweisen.
10. Abschalungsplatte (5) nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich von Gitteröffnungen (57) Schwachstellen ausgebildet sind.