(19)
(11) EP 1 947 257 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.07.2008  Patentblatt  2008/30

(21) Anmeldenummer: 08405014.5

(22) Anmeldetag:  17.01.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04B 5/32(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(30) Priorität: 17.01.2007 CH 742007

(71) Anmelder: Albanese, Pino
8400 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Albanese, Pino
    8400 Winterthur (CH)

(74) Vertreter: Gachnang, Hans Rudolf 
Patentanwalt, Badstrasse 5 Postfach 323
8501 Frauenfeld
8501 Frauenfeld (CH)

   


(54) Abschalungselement


(57) Das Abschalungselement (21) umfasst nur ein einziges formstabiles Formteil (17) mit einem Flächengebilde (18). Das Formteil (17) kann als umgeformtes Blech oder als Kunststoffteil gefertigt sein und Mittel zum Befestigen des Abschalungselements (21) umfassen. Das Abschalungselement (21) kann zum Herstellen von Zwischenschalungen, Randabschalungen oder Deckenschalungen verwendet werden. Es kann als wieder verwendbares oder als verlorenes Schalungselement (21) verwendet werden.




Beschreibung


[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Abschalungselement zur Verwendung bei der Herstellung eines Betonbauwerks gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

[0002] Bei der Herstellung von Betonbauwerken wie z.B. Gebäudedecken oder -wänden werden jeweils Abschalungen errichtet, welche die mit Beton zu befüllenden Bereiche bzw. Volumen begrenzen. Diese Abschalungen umfassen in der Regel mehrere aneinander angrenzende Abschalungselemente. Decken werden von unten her durch Deckenschalungen und seitlich durch Deckenrandabschalungen begrenzt. Diese können z.B. Schalplatten oder Bretter aus Holz umfassen, die nach dem Betonieren der Decke wieder entfernt werden. Es ist auch bekannt, verlorene Deckenrand-Abschalplatten zu verwenden. Bei diesen Platten handelt es sich beispielsweise um vorfabrizierte Betonplatten, die mit geeigneten Mitteln an der Deckenschalung befestigt werden. Sie verbinden sich mit dem flüssigen Beton der Decke und bilden die Stirnfläche der Deckenplatte. Die Platten aus Beton erbringen die erwünschten Vorteile bezüglich Qualität und Festigkeit.
Weiter ist bekannt, anstelle von vorfabrizierten Betonelementen Schaumstoffplatten als verlorene Deckenrand-Schalung und gleichzeitig als isolierende Elemente zur Verhinderung von Kältebrücken einzusetzen. Solche Kunststoffplatten müssen in der Regel mit einer Vielzahl von Stützen mit geringem gegenseitigem Abstand abgestützt werden um Brüche oder Verformungen aufgrund der geringen Eigenstabilität zu verhindern. Aus der EP1327732 ist eine Deckenrand-Abschalplatte aus Leichtbaustoff mit einer Armierung zur Erhöhung der Biegesteifigkeit bekannt, wobei die Armierung als umgeformtes Lochblech mit ausgestanzten Löchern ausgebildet ist. Alternativ kann zur Armierung einer solchen Abschalplatte auch ein Armierungsgitter in die Platte eingebettet sein.

[0003] Beim Erstellen grösserer zusammenhängender Betonelemente bzw. -teile wie Decken und Böden in Gebäuden oder Wände von Tunnelröhren ist es oft nicht möglich, das gesamte Element bzw. Betonbauteil oder Werkteil in einem Zug zu fertigen. Das Betonbauteil muss dann in mehreren Etappen gefertigt werden, wobei jeweils nur einzelne Teilbereiche erstellt werden. In der Regel ist es erforderlich, dass die Bewehrungen benachbarter Teilbereiche sich mindestens teilweise überlappen oder weitergeführt werden, damit die Anforderungen an die Statik des gesamten Betonbauteils erfüllt werden können. Werden herkömmliche Deckenrandabschalungen als Zwischenschalungen benutzt, müssen bei diesen auf der Baustelle Durchtrittsöffnungen für die vorstehenden Armierungseisen erstellt werden. Eine mehrfache Verwendung solcher "beschädigter" Abschalungen ist in der Regel nicht möglich. Bei der Verwendung verlorener Abschalungen als Zwischenschalungen können sich - je nach Art der Schalungsplatten - die unzureichende Stabilität und/oder der hohe Installationsaufwand und/oder die grosse Plattendicke nachteilig auswirken. Bei Decken wirken in der Regel grosse Zug- und/oder Druckkräfte im Bereich aneinander grenzender Deckenabschnitte. Verlorene Zwischenschalungen sollten deshalb möglichst formstabil sein.
Es ist im Weiteren auch bekannt, für Zwischenschalungen in Rahmen eingespannte Netze zu verwenden. Solche Netze sind in zufrieden stellender Qualität schwer herstellbar und haben oft ungenügende Dichteigenschaften. Zudem müssen solche Netze wegen der geringen Eigenstabilität durch eine grosse Anzahl stabiler Rahmen und Halterungen bzw. durch eine Vielzahl zusätzlicher Verstrebungen mit kleinen gegenseitigen Abständen gehalten werden. Bei der Montage werden die Netze von den vorstehenden Bewehrungseisen durchstochen. Oft entstehen dabei grössere Risse, die z.B. mit speziellen Klebebändern ausgebessert werden müssen. Die Erstellung derartiger Zwischenschalungen ist aufwändig und teuer. Bereits kleine Beschädigungen können beim Betonieren zum Bersten oder Ausreissen der Netze führen.

[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein stabiles, kostengünstiges, leicht zu montierendes Abschalungselement zu schaffen.

[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Abschalelement gemäss den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen definiert.

[0006] Das erfindungsgemässe Abschalungselement umfasst nur ein einziges Formteil, beispielsweise ein Metallblech, dessen Stabilität durch Prägungen, Abkantungen oder durch andere Umformungen erhöht ist, oder beispielsweise eine Kunststoffplatte mit einseitig hervorragenden Rippen oder anderen die Biegestabilität erhöhenden Strukturen. Die Formgebung kann je nach Ausgestaltung des Abschalungselements z.B. durch Warm- oder Kaltverformung oder durch Giessen, Spritz- oder Druckgiessen erfolgen. Das Formteil umfasst zum Begrenzen eines mit Beton zu befüllenden Volumens ein dünnwandiges, formstabiles Flächengebilde. Das erfindungsgemässe Abschalungselement kann auch Haltemittel zur einfachen Montage und/oder - im Falle von verlorenen Schalungselementen - an diesen hervorragende bzw. vorstehende Bereiche umfassen, welche eine Verzahnung bzw. eine sichere, feste Verbindung mit dem Beton ermöglichen. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst das Abschalungselement nur eine mehrfach abgekantete oder gebogene und gegebenenfalls mit Prägungen versehene Metallplatte mit Bereichen, die aus der ursprünglichen Plattenebene hervorragen. Dort sind fluchtende Löcher als Aufnahmen für Haltebügel oder andere Befestigungsmittel ausgebildet. Solche Abschalungselemente können z.B. für verlorene Deckenrandabschalungen verwendet werden, wobei die Seite mit den hervorragenden Abschnitten dem mit Beton zu befüllenden Volumen zugewandt ist. Die Abschalungselemente verbinden sich nach dem Befüllen fest mit dem Beton. Nachträglich können bei Bedarf Verkleidungen unterschiedlicher Art wie z.B. Betonplatten oder isolierende Schaumstoffplatten an der Aussenseite der Abschalungselemente aufgeklebt oder in sonstiger Weise mit diesen verbunden werden.
Alternativ können die Abschalungselemente auch als wieder verwendbare Schalungselemente eingesetzt werden, wobei in diesem Fall nicht die Seite mit den aus der Plattenebene hervorragenden Bereichen, sondern die gegenüberliegende, plane Seite dem mit Beton zu befüllenden Volumen zugewandt ist. Im Weiteren können die erfindungsgemässen Abschalungselemente auch bei Zwischenschalungen verwendet werden. Vorteilhaft sind am Flächengebilde Öffnungen oder Schwachstellen ausgebildet, die bei der Erstellung zusammengefügter Teilbauten von Bewehrungsstäben durchdrungen werden können. Schwachstellen können z.B. durch Perforationen im Blech bzw. in der Platte begrenzt und/oder als membranartig dünne Zonen in der Platte ausgebildet sein. Alternativ können Schwachstellen auch Verbinden, insbesondere durch Aufkleben einer dünnen, flexiblen Folie oder eines entsprechenden Netzes auf das Formteil bzw. auf das Flächengebilde dieses Formteils ausgebildet werden, wobei solche Folien oder Netze im Bereich der Öffnungen des Formteils von harten Gegenständen wie Bewehrungsstäben durchdringbar sind.

[0007] Formteile können anstelle von Metallblechen auch Gitter, insbesondere Gitter aus zusammengeschweissten Drähten umfassen. Solche Gitter können - wie auch die Metallbleche - vor oder nach deren Umformung zumindest im Bereich des Flächengebildes mit einem Netz oder einer Folie verbunden bzw. darauf aufgeklebt werden. Bewehrungsstäbe können die Abschalplatte im Bereich solcher Gitterzwischenräume durchdringen.

[0008] Die erfindungsgemässen Schalungselemente können nicht nur für Deckenrand- oder Zwischenschalungen, sondern auch für Deckenschalungen verwendet werden. Abmessungen und Gestalt bzw. Form eines Flächengebildes können entsprechend der jeweiligen Anwendung unterschiedlich sein.

[0009] Durch entsprechende Prägungen und Umformungen und/oder generell durch die Gestalt oder Textur der Oberfläche des Flächengebildes kann die entsprechende Grenzfläche des herzustellenden Beton-Bauteils visuell gestaltet (z.B. aufgeraute oder gemusterte Oberfläche) und/oder funktionell strukturiert werden (z.B. Tropfkehle bzw. Tropfnase).

[0010] Anhand einiger Figuren wird die Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Figur 1
einen Querschnitt im Bereich einer Deckenrandabschalung gemäss Stand der Technik,
Figur 2
eine Abschalungsplatte mit einer Armierungsplatte,
Figur 3
eine erste Ausgestaltung eines Abschalungselements,
Figur 4
eine weitere Ausgestaltung eines Abschalungselements,
Figur 5
ein Abschalungselement für eine Zwischenschalung,
Figur 6
ein Querschnitt eines Abschnittes eines weiteren Abschalungselements,
Figur 7
eine Ansicht eines Abschalungselements mit abgedeckten Ausnehmungen,
Figur 8
ein Flächengebilde in Gestalt eines Drahtgitters für ein Abschalungselement


[0011] Figur 1 zeigt einen Querschnitt eines Teils einer Abschalung zum Herstellen einer Boden- oder Deckenplatte 3 im Bereich einer Wand 1 aus Beton oder Mauersteinen. Zur Bildung des Deckenrandes wird eine Abschalungsplatte, die eine Platte 5 aus einem wärmedämmendem Leichtbaustoff wie Polystyrol umfasst, auf der Wand 1 aufgesetzt und mittels Haltebügeln 7, welche mit Nägeln 9 auf einer Deckenschalung 11 befestigt sind, gehalten. Die Deckenschalung 11 wird durch Stützen 13 auf der gewünschten Höhe gehalten. Die Abschalungsplatte ist als verlorenes Element konzipiert, d.h. sie verbindet sich nach dem Einfüllen des flüssigen Betons für die Deckenplatte 3 mit diesem Beton, und ihre äussere Oberfläche 15 bildet die Stirnfläche der fertigen Deckenplatte 3. Eine solche Abschalungsplatte ist beispielsweise aus der EP-A1-0927796 bekannt. Die Abschalungsplatte kann zur Sicherstellung der Stabilität der Platte 5 ebene Stahlgitter umfassen.
Solche Platten 5 sind aufgrund der darin eingebetteten Armierungsstäbe und/oder aufgrund von Einschuböffnungen für die Haltebügelschenkel verhältnismässig dick.

[0012] Bei einer weiteren bekannten Abschalungsplatte, wie sie in Figur 2 dargestellt ist, ist eine mehrfach abgekantete, gelochte Armierungsplatte aus einem gelochten Metallblech teilweise im Innern der Platte 5 eingebettet. Diese Abschalungsplatte umfasst somit im Wesentlichen zwei Formteile. Wie in Figur 2 dargestellt, überragen zwei abgewinkelte Abschnitte 23 der Armierungsplatte die innere Oberfläche 25 der Platte 5. Diese abgewinkelten Abschnitte 23 sind mit fluchtenden Löchern 27 versehen, durch welche die vertikalen Schenkel von Haltebügeln 7 von unten her einschiebbar sind.
In den parallel zur inneren Oberfläche der Platte 5 verlaufenden, an die Abschnitte 23 angrenzenden Bereichen der Armierungsplatte sind Durchbrechungen 29 ausgenommen. Diese bewirken eine enge Verbindung mit der Kunststoffmasse bzw. dem Leichtbaustoff (Matrix) beidseitig der Armierungsplatte. Abschalungsplatten gemäss Figur 2 können wegen des druckempfindlichen Leichtbaustoffs nur für Deckenrandabschalungen, nicht jedoch für Zwischenschalungen verwendet werden. Im Gegensatz zu Deckenschalungen 11, die vor dem Betonieren mit einem Antihaftmittel behandelt und mehrfach verwendet werden können, sind die Abschalungsplatten gemäss Figur 2 nur für verlorene Schalungen geeignet.

[0013] Ein Ziel der Erfindung ist es, ein kostengünstig herstellbares, dünnes und dennoch stabiles, universell einsetzbares Abschalungselement 21 zu schaffen. Dies wird erreicht, indem dieses Abschalungselement 21 nur ein einziges Formteil 17 umfasst, wobei dieses formstabil, inelastisch und druckfest ausgebildet ist.

[0014] Figur 3 zeigt eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemässen Abschalungselements 21. Es umfasst ein Flächengebilde 18 in Gestalt eines mehrfach abgekanteten bzw. umgeformten Metallblechs. Dieses kann z.B. aus Stahl gefertigt sein und beispielsweise eine Stärke s im Bereich von etwa 0.5mm bis etwa 5mm aufweisen. Das Blech ist vorzugsweise so umgeformt, dass es die Gestalt einer ebenen, rechteckigen Platte 5 mit zwei oder mehreren aus der Plattenebene hervorragenden abgewinkelten Abschnitten 23 umfasst, die parallel zu den Längskanten der Platte 5 angeordnet sind und fluchtende Löcher 27 zum Aufnehmen von Haltebügeln 7 umfassen. Vorzugsweise umfassen die Abschnitte 23 je zwei Schenkel 23a, 23b, die aneinander anliegen oder nur einen kleinen Winkel α von z.B. 0° bis zu wenigen Grad einschliessen, sodass benachbarte, in der Plattenebene liegende Abschnitte 5a, 5b, 5c der Platte 5 aneinander angrenzen oder nur durch einen kleinen Spalt voneinander beabstandet sind. Alternativ können die Winkel α auch deutlich grösser sein und beispielsweise bis zu 90° und mehr betragen. Das Blech kann selbstverständlich auch in anderer Weise abgekantet oder geformt sein. So kann z.B. anstelle eines V-förmigen Spaltes durch zwei 90°-Knicke eine im Querschnitt rechteckige Rinne ausgebildet werden (nicht dargestellt).
Die Formgebung bzw. Strukturierung des Flächengebildes 18 bewirkt eine Versteifung bzw. eine Erhöhung der Formstabilität dieses Flächengebildes 18. Zusätzlich oder alternativ zu Abkantungen können Bleche z.B. auch durch Prägungen verstärkt werden, vorzugsweise durch Prägungen mit Rippen oder Rippenabschnitten, die vertikal zueinander angeordnet oder wabenartig ausgebildet sind.
Durch die Formgebung können bei den Flächengebilden 18 auch Mittel zum Befestigen des Abschalungselements 21 geschaffen werden. Ein Beispiel hierfür sind die Löcher 27 an den Abschnitten 23 (Figur 3). Anstelle von Löchern 27 könnten z.B. auch zum Rand bzw. zum Scheitel der beiden Schenkel 23a, 23b hin offene Ausnehmungen in den Abschnitten 23 ausgebildet sein. Diese können z.B. greifer-, L-, C-, pilz- oder klauenartig ausgebildet sein. Die Schenkel von Haltebügeln 7 können in diesem Fall von der Seite der hervorragenden Abschnitte 23 her in diese Ausnehmungen eingeschoben bzw. eingelegt werden. Das Einführen von unten her in die Löcher 27 entfällt. Haltebügelschenkel, die z.B. einen rechteckigen Querschnitt aufweisen, können mit der Schmalseite voran durch die Spaltöffnungen in die Ausnehmungen eingeführt und anschliessend durch eine Schwenkbewegung um etwa 90° in die gewünschte Endlage (analog zu den Haltebügeln 7 in Figur 2) gebracht werden. Form und Grösse der übereinander angeordneten Ausnehmungen in den Abschnitten 23 sind so gewählt, dass die Haltebügel 7 in ihrer Endlage möglichst spielfrei mit dem Abschalungselement 21 verbunden sind und so ein sicheres Halten der Abschalungsplatte 21 in einer definierten Lage ermöglichen.
An den in der Plattenebene liegenden Abschnitten 5a, 5b, 5c des Abschalungselements 21 können Schwachstellen ausgebildet sein, die z.B. durch Perforationen 30 begrenzt sind. Solche Schwachstellen können ausgebrochen oder durch einen harten Gegenstand herausgeschlagen werden. Die so entstehenden Durchtrittsöffnungen können z.B. zum Hindurchführen von Bewehrungsteilen, Sanitär- oder Elektroleitungen oder für andere Zwecke genutzt werden. Entsprechend des jeweiligen Bestimmungszwecks kann die Anordnung, Grösse, Form und Anzahl solcher Schwachstellen in beliebiger Weise gewählt werden.
Selbstverständlich liesse sich ein Abschalungselement 21, wie es in Figur 3 dargestellt ist, auch aus anderen Materialien (z.B. Kunststoff) herstellen.

[0015] Im Beispiel von Figur 3 sind Flächengebilde 18, Formteil 17 und Abschalungselement 21 identisch. Allgemein jedoch kann das Formteil 17 zusätzliche, am Flächengebilde 18 angeformte Strukturen wie z.B. Verstärkungsrippen 20 (Figur 4) oder Befestigungsmittel umfassen.
Bei alternativen Ausgestaltungen können Befestigungsmittel z.B. auch als separate Elemente ausgebildet sein, die mit dem Flächengebilde 18 z.B. durch Schweissen oder Kleben oder durch andere geeignete Fügetechniken fest verbunden oder verbindbar sind. So könnten beispielsweise an einem durch Prägungen verstärkten Blech Ausnehmungen zum Einhaken von Halteelementen wie Ösen oder dergleichen oder zum Einhaken von an Haltebügeln 7 geformten Haltefingern (nicht dargestellt) ausgebildet sein. Bei den Löchern 27 bzw. den entsprechenden offenen Aufnahmen, welche Kanäle bzw. Rinnen zum Aufnehmen von Haltebügelschenkeln definieren, können z.B. auch zusätzlich Befestigungsmittel wie z.B. Montageclips mit federnden Rastelementen angeordnet werden (nicht dargestellt).

[0016] Bei Abschalungselementen 21 für Zwischenschalungen müssen Bewehrungselemente 31 (Figur 5) wie z.B. Armierungseisen des zu erstellenden Werkteils das Flächengebilde 18 durchdringen können, um so die einzelnen Abschnitte des Werkteils, welche nacheinander betoniert werden, miteinander zu verbinden. Für diesen Zweck können im Flächengebilde 18 Schwachstellen bzw. Dünnstellen oder Sollbruchstellen z.B. in Gestalt von Perforationen 30 oder Vertiefungen 33 (Figur 5) ausgebildet sein.
Figur 4 zeigt beispielhaft ein Formteil 17 bzw. einen Ausschnitt eines Formteils 17 aus einem schlagzähen Kunststoff, wobei dieses Formteil 17 ein ebenes Flächengebilde 18 und horizontale und vertikale bzw. wabenartige, an der Innenseite des Flächengebildes 18 hervorragende Verstärkungsrippen 20 umfasst. Bei Bedarf können auch hier fluchtende Löcher 27 an den Verstärkungsrippen 20 zum Aufnehmen von Haltebügeln 7 oder andere Haltemittel und/oder durch Perforationen 30 begrenzte oder anders ausgebildete Schwachstellen vorgesehen sein.

[0017] Figur 5 zeigt in perspektivischer Ansicht eine weitere Ausgestaltung eines Abschalungselements 21, wobei die Schwachstellen oder Sollbruchstellen membranartig als pfannenförmige Vertiefungen 33 einseitig an einer oder beiden Hauptseiten des Flächengebildes 18 ausgebildet sind. Die Stabilität und Steifheit der Platte 5 aus Stahlblech kann durch Prägungen (nicht dargestellt) erhöht werden. Solche Abschalungselemente 21 können z.B. mittels ein- oder beidseitig der Platten 5 auf die Bewehrungen 31 aufsteck- oder aufschnappbarer Klemm- oder Halteelemente 41 an den Bewehrungen 31 befestigt werden, wie dies in Figur 5 exemplarisch dargestellt ist.
Figur 6 zeigt einen Querschnitt durch ein weiteres Abschalungselement 21 im Bereich einer Schwachstelle. Dabei sind im Flächengebilde 18 anstelle membranartiger Schwachstellen Ausnehmungen 33a ausgebildet. Diese können wie in Figur 6 konisch geformte oder alternativ vertikal zur Oberfläche des Flächengebildes 18 ausgerichtete Seitenränder umfassen. Diese Öffnungen bzw. Ausnehmungen 33a sind durch eine einseitig auf das Flächengebilde 18 aufgeklebte oder in anderer geeigneter Weise mit diesem verbundene dünne Schicht 36 abgedeckt. Diese dünne Schicht 36 kann z.B. eine Folie (Kunststoff, Metall, Papier u.s.w.) oder ein textiles Gewebe sein und beispielsweise eine Stärke von etwa 0.05mm bis etwa 1mm aufweisen. Sie ist flexibel und relativ stabil, kann aber von einem harten Bewehrungselement 31 problemlos durchdrungen werden.
Die Abschalungselemente 21 können, wie in Figur 7 dargestellt, in grossen Baulängen 1 von mehreren Metern gefertigt und in der Regel bei Bedarf z.B. durch Sägen gekürzt bzw. abgelängt werden. Vorteilhaft erweisen sich Baulängen im Bereich von etwa 2m bis etwa 4m, beispielsweise 2.8m. Benachbarte Schwachstellen bzw Ausnehmungen 33a in einer Reihe sind um einen Abstand a von vorzugsweise etwa 50mm zueinander versetzt angeordnet. Bei ovalen Ausnehmungen 33a mit einer Breite c von etwa 26mm ergibt sich so ein Steg der Breite b von etwa 24mm. Abschalungselemente 21 können - entsprechend den Höhen der zu erstellenden Decken oder Werkteile - mit unterschiedlicher Höhe h0 hergestellt werden, vorzugsweise mit Höhen h0 von etwa 150mm bis etwa 1000mm. Die Höhe h2 der ovalen Ausnehmungen 33a beträgt vorzugsweise etwa 45mm. Der Abstand h1 der Ausnehmungen 33a von den zugehörigen Kanten des Flächengebildes 18 beträgt vorzugsweise etwa 20mm. Bei derartigen Abschalungselementen 21 korrespondiert die Anordnung der Ausnehmungen 33a mit möglichen Anordnungen von Bewehrungen 31, welche die Zwischenschalung durchdringen sollen. Die Abschalungselemente 21 können auch mit Krümmungen und Ecken ausgebildet werden. Mit solchen Elementen können Zwischenschalungen mit beliebigen Formen hergestellt werden.

[0018] Im Weiteren sind solche Abschalungselemente 21 aufgrund ihrer Stabilität nicht nur für Zwischenschalungen, sondern auch für Randabschalungen universell einsetzbar. Je nach Bedarf können bei solchen Randabschalungen nach dem Betonieren der Decke Verkleidungselemente wie z.B. Platten aus einem isolierenden Leichtbaustoff oder aus Beton in der jeweils gewünschten Stärke auf die Aussenseite des Abschalungselements 21 aufgeklebt oder in anderer Weise mit diesem verbunden werden. Alternativ können solche Abschalungselemente 21 auch als gestalterisches Element ohne zusätzliche Verkleidung nach aussen hin sichtbar belassen werden. Insbesondere können Prägungen an den Flächengebilden 18 Bilder, Logos oder Schriftzüge umfassen, welche nach aussen hin sichtbar sind.
Figur 8 zeigt ein Flächengebilde 18 in Gestalt eines umgeformten Drahtgitters 45 mit zusammengeschweissten geraden Längsdrähten 47 und mehrfach gebogenen und/oder geknickten bzw. umgeformten Querdrähten 49, wobei diese Durchmesser in der Grössenordnung von vorzugsweise etwa 2mm bis etwa 5mm aufweisen. Selbstverständlich sind auch andere Querschnittsformen und -flächen möglich. Ein solches Drahtgitter 45 oder ein umgeformtes Blech, wie es bei einer Ausgestaltung des Abschalungselementes 21 gemäss Figur 3 verwendet wird, kann durch Aufkleben einer Folie oder eines Gewebes zu einem Abschalungselement 21 vervollständigt werden.


Ansprüche

1. Abschalungselement (21) zur Verwendung bei der Herstellung eines Betonbauwerks, dadurch gekennzeichnet, dass dieses nur ein einziges Formteil (17) umfasst, und dass dieses Formteil (17) ein dünnwandiges, formstabiles Flächengebilde (18) mit einer Innenseite und einer Aussenseite umfasst.
 
2. Abschalungselement (21) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Flächengebilde (18) ein Metallblech ist.
 
3. Abschalungselement (21) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass am Flächengebilde (18) Ausnehmungen (33a) ausgebildet sind.
 
4. Abschalungselement (21) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Flächengebilde (18) ein Gitter aus Metallstäben oder -drähten ist.
 
5. Abschalungselement (21) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine folien- oder netzartige dünne Schicht (36) an der Aussenseite mit dem Flächengebilde (18) verbunden ist.
 
6. Abschalungselement (21) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Flächengebilde (18) ein Kunststoff-Formteil ist.
 
7. Abschalungselement (21) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoff-Formteil Rippen (22) oder Stege zur Verstärkung umfasst.
 
8. Abschalungselement (21) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Formteil (17) Halteelemente für Haltebügel (7) umfasst.
 
9. Abschalungselement (21) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass dieses als Deckenrand-Abschalplatte ausgebildet ist.
 




Zeichnung

















Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente