[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Rollladen, insbesondere zur Montage an einer
Gebäudeöffnung, mit einer Vielzahl von miteinander gekoppelten Lamellen, die vorzugsweise
von einer aufgewickelten Position in eine flächige Position vor einer Gebäudeöffnung
bewegbar sind.
[0002] Aus der
FR 1 519 724 ist ein Rollladen bekannt, der eine Vielzahl von Lamellen aufweist, die an ihrer
Oberkante ein Hakenelement und an ihrer Unterseite einen Gegenhaken aufweisen. Dadurch
können die Lamellen lose aneinander gehängt werden, wobei eine vertikale Bewegbarkeit
der Lamellen untereinander durch die offene Gestaltung des Hakens und des Gegenhakens
erhalten bleibt. Der Haken ist aus einem Steg gebildet, an dem eine Vielzahl von Öffnungen
ausgespart sin. Wenn die Lamellen lose aneinander hängen, sind die Öffnungen im sichtbaren
Bereich und ermöglichen somit einen Lichteinfall. Oberhalb einer Gebäudeöffnung können
die Lamellen auf einer Rolle aufgewickelt werden, wobei sie im Bereich des Hakens
und des Gegenhakens drehbar sind. Beim Abwickeln werden die Lamellen durch ihr Eigengewicht
auseinander gezogen und eine Gebäudeöffnung ist durch den Rollladen zunächst teilweise,
dann vollständig transluzent verschattet.
[0003] Dann werden die Lamellen anfangs im unteren Bereich, bis hin zur Oberkante der Gebäudeöffnung
aufeinander gelegt, bis die Gebäudeöffnung opak verschattet ist.
[0004] Aufgegriffen wurde diese Lösung wieder in der
DE 101 39 583 A1, Fig. 4. Aus Fig. 3 und 4 dieser Schrift ist ein Rollladen bekannt, der eine Vielzahl
von Lamellen aufweist, die mittels Hakenelementen miteinander verbunden sind, welche
die Lamellen durchsetzen. Dadurch können die Lamellen wiederum lose aneinander gehängt
werden, wobei eine vertikale Bewegbarkeit der Lamellen untereinander durch die offene
Gestaltung des Hakens und des Gegenhakens erhalten bleibt. Die Montage ist zudem problematisch.
[0005] Nach einer weiteren Lösung dieser Schrift sind die Lamellen, die als rohrförmige
Elemente ausgebildet sind, von Bohrungen durchsetzt, durch welche ein Drahtseil gezogen
ist. Um die Lamellen relativ zueinander auf Abstand zu halten, ist jeweils zwischen
zwei Lamellen eine Hülse über das Drahtseil gezogen. Hieran ist nachteilig, dass die
Hülsen die Optik der Anordnung nachteilig beeinflussen. Die an sich durch Einsatz
eines Seiles, insbesondere eines Drahtseiles, mögliche filigrane Optik geht derart
verloren.
[0006] Nach einer dritten Variante (Figuren 9 und 10) sind die Lamellen mit einem starren
Draht verbunden, der aber das Aufwickeln behindert.
[0007] Darüber hinaus sind die eingesetzten rohrförmigen Elemente relativ labil und knicken
leicht.
[0008] Die Erfindung hat die Aufgabe, einen Rollladen zu schaffen, bei dem die einzelnen
Lamellen mittels wenigstens eines flexiblen Seils miteinander verbunden und auf dem
Seil in definiertem Abstand zueinander gehalten sind, ohne dass hierdurch die Optik
des Seiles beeinträchtigt wird.
[0009] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch den Gegenstand des Anspruchs 1. Sie schafft
einen Rollladen, insbesondere zur Montage an einer Gebäudeöffnung, mit einer Vielzahl
von miteinander gekoppelten Lamellen, die jeweils wenigstens eine Bohrung aufweisen,
welche von einem flexiblen Seil, insbesondere einem Drahtseil, durchsetzt sind, auf
dem sie relativ zueinander beabstandet gehalten sind, ohne dass auf dem Seil in dem
Bereich zwischen den Lamellen eine Halteeinrichtung angeordnet und sichtbar ist.
[0010] Damit ist der Bereich des Seiles zwischen den Lamellen halteelementfrei. Die Optik
wird damit in diesem Bereich nicht mehr nachteilig von einem Halteelement beeinträchtig
sondern bleibt filigran und ansprechend.
[0011] Vorzugsweise bestehen die Lamellen aus Vollmaterialprofilen, insbesondere aus Leichtmetall,
wobei sie von den Bohrungen durchsetzt und mittels Materialprägung auf dem Seil gehalten
sind.
[0012] Diese Variante der Erfindung kommt ohne separates Halteelement auf dem Seil aus und
ist damit kostengünstig und leicht herstellbar. Sie bietet zudem den geforderten Vorteil
der ansprechenden Optik ohne Halteelement zwischen den Lamellen.
[0013] Alternativ kann ein Halteelement innerhalb der Bohrung auf dem Seil angeordnet sein,
welches dann aber derart auszugestalten ist, dass nach außen nicht vorstehet und mithin
von einem Betrachter nicht sichtbar ist, wenn der den Rollladen von der Seite betrachtet.
[0014] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0015] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezug auf
die Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine Gebäudeöffnung mit mehreren Rolläden;
- Fig. 2
- einen Schnitt durch eine Lamelle eines Rollladens;
- Fig. 3
- einen Schnitt durch die Lamelle aus Fig. 2 im Bereich einer Bohrung durch die Lamelle;
- Fig. 4
- den Schnitt durch die Lamelle aus Fig. 3 mit einem Drahtseil, das die Bohrung durch
die Lamelle durchsetzt;
- Fig. 5, 6
- eine weitere Lamelle mit Bohrung, einmal mit und einmal ohne die Lamelle durchsetzendes
Drahtseil;
- Fig. 7
- eine Darstellung von Lamellen eines Rollladens in verschiedenem Abstand zueinander.
[0016] In Figur 1 ist eine sich über zwei Etagen erstreckende Gebäudeöffnung 1 gezeigt,
die in mehrere Flächenelemente aufgeteilt ist, und durch erfindungsgemäße Rolläden
2 verschattet werden können, wobei die Rolläden 2 eine Vielzahl von Lamellen 3 aufweisen.
Die Rolläden bilden derart weite und enge transluzente Flächen 4, 5 aus.
[0017] Die einzelnen Lamellen 3 sind über wenigstens eines oder mehrere Seile 10 (Fig. 4),
insbesondere Drahtseile, miteinander verbunden. Vorzugsweise können sie durch Zug
an Zugeinrichtungen (hier nicht im Detail dargestellt) aufgerollt werden.
[0018] Die Lamellen 3 weisen vorzugsweise - aber nicht zwingend - einen Querschnitt nach
Art der Fig. 2 auf.
[0019] Fig. 2 zeigt quasi den Zustand der bevorzugten Ausrichtung, wenn die Lamellen 3 zur
Beschattung einer vertikalen Fläche eingesetzt werden. Der Einsatz der Lamellen 3
ist selbstverständlich nicht auf diese Geometrie der Lamellen und die gewählte Ausrichtung
beschränkt. Die dargestellte Geometrie ist aber besonders vorteilhaft.
[0020] Die Lamellen 3 bestehen vorzugsweise aus einem Leichtmetall wie Aluminium und sind
besonders bevorzugt als massive, nicht hohle (Strangpreß-)Profile ausgebildet.
[0021] Dies ist insbesondere möglich, da die einzelnen Lamellen 3 im Querschnitt vorzugsweise
nur eine Erstreckung von wenigen Millimetern (5 bis 10 mm) aufweisen, so dass sie
trotz der Ausbildung als Massivprofile leicht bleiben und dennoch besonders stabil
sind, so dass sie deutliche Vorteile gegenüber Hohlprofilen ähnlich geringen Querschnitts
bilden, die in der Regel relativ leicht knicken.
[0022] Nach Fig. 2 bilden die Lamellen 3 im Querschnitt nahezu eine Art rechtwinkliges Dreieck
aus, wobei das im Schnitt zu betrachtende Dreieck eine Basis 6, eine hier nahezu rechtwinklig
ausgerichtete Seitenfläche 8 - die aber vorzugsweise in sich konkav gebogen ausgebildet
ist - und eine Schrägfläche 7 aufweist. Die Kantenbereiche zwischen den Flächen 6,
7, 8 sind vorzugsweise mit relativ großen Radien versehen und damit abgerundet ausgebildet.
[0023] Wie in Fig. 3 zu erkennen, sind die Lamellen 3 - je nach Anzahl der sie verbindenden
Seile 10 - wenigstens einmal oder mehrfach von Bohrungen 9 durchsetzt, die sich vorzugsweise
zwischen der Basis 6 und der Schrägfläche 7 erstrecken. Da die Seitenfläche 8 zur
Bohrung 9 "nach innen hin" konkav ausgebildet ist, ist der Abstand zwischen der Bohrung
9 und der Seitenfläche 8 im mittleren Bereich der Seitenfläche 8 am kleinsten. Die
konkave Ausgestaltet bietet auch einen optischen Vorteil, da Licht gebrochen wird
und damit die Oberflächen gleichmäßig mit weichem Kontrast erscheinen.
[0024] Diese Ausgestaltung ermöglicht es, die Lamellen 3 auf überraschend einfache Weise
an Seilen, insbesondere Drahtseilen 10 (Fig. 4), welche die Bohrungen 9 durchsetzen
beabstandet zueinander festzulegen, indem einfach vorzugsweise im mittleren Bereich
der Seitenfläche 8 mit konkaver Kontur eine Prägung 11 eingebracht wird, welche Material
aus der Seitenfläche 8 der Lamelle gegen das Seil 10 drückt. Derart ist die Lamelle
3 in einfacher Weise ohne zusätzliches Hilfsmittel auf dem Seil 10 gehalten, ohne
dass die Optik des Seils 10 beeinträchtigt wird. Die Kosten der Herstellung sind zudem
minimal, da keine zusätzlichen Mittel zur Fixierung vorzusehen sind.
[0025] Es empfiehlt sich der Einsatz eines aus mehreren Einzelteilen geschlagenen Stahlseils,
da hier die Prägung aufgrund der hohen Haftreibung besonders sicher hält.
[0026] Eine alternative Ausgestaltung der Erfindung offenbart Fig. 5.
[0027] Danach weist die Bohrung 9 zur Basis 12 hin einen größeren Durchmesser auf als zur
Schrägfläche 7 hin. Dies kann beispielsweise dadurch realisiert werden, dass die Bohrung
9 zur Basis 6 hin gestuft ausgebildet ist, so dass ein unterer Bohrungsbereich 12
ausgebildet wird, der einen sacklochartigen Kragen 17 ausbildet.
[0028] Um die Lamelle 3 auf dem Drahtseil 10 an einem definierten Ort zu halten, wird dieses
mit einem kurzen Haltelement 13, z.B. einer zusammengepressten und auf dem Drahtseil
10 festgelegten Hülse, versehen, die derart ausgestaltet ist, dass sie vollständig
im Bohrungsbereich 12 unterbringbar ist, ohne dass sie nach außen aus der Bohrung
vorsteht. Damit ist die Hülse 13 von außen für den Betrachter im Wesentlichen nicht
sichtbar. Die Hülse 13 kann klemmend auf dem Seil 10 festgelegt sein. Das Haltelement
kann klemmend in der Bohrung festgelegt sein, so dass die Lamellen 3 vertikal in beide
Richtungen gehalten sind.
[0029] Derart wird zwar wiederum ein Halteelement wie eine Hülse 13 dazu benötigt, um die
Lamellen 3 auf dem Drahtseil definiert voneinander zu beabstanden.
[0030] Von außen ist das Halteelement 13 aber für den Bertachter von der Seite aus nicht
sichtbar, so dass die filigrane Optik einer Drahtseilverbindung nicht behindert wird.
Nicht einmal eine Prägung ist sichtbar, so dass der optische Eindruck hier besonders
vorteilhaft ist.
[0031] Fig. 7 veranschaulicht, dass es erfindungsgemäß auch auf einfache Weise möglich ist,
den Abstand der Lamellen 3 innerhalb eines Rollladens 3 verschieden zu wählen. So
kann der Abstand 14 zwischen zwei Lamellen 3 nach Art der Fig. a, b, c verschieden
groß sein, um z.B. den besonderen Anforderungen in einem Raum gerecht zu werden, wo
z.B. in verschiedenen Raumhöhen Licht- bzw. Sonnenstrahlen 15 aus verschiedenen Einfallswinkelbereichen
(Einfallswinkel 16) am direkten Lichteinfall gehindert werden soll.
Bezugszeichen
[0032]
- Gebäudeöffnung
- 1
- Rolläden
- 2
- Lamellen
- 3
- Flächen
- 4, 5
- Basis
- 6
- Schrägfläche
- 7
- Seitenfläche
- 8
- Bohrungen
- 9
- Seil
- 10
- Prägung
- 11
- Bohrungsbereich
- 12
- Haltelement
- 13
- Lamellenabstand
- 14
- Sonnenstrahlen
- 15
- Einfallswinkel
- 16
- Kragen
- 17
1. Rollladen, insbesondere zur Montage an einer Gebäudeöffnung (1), mit einer Vielzahl
von miteinander gekoppelten Lamellen (3), die jeweils wenigstens eine Bohrung (9)
aufweisen, welche von einem flexiblen Seil (10), insbesondere einem Drahtseil (10),
durchsetzt ist, auf dem die Lamellen (3) relativ zueinander beabstandet gehalten sind,
dadurch gekennzeichnet dass, die Lamellen (3) derart auf dem Seil (10) gehalten sind, dass auf dem Seil (10)
in dem Bereich zwischen den Lamellen (3) kein Halteelement (10) sichtbar und angeordnet
ist.
2. Rollladen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (3) aus Vollmaterialprofilen bestehen.
3. Rollladen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (3) mittels einer Prägung im Bereich der Bohrung (9) auf dem Seil (10)
festgelegt sind, mit der Material der Lamelle (3) gegen das Seil (10) gepresst ist.
4. Rollladen nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (3) im Querschnitt eine Dreiecksform ausbilden, wobei das im Schnitt
zu betrachtende Dreieck eine Basis (6), eine hierzu ganz oder nahezu rechtwinklig
ausgerichtete Seitenfläche (8) und eine Schrägfläche (7) aufweist.
5. Rollladen nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenfläche (8) in sich konkav gebogen ausgebildet ist.
6. Rollladen nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Bohrungen (9) zwischen der Basis und der Schrägfläche (7) erstrecken und
dass die Prägung (11) in den Bereich der Seitenfläche (8) eingebracht ist.
7. Rollladen nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Prägung (11) in den Bereich der konkaven Seitenfläche (8) an dem Ort in die Lamelle
(3) eingebracht ist, in welchem der Abstand zwischen der Bohrung (9) und der Seitenfläche
(8) am kleinsten ist.
8. Rollladen nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrung (9) zur Basis (6) hin einen größeren Durchmesser aufweist als zur Schrägfläche
(7) hin.
9. Rollladen nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrung (9) zur Basis hin gestuft ausgebildet ist, so dass ein unterer Bohrungsbereich
(12) besteht, der einen sacklochartigen Kragen (17) ausbildet.
10. Rollladen nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Seil (10) im Bereich wenigstens einer oder vorzugsweise jeder Lamelle (3)
ein Haltelement (13) festgelegt ist, welches vollständig in der Bohrung (9) untergebracht
ist.
11. Rollladen nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (13) im Bohrungsbereich (12) angeordnet ist.
12. Rollladen nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (13) klemmend kraft- und/oder formschlüssig in dem Bohrungsbereich
(12) eingelassen ist.
13. Rollladen nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der Lamellen (3) innerhalb eines Rollladens verschieden ist, so dass
Bereiche verschiedenen Lamellenabstandes gebildet sind.
14. Rollladen nach einem der vorstehenden Ansprüche die Lamellen aus einem Leichtmetall
wie Aluminium bestehen und als Strangpressprofile ausgebildet sind.
15. Rollladen nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Seil aus Einzellitzen gewickelt ist.
16. Rollladen, insbesondere zur Montage an einer Gebäudeöffnung (1), mit einer Vielzahl
von miteinander gekoppelten Lamellen (3), die jeweils wenigstens eine Bohrung (9)
aufweisen, welche von einem Seil (10) durchsetzt sind, auf dem sie relativ zueinander
beabstandet gehalten sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (3) aus Vollmaterialprofilen aus Metall bestehen, welche im Querschnitt
im Wesentlichen eine Dreiecksform aufweisen, wobei eine der Seitenflächen (8) konkav
gebogen ausgebildet ist.