[0001] Die Erfindung betrifft eine Außenleuchte zur Beleuchtung von Geländen, insbesondere
von Straßen, Plätzen usw.
[0002] Die Beleuchtung von Straßen, Plätzen usw. erfolgt im Allgemeinen mit Leuchten, die
in einer Höhe (Lichtpunkthöhe) zwischen 4 Meter und 20 Metern über der zu beleuchtenden
Fläche an Masten, Abspannseilen oder Häuserfassaden angebracht sind.
[0003] Die unterschiedlichen Lichtpunkthöhen ergeben sich aus den unterschiedlichen Anwendungsfällen,
z. B. der Größe der zu beleuchtenden Fläche oder des Abstandes der Leuchten zueinander.
Wesentliches Ziel ist es, dass diese Leuchten möglichst einen großen Bereich gleichmäßig
ausleuchten. Das wird u. a. dadurch erreicht, dass die Höhe der Lichtpunkte nach oben
hin optimiert wird.
[0004] Üblicherweise kommen Natriumdampf-Hochdrucklampen und Quecksilberdampflampen im Bereich
der erforderlichen Leistung von 50 W bis 1000 W zum Einsatz. Diese Leuchtmittel verlangen
auf Grund ihrer Strahlenmodell-Charakteristik einen dreidimensional ausgeformten Reflektor,
der für die Lichtstärkeverteilung optimiert wird.
[0005] Ein Beispiel für derartige Leuchten ist in dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 71 24 696 U1 beschrieben und dargestellt.
[0006] Natriumdampf-Hochdruck- und Quecksilberdampflampen haben jedoch eine relativ begrenzte
Lebensdauer, so dass sie des Öfteren ersetzt werden müssen, wodurch hohe Kosten entstehen.
Auch ist der Energiebedarf der in diesen bekannten Leuchten verwendeten Lampen relativ
hoch.
[0007] Um die Lebensdauer zu verlängern und den Energiebedarf zu senken, wurde eine mit
Hochleistungs-Leuchtdioden (LED's) bestückte Außenleuchte entwickelt, die im deutschen
Gebrauchsmuster
DE 201 14 085 U1 beschrieben und dargestellt ist. Sie unterscheidet sich von den vorgenannten Leuchten
im Wesentlichen lediglich durch den Austausch der energieintensiven und kurzlebigen
Lampen gegen die energiesparenden und in Größenordnungen langlebigeren LED's.
[0008] Eine Weiterentwicklung vorgenannter Außenleuchte auf LED-Basis wird in dem deutschen
Gebrauchsmuster
DE 203 17 444 U1 beschrieben. Bei dieser Leuchte wurde die aus dem Stand der Technik bekannte, das
Reflektorgehäuse in der Lichtabstrahlrichtung verschließende transparente Leuchtenabdeckung
durch einen das von den LED's ausgehende Licht sammelnden und auf die auszuleuchtende
Fläche leitenden Lichtlenkkörper ersetzt. Durch den Lichtlenkkörper werden eine weitere
Erhöhung der Lichtausbeute und eine gleichmäßigere Ausleuchtung erreicht. Der Lichtlenkkörper
ist jedoch ein relativ voluminöses, optisch aufwändiges Gebilde.
[0009] Außerdem bleibt das beschriebene Prinzip der Leuchten an Masten oder Abspannseilen
oder an Häuserfassaden mit einer auffällig hohen Lichtpunkthöhe auch bei einer Substitution
der genannten Leuchtmittel durch LED's bestehen.
[0010] Das vorstehend beschriebene, bisher zur Anwendung gekommene Beleuchtungsprinzip hat
folgende Nachteile:
[0011] Die Energieeffizienz ist durch die genannten großen Lichtpunkthöhen mangelhaft. Die
Beleuchtungsstärke nimmt im Quadrat der Entfernung von der zu beleuchtenden Fläche
immer weiter ab. Der bisherige Trend, immer höhere Lichtpunkthöhen zu wählen, steht
der Forderung nach einer höheren Energieeffizienz konträr entgegen. Durch die großen
Lichtpunkthöhen entsteht ein erheblicher uneffizienter Anteil an der gesamten Strahlleistung
einer Leuchte, der nicht für die eigentliche Sehaufgabe genutzt wird. Es werden z.
B. ungewollt Hausfassaden oder rückwärtige Grundstücke oder andere Flächen mit beleuchtet.
Nach eingehenden messtechnischen Untersuchungen gibt es Anwendungsfälle, bei denen
nur 5 % der eigentlichen Strahlleistung für die eigentliche Sehaufgabe verwendet wird,
d. h., es entsteht ein erheblicher Anteil an ungewollter Lichtimmission.
[0012] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine für die Beleuchtung eines
Geländes, insbesondere von Straßen und Plätzen geeignete Außenleuchte zu schaffen,
bei der die Lichtquelle näher an das zu beleuchtende Gelände herangeführt ist und
das zu beleuchtende Gelände dennoch gleichmäßig ausgeleuchtet wird.
[0013] Die Aufgabe wird durch das kennzeichnende Merkmal des Schutzanspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung bilden die Kennzeichen der Unteransprüche
2 bis 5.
[0014] Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles und unter Bezugnahme
auf die anliegenden Figuren 1 bis 4 näher erläutert werden.
Figur 1 zeigt eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Außenleuchte in einer schematischen
perspektivischen Ansicht;
Figur 2 zeigt in einer schematischen Querschnittsansicht eine in einem Reflektor sowie
unter einer lichtlenkenden Einheit angeordnete Leuchtdiode sowie den Verlauf der von
der LED ausgehenden Lichtstrahlen;
Figur 3 zeigt in einer perspektivischen Ansicht die Anordnung mehrerer LED's in Reihe
am Grunde eines gemeinsamen Reflektors und
Figur 4 zeigt in einer schematischen Draufsicht die Anordnung von erfindungsgemäßen
Außenleuchten an einer Straßenkreuzung, wobei in den Umhausungen der Außenleuchten
jeweils mehrere Reflektoren angeordnet sind und die Lichtaustrittsöffnungen der Umhausung
in verschiedene Richtungen weisen.
[0015] In Figur 1 ist eine als senkrechte Säule ausgebildete erfindungsgemäße Außenleuchte
1 dargestellt. Derartige Säulen können längs von Straßenzügen S, z. B. am Außenrand
des Gehsteiges aufgestellt werden und leiten das gesamte Licht, welches von LED's
3 ausgestrahlt wird, über einen Reflektor 4 und eine lichtlenkende Einheit 6 auf kurzem
Wege auf die zu beleuchtenden Flächen des Gehsteiges und der Straße.
[0016] Die lichtlenkende Einheit 6 besitzt eine zirkulare und/oder lineare Fresnelllinsen-
und/oder Mikroprismenstruktur, und durch deren gezielte optische Gestaltung wird das
Licht ausschließlich auf die zu beleuchtenden Flächen geleitet und eine Abstrahlung
in Richtungen, die kein Licht benötigen, z. B. nach oben verhindert. Die nahe Heranführung
der Leuchte 1 an die zu beleuchtenden Flächen sowie die gezielte Abstrahlung des Lichtes
ausschließlich in Richtungen, in denen das Licht auch tatsächlich erforderlich ist,
erhöhen die Energieeffizienz der erfindungsgemäßen Leuchten im Vergleich zu Leuchten
des Standes der Technik beträchtlich. Obwohl auch bei den Leuchten des Standes der
Technik bereits energiesparende Hochleistungs-LED's zum Einsatz kamen, wurden durch
die zur Ausleuchtung der Flächen für notwendig gehaltenen großen Lichtpunkthöhen die
durch die LED's erzielten Energieeinsparungen zum großen Teil wieder zunichte gemacht,
weil die Beleuchtungsstärke sich im Quadrat der Entfernung der Lichtquelle von der
zu beleuchtenden Fläche verringert.
[0017] Mit den erfindungsgemäßen Leuchten spielt die bei den Leuchten des Standes der Technik
als Minimum angegebene Lichtpunkthöhe von 4 Metern keine Rolle mehr, d. h. die Lichtpunkthöhen
der erfindungsgemäßen Leuchten liegen in der Regel weit unter 4 Metern.
[0018] Die in Figur 1 dargestellte senkrechte Anordnung der erfindungsgemäßen Außenleuchte
ist lediglich ein Beispiel, um das mit solchen Leuchten realisierbare neue Beleuchtungsprinzip
zu erläutern. Die Leuchten können selbstverständlich auch in anderer Weise, z. B.
waagerecht angeordnet werden. Entscheidend für das neue Beleuchtungsprinzip, welches
durch die erfindungsgemäßen Außenleuchten realisiert wird, ist die Anordnung der Leuchten
in größtmöglicher Nähe der zu beleuchtenden Flächen und die Ausrichtung der Lichtabstrahlung
durch die optische Wirkung der zirkularen und/oder linearen Fresnelllinsen- und/oder
Mikroprismenstrukturen.
[0019] In Figur 2 ist ein Querschnitt durch die Außenleuchte nach Figur 1 dargestellt. Der
Querschnitt zeigt eine der Reihe von Hochleistungs-LED's 3, die am Grunde eines gemeinsamen
Reflektors 4 angeordnet sind. Der Reflektor 4 ist innerhalb der Umhausung 5 befestigt.
Der Reflektor 4 dient dazu, die von den LED's erzeugten Lichtstrahlen 2 zu dessen
Lichtaustrittsöffnung hin zu parallelisieren. Wie aus Figur 2 erkennbar ist, wird
die Umhausung 5 an der Vorderseite des Reflektors 4 durch eine aus Glas oder einen
glasartigen Kunststoff bestehende lichtlenkende Einheit 5 dicht abgedeckt.
[0020] Die lichtlenkende Einheit 6 ist bei dieser Ausführungsform eine ebene Platte mit
einer zirkularen und/oder linearen Fresnelllinsen- und/oder Mikroprismenstruktur.
Die Fresnelllinsen- und/oder Mikroprismenstruktur ist dem konkreten Anwendungsfall
der Leuchte in der Weise angepasst, dass die Lichtstrahlen optisch ausschließlich
zu den zu beleuchtenden Flächen, z. B. bis zur Grenze der Ausleuchtung durch die benachbarten
Leuchten gelenkt werden.
[0021] Figur 3 zeigt in einer perspektivischen Darstellung den Reflektor 4 in waagerechter
Lage. Hier ist nochmals deutlich zu erkennen, dass das von den LED's ausgehende Licht
durch den gemeinsamen Reflektor 4 parallelisiert zu der lichtlenkenden Einrichtung
6 geleitet und die Lichtstrahlen 2 von dieser gezielt auf die zu beleuchtenden Flächen
verteilt werden.
[0022] Die lichtlenkende Einrichtung 6 ist in dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel
eine ebene Platte. Sie kann aber ebenso eine gewölbte Platte sein, wenn dementsprechend
die Fresnelllinsen- und/oder Mikroprismenstruktur mit der Wölbung abgestimmt wird.
[0023] Figur 4 zeigt schematisch die Anwendung der erfindungsgemäßen Leuchten an einer Straßenkreuzung
in einer Draufsicht. Die Leuchten 1 sind der in Figur 1 dargestellten Leuchte ähnlich,
d. h. es handelt sich um senkrecht angeordnete säulenartige Leuchten. Im Unterschied
zu der in Figur 1 dargestellten Leuchte nimmt die Umhausung 5 vier Reflektoren 4 auf
und strahlt das Licht nach allen vier Seiten ab, wobei die lichtlenkenden Einrichtungen
so abgestimmt sind, dass das Licht sowohl den Kreuzungsbereich als auch die von der
Kreuzung abgehenden Straßenzüge einschließlich der Gehwege gleichmäßig ausleuchtet.
[0024] Diese an den Straßenecken angeordneten säulenartigen Leuchten können z. B. auch mit
einer Verkehrsampelanlage kombiniert werden.
[0025] Durch die erfindungsgemäßen Außenleuchten lassen sich im Vergleich zu den bekannten
Außenleuchten beträchtliche Energieeinsparungen erzielen.
1. Außenleuchte (1) zur Beleuchtung von Geländen, insbesondere von Straßen, Plätzen usw.
mit mehreren in mindestens einem Reflektor (4) angeordneten, Lichtstrahlen (2) aussendenden
LED's (3), wobei der mindestens eine Reflektor (4) in einer vor Umgebungseinflüssen
schützenden Umhausung (5) angeordnet ist, welche mindestens eine Lichtaustrittsöffnung
aufweist, die jeweils durch eine aus Glas oder einem glasartigen Kunststoff bestehende
lichtlenkende Einheit (6) dicht verschlossen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die lichtlenkende Einheit (6) in Lichtdurchgangsrichtung eine zirkulare und/oder
lineare Fresnelllinsen- und/oder Mikroprismenstruktur aufweist.
2. Außenleuchte (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die LED's (3) in Reihe am Grunde eines gemeinsamen, parallel zur Längsausrichtung
der Umhausung (5) erstreckenden Reflektors (4) angeordnet sind.
3. Außenleuchte (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Reflektor (4) einen die Lichtstrahlen (2) der LED's zur lichtlenkenden Einheit
(6) hin parallelisierenden Querschnitt aufweist.
4. Außenleuchte (1) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die mit der zirkularen und/oder linearen Fresnelllinsen- und/oder Mikroprismenstruktur
versehene lichtlenkende Einheit (6) eine ebene oder gewölbte Platte aus Glas oder
einem glasartigen Kunststoff von im Wesentlichen gleichförmiger Dicke umfasst.
5. Außenleuchte (1) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass in der Umhausung (5) mehrere Reflektoren (4) angeordnet sind, wobei die Lichtaustrittsöffnungen
der Umhausung (5) in verschiedene Richtungen weisen.