[0001] Die Erfindung betrifft eine akustische Wiedergabevorrichtung sowie ein Verfahren
zur Erzeugung von Schall.
[0002] Heutzutage sind Biegewellen-Lautsprecher bekannt, bei denen ein geeigneter Schwingungskörper,
der insbesondere eine Membran ist, durch einen Schwingungsanreger, z.B. eine Schwingspule,
aus seiner Ruhelage gebracht wird. Unter einem Schwingungskörper ist ein flächenförmiger,
selbsttragender, leichter und biegsteifer Körper zu verstehen, der zu Schwingungen
anregbar ist. Dabei breitet sich eine so genannte Biegewelle über die Fläche des Schwingungskörpers
aus und erzeugt dadurch Luftdruckveränderungen, die das menschliche Ohr als Schall
wahrnimmt.
[0003] Bei den herkömmlichen Lautsprechern spielen die Materialeigenschaften des Schwingungskörpers
eine entscheidende Rolle bei der Qualität des Klangs. Das Material des Schwingungskörpers
muss biegesteif und schwingungsfähig sein, um eine Ausbreitung der Biegewellen zu
ermöglichen. Geeignete Materialien, die zu einer Biegewellenschwingung angeregt werden
können, sind z.B. Glas, Holz, Kunststoff und Metall. Ungeeignete Materialien, die
starke Dämpfeigenschaften aufweisen und sich nicht in einer Biegewellenschwingung
anregen lassen, sind hingegen z.B. Textilstoffe.
[0004] Aus der
DE 484 872 ist eine Einrichtung für eine akustische Schaufensterreklame bekannt. Dabei ist eine
als Schwingungsanreger ausgebildete Schwingspule mit einem als Schaufensterscheibe
ausgebildeten Schwingungskörper fest verbunden. Mittels einer Steuereinheit wird die
Schwingspule zu Schwingungen angeregt, die auf die Schaufensterscheibe übertragen
werden. Dabei strahlt die Schaufensterscheibe ein hörbares Klangspektrum ab. Mittels
eines oder mehrerer Schwingungsanreger lässt sich auch ein aus einem anderen Werkstoff
gefertigter Schwingungskörper zum Schwingen und dadurch zum Abstrahlen eines Klangspektrums
bringen. So lassen sich beispielsweise aus Holz oder aus Kunststoff gefertigte plattenförmige
Schwingungskörper zum Schwingen anregen. Eine derartige akustische Wiedergabevorrichtung
wird auch als Flächenlautsprecher bezeichnet. Einer oder mehrere dieser Flächenlautsprecher
lassen sich beispielsweise in die Einrichtung eines Raumes als Wand- oder Deckenverkleidung
integrieren. Auf diese Weise ist eine Platz sparende akustische Wiedergabevorrichtung
realisierbar.
[0005] In der
DE 20 2004 020 473 U1 ist ein Schwingungskörper für einen Flächenlautsprecher beschrieben, der zumindest
einen Teilbereich zum Einkoppeln eines differenzierten akustischen Signals aufweist.
Dies wird insbesondere durch eine Variation der Dicke und/oder des Werkstoffs des
Schwingungskörpers erreicht. Jedem Teilbereich des Schwingungskörpers mit unterschiedlichen
akustischen Eigenschaften werden anschließend eine oder mehrere Schwingspulen als
Schwingungsanreger zugeordnet. Dem Flächenlautsprecher ist weiterhin eine Steuereinheit
zugeordnet, die jede Schwingspule durch ein Teilbandsignal eines in Teilbandsignale
zerlegten Frequenzbandsignals ansteuert. Somit wird jeder Teilbereich des Schwingungskörpers
mit dem Schwingungsspektrum beaufschlagt, für dessen Wiedergabe er optimal ausgebildet
ist. Eine derartige Aufspaltung eines Frequenzbandsignals in mehrere Teilbandsignale
mittels einer Frequenzweiche findet bei Mehrwegelautsprechern seit Jahrzehnten Anwendung.
Der Unterschied zwischen einem konventionellen Mehrwegelautsprecher und dem beschriebenen
Flächenlautsprecher liegt insbesondere darin, dass die Mischung des Klangspektrums
bei einem Mehrwegelautsprecher in der Luft und bei einem Flächenlautsprecher im Schwingungskörper
geschieht.
[0006] In der
US 2005/0244016 A1 ist ein Verfahren zur Erzeugung von Schall nach dem Prinzip eines elektrostatischen
Lautsprechers beschrieben. Der Lautsprecher umfasst eine Platte und eine bewegliche
elektrostatische Membran, welche mittels elektrischer Spannung zum Vibrieren angeregt
wird, um zwei Ultraschall-Signale Frequenz auszugeben, welche in Form von Druckwellen
in der Luft miteinander zusammenwirken und eine neue Druckwelle erzeugen.
[0007] Der Einsatzbereich der herkömmlichen Flächenlautsprecher ist Nachteiligerweise durch
ihre Einbautiefe beschränkt. Mit Hilfe von elektrodynamischen Schwingspulen lassen
sich insbesondere keine ultraflachen Lautsprecher bauen, die bei Hörgeräten oder ultraflachen
Mobiltelefonen Anwendung finden können, dessen Dicke im Bereich von wenigen Millimetern
liegt und insbesondere wenigstens kleiner als 1 mm ist.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine akustische Wiedergabevorrichtung anzugeben,
welche die Ausbildung eines ultraflachen Lautsprechers ermöglicht. Der Erfindung liegt
weiterhin die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Erzeugung von Schall mittels einer
solchen akustischen Wiedergabevorrichtung anzugeben.
[0009] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine akustische Wiedergabevorrichtung,
insbesondere Flächenlautsprecher, umfassend eine Mehrzahl von Schwingungsanregern
und eine Steuereinheit zur Ansteuerung der Schwingungsanreger, die dafür eingerichtet
ist, durch eine koordinierte Bewegung wenigstens der Oberseiten der Schwingungsanreger
diese in ihrer Gesamtheit nach Art eines sich ändernden Schwingungsfeldes ausgelenkt
werden, so dass im Schwingungsfeld eine transversale Biegewelle emuliert wird und
durch das Schwingungsfeld eine Schallschwingung erzwungen wird.
[0010] Die Erfindung basiert auf der Überlegung, dass zum Erzeugen von Schallwellen lediglich
eine Mehrzahl von Schwingungsanregern erforderlich ist, die gemeinsam ein Schwingungsfeld
oder Wellenmuster, das mehrere insbesondere in einem definierten Muster angeordneten
Oberseiten der Schwingungsanreger umfasst, bilden und die durch ihre über die Steuereinheit
kontrollierte Auf- und Abbewegung eine Biegewelle wenigstens im Schwingungsfeld nachahmen.
Hierbei sind die Schwingungsanreger insbesondere sehr nahe aneinander angeordnet,
so dass sie im Wesentlichen eine geschlossene Oberfläche - das Schwingungsfeld - bilden.
Bei der nachgeahmten Biegewelle handelt es sich nicht um eine "natürlich" angeregte
Biegewellenschwingung eines Festkörpers, die durch die Eigenschaften des Festkörpers
zustande kommt, sondern um eine angesteuerte erzwungene Biegewelle im Schwingungsfeld,
die ein Produkt der koordinierte Bewegung der Mehrzahl von Schwingungsanregern ist.
[0011] Die erzwungene Biegewellenschwingung ruft eine Druckschwankung in der die akustische
Wiedergabevorrichtung umgebende Luft hervor und erzeugt dadurch eine Schallwelle,
die vom menschlichen Ohr wahrgenommen werden kann. Man kann dieses Funktionsprinzip
auch als Biegewellen-Emulation bezeichnen. Jeder Schwingungsanreger ist in der Lage,
insbesondere seine Oberseite nach oben oder unten zu bewegen. Die Steuereinheit rechnet
ein akustisch wiederzugebendes Signal in mechanische Impulse für die Schwingungsanreger
um und gibt die Impulse an die Schwingungsanreger weiter. Die Steuereinheit steuert
die Schwingungsanreger einzeln oder in Gruppen an, um die Biegewellenschwingung nachzubilden.
Die Steuereinheit kann außerdem dafür ausgebildet sein, die Schwingungsanreger einzeln
oder gruppenweise zu Schwingungen unterschiedlicher Frequenz anzuregen.
[0012] Ein entscheidender Vorteil dieser Ausgestaltung ist darin zu sehen, dass als Schwingungsanreger
mehrere Bauelemente herangezogen werden können, deren Ausgestaltung in miniaturisierter
Form möglich ist. Als Schwingungsanreger können beispielsweise Piezo-Aktoren, miniaturisierte
elektrodynamische Antriebe (Schwingspulen), deren Einbautiefewenige Millimeter beträgt,
oder sogar Antriebe auf organischer Basis, welche die gesteuerte Kontraktion und Entspannung
einer Muskelfaser imitieren, eingesetzt werden. Weiterhin können die einzelnen Schwingungsanreger
direkt auf einen Chip integriert werden.
[0013] Somit ist es möglich, eine akustische Wiedergabevorrichtung "on-chip" zu realisieren.
[0014] In einer bevorzugten Weiterbildung sind die Schwingungsanreger gemeinsam an einen
Schwingungskörper zur Erzeugung einer Biegewellenschwingung im Schwingungskörper angekoppelt.
Das von den Schwingungsanregern erzeugte Schwingungsfeld wird daher durch die mechanische
Ankopplung zwangsweise auf den Schwingungskörper übertragen. Die Oberseiten der Schwingungsanreger
können hierbei auch punktförmige Ankopplungspunkte mit dem Schwingungskörper darstellen.
Der Schwingungskörper kann eine konventionelle, biegesteife Membran sein, welche die
akustischen Eigenschaften der akustischen Wiedergabevorrichtung begünstigt. Der Schwingungskörper
kann jedoch auch ein Textilgewebe sein, das über den Schwingungsanregern gespannt
ist und zumindest teilweise mit diesen verbunden ist, so dass durch die koordinierte
Schwingbewegung der vielen Schwingungsanreger eine Biegewellenschwingung im Textilgewebe
simuliert wird. So lässt sich die akustische Wiedergabevorrichtung beispielsweise
auf oder in einem Kleidungsstück anbringen. Auf diese Weise kann die akustische Wiedergabevorrichtung,
z.B. ein MP3-Abspielgerät, direkt in das Kleidungsstück, beispielsweise eine Jacke,
integriert werden. Aufgrund der vergleichsweise starken Dämpfungseigenschaften des
Textilgewebes bietet sich eine Anordnung der akustischen Wiedergabevorrichtung im
Kragenbereich der Jacke an, um eine akustische Wiedergabe mit hinreichender Lautstärke
zu erreichen. Bei geeignet gewählten Materialeigenschaften des Schwingungskörpers
kann dieser zudem als Wasser- und/oder Staubschutz für die akustische Wiedergabevorrichtung
dienen. Ein weiterer Vorteil dieser Ausgestaltung ist darin zu sehen, dass dank des
Schwingungskörpers keine besonders dichte, also einander unmittelbar benachbarte Anordnung
der Schwingungsanreger notwendig ist. Viel mehr ist es ausreichend, dass durch eine
Anzahl voneinander beabstandete Schwingungsanreger an mehreren Stellen punktuell zum
Schwingen angeregt werden. Dies stellt also eine kostengünstige Ausgestaltung dar,
bei der weniger Schwingungsanreger zur Ausbildung der akustischen Wiedergabevorrichtung
als im Falle ohne Schwingungskörper erforderlich sind.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die Schwingungsanreger nach Art einer
Matrix angeordnet. Die Schwingungsanreger weisen jeweils beispielsweise eine rechteckige
und insbesondere eine quadratförmige Oberseite auf, die ein Element des Schwingungsfeldes
bildet. Dank der gleichmäßigen Anordnung der Schwingungsanreger ist hierbei die Simulation
und die Ansteuerung der Ausbreitung einer Biegewelle einfach durchzuführen. Zudem
ermöglicht ein matrixartiges Schwingungsfeld eine dichte Anordnung der einzelnen Schwingungsanreger,
die für die Nachahmung der Biegewellenschwingung im Falle ohne einen Schwingungskörper
besonders vorteilhaft ist.
[0016] Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die Schwingungsanreger kreis- und/oder
ellipsenförmig und/oder abgerundet ausgebildet und insbesondere konzentrisch ineinander
liegend angeordnet. Die Schwingungsanreger bilden also ein Muster, das insbesondere
aus mehreren konzentrischen Kreisen besteht, die je nach Anwendungsfall sehr nahe
aneinander oder entfernt voneinander angeordnet sind. Bei dieser Ausführungsform lässt
sich durch eine geringe Anzahl von Schwingungsanregern eine besonders große Fläche
zu einer Biegewellenschwingung anregen. Durch die kreisförmige Anordnung der Schwingungsanreger
lassen sich hierbei konzentrische Biegewellen simulieren, die etwa die gleichmäßigen,
konzentrischen Wellen an der Oberfläche des Wassers darstellen, wenn ein Stein ins
Wasser geworfen wird.
[0017] Um eine Ausbreitung einer Biegewelle auf einfache Weise simulieren zu können, ist
die Steuereinheit dafür ausgebildet, benachbarte Schwingungsanreger in entgegengesetzten
Richtungen, also mit einem Phasenversatz von 180° zu bewegen. Beispielsweise werden
zwei benachbarte Schwingungsanreger jeweils mit einem sinusförmigen Signal mit der
gleichen Frequenz angesteuert, wobei beide Sinus-Signale um eine Halbperiode π zueinander
versetzt sind. Anstelle der einzelnen Schwingungsanreger können auch benachbarte Gruppen
von Schwingungsanregern Bewegungen in entgegengesetzten Richtungen ausführen. Durch
die gleichzeitige Bewegung nach oben und unten von benachbarten Schwingungsanregern
in entgegengesetzten Richtungen, die dann jeweils von einem Richtungswechsel gefolgt
ist, lassen sich annährend mehrere dynamische erzwungene Biegewellen im Schwingungsfeld
bzw. im Schwingungskörper über die Zeit nachahmen.
[0018] Vorzugsweise sind die Schwingungsanreger Piezo-Aktoren. Jeder Piezo-Aktor umfasst
mindestens eine piezoelektrische Keramik oder einen piezoelektrischen Kristall, der
beim Anlegen einer elektrischen Spannung in sehr kurzen Zeitabständen sein Volumen
verändert. Durch mehrmaliges Wiederholen dieses Vorgangs werden die Piezo-Aktoren
zum Schwingen gebracht. Wenn die Schwingungsanreger mit einem Schwingungskörper verbunden
sind, wird dieser somit ebenfalls in Schwingungen versetzt. Da sämtliche Piezo-Aktoren
gleichzeitig angesteuert werden, überlagern sich die auf den Schwingungskörper übertragenen
Schwingungen. Diese Schwingungen werden als Klangspektrum vom Schwingungskörper abgestrahlt.
Über die Eigenschaften der einzelnen Piezo-Aktoren, insbesondere über deren Größe
und deren Werkstoff, lässt sich der wiederzugebende Frequenzbereich vorgeben. Dank
der Piezo-Aktoren lässt sich die akustische Wiedergabevorrichtung mit sehr geringen
Abmessungen realisieren. Zudem sind Piezo-Aktoren einfach und kostengünstig herstellbar.
[0019] Alternativ oder in Kombination mit den Piezo-Aktoren umfassen die Schwingungsanreger
bevorzugt zweiarmige Hebelanordnungen, an deren Enden eine Oberseite ausgebildet und/oder
angekoppelt ist. Der Dreh- und Unterstützungspunkt einer solchen Hebelanrodung ist
hierbei insbesondere mittig positioniert, d.h. die Hebelanordnung weist zwei vorzugsweise
gleich lange Hebelelemente auf. Zumindest die Distalenden beider Hebelelemente sind
zur Aufnahme zweier das Schwingungsfeld bildenden Oberseiten vorgesehen, die beim
Schwenken der Hebelanordnung um ihren Drehpunkt in gegenläufigen Richtungen nach oben
bzw. nach unten verfahren werden. Eine Hebelanordnung weist also wenigstens zwei solche
Oberseiten auf, deren Bewegung koordiniert ist. Die Oberseiten bilden das Schwingungsfeld
oder sind Ankopplungs- bzw. Angriffspunkte an einem Schwingungskörper, dessen Bewegung
durch die Bewegung der Oberseiten koordiniert ist. Somit kann die Anzahl der Schwingungsanreger,
die von der Steuereinheit angesteuert werden, deutlich reduziert werden.
[0020] Eine besonders preiswerte akustische Wiedergabevorrichtung, die zudem einfach zum
Ansteuern ist, liegt vor, wenn die Schwingungsanreger ein digitales Verhalten aufweisen.
Dabei sind die Schwingungsanreger bevorzugt dafür ausgebildet, zwei definierte Stellungen
anzunehmen. Die Schwingungsanreger kennen dann nur im Wesentlichen zwei Zustände,
nämlich den Ruhezustand und der Arbeitszustand als aus und an, wodurch eine angenähert
optimale Biegewelle erzeugt wird. Um einen möglichen hohen Klirrfaktor als negative
Folge des digitalen Verhaltens der Schwingungsanreger zu vermeiden, ist in diesem
Fall insbesondere der Einsatz eines Schwingkörpers vorgesehen, der den Klirrfaktor
dämpft.
[0021] Alternativ ist die Steuereinheit dafür ausgebildet, eine Auslenkung des Schwingungsanregers
einzustellen. Hierbei kann jeder Schwingungsanreger mehrere Hubstufen zwischen den
beiden definierten Stellungen aufweisen oder er kann auch vollständig analog funktionieren.
Bei dieser kontinuierlichen Auslenkung lässt sich ein akustisches Signal erzeugen,
das durch eine sehr hohe Qualität gekennzeichnet ist.
[0022] Vorteilhafterweise sind die Schwingungsanreger in Abhängigkeit von den zu erzeugenden
Frequenzen der Schallschwingung in unterschiedliche Gruppen unterteilt. Jede dieser
Gruppen ist insbesondere dafür vorgesehen, ein akustisches Signal in einem begrenzten
Frequenzbereich wiederzugeben. Somit sind die Schwingungsanreger für die unterschiedlichen
Frequenzbereiche unterschiedlich aufgebaut und dimensioniert, um die Wiedergabe des
Signals der entsprechenden Frequenz zu begünstigen.
[0023] Zweckdienlicherweise weisen die Schwingungsanreger unterschiedliche Größen auf. Da
ein tiefer Ton, d.h. eine Schallwelle mit einer niedrigen Frequenz vom menschlichen
Ohr schwächer wahrgenommen wird als ein hoher Ton, müssen tiefe Töne in der Regel
mit einer höheren Lautstärke erzeugt werden. Somit sind die Schwingungsanreger, die
für die Wiedergabe von tiefen Tönen vorgesehen sind, beispielsweise größer ausgebildet
als die Schwingungsanreger für die hohen Töne, damit sie mit einer höheren Amplitude
als die Schwingungsanreger für die hohen Töne schwingen können.
Weiterhin von Vorteil ist, dass eine Trägerplatte vorgesehen ist, auf die sich zumindest
ein Teil der Schwingungsanreger stützt. Eine Trägerplatte ist insbesondere zum Abstützen
der größeren bzw. schwereren Schwingungsanreger für tiefe Frequenzen vorgesehen. Die
Trägerplatte ist beispielsweise eine Leiterplatte, über die bevorzugt zugleich auch
die Ansteuerung der Schwingungsanreger vorgenommen wird. Bei den Schwingungsanregern
für hohe Frequenzen kann beispielsweise aus Platz und Gewicht sparenden Gründen auf
eine Trägerplatte verzichtet werden, wobei die Schwingungsanreger innerhalb einer
Gruppe untereinander verbunden sind und ihr Eigengewicht genutzt wird, um sie zum
Schwingen anzuregen.
[0024] Die zweit genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur Erzeugung
von Schall nach Anspruch 13, bei dem insbesondere eine Mehrzahl von Schwingungsanregern
von einer Steuereinheit derart angesteuert wird, dass durch eine koordinierte Bewegung
der Schwingungsanreger diese in ihrer Gesamtheit nach Art eines sich ändernden Schwingungsfeldes
ausgelenkt werde, wobei im Schwingungsfeld , eine transversale Biegewelle emuliert
wird und durch das Schwingungsfeld eine Schallschwingung erzwungen wird.
[0025] Die bereits angegebenen Vorteile und bevorzugten Ausgestaltungen sind sinngemäß auf
dieses Verfahren zu übertragen.
[0026] Die weitere Erläuterung der Erfindung erfolgt anhand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele. Hierin zeigen:
- FIG 1
- eine Draufsicht auf eine akustische Wiedergabevorrichtung mit mehreren Schwingungsanregern,
die nach Art einer Matrix angeordnet sind,
- FIG 2
- eine Draufsicht auf eine akustische Wiedergabevorrichtung mit mehreren Schwingungsanregern,
die konzentrische Kreise bilden,
- FIG 3
- einen Längsschnitt durch eine akustische Wiedergabevorrichtung mit Schwingungsanregern,
die ein analoges Verhalten aufweisen,
- FIG 4
- einen Längsschnitt durch eine akustische Wiedergabevorrichtung mit Schwingungsanregern,
die ein digitales Verhalten aufweisen, und
- FIG 5
- eine Seitenansicht auf eine Anordnung von Schwingungsanregern, die zweiarmige Hebel
umfassen.
[0027] In den Figuren sind gleich wirkende Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0028] In FIG 1 ist eine akustische Wiedergabevorrichtung 2 (Lautsprecher) dargestellt,
weiterhin auch Schallgeber genannt, die im Wesentlichen eine Mehrzahl von in einer
zweidimensionalen Matrix angeordneten Schwingungsanregern 4 sowie eine Steuereinheit
6, die über Steuerleitungen 8 die Schwingungsanreger 4 ansteuert, umfasst. Die exemplarische
matrixartige Anordnung gemäß FIG 1 umfasst 5 x 5 gleich große Schwingungsanreger 4.
Jeder der Schwingungsanreger 4 weist eine in diesem Ausführungsbeispiel quadratförmige
Oberseite 10 auf. Die Oberseiten 10 der Schwingungsanreger 4 sind sehr eng aneinander
angeordnet, so dass sie im Ruhezustand der Schwingungsanreger 4 ein in sich geschlossenes
Schwingungsfeld 12 bilden.
[0029] Die Schwingungsanreger 4 werden von der Steuereinheit 6 derart angesteuert, dass
durch die alternierende Auf- und Abbewegung benachbarter Schwingungsanreger 4 oder
benachbarter Gruppen von Schwingungsanregern 4 eine erzwungene transversale Biegewelle
im Schwingungsfeld 12 emuliert wird. Die schwingenden Schwingungsanreger 4 erzeugen
eine Druckdifferenz in der Luft, so dass ihre Schwingung an die Luftmoleküle über
dem Schwingungsfeld 12 übertragen wird. Somit wird vom Schwingungsfeld 12 eine Schallwelle
in die Luft abgestrahlt. Die Steuereinheit 6 rechnet also ein wiederzugebendes Audiosignal
so auf die Schwingungsanreger 4 um, dass die Gesamtheit ihrer Bewegung in der Luft
den entsprechenden Schall darstellt, der dann vom menschlichen Ohr als entsprechendes
Schallereignis wahrgenommen wird. Durch die dichte Anordnung der Schwingungsanreger
4 lässt sich eine optimale Anregung der Luftmoleküle erreichen, so dass eine gute
Wiedergabe des wiederzugebenden Klangspektrums erreicht wird.
[0030] Die akustische Wiedergabevorrichtung 2 umfasst weiterhin eine hier nicht angezeigte
Energiequelle, welche die zum Anregen der Schwingungsanreger 4 erforderliche elektrische
Energie zur Verfügung stellt. Aus Gründen der Miniaturisierung des Schallgebers 2
ist diese Energiequelle insbesondere eine Flachbatterie oder eine Solarzelle.
[0031] Das gesamte Schwingungsfeld 12 kann außerdem mit einem in FIG 1 hier nicht näher
gezeigten Schwingungskörper 14 (s. FIG 3) überzogen sein. Der Schwingungskörper 14
kann z.B. eine Schutzfolie sein, die wasser- oder staubdicht das Schwingungsfeld 12
abschließt und andererseits die akustischen Eigenschaften des Schallgebers 2 begünstigt.
Der Schwingungskörper 14 ist beispielsweise aus einem biegesteifen Material ausgebildet,
um von den Schwingungsanregern 4 zu Biegewellenschwingungen angeregt zu werden. Alternativ
ist der Schwingungskörper 14 beispielsweise ein Textilgewebe, das zumindest mit einigen
der Oberseiten 10 verbunden ist, so dass bei der wellenartigen Bewegung des Schwingungsfeldes
12 das Textilgewebe ebenfalls eine wellenartige Form annimmt und zum Schwingen gebracht
wird.
[0032] Bei dem in FIG 1 dargestellten Schallgeber 2 weisen alle Schwingungsanreger 4 gleich
groß ausgebildeten Oberseiten 10 sowie die gleiche Einbautiefe auf. Die Schwingungsanreger
4 können alternativ eine unterschiedliche Größe aufweisen, d.h. die Oberflächen 10
sind unterschiedlich groß dimensioniert oder die Einbautiefe der unterschiedlichen
Schwingungsanreger 4 variiert. Bei unterschiedlich groß ausgebildeten Schwingungsanregern
4 ist es von Vorteil, dass Schwingungsanreger 4 mit der gleichen Größe gruppiert sind
und zur Wiedergabe eines akustischen Signals in einem begrenzten Frequenzbereich vorgesehen
sind. Hierbei ist insbesondere zu berücksichtigen, dass das menschliche Ohr für niedrige
Frequenzen vergleichsweise unempfindlich ist. Um niedrige Frequenzen hinreichend laut
wahrnehmen zu können, müssen sie im Klangspektrum daher mit einer hinreichend hohen
Amplitude wiedergegeben werden. Dies bedeutet, dass die Schwingungsanreger 4, die
für die niedrigen Frequenzen vorgesehen sind, mit einer höheren Amplitude schwingen
müssen als die Schwingungsanreger 4 für die hohen Frequenzen, was über die Dimensionierung
der Schwingungsanreger 4 erreicht werden kann. Somit ist es vorteilhaft die Schwingungsanreger
4 für niedrige Frequenzen bzw. tiefe Töne mit einer größeren Oberseite 10 und/oder
länger auszubilden als die Schwingungsanreger 4 für höhere Frequenzen bzw. höhere
Töne.
[0033] Darüber hinaus kann der Schallgeber 2 außerdem eine hier nicht gezeigte Trägerplatte
umfassen, auf der die Schwingungsanreger 4 angeordnet sind. Insbesondere die großen
Schwingungsanreger 4 für die tiefen Töne brauchen eine solche Trägerplatte, um sich
beim Schwingen abzustützen. Bei den kleineren Schwingungsanregern 4 für die hohen
Töne kann zum Schwingen ihr Eigengewicht benutzt werden, ohne dass sie sich gegen
eine Trägerplatte abstützten müssen.
[0034] Als Schwingungsanreger 4 können beispielsweise Piezo-Aktoren, elektrodynamische Antriebe
oder sogar organische Antriebe eingesetzt werden. In diesem Ausführungsbeispiel sind
die Schwingungsanreger 4 aus Piezo-Aktoren gebildet, die leicht und günstig herzustellen
sind. Die Piezo-Aktoren weisen eine Höhe auf, die geringer ist als 1 mm, wodurch ein
ultraflacher Schallgeber 2 realisiert ist. Zudem kann die beschriebene akustische
Wiedergabevorrichtung 2 direkt auf einem Chip angebracht sein, wobei beispielsweise
der Chip selbst als Schwingungskörper benutzt wird. Der Schallgeber 2 ist somit insbesondere
für den Einsatz in Scheckkarten und/oder auf dem Chip von ultraflachen Mobiltelefonen
geeignet. Im Falle einer Scheckkarte mit einem integrierten Schallgeber 2 lässt sich
z.B. an einen Benutzer vor oder während eines Abhebevorgangs von einem Bankkonto akustische
Information übermitteln. Dies kann beispielsweise der gesprochene Hinweis sein, dass
bei einem Abhebevorgang dreimal hintereinander eine falsche PIN eingegeben wurde und
die Scheckkarte momentan für weitere Abhebungsversuche nicht einsatzfähig ist. Ebenso
kann der Geldbetrag einer Geldkarte über Sprachausgabe dem Benutzer mitgeteilt werden.
[0035] Der Schallgeber 2 kann außerdem als ein medizinisches Hörgerät ausgebildet sein.
Das Hörgerät kann unter der Haut implantiert sein, wobei die Schwingungsanreger 4
insbesondere direkt auf einem Schädelknochen positioniert sind, um diesen in Schwingungen
zu versetzen.
[0036] Ein weiteres mögliches Einsatzgebiet des Schallgebers 2 ist im Handel zur Ausgabe
von produktrelevanten Informationen. Der Schallgeber 2 kann dabei in Form einer Klebefolie
auf eine Verpackung angebracht werden oder beim Herstellen der Verpackung in diese
direkt integriert werden. Beispielsweise können auf einer Verpackung auch ein oder
mehrere solcher Schallgeber 2 vorgesehen sein, die beim Betätigen insbesondere Informationen
über das Produkt auf unterschiedlichen Sprachen ausgeben können. Beim Aktivieren eines
der Schallgeber 2 wird einem Kunden z.B. der Preis des Produkts, seine Anwendung oder
seine Zusammensetzung akustisch mitgeteilt.
[0037] Darüber hinaus kann der Schallgeber 2 in Kleidungsstücken integriert sein, da er
insbesondere in der Lage ist, ein Textilgewebe zu einer Biegewellenschwingung anzuregen.
Die Schwingungen der Schwingungsanreger 4 und des mit ihm verbundenen Textilgewebes
reichen hierbei aus, um ein hörbares Klangspektrum zu generieren. Dabei wird lediglich
der direkt an die Schwingungsgeber 4 angrenzende Bereich des Textilgewebes zu Schwingungen
angeregt. Ein derartiger Schallgeber 2 lässt sich beispielsweise in einem Kragen eines
als Jacke ausgeführten Kleidungsstückes integrieren. Auf diese Weise ist vorteilhafterweise
eine nahe Positionierung an den Ohren des Trägers der Jacke gewährleistet.
[0038] In FIG 2 ist eine alternative Ausführung der Schwingungsanreger 4 eines weiteren
Schallgebers 2 dargestellt. Ein mittlerer Schwingungsanreger 4a ist kreisförmig ausgebildet
und von mehreren ringförmigen Schwingungsanregern 4b umschlossen, die zueinander konzentrisch
angeordnet sind. Beim Anregen dieser Schwingungsanreger 4a, 4b lassen sich kreisförmige
Biegewellen simulieren, die sich vom Zentrum des Schwingungsfeldes 12 gleichmäßig
in Richtung zum äußeren Rand des Schwingungsfeldes 12 ausbreiten. Solche insbesondere
kreis- und/oder ringförmigen und/oder elliptischen und/oder abgerundeten Schwingungsanreger
4a, 4b können beispielsweise mittels gestanzter Piezo-Folie erreicht werden. Die Steuereinheit
6 kann auch hier die Schwingungsanreger 4a, 4b einzeln oder wahlweise in Gruppen ansteuern.
[0039] In FIG 3 ist die Funktionsweise eines Schallgebers 2 gezeigt, dessen Schwingungsanreger
4 ein analoges Verhalten aufweisen, so dass ihre Auslenkung von einer Ruhelage eingestellt
werden kann. Jeder der Schwingungsanreger 4, der beispielsweise ein aus einem Piezokristall
gebildeten Piezo-Aktor ist, kann angesteuert von der Steuereinheit 6 eine beliebige
Position zwischen einer Hochstellung 16a und einer Tiefstellung 16b annehmen. Ein
an die Schwingungsanreger 4 angekoppelter Schwingungskörper 14 erfährt somit eine
erzwungene Bewegung, durch die er eine Biegewellenschwingung ausführt. Der Schwingungskörper
14 ist der Übersichtlichkeit halber ein Stück über den Schwingungsanregern 4 gezeichnet,
in Wirklichkeit ist er jedoch zumindest teilweise an den Schwingungsanregern 4 befestigt.
[0040] In dem Ausführungsbeispiel gemäß FIG 3 schwingen alle angezeigten Schwingungsanreger
4 mit der gleichen Frequenz, die aktuell wiedergegeben werden soll. Einzeln oder gruppenweise
können die Schwingungsanreger 4 derart von der Steuereinheit 6 angesteuert sein, dass
sie auch mit unterschiedlichen Frequenzen schwingen. Insbesondere sind die Schwingungsanreger
4 in Gruppen unterteilt, die jeweils für die akustische Wiederhabe eines begrenzten
Frequenzbereichs vorgesehen sind. Bei der Festlegung der Frequenzbereiche kann die
Resonanzfrequenz der Piezokristalle berücksichtigt und gezielt genutzt wird, um die
Schwingungsamplituden der Schwingungsanreger 4 zu vergrößern. Möglich ist also, dass
für die unterschiedlichen Frequenzbereiche unterschiedlich große Schwingungsanreger
4 vorgesehen sind, deren Resonanzfrequenz derart gewählt ist, dass sie insbesondere
im wiederzugebenden Frequenzbereich liegt.
[0041] Eine weitere Arbeitsweise der Schwingungsanreger 4 eines Schallgebers 2, die ein
digitales Verhalten aufweisen, ist aus FIG 4 zu entnehmen. Die Schwingungsanreger
4 sind in diesem Ausführungsbeispiel Piezo-Stacks, d.h. sie bestehen aus mehreren
aufeinander gestapelten Einzel-Piezo-Kristallen. Bei Anlegen einer Spannung dehnen
sich die Kristalle aufgrund des Piezo-Effekts aus. Einander benachbarte Piezo-Stacks
sind jeweils um 180° zueinander gedreht montiert. Somit schieben alle zwei benachbarte
Piezo-Stacks in entgegengesetzten Richtungen, der eine nach unten und der andere nach
oben.
[0042] Untereinander können die Schwingungsanreger 4 gemäß FIG 4 beispielsweise mit einer
hier nicht gezeigten elastischen Folie verbunden sein, die eine Luftdurchströmung
der Zwischenräume verhindert und zudem die akustischen Eigenschaften und somit den
Wirkungsgrad des Schallgebers 2 verbessert.
[0043] Der Schallgeber 2 zeichnet sich durch seine sehr kleine Einbautiefe aus, die insbesondere
weniger als 1 mm betragen kann, so dass er als ein miniaturisierter ultraflacher Schallgeber
ausgebildet werden kann. Das Prinzip der erzwungenen Biegewellenschwingung kann auch
zur Erzeugung von sehr lauten Tönen eingesetzt werden. Verwendet man beispielsweise
Piezo-Stacks mit einer Ansteuerungsspannung von 50 Volt oder mehr, so ist es möglich,
einen Schalldruck von mehr als 120 dB zu erzeugen und somit zur Beschallung beispielsweise
von großen Arenen oder Sportstätten einzusetzen.
[0044] Neben einer Ausbildung der Schwingungsanreger 4 in Form von in einer Matrix angeordneten
Piezo-Aktoren, wie in FIG 1 gezeigt, oder in Form von ringförmigen Piezofolien, wie
aus FIG 2 ersichtlich, ist es auch möglich, die Schwingungsanreger 4 als wenigstens
zweiarmige Hebelanordnungen 18 oder Hebel auszugestalten, wie aus FIG 5 ersichtlich
ist, die ebenfalls vorteilhafterweise in einem Muster angeordnet sind. Der Drehpunkt
D einer solchen Hebelanordnung 18 ist in diesem Ausführungsbeispiel mittig positioniert,
so dass beide Hebelelemente 20 der Hebelanordnung 18 gleich lang sind. An den beiden
Distalenden der Hebelanordnung 18 sind zwei Hebelarme 22 mit je einer Oberseite 10,
die ein Teil des Schwingungsfelds 12 ist, angeordnet. Es können auch beispielsweise
mehr als zwei solcher die Oberseiten 10 tragenden Hebelarme 22 entlang der Hebelelemente
20 parallel zueinander angeordnet sein, so dass ein Hebelement 18 durch mehrere Oberseiten
10 gekennzeichnet ist. Beim Schwenken der Hebelanordnung 18 gemäß FIG 5 um den Drehpunkt
D führt die eine Oberseite 10 eine Aufbewegung und die andere Oberseite 10 eine Abbewegung
aus, so dass die Hebelanordnung 18 die Kippbewegung an einen Schwingungskörper 14,
beispielsweise eine biegsame Folie, weitergibt und somit die Oberfläche des Schwingungskörpers
14 zu einer erzwungenen Biegewellenschwingung anregt. Eine Hebelanordnung 18 kann
somit zwei Schwingungsanreger 4 gemäß FIG 1 ersetzen, wobei beim Kippen der Hebelanordnung
18 sich die Oberseiten 10 paarweise immer in entgegengesetzten Richtungen bewegen.
Eine Schwingungsamplitude A des Schwingungsfeldes 12, d.h. ein Abstand A zwischen
zwei solchen benachbarten Oberseiten 10 ist hierbei insbesondere über die Länge der
Hebelelemente 20 in Kombination mit einem Schwenkwinkel α der Hebelanordnung 18 einstellbar.
1. Akustische Wiedergabevorrichtung (2), insbesondere flächenhaft ausgebildeter Schallgeber,
umfassend eine Mehrzahl von Schwingungsanregern (4) und eine Steuereinheit (6) zur
Ansteuerung der Schwingungsanreger (4), die dafür eingerichtet ist, dass durch eine
koordinierte Bewegung wenigstens der Oberseiten (10) der Schwingungsanreger (4) diese
in ihrer Gesamtheit nach Art eines sich ändernden Schwingungsfeldes (12) ausgelenkt
werden, so dass im Schwingungsfeld (12) eine transversale Biegewelle emuliert und
durch das Schwingungsfeld (12) eine Schallschwingung erzwungen wird.
2. Akustische Wiedergabevorrichtung (2) nach Anspruch 1, wobei die Schwingungsanreger
(4) an einem Schwingungskörper (14) zur Erzeugung einer Biegewellenschwingung im Schwingungskörper
(14) angekoppelt sind.
3. Akustische Wiedergabevorrichtung (2) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Schwingungsanreger
(4) nach Art einer Matrix angeordnet sind.
4. Akustische Wiedergabevorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Schwingungsanreger (4) kreis- und/oder ellipsenförmig und/oder abgerundet ausgebildet
sind und insbesondere konzentrisch ineinander liegen.
5. Akustische Wiedergabevorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Steuereinheit (6) dafür ausgebildet ist, benachbarte Schwingungsanreger (4) in
entgegen gesetzten Richtungen zu bewegen.
6. Akustische Wiedergabevorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Schwingungsanreger (4) Piezo-Aktoren sind.
7. Akustische Wiedergabevorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Schwingungsanreger (4) eine zweiarmige Hebelanordnung (18) aufweisen, an deren
Enden jeweils eine Oberseite (10) des Schwingungsanregers (4) vorgesehen ist.
8. Akustische Wiedergabevorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Schwingungsanreger (4) dafür ausgebildet sind, lediglich zwei definierten Stellungen
(16a, 16b) anzunehmen.
9. Akustische Wiedergabevorrichtung (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Steuereinheit
(6) dafür ausgebildet ist, eine Auslenkung der Schwingungsanreger (4) einzustellen.
10. Akustische Wiedergabevorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Schwingungsanreger (4) in unterschiedliche Gruppen unterteilt sind, wobei die
einzelnen Gruppen für unterschiedliche Frequenzen der zu erzeugenden Schallschwingung
vorgesehen sind.
11. Akustische Wiedergabevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die
Schwingungsanreger (4) unterschiedliche Größen aufweisen.
12. Akustische Wiedergabevorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
eine Trägerplatte vorgesehen ist, auf die sich zumindest ein Teil der Schwingungsanreger
(4) stützt.
13. Verfahren zur Erzeugung von Schall, bei dem eine Mehrzahl von Schwingungsanregern
(4) von einer Steuereinheit (6) derart angesteuert wird, dass durch eine koordinierte
Bewegung der Schwingungsanreger (4) diese in ihrer Gesamtheit nach Art eines sich
ändernden Schwingungsfeldes (12) ausgelenkt werde, wobei im Schwingungsfeld, (12)
eine transversale Biegewelle emuliert wird und durch das Schwingungsfeld (12) eine
Schallschwingung erzwungen wird.