[0001] Die Erfindung betrifft eine wärmepumpe gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Eine Wärmepumpe der eingangs genannten Art ist allgemein bekannt. Diese umfasst einen
Kä.ltemittelkreislauf mit einem Verdichter, einem Kondensator, einem Expansionsventil,
einem Verdampfer, einem in Kreislaufströmungsrichtung gesehen zwischen dem Verdampfer
und dem Verdichter angeordneten Drucksensor, einem in Kreislaufströmungsrichtung;
gesehen zwischen dem Verdampfer und dem Verdichter angeordneten Temperatursensor und
einer softwarebasierten Regeleinheit, die mit dem Druck- und dem Temperatursensor
verbunden ist.
[0003] Die Regelung der Wärmepumpe erfolgt über die Regeleinheit, der die Messwerte vom
genannten Druck- und Temperatursensor zugeführt werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verkaufsfertige Wärmepumpe der eingangs
genannten Art dahingehend weiter zu bilden, dass bei dieser bei laufendem Betrieb
ohne externen Messapparateaufbau mindestens eine wirkungsgradbilanzierung durchführbar
und entsprechend anzeigbar ist.
[0005] Diese Aufgabe ist mit einer Wärmepumpe der eingangs genannten Art durch die im Kennzeichen
des Patentanspruchs 1 aufgeführten Merkmale gelöst.
[0006] Nach der Erfindung ist also vorgesehen, dass zur Wirkungsgradbilanzierung des Kältemittelkreislaufs
mit Hilfe der Regeleinheit, die einen Stoffdatenspeicher (im weiteren Sinne eine Stoffdatenbank)
für mindestens ein Kältemittel umfasst, in Kreislaufströmungsrichtung gesehen am Kältemittelkreislauf
vor dem Kondensator ein mit der Regeleinheit verbundener Temperatursensor und in Kreislaufströmungsrichtung
gesehen am Kältemittelkreislauf zwischen dem Verdichter und dem Expansionsventil ein
mit der Regeleinheit verbundener Drucksensor angeordnet ist.
[0007] Mit anderen worten ausgedrückt, wird es mit Hilfe weiterer am Kältemittelkreislauf
angeordneter Sensoren für Temperatur und Druck sowie einem Stoffdatenspeicher erfindungsgemäß
möglich, eine Wirkungsgradbilanzierung durchzuführen. Eine solche Bilanzierung ist
dabei als sicherheitsrelevantes Merkmal der Wärmepumpe anzusehen, da wirkungsgradabweichungen
auch auf Fehlfunktionen der Wärmepumpe hinweisen (zum Beispiel Verdichterdefekte,
Kältemittelverlust, Verschmutzung oder vereisung des Wärmetauscher des Kondensator
bzw. Verdampfer), ganz abgesehen davon, dass ein Betrieb bei nicht erwartungsgemäßem
wirkungsgrad ohnehin unerwünscht ist. Die Bilanzierung wird zum Beispiel über ein
an der Regeleinheit vorgesehenes Display angezeigt. Dieses kann aber natürlich auch
an einer beliebigen anderen Stelle im Umgebungsbereich der Wärmepumpe angeordnet sein.
Eine Datenübertragung per Internet ist ebenfalls realisierbar.
[0008] Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht ferner, wie bereits erwähnt, in der
sogenannten Stoffdatenbank (Stoffdatenspeicher). Diese ist zwingend erforderlich,
da es erst in Kenntnis bestimmter Stoffdaten des Kältemittels (z. B. die spezifische
Wärmekapazität des Kältemittels) möglich ist, Bilanzierungswerte zu ermitteln. Eine
solche Stoffdatenbank, in der Stoffdaten verschiedener Kältemittel abgelegt sein können
(da die Wärmepumpe mit unterschiedlichen Kältemitteln betrieben werden könnte), ist
bei derzeit bekannten Wärmepumpen bisher nicht vorgesehen.
[0009] Andere vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Wärmepumpe ergeben sich aus
den abhängigen Patentansprüchen.
[0010] Die erfindungsgemäße Wärmepumpe einschließlich ihrer vorteilhaften weiterbildungen
gemäß der abhängigen Patentansprüche wird nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung
einer bevorzugten Ausführungsform näher erläutert.
[0011] In der einzigen Figur 1 ist die erfindungsgemäße Wärmepumpe schematisch dargestellt.
In zunächst bekannter Weise besteht diese aus einem Kältemittelkreislauf mit einem
Verdichter 1, einem Kondensator 2, einem Expansionsventil 3, einem Verdampfer 4, einem
in Kreislaufströmungsrichtung gesehen zwischen dem Verdampfer 4 und dem Verdichter
1 angeordneten Drucksensor 5, einem in Kreislaufströmungsrichtung gesehen zwischen
dem Verdampfer 4 und dem Verdichter 1 angeordneten Temperatursensor 6 und einer Regeleinheit
7, die mit dem Druck- 5 und dem Temperatursensor 6 verbunden ist. Als Kältemittel
wird zum Beispiel R 407 C oder R 410 A verwendet.
[0012] Der Kältemittelkreislauf funktioniert in an sich gewohnter Weise wie folgt: Das Kältemittel
wird mit dem Verdichter 1 auf eine höheres Druckniveau gebracht. Am Kondensator 2
gibt das Kältemittel Wärme an ein zweites Medium ab und kondensiert dabei. Eine Kältemitteldruckeritspannung
erfolgt anschließend am Expansionsventil 3. Am Verdampfer 4 wird dem Kältemittel von
außen über ein weiteres Medium Wärme zugeführt und dabei verdampft.
[0013] Wesentlich für die erfindungsgemäße Wärmepumpe ist nun, dass zur Wirkungsgradbilanzierung
des Kältemittelkreislaufs mit Hilfe der softwarebasierten Regeleinheit 7, die einen
Stoffdatenspeicher 12 für mindestens ein Kältemittel umfasst, in Kreialaufströmungerichtung
gesehen am Kältemittelkreislauf vor dem Kondensator 2 ein mit der Regeleinheit 7 verbundener
Temperatursensor 8 und in Kreislaufströmungsrichtung gesehen am Kältemittelkreislauf
zwischen dem Verdichter 1 und dem Expansionsventil. 3 ein mit der Regeleinheit 7 verbundener
Drucksensor 10 angeordnet ist.
[0014] Diese Maßgabe führt, wie eingangs erläutert, zu einer erheblichen Steigerung der
über: das laufende System verfügbaren Informationen.
[0015] Ferner ist gemäß Figur 1 vorgesehen, dass in Kreislaufströmungsrichtung gesehen am
Kältemittelkreislauf hinter dem Kondensator 2 ein weiterer Temperatursensor 9 angeordnet
ist. Dieser verbessert die Genauigkeit bei der Wirkungsgradbilanzierung, ist aber
nicht zwingend erforderlich, da sich die Temperatur am Austritt des Kondensators 2
letztlich auch aus der Kondensatoreintrittstemperatur (gemessen mit dem Temperatursensor
8) und den Stoffdaten - jedenfalls in etwa - errechnen läßt.
[0016] Die bei laufendem Betrieb der verkaufsfertigen Wärmepumpe mögliche Wirkungsgradbilanzierung
geschieht wie folgt:
[0017] Zunächst werden mit Hilfe der Stoffdaten, der Temperaturen und der Drücke die Enthalpiewerte
errechnet, und zwar:
- Enthalpie am Verdichtereintritt HND mit Hilfe des Drucksensors 5, des Temperatursensors 6 und den Stoffdaten;
- Enthalpie am Verdichters HHD mit Hilfe des Temperatursensors 8, Drucksensors 10 und den Stoffdaten;
- Enthalpie am Expansionsventils HExV mit Hilfe des Temperatursensors 9, des Drucksensors 10 und den Stoffdaten.
[0018] Die thermische Effizienz V
eff des Verdichters beträgt etwa 93% (7% Wärmeverlust durch Strahlung). Die Effizienz
des Motors M
eff des Verdichters beträgt 86%.
[0019] Der sogenannte, die Wirkungsgradbilanzierung darstellende COP-Wert (Coefficient of
Performance) errechnet sich schließlich aus:

[0020] Besonders bevorzugt ist ferner vorgesehen, dass der Verdichter 1 einen mit der Regeleinheit
7 verbundenen Strommesssensor 11 (allgemein: ein Element zur Erfassung der Antriebsleistung
des Verdichters) aufweist. Zusammen mit der elektrischen Leistung P
e1 des Verdichtermotors (ermittelt mit Hilfe dieses Strommesssensor 11 [Spannung ist
bekannt]) ergibt sich nämlich zur Leistungsbilanzierung (1. Stufe: Wirkungsgradbilanzierung,
2. Stufe: Leistungsbilanzierung) die Heizleistung aus

[0021] Diese Werte sind bei verkaufsfertigen Wärmepumpen bei laufendem Betrieb bisher ebenfalls
nicht ermittelbar.
[0022] Wie aus Figur 1 ersichtlich, ist ferner vorgesehen, dass das Expansionsventil 3 bezüglich
der Expansion des Kältemittels elektronisch regelbar ausgebildet und mit der Regeleinheit
7 verbunden ist. Diese Maßgabe hat den zusätzlichen Vorteil, dass die Regeleinheit
7 auf Basis der ermittelten Temperatur-und Druckwerte eine für den Wärmepumpenprozess
optimale Entspannung am Expansionsventil 3 einstellen kann.
[0023] Schließlich sind (nicht extra dargestellt) auch an den nicht kältemittelkreisseitigen
Zu- und Abfuhrleitungen des Kondensators bzw. des Verdampfers Temperatursensoren vorgesehen,
die ebenfalls mit der Regeleinheit verbunden sind. Auf Basis dieser zusätzlichen Temperaturinformationen
kann ergänzend noch eine Bewertung der Wärmequelle bzw. Wärmesenke erfolgen.
Bezugszeichenliste
[0024]
- 1
- Verdichter
- 2
- Kondensator
- 3
- Expansionsventil
- 4
- Verdamper
- 5
- Drucksensor
- 6
- Temperatursensor
- 7
- Regeleinheit
- 8
- Temperatursensor
- 9
- Temperatursensor
- 10
- Drucksensor
- 11
- Element zur Erfassung der Antriebsleistung des Verdichters
- 12
- Stoffdatenspeicher
1. Wärmepumpe, umfassend einen Kältemittelkreislauf mit einem Verdichter (1), einem Kondensator
(2), einem Expansionsventil (3), einem Verdampfer (4), einem in Kreislaufströmungsrichtung
gesehen zwischen dem Verdampfer (4) und dem Verdichter (1) angeordneten Drucksensor
(5), einem in Kreislaufströmungsrichtung gesehen zwischen dem Verdampfer (4) und dem
Verdichter (1) angeordneten Temperatursensor (6) und einer Regeleinheit (7), die mit
dem Druck- (5) und dem Temperatursensor (6) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur wirkungsgradbilanzierung des Kältemittelkreislaufs mit Hilfe der softwarebasierten
Regeleinheit (7), die einen Stoffdatenspeicher (12) für mindestens ein Kältemittel
umfasst, in Kreislaufströmungsrichtung gesehen am Kältemittelkreislauf vor dem Kondensator
(2) ein mit der Regeleinheit (7) verbundener Temperatursensor (8) und in Kreislaufströmungsrichtung
gesehen am Kältemittelkreislauf zwischen dem Verdichter (1) und dem Expansionsventil
(3) ein mit der Regeleinheit (7) verbundener Drucksensor (10) angeordnet ist.
2. Wärmepumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Kreislaufströmungsrichtung gesehen am Kältemittelkreislauf hinter dem Kondensator
(2) ein Temperatursensor (9) angeordnet ist.
3. Wärmepumpe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Leistungsbilanzierung des Kältemittelkreislaufs der Verdichter (1) ein mit der
Regeleinheit (7) verbundenes Element zur Erfassung der Antriebsleistung des Verdichters
(11), vorzugsweise einen Strommesssensor, aufweist.
4. Wärmepumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Expansionsventil (3) elektronisch regelbar ausgebildet und mit der Regeleinheit
(7) verbunden ist.