[0001] Die Erfindung betrifft ein Entleermagazin für eine Schragenentleerstation zum seriellen
Entleeren von mit stabförmigen Produkten gefüllten Schachtschragen, umfassend ein
Förderelement zum Abtransport der aus den Schachtschragen strömenden Produkte sowie
ein Anschlussmittel zum Koppeln der zu entleerenden Schachtschragen an das Förderelement,
wobei das Anschlussmittel zur Bildung eines Kanals für den Produktstrom im Wesentlichen
parallel beabstandet zum Förderelement angeordnet ist und eine Öffnung zum Durchtritt
der Produkte vom Schachtschragen in den Kanal aufweist.
[0002] Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum seriellen Entleeren von mit
stabförmigen Produkten gefüllten Schachtschragen mit den Schritten: Zuführen eines
zu entleerenden Schachtschragens in den Bereich eines durch ein Förderelement und
ein Anschlussmittel gebildeten Kanals, Öffnen des über Kopf stehenden Schachtschragens,
und Abtransportieren der aus dem Schachtschragen in den Kanal fallenden Produkte durch
das Förderelement.
[0003] Solche Vorrichtungen und Verfahren kommen insbesondere in der Tabak verarbeitenden
Industrie bei der Verarbeitung von stabförmigen Produkten zum Einsatz. Zigaretten,
Filterstäbe oder dergleichen werden aus unterschiedlichen Gründen in Behältern, den
so genannten Schragen, zur Speicherung aufbewahrt. Bevorzugt sind die Behälter als
Schachtschragen ausgebildet, in denen die Produkte in mehreren voneinander getrennten
Schächten liegen. Zur Weiterverarbeitung der gespeicherten Produkte werden diese an
nachgeordnete Vorrichtungen, wie z.B. Packmaschinen oder dergleichen abgegeben oder
in einen vorhandenen Massenstrom eingeschleust. Für die automatisierte Zufuhr der
Artikel aus den Behältern stehen üblicherweise Entleerstationen zur Verfügung. Die
Entleerstationen weisen in bekannter Weise eine Zuführung für mit Produkten gefüllte
Schragen, ein Entleermagazin, eine Abführung für die geleerten Schragen sowie eine
Übergabeeinrichtung auf, mittels der die vollen Schragen von der Zuführung in den
Bereich des Entleermagazins und die entleerten Schragen vom Entleermagazin in den
Bereich der Abführung transportiert werden. Das Entleermagazin umfasst im Wesentlichen
ein Förderelement zum Abtransport der aus den Schachtschragen strömenden Produkte
und ein Anschlussmittel zum Koppeln der zu entleerenden Schachtschragen an das Förderelement.
Die Übergabeeinrichtung kann unterschiedlich ausgebildet sein. Verbreitet sind Schwenkeinrichtungen,
die eine Aufnahme für einen oder mehrere Schragen aufweisen und denen ein bewegbares
Schließelement für die nach oben offenen Schragen zugeordnet ist. Dieses Schließelement
als Bestandteil der Übergabeeinrichtung ist üblicherweise ein so genanntes Zugschwert,
das in geschlossenem Zustand verhindert, dass die Produkte während der Drehung bzw.
während des über Kopf Schwenkens in den Bereich des Anschlussmittels aus den Schächten
des Schachtschragens herausfallen.
[0004] Aus dem Dokument
GB 2 017 618 A ist z.B. eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1 bekannt.
Die in der GB-Schrift offenbarte Vorrichtung zum Entleeren von Schachtschragen umfasst
ein Entleermagazin, das ein Förderelement und ein Anschlussmittel aufweist. Die zu
entleerenden Schachtschragen werden im Bereich des Anschlussmittels an das Förderelement
gekoppelt. Zum Entleeren wird das dem Schachtschragen zugeordnete Schließmittel geöffnet,
so dass die Produkte direkt aus dem Schachtschragen in den durch das Anschlussmittel
und das Förderelement gebildeten Kanal fallen. Dabei ist jedem Schacht des Schachtschragens
eine Klappe zugeordnet, wobei sich die Klappen der Schächte eines Schachtschragens
nacheinander öffnen. Diese Vorrichtung bzw. das entsprechende Verfahren hat jedoch
den Nachteil, dass ein Schacht erst vollständig geleert und die den Schacht freigebende
Klappe wieder geschlossen sein muss, bevor der nächste Schacht entleert werden kann.
Dies führt zum einen zu Zeitverzögerungen und damit zu einem ineffektiven Entleervorgang.
Zum anderen reißt der Produktstrom auf dem kontinuierlich angetriebenen Förderelement
ab. Anders ausgedrückt wird kein fortlaufender Produktstrom innerhalb des Kanals gebildet,
so dass Produkte ungeordnet auf dem Förderelement liegen, was zu Qualitätsproblemen
führen kann.
[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Entleermagazin vorzuschlagen,
das eine qualitativ hochwertige und leistungsstarke serielle Entleerung von Schachtschragen
gewährleistet. Des Weiteren ist es Aufgabe der Erfindung, ein entsprechendes Verfahren
vorzuschlagen.
[0006] Die Aufgabe wird zum einen durch ein Entleermagazin der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, dass im Bereich des Anschlussmittels ein Schließmittel vorgesehen ist, das
zum Öffnen und Schließen der Öffnung ausgebildet ist, wobei das Schließmittel in Wirkverbindung
mit einem bewegbaren Betätigungselement steht, derart, dass das Schließmittel des
Entleermagazins in Bezug auf einen zu entleerenden Schachtschragen schachtweise zu
öffnen und zu schließen ist. Dadurch wird zum einen eine besonders Produkt schonende
Entleerung ermöglicht, da die Produkte quasi nur umgelenkt werden. Zum anderen wird
durch die Wirkverbindung zwischen dem Schließmittel und dem Betätigungselement eine
quasi zwangsgesteuerte Entleerung des Schachtschragens sichergestellt, die einen kontinuierlichen
Produktstrom zur Folge hat.
[0007] Vorzugsweise ist das Betätigungselement ein Schieber, der eine einfache und zuverlässige
Bedienung, nämlich Herstellung der Wirkverbindung mit dem Schließmittel, gewährleistet.
[0008] In einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung umfasst das Schließmittel mehrere
Schachtsperren, wobei die Anzahl der Schachtsperren maximal der Anzahl der Schächte
der zu entleerenden Schachtschragen entspricht. Dies vereinfacht das schachtweise
Entleeren in besonders zuverlässiger Weise.
[0009] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass jede
Schachtsperre aus zwei verschiebbaren Schließplatten gebildet ist, wobei die beiden
Schließplatten einer Schachtsperre auf einander gegenüberliegenden Seiten des Kanals
angeordnet sind. Damit wird der Öffnungsvorgang bzw. die eigentliche Freigabe der
Produkte aus dem Schachtschragen verkürzt. Des Weiteren ist ein gleichmäßiger Abstrom/Abfluss
der Produkte aus den einzelnen Schächten des Schachtschragens unterstützt.
[0010] Eine weitere zweckmäßige Ausführungsform sieht vor, dass das Schließmittel ein Bandelement
ist. Damit ist ebenfalls eine besonders Produkt schonende und schachtweise Freigabe
der Schächte realisierbar.
[0011] Vorteilhafterweise ist der Schieber auf der dem im Kanal befindlichen Produktstrom
zugewandten Seite mit einem Radius zur Bildung einer Umlenkung versehen. Dadurch werden
die aus den Schächten des Schachtschragens fallenden Produkte besonders schonend in
den Kanal geleitet.
[0012] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der Schieber
integraler Bestandteil des Förderelementes ist. Damit ist das Förderelement quasi
multifunktional ausgebildet, da mittels des Förderelementes der Produktstrom in dem
Kanal abtransportiert wird und des Weiteren der zum Schieber ausgebildete Bereich
des Förderelementes zum Öffnen und Schließen des Schließmittels dient. Ein weiterer
Vorteil besteht darin, dass der Schieber die aus den Schächten strömenden Produkte
aktiv in den Bereich des Kanals fordert, da der Schieber selbst Teil des angetriebenen
Förderelementes ist.
[0013] Eine besonders bevorzugte Variante der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass
dem Schieber ein Fädelelement zugeordnet ist, das derart ausgebildet und geformt ist,
dass die Schließplatten sowohl bei der Bewegung des Schiebers in Transportrichtung
T als auch bei der Bewegung entgegen der Transportrichtung T auseinander gedrückt
werden. Damit ist im Umkehrschluss ausgedrückt, dass sich die Schließplatten mit Ausnahme
des Eingriffs des Fädelelementes zwischen die Schließplatten in einer Schließposition
befinden. Damit wird ein Puffer für einen Schachtschragenwechsel erzeugt, so dass
währende der Entleerung des Kanals ein gerade entleerter Schachtschragen gegen einen
gefüllten Schachtschragen ausgewechselt werden kann.
[0014] Die Aufgabe wird auch durch ein Verfahren mit den eingangs erwähnten Schritten dadurch
gelöst, dass alle Schächte des Schachtschragens gleichzeitig geöffnet werden und die
aus den Schächten des Schachtschragens strömenden Produkte mindestens teilweise unmittelbar
über dem Kanal auf einem Schließmittel zurück gehalten werden, bevor das Schließmittel
die Produkte mittels eines bewegbaren Betätigungselementes schachtweise an den Kanal
abgibt. Die sich daraus ergebenden Vorteile wurden bereits im Zusammenhang mit dem
erfindungsgemäßen Entleermagazin beschrieben, weswegen zur Vermeidung von Wiederholungen
auf die entsprechenden Passagen verwiesen wird.
[0015] Weitere bevorzugte Merkmale oder zweckmäßige Weiterbildungen und Verfahrensschritte
ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Beschreibung. Besonders bevorzugte Ausführungsformen
werden anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer ersten Ausführungsform eines Entleermagazins
von schräg oben,
- Fig. 2
- eine Vorderansicht des Entleermagazins gemäß Figur 1,
- Fig. 3
- eine perspektivische Darstellung des Entleermagazins gemäß Figur 1 von schräg unten,
- Fig. 4
- eine perspektivische Darstellung einer weiteren Ausführungsform eines Entleermagazins
von schräg unten,
- Fig. 5
- eine Vorderansicht des Entleermagazins gemäß Figur 4,
- Fig. 6
- eine perspektivische Darstellung einer weiteren Ausführungsform eines Entleermagazins
von schräg oben,
- Fig. 7
- eine Vorderansicht des Entleermagazins gemäß Figur 6, und
- Fig. 8
- eine perspektivische Darstellung des Entleermagazins gemäß Figur 6 von schräg unten.
[0016] Die beschriebenen Entleermagazine dienen zum Entleeren von mit stabförmigen Produkten
gefüllten Schachtschragen.
[0017] In der Figur 1 ist eine erste Ausführungsform eines solchen Entleermagazins 10 dargestellt,
dass zum Entleeren von Schachtschragen 11 ausgebildet ist. Der Schachtschragen 11
weist Seitenwände 12, parallel zu den Seitenwänden 12 verlaufende Schachtwände 13,
eine Rückenwand 14 sowie eine Bodenwand 15 auf. Die Schachtwände 13 sind zur Bildung
von Schächten 16 beabstandet zueinander angeordnet. Das Entleermagazin 10 umfasst
im Wesentlichen ein Förderelement 17 sowie ein Anschlussmittel 18. Das Förderelement
17 und das Anschlussmittel 18 sind beabstandet zueinander angeordnet, und zwar derart,
dass sie einen Kanal 19 für den Produktstrom bilden. Das Förderelement 17 dient zum
Abtransport der aus den Schachtschragen 11 strömenden Produkte aus dem Kanal 19. Das
Anschlussmittel 18 ist zum Koppeln der zu entleerenden Schachtschragen 11 an das Förderelement
17 ausgebildet. Das Anschlussmittel 18 kann ein Träger 20 sein, der eine Deckplatte
21 und eine den Kanal 19 rückseitig begrenzende Rückwand 22 aufweist, wobei Rückwand
22 und Deckplatte 21 einstückig ausgebildet sind und in einem Winkel von etwa 90°
zueinander stehen. Auf der der Rückwand 22 gegenüberliegenden Seite kann eine nicht
dargestellte Vorderwand angeordnet sein, so dass der Kanal 19 mit Ausnahme der Stirnseiten
allseitig umschlossen ist. Das Förderelement 17 bzw. Umlenk- und/oder Antriebsrollen
23 des Förderelementes 17 sind im Bereich der Rückwand 22 angeordnet bzw. gelagert.
Durch nicht dargestellte Antriebsmittel ist ein Bandelement 24 in beide Richtungen
antreibbar. Die Deckplatte 21 weist eine Öffnung 25 auf, die zum Durchtritt der Produkte
in den Kanal 19 dient. Selbstverständlich ist dies nur eine von vielen Ausbildungen
des Anschlussmittels 18. Zum Beispiel kann das Anschlussmittel 18 auch eine Rahmenkonstruktion
oder dergleichen sein. Auch kann das Anschlussmittel 18 z.B. mehrteilig ausgebildet
sein.
[0018] Im Bereich des Anschlussmittels 18 ist ein Schließmittel 26 vorgesehen. Das Schließmittel
26 ist ausgebildet und eingerichtet, um die Öffnung 25 zu schließen und zu öffnen.
Insbesondere ist das Schließmittel 26 in Bezug auf zu entleerende Schächte 16 eines
Schachtschragens 11 schachtweise zu öffnen und zu schließen. Dafür steht das Schließmittel
26 mit einem Betätigungselement 27 in Wirkverbindung. Das Betätigungselement 27 ist
bewegbar ausgebildet und innerhalb des Kanals 19 in Transportrichtung T des Produktstroms
und entgegen der Transportrichtung T des Produktstroms verschiebbar. Mit anderen Worten
ist das Betätigungselement 27 vorzugsweise als Schieber 28 ausgebildet.
[0019] In den Ausführungsformen gemäß der Figuren 1 bis 3 und 6 bis 8 ist das Schließmittel
26 segmentartig ausgebildet. Das Schließmittel 26 umfasst nämlich mehrere Schachtsperren
29. Die Anzahl der Schachtsperren 29 entspricht maximal der Anzahl der Schächte 16
der zu entleerenden Schachtschragen 11. Bevorzugt beträgt die Anzahl der Schachtschwerter
29 n-1 für den Fall, dass die Anzahl der Schächte n beträgt. In der gezeigten Ausführungsform
bedeutet das konkret, dass der Schachtschragen 11 zehn Schächte 16 aufweist und das
Schließmittel 26 neun Schachtsperren 29 umfasst. Jede Schachtsperre 29 ist individuell
betätigbar und ansteuerbar, so dass Produkte einzelner Schächte 16 zurückgehalten
werden können, während Produkte eines anderen Schachtes 16 in den Kanal 19 fallen
können. Jede Schachtsperre 29 ist aus zwei Schließplatten 30, 31 gebildet. Die Schließplatten
30, 31 sind verschieblich ausgebildet, und zwar zum Schließen aufeinander zu und zum
Öffnen voneinander weg. Hierzu sind die Schließplatten 30, 31 auf einander gegenüber
liegenden Seiten des Kanals 19 angeordnet und quer zur Transportrichtung T des Produktstroms
beweglich. Selbst in geschlossenen Zustand der Schließplatten 30, 31 sind diese mit
einem Abstand zueinander versehen, wobei der Abstand geringer ist als die Länge der
Produkte, so dass ein Durchtritt der Produkte bei geschlossener Schachtsperre 29 verhindert
wird. Der Abstand zwischen den Schließplatten 30, 31 kann aber auch null sein. Die
Schließplatten 30, 31 selbst sind jeweils einzeln federbelastet, wobei die Federkraft
grundsätzlich bewirkt, dass sich die Schließplatten 30, 31 in ihrer Schließstellung
befinden. Selbstverständlich sind andere Ausbildungen der Schachtsperren 29, z.B.
als einteilige Schiebe- oder Schwenkplatten oder dergleichen, möglich. Auch können
die Schließplatten 30, 31 einer Seite durch ein feder- und/oder gewichtsbelastetes
(nicht dargestelltes) Seil (Funktionsprinzip wie in Figur 4) miteinander verbunden
sein, wobei das Seil durch vorgesehene Ösen oder dergleichen an den Schließplatten
30, 31 und an der Deckplatte 21 geführt ist. Auch können die Schließplatten 30, 31
mittels pneumatischer Elemente oder dergleichen betätigbar sein.
[0020] Die Ausführungsform gemäß der Figuren 4 und 5 weist ein Schließmittel 26 auf, das
aus einem Bandelement 32 gebildet ist. Das Bandelement 32 ist mit einem Ende 33am
Anschlussmittel 18 und genauer an der Deckplatte 21 angeordnet und befestigt. Das
andere freie Ende 34 ist mit einem Spannelement 35 versehen. Das Spannelement 35 kann
z.B. ein Gewicht 36 sein. Andere übliche Spannsysteme sind ebenfalls möglich. Das
Bandelement 32 ist des Weiteren um mehrere Umlenkelemente 37 geführt. In der beschriebenen
Ausführungsform sind zwei Umlenkelemente 37, 38 vorgesehen, von denen mindestens ein
Umlenkelement 38 bewegbar ausgebildet ist. Ein wesentlicher Grund hierfür besteht
darin, dass keine Relativbewegung zwischen dem Bandelement 32 und den Produkten im
Schacht 16 besteht. Hierzu ist das Umlenkelement 38 im Bereich der Rückwand 22 in
einer Führung 39 beweglich gelagert und korrespondierend zum Schieber 28 in Transportrichtung
T und entgegen der Transportrichtung T parallel zum Kanal 19 bewegbar, so dass die
Schächte 16 Schritt für Schritt freigebbar bzw. wieder schließbar sind. Das andere
Umlenkelement 37 ist vorzugsweise ortsfest ebenfalls im Bereich der Rückwand 22 angeordnet.
Die Bewegbarkeit und Führung des oder jedes bewegbaren Umlenkelementes 38 sowie die
Anordnung und Ausbildung des Bandelementes 32 insgesamt kann selbstverständlich auch
mit anderen bekannten konstruktiven Ausführungsformen realisiert sein. Durch die Verstellbarkeit
des Bandelementes 32 bzw. genauer die Einstellbarkeit des Abstandes der Umlenkelemente
37, 38 zueinander ist das Schließmittel 26 variabel, so dass bei Verkürzung des Abstandes
der Umlenkelemente 37, 38 zueinander die Schächte 16 nacheinander geöffnet werden,
während eine Vergrößerung des Abstandes dazu führt, dass die Schächte wieder nacheinander
schachtweise geschlossen werden.
[0021] Sämtlichen gezeigten Ausführungsformen ist gemeinsam, dass der Schieber 28 mittels
einer Lineareinheit 40 antreibbar ist. Der Antrieb des Schiebers 28 kann aber auch
auf andere Weise durch andere Antriebseinheiten, Seilsysteme oder dergleichen erreicht
werden. Die Ausbildung des Schiebers 28 kann ebenfalls variieren. In den Ausführungsformen
gemäß der Figuren 1 bis 5 ist der Schieber 28 ein keilförmiges Element, das auf der
Seite, die dem im Kanal 19 befindlichen Produktstrom zugewandt ist, mit einem Radius
versehen ist. Anders ausgedrückt weist der Schieber 28 auf der den Produkten zugewandten
Seite eine gekrümmt Fläche 41 auf, die eine Umlenkung für die aus den Schächten 16
fallenden Produkte darstellt. Nach oben in Richtung der zu entleerenden Schächte 16
ist der Schieber 28 flächig ausgebildet, derart, dass die obere Fläche 42 auch dazu
ausgebildet sein kann, die Öffnung 25 mindestens teilweise, vorzugsweise im Bereich
eines Schachtes 16 abzudecken bzw. zu schließen. Der Schieber 28 kann auf seiner dem
Schließmittel 26 zugewandten Seite, also der Fläche 42 derart ausgebildet sein, dass
er zum Öffnen des Schließmittels 26 in den Bereich des Schließmittels 26 und insbesondere
in den Bereich der Schließplatten 30, 31 hinein ragt bzw. greift. Dazu kann dem Schieber
28 im Bereich der oberen Fläche 42 ein Fädelelement 43 zugeordnet sein. Das Fädelelement
43 ist vorzugsweise einstückig mit dem Schieber 28 ausgebildet und derart ausgebildet
und geformt, dass das Schließmittel 26 und insbesondere die Schließplatten 30, 31
sowohl bei der Bewegung des Schiebers 28 in Transportrichtung T als auch bei der Bewegung
entgegen der Transportrichtung T auseinander gedrückt werden. Das Fädelelement 43
kann z.B. eine pfeilförmige Materialerhöhung sein, wobei zwei Pfeilspitzen in entgegen
gesetzte Richtung zeigen und quasi eine Raute bilden (siehe insbesondere Figur 8).
Das Fädelelement 43 weist zwischen seinen pfeilförmigen Enden eine rechteckförmige
Durchlassöffnung zum Durchtritt der Produkte auf. Andere Ausbildungen und Einrichtungen
zum Auseinanderdrücken der Schließplatten 30, 31 sind aber ebenfalls einsetzbar. Das
Fädelelement 43 kann auch ein separates Element sein, dass in einer eigenen Führung
geführt ist und hinsichtlich der Bewegung des Schiebers 28 mit diesem zur synchronen
Bewegung in Wirkverbindung steht. Der Schieber 28 ist ebenfalls im Bereich der Rückwand
22 in einer Führung 44 geführt.
[0022] In der in den Figuren 6 bis 8 beschriebenen Ausführungsform ist der Schieber 28 integraler
Bestandteil des Förderelementes 17. Das Förderelement 17 ist hierzu mehrfach im Bereich
einer Umlenkeinheit 45 umgelenkt. Mehrere Umlenkrollen 48 sind im Bereich einer verschiebbaren
Platte 49 angeordnet, derart, dass das Förderelement 17 im Bereich der den Schieber
28 bildenden Umlenkeinheit 45 schräg verläuft. Dieser rampenartige Verlauf des Abschnitts
46 des Förderelementes 17 dient wiederum als Umlenkung für die aus den Schächten 16
fallenden Produkte. Die Umlenkeinheit 45 ist über die Lineareinheit 40 oder dergleichen
antreibbar. Durch die Verschiebung der Umlenkeinheit 45 werden die einzelnen Funktionsbereiche
(Aufnahmebereich für den Produktstrom, Rückführbereich etc.) des Förderelementes 17
verändert.
[0023] Optional können dem Entleermagazin 10 Sensoren zugeordnet sein. Vorzugsweise weist
das Entleermagazin 10 mehrere Sensoren 47 auf, die zur Erfassung der Füllstandshöhe
innerhalb der Schächte 16 eines zu entleerenden Schachtschragens 11 ausgebildet und
eingerichtet sind. In den beschriebenen Ausführungsformen entspricht die Anzahl der
Sensoren der Anzahl der Schächte 16 eines zu entleerenden Schachtschragens 11. Wie
z.B. in der Figur 2 ersichtlich, sind die Sensoren 47 bezogen auf die Position des
Schachtschragens 11 in Figur 2 derart angeordnet, dass der untere Bereich der Schächte
16 überwacht wird. Die Befestigung der Sensoren 47 kann an geeigneten Rahmen oder
dergleichen des Entleermagazins 10 erfolgen.
[0024] Weitere Ausführungsformen sind ebenfalls möglich. So können die zu den einzelnen
Ausführungsformen beschriebenen technischen Ausführungen auch auf die jeweils anderen
Ausführungsformen übertragen werden. Bei der Ausführungsform gemäß der Figuren 6 bis
8 beispielsweise könnte das Förderelement 17 grundsätzlich auch die Funktion des Bandelementes
32 übernehmen, so dass optional auf die Schachtsperren 29 verzichtet werden kann.
[0025] Im Folgenden wird das Verfahrensprinzip, das im Wesentlichen für alle dargestellten
Ausführungsformen gilt, näher beschrieben:
Der Schachtschragen 11 ist zunächst mittels eines Schließelementes, z.B. einem Zugschwert
50, verschlossen und wird in geschlossenem Zustand über Kopf, also mit dem Zugschwert
50 nach unten weisend, im Bereich des Anschlussmittels 18 an das Förderelement 17
gekoppelt. Der Schieber 28 steht zu Beginn eines Zyklus in der z.B. in Figur 1 dargestellten
rechten Endlage. Weiterhin sperrt das Schließmittel 26 die Öffnung 25, so dass der
Kanal 19 geschlossen ist. Bevorzugt bleibt lediglich der in Figur 1 sich rechts befindliche
Schacht 16 offen. Nach dem Zurückziehen des Zugschwertes 50 in eine Öffnungsposition
(siehe Figur 1) fallen die Produkte des rechten Schachtes 16 direkt in den Kanal 19.
Der Inhalt der weiteren Schächte 16 bleibt oben auf dem Schließmittel 26, also den
einzelnen Schachtsperren 29 bzw. dem Bandelement 32 liegen. Optional kann dies auch
für den rechten Schacht 16 gelten.
[0026] Das Förderelement 17 ist kontinuierlich angetrieben und fördert den aus dem ersten
rechten Schacht 16 strömenden Produktstrom ab. Der Schachtinhalt des rechten Schachtes
16 läuft nun kontinuierlich der Schwerkraft folgend ab und wird durch das Förderelement
17 durch den Kanal 19 abtransportiert. Kurz vor dem vollständigen Entleeren des Schachtes
16, wird der Schieber 28 um eine Schachtbreite nach links entgegen der Transportrichtung
T des Produktstroms bewegt. Das vorgebbare Minimalvolumen innerhalb des Schachtes
16 kann z.B. durch die Sensoren 47 erfasst werden. Durch die Bewegung des Schiebers
28 öffnet sich zwangsläufig der benachbarte Schacht 16 bzw. das Schließmittel 26 des
benachbarten Schachtes 16. Für einen kurzen Moment sind zwei Schächte 16 gleichzeitig
geöffnet, so dass kurzzeitig zwei Schächte 16 gleichzeitig in den Kanal 19 entleert
werden, um einen lückenlosen Produktstrom zu erzeugen. In Abhängigkeit der Antriebsgeschwindigkeit
des Förderelementes 17 ist auch ein streng serieller Ablauf möglich. Anders ausgedrückt
kann auf eine Überschneidung zwischen zwei benachbarten Schächten 16 während des Verschiebens
des Schiebers 28 verzichtet werden.
[0027] Die vorzugsweise taktweise Bewegung des Schiebers 28 von rechts nach links (ausgehend
von der Position des Schiebers 28 z.B. in Figur 1) setzt sich solange fort, bis der
Schieber 28 in eine linke Endlage gelangt. Nach Entleerung des linken Schachtes 16
wird der Schieber 28 synchron mit der aktuellen Fördergeschwindigkeit des Bandelementes
24 des Förderelementes 17 wieder nach rechts in seine rechte Endlage bewegt, wodurch
der Inhalt des Kanals 19 bis zur rechten Endlage des Schiebers 28 entleert wird. Das
Schließmittel 26, also die Schachtsperren 29 bzw. das Bandelement 32 schließen sich
hinter dem Schieber 28 wieder. Die Zeit zwischen der Bewegung des Schiebers 28 von
der linken Endlage unmittelbar nach dem Entleeren des letzten, am weitesten links
liegenden Schachtes 16 bis zur rechten Endlage steht für einen Schragenwechsel zur
Verfügung. Die in dem Kanal 19 befindlichen Produkte dienen als Puffer, so dass der
Produktstrom trotz des Schragenwechsels nicht abreißt. Sobald der Schragenwechsel
vollzogen ist, schließen sich die Produkte des ersten Schachtes 16 des nachfolgenden
Schachtschragens 11 nahtlos an den im Kanal 19 befindlichen Produktstrom an.
[0028] Für das Verfahrensprinzip ist es unerheblich, welche Art von Schließmittel 26 gewählt
wird. Auch die Ausbildung des Schiebers 28 ist für den geschilderten Verfahrensablauf
nicht relevant. Das Verfahren lässt sich mit den unterschiedlichsten Ausführungsformen
in entsprechender Weise ausführen.
1. Entleermagazin (10) für eine Schragenentleerstation zum seriellen Entleeren von mit
stabförmigen Produkten gefüllten Schachtschragen (11), umfassend ein Förderelement
(17) zum Abtransport der aus den Schachtschragen (11) strömenden Produkte sowie ein
Anschlussmittel (18) zum Koppeln der zu entleerenden Schachtschragen (11) an das Förderelement
(17), wobei das Anschlussmittel (18) zur Bildung eines Kanals (19) für den Produktstrom
im Wesentlichen parallel beabstandet zum Förderelement (17) angeordnet ist und eine
Öffnung (25) zum Durchtritt der Produkte vom Schachtschragen (11) in den Kanal (19)
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des Anschlussmittels (18) ein Schließmittel (26) vorgesehen ist, das zum
Öffnen und Schließen der Öffnung (25) ausgebildet ist, wobei das Schließmittel (26)
in Wirkverbindung mit einem bewegbaren Betätigungselement (27) steht, derart, dass
das Schließmittel (26) des Entleermagazins (10) in Bezug auf einen zu entleerenden
Schachtschragen (11) schachtweise zu öffnen und zu schließen ist.
2. Entleermagazin nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (27) ein Schieber (28) ist.
3. Entleermagazin nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (28) in Transportrichtung T und entgegen der Transportrichtung T des
Produktstroms innerhalb des Kanals (19) bewegbar ist.
4. Entleermagazin nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließmittel (26) mehrere Schachtsperren (29) umfasst, wobei die Anzahl der
Schachtsperren (29) maximal der Anzahl der Schächte (16) eines zu entleerenden Schachtschragens
(11) entspricht.
5. Entleermagazin nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schachtsperren (29) für jeden Schacht (16) separat betätigbar sind.
6. Entleermagazin nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass jede Schachtsperre (29) aus zwei verschiebbaren Schließplatten (30, 31) gebildet
ist, wobei die beiden Schließplatten (30, 31) einer Schachtsperre (29) auf einander
gegenüberliegenden Seiten des Kanals (19) angeordnet sind.
7. Entleermagazin nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließplatten (30, 31) einer Schachtsperre (29) quer zur Transportrichtung T
des Produktstroms innerhalb des Kanals (19) bewegbar sind.
8. Entleermagazin nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließplatten (30, 31) federbelastet sind.
9. Entleermagazin nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließmittel (26) ein Bandelement (32) ist.
10. Entleermagazin nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Bandelement (32) mit einem Ende (33) am Anschlussmittel (18) befestigt und am
anderen freien Ende (34) mit einem Spannelement (35) versehen ist, wobei das Bandelement
(32) über mehrere Umlenkelemente (37, 38) geführt ist.
11. Entleermagazin nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Umlenkelemente (37, 38) vorgesehen sind, von denen mindestens ein
Umlenkelement (38) parallel zum Kanal (19) bewegbar ist.
12. Entleermagazin nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass an dem freien Ende (34) des Bandelementes (32) ein Gewicht (36) angeordnet ist.
13. Entleermagazin nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (28) durch eine Lineareinheit (40) antreibbar ist.
14. Entleermagazin nach einem der Ansprüche 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (28) auf der dem im Kanal (19) befindlichen Produktstrom zugewandten
Seite mit einem Radius zur Bildung einer Umlenkung versehen ist.
15. Entleermagazin nach Anspruch 2 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (28) integraler Bestandteil des Förderelementes (17) ist.
16. Entleermagazin nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Förderelement (17) zur Bildung des Schiebers (28) eine Umlenkeinheit (45) aufweist,
wobei die Umlenkeinheit (45) durch eine Lineareinheit (40) antreibbar ist.
17. Entleermagazin nach einem der Ansprüche 2 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (28) auf seiner dem Schließmittel (26) zugewandten Seite derart ausgebildet
ist, dass er in den Bereich des Schließmittels (26) zum Öffnen desselben ragt bzw.
greift.
18. Entleermagazin nach einem der Ansprüche 2 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass dem Schieber (28) ein Fädelelement (43) zugeordnet ist, das derart ausgebildet und
geformt ist, dass die Schließplatten (30, 31) sowohl bei der Bewegung des Schiebers
(28) in Transportrichtung T als auch bei der Bewegung entgegen der Transportrichtung
T auseinander gedrückt werden.
19. Entleermagazin nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Entleermagazin (10) mehrere Sensoren (47) aufweist, die zur Erfassung der Füllstandshöhe
innerhalb der Schächte (16) eines zu entleerenden Schachtschragens (11) ausgebildet
und eingerichtet sind.
20. Entleermagazin nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Sensoren (57) der Anzahl der Schächte (16) eines zu entleerenden Schachtschragens
(11) entspricht.
21. Verfahren zum seriellen Entleeren von mit stabförmigen Produkten gefüllten Schachtschragen
(11) mit den Schritten:
- Zuführen eines zu entleerenden Schachtschragens (11) in den Bereich eines durch
ein Förderelement (17) und ein Anschlussmittel (18) gebildeten Kanals (19),
- Öffnen des über Kopf stehenden Schachtschragens (11), und
- Abtransportieren der aus dem Schachtschragen (11) in den Kanal (19) strömenden Produkte
durch das Förderelement (17),
dadurch gekennzeichnet,dass
alle Schächte (16) des Schachtschragens (11) gleichzeitig geöffnet werden und die
aus den Schächten (16) des Schachtschragens (11) strömenden Produkte mindestens teilweise
unmittelbar über dem Kanal (19) auf einem Schließmittel (26) zurück gehalten werden,
bevor das Schließmittel (26) die Produkte mittels eines bewegbaren Betätigungselementes
(27) schachtweise an den Kanal (19) abgibt.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließmittel (26) schachtweise mittels des Betätigungselementes (27) aufgeschoben
wird.
23. Verfahren nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, dass ein als Schieber (28) ausgebildetes Betätigungselement (27) innerhalb des Kanals
(19) in Transportrichtung T und entgegen der Transportrichtung T des Produktstroms
zum Öffnen des Schließmittels (26) bewegt wird.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 21 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Schließmittel (26) nach dem Öffnen selbsttätig schachtweise schließt.
25. Verfahren nach einem der Ansprüche 21 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllstandshöhe in den Schächten (16) überwacht wird, wobei die aus der Überwachung
erhaltenen Daten zur Steuerung des Betätigungselementes (27) verwendet werden.
26. Verfahren nach einem der Ansprüche 21 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass zeitweise zwei benachbarte Schächte (16) gleichzeitig in den Kanal (19) entleert
werden.