[0001] Die Erfindung betrifft ein flexibles Schuheinlegeteil zur Gewichtserhöhung von Schuhen,
welches bei einem Träger solcher Schuhe einen erhöhten Kalorienbedarf hervorruft.
[0002] Die Gewichtserhöhung von Schuhen zur Steigerung des Kalorienverbrauchs oder zur Erzielung
einer Leistungssteigerung bei sportlicher Betätigung ist aus verschiedenen Veröffentlichungen
bereits bekannt.
[0003] DE 601 01 444 T2 beschreibt ein in die Außensohle eines Schuhs eingebettetes Gewicht zur Erhöhung
des Gewichts des Schuhs. Dabei weist die Außensohle eines Schuhs gemäß dieser Druckschrift
eine nach oben zur Fußsohle hin weisende Ausnehmung auf, in die ein Gewicht, welches
separat hergestellt wird, eingebettet wird. Das Gewicht besteht dabei aus einer Mischung
aus einem elastischen Material und metallischen Körnchen, wobei die Mischung in flüssigem
Zustand des elastischen Materials in einen Behälter eingegossen wird, und der Behälter
zusammen mit der Mischung als einziges Gewicht in die Ausnehmung der Außensohle eingebettet
wird.
[0004] Nachteilig am Stand der Technik ist hierbei, dass die Außensohle mit der Ausnehmung
und das in die Außensohle einzubettende Gewicht separat hergestellt werden müssen.
Die beiden Teile werden in einem nächsten Schritt zu einer schweren Schuhaußensohle
miteinander verbunden. Der Schuh wird dann mit der schweren Sohle fertiggestellt.
Das ist ein aufwändiges Verfahren und verursacht dementsprechend hohe Kosten.
[0005] Weiterhin nachteilig am Stand der Technik ist die Tatsache, dass das in die Außensohle
eingebettete Gewicht nicht aus dieser herausnehmbar ist. Zumindest nicht, ohne einen
Ersatzkörper in die Ausnehmung der Außensohle zu legen.
[0006] Werden die Metallpartikel, wie bei herkömmlich hergestellten Schuhen, deren Gewicht
erhöht ist, durch Einbringen in den flüssigen Zustand des elastischen Materials eingebracht,
so ist bei dieser Art von Mischung nicht gewährleistet, dass jedes einzelne Metallkörnchen
von dem elastischen Material umgeben wird. Es kommt bei einem Mischen von elastischem
Material und Metallkörnchen oder - partikeln durch (druckloses) Gießen in eine Form
zu einer teilweisen Entmischung der Bestandteile auf Grund der Schwerkraft, wobei
sich die Metallpartikel auf einer Unterseite absetzen.
[0007] Dadurch besteht die Gefahr, dass bei einer Verformung dieser so hergestellten Gewichte
auf der Seite, auf der eine höhere Konzentration der Metallpartikel vorhanden ist,
bei einer Verformung der Sohle Risse auftreten können.
[0008] Weiterhin ist durch eine derartige Entmischung der beiden Komponenten die gewollte
Gewichtsverteilung der so hergestellten Gewichte für Schuhe nicht gewährleistet, was
bei einem Tragen solcher mit einem derartigen Gewicht ausgerüsteter Schuhe dazu führen
kann, dass gewisse Muskelgruppen überbeansprucht werden.
[0009] Ferner ist die Einbringung von Metallpartikeln in den flüssigen Zustand des elastischen
Materials auf etwa 50 Gewichts-% limitiert. Ein höherer Anteil als 50 Gewichts-% an
Metallkörnchen in dem Gewicht, welches den Schuh beschwert, führt zu einer erhöhten
Sprödigkeit des Gewichtes, wodurch die elastischen Eigenschaften nicht mehr in ausreichendem
Maße gegeben sind und Risse in dem Gewicht entstehen können oder Bruchstücke oder
einzelne Metallpartikel aus dem Gewicht bei Verformung herausfallen können. Diese
Bruchstücke können dann in das Innere des Schuhs gelangen und können beim Träger des
Schuhs ein unangenehmes oder gar schmerzhaftes Tragegefühl hervorrufen.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Schuheinlegeteil bereitzustellen, welches das Gewicht
eines Schuhes erhöht und die Nachteile des Standes der Technik vermeidet.
[0011] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Schuheinlegeteil zur Verfügung gestellt,
welches das Gewicht eines Schuhs so erhöht, dass bei einem Träger eines solchen Schuhes
ein erhöhter Kalorienbedarf hervorgerufen wird. Das Schuheinlegeteil gemäß der vorliegenden
Erfindung wird spritzgegossen, wobei eine Materialmischung verwendet wird, die zumindest
aus einem thermoplastischen Material und aus Metallpartikeln besteht. Im Vergleich
zum Gießen, Vergießen bzw. Eingießen der Materialmischung in einen Behälter gemäß
DE 601 01 444 wird durch das Spritzgießen der Materialmischung sichergestellt, dass alle Metallpartikel
für sich zumindest soweit von thermoplastischem Material umgeben sind, dass eine elastische
bzw. flexible Verformung des Schuheinlegeteils ohne die Bildung von Rissen möglich
ist.
[0012] Die erfindungsgemäß hergestellten Schuheinlegeteile weisen eine gewollte Verteilung
des thermoplastischen Materials und der Metallpartikel dergestalt auf, dass nicht
nur jedes einzelne Metallpartikel von dem Thermoplast umgeben wird, sondern dass die
Außenseiten des spritzgegossenen Schuheinlegeteils eine praktisch geschlossene Oberfläche
aus thermoplastischem Material aufweisen. Dabei bedeutet eine praktisch geschlossene
Oberfläche, dass an der Oberfläche das thermoplastische Material stärker sichtbar
ist als die Metallpartikel. Das heißt auch, bei einem erfindungsgemäßen Schuheinlegeteil
ist die Konzentration an Metallpartikeln in seinem Inneren höher als an den jeweiligen
Außenflächen. Die im Inneren des Schuheinlegeteils angeordneten Metallpartikel sind
demnach einzeln so mit dem thermoplastischen Material umgeben, dass eine hohe Flexibilität
des Schuheinlegeteils gegeben ist. Dadurch ist gewährleistet, dass bei jeder Art von
Verformung des erfindungsgemäßen Schuheinlegeteils keine Rissbildung auftritt und
keine Metallpartikel oder sonstigen Teilchen aus dem Schuheinlegeteil in das Innere
des Schuhs fallen können.
[0013] Durch das gute Umschließen der Metallpartikel lässt sich mit dem Spritzgussverfahren
der Gewichtsanteil an Metallpartikel stark erhöhen, und Gewichtsanteile von 90-Gewichts%
und mehr sind dadurch realisierbar. Damit ist gegenüber dem herkömmlich hergestellten
Gewichten zur Gewichtserhöhung von Schuhen oder anderen herkömmlich hergestellten,
schweren Schuhen eine deutlich höhere Gewichtszunahme für Schuhe erreichbar. Der durch
die Gewichtserhöhung zu erzielende Effekt, d.h. ein erhöhter Kalorienverbrauch und/oder
Steigerung der Leistungsfähigkeit bzw. des Trainingseffektes kann mit den erfindungsgemäßen
Schuheinlegeteilen wesentlich besser erreicht werden.
[0014] Zur Erhöhung des Tragekomforts kann das erfindungsgemäße Schuheinlegeteil an seiner
Oberseite mit einer weichen, flexiblen, hautverträglichen Oberschicht versehen werden,
welche mit der Fußsohle in Berührung kommt.
[0015] Vorteilhaft wird auch die der Oberseite gegenüberliegende Unterseite des Schuheinlegeteils
mit einer Schicht versehen, die beispielweise aus dem selben Material besteht wie
die Oberschicht. Sie kann aber auch ein anderes Material aufweisen, um vorteilhaft
ein Verrutschen des Schuheinlegeteils in dem Schuh zu verhindern. Andere Beschichtungen,
insbesondere wärmeisolierende Beschichtungen oder dämpfende Beschichtungen fallen
dabei ebenfalls unter den Umfang der vorliegenden Erfindung.
[0016] Besonders vorteilhaft wird sowohl das Material für die Oberschicht als auch, falls
erwünscht, das Material für die Unterschicht vor dem Spritzgießen in die Spritzgussform
eingebracht, und das Injizieren der Materialmischung erfolgt zwischen die beiden Materialien.
Eine weitere vorteilhafte Variante besteht darin, dass die Oberschicht und die Unterschicht
aus dem selben Material bestehen und das selbe Oberflächenmaterial das Schuheinlegeteil
nach dem Spritzgießen vorzugsweise vollständig umgibt.
[0017] Wird das Schuheinlegeteil mit einer Unterschicht und einer Oberschicht versehen,
so sind die beiden Schichten am umlaufenden Rand des Schuheinlegeteils derart miteinander
verbunden, dass Partikel, welche sich aus der spritzgegossenen Mischung lösen könnten,
von der umgebenden Hülle aus Ober- und Unterschicht zurückgehalten werden.
[0018] Aufgrund des Spritzgussprozesses zur Herstellung eines gewichtserhöhenden Schuheinlegeteils
ist es jedoch nicht notwendig, Schutzschichten um das Spritzgussteil anzuordnen. Durch
das Spritzgießen werden die Metallpartikel derart von dem thermoplastischen Material
umgeben, dass kein Herauslösen von Partikeln bei normaler Verwendung des Schuheinlegeteils
erfolgt. Daher kann das erfindungsgemäße Schuheinlegeteil ohne Oberschicht und/oder
ohne Unterschicht in einem Schuh verwendet werden, ohne dass es für den Träger des
Schuhs zu einem unangenehmen Tragegefühl kommt. Zum Erhöhen des Tragekomfort des Schuheinlegeteils
ist es jedoch vorteilhaft, zumindest eine Oberschicht vorzusehen. Eine Unterschicht
ist aus den zuvorgenannten Gründen nicht erforderlich, kann aber dennoch vorgesehen
werden, wenn diese eine bestimmte Funktion erfüllen soll.
[0019] Weiter vorteilhaft wird das erfindungsgemäße Schuheinlegeteil in der Art spritzgegossen,
dass beispielsweise eine Oberschicht einer Schuhsohle, welche mit der Fußsohle in
Kontakt kommt, direkt an die flexible gewichtserhöhende Materialmischung angespritzt
wird. Das heißt, an das flexible Schuheinlegeteil, hier z. B. eine Einlegesohle, zur
Gewichtserhöhung eines Schuhs wird eine weiche hautverträgliche, komforterhöhende
und/oder optisch ansprechende Oberschicht in dem gleichen Arbeitsschritt angeformt,
in dem die Materialmischung aus einem Thermoplast und Metallpartikeln in eine entsprechende
Spritzgussform eingespritzt wird. Dabei ist das Material für die Oberschicht bereits
vor dem Einspritzen in die Spritzgussform eingelegt. Eine nachträgliche Aufbringung
einer Schicht ist dann nicht mehr notwendig, Ein Anspritzen einer solchen Oberschicht
ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Eine solche Oberschicht kann auch durch eine
andere geeignete Verbindungsart auf das gewichtserhöhende Schuheinlegeteil für Schuhe
aufgebracht werden. Dabei soll auch ein komplettes Umhüllen des gewichtserhöhenden
Schuheinlegeteils mit einer Oberschicht von der Erfindung umfasst sein.
[0020] Wie oben beschrieben kann die Unterschicht in der gleichen Weise an das Schuheinlegeteil
gemäß der vorliegenden Erfindung angeformt werden. Dabei können Ober- und Unterschicht
gleichzeitig direkt bei dem erfindungsgemäßen Herstellen des Schuheinlegeteils an
dieses angebracht werden.
[0021] Das erfindungsgemäße Schuheinlegeteil ist so geformt, dass es in einen Schuh einlegbar
und aus diesem Schuh wieder herausnehmbar ist. Dabei ist der Schuh mit oder ohne dem
Schuheinlegeteil in seiner normalen Funktion benutzbar.
[0022] Das erfindungsgemäße Schuheinlegeteil eignet sich hierbei für alle Arten von Schuhe,
wie z. B. beruflich genutzte Schuhe, Sportschuhe, Freizeitschuhe, als auch für Straßenschuhe
oder Stiefel aller Art. Das erfindungsgemäße Schuheinlegeteil kann aber auch in Sportschuhen
genutzt werden, bei denen es auf die Flexibilität der Sohle nicht so stark ankommt,
wie beispielsweise beim Skifahren, Rollschuhlaufen oder Schlittschuhfahren.
[0023] Das erfindungsgemäße Schuheinlegeteil, beispielsweise in Form einer Einlegesohle,
zeichnet sich nicht nur durch sein erhöhtes Gewicht gegenüber einer herkömmlichen,
rein thermoplastischen Einlegesohle aus , sondern auch dadurch, dass die Flexibilität
der Einlegesohle in etwa der Flexibilität der Einlegesohle entspricht, welche nur
aus thermoplastischem Material hergestellt wurde.
[0024] Wie oben bereits erwähnt, wird das erfindungsgemäße Schuheinlegeteil durch Spritzgießen
mit einer Materialmischung, welche zumindest einen Thermoplasten und Metallpartikel
aufweist, erstellt. Dazu wird die Mischung aus dem thermoplastischen Material und
den Metallpartikeln derart hergestellt und aufbereitet, dass nach dem Spritzgießen
das Schuheinlegeteil elastisch und ohne Rissbildung verformbar ist. Das bedeutet,
es soll eine Rissbildung ausgeschlossen sein, die dazu führt, dass eine elastische
Verformung, wenn auch nur in Teilbereichen, nicht mehr möglich wäre. Dadurch soll
u. a. auch vermieden werden, dass ein Schuheinlegeteil brüchig wird und Bruchstücke
im Inneren eines Schuhs auftreten, welche zu einer starken Verminderung des Tragekomforts
führen.
[0025] Als thermoplastische Materialien können alle spritzgießbaren Kunststoffe verwendet
werden, welche nach dem Spritzgießen elastisch verformbar sind.
[0026] Die verwendeten Metallpartikel können in verschiedensten Sorten und Formen vorliegen.
Zu diesen Formen gehören z. B. die Pulverform, Kugelform, Zylinderform, Rechteckform,
Flockenform oder Ähnliches.
[0027] Wie oben schon angedeutet, muss die Mischung der Materialien aufbereitet werden.
Dabei findet beispielsweise eine Anpassung der Materialien in Menge, Größe, Form und/oder
Farbe statt. Auch eine Beimischung weiterer Materialien ist dabei umfasst.
[0028] Sind die Materialien, welche zur Herstellung eines erfindungsgemäßen, flexiblen Schuheinlegeteiles
verwendet werden sollen, aufeinander abgestimmt und vermischt, können diese in eine
Spritzgussform durch Aufbringen einer Temperatur, welche über dem Schmelzpunkt des
thermoplastischen Materials liegt, und hohen Druck in eine Spritzgussform injiziert
werden. Vorteilhafterweise befindet sich in der Spritzgussform bereits ein Material,
welches die Oberschicht des spritzgegossenen erfindungsgemäßen Schuheinlegeteils bildet.
Das flexible Schuheinlegeteil kann in vielfältigen Formen abgeformt werden. Hierbei
sind auch Formen umfasst, welche eine orthopädische Funktion erfüllen können. Aber
auch ästhetische oder funktionelle Eigenschaften und Formen können durch das spritzgegossene
Schuheinlegeteil übernommen werden. Hierbei kann beispielsweise an eine Druckverteilungsfunktion,
eine Dämpfungsfunktion, eine Formgebungsfunktion oder Ähnliches gedacht werden.
[0029] Vorteilhafterweise wird das Schuheinlegeteil so geformt, dass es in Bereichen, an
denen eine höhere Flexibilität erforderlich ist, dünner ausgebildet ist, als in Bereichen,
an denen die Anforderungen an die Flexibilität nicht so hoch sind. Durch eine solche
Ausgestaltung können zusätzliche Bauteile oder Unterberechungen, welche möglicherweise
zu einer Teilung des Schuheinlegeteils führen würden, vermieden werden.
[0030] Durch das erfindungsgemäße Schuheinlegeteil, welches in einen Schuh einlegbar und
aus diesem wieder herausnehmbar ist und welches in unzählig verschiedenen Formen,
insbesondere aber in einer fußangepassten Form, herstellbar ist, wird gewährleistest,
dass das Tragen der Schuhe mit und ohne einem eingelegten, erfindungsgemäßen Schuheinlegeteil
keinen Unterschied im Tragekomfort macht, außer dass das Gewicht des Schuhs mit dem
eingelegten Schuheinlegeteil erhöht ist.
[0031] Das Schuheinlegeteil ist jedoch auch in einer im Allgemeinen flachen oder keilförmigen
Form herstellbar. Gerade das Spritzgiessen der Materialmischung aus thermoplastischen
und/oder thermoelastischen Material gemischt mit Metallbestandteilen lässt eine große
Freiheit bei der Formgestaltung des erfindungsgemäßen Schuheinlegeteils zu.
[0032] Weiterhin besteht durch das erfindungsgemäße Schuheinlegeteil die Möglichkeit, das
Schuheinlegeteil in verschiedenen Schuhen zu benutzen. Das Schuheinlegeteil ist dazu
vorteilhaft so ausgeformt, dass es bequem in jedem Schuh Platz findet.
[0033] Damit ist der Benutzer des erfindungsgemäßen Schuheinlegeteils nicht wie im Stand
der Technik auf ein Paar Schuhe beschränkt, welche eine Gewichtserhöhung fest mit
dem Schuh verbunden aufweisen. Der Benutzer des erfindungsgemäßen flexiblen Schuheinlegeteils
kann also je nach Bedarf und Wünschen eine Erhöhung des Gewichts seiner Schuhe herbeiführen,
ohne dabei auf immer dieselben Schuhe oder Sportarten beschränkt zu sein.
[0034] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Schuheinlegeteils ergibt sich daraus,
dass das erfindungsgemäße Schuheinlegeteil separat und unabhängig von den Schuhen,
in denen es benutzt werden soll, hergestellt werden kann. Dies hat nicht nur den Vorteil,
dass das Ziel einen gewichtserhöhten Schuh zu erhalten, kostengünstiger erreicht werden
kann, sondern hat für den Benutzer auch den Vorteil, dass er auf kostengünstige Weise,
und ohne Rücksicht auf ein bestimmtes Schuhmodell, eine Gewichtserhöhung und die damit
verbundene gewünschte Muskelmehrbelastung auf einfache und günstige Weise erreichen
kann. Er braucht nicht, wie im Stand der Technik, ein ganzes Paar Schuhe zu kaufen,
um ein Paar Schuhe mit erhöhtem Gewicht zu benutzen.
[0035] Die Erfindung eines spritzgegossenen, flexiblen Schuheinlegeteils ist jedoch nicht
nur auf Einlegesohlen beschränkt, sondern es können sämtliche Teile eines Schuhs,
welche durch Spritzgießen formbar sind, mit einer derartigen Materialmischung, bestehend
aus einem thermoplastischen und/oder thermoelastischen Material und Metallpartikeln
hergestellt werden, mit dem Ziel, dass der Schuh, welcher derartige Spritzgussteile
(Schuheinlegeteile) aufweist, ein erhöhtes Gewicht gegenüber normalen Schuhen besitzt.
Das heißt, es sind u. a. Außensohlen, Innensohlen, Einlegeteile für Fersenverstärkung
oder andere Verstärkungen, wie z. B seitliche Versteifungen von Stiefelschäften von
der Erfindung umfasst.
[0036] Ein Beispiel einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schuheinlegeteils mit
weiteren Merkmalen wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei
zeigen die Zeichnungen:
- Fig. 1:
- Eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Schuheinlegeteils in Form einer
Einlegesohle.
- Fig. 2:
- Einen Längsschnitt durch die Einlegesohle gemäß Fig. 1 entlang der Linie A-A.
[0037] In Fig. 1 ist in perspektivischer Ansicht ein Schuheinlegeteil 1 in Form einer kompletten
Einlegesohle 1 gezeigt, welche eine gewichtserhöhende Schicht 2, eine auf guten Tragekomfort
ausgerichtete Oberschicht 3 und eine Unterschicht 4 aufweist. Die auf Tragekomfort
ausgerichtete Oberschicht 3 kann hierbei aus Alcantara bestehen, was ein besonderes
weiches, flexibles und warm anmutendes Material darstellt. Dieses Material ist als
Material für Oberschichten in herkömmlichen nicht gewichtserhöhenden Einlegesohlen
weit verbreitet. Die Unterschicht 4 wird vorteilhafterweise direkt an die gewichtserhöhende
Schicht 2 angespritzt.
[0038] Die gewichtserhöhende Schicht 2 ist beispielsweise aus einer Mischung von Ethylen-Vinyl-Acetat
(EVA) und Stahl-Rundmaterial hergestellt. Dabei wurde das thermoplastische Material
EVA im Granulatzustand so auf die Partikelgröße des verwendeten Stahl-Rundmateriales
abgestimmt, dass die spritzgegossene Einlegesohle elastisch und ohne Rissbildung flexibel
verformbar ist.
[0039] Die Einlegesohle 1, wie in Fig. 1 dargestellt, ist so ausgeformt, dass in ihrem Zehenbereich
die Wandstärke der gewichtserhöhenden Schicht 4dünner ist als die Wandstärke im Fersenbereich.
Dies hat den Vorteil, dass die so ausgebildete Einlegesohle im Zehenbereich sehr flexibel
ist, d. h. ohne großen Kraftaufwand verformbar ist, und im Fersenbereich stabiler
ist. Durch eine derartige Ausgestaltung lässt sich die Einlegesohle 1 in Bereichen,
an denen ein Fuß beim Gehen, Laufen oder Springen über den Fußballen abrollt, d. h.
im Bereich der Zehen und des Fußballens, leicht biegen und bietet der Ferse trotzdem
einen guten Halt. Dabei kann der jeweilige Bereich für sich anatomisch vorteilhaft
ausgebildet sein.
[0040] In einer anderen Ausführungsform kann die in Fig. 1 gezeigte Einlegesohle 1 anstatt
EVA als thermoplastisches Material beispielsweise auch thermoplastisches Urethan als
thermoplastisches Elastomer aufweisen. Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht
darauf beschränkt, nur thermoplastisches oder thermoelastisches Material mit Metallpartikeln
zu vermischen, sondern es ist ebenfalls möglich, eine Mischung zum Spritzgießen des
erfindungsgemäßen Einlegeteils zu benutzen, welches thermoplastisches und thermoelastisches
Material neben den Metallpartikeln aufweist.
[0041] Um eine optimale Flexibilität des erfindungsgemäßen Schuheinlegeteils 1 zu bekommen,
hat sich gezeigt, dass es vorteilhaft ist, Metallpartikel zu verwenden, die nicht
größer sind als 1,5 mm.
[0042] Durch die Beimischung von Metallpartikeln in verschiedenen Anteilen wird erreicht,
dass das Gewicht der erfindungsgemäßen Schuheinlegesohle variiert. Allerdings wurde
festgestellt, dass der Anteil des metallischen Materiales 90-Gewichts-% nicht überschreiten
sollte. Eine weitere Erhöhung des Gewichtsanteiles an Metallkörnchen würde zu einer
Brüchigkeit des flexiblen Schuheinlegeteils führen.
[0043] In der bevorzugten Ausführungsform, wie in Fig. 1 gezeigt, wird Ethylen-Vinyl-Acetat
(EVA) verwendet, da EVA eine besonders gute Hautverträglichkeit aufweist, nicht gesundheitsschädlich
ist und insbesondere keine schädlichen Verbindungen ausbildet, wenn es mit Schweiß
in Kontakt kommt.
1. Flexibles Schuheinlegeteil (1) zur Gewichtserhöhung von Schuhen, welches sich zumindest
über einen Teilbereich einer Fußsohle erstreckt, das bei einem Träger solcher Schuhe
einen erhöhten Kalorienbedarf hervorrruft, dadurch gekennzeichnet, dass das Schuheinlegeteil (1) spritzgegossen ist, in den Schuh einlegbar und aus diesem
wieder herausnehmbar ist, aus einer Materialmischung mit zumindest einem thermoplastischen
Material und Metallpartikeln besteht und eine fußbettartige oder flache Form aufweist.
2. Flexibles Schuheinlegeteil nach Anspruch 1, welches sich über die komplette Fläche
der Fußsohle erstreckt.
3. Flexibles Schuheinlegeteil nach Anspruch 1 oder 2, welches eine mit einem Fuß in Berührung
kommende Oberschicht (3) aufweist, die aus tragekomfortfreundlichem weichen Material
ausgebildet ist.
4. Flexibles Schuheinlegeteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, welches auf einer der
Fußsohle gegenüberliegenden Seite eine mit dem Schuh in Berührung kommende Unterschicht
(4) aufweist.
5. Flexibles Schuheinlegeteil nach einem der Ansprüche 3 oder 4, wobei die Oberschicht
(3) und die Unterschicht (4) das Schuheinlegeteil (1) komplett umschließen.
6. Flexibles Schuheinlegeteil nach einem der Ansprüche 3 bis 5, wobei die Oberschicht
(3) und/oder die Unterschicht (4) während des Spritzgießens an das Schuheinlegeteil
(1) angeformt werden/wird.
7. Flexibles Schuheinlegeteil nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei dem das thermoplastische
Material Ethylen-Vinyl-Acetat (EVA) oder thermoplastisches Polyurethan ist.
8. Flexibles Schuheinlegeteil nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei dem die Metallpartikel
kleiner als 1,5 mm sind.
9. Flexibles Schuheinlegeteil nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei dem das thermoplastische
Material eine Partikelgröße aufweist, die mit der Partikelgröße der Metallpartikel
derart abgestimmt ist, dass nach dem Spritzgießen das Schuheinlegeteil (1) elastisch
und ohne Rissbildung verformbar ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Flexibles Schuheinlegeteil (1) zur Gewichtserhöhung von Schuhen, welches sich zumindest
über einen Teilbereich einer Fußsohle erstreckt, das bei einem Träger solcher Schuhe
einen erhöhten Kalorienbedarf hervorrruft, dadurch gekennzeichnet, dass das Schuheinlegeteil (1) aus einer Materialmischung mit zumindest einem thermoplastischen
Material und Metallpartikeln spritzgegossen ist, in den Schuh einlegbar und aus diesem
wieder herausnehmbar ist, und eine fußbettartige oder flache Form aufweist.
2. Flexibles Schuheinlegeteil nach Anspruch 1, welches sich über die komplette Fläche
der Fußsohle erstreckt.
3. Flexibles Schuheinlegeteil nach Anspruch 1 oder 2, welches eine mit einem Fuß in
Berührung kommende Oberschicht (3) aufweist, die aus tragekomfortfreundlichem weichen
Material ausgebildet ist.
4. Flexibles Schuheinlegeteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, welches auf einer der
Fußsohle gegenüberliegenden Seite eine mit dem Schuh in Berührung kommende Unterschicht
(4) aufweist.
5. Flexibles Schuheinlegeteil nach einem der Ansprüche 3 oder 4, wobei die Oberschicht
(3) und die Unterschicht (4) das Schuheinlegeteil (1) komplett umschließen.
6. Flexibles Schuheinlegeteil nach einem der Ansprüche 3 bis 5, wobei die Oberschicht
(3) und/oder die Unterschicht (4) während des Spritzgießens an das Schuheinlegeteil
(1) angeformt werden/wird.
7. Flexibles Schuheinlegeteil nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei dem das
thermoplastische Material Ethylen-Vinyl-Acetat (EVA) oder thermoplastisches Polyurethan
ist.
8. Flexibles Schuheinlegeteil nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei dem die
Metallpartikel kleiner als 1,5 mm sind.
9. Flexibles Schuheinlegeteil nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei dem das
thermoplastische Material eine Partikelgröße aufweist, die mit der Partikelgröße der
Metallpartikel derart abgestimmt ist, dass nach dem Spritzgießen das Schuheinlegeteil
(1) elastisch und ohne Rissbildung verformbar ist.