(19)
(11) EP 1 952 716 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.08.2008  Patentblatt  2008/32

(21) Anmeldenummer: 07002433.6

(22) Anmeldetag:  05.02.2007
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A43B 17/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK RS

(71) Anmelder: Spannrit Schuhkomponenten GmbH
63801 Kleinostheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Katzer, Roland
    63801 Kleinostheim (DE)

(74) Vertreter: Leske, Thomas 
Frohwitter, Patent- und Rechtsanwälte Possartstrasse 20
81679 München
81679 München (DE)

 
Bemerkungen:
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
 


(54) Flexibles Schuheinlegeteil zur Gewichtserhöhung von Schuhen


(57) Flexibles Schuheinlegeteil (1) zur Gewichtserhöhung von Schuhen, welches sich zumindest über einen Teilbereich einer Fußsohle erstreckt und das bei einem Träger solcher Schuhe einen erhöhten Kalorienbedarf hervorrruft. Das Schuheinlegeteil (1) wird spritzgegossen, hat eine fußbettartige oder flache Form und ist in den Schuh einlegbar und aus diesem wieder herausnehmbar, wobei das Schuheinlegeteil aus einer Materialmischung besteht, die zumindest ein thermoplastisches Material und Metallpartikel aufweist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein flexibles Schuheinlegeteil zur Gewichtserhöhung von Schuhen, welches bei einem Träger solcher Schuhe einen erhöhten Kalorienbedarf hervorruft.

[0002] Die Gewichtserhöhung von Schuhen zur Steigerung des Kalorienverbrauchs oder zur Erzielung einer Leistungssteigerung bei sportlicher Betätigung ist aus verschiedenen Veröffentlichungen bereits bekannt.

[0003] DE 601 01 444 T2 beschreibt ein in die Außensohle eines Schuhs eingebettetes Gewicht zur Erhöhung des Gewichts des Schuhs. Dabei weist die Außensohle eines Schuhs gemäß dieser Druckschrift eine nach oben zur Fußsohle hin weisende Ausnehmung auf, in die ein Gewicht, welches separat hergestellt wird, eingebettet wird. Das Gewicht besteht dabei aus einer Mischung aus einem elastischen Material und metallischen Körnchen, wobei die Mischung in flüssigem Zustand des elastischen Materials in einen Behälter eingegossen wird, und der Behälter zusammen mit der Mischung als einziges Gewicht in die Ausnehmung der Außensohle eingebettet wird.

[0004] Nachteilig am Stand der Technik ist hierbei, dass die Außensohle mit der Ausnehmung und das in die Außensohle einzubettende Gewicht separat hergestellt werden müssen. Die beiden Teile werden in einem nächsten Schritt zu einer schweren Schuhaußensohle miteinander verbunden. Der Schuh wird dann mit der schweren Sohle fertiggestellt. Das ist ein aufwändiges Verfahren und verursacht dementsprechend hohe Kosten.

[0005] Weiterhin nachteilig am Stand der Technik ist die Tatsache, dass das in die Außensohle eingebettete Gewicht nicht aus dieser herausnehmbar ist. Zumindest nicht, ohne einen Ersatzkörper in die Ausnehmung der Außensohle zu legen.

[0006] Werden die Metallpartikel, wie bei herkömmlich hergestellten Schuhen, deren Gewicht erhöht ist, durch Einbringen in den flüssigen Zustand des elastischen Materials eingebracht, so ist bei dieser Art von Mischung nicht gewährleistet, dass jedes einzelne Metallkörnchen von dem elastischen Material umgeben wird. Es kommt bei einem Mischen von elastischem Material und Metallkörnchen oder - partikeln durch (druckloses) Gießen in eine Form zu einer teilweisen Entmischung der Bestandteile auf Grund der Schwerkraft, wobei sich die Metallpartikel auf einer Unterseite absetzen.

[0007] Dadurch besteht die Gefahr, dass bei einer Verformung dieser so hergestellten Gewichte auf der Seite, auf der eine höhere Konzentration der Metallpartikel vorhanden ist, bei einer Verformung der Sohle Risse auftreten können.

[0008] Weiterhin ist durch eine derartige Entmischung der beiden Komponenten die gewollte Gewichtsverteilung der so hergestellten Gewichte für Schuhe nicht gewährleistet, was bei einem Tragen solcher mit einem derartigen Gewicht ausgerüsteter Schuhe dazu führen kann, dass gewisse Muskelgruppen überbeansprucht werden.

[0009] Ferner ist die Einbringung von Metallpartikeln in den flüssigen Zustand des elastischen Materials auf etwa 50 Gewichts-% limitiert. Ein höherer Anteil als 50 Gewichts-% an Metallkörnchen in dem Gewicht, welches den Schuh beschwert, führt zu einer erhöhten Sprödigkeit des Gewichtes, wodurch die elastischen Eigenschaften nicht mehr in ausreichendem Maße gegeben sind und Risse in dem Gewicht entstehen können oder Bruchstücke oder einzelne Metallpartikel aus dem Gewicht bei Verformung herausfallen können. Diese Bruchstücke können dann in das Innere des Schuhs gelangen und können beim Träger des Schuhs ein unangenehmes oder gar schmerzhaftes Tragegefühl hervorrufen.

[0010] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Schuheinlegeteil bereitzustellen, welches das Gewicht eines Schuhes erhöht und die Nachteile des Standes der Technik vermeidet.

[0011] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Schuheinlegeteil zur Verfügung gestellt, welches das Gewicht eines Schuhs so erhöht, dass bei einem Träger eines solchen Schuhes ein erhöhter Kalorienbedarf hervorgerufen wird. Das Schuheinlegeteil gemäß der vorliegenden Erfindung wird spritzgegossen, wobei eine Materialmischung verwendet wird, die zumindest aus einem thermoplastischen Material und aus Metallpartikeln besteht. Im Vergleich zum Gießen, Vergießen bzw. Eingießen der Materialmischung in einen Behälter gemäß DE 601 01 444 wird durch das Spritzgießen der Materialmischung sichergestellt, dass alle Metallpartikel für sich zumindest soweit von thermoplastischem Material umgeben sind, dass eine elastische bzw. flexible Verformung des Schuheinlegeteils ohne die Bildung von Rissen möglich ist.

[0012] Die erfindungsgemäß hergestellten Schuheinlegeteile weisen eine gewollte Verteilung des thermoplastischen Materials und der Metallpartikel dergestalt auf, dass nicht nur jedes einzelne Metallpartikel von dem Thermoplast umgeben wird, sondern dass die Außenseiten des spritzgegossenen Schuheinlegeteils eine praktisch geschlossene Oberfläche aus thermoplastischem Material aufweisen. Dabei bedeutet eine praktisch geschlossene Oberfläche, dass an der Oberfläche das thermoplastische Material stärker sichtbar ist als die Metallpartikel. Das heißt auch, bei einem erfindungsgemäßen Schuheinlegeteil ist die Konzentration an Metallpartikeln in seinem Inneren höher als an den jeweiligen Außenflächen. Die im Inneren des Schuheinlegeteils angeordneten Metallpartikel sind demnach einzeln so mit dem thermoplastischen Material umgeben, dass eine hohe Flexibilität des Schuheinlegeteils gegeben ist. Dadurch ist gewährleistet, dass bei jeder Art von Verformung des erfindungsgemäßen Schuheinlegeteils keine Rissbildung auftritt und keine Metallpartikel oder sonstigen Teilchen aus dem Schuheinlegeteil in das Innere des Schuhs fallen können.

[0013] Durch das gute Umschließen der Metallpartikel lässt sich mit dem Spritzgussverfahren der Gewichtsanteil an Metallpartikel stark erhöhen, und Gewichtsanteile von 90-Gewichts% und mehr sind dadurch realisierbar. Damit ist gegenüber dem herkömmlich hergestellten Gewichten zur Gewichtserhöhung von Schuhen oder anderen herkömmlich hergestellten, schweren Schuhen eine deutlich höhere Gewichtszunahme für Schuhe erreichbar. Der durch die Gewichtserhöhung zu erzielende Effekt, d.h. ein erhöhter Kalorienverbrauch und/oder Steigerung der Leistungsfähigkeit bzw. des Trainingseffektes kann mit den erfindungsgemäßen Schuheinlegeteilen wesentlich besser erreicht werden.

[0014] Zur Erhöhung des Tragekomforts kann das erfindungsgemäße Schuheinlegeteil an seiner Oberseite mit einer weichen, flexiblen, hautverträglichen Oberschicht versehen werden, welche mit der Fußsohle in Berührung kommt.

[0015] Vorteilhaft wird auch die der Oberseite gegenüberliegende Unterseite des Schuheinlegeteils mit einer Schicht versehen, die beispielweise aus dem selben Material besteht wie die Oberschicht. Sie kann aber auch ein anderes Material aufweisen, um vorteilhaft ein Verrutschen des Schuheinlegeteils in dem Schuh zu verhindern. Andere Beschichtungen, insbesondere wärmeisolierende Beschichtungen oder dämpfende Beschichtungen fallen dabei ebenfalls unter den Umfang der vorliegenden Erfindung.

[0016] Besonders vorteilhaft wird sowohl das Material für die Oberschicht als auch, falls erwünscht, das Material für die Unterschicht vor dem Spritzgießen in die Spritzgussform eingebracht, und das Injizieren der Materialmischung erfolgt zwischen die beiden Materialien. Eine weitere vorteilhafte Variante besteht darin, dass die Oberschicht und die Unterschicht aus dem selben Material bestehen und das selbe Oberflächenmaterial das Schuheinlegeteil nach dem Spritzgießen vorzugsweise vollständig umgibt.

[0017] Wird das Schuheinlegeteil mit einer Unterschicht und einer Oberschicht versehen, so sind die beiden Schichten am umlaufenden Rand des Schuheinlegeteils derart miteinander verbunden, dass Partikel, welche sich aus der spritzgegossenen Mischung lösen könnten, von der umgebenden Hülle aus Ober- und Unterschicht zurückgehalten werden.

[0018] Aufgrund des Spritzgussprozesses zur Herstellung eines gewichtserhöhenden Schuheinlegeteils ist es jedoch nicht notwendig, Schutzschichten um das Spritzgussteil anzuordnen. Durch das Spritzgießen werden die Metallpartikel derart von dem thermoplastischen Material umgeben, dass kein Herauslösen von Partikeln bei normaler Verwendung des Schuheinlegeteils erfolgt. Daher kann das erfindungsgemäße Schuheinlegeteil ohne Oberschicht und/oder ohne Unterschicht in einem Schuh verwendet werden, ohne dass es für den Träger des Schuhs zu einem unangenehmen Tragegefühl kommt. Zum Erhöhen des Tragekomfort des Schuheinlegeteils ist es jedoch vorteilhaft, zumindest eine Oberschicht vorzusehen. Eine Unterschicht ist aus den zuvorgenannten Gründen nicht erforderlich, kann aber dennoch vorgesehen werden, wenn diese eine bestimmte Funktion erfüllen soll.

[0019] Weiter vorteilhaft wird das erfindungsgemäße Schuheinlegeteil in der Art spritzgegossen, dass beispielsweise eine Oberschicht einer Schuhsohle, welche mit der Fußsohle in Kontakt kommt, direkt an die flexible gewichtserhöhende Materialmischung angespritzt wird. Das heißt, an das flexible Schuheinlegeteil, hier z. B. eine Einlegesohle, zur Gewichtserhöhung eines Schuhs wird eine weiche hautverträgliche, komforterhöhende und/oder optisch ansprechende Oberschicht in dem gleichen Arbeitsschritt angeformt, in dem die Materialmischung aus einem Thermoplast und Metallpartikeln in eine entsprechende Spritzgussform eingespritzt wird. Dabei ist das Material für die Oberschicht bereits vor dem Einspritzen in die Spritzgussform eingelegt. Eine nachträgliche Aufbringung einer Schicht ist dann nicht mehr notwendig, Ein Anspritzen einer solchen Oberschicht ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Eine solche Oberschicht kann auch durch eine andere geeignete Verbindungsart auf das gewichtserhöhende Schuheinlegeteil für Schuhe aufgebracht werden. Dabei soll auch ein komplettes Umhüllen des gewichtserhöhenden Schuheinlegeteils mit einer Oberschicht von der Erfindung umfasst sein.

[0020] Wie oben beschrieben kann die Unterschicht in der gleichen Weise an das Schuheinlegeteil gemäß der vorliegenden Erfindung angeformt werden. Dabei können Ober- und Unterschicht gleichzeitig direkt bei dem erfindungsgemäßen Herstellen des Schuheinlegeteils an dieses angebracht werden.

[0021] Das erfindungsgemäße Schuheinlegeteil ist so geformt, dass es in einen Schuh einlegbar und aus diesem Schuh wieder herausnehmbar ist. Dabei ist der Schuh mit oder ohne dem Schuheinlegeteil in seiner normalen Funktion benutzbar.

[0022] Das erfindungsgemäße Schuheinlegeteil eignet sich hierbei für alle Arten von Schuhe, wie z. B. beruflich genutzte Schuhe, Sportschuhe, Freizeitschuhe, als auch für Straßenschuhe oder Stiefel aller Art. Das erfindungsgemäße Schuheinlegeteil kann aber auch in Sportschuhen genutzt werden, bei denen es auf die Flexibilität der Sohle nicht so stark ankommt, wie beispielsweise beim Skifahren, Rollschuhlaufen oder Schlittschuhfahren.

[0023] Das erfindungsgemäße Schuheinlegeteil, beispielsweise in Form einer Einlegesohle, zeichnet sich nicht nur durch sein erhöhtes Gewicht gegenüber einer herkömmlichen, rein thermoplastischen Einlegesohle aus , sondern auch dadurch, dass die Flexibilität der Einlegesohle in etwa der Flexibilität der Einlegesohle entspricht, welche nur aus thermoplastischem Material hergestellt wurde.

[0024] Wie oben bereits erwähnt, wird das erfindungsgemäße Schuheinlegeteil durch Spritzgießen mit einer Materialmischung, welche zumindest einen Thermoplasten und Metallpartikel aufweist, erstellt. Dazu wird die Mischung aus dem thermoplastischen Material und den Metallpartikeln derart hergestellt und aufbereitet, dass nach dem Spritzgießen das Schuheinlegeteil elastisch und ohne Rissbildung verformbar ist. Das bedeutet, es soll eine Rissbildung ausgeschlossen sein, die dazu führt, dass eine elastische Verformung, wenn auch nur in Teilbereichen, nicht mehr möglich wäre. Dadurch soll u. a. auch vermieden werden, dass ein Schuheinlegeteil brüchig wird und Bruchstücke im Inneren eines Schuhs auftreten, welche zu einer starken Verminderung des Tragekomforts führen.

[0025] Als thermoplastische Materialien können alle spritzgießbaren Kunststoffe verwendet werden, welche nach dem Spritzgießen elastisch verformbar sind.

[0026] Die verwendeten Metallpartikel können in verschiedensten Sorten und Formen vorliegen. Zu diesen Formen gehören z. B. die Pulverform, Kugelform, Zylinderform, Rechteckform, Flockenform oder Ähnliches.

[0027] Wie oben schon angedeutet, muss die Mischung der Materialien aufbereitet werden. Dabei findet beispielsweise eine Anpassung der Materialien in Menge, Größe, Form und/oder Farbe statt. Auch eine Beimischung weiterer Materialien ist dabei umfasst.

[0028] Sind die Materialien, welche zur Herstellung eines erfindungsgemäßen, flexiblen Schuheinlegeteiles verwendet werden sollen, aufeinander abgestimmt und vermischt, können diese in eine Spritzgussform durch Aufbringen einer Temperatur, welche über dem Schmelzpunkt des thermoplastischen Materials liegt, und hohen Druck in eine Spritzgussform injiziert werden. Vorteilhafterweise befindet sich in der Spritzgussform bereits ein Material, welches die Oberschicht des spritzgegossenen erfindungsgemäßen Schuheinlegeteils bildet. Das flexible Schuheinlegeteil kann in vielfältigen Formen abgeformt werden. Hierbei sind auch Formen umfasst, welche eine orthopädische Funktion erfüllen können. Aber auch ästhetische oder funktionelle Eigenschaften und Formen können durch das spritzgegossene Schuheinlegeteil übernommen werden. Hierbei kann beispielsweise an eine Druckverteilungsfunktion, eine Dämpfungsfunktion, eine Formgebungsfunktion oder Ähnliches gedacht werden.

[0029] Vorteilhafterweise wird das Schuheinlegeteil so geformt, dass es in Bereichen, an denen eine höhere Flexibilität erforderlich ist, dünner ausgebildet ist, als in Bereichen, an denen die Anforderungen an die Flexibilität nicht so hoch sind. Durch eine solche Ausgestaltung können zusätzliche Bauteile oder Unterberechungen, welche möglicherweise zu einer Teilung des Schuheinlegeteils führen würden, vermieden werden.

[0030] Durch das erfindungsgemäße Schuheinlegeteil, welches in einen Schuh einlegbar und aus diesem wieder herausnehmbar ist und welches in unzählig verschiedenen Formen, insbesondere aber in einer fußangepassten Form, herstellbar ist, wird gewährleistest, dass das Tragen der Schuhe mit und ohne einem eingelegten, erfindungsgemäßen Schuheinlegeteil keinen Unterschied im Tragekomfort macht, außer dass das Gewicht des Schuhs mit dem eingelegten Schuheinlegeteil erhöht ist.

[0031] Das Schuheinlegeteil ist jedoch auch in einer im Allgemeinen flachen oder keilförmigen Form herstellbar. Gerade das Spritzgiessen der Materialmischung aus thermoplastischen und/oder thermoelastischen Material gemischt mit Metallbestandteilen lässt eine große Freiheit bei der Formgestaltung des erfindungsgemäßen Schuheinlegeteils zu.

[0032] Weiterhin besteht durch das erfindungsgemäße Schuheinlegeteil die Möglichkeit, das Schuheinlegeteil in verschiedenen Schuhen zu benutzen. Das Schuheinlegeteil ist dazu vorteilhaft so ausgeformt, dass es bequem in jedem Schuh Platz findet.

[0033] Damit ist der Benutzer des erfindungsgemäßen Schuheinlegeteils nicht wie im Stand der Technik auf ein Paar Schuhe beschränkt, welche eine Gewichtserhöhung fest mit dem Schuh verbunden aufweisen. Der Benutzer des erfindungsgemäßen flexiblen Schuheinlegeteils kann also je nach Bedarf und Wünschen eine Erhöhung des Gewichts seiner Schuhe herbeiführen, ohne dabei auf immer dieselben Schuhe oder Sportarten beschränkt zu sein.

[0034] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Schuheinlegeteils ergibt sich daraus, dass das erfindungsgemäße Schuheinlegeteil separat und unabhängig von den Schuhen, in denen es benutzt werden soll, hergestellt werden kann. Dies hat nicht nur den Vorteil, dass das Ziel einen gewichtserhöhten Schuh zu erhalten, kostengünstiger erreicht werden kann, sondern hat für den Benutzer auch den Vorteil, dass er auf kostengünstige Weise, und ohne Rücksicht auf ein bestimmtes Schuhmodell, eine Gewichtserhöhung und die damit verbundene gewünschte Muskelmehrbelastung auf einfache und günstige Weise erreichen kann. Er braucht nicht, wie im Stand der Technik, ein ganzes Paar Schuhe zu kaufen, um ein Paar Schuhe mit erhöhtem Gewicht zu benutzen.

[0035] Die Erfindung eines spritzgegossenen, flexiblen Schuheinlegeteils ist jedoch nicht nur auf Einlegesohlen beschränkt, sondern es können sämtliche Teile eines Schuhs, welche durch Spritzgießen formbar sind, mit einer derartigen Materialmischung, bestehend aus einem thermoplastischen und/oder thermoelastischen Material und Metallpartikeln hergestellt werden, mit dem Ziel, dass der Schuh, welcher derartige Spritzgussteile (Schuheinlegeteile) aufweist, ein erhöhtes Gewicht gegenüber normalen Schuhen besitzt. Das heißt, es sind u. a. Außensohlen, Innensohlen, Einlegeteile für Fersenverstärkung oder andere Verstärkungen, wie z. B seitliche Versteifungen von Stiefelschäften von der Erfindung umfasst.

[0036] Ein Beispiel einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schuheinlegeteils mit weiteren Merkmalen wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen die Zeichnungen:
Fig. 1:
Eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Schuheinlegeteils in Form einer Einlegesohle.
Fig. 2:
Einen Längsschnitt durch die Einlegesohle gemäß Fig. 1 entlang der Linie A-A.


[0037] In Fig. 1 ist in perspektivischer Ansicht ein Schuheinlegeteil 1 in Form einer kompletten Einlegesohle 1 gezeigt, welche eine gewichtserhöhende Schicht 2, eine auf guten Tragekomfort ausgerichtete Oberschicht 3 und eine Unterschicht 4 aufweist. Die auf Tragekomfort ausgerichtete Oberschicht 3 kann hierbei aus Alcantara bestehen, was ein besonderes weiches, flexibles und warm anmutendes Material darstellt. Dieses Material ist als Material für Oberschichten in herkömmlichen nicht gewichtserhöhenden Einlegesohlen weit verbreitet. Die Unterschicht 4 wird vorteilhafterweise direkt an die gewichtserhöhende Schicht 2 angespritzt.

[0038] Die gewichtserhöhende Schicht 2 ist beispielsweise aus einer Mischung von Ethylen-Vinyl-Acetat (EVA) und Stahl-Rundmaterial hergestellt. Dabei wurde das thermoplastische Material EVA im Granulatzustand so auf die Partikelgröße des verwendeten Stahl-Rundmateriales abgestimmt, dass die spritzgegossene Einlegesohle elastisch und ohne Rissbildung flexibel verformbar ist.

[0039] Die Einlegesohle 1, wie in Fig. 1 dargestellt, ist so ausgeformt, dass in ihrem Zehenbereich die Wandstärke der gewichtserhöhenden Schicht 4dünner ist als die Wandstärke im Fersenbereich. Dies hat den Vorteil, dass die so ausgebildete Einlegesohle im Zehenbereich sehr flexibel ist, d. h. ohne großen Kraftaufwand verformbar ist, und im Fersenbereich stabiler ist. Durch eine derartige Ausgestaltung lässt sich die Einlegesohle 1 in Bereichen, an denen ein Fuß beim Gehen, Laufen oder Springen über den Fußballen abrollt, d. h. im Bereich der Zehen und des Fußballens, leicht biegen und bietet der Ferse trotzdem einen guten Halt. Dabei kann der jeweilige Bereich für sich anatomisch vorteilhaft ausgebildet sein.

[0040] In einer anderen Ausführungsform kann die in Fig. 1 gezeigte Einlegesohle 1 anstatt EVA als thermoplastisches Material beispielsweise auch thermoplastisches Urethan als thermoplastisches Elastomer aufweisen. Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht darauf beschränkt, nur thermoplastisches oder thermoelastisches Material mit Metallpartikeln zu vermischen, sondern es ist ebenfalls möglich, eine Mischung zum Spritzgießen des erfindungsgemäßen Einlegeteils zu benutzen, welches thermoplastisches und thermoelastisches Material neben den Metallpartikeln aufweist.

[0041] Um eine optimale Flexibilität des erfindungsgemäßen Schuheinlegeteils 1 zu bekommen, hat sich gezeigt, dass es vorteilhaft ist, Metallpartikel zu verwenden, die nicht größer sind als 1,5 mm.

[0042] Durch die Beimischung von Metallpartikeln in verschiedenen Anteilen wird erreicht, dass das Gewicht der erfindungsgemäßen Schuheinlegesohle variiert. Allerdings wurde festgestellt, dass der Anteil des metallischen Materiales 90-Gewichts-% nicht überschreiten sollte. Eine weitere Erhöhung des Gewichtsanteiles an Metallkörnchen würde zu einer Brüchigkeit des flexiblen Schuheinlegeteils führen.

[0043] In der bevorzugten Ausführungsform, wie in Fig. 1 gezeigt, wird Ethylen-Vinyl-Acetat (EVA) verwendet, da EVA eine besonders gute Hautverträglichkeit aufweist, nicht gesundheitsschädlich ist und insbesondere keine schädlichen Verbindungen ausbildet, wenn es mit Schweiß in Kontakt kommt.


Ansprüche

1. Flexibles Schuheinlegeteil (1) zur Gewichtserhöhung von Schuhen, welches sich zumindest über einen Teilbereich einer Fußsohle erstreckt, das bei einem Träger solcher Schuhe einen erhöhten Kalorienbedarf hervorrruft, dadurch gekennzeichnet, dass das Schuheinlegeteil (1) spritzgegossen ist, in den Schuh einlegbar und aus diesem wieder herausnehmbar ist, aus einer Materialmischung mit zumindest einem thermoplastischen Material und Metallpartikeln besteht und eine fußbettartige oder flache Form aufweist.
 
2. Flexibles Schuheinlegeteil nach Anspruch 1, welches sich über die komplette Fläche der Fußsohle erstreckt.
 
3. Flexibles Schuheinlegeteil nach Anspruch 1 oder 2, welches eine mit einem Fuß in Berührung kommende Oberschicht (3) aufweist, die aus tragekomfortfreundlichem weichen Material ausgebildet ist.
 
4. Flexibles Schuheinlegeteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, welches auf einer der Fußsohle gegenüberliegenden Seite eine mit dem Schuh in Berührung kommende Unterschicht (4) aufweist.
 
5. Flexibles Schuheinlegeteil nach einem der Ansprüche 3 oder 4, wobei die Oberschicht (3) und die Unterschicht (4) das Schuheinlegeteil (1) komplett umschließen.
 
6. Flexibles Schuheinlegeteil nach einem der Ansprüche 3 bis 5, wobei die Oberschicht (3) und/oder die Unterschicht (4) während des Spritzgießens an das Schuheinlegeteil (1) angeformt werden/wird.
 
7. Flexibles Schuheinlegeteil nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei dem das thermoplastische Material Ethylen-Vinyl-Acetat (EVA) oder thermoplastisches Polyurethan ist.
 
8. Flexibles Schuheinlegeteil nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei dem die Metallpartikel kleiner als 1,5 mm sind.
 
9. Flexibles Schuheinlegeteil nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei dem das thermoplastische Material eine Partikelgröße aufweist, die mit der Partikelgröße der Metallpartikel derart abgestimmt ist, dass nach dem Spritzgießen das Schuheinlegeteil (1) elastisch und ohne Rissbildung verformbar ist.
 


Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.


1. Flexibles Schuheinlegeteil (1) zur Gewichtserhöhung von Schuhen, welches sich zumindest über einen Teilbereich einer Fußsohle erstreckt, das bei einem Träger solcher Schuhe einen erhöhten Kalorienbedarf hervorrruft, dadurch gekennzeichnet, dass das Schuheinlegeteil (1) aus einer Materialmischung mit zumindest einem thermoplastischen Material und Metallpartikeln spritzgegossen ist, in den Schuh einlegbar und aus diesem wieder herausnehmbar ist, und eine fußbettartige oder flache Form aufweist.
 
2. Flexibles Schuheinlegeteil nach Anspruch 1, welches sich über die komplette Fläche der Fußsohle erstreckt.
 
3. Flexibles Schuheinlegeteil nach Anspruch 1 oder 2, welches eine mit einem Fuß in Berührung kommende Oberschicht (3) aufweist, die aus tragekomfortfreundlichem weichen Material ausgebildet ist.
 
4. Flexibles Schuheinlegeteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, welches auf einer der Fußsohle gegenüberliegenden Seite eine mit dem Schuh in Berührung kommende Unterschicht (4) aufweist.
 
5. Flexibles Schuheinlegeteil nach einem der Ansprüche 3 oder 4, wobei die Oberschicht (3) und die Unterschicht (4) das Schuheinlegeteil (1) komplett umschließen.
 
6. Flexibles Schuheinlegeteil nach einem der Ansprüche 3 bis 5, wobei die Oberschicht (3) und/oder die Unterschicht (4) während des Spritzgießens an das Schuheinlegeteil (1) angeformt werden/wird.
 
7. Flexibles Schuheinlegeteil nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei dem das thermoplastische Material Ethylen-Vinyl-Acetat (EVA) oder thermoplastisches Polyurethan ist.
 
8. Flexibles Schuheinlegeteil nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei dem die Metallpartikel kleiner als 1,5 mm sind.
 
9. Flexibles Schuheinlegeteil nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei dem das thermoplastische Material eine Partikelgröße aufweist, die mit der Partikelgröße der Metallpartikel derart abgestimmt ist, dass nach dem Spritzgießen das Schuheinlegeteil (1) elastisch und ohne Rissbildung verformbar ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente