[0001] Die Erfindung betrifft ein Gebinde mit zumindest einer Beutelpackung und einem Kopfteil,
das ein Bodenteil mit einer Vertiefung, mit einer Austrittsöffnung sowie mit zumindest
einem Aufstechmittel für die Beutelpackung aufweist.
[0002] Derartige Gebinde dienen der Ausbringung und Lagerung von Massen und insbesondere
von aushärtbaren Massen wie Mörtelmassen, Spachtelmassen, Dichtmassen, Klebemassen
und dergleichen in ein- oder mehrkomponentiger Form. Beispielsweise werden Befestigungselemente
in zuvor gebohrte Bohrlöcher in einem z. B. mineralischen Untergrund, wie Beton oder
Mauerwerk, mittels einer aus dem Gebinde ausgebrachten aushärtbaren Masse chemisch
verankert.
[0003] Mittels auf das Gebinde abgestimmter Auspressgeräte wird die in der Beutelpackung
gelagerte Masse direkt vor Ort geöffnet und aus dem Gebinde ausgebracht. Nach dem
Entleeren des Gebindes wird dieses durch ein neues Gebinde ersetzt. Im Hinblick auf
eine flexible, zuverlässige und kostengünstige Verpackung der auspressbaren Massen
sind Gebinde mit einer Beutelpackung und einem Kopfteil weit verbreitet.
[0004] Eine wesentliche Herausforderung stellt jedoch das Öffnen der beispielsweise als
Folienbeutel ausgebildete Beutelpackung dar. Insbesondere bei mehrkomponentigen Massen
dürfen die einzelnen Komponenten erst kurz vor der Anwendung der Masse miteinander
in Kontakt treten. Des Weiteren kann der Zutritt von Luft die Eigenschaften der in
der Beutelpackung gelagerten Masse verändern.
[0005] Aus der
DE 295 01 255 U1 ist ein Gebinde für eine zweikomponentige Masse mit zwei Beutelpackungen und einem
Kopfteil bekannt, das jeweils ein Bodenteil mit einer Vertiefung, mit einer Austrittsöffnung
sowie mit einem Aufstechmittel in Form von zwei Aufstechspaten für jede Beutelpackung
aufweist, wobei die Aufstechspaten parallel nebeneinander verlaufen, sich etwa parallel
zur Achse der Austrittsöffnung erstrecken sowie innerhalb der Axialprojektion der
Austrittsöffnung angeordnet sind. Durch diese Anordnung der Aufstechspaten wird die
Beutelpackung sowohl radial als auch axial abgestützt. Durch einen von einem Auspressgerät
ausgeübten Druck auf die Beutelpackung kommt es zu einer örtlichen Überdehnung des
zwischen den Aufstechspaten befindlichen Bereiches der Beutelpackung bis diese grossflächig
platzt.
[0006] In einzelnen Fällen wird bei der bekannten Lösung die Beutelpackung beim Öffnen von
dem Aufstechmittel lediglich perforiert und platzt daher nicht im gewünschten Mass
auf. Dies führt gegebenenfalls zu kleinen Löchern in der Beutelpackung, welche den
Durchfluss der auszubringenden Masse hemmen, wodurch der erforderliche Auspressdruck
zum Auspressen der Masse massgeblich erhöht wird. Bei mehrkomponentigen Massen können
dadurch gegebenenfalls Mischungsinhomogenitäten auftreten.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Gebinde mit einer Beutelpackung und einem Kopfteil
zu schaffen, das die Öffnung der Beutelpackung verbessert.
[0008] Die Aufgabe ist durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen dargelegt.
[0009] Gemäss der Erfindung ist eine einen Randbereich der Vertiefung zumindest bereichsweise
umgebende Erhebung am Bodenteil vorgesehen, welche das Bodenteil zur Beutelpackung
hin axial überragt.
[0010] Die Erhebung bildet ein axiales Auflager sowie eine Anlage für die am Kopfteil festgelegte
Beutelpackung. Beim Anpressen des Gebindes wird die Beutelpackung zwischen der Erhebung
vor der Anlage an dem Aufstechmittel gespannt und anschliessend von diesem im vorgespannten
Zustand eingerissen. Infolge der vorher aufgebrachten Vorspannung reisst die Beutelpackung
im Öffnungsbereich besser als bei bekannten Lösungen ein, was die Ausbildung von ausreichend
grossen Löchern für den Durchfluss der auszubringenden Masse gewährleistet.
[0011] Zudem verhindert die Erhebung ein Zurückfliessen der ausgebrachten Masse aus der
Vertiefung des Bodenteils, so dass bis auf eine kleine Restmenge im Wesentlichen die
gesamte Menge der Masse ausgebracht werden kann.
[0012] Des Weiteren bildet die Erhebung einen Anschlag bei der Festlegung der Beutelpackung
im Kopfteil, was eine korrekte Montage derselben unterstützt. Die Beutelpackung ist
z. B. über eine Klebeverbindung im Kopfteil festgelegt.
[0013] Vorzugsweise entspricht die minimale axiale Höhe der Erhebung der axialen Höhe des
Aufstechmittels, wodurch die Beutelpackung im festgelegten Zustand nicht an dem Aufstechmittel
anliegt. Dadurch wird beim Beaufschlagen der Beutelpackung mit Druck eine Vorspannung
derselben im Öffnungsbereich gewährleistet, bevor dieser Öffnungsbereich mit dem Aufstechmittel
in Anlage kommt und aufgestochen wird.
[0014] Vorteilhaft weist das Kopfteil einen umlaufenden Rand mit einer axialen Höhe auf
und die maximale axiale Höhe der Erhebung entspricht der Hälfte der axialen Höhe des
Randes. Der umlaufende Rand des Kopfteils bildet mit dem Bodenteil eine Aufnahme für
einen Endbereich der Beutelpackung aus. Durch die Beschränkung der maximalen Höhe
der Erhebung auf die Hälfte der axialen Höhe des Randes steht noch eine ausreichend
grosse Kontaktfläche des Kopfteils mit der Beutelpackung zur Festlegung derselben
an dem Kopfteil zur Verfügung.
[0015] Vorzugsweise weist die Erhebung einen ersten Bereich mit einer ersten axialen Höhe
und einen zweiten Bereich mit einer zweiten axialen Höhe, die grösser als die erste
axiale Höhe ist, sowie einen die beiden Bereiche verbindenden Abschnitt auf. Der erste
Bereich der Erhebung ist vorteilhaft radial innen am Bodenteil vorgesehen. Durch die
Ausgestaltung der Erhebung liegt der Endbereich der Beutelpackung im montierten Zustand
entlang der gesamten Erstreckung an, was bei Beaufschlagung der Beutelpackung zu einer
vorteilhaften Vorspannung der Beutelpackung im Öffnungsbereich vor der Anlage an das
Aufstechmittel führt.
[0016] Bevorzugt weist der die beiden Bereiche verbindende Abschnitt einen kontinuierlich
verlaufenden axialen Rand auf, wodurch eine vorteilhafte Anlagekante für die im Kopfteil
festgelegte Beutelpackung geschaffen wird.
[0017] Vorzugsweise weist das Gebinde zumindest zwei Beutelpackungen und das Kopfteil zumindest
zwei Bodenteile auf, wobei zumindest ein Bodenteil jeweils eine die Vertiefung zumindest
bereichsweise umgebende und das jeweilige Bodenteil axial überragende Erhebung aufweist.
Ein derartiges Gebinde dient der Ausbringung und Lagerung von mehrkomponentigen Massen.
Das Kopfteil ist vorteilhaft einteilig ausgebildet. In einer Variante dazu ist das
Kopfteil mehrteilig ausgebildet, so dass z. B. je nach Bedarf einzelne Komponenten
einer mehrkomponentigen Masse kombinierbar und zu einem Gebinde zusammenstellbar sind.
Vorteilhaft weist ein derartig modular zusammenstellbares Kopfteil entsprechend ausgebildete
Verbindungsmittel auf, wie beispielsweise Schnappelemente.
[0018] Bevorzugt weist jedes Bodenteil eine die Vertiefung zumindest bereichsweise umgebende
und das Bodenteil axial überragende Erhebung auf, so dass die vorteilhafte Öffnung
jeder Beutelpackung gewährleistet ist.
[0019] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- Ein Kopfteil des erfindungsgemässen Gebindes im Grundriss; und
- Fig. 2
- einen Teilschnitt durch das erfindungsgemässe Gebinde entlang der Linie II-II in Fig.
1.
[0020] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0021] Das in den Figuren 1 und 2 dargestellte Gebinde 11 weist zwei Beutelpackungen 12
und 13 und ein Kopfteil 16 auf. Das Kopfteil 16 weist einen Mischeranschluss 27 auf,
in den zwei Austrittsöffnungen 20 und 40 für die auszubringende Masse münden.
[0022] Das Kopfteil 16 weist weiter einen ersten Bodenabschnitt 17 mit einem radial umlaufenden,
axial abragenden Rand 18 auf, der eine axiale Höhe A aufweist und mit dem ersten Bodenabschnitt
17 einen ersten Aufnahmeraum für einen Endbereich der Beutelpackung 12 ausbildet.
Im ersten Bodenteil 17 ist eine Vertiefung 19, die Austrittsöffnung 20 sowie zwei
Aufstechspaten als Aufstechmittel 21 für die Beutelpackung 12 vorgesehen, wobei die
Aufstechmittel 21 bei der Austrittsöffnung 20 angeordnet sind. Am ersten Bodenteil
17 ist weiter eine einen Randbereich der Vertiefung 19 umgebende Erhebung 22 vorgesehen,
welche das erste Bodenteil 17 zur Beutelpackung 12 hin axial überragt. Die Vertiefung
19 bildet einen Durchführraum zur Austrittsöffnung 20 im Bodenteil 17 aus. Die Vertiefung
19 weist einen Bodenabschnitt 28 auf, der beabstandet zu einer der Beutelpackung 12
zugewandten Seite 29 des Bodenteils 17 angeordnet ist.
[0023] Die Erhebung 22 weist einen ersten Bereich 23 mit einer ersten axialen Höhe C und
einen zweiten Bereich 24 mit einer zweiten axialen Höhe E, die grösser als die erste
axiale Höhe C ist, sowie einen die beiden Bereiche 23 und 24 verbindenden Abschnitt
25 auf, der einen kontinuierlich verlaufenden axialen Rand 26 aufweist. Die minimale
axiale Höhe C des ersten Bereichs 23 der Erhebung 22 beträgt 2 mm und entspricht der
axialen Höhe F des Aufstechmittels 21 bezogen auf des erste Bodenteil 17. Die axiale
Höhe E des zweiten Bereichs 24 der Erhebung 22 beträgt 4 mm und ist kleiner als die
Hälfte der axialen Höhe A des Randes 18 des ersten Bodenteils 17 ausgebildet. Weiter
weist die Erhebung 22 eine Breite B auf, deren Breitenerstreckung derart gewählt ist,
dass die Erhebung 22 eine Stützbeziehungsweise Anlagefläche für die Beutelpackung
12 bildet, ohne diese zu verletzen.
[0024] Das Kopfteil 16 weist weiter einen zweiten Bodenabschnitt 37 mit einem radial umlaufenden,
axial abragenden Rand 38 auf, der eine axiale Höhe M aufweist und mit dem zweiten
Bodenabschnitt 37 einen ersten Aufnahmeraum für einen Endbereich der Beutelpackung
13 ausbildet. Im zweiten Bodenteil 37 ist eine Vertiefung 39, die Austrittsöffnung
40 sowie zwei Aufstechspaten als Aufstechmittel 41 für die Beutelpackung 13 vorgesehen,
wobei das Aufstechmittel 41 bei der Austrittsöffnung 40 angeordnet ist. Am zweiten
Bodenteil 37 ist ebenfalls eine einen Randbereich der Vertiefung 39 umgebende Erhebung
42 vorgesehen, welche das erste Bodenteil 37 zur Beutelpackung 13 hin axial überragt.
Die Vertiefung 39 bildet einen Durchführraum zur Austrittsöffnung 40 im Bodenteil
37 aus. Die Vertiefung 39 weist einen Bodenabschnitt 48 auf, der beabstandet zu einer
der Beutelpackung 13 zugewandten Seite 49 des Bodenteils 37 angeordnet ist.
[0025] Die Erhebung 42 weist einen ersten Bereich 43 mit einer ersten axialen Höhe N und
einen zweiten Bereich 44 mit einer zweiten axialen Höhe O, die grösser als die erste
axiale Höhe N ist, sowie einen die beiden Bereiche 43 und 44 verbindenden Abschnitt
45 auf, der einen kontinuierlich verlaufenden axialen Rand 46 aufweist. Die axiale
Höhe N des ersten Bereichs 43 der Erhebung 42 beträgt 2 mm und entspricht der axialen
Höhe P des Aufstechmittels 41 bezogen auf des zweite Bodenteil 37. Die axiale Höhe
E des zweiten Bereichs 44 der Erhebung 42 beträgt 3 mm und ist kleiner als die Hälfte
der axialen Höhe M des Randes 38 des zweiten Bodenteils 37 ausgebildet. Der freie
axiale Rand der Erhebung 42 bildet eine Stützfläche für die Beutelpackung 13.
1. Gebinde mit zumindest einer Beutelpackung (12, 13) und einem Kopfteil (16), das
ein Bodenteil (17, 37) mit einer Vertiefung (19; 39), mit einer Austrittsöffnung (20,
40) sowie mit zumindest einem Aufstechmittel (21, 41) für die Beutelpackung (12, 13)
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass
eine einen Randbereich der Vertiefung (19; 39) zumindest bereichsweise umgebende Erhebung
(22, 42) am Bodenteil (17, 37) vorgesehen ist, welche das Bodenteil (17, 37) zur Beutelpackung
(12, 13) hin axial überragt.
2. Gebinde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die minimale axiale Höhe (C, N) der Erhebung (22, 42) der axialen Höhe (F, P) des
Aufstechmittels (21, 41) entspricht.
3. Gebinde nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebung (22, 42) einen ersten Bereich (23, 43) mit einer ersten axialen Höhe
(C, N) und einen zweiten Bereich (24, 44) mit einer zweiten axialen Höhe (E, O), die
grösser als die erste axiale Höhe (C, N) ist, sowie einen die beiden Bereiche (23,
24, 43, 44) verbindenden Abschnitt (25, 45) aufweist.
4. Gebinde nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der die beiden Bereiche (23, 24, 43, 44) verbindende Abschnitt (25, 45) einen kontinuierlich
verlaufenden axialen Rand (26, 46) aufweist.
5. Gebinde nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gebinde (11) zumindest zwei Beutelpackungen (12, 13) und das Kopfteil (16) zumindest
zwei Bodenteile (17, 37) aufweist, wobei zumindest ein Bodenteil (17, 37) jeweils
eine die Vertiefung (19, 39) zumindest bereichsweise umgebende und das jeweilige Bodenteil
(17, 37) axial überragende Erhebung (22, 42) aufweist.
6. Gebinde nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass beide Bodenteile (17, 37) eine die Vertiefung (19, 39) zumindest bereichsweise umgebende
und das Bodenteil (17, 37) axial überragende Erhebung (22, 42) aufweisen.