Gebiet der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen doppelwandigen Tank oder ein doppelwandiges
Behältnis, insbesondere für Flüssigkeiten, mit einem Tankboden und Tankseitenwänden
und einer zum Tankboden und den Tankseitenwänden beabstandeten Leckschutzauskleidung,
welche Leckschutzauskleidung durch eine Distanzhaltefolie und mindestens einer auf
der Distanzhaltefolie aufgebrachten, mit Fasern verstärktem Kunststoffschicht gebildet
ist.
Stand der Technik
[0002] Die deutsche Offenlegungsschrift
DE-OS-2658088 offenbart einen Tank zur unterirdischen Lagerung von Flüssigkeiten, wie Heizöl oder
Diesel. Der Tank besitzt einen Behälter aus Stahl und einen diesen umgebenden Isoliermantel.
Der Stahltank ist von einer verrottungsfesten, gleichmässig gerasterten Distanzschicht
umgeben. Auf der Distanzschicht ist eine gas- bzw. flüssigkeitsdichte Umhüllung aus
einem faserverstärktem Kunststoff aufgebracht. Die Distanzschicht besteht aus einem
gleichmässig genoppten Schichtkörper. Der Schichtkörper kann aus Streckmetall, Papier
oder einem Geflecht gebildet sein.
[0003] Als Verstärkungsmaterial sind in Leckschutzauskleidungen üblicherweise Glasmatten
eingearbeitet. Glasmatten sind Glasfasermatten, hergestellt aus alkalifreien E-Glasfasern,
und dienen als preisgünstige Verstärkungslagen. Der Zusammenhalt der geschnittenen,
wirren Kurzglasfasern der Glasmatte geschieht durch einen Binder, der sich bei Polyesterharzkontakt
löst und u.a. als Haftvermittler zwischen Fasern und UP-Harz dient. Diese Glasmatten
tragen bei zu einer wesentlichen Verstärkung der Leckschutzauskleidung. Nachteilig
allerdings ist, dass die Leckschutzauskleidungen im Allgemeinen wenig nachgiebig sind,
sodass die Leckschutzauskleidungen insbesondere bei grossen Tanks reissen. Kritische
Stellen befinden sich im Übergangsbereich zwischen Boden und Wänden, wo die grösste
Druckbeanspruchung wirkt.
[0004] Die
EP-A-0 470 321 offenbart einen Tank mit einer Aussenwandung und einer Leckschutzauskleidung, welche
aus einem Laminat, bestehend aus einer Noppenfolie und einer Kunststoffschicht gebildet
ist. Die Ränder der Kunststoffschicht sind mit der Aussenwandung verbunden, um zwischen
der Leckschutzauskleidung und der Aussenwandung ein auf Leck überprüfbarer Raum zu
bilden. Die Kunststoffschicht besitzt als Armierung ein mehrschichtiges Glasfasergewebe,
dessen übereinander angeordnete Schichten durch Schuss- und/oder Kettfäden, die von
einer Schicht in eine andere Schicht übergehen, miteinander verbunden sind.
[0005] Die mit dem vorerwähnten mehrschichtigen Glasfasergewebe ausgestattete Leckschutzauskleidung
hat den Vorteil, dass sie besonders unnachgiebig ist (grosses E-modul). Diese Steifheit
hat bei der Auskleidung von grossvolumigen Tanks allerdings den Nachteil, dass die
Leckschutzauskleidung bersten kann. Beim Befüllen eines grossvolumigen Tanks geben
die Aussenwandungen gerne etwas nach und somit wirkt die gesamte Druckbelastung auf
die Leckschutzauskleidung. Weil die Leckschutzauskleidung ein sehr grosses E-Modul
besitzt, führt dies bei Überbeanspruchung zur Rissbildung. Die Folge davon ist eine
Undichtigkeit der Leckschutzauskleidung. Ein anderes Problem des bekannten mehrschichtigen
Gewebes ist, dass dieses viel Kunstharz absorbiert. Nachdem die Rohstoffpreise in
den vergangenen Jahren stark angestiegen sind, führt dies zu einer Verteuerung der
Herstellungskosten.
Aufgabe der Erfindung
[0006] Ausgehend von diesem Stand der Technik stellt sich die Erfindung zur Aufgabe, einen
doppelwandigen Tank vorzuschlagen, welcher grossen Druckbelastungen standhält. Insbesondere
ist es ein Ziel, einen doppelwandigen Tank so weiterzuentwickeln, dass dieser im Übergangsbereich
zwischen Boden und Wand nicht reisst. Ein weiteres Ziel ist es, einen Tank vorzuschlagen,
welcher kostengünstig herstellbar ist.
Beschreibung
[0007] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass wenigstens im Übergangsbereich
zwischen dem Boden und den Seitenwänden der Leckschutzauskleidung auf die Distanzhaltefolie
eine Glasmatte und ein Glasseidengewebe aufgebracht sind. Dies hat den Vorteil, dass
in diesem Bereich ein besonders grosses E-Modul erzielt wird und dass die Gefahr der
Rissbildung reduziert ist. Die Verwendung eines Glasseidengewebes hat den Vorteil,
dass im Vergleich zu einer Glasmatte das Kunstharz schneller aufgenommen und besser
verteilt wird. Ein weiterer Vorteil ist, dass beim Auslegen keine störenden Glasteile
abgespalten werden, weil im Glasseidengewebe Rovings (Faserstränge) mit unendlich
langen Filamentgarnen verwendet sind. Diese Filamentgarne liegen vorzugsweise unverzwirnt
vor.
[0008] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform ist die Zugfestigkeit des Glasseidengewebes
in einer bestimmten ersten Richtung grösser ist als in einer zweiten Richtung, welche
beispielsweise orthogonal zur ersten Richtung sein kann. Dies erlaubt es, den Übergangsbereich
zwischen dem Boden und den Wänden gezielt zu verstärken, indem das Glasseidengewebe
so angeordnet wird, dass die grössere Zugfestigkeit in Richtung vom Boden zu den Wänden
verläuft. Vorteilhaft besitzt das Seidengewebe eine ungleich grosse Zahl von Kett-
und Schussfäden und ist so angeordnet, dass die Zahl der vom Boden zu den Seitenwänden
verlaufenden Fäden grösser ist als die parallel zu den Seitenkanten des Tanks verlaufenden
Fäden. Vorteilhaft ist der Anteil an Kett- und Schussfäden mindestens einer Schicht
ungleich gross. Dies hat den Vorteil, dass die Zugfestigkeit in einer bestimmten Richtung
grösser sein kann als quer dazu. Nachdem das Glasseidengewebe in der Praxis in Form
von Rollen zur Verfügung gestellt wird, ist es zweckmässigerweise das Glasseidengewebe
so zu konfektionieren, dass die grössere Zugfestigkeit in Längsrichtung der Rolle
verläuft. Eine grössere Zugfestigkeit kann erreicht werden, indem der gewichtsmässige
Anteil der Kettfäden grösser ist als derjenige der Schussfäden. Vorteilhaft ist das
Verhältnis von Kett- und Schussfäden grösser als 55:45, vorzugsweise grösser als 60:
40 und ganz besonders bevorzugt >65:35. Wenn die Anzahl der Kettfäden grösser ist
als diejenige der Schussfäden, so hat dies den Vorteil, dass das Glasseidengewebe
in praktisch beliebig langen Stücken von der Rolle abgelängt werden kann. Vorteilhaft
beträgt das Verhältnis von Kett- zu Schussfäden ungefähr 70:30.
[0009] Gemäss einer anderen vorteilhaften Ausführungsform sind die Kett- und Schussfäden
des Seidengewebes ungleich stark, und das Seidengewebe ist so angeordnet, dass das
Gewicht der vom Boden zu den Seitenwänden verlaufenden Fäden grösser ist als das Gewicht
der parallel zu den Seitenkanten des Tanks verlaufenden Fäden. Auf diese Weise kann
die Reissfestigkeit der Leckschutzauskleidung im Übergangsbereich Boden/Mantel weiter
verbessert werden. Zweckmässigerweise ist auf das erste Glasseidengewebe ein zweites
Glasseidengewebe aufgebracht.
[0010] Um das E-Modul der Leckschutzauskleidung weiter zu erhöhen, kann das erste und/oder
zweite Glasseidengewebe als Hybridgewebe ausgebildet sein. Das heisst, es können zusätzlich
zu den vorhandenen Glasfäden noch Carbonfäden in das Glasseidengewebe eingearbeitet
sein. Vorzugsweise liegen die Carbonfaser als Kett- oder Schussfäden vor. Um eine
Verstärkung nach allen Seiten zu erreichen, liegen die Carbonfasern vorzugsweise als
Kett- und Schussfäden vor.
[0011] Die erfindungsgemäss im Übergangsbereich zwischen Boden und Seitenwänden einer Leckschutzauskleidung
vorgesehene Lage aus Glasseidengewebe, oder eine zweite Lage des Glasseidengewebes,
kann auch über die gesamte Bodenfläche und/oder über die gesamten Seitenwandflächen
vorhanden sein.
[0012] Obwohl für die Herstellung der Leckschutzauskleidung grundsätzlich verschiedene Kunstharze,
wie Epoxyharze, Polyurethanharze, Polycarbonatharze, eingesetzt werden können, ist
vorzugsweise ein Polyesterharz, Novolak (ein epoxyd-basierendes Vinylesterharz) verwendet.
Polyesterharze und Novolak haben den Vorteil, dass sie relativ kostengünstig auf dem
Markt erhältlich sind.
[0013] Vorteilhaft ist die Leckschutzauskleidung ein Laminat aus wenigstens einer Distanzhaltefolie,
dem Glasfasergewebe und einer Kunststoffschicht, wobei die Distanzhaltefolie an der
Aussenwand anliegt. Dies hat den Vorteil, dass zwischen der Aussenwand und der Leckschutzauskleidung
ein auf Leck überprüfbarer Raum gebildet ist, wenn die Ränder der Innwand mit der
Aussenwand luftdicht verbunden bleiben.
[0014] Es ist denkbar, als Distanzhaltefolie eine speziell imprägnierte, mit Noppen besetzte
Karton- oder Metallfolie einzusetzen. Bevorzugt wird jedoch eine Metallfolie eingesetzt,
weil diese einfacher zu applizieren und auch grössere Druckbelastungen aushalten kann.
Vorzugsweise ist die Kunststoffbeschichtung aus einem Epoxy-, Polyester-, Polyurethan-,
Novolak (ein epoxyd-basierendes Vinylesterharz) oder einem Polycarbonatharz hergestellt.
[0015] Vorteilhaft sind die Noppen als Pyramiden- oder Kegelstumpf ausgebildet. Eine solche
Folie hat den Vorteil, dass diese eine höhere Druckfestigkeit besitzt als konventionelle
Metallfolien. Auch kann die erfindungsgemässe Folie besser als konventionelle Folien
verlegt werden, weil sie keine Tendenz hat, sich schräg abzurollen.
[0016] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform sind die einzelnen Noppen jeweils als regelmässige,
vorzugsweise quadratische Pyramidenstümpfe mit einer Basisfläche und einer Deckfläche
ausgebildet. Diese Geometrie hat den Vorteil, dass sie eine hohe Druckfestigkeit garantiert.
Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Kantenlänge der Basisfläche mehr
als doppelt so lang wie die Kantenlänge der Deckfläche ist. Vorzugsweise ist die Kantenlänge
der Basisfläche ungefähr zwischen 220% und 380% länger als die Kantenlänge der Deckfläche.
[0017] Vorteilhaft sind die Kegelstümpfe jeweils in Reihe hintereinander angeordnet, sodass
ein gitterartiges, orthogonales Muster gebildet ist. Zweckmässigerweise haben zwei
benachbarte Kegelstümpfe jeweils eine Kante der Basisfläche gemeinsam. Auf diese Weise
ist eine dichte Aneinanderreihung von Pyramidenstümpfen möglich. Obwohl quadratische
Pyramidenstümpfe bevorzugt sind, können die Noppen auch als regelmässige hexagonale
oder oktagonale Pyramidenstümpfe ausgebildet sein. Daneben ist auch möglich, die Noppen
als Wabenmuster anzuordnen. Zweckmässigerweise sind die Noppen jeweils gleich gross.
[0018] Vorteilhaft ist die Metallfolie aus einer Aluminiumfolie mit einer Stärke zwischen
0.15 und 0.25 mm, vorzugsweise zwischen 0.18 und 0.22 Millimeter hergestellt ist.
Vorzugsweise beträgt die Kantenlänge der Basisfläche zwischen 3 und 10 mm, vorzugsweise
zwischen 4.5 und 8.5, und ganz besonders bevorzugt zwischen 5.5 und 7.5 mm. Solche
Pyramidenstümpfe lassen sich gut herstellen und besitzen eine hohe Drucksteifigkeit.
Vorteilhaft beträgt die Höhe der Noppen zwischen 0.6 und 1.5 mm, vorzugsweise zwischen
0.8 und 1.2 mm. Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Metallfolie ein
spezifisches Gewicht zwischen 0.62 und 0.78 Kg/m2, vorzugsweise zwischen 0.67 und
0.73 Kg/m2 besitzt. Bei einem solchen spezifischen Gewicht kann eine Metallfolie mit
geringem Gewicht und hoher Drucksteifigkeit hergestellt werden.
[0019] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren anhand eines Anwendungsbeispiels
näher im Detail beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- Eine Draufsicht auf eine Distanzhaltefolie;
- Fig. 2
- Einen Schnitt entlang der Linie 2-2; und
- Fig. 3
- Ausschnittsweise der Aufbau eines doppelwandigen Tanks, dessen Leckschutzauskleidung
ein Laminat ist mit einer Distanzhaltefolie, mindestens einer auf der Distanzhaltefolie
angeordneten Glasmatte, einem auf der Glasmatte angeordneten Glasfasergewebe, welche
in einer ausgehärteten Kunststoffschicht aufgenommen sind;
- Fig. 4
- Schematisch und in Teilansicht der Aufbau einer weiteres Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemässen Leckschutzauskleidung.
[0020] Die Figuren 1 bis 2 zeigen eine Metallfolie 11 mit in Abstand voneinander angeordneten
Noppen 13. Die Noppen 13 sind als regelmässige Pyramidenstümpfe ausgebildet mit einer
offenen Basisfläche 15 und einer geschlossenen Deckfläche 17. Die Pyramidenstümpfe
sind dicht nebeneinander angeordnet, sodass eine Gitterstruktur gebildet ist. Benachbarte
Pyramidenstümpfe haben dabei jeweils eine gemeinsame Basiskante 19. Durch die dichte
Anordnung der Noppen 13 und deren geometrische Ausbildung als Pyramidenstümpfe ist
eine höhere Druckfestigkeit als bei konventionellen Metallfolien erreicht.
[0021] Figur 3 zeigt ausschnittsweise und im Schnitt den Aufbau eines doppelwandigen Behältnisses
mit der Metallfolie 11. Das doppelwandige Behältnis besitzt eine Aussenwand 21 und
eine Leckschutzauskleidung 23. Die Aussenwand 21 kann eine Stahlwand oder auch Mauerwerk
sein. Die Leckschutzauskleidung 23 ist durch eine Metallfolie 11 und eine Kunststoffbeschichtung
25 gebildet. Die Metallfolie 11 liegt mit den Deckflächen 17 an der Aussenwand 21
an, sodass zwischen der Aussenwand 21 und der Metallfolie 11 ein Zwischenraum 27 gebildet
ist. Der Zwischenraum 27 kann mittels Lecksuchgräten in dem Fachmann bekannter Weise
auf allfällige Undichtigkeiten geprüft werden.
[0022] In die Kunststoffschicht 25 sind eine Glasmatte 31 und ein einlagiges Glasfasergewebe
29 eingearbeitet. Die Kombination aus einer Glasmatte und einem Glasfasergewebe 29
verleiht der Leckschutzauskleidung eine sehr hohe Festigkeit. Als Glasfasergewebe
29 ist vorzugsweise ein einlagiges Glasseidengewebe verwendet. Dieses hat im Vergleich
zu einer konventionellen Glasmatte den überraschenden Vorteil, dass ein Glasseidengewebe
mit einem geringeren Flächengewicht als eine Glasmatte im Laminat eine höhere Reissfestigkeit
besitzt als eine Glasmatte. Ein Glasseidengewebe hat darüber hinaus den Vorteil, dass
für die Beschichtung weniger Kunstharz verbraucht wird. Als Kunststoffe können Epoxyharze,
Polycarbonate, Polyesterharze, Novolak (ein epoxyd-basierendes Vinylesterharz) und
ähnliche verwendet werden.
[0023] Der in der Figur 4 dargestellte Tank doppelwandige Tank besitzt eine Aussenwand 21
und eine Leckschutzauskleidung 23. Die Leckschutzauskleidung ist gebildet durch eine
Distanzhaltefolie 11, und einer mit der Distanzhaltefolie einen festen Verbund bildenden
Kunststoffschicht 25, in welcher eine Glasmatte 31 und mindestens ein Glasseidengewebe
29 als Verstärkung eingearbeitet sind. Gemäss dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist
ein erstes Glassseidengewebe 33 lediglich im Übergangsbereich zwischen dem Boden 35
und den Seitenwänden 37 des Tanks vorgesehen. Das erste Glasseidengewebe 29 besitzt
eine erhöhte Zugfestigkeit (grosses E-Modul) in Richtung vom Boden zu den Seitenwänden.
Die erhöhte Zugfestigkeit muss nicht unbedingt rechtwinklig zu den Seitenkanten, sondern
kann auch in einem Winkel dazu wirken, d.h. die Bahnen können auch in einem Winkel
zu den Seitenkanten verlegt sein..
[0024] Fig. 5 zeigt eine Teilansicht eines doppelwandigen Tanks 38, bei welchem die Aussenwand
21 mit einer Innenbeschichtung 39 versehen ist. Auf die Innenbeschichtung 39 ist die
Metallfolie 11 aufgebracht. Die Metallfolie 11 bildet mit einer glasfaserverstärkten
Kunststoffschicht, welche auf der Metallfolie 11 aufgebracht ist, einen festen Verbund.
Die Glasfaserarmierung der Kunststoffschicht besteht aus einer Lage Glasmatten und
einer darüber angeordneten Lage eines Glassseidengewebes (in Fig. 5 nicht ersichtlich).
Die glasfaserverstärkte Kunststoffschicht erstreckt sich eine bestimmte Distanz über
den Rand der Metallfolie 11 hinaus, sodass zwischen der Aussenwand 21 und der Metallfolie
11 ein mindestens flüssigkeitsdichter Raum 27 gebildet ist. Als Abschluss ist auf
der glasfaserverstärkten Kunststoffschicht eine leitende Deckschicht 41 vorgesehen.
Diese erstreckt sich eine bestimmte Distanz über den Rand der glasfaserverstärkten
Kunststoffschicht hinaus und sorgt für eine gute Abdichtung zwischen der Leckschutzauskleidung
und der Aussenwand.
[0025] Die erfindungsgemässe Leckschutzauskleidung wird folgendermassen hergestellt: Zuerst
wird auf die Innenseite der Aussenwand eine Distanzhaltefolie angeordnet. Die Distanzhaltefolie
wird in Bahnen, welche auf Stoss aneinander liegen, auf der Innenseite aufgebracht.
Zur Fixierung der Bahnen können diese mit einem Kleber oder einem Klebeband an der
Aussenwand fixiert werden. Anschliessend wird auf der Distanzhaltefolie flächendeckend
eine Glasmatte in eine Kunstharzschicht eingearbeitet. Nach dem Aushärten wird mindestens
im Übergangsbereich zwischen Boden und Mantel des Tanks Kunstharz aufgetragen und
ein erstes Glasseidengewebe verlegt. Das erste Glasseidengewebe hat vorzugsweise in
einer bestimmten Richtung eine grössere Zugfestigkeit als in der Querrichtung dazu.
Zu diesem Zweck ist das erste Glasseidengewebe so verlegt, dass die erhöhte Zugfestigkeit
in Richtung der erwarteten grösseren Belastung - vorliegend im Übergangsbereich von
Boden zu Wand - wirkt. Nach diesem Schritt wird auf die ganze Innenseite ein zweites
Glasseidengewebe in eine weitere Kunstharzschicht eingearbeitet.
| Aufbau einer Leckschutzauskleidung |
| Glasmatten |
300 g/m2 |
| Asymmetrisches Glasseidengewebe für Mantel/Bodenübergang |
370 g/m2 |
| Glasseidenhybridgewebe mit Kohlefasern |
270 g/m2 |
| Kunstharz |
Novolak oder Polyester |
Ausführungsbeispiele für das erste Glasseidengewebe mit einer erhöhten Zugfestigkeit
in Schussrichtung:
[0026]
| |
Ausführungsbeispiel 1 |
Ausführungsbeispiel 2 |
| Gewebegewicht [g/m2] |
370 |
370 |
| Kette |
6x136 tex (86g/m2) |
6x136 tex (86g/m2) |
| Schuss |
9x 300 tex (284 g/m2) |
4.5x 600 tex (284 g/m2) |
Legende:
[0027]
- 11
- Metallfolie
- 13
- Noppen
- 15
- Basisfläche des Pyramidenstumpfes
- 17
- Deckfläche
- 19
- Basiskante
- 21
- Aussenwand
- 23
- Leckschutzauskleidung
- 25
- Kunststoffbeschichtung
- 27
- Zwischenraum
- 29
- Glasseidengewebe
- 31
- Glasmatte
- 33
- Erstes Glasseidengewebe
- 35
- Boden des Tanks
- 37
- Seitenwände des Tanks
- 38
- Tank
- 39
- Innenbeschichtung
- 41
- Deckschicht
1. Doppelwandiger Tank oder Behältnis, insbesondere für Flüssigkeiten, mit einem Tankboden
(35) und Tankseitenwänden (37) und einer mit einem Zwischenraum (27) auf dem Tankboden
(35) und auf den Tankseitenwänden (37) angeordneten Leckschutzauskleidung (23), welche
Leckschutzauskleidung durch eine Distanzhaltefolie (11) und mindestens einer auf der
Distanzhaltefolie (11) aufgebrachten, mit Fasern verstärktem Kunststoffschicht (25)
gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens im Übergangsbereich zwischen dem Boden (35) und den Seitenwänden (37)
der Leckschutzauskleidung auf die Distanzhaltefolie (11) eine Glasmatte (31) und ein
erstes Glasseidengewebe (29,33) aufgebracht sind.
2. Tank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugfestigkeit des ersten Glasseidengewebes (29,33) in einer ersten Richtung grösser
ist als in einer zweiten Richtung.
3. Tank nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Glasseidengewebe (29,33) eine ungleich grosse Zahl von Kett- und Schussfäden
hat und so angeordnet ist, dass die Zahl der vom Boden (35) zu den Seitenwänden (37)
verlaufenden Fäden grösser ist als die parallel zu den Seitenkanten des Tankbodens
(35) verlaufenden Fäden.
4. Tank nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis von Kett- und Schussfäden grösser als 55:45, vorzugsweise grösser
als 60: 40 und ganz besonders bevorzugt >65:35.
5. Tank nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis von Kett- zu Schussfäden ungefähr 70:30 ist.
6. Tank nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kett- und Schussfäden des Glasseidengewebes (29,33) ungleich stark sind und das
Glasseidengewebe (29,33) so angeordnet ist, dass der gewichtsmässige Anteil der vom
Boden (35) zu den Seitenwänden (37) verlaufenden Fäden grösser ist als derjenige der
parallel zu den Seitenkanten des Tankbodens (35) verlaufenden Fäden.
7. Tank nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass auf das erste Glasseidengewebe (33) ein zweites Glasseidengewebe (29) aufgebracht
ist.
8. Tank nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und/oder das zweite Glasseidengewebe (29,33) ein Hybridgewebe ist, das
zusätzlich zu den Glasseidefäden noch Carbonfasern besitzt.
9. Tank nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Carbonfasern sowohl als Kett- als auch als Schussfäden vorliegen.
10. Tank nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass als Distanzhaltefolie (11) eine Karton- oder Metallfolie eingesetzt ist.
11. Tank nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffbeschichtung (25) aus einem Epoxy-, Polyester-, Novolak oder einem
Polycarbonatharz hergestellt ist.
12. Tank nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Distanzhaltefolie (11) Noppen (13) besitzt, welche als Pyramiden- oder Kegelstümpfe
ausgebildet sind.
13. Tank nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Glasseidengewebe (29,33) über wesentliche Teile des Bodens (35) und/ oder der
Seitenwände (37) ausgedehnt vorliegt.