[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Eintragen eines Schussfadens
in ein Webfach einer Webmaschine, insbesondere Luftdüsenwebmaschine gemäss Oberbegriff
von Anspruch 1 beziehungsweise Oberbegriff von Anspruch 6 sowie eine Webmaschine,
insbesondere Luftdüsenwebmaschine ausgerüstet zur Ausführung eines derartigen Verfahrens
oder mit einer derartigen Vorrichtung.
[0002] Beim Schusseintrag in einer Luftdüsenwebmaschine wird der von einem Fadenspeicher
abgezogene Schussfaden durch Beschleunigungsdüsen, meist Haupt- und Tandemdüse genannt,
beschleunigt und in ein Webfach eingetragen, in welchem er durch sogenannte Hilfs-
oder Stafettendüsen weitertransportiert wird. In herkömmlichen Luftdüsenwebmaschinen
werden die Stafettendüsen durch ein vorgewähltes, fest mit der Drehung der Maschinenhauptwelle
verbundenes Profil ein- und ausgeschaltet.
[0003] In Dokument
EP 0 554 222 A1 wird ein Verfahren zum Regeln des Schusseintrags für eine Luftdüsenwebmaschine beschrieben
mit mehreren Hilfsdüsen und mit mehreren, im Webfach angeordneten Schussfadenwächtern,
um berührungslos den Zeitpunkt zu erfassen, an dem das vordere Ende eines eingetragenen
Schussfadens an der Stelle eines der Schussfadenwächter eintrifft. In dem beschriebenen
Verfahren wird der erfasste Zeitpunkt mit einer vorgegebenen Referenz-Ankunftszeit
verglichen und die Zeitdauer und/oder der Druck der eingeblasene Druckluft für die
vor und nach dem Schussfadenwächter angeordneten Hilfsdüsen oder Gruppen von Hilfsdüsen
auf Grund des Soll-Istwert-Vergleichs verändert.
[0004] Das in
EP 0 554 222 A1 beschriebene Verfahren ist relativ aufwendig, da es Druckluftversorgungen mit unterschiedlichen
Durchflussraten für die Hilfsdüsen benötigt. Weiter nachteilig ist das gleichzeitige
Beaufschlagen von mehreren Gruppen von Hilfsdüsen, das mit einem massiven Mehrverbrauch
an Druckluft verbunden ist. Zusätzlich ist auch die Anordnung einer Vielzahl von Schussfadenwächtern
im Webfach problematisch, da diese die Kettfäden beschädigen und dadurch die Gewebequalität
beeinflussen können.
[0005] In Dokument
WO 92/04490 wird ein Verfahren zur Steuerung eines Schusseintragsystems für eine Luftdüsenwebmaschine
beschrieben, in welchem der Schussfaden auf einen Trommelspeicher aufgewickelt und
anschliessend beim Abziehen des Schussfadens die abgezogene Länge mittels eines sogenannter
Windungszähler berührungslos gemessen wird. Aus den Windungszählersignalen wird eine
Näherung für die Position der Schussfadenspitze im Webfach bestimmt, die dazu dient,
die für den Schusseintrag verwendeten Luftdüsen oder eine Fadenbremse zu steuern.
In dem beschriebene Verfahren wird zusätzlich die mittels der Windungszählersignale
bestimmte Näherung für die Position der Schussfadenspitze mit der mittels eines Schussfadenwächters
am fangseitigen Ende des Webfachs bestimmten Ankunftszeit verglichen und die Abweichung
dazu verwendet, eine korrigierte Näherung für den folgenden Schusseintrag zu berechnen.
[0006] Die mit Hilfe des Verfahrens nach
WO 92/04490 bestimmte Näherung für die Position der Schussfadenspitze ist vergleichsweise ungenau,
da der Schussfaden gelegentlich unregelmässig vom Trommelspeicher abgezogen wird,
indem beispielsweise für eine bestimmte Position der Schussfadenspitze im Webfach
drei Windungen abgezogen werden und im nächsten Schusseintrag bei der selben Position
dreieinhalb Windungen. Darüber hinaus kann die Spannung und Dehnung im Schussfaden
in aufeinander folgenden Schusseinträgen variieren. Aus den genannten Gründen ist
auch die Steuerung des Schusseintrags unter Verwendung der korrigierten Näherung für
die Position der Schussfadenspitze vergleichsweise ungenau.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Eintragen eines
Schussfadens in ein Webfach einer Webmaschine, insbesondere Luftdüsenwebmaschine zur
Verfügung zu stellen, in welchen berührungslos arbeitende Messaufnehmer eingesetzt
werden und mittels welchen, verglichen mit dem in
WO 92/04490 beschriebenen Verfahren, genauere Werte für den zurückgelegten Weg oder die Geschwindigkeit
des Schussfadens bestimmt werden können, ohne dabei die Gewebequalität durch mehrere
im Webfach angeordneten Schussfadenwächter zu gefährden. Eine weitere Aufgabe der
Erfindung ist es, eine Webmaschine, insbesondere eine Luftdüsenwebmaschine zum Ausführen
eines derartigen Verfahrens und mit einer derartigen Vorrichtung zur Verfügung zu
stellen.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch das in Anspruch 1 definierte Verfahren
und die in Anspruch 6 definierte Vorrichtung gelöst sowie durch die in Anspruch 11
definierte Luftdüsenwebmaschine.
[0009] In dem erfindungsgemässen Verfahren zum Eintragen eines Schussfadens in ein Webfach
einer Webmaschine mit einem Fadenspeicher und einer Fördereineinrichtung wird der
Schussfaden mittels derselben ins Webfach eingetragen. Im Fall einer Luftdüsenwebmaschine
enthält die Fördereineinrichtung mindestens eine Beschleunigungsdüse und mehrere Hilfsdüsen,
wobei der vom Fadenspeicher abgezogene Schussfaden mittels der mindestens einen Beschleunigungsdüse
beschleunigt, dem Webfach zugeführt und im Webfach mittels der Hilfsdüsen weiterbefördert
wird. Weiter werden von der Geschwindigkeit und/oder vom zurückgelegten Weg des Schussfadens
abhängige Messwerte mittels eines oder mehrerer Messaufnehmer berührungslos gemessen.
In dem Verfahren wird zusätzlich mindestens einer der Messaufnehmer, der im Folgenden
als spezieller Messaufnehmer bezeichnet wird, zum mehrmaligen oder kontinuierlichen
Messen innerhalb des Schusseintrags ausgebildet und nach einer am Ausgang des Fadenspeichers
oder nach demselben vorgesehenen Fadenzentrierung oder an oder nach einer getrennt
vom Fadenspeicher vorgesehenen Fadenbremse oder an oder nach einer ersten, auf den
Fadenspeicher folgenden Beschleunigungsdüse angeordnet. Während des Schusseintrags
werden mittels des mindestens einen speziellen Messaufnehmers mehrmals oder kontinuierlich
Messwerte berührungslos gemessen, aus denen während des Schusseintrags Werte für die
Geschwindigkeit und/oder den zurückgelegten Weg des Schussfadens und/oder für eine
mit der Geschwindigkeit und/oder dem zurückgelegten Weg des Schussfadens verknüpfte
Grösse bestimmt werden. Zum kontinuierlichen Messen während des Schusseintrags kann
zum Beispiel ein Messaufnehmer eingesetzt werden, der ein analoges Ausgangssignal
liefert. Weiter werden die während des Schusseintrags bestimmten Werte zur Regelung
und/oder Steuerung des Schusseintrags, vorteilhafterweise des laufenden Schusseintrags,
verwendet, beispielsweise indem eine Fadenbremse angesteuert wird und/oder bei einer
Luftdüsenwebmaschine der Ein- und Ausschaltzeitpunkt der Beschleunigungs- und/oder
Hilfsdüsen gesteuert wird und/oder z.B. bei Abweichungen eines gemessenen Geschwindigkeitsprofils
von einem Sollprofil ein Druck, mit dem die Düsen beaufschlagt werden, variiert wird.
[0010] In einer vorteilhaften Ausführungsvariante werden innerhalb eines Schusseintrags
oder eines Teils desselben mittels des mindestens einen speziellen Messaufnehmers
mindestens 50-mal oder mindestens 200-mal oder mindestens 500-mal von der Geschwindigkeit
und/oder vom zurückgelegten Weg des Schussfadens abhängige Messwerte berührungslos
gemessen. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante werden während des Schusseintrags
oder eines Teils desselben mittels des mindestens einen speziellen Messaufnehmers
kontinuierlich oder mindestens alle 0.5 ms oder mindestens alle 0.2 ms oder mindestens
alle 0.05 ms von der Geschwindigkeit und/oder vom zurückgelegten Weg des Schussfadens
abhängige Messwerte berührungslos gemessen.
[0011] Der mindestens eine spezielle Messaufnehmer kann beispielsweise nach einem Laser-Interferenzverfahren,
Laser-Dopplerverfahren oder nach einem Ortsfilterverfahren arbeiten, oder zusammen
mit einem zweiten Messaufnehmer nach einem Korrelationsverfahren.
[0012] In einer vorteilhaften Ausführungsform wird der mindestens eine spezielle Messaufnehmer
zwischen der Fadenzentrierung und der Fadenbremse oder zwischen der Fadenbremse und
der ersten Beschleunigungsdüse angeordnet oder zwischen der ersten Beschleunigungsdüse
und dem Ende des Webfaches oder zwischen der ersten Beschleunigungsdüse und einer
zweiten Beschleunigungsdüse oder zwischen der in Schusseintragsrichtung letzten Beschleunigungsdüse
und dem Webfach oder am Eingang des Webfaches, beispielsweise an einer Weblade oder
einem Webblatt.
[0013] Die erfindungsgemässe Vorrichtung zum Eintragen eines Schussfadens in ein Webfach
einer Webmaschine umfasst einen Fadenspeicher, eine Fördereinrichtung, um den Schussfaden
ins Webfach einzutragen, und einen oder mehrere Messaufnehmer. Im Fall einer Luftdüsenwebmaschine
enthält die Fördereineinrichtung mindestens eine Beschleunigungsdüse, um den vom Fadenspeicher
abgezogene Schussfaden zu beschleunigen und dem Webfach zuzuführen und mehrere Hilfsdüsen,
um den Schussfaden im Webfach weiterzubefördern. In der Vorrichtung ist zusätzlich
mindestens einer der Messaufnehmer, im Folgenden als spezieller Messaufnehmer bezeichnet,
zum mehrmaligen oder kontinuierlichen Messen innerhalb des Schusseintrags ausgebildet
und nach einer am Ausgang des Fadenspeichers oder nach demselben vorgesehenen Fadenzentrierung
oder an oder nach einer getrennt vom Fadenspeicher vorgesehenen Fadenbremse oder an
oder nach einer ersten, auf den Fadenspeicher folgenden Beschleunigungsdüse angeordnet,
um während des Schusseintrags mehrmals oder kontinuierlich von der Geschwindigkeit
und/oder vom zurückgelegten Weg des Schussfadens abhängige Messwerte berührungslos
zu messen. Zum kontinuierlichen Messen während des Schusseintrags kann zum Beispiel
ein Messaufnehmer vorgesehen sein, der ein analoges Ausgangssignal liefert. Die Vorrichtung
umfasst zusätzlich einen Auswerteteil, um aus den während des Schusseintrags mittels
des mindestens einen speziellen Messaufnehmers gemessenen Messwerten Werte für die
Geschwindigkeit und/oder den zurückgelegten Weg des Schussfadens und/oder für eine
mit der Geschwindigkeit und/oder dem zurückgelegten Weg des Schussfadens verknüpfte
Grösse zu bestimmen, und einen Steuerungsteil, um mittels der während des Schusseintrags
bestimmten Werte den Schusseintrag, insbesondere den laufenden Schusseintrag, zu regeln
und/oder zu steuern, beispielsweise indem eine Fadenbremse angesteuert wird und/oder
bei einer Luftdüsenwebmaschine der Ein- und Ausschaltzeitpunkt der Beschleunigungs-
und/oder Hilfsdüsen gesteuert wird und/oder z.B. bei Abweichungen eines gemessenen
Geschwindigkeitsprofils von einem Sollprofil ein Druck, mit dem die Düsen beaufschlagt
werden, variiert wird. Bei Bedarf kann der Auswerteteil in den Steuerteil integriert
werden.
[0014] In einer vorteilhaften Ausführungsvariante ist der mindestens eine spezielle Messaufnehmer
geeignet, innerhalb eines Schusseintrags oder eines Teils desselben mindestens 50-mal
oder mindestens 200-mal oder mindestens 500-mal von der Geschwindigkeit und/oder vom
zurückgelegten Weg des Schussfadens abhängige Messwerte berührungslos zu messen. Vorteilhafterweise
können während des Schusseintrags oder eines Teils desselben mittels des mindestens
einen speziellen Messaufnehmers Messwerte der genannten Art berührungslos und kontinuierlich
gemessen werden. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante ist der mindestens
eine spezielle Messaufnehmer geeignet, während des Schusseintrags oder eines Teils
desselben mindestens alle 0.5 ms oder mindestens alle 0.2 ms oder mindestens alle
0.05 ms von der Geschwindigkeit und/oder vom zurückgelegten Weg des Schussfadens abhängige
Messwerte berührungslos zu messen.
[0015] Vorteilhafterweise ist der mindestens eine spezielle Messaufnehmer ein nach einem
Laser-Interferenzverfahren, Laser-Dopplerverfahren oder nach einem Ortsfilterverfahren
arbeitender Messaufnehmer, oder ein zusammen mit einem zweiten Messaufnehmer nach
einem Korrelationsverfahren arbeitender Messaufnehmer.
[0016] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist der mindestens eine spezielle Messaufnehmer
zwischen der Fadenzentrierung und der Fadenbremse oder zwischen der Fadenbremse und
der ersten Beschleunigungsdüse angeordnet oder zwischen der ersten Beschleunigungsdüse
und dem Ende des Webfaches oder zwischen der ersten Beschleunigungsdüse und einer
zweiten Beschleunigungsdüse oder zwischen der in Schusseintragsrichtung letzten Beschleunigungsdüse
und dem Webfach oder am Eingang des Webfaches.
[0017] Weiter umfasst die Erfindung eine Webmaschine, insbesondere Luftdüsenwebmaschine,
ausgerüstet zum Ausführen eines Verfahrens gemäss einer der oben beschriebenen Ausführungsformen
und -varianten und/oder mit einer Vorrichtung gemäss einer der oben beschriebenen
Ausführungsformen und -varianten.
[0018] Das Verfahren und die Vorrichtung gemäss vorliegender Erfindung sowie die erfindungsgemässe
Webmaschine, insbesondere Luftdüsenwebmaschine, haben den Vorteil, dass Dank der Anordnung
eines speziellen Messaufnehmers nach einer auf den Fadenspeicher folgenden Fadenzentrierung
oder an oder nach einer Fadenbremse oder ersten Beschleunigungsdüse während des Schusseintrags
genauere Werte für die Geschwindigkeit und/oder den zurückgelegten Weges des Schussfadens
und/oder für eine damit verknüpfte Grösse zur Verfügung stehen, als bisher mittels
Windungszähler am Fadenspeicher ermittelt werden konnten, da Unregelmässigkeiten beim
Abziehen des Schussfadens vom Fadenspeicher nicht mehr ins Gewicht fallen, und die
Distanz zwischen Schussfadenspitze und Messort verglichen mit einer Messung am Fadenspeicher
verkleinert wird, womit auch der Einfluss der Fadenspannung und- Dehnung auf die Messung
abnimmt. Zudem ist der Schussfaden nach der Fadenbremse oder ersten Beschleunigungsdüse
während des Eintrags weitgehend gestreckt, was ebenfalls der Messgenauigkeit zu Gute
kommt.
[0019] Verglichen mit den herkömmlichen Verfahren, in denen mittels im Webfach angeordneter
Schussfadenwächter der Zeitpunkt erfasst wird, an dem das vordere Ende eines eingetragenen
Schussfadens an der Stelle eines Schussfadenwächters eintrifft, haben das Verfahren
und die Vorrichtung gemäss vorliegender Erfindung sowie die erfindungsgemässe Webmaschine,
insbesondere Luftdüsenwebmaschine, den Vorteil, dass keine Gefahr besteht, dass die
Kettfäden beim Fachwechsel beschädigt werden. Darüber hinaus ist es Dank des mehrmals
oder kontinuierlich während des Schusseintrags messenden speziellen Messaufnehmers
möglich, in kürzeren Abständen oder kontinuierlich Werte für die Geschwindigkeit und/oder
den zurückgelegten Weg des Schussfadens zu bestimmen, als dies mit einer beschränkten
Zahl von Schussfadenwächtern im Webfach möglich ist. Damit ist es auch möglich, Störung
im Schusseintrag wie beispielsweise einen Schussfadenbruch schneller zu erfassen.
[0020] Auf Grund der kontinuierlich oder in kürzeren Abständen zur Verfügung stehenden Werte
für die Geschwindigkeit und/oder den zurückgelegten Weg des Schussfadens und/oder
für eine mit der Geschwindigkeit und/oder dem zurückgelegten Weg des Schussfadens
verknüpfte Grösse, die mittels des Verfahrens, der Vorrichtung und der Webmaschine,
insbesondere Luftdüsenwebmaschine, gemäss vorliegender Erfindung während des Schusseintrags
bestimmt werden, ist es möglich, den Schusseintrag genauer an Sollparameter, wie beispielsweise
ein vorgegebenes Geschwindigkeitsprofil, die Gesamtflugzeit oder den Zeitpunkt des
Bremseinsatzes, die Hinblick auf einen einwandfreien Schusseintrag für die einzelnen
Schussgarne festgelegt wurden, anzupassen und/oder schneller auf Störungen zu reagieren.
Für den Schusseintrag kann beispielsweise ein geschlossener Regelkreis vorgesehen
werden, um einzelne Sollparameter während des Schusseintrages zu regeln. Die kontinuierlich
oder in kürzeren Abständen bestimmten Werte ermöglichen die Regelung und/oder Steuerung
des laufenden Schusseintrages, wobei die Regelzeitkonstanten und/oder die Verzögerung
vergleichsweise klein gehalten werden können.
[0021] Die obige Beschreibung von Ausführungsformen dient lediglich als Beispiel. Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen gehen aus den abhängigen Ansprüchen und der Zeichnung
hervor. Darüber hinaus können im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch einzelne Merkmale
aus den beschriebenen oder gezeigten Ausführungsformen und -varianten miteinander
kombiniert werden, um neue Ausführungsformen zu bilden.
[0022] Im Folgenden wird die Erfindung an Hand der Ausführungsbeispiele und an Hand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel einer Luftdüsenwebmaschine mit einer Vorrichtung zum Eintragen
eines Schussfadens gemäss vorliegender Erfindung, und
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung gemäss
vorliegender Erfindung.
[0023] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Luftdüsenwebmaschine 1 mit einer Vorrichtung
gemäss der vorliegenden Erfindung. Die Vorrichtung zum Eintragen eines Schussfadens
2 in ein Webfach (in Fig. 1 nicht dargestellt) umfasst einen Fadenspeicher 21, der
beispielsweise eine Speichertrommel 22 umfassen kann, mindestens eine Beschleunigungsdüse
3, 4, um den vom Fadenspeicher abgezogene Schussfaden zu beschleunigen und dem Webfach
zuzuführen, mehrere Hilfsdüsen 5.1 a-c bis 5.n a-c, um den Schussfaden im Webfach
weiterzubefördern, und einen oder mehrere Messaufnehmer 7.1, 7.2, 17, beispielsweise
einen oder mehrere Windungszähler 7.1, 7.2, die am Fadenspeicher 21 oder in der Nähe
desselben angeordnet sind, um den Abzug von Windungen oder Teilwindungen von der Speichertrommel
22 zu erfassen, und/oder einen am fangseitigen Ende des Webfaches angeordneten Schussfadenwächter
17, um die Ankunft des eingetragenen Schussfadens 2 zu erfassen.
[0024] In der Vorrichtung gemäss vorliegender Erfindung ist zusätzlich mindestens einer
der Messaufnehmer, der im Folgenden als spezieller Messaufnehmer 6 bezeichnet wird,
zum mehrmaligen oder kontinuierlichen Messen innerhalb des Schusseintrags ausgebildet
und nach einer am Ausgang des Fadenspeichers 21 oder nach demselben vorgesehenen Fadenzentrierung
23 oder an oder nach einer getrennt vom Fadenspeicher 21 vorgesehenen Fadenbremse
9 oder, wie in Fig. 1 gezeigt, an oder nach einer ersten, auf den Fadenspeicher 21
folgenden Beschleunigungsdüse 3 angeordnet, um während des Schusseintrags mehrmals
oder kontinuierlich von der Geschwindigkeit und/oder vom zurückgelegten Weg des Schussfadens
abhängige Messwerte berührungslos zu messen. Zum kontinuierlichen Messen während des
Schusseintrags kann zum Beispiel ein Messaufnehmer vorgesehen sein, der ein analoges
Ausgangssignal liefert. Die Vorrichtung umfasst zusätzlich einen Auswerteteil, um
aus den während des Schusseintrags mittels des mindestens einen speziellen Messaufnehmers
gemessenen Messwerten Werte für die Geschwindigkeit und/oder den zurückgelegten Weg
des Schussfadens und/oder für eine mit der Geschwindigkeit und/oder dem zurückgelegten
Weg des Schussfadens verknüpfte Grösse zu bestimmen, und einen Steuerungsteil 10,
um mittels der während des Schusseintrags bestimmten Werte den Schusseintrag, insbesondere
den laufenden Schusseintrag, zu regeln und/oder zu steuern, beispielsweise indem eine
Fadenbremse angesteuert wird und/oder bei einer Luftdüsenwebmaschine der Ein- und
Ausschaltzeitpunkt der Beschleunigungs- und/oder Hilfsdüsen gesteuert wird und/oder
z.B. bei Abweichungen eines gemessenen Geschwindigkeitsprofils von einem Sollprofil
ein Druck, mit dem die Düsen beaufschlagt werden, variiert wird. Der Steuerteil ist
fallweise mit dem Auswerteteil und/oder mit den Messaufnehmern 6, 7.1, 7.2, 17 und/oder
mit der Druckluftversorgung der Beschleunigungsdüsen 3, 4 und Hilfsdüsen 5.1a-c bis
5.na-c verbunden. Bei Bedarf kann der Auswerteteil in den Steuerteil 10 integriert
werden.
[0025] Im Ausführungsbeispiel umfassen die Beschleunigungsdüsen eine Hauptdüse 3 und eine
Tandemdüse 4, die jeweils über ein Steuerventil 13, 14, beispielsweise ein Magnetventil,
mit Druckluft versorgt werden. An Stelle der Haupt- und Tandemdüsen 3, 4 kann auch
nur eine einzelne Hauptdüse vorgesehen sein, oder es können mehrere Hauptdüsen, häufig
als Vor- und Hauptdüsen bezeichnet, hintereinander angeordnet sein, um den Schussfaden
zu beschleunigen. Selbstverständlich kann auch eine Vielzahl von neben- und/oder übereinander
liegenden Hauptdüsen 3 vorgesehen sein, um wechselweise unterschiedliche Schussfäden
2 einzutragen, welche sich in Farbe, Feinheit, Textur und Material unterscheiden können.
Die Hilfsdüsen 5.1 a-c bis 5.na-c sind einzeln mit Druckluft versorgbar oder in Gruppen
von zwei bis fünf oder mehr Düsen zusammengefasst, wobei die Düsen einer Gruppe jeweils
gemeinsam über ein Steuerventil 15.1 bis 15.n, beispielsweise ein Magnetventil, mit
Druckluft versorgt werden. Zweckmässigerweise sind die Steuerventile 15.1 bis 15.n
mit einem Druckluftspeicher und/oder -verteiler 12 verbunden, der über eine Druckleitung
11 mit Druckluft versorgt wird. Es können auch mehrere Druckluftspeicher und/oder
-verteiler 12 vorgesehen sein, die unterschiedliche Druckniveaus aufweisen können.
[0026] Die Vorrichtung kann bei Bedarf eine Fadenbremse 9 umfassen, die von der Steuerung
10 angesteuert wird. Mittels der Fadenbremse 9 kann der Schussfaden 2 abgebremst werden,
beispielsweise gegen Ende des Schusseintrages, wenn die Schussfadenspitze sich dem
fangseitigen Ende des Webfaches nähert. Weiter kann die Vorrichtung bedarfsweise eine
Fadenzentrierung 23 umfassen, die, wie in Fig. 1 gezeigt, am Ausgang des Fadenspeichers
21 oder auch nach, insbesondere unmittelbar nach demselben vorgesehen sein kann.
[0027] In einer vorteilhaften Ausführungsvariante ist der mindestens eine spezielle Messaufnehmer
6 geeignet, innerhalb eines Schusseintrags mindestens 50-mal oder mindestens 200-mal
oder mindestens 500-mal von der Geschwindigkeit und/oder vom zurückgelegten Weg des
Schussfadens abhängige Messwerte berührungslos zu messen. Vorteilhafterweise können
während des Schusseintrags oder eines Teils desselben mittels des mindestens einen
speziellen Messaufnehmers Messwerte der genannten Art berührungslos und in einer kontinuierlichen
Folge gemessen werden. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante ist der
mindestens eine spezielle Messaufnehmer 6 geeignet, während des Schusseintrags oder
eines Teils desselben kontinuierlich oder mindestens alle 0.5 ms oder mindestens alle
0.2 ms oder mindestens alle 0.05 ms von der Geschwindigkeit und/oder vom zurückgelegten
Weg des Schussfadens abhängige Messwerte berührungslos zu messen.
[0028] Vorteilhafterweise ist der mindestens eine spezielle Messaufnehmer ein nach einem
Laser-Interferenzverfahren, Laser-Dopplerverfahren oder nach einem Ortsfilterverfahren
arbeitender Messaufnehmer, oder ein zusammen mit einem zweiten Messaufnehmer nach
einem Korrelationsverfahren arbeitender Messaufnehmer. Bei den Ortsfilterverfahren
sind sowohl optische Verfahren bekannt, beispielsweise das in
DE 43 07 530 A1 beschriebene Verfahren, das ein Liniengitter verwendet, als auch elektrostatische
Verfahren, welche die Influenzwirkung von Ladungen auf einem laufenden Faden auswerten.
Ein derartiges Verfahren, in welchem ein Faden an einem elektrostatischen Aufnehmer
mit einer periodischen örtlichen Empfindlichkeit vorbei bewegt wird, ist beispielsweise
in
EP 1 0333 579 A2 beschrieben. Bei den Korrelationsverfahren sind ebenfalls optische und elektrostatische
Verfahren bekannt, in denen jeweils die Signale von zwei längs eines Fadens beabstandet
angeordneten Aufnehmern ausgewertet werden und aus dem Abstand der Aufnehmer und der
zeitlichen Verschiebung zwischen den zwei Signalen die Geschwindigkeit des Fadens
bestimmt wird. Ein derartiges elektrostatisches Verfahren ist beispielsweise in
GB 1 249 610 offenbart. Ein geeigneter elektrostatischer Aufnehmer für Korrelationsverfahren ist
z.B. in
DE 44 08 312 A1 beschrieben.
[0029] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist der mindestens eine spezielle Messaufnehmer
6, wie in Fig. 1 gezeigt, zwischen der ersten Beschleunigungsdüse 3 und einer zweiten
Beschleunigungsdüse 4 angeordnet. Er kann aber auch zwischen der Fadenzentrierung
23 und der Fadenbremse 9 oder zwischen der Fadenbremse 9 und der ersten Beschleunigungsdüse
3 angeordnet sein oder zwischen der ersten Beschleunigungsdüse 3 und dem Ende des
Webfaches oder zwischen der in Schusseintragsrichtung letzten Beschleunigungsdüse
4 und dem Webfach oder auf der Eingangsseite des Webfaches, beispielsweise auf einer
Weblade oder einem Webblatt 8 der Luftdüsenwebmasche.
[0030] Die Luftdüsenwebmaschine 1 kann, wie in Fig. 1 gezeigt, ein Webblatt 8 umfassen,
um den eingetragenen Schussfaden 2 anzuschlagen und je eine Schneidvorrichtung auf
beiden Seiten des Webfaches, um den Schussfaden nach dem Anschlagen abzuschneiden.
Zudem kann am fangseitigen Ende des Webfaches eine Streck- und/oder Fangdüse 16 vorgesehen
sein, um den eingetragenen Schussfaden 2 bis zum Blattanschlag zu strecken und/oder
das Schussfadenende nach dem Abschneiden zu entsorgen.
[0031] Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung 20 gemäss vorliegender
Erfindung. In der schematischen Darstellung sind nur diejenigen Komponenten dargestellt,
die direkt in Kontakt mit dem Schussfaden 2 stehen und/oder diesen beschleunigen,
transportieren oder abbremsen und/oder diesen detektieren. Die einzelnen Komponenten
dieses Ausführungsbeispiels wurden mit Ausnahme der Fadenzentrierung 23, der Messaufnehmer
6.1 - 6.5 und der Webbreite 18 bereits im Rahmen des Ausführungsbeispiels von Fig.
1 beschrieben. Die Bezugszeichen für die einzelnen Komponenten aus Fig. 1 wurden im
Ausführungsbeispiel von Fig. 2 beibehalten.
[0032] In dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel ist mindestens einer der Messaufnehmer,
der im Folgenden als spezieller Messaufnehmer 6.1 - 6.5 bezeichnet wird, zum mehrmaligen
oder kontinuierlichen Messen innerhalb des Schusseintrags ausgebildet und nach einer
am Ausgang des Fadenspeichers 21 oder nach demselben vorgesehenen Fadenzentrierung
23 oder an oder nach einer getrennt vom Fadenspeicher 21 vorgesehenen Fadenbremse
9 oder an oder nach einer ersten, auf den Fadenspeicher folgenden Beschleunigungsdüse
3 angeordnet, um während des Schusseintrags mehrmals oder kontinuierlich von der Geschwindigkeit
und/oder vom zurückgelegten Weg des Schussfadens abhängige Messwerte berührungslos
zu messen. Zum kontinuierlichen Messen während des Schusseintrags kann zum Beispiel
ein Messaufnehmer vorgesehen sein, der ein analoges Ausgangssignal liefert. In einer
vorteilhaften Ausführungsform ist der mindestens eine spezielle Messaufnehmer 6.1
- 6.5 zwischen der Fadenzentrierung 23 und der Fadenbremse 9 oder zwischen der Fadenbremse
9 und der ersten Beschleunigungsdüse 3 angeordnet (Messaufnehmer 6.1) oder zwischen
der ersten Beschleunigungsdüse 3 und einer zweiten Beschleunigungsdüse 4 (Messaufnehmer
6.2) oder zwischen der ersten Beschleunigungsdüse 3 und dem Ende des Webfaches (Messaufnehmer
6.2 - 6.5) oder zwischen der in Schusseintragsrichtung letzten Beschleunigungsdüse
4 und dem Webfach (Messaufnehmer 6.3, 6.4) oder am Eingang des Webfaches (Messaufnehmer
6.4) oder auf einer Weblade oder einem Webblatt 8 der Luftdüsenwebmaschine 1 (Messaufnehmer
6.4, 6.5), beispielsweise zwischen zwei Gewebebahnen (Messaufnehmer 6.5). Fig. 2 ist
dahin gehend auszulegen, dass die gezeigten speziellen Messaufnehmer 6.1 - 6.5 Optionen
darstellen, insbesondere Optionen für die Anordnung des oder der speziellen Messaufnehmer,
d.h. bedarfsweise können in der Vorrichtung 20 ein oder mehrere spezielle Messaufnehmer
vorgesehen sein.
[0033] Bei Bedarf kann die im Ausführungsbeispiel von Fig. 2 gezeigte Vorrichtung eine Fadenzentrierung
23 umfassen, um den Schussfaden 2 nach dem Abziehen von der Speichertrommel 22 zu
zentrieren. Weiter ist in Fig. 2 noch die Webbreite 18 eingezeichnet, wobei die Hilfsdüsen
5.1 a-c bis 5.n a-c normalerweise innerhalb der Webbreite angeordnet sind. Fallweise
kann die Webbreite 18 ein oder mehrere Gewebebahnen umfassen.
[0034] Die im Rahmen des Ausführungsbeispiels von Fig. 1 beschriebenen Ausführungsvarianten
sind selbstverständlich auch auf das in Fig. 2 gezeigte Ausführungsbeispiel übertragbar.
[0035] Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Verfahrens zum Eintragen eines Schussfadens
2 in ein Webfach einer Luftdüsenwebmaschine wird im Folgenden an Hand der Figuren
1 und 2 beschrieben. Im Ausführungsbeispiel umfasst die Luftdüsenwebmaschine 1 einen
Fadenspeicher 21, mindestens eine Beschleunigungsdüse 3, 4 und mehrere Hilfsdüsen
5.1 a-c bis 5.n a-c. Im genannten Verfahren wird der vom Fadenspeicher 21 abgezogene
Schussfaden mittels der mindestens einen Beschleunigungsdüse 3, 4 beschleunigt und
dem Webfach zugeführt und der Schussfaden im Webfach mittels der Hilfsdüsen 5.1 a-c
bis 5.n a-c weiterbefördert. Weiter werden von der Geschwindigkeit und/oder vom zurückgelegten
Weg des Schussfadens 2 abhängige Messwerte mittels eines oder mehrerer Messaufnehmer
6, 6.1 - 6.5, 7.1, 7.2, 17 berührungslos gemessen.
[0036] Im genannten Verfahren wird zusätzlich mindestens einer der Messaufnehmer, der im
Folgenden als spezieller Messaufnehmer 6, 6.1 - 6.5 bezeichnet wird, zum mehrmaligen
oder kontinuierlichen Messen innerhalb des Schusseintrags ausgebildet und nach einer
am Ausgang des Fadenspeichers 21 oder nach demselben vorgesehenen Fadenzentrierung
23 oder an oder nach einer getrennt vom Fadenspeicher 21 vorgesehenen Fadenbremse
9 oder an oder nach einer ersten, auf den Fadenspeicher folgenden Beschleunigungsdüse
3 angeordnet. Während des Schusseintrags werden mittels des mindestens einen speziellen
Messaufnehmers 6, 6.1 - 6.5 mehrmals oder kontinuierlich Messwerte berührungslos gemessen,
aus denen während des Schusseintrags Werte für die Geschwindigkeit und/oder den zurückgelegten
Weg des Schussfadens 2 und/oder für eine mit der Geschwindigkeit und/oder dem zurückgelegten
Weg des Schussfadens verknüpfte Grösse bestimmt. Weiter werden die während des Schusseintrags
bestimmten Werte zur Regelung und/oder Steuerung des Schusseintrags, vorteilhafterweise
des laufenden Schusseintrags, verwendet, beispielsweise indem eine Fadenbremse angesteuert
wird und/oder bei einer Luftdüsenwebmaschine der Ein- und Ausschaltzeitpunkt der Beschleunigungs-
und/oder Hilfsdüsen gesteuert wird und/oder z.B. bei Abweichungen eines gemessenen
Geschwindigkeitsprofils von einem Sollprofil ein Druck, mit dem die Düsen beaufschlagt
werden, variiert wird.
[0037] In einer vorteilhaften Ausführungsvariante des Verfahrens werden innerhalb eines
Schusseintrags oder eines Teils desselben mittels des mindestens einen speziellen
Messaufnehmers 6, 6.1 - 6.5 mindestens 50-mal oder mindestens 200-mal oder mindestens
500-mal von der Geschwindigkeit und/oder vom zurückgelegten Weg des Schussfadens 2
abhängige Messwerte berührungslos gemessen. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante
werden während des Schusseintrags oder eines Teils desselben mittels des mindestens
einen speziellen Messaufnehmers 6, 6.1 - 6.5 mindestens alle 0.5 ms oder mindestens
alle 0.2 ms oder mindestens alle 0.05 ms von der Geschwindigkeit und/oder vom zurückgelegten
Weg des Schussfadens abhängige Messwerte berührungslos gemessen.
[0038] Der mindestens eine spezielle Messaufnehmer 6, 6.1 - 6.5 kann beispielsweise nach
einem Laser-Interferenzverfahren, Laser-Dopplerverfahren oder nach einem Ortsfilterverfahren
arbeiten, oder zusammen mit einem zweiten Messaufnehmer nach einem Korrelationsverfahren.
Geeignete spezielle Messaufnehmer sind oben stehend im Rahmen der Beschreibung der
Ausführungsbeispiele zur erfindungsgemässen Vorrichtung näher erläutert worden.
[0039] In einer vorteilhaften Ausführungsform wird der mindestens eine spezielle Messaufnehmer
6, 6.1 - 6.5 zwischen der Fadenzentrierung 23 und der Fadenbremse 9 oder zwischen
der Fadenbremse 9 und der ersten Beschleunigungsdüse 3 angeordnet oder zwischen der
ersten Beschleunigungsdüse 3 und dem Ende des Webfaches oder zwischen der ersten Beschleunigungsdüse
3 und einer zweiten Beschleunigungsdüse 4 oder zwischen der in Schusseintragsrichtung
letzten Beschleunigungsdüse 4 und dem Webfach oder am Eingang des Webfaches oder auf
einer Weblade oder einem Webblatt 8 der Luftdüsenwebmaschine 1.
[0040] Für die Regelung des Schusseintrages kann beispielsweise ein geschlossener Regelkreis
vorgesehen werden, um einzelne Sollparameter wie beispielsweise ein vorgegebenes Geschwindigkeitsprofil,
die Gesamtflugzeit oder den Bremseinsatz während des Schusseintrages zu regeln. Die
kontinuierlich oder in kürzeren Abständen bestimmten Werte für die Geschwindigkeit
und/oder den zurückgelegten Weg des Schussfadens und/oder für eine mit letzteren verknüpfte
Grösse ermöglichen die Regelung und/oder Steuerung des laufenden Schusseintrages,
wobei die Regelabweichungen und/oder zeitlichen Verzögerungen im Regelkreis vergleichsweise
klein gehalten werden können.
[0041] Weiter umfasst die Erfindung eine Webmaschine, insbesondere Luftdüsenwebmaschine,
ausgerüstet zu Ausführen eines Verfahrens gemäss obiger Beschreibung und/oder mit
einer Vorrichtung gemäss einer der oben beschriebenen Ausführungsvarianten.
[0042] Das oben beschriebene Verfahren und die oben beschriebene Vorrichtung eignen sich
für alle Arten von Webmaschinen, wie beispielsweise Luftdüsenwebmaschinen, Greiferwebmaschinen
und Projektilwebmaschinen. In Greiferwebmaschinen kann beispielsweise mittels des
oben beschriebenen Verfahrens und mittels der oben beschriebenen Vorrichtung das Voreilen
des Schussfadens beim Abbremsen des Bringergreifers vor der Fadenübergabe auf den
Holergreifer erfasst und eine in der Vorrichtung vorgesehene Fadenbremse angesteuert
werden, um das Voreilen des Schussfadens zu vermindern oder zu beseitigen.
[0043] Das Verfahren und die Vorrichtung zum Eintragen eines Schussfadens in ein Webfach,
sowie die Webmaschine, insbesondere Luftdüsenwebmaschine, gemäss obiger Beschreibung
ermöglichen es, während des Schusseintrags kontinuierlich oder in kürzeren Abständen
Werte für die Geschwindigkeit und/oder den zurückgelegten Weg des Schussfadens und/oder
für eine mit letzteren verknüpfte Grösse zu bestimmen. Dank der derart bestimmten
Werte ist es möglich, den laufenden Schusseintrag verglichen mit dem Stand der Technik
mit erhöhter Genauigkeit zu steuern und zu regeln. So können zum Beispiel in einer
Webmaschinen, wie beispielsweise einer Luftdüsenwebmaschine, Greiferwebmaschine oder
Projektilwebmaschine Störungen im Schusseintrag mittels des beschriebenen Verfahrens
und mittels der beschriebenen Vorrichtung schneller erfasst werden und es kann schneller
auf Störungen reagiert werden, als dies bisher möglich war.
1. Verfahren zum Eintragen eines Schussfadens (2) in ein Webfach einer Luftdüsenwebmaschine
(1) mit einem Fadenspeicher (21), mindestens einer Beschleunigungsdüse (3, 4) und
mehreren Hilfsdüsen (5.1 a-c bis 5.n a-c), in welchem Verfahren
- der vom Fadenspeicher (21) abgezogene Schussfaden (2) mittels der mindestens einen
Beschleunigungsdüse (3, 4) beschleunigt und dem Webfach zugeführt wird;
- der Schussfaden im Webfach mittels der Hilfsdüsen (5.1 a-c bis 5.n a-c) weiterbefördert
wird;
- von der Geschwindigkeit und/oder vom zurückgelegten Weg des Schussfadens abhängige
Messwerte mittels eines oder mehrerer Messaufnehmer (7.1, 7.2, 17) berührungslos gemessen
werden,
dadurch gekennzeichnet, dass
- mindestens einer der Messaufnehmer, der im Folgenden als spezieller Messaufnehmer
(6, 6.1 - 6.5) bezeichnet wird, zum mehrmaligen oder kontinuierlichen Messen innerhalb
des Schusseintrags ausgebildet und nach einer am Ausgang des Fadenspeichers (21) oder
nach demselben vorgesehenen Fadenzentrierung (23) oder an oder nach einer getrennt
vom Fadenspeicher (21) vorgesehenen Fadenbremse (9) oder an oder nach einer ersten,
auf den Fadenspeicher folgenden Beschleunigungsdüse (3) angeordnet wird;
- während des Schusseintrags mittels des mindestens einen speziellen Messaufnehmers
(6, 6.1 - 6.5) mehrmals oder kontinuierlich Messwerte berührungslos gemessen werden,
aus denen während des Schusseintrags Werte für die Geschwindigkeit und/oder den zurückgelegten
Weg des Schussfadens (2) und/oder für eine mit der Geschwindigkeit und/oder dem zurückgelegten
Weg des Schussfadens verknüpfte Grösse bestimmt werden; und
- die während des Schusseintrags bestimmten Werte zur Regelung und/oder Steuerung
des Schusseintrags, insbesondere des laufenden Schusseintrags, verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei innerhalb eines Schusseintrags oder eines Teils desselben
mittels des mindestens einen speziellen Messaufnehmers (6, 6.1 - 6.5) mindestens 50-mal
oder mindestens 200-mal oder mindestens 500-mal von der Geschwindigkeit und/oder vom
zurückgelegten Weg des Schussfadens abhängige Messwerte berührungslos gemessen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei während des Schusseintrags oder eines Teils
desselben mittels des mindestens einen speziellen Messaufnehmers (6, 6.1 - 6.5) mindestens
alle 0.5 ms oder mindestens alle 0.2 ms oder mindestens alle 0.05 ms von der Geschwindigkeit
und/oder vom zurückgelegten Weg des Schussfadens abhängige Messwerte berührungslos
gemessen werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der mindestens eine spezielle Messaufnehmer
(6, 6.1 - 6.5) nach einem Laser-Interferenzverfahren, Laser-Dopplerverfahren oder
nach einem Ortsfilterverfahren arbeitet, oder zusammen mit einem zweiten Messaufnehmer
nach einem Korrelationsverfahren.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der mindestens eine spezielle Messaufnehmer
(6, 6.1 - 6.5) zwischen der Fadenzentrierung (23) und der Fadenbremse (9) oder zwischen
der Fadenbremse (9) und der ersten Beschleunigungsdüse (3) angeordnet wird oder zwischen
der ersten Beschleunigungsdüse (3) und dem Ende des Webfaches oder zwischen der ersten
Beschleunigungsdüse (3) und einer zweiten Beschleunigungsdüse (4) oder zwischen der
in Schusseintragsrichtung letzten Beschleunigungsdüse (4) und dem Webfach oder am
Eingang des Webfaches oder auf einer Weblade oder einem Webblatt (8) der Luftdüsenwebmaschine
(1).
6. Vorrichtung zum Eintragen eines Schussfadens (2) in ein Webfach einer Luftdüsenwebmaschine
(1), welche Vorrichtung (20) einen Fadenspeicher (21), mindestens eine Beschleunigungsdüse
(3, 4), um den vom Fadenspeicher abgezogene Schussfaden zu beschleunigen und dem Webfach
zuzuführen, mehrere Hilfsdüsen (5.1 a-c bis 5.n a-c), um den Schussfaden im Webfach
weiterzubefördern, und einen oder mehrere Messaufnehmer (7.1, 7.2, 17) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der Messaufnehmer, im Folgenden als spezieller Messaufnehmer (6,
6.1 - 6.5) bezeichnet, zum mehrmaligen oder kontinuierlichen Messen innerhalb des
Schusseintrags ausgebildet und nach einer am Ausgang des Fadenspeichers (21) oder
nach demselben vorgesehenen Fadenzentrierung (23) oder an oder nach einer getrennt
vom Fadenspeicher (21) vorgesehenen Fadenbremse (9) oder an oder nach einer ersten,
auf den Fadenspeicher folgenden Beschleunigungsdüse (3) angeordnet ist, um während
des Schusseintrags mehrmals oder kontinuierlich von der Geschwindigkeit und/oder vom
zurückgelegten Weg des Schussfadens abhängige Messwerte berührungslos zu messen, dass
die Vorrichtung zusätzlich einen Auswerteteil umfasst, um aus den während des Schusseintrags
mittels des mindestens einen speziellen Messaufnehmers gemessenen Messwerten Werte
für die Geschwindigkeit und/oder den zurückgelegten Weg des Schussfadens und/oder
für eine mit der Geschwindigkeit und/oder dem zurückgelegten Weg des Schussfadens
verknüpfte Grösse zu bestimmen, und einen Steuerungsteil (10), um mittels der während
des Schusseintrags bestimmten Werte den Schusseintrag, insbesondere den laufenden
Schusseintrag, zu regeln und/oder zu steuern.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, wobei der mindestens eine spezielle Messaufnehmer (6,
6.1 - 6.5) geeignet ist, innerhalb eines Schusseintrags oder eines Teils desselben
mindestens 50-mal oder mindestens 200-mal oder mindestens 500-mal von der Geschwindigkeit
und/oder vom zurückgelegten Weg des Schussfadens abhängige Messwerte berührungslos
zu messen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, wobei der mindestens eine spezielle Messaufnehmer
(6, 6.1 - 6.5) geeignet ist, während des Schusseintrags oder eines Teils desselben
mindestens alle 0.5 ms oder mindestens alle 0.2 ms oder mindestens alle 0.05 ms von
der Geschwindigkeit und/oder vom zurückgelegten Weg des Schussfadens abhängige Messwerte
berührungslos zu messen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei der mindestens eine spezielle
Messaufnehmer (6, 6.1 - 6.5) ein nach einem Laser-Interferenzverfahren, Laser-Dopplerverfahren
oder nach einem Ortsfilterverfahren arbeitender Messaufnehmer ist, oder ein zusammen
mit einem zweiten Messaufnehmer nach einem Korrelationsverfahren arbeitender Messaufnehmer.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, wobei der mindestens eine spezielle
Messaufnehmer (6, 6.1 - 6.5) zwischen der Fadenzentrierung (23) und der Fadenbremse
(9) oder zwischen der Fadenbremse (9) und der ersten Beschleunigungsdüse (3) angeordnet
ist oder zwischen der ersten Beschleunigungsdüse (3) und dem Ende des Webfaches oder
zwischen der ersten Beschleunigungsdüse (3) und einer zweiten Beschleunigungsdüse
(4) oder zwischen der in Schusseintragsrichtung letzten Beschleunigungsdüse (4) und
dem Webfach oder am Eingang des Webfaches oder auf einer Weblade oder einem Webblatt
(8) der Luftdüsenwebmaschine (1).
11. Luftdüsenwebmaschine ausgerüstet zu Ausführen eines Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 5 und/oder mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10.