(19)
(11) EP 1 953 282 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.08.2008  Patentblatt  2008/32

(21) Anmeldenummer: 08100538.1

(22) Anmeldetag:  16.01.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D03D 47/34(2006.01)
D03D 47/30(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK

(30) Priorität: 02.02.2007 EP 07101692

(71) Anmelder: Sultex AG
8630 Rüti (CH)

(72) Erfinder:
  • Berktold, Klaus
    8630 Rüti (CH)
  • Scorl, Hans-Dieter, Dr.
    8630 Rüti (CH)

   


(54) Verfahren und Vorrichtung zum Eintragen eines Schussfadens in eine Webmaschine


(57) Es wird ein Verfahren zum Eintragen eines Schussfadens (2) in ein Webfach einer Luftdüsenwebmaschine (1) vorgestellt, in welchem der von einem Fadenspeicher (21) abgezogene Schussfaden mittels mindestens einer Beschleunigungsdüse (3, 4) beschleunigt und dem Webfach zugeführt wird; der Schussfaden im Webfach mittels mehrerer Hilfsdüsen (5.1 a-c bis 5.n a-c) weiterbefördert wird, und von der Geschwindigkeit und/oder vom zurückgelegten Weg des Schussfadens abhängige Messwerte mittels eines oder mehrerer Messaufnehmer (7.1, 7.2, 17) gemessen werden. In dem Verfahren wird zudem mindestens einer der Messaufnehmer (6, 6.1 - 6.5) zum mehrmaligen Messen innerhalb des Schusseintrags ausgebildet und an oder nach einer ersten Beschleunigungsdüse (3) angeordnet; weiter werden während des Schusseintrags mittels des mindestens einen Messaufnehmers (6,6.1 - 6.5) mehrmals Messwerte berührungslos gemessen, aus denen während des Schusseintrags Werte für die Geschwindigkeit und/oder den zurückgelegten Weg des Schussfadens bestimmt werden, und die während des Schusseintrags bestimmten Werte zur Steuerung des Schusseintrags verwendet.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Eintragen eines Schussfadens in ein Webfach einer Webmaschine, insbesondere Luftdüsenwebmaschine gemäss Oberbegriff von Anspruch 1 beziehungsweise Oberbegriff von Anspruch 6 sowie eine Webmaschine, insbesondere Luftdüsenwebmaschine ausgerüstet zur Ausführung eines derartigen Verfahrens oder mit einer derartigen Vorrichtung.

[0002] Beim Schusseintrag in einer Luftdüsenwebmaschine wird der von einem Fadenspeicher abgezogene Schussfaden durch Beschleunigungsdüsen, meist Haupt- und Tandemdüse genannt, beschleunigt und in ein Webfach eingetragen, in welchem er durch sogenannte Hilfs- oder Stafettendüsen weitertransportiert wird. In herkömmlichen Luftdüsenwebmaschinen werden die Stafettendüsen durch ein vorgewähltes, fest mit der Drehung der Maschinenhauptwelle verbundenes Profil ein- und ausgeschaltet.

[0003] In Dokument EP 0 554 222 A1 wird ein Verfahren zum Regeln des Schusseintrags für eine Luftdüsenwebmaschine beschrieben mit mehreren Hilfsdüsen und mit mehreren, im Webfach angeordneten Schussfadenwächtern, um berührungslos den Zeitpunkt zu erfassen, an dem das vordere Ende eines eingetragenen Schussfadens an der Stelle eines der Schussfadenwächter eintrifft. In dem beschriebenen Verfahren wird der erfasste Zeitpunkt mit einer vorgegebenen Referenz-Ankunftszeit verglichen und die Zeitdauer und/oder der Druck der eingeblasene Druckluft für die vor und nach dem Schussfadenwächter angeordneten Hilfsdüsen oder Gruppen von Hilfsdüsen auf Grund des Soll-Istwert-Vergleichs verändert.

[0004] Das in EP 0 554 222 A1 beschriebene Verfahren ist relativ aufwendig, da es Druckluftversorgungen mit unterschiedlichen Durchflussraten für die Hilfsdüsen benötigt. Weiter nachteilig ist das gleichzeitige Beaufschlagen von mehreren Gruppen von Hilfsdüsen, das mit einem massiven Mehrverbrauch an Druckluft verbunden ist. Zusätzlich ist auch die Anordnung einer Vielzahl von Schussfadenwächtern im Webfach problematisch, da diese die Kettfäden beschädigen und dadurch die Gewebequalität beeinflussen können.

[0005] In Dokument WO 92/04490 wird ein Verfahren zur Steuerung eines Schusseintragsystems für eine Luftdüsenwebmaschine beschrieben, in welchem der Schussfaden auf einen Trommelspeicher aufgewickelt und anschliessend beim Abziehen des Schussfadens die abgezogene Länge mittels eines sogenannter Windungszähler berührungslos gemessen wird. Aus den Windungszählersignalen wird eine Näherung für die Position der Schussfadenspitze im Webfach bestimmt, die dazu dient, die für den Schusseintrag verwendeten Luftdüsen oder eine Fadenbremse zu steuern. In dem beschriebene Verfahren wird zusätzlich die mittels der Windungszählersignale bestimmte Näherung für die Position der Schussfadenspitze mit der mittels eines Schussfadenwächters am fangseitigen Ende des Webfachs bestimmten Ankunftszeit verglichen und die Abweichung dazu verwendet, eine korrigierte Näherung für den folgenden Schusseintrag zu berechnen.

[0006] Die mit Hilfe des Verfahrens nach WO 92/04490 bestimmte Näherung für die Position der Schussfadenspitze ist vergleichsweise ungenau, da der Schussfaden gelegentlich unregelmässig vom Trommelspeicher abgezogen wird, indem beispielsweise für eine bestimmte Position der Schussfadenspitze im Webfach drei Windungen abgezogen werden und im nächsten Schusseintrag bei der selben Position dreieinhalb Windungen. Darüber hinaus kann die Spannung und Dehnung im Schussfaden in aufeinander folgenden Schusseinträgen variieren. Aus den genannten Gründen ist auch die Steuerung des Schusseintrags unter Verwendung der korrigierten Näherung für die Position der Schussfadenspitze vergleichsweise ungenau.

[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Eintragen eines Schussfadens in ein Webfach einer Webmaschine, insbesondere Luftdüsenwebmaschine zur Verfügung zu stellen, in welchen berührungslos arbeitende Messaufnehmer eingesetzt werden und mittels welchen, verglichen mit dem in WO 92/04490 beschriebenen Verfahren, genauere Werte für den zurückgelegten Weg oder die Geschwindigkeit des Schussfadens bestimmt werden können, ohne dabei die Gewebequalität durch mehrere im Webfach angeordneten Schussfadenwächter zu gefährden. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Webmaschine, insbesondere eine Luftdüsenwebmaschine zum Ausführen eines derartigen Verfahrens und mit einer derartigen Vorrichtung zur Verfügung zu stellen.

[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch das in Anspruch 1 definierte Verfahren und die in Anspruch 6 definierte Vorrichtung gelöst sowie durch die in Anspruch 11 definierte Luftdüsenwebmaschine.

[0009] In dem erfindungsgemässen Verfahren zum Eintragen eines Schussfadens in ein Webfach einer Webmaschine mit einem Fadenspeicher und einer Fördereineinrichtung wird der Schussfaden mittels derselben ins Webfach eingetragen. Im Fall einer Luftdüsenwebmaschine enthält die Fördereineinrichtung mindestens eine Beschleunigungsdüse und mehrere Hilfsdüsen, wobei der vom Fadenspeicher abgezogene Schussfaden mittels der mindestens einen Beschleunigungsdüse beschleunigt, dem Webfach zugeführt und im Webfach mittels der Hilfsdüsen weiterbefördert wird. Weiter werden von der Geschwindigkeit und/oder vom zurückgelegten Weg des Schussfadens abhängige Messwerte mittels eines oder mehrerer Messaufnehmer berührungslos gemessen. In dem Verfahren wird zusätzlich mindestens einer der Messaufnehmer, der im Folgenden als spezieller Messaufnehmer bezeichnet wird, zum mehrmaligen oder kontinuierlichen Messen innerhalb des Schusseintrags ausgebildet und nach einer am Ausgang des Fadenspeichers oder nach demselben vorgesehenen Fadenzentrierung oder an oder nach einer getrennt vom Fadenspeicher vorgesehenen Fadenbremse oder an oder nach einer ersten, auf den Fadenspeicher folgenden Beschleunigungsdüse angeordnet. Während des Schusseintrags werden mittels des mindestens einen speziellen Messaufnehmers mehrmals oder kontinuierlich Messwerte berührungslos gemessen, aus denen während des Schusseintrags Werte für die Geschwindigkeit und/oder den zurückgelegten Weg des Schussfadens und/oder für eine mit der Geschwindigkeit und/oder dem zurückgelegten Weg des Schussfadens verknüpfte Grösse bestimmt werden. Zum kontinuierlichen Messen während des Schusseintrags kann zum Beispiel ein Messaufnehmer eingesetzt werden, der ein analoges Ausgangssignal liefert. Weiter werden die während des Schusseintrags bestimmten Werte zur Regelung und/oder Steuerung des Schusseintrags, vorteilhafterweise des laufenden Schusseintrags, verwendet, beispielsweise indem eine Fadenbremse angesteuert wird und/oder bei einer Luftdüsenwebmaschine der Ein- und Ausschaltzeitpunkt der Beschleunigungs- und/oder Hilfsdüsen gesteuert wird und/oder z.B. bei Abweichungen eines gemessenen Geschwindigkeitsprofils von einem Sollprofil ein Druck, mit dem die Düsen beaufschlagt werden, variiert wird.

[0010] In einer vorteilhaften Ausführungsvariante werden innerhalb eines Schusseintrags oder eines Teils desselben mittels des mindestens einen speziellen Messaufnehmers mindestens 50-mal oder mindestens 200-mal oder mindestens 500-mal von der Geschwindigkeit und/oder vom zurückgelegten Weg des Schussfadens abhängige Messwerte berührungslos gemessen. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante werden während des Schusseintrags oder eines Teils desselben mittels des mindestens einen speziellen Messaufnehmers kontinuierlich oder mindestens alle 0.5 ms oder mindestens alle 0.2 ms oder mindestens alle 0.05 ms von der Geschwindigkeit und/oder vom zurückgelegten Weg des Schussfadens abhängige Messwerte berührungslos gemessen.

[0011] Der mindestens eine spezielle Messaufnehmer kann beispielsweise nach einem Laser-Interferenzverfahren, Laser-Dopplerverfahren oder nach einem Ortsfilterverfahren arbeiten, oder zusammen mit einem zweiten Messaufnehmer nach einem Korrelationsverfahren.

[0012] In einer vorteilhaften Ausführungsform wird der mindestens eine spezielle Messaufnehmer zwischen der Fadenzentrierung und der Fadenbremse oder zwischen der Fadenbremse und der ersten Beschleunigungsdüse angeordnet oder zwischen der ersten Beschleunigungsdüse und dem Ende des Webfaches oder zwischen der ersten Beschleunigungsdüse und einer zweiten Beschleunigungsdüse oder zwischen der in Schusseintragsrichtung letzten Beschleunigungsdüse und dem Webfach oder am Eingang des Webfaches, beispielsweise an einer Weblade oder einem Webblatt.

[0013] Die erfindungsgemässe Vorrichtung zum Eintragen eines Schussfadens in ein Webfach einer Webmaschine umfasst einen Fadenspeicher, eine Fördereinrichtung, um den Schussfaden ins Webfach einzutragen, und einen oder mehrere Messaufnehmer. Im Fall einer Luftdüsenwebmaschine enthält die Fördereineinrichtung mindestens eine Beschleunigungsdüse, um den vom Fadenspeicher abgezogene Schussfaden zu beschleunigen und dem Webfach zuzuführen und mehrere Hilfsdüsen, um den Schussfaden im Webfach weiterzubefördern. In der Vorrichtung ist zusätzlich mindestens einer der Messaufnehmer, im Folgenden als spezieller Messaufnehmer bezeichnet, zum mehrmaligen oder kontinuierlichen Messen innerhalb des Schusseintrags ausgebildet und nach einer am Ausgang des Fadenspeichers oder nach demselben vorgesehenen Fadenzentrierung oder an oder nach einer getrennt vom Fadenspeicher vorgesehenen Fadenbremse oder an oder nach einer ersten, auf den Fadenspeicher folgenden Beschleunigungsdüse angeordnet, um während des Schusseintrags mehrmals oder kontinuierlich von der Geschwindigkeit und/oder vom zurückgelegten Weg des Schussfadens abhängige Messwerte berührungslos zu messen. Zum kontinuierlichen Messen während des Schusseintrags kann zum Beispiel ein Messaufnehmer vorgesehen sein, der ein analoges Ausgangssignal liefert. Die Vorrichtung umfasst zusätzlich einen Auswerteteil, um aus den während des Schusseintrags mittels des mindestens einen speziellen Messaufnehmers gemessenen Messwerten Werte für die Geschwindigkeit und/oder den zurückgelegten Weg des Schussfadens und/oder für eine mit der Geschwindigkeit und/oder dem zurückgelegten Weg des Schussfadens verknüpfte Grösse zu bestimmen, und einen Steuerungsteil, um mittels der während des Schusseintrags bestimmten Werte den Schusseintrag, insbesondere den laufenden Schusseintrag, zu regeln und/oder zu steuern, beispielsweise indem eine Fadenbremse angesteuert wird und/oder bei einer Luftdüsenwebmaschine der Ein- und Ausschaltzeitpunkt der Beschleunigungs- und/oder Hilfsdüsen gesteuert wird und/oder z.B. bei Abweichungen eines gemessenen Geschwindigkeitsprofils von einem Sollprofil ein Druck, mit dem die Düsen beaufschlagt werden, variiert wird. Bei Bedarf kann der Auswerteteil in den Steuerteil integriert werden.

[0014] In einer vorteilhaften Ausführungsvariante ist der mindestens eine spezielle Messaufnehmer geeignet, innerhalb eines Schusseintrags oder eines Teils desselben mindestens 50-mal oder mindestens 200-mal oder mindestens 500-mal von der Geschwindigkeit und/oder vom zurückgelegten Weg des Schussfadens abhängige Messwerte berührungslos zu messen. Vorteilhafterweise können während des Schusseintrags oder eines Teils desselben mittels des mindestens einen speziellen Messaufnehmers Messwerte der genannten Art berührungslos und kontinuierlich gemessen werden. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante ist der mindestens eine spezielle Messaufnehmer geeignet, während des Schusseintrags oder eines Teils desselben mindestens alle 0.5 ms oder mindestens alle 0.2 ms oder mindestens alle 0.05 ms von der Geschwindigkeit und/oder vom zurückgelegten Weg des Schussfadens abhängige Messwerte berührungslos zu messen.

[0015] Vorteilhafterweise ist der mindestens eine spezielle Messaufnehmer ein nach einem Laser-Interferenzverfahren, Laser-Dopplerverfahren oder nach einem Ortsfilterverfahren arbeitender Messaufnehmer, oder ein zusammen mit einem zweiten Messaufnehmer nach einem Korrelationsverfahren arbeitender Messaufnehmer.

[0016] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist der mindestens eine spezielle Messaufnehmer zwischen der Fadenzentrierung und der Fadenbremse oder zwischen der Fadenbremse und der ersten Beschleunigungsdüse angeordnet oder zwischen der ersten Beschleunigungsdüse und dem Ende des Webfaches oder zwischen der ersten Beschleunigungsdüse und einer zweiten Beschleunigungsdüse oder zwischen der in Schusseintragsrichtung letzten Beschleunigungsdüse und dem Webfach oder am Eingang des Webfaches.

[0017] Weiter umfasst die Erfindung eine Webmaschine, insbesondere Luftdüsenwebmaschine, ausgerüstet zum Ausführen eines Verfahrens gemäss einer der oben beschriebenen Ausführungsformen und -varianten und/oder mit einer Vorrichtung gemäss einer der oben beschriebenen Ausführungsformen und -varianten.

[0018] Das Verfahren und die Vorrichtung gemäss vorliegender Erfindung sowie die erfindungsgemässe Webmaschine, insbesondere Luftdüsenwebmaschine, haben den Vorteil, dass Dank der Anordnung eines speziellen Messaufnehmers nach einer auf den Fadenspeicher folgenden Fadenzentrierung oder an oder nach einer Fadenbremse oder ersten Beschleunigungsdüse während des Schusseintrags genauere Werte für die Geschwindigkeit und/oder den zurückgelegten Weges des Schussfadens und/oder für eine damit verknüpfte Grösse zur Verfügung stehen, als bisher mittels Windungszähler am Fadenspeicher ermittelt werden konnten, da Unregelmässigkeiten beim Abziehen des Schussfadens vom Fadenspeicher nicht mehr ins Gewicht fallen, und die Distanz zwischen Schussfadenspitze und Messort verglichen mit einer Messung am Fadenspeicher verkleinert wird, womit auch der Einfluss der Fadenspannung und- Dehnung auf die Messung abnimmt. Zudem ist der Schussfaden nach der Fadenbremse oder ersten Beschleunigungsdüse während des Eintrags weitgehend gestreckt, was ebenfalls der Messgenauigkeit zu Gute kommt.

[0019] Verglichen mit den herkömmlichen Verfahren, in denen mittels im Webfach angeordneter Schussfadenwächter der Zeitpunkt erfasst wird, an dem das vordere Ende eines eingetragenen Schussfadens an der Stelle eines Schussfadenwächters eintrifft, haben das Verfahren und die Vorrichtung gemäss vorliegender Erfindung sowie die erfindungsgemässe Webmaschine, insbesondere Luftdüsenwebmaschine, den Vorteil, dass keine Gefahr besteht, dass die Kettfäden beim Fachwechsel beschädigt werden. Darüber hinaus ist es Dank des mehrmals oder kontinuierlich während des Schusseintrags messenden speziellen Messaufnehmers möglich, in kürzeren Abständen oder kontinuierlich Werte für die Geschwindigkeit und/oder den zurückgelegten Weg des Schussfadens zu bestimmen, als dies mit einer beschränkten Zahl von Schussfadenwächtern im Webfach möglich ist. Damit ist es auch möglich, Störung im Schusseintrag wie beispielsweise einen Schussfadenbruch schneller zu erfassen.

[0020] Auf Grund der kontinuierlich oder in kürzeren Abständen zur Verfügung stehenden Werte für die Geschwindigkeit und/oder den zurückgelegten Weg des Schussfadens und/oder für eine mit der Geschwindigkeit und/oder dem zurückgelegten Weg des Schussfadens verknüpfte Grösse, die mittels des Verfahrens, der Vorrichtung und der Webmaschine, insbesondere Luftdüsenwebmaschine, gemäss vorliegender Erfindung während des Schusseintrags bestimmt werden, ist es möglich, den Schusseintrag genauer an Sollparameter, wie beispielsweise ein vorgegebenes Geschwindigkeitsprofil, die Gesamtflugzeit oder den Zeitpunkt des Bremseinsatzes, die Hinblick auf einen einwandfreien Schusseintrag für die einzelnen Schussgarne festgelegt wurden, anzupassen und/oder schneller auf Störungen zu reagieren. Für den Schusseintrag kann beispielsweise ein geschlossener Regelkreis vorgesehen werden, um einzelne Sollparameter während des Schusseintrages zu regeln. Die kontinuierlich oder in kürzeren Abständen bestimmten Werte ermöglichen die Regelung und/oder Steuerung des laufenden Schusseintrages, wobei die Regelzeitkonstanten und/oder die Verzögerung vergleichsweise klein gehalten werden können.

[0021] Die obige Beschreibung von Ausführungsformen dient lediglich als Beispiel. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen gehen aus den abhängigen Ansprüchen und der Zeichnung hervor. Darüber hinaus können im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch einzelne Merkmale aus den beschriebenen oder gezeigten Ausführungsformen und -varianten miteinander kombiniert werden, um neue Ausführungsformen zu bilden.

[0022] Im Folgenden wird die Erfindung an Hand der Ausführungsbeispiele und an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
ein Ausführungsbeispiel einer Luftdüsenwebmaschine mit einer Vorrichtung zum Eintragen eines Schussfadens gemäss vorliegender Erfindung, und
Fig. 2
eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung gemäss vorliegender Erfindung.


[0023] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Luftdüsenwebmaschine 1 mit einer Vorrichtung gemäss der vorliegenden Erfindung. Die Vorrichtung zum Eintragen eines Schussfadens 2 in ein Webfach (in Fig. 1 nicht dargestellt) umfasst einen Fadenspeicher 21, der beispielsweise eine Speichertrommel 22 umfassen kann, mindestens eine Beschleunigungsdüse 3, 4, um den vom Fadenspeicher abgezogene Schussfaden zu beschleunigen und dem Webfach zuzuführen, mehrere Hilfsdüsen 5.1 a-c bis 5.n a-c, um den Schussfaden im Webfach weiterzubefördern, und einen oder mehrere Messaufnehmer 7.1, 7.2, 17, beispielsweise einen oder mehrere Windungszähler 7.1, 7.2, die am Fadenspeicher 21 oder in der Nähe desselben angeordnet sind, um den Abzug von Windungen oder Teilwindungen von der Speichertrommel 22 zu erfassen, und/oder einen am fangseitigen Ende des Webfaches angeordneten Schussfadenwächter 17, um die Ankunft des eingetragenen Schussfadens 2 zu erfassen.

[0024] In der Vorrichtung gemäss vorliegender Erfindung ist zusätzlich mindestens einer der Messaufnehmer, der im Folgenden als spezieller Messaufnehmer 6 bezeichnet wird, zum mehrmaligen oder kontinuierlichen Messen innerhalb des Schusseintrags ausgebildet und nach einer am Ausgang des Fadenspeichers 21 oder nach demselben vorgesehenen Fadenzentrierung 23 oder an oder nach einer getrennt vom Fadenspeicher 21 vorgesehenen Fadenbremse 9 oder, wie in Fig. 1 gezeigt, an oder nach einer ersten, auf den Fadenspeicher 21 folgenden Beschleunigungsdüse 3 angeordnet, um während des Schusseintrags mehrmals oder kontinuierlich von der Geschwindigkeit und/oder vom zurückgelegten Weg des Schussfadens abhängige Messwerte berührungslos zu messen. Zum kontinuierlichen Messen während des Schusseintrags kann zum Beispiel ein Messaufnehmer vorgesehen sein, der ein analoges Ausgangssignal liefert. Die Vorrichtung umfasst zusätzlich einen Auswerteteil, um aus den während des Schusseintrags mittels des mindestens einen speziellen Messaufnehmers gemessenen Messwerten Werte für die Geschwindigkeit und/oder den zurückgelegten Weg des Schussfadens und/oder für eine mit der Geschwindigkeit und/oder dem zurückgelegten Weg des Schussfadens verknüpfte Grösse zu bestimmen, und einen Steuerungsteil 10, um mittels der während des Schusseintrags bestimmten Werte den Schusseintrag, insbesondere den laufenden Schusseintrag, zu regeln und/oder zu steuern, beispielsweise indem eine Fadenbremse angesteuert wird und/oder bei einer Luftdüsenwebmaschine der Ein- und Ausschaltzeitpunkt der Beschleunigungs- und/oder Hilfsdüsen gesteuert wird und/oder z.B. bei Abweichungen eines gemessenen Geschwindigkeitsprofils von einem Sollprofil ein Druck, mit dem die Düsen beaufschlagt werden, variiert wird. Der Steuerteil ist fallweise mit dem Auswerteteil und/oder mit den Messaufnehmern 6, 7.1, 7.2, 17 und/oder mit der Druckluftversorgung der Beschleunigungsdüsen 3, 4 und Hilfsdüsen 5.1a-c bis 5.na-c verbunden. Bei Bedarf kann der Auswerteteil in den Steuerteil 10 integriert werden.

[0025] Im Ausführungsbeispiel umfassen die Beschleunigungsdüsen eine Hauptdüse 3 und eine Tandemdüse 4, die jeweils über ein Steuerventil 13, 14, beispielsweise ein Magnetventil, mit Druckluft versorgt werden. An Stelle der Haupt- und Tandemdüsen 3, 4 kann auch nur eine einzelne Hauptdüse vorgesehen sein, oder es können mehrere Hauptdüsen, häufig als Vor- und Hauptdüsen bezeichnet, hintereinander angeordnet sein, um den Schussfaden zu beschleunigen. Selbstverständlich kann auch eine Vielzahl von neben- und/oder übereinander liegenden Hauptdüsen 3 vorgesehen sein, um wechselweise unterschiedliche Schussfäden 2 einzutragen, welche sich in Farbe, Feinheit, Textur und Material unterscheiden können. Die Hilfsdüsen 5.1 a-c bis 5.na-c sind einzeln mit Druckluft versorgbar oder in Gruppen von zwei bis fünf oder mehr Düsen zusammengefasst, wobei die Düsen einer Gruppe jeweils gemeinsam über ein Steuerventil 15.1 bis 15.n, beispielsweise ein Magnetventil, mit Druckluft versorgt werden. Zweckmässigerweise sind die Steuerventile 15.1 bis 15.n mit einem Druckluftspeicher und/oder -verteiler 12 verbunden, der über eine Druckleitung 11 mit Druckluft versorgt wird. Es können auch mehrere Druckluftspeicher und/oder -verteiler 12 vorgesehen sein, die unterschiedliche Druckniveaus aufweisen können.

[0026] Die Vorrichtung kann bei Bedarf eine Fadenbremse 9 umfassen, die von der Steuerung 10 angesteuert wird. Mittels der Fadenbremse 9 kann der Schussfaden 2 abgebremst werden, beispielsweise gegen Ende des Schusseintrages, wenn die Schussfadenspitze sich dem fangseitigen Ende des Webfaches nähert. Weiter kann die Vorrichtung bedarfsweise eine Fadenzentrierung 23 umfassen, die, wie in Fig. 1 gezeigt, am Ausgang des Fadenspeichers 21 oder auch nach, insbesondere unmittelbar nach demselben vorgesehen sein kann.

[0027] In einer vorteilhaften Ausführungsvariante ist der mindestens eine spezielle Messaufnehmer 6 geeignet, innerhalb eines Schusseintrags mindestens 50-mal oder mindestens 200-mal oder mindestens 500-mal von der Geschwindigkeit und/oder vom zurückgelegten Weg des Schussfadens abhängige Messwerte berührungslos zu messen. Vorteilhafterweise können während des Schusseintrags oder eines Teils desselben mittels des mindestens einen speziellen Messaufnehmers Messwerte der genannten Art berührungslos und in einer kontinuierlichen Folge gemessen werden. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante ist der mindestens eine spezielle Messaufnehmer 6 geeignet, während des Schusseintrags oder eines Teils desselben kontinuierlich oder mindestens alle 0.5 ms oder mindestens alle 0.2 ms oder mindestens alle 0.05 ms von der Geschwindigkeit und/oder vom zurückgelegten Weg des Schussfadens abhängige Messwerte berührungslos zu messen.

[0028] Vorteilhafterweise ist der mindestens eine spezielle Messaufnehmer ein nach einem Laser-Interferenzverfahren, Laser-Dopplerverfahren oder nach einem Ortsfilterverfahren arbeitender Messaufnehmer, oder ein zusammen mit einem zweiten Messaufnehmer nach einem Korrelationsverfahren arbeitender Messaufnehmer. Bei den Ortsfilterverfahren sind sowohl optische Verfahren bekannt, beispielsweise das in DE 43 07 530 A1 beschriebene Verfahren, das ein Liniengitter verwendet, als auch elektrostatische Verfahren, welche die Influenzwirkung von Ladungen auf einem laufenden Faden auswerten. Ein derartiges Verfahren, in welchem ein Faden an einem elektrostatischen Aufnehmer mit einer periodischen örtlichen Empfindlichkeit vorbei bewegt wird, ist beispielsweise in EP 1 0333 579 A2 beschrieben. Bei den Korrelationsverfahren sind ebenfalls optische und elektrostatische Verfahren bekannt, in denen jeweils die Signale von zwei längs eines Fadens beabstandet angeordneten Aufnehmern ausgewertet werden und aus dem Abstand der Aufnehmer und der zeitlichen Verschiebung zwischen den zwei Signalen die Geschwindigkeit des Fadens bestimmt wird. Ein derartiges elektrostatisches Verfahren ist beispielsweise in GB 1 249 610 offenbart. Ein geeigneter elektrostatischer Aufnehmer für Korrelationsverfahren ist z.B. in DE 44 08 312 A1 beschrieben.

[0029] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist der mindestens eine spezielle Messaufnehmer 6, wie in Fig. 1 gezeigt, zwischen der ersten Beschleunigungsdüse 3 und einer zweiten Beschleunigungsdüse 4 angeordnet. Er kann aber auch zwischen der Fadenzentrierung 23 und der Fadenbremse 9 oder zwischen der Fadenbremse 9 und der ersten Beschleunigungsdüse 3 angeordnet sein oder zwischen der ersten Beschleunigungsdüse 3 und dem Ende des Webfaches oder zwischen der in Schusseintragsrichtung letzten Beschleunigungsdüse 4 und dem Webfach oder auf der Eingangsseite des Webfaches, beispielsweise auf einer Weblade oder einem Webblatt 8 der Luftdüsenwebmasche.

[0030] Die Luftdüsenwebmaschine 1 kann, wie in Fig. 1 gezeigt, ein Webblatt 8 umfassen, um den eingetragenen Schussfaden 2 anzuschlagen und je eine Schneidvorrichtung auf beiden Seiten des Webfaches, um den Schussfaden nach dem Anschlagen abzuschneiden. Zudem kann am fangseitigen Ende des Webfaches eine Streck- und/oder Fangdüse 16 vorgesehen sein, um den eingetragenen Schussfaden 2 bis zum Blattanschlag zu strecken und/oder das Schussfadenende nach dem Abschneiden zu entsorgen.

[0031] Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung 20 gemäss vorliegender Erfindung. In der schematischen Darstellung sind nur diejenigen Komponenten dargestellt, die direkt in Kontakt mit dem Schussfaden 2 stehen und/oder diesen beschleunigen, transportieren oder abbremsen und/oder diesen detektieren. Die einzelnen Komponenten dieses Ausführungsbeispiels wurden mit Ausnahme der Fadenzentrierung 23, der Messaufnehmer 6.1 - 6.5 und der Webbreite 18 bereits im Rahmen des Ausführungsbeispiels von Fig. 1 beschrieben. Die Bezugszeichen für die einzelnen Komponenten aus Fig. 1 wurden im Ausführungsbeispiel von Fig. 2 beibehalten.

[0032] In dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel ist mindestens einer der Messaufnehmer, der im Folgenden als spezieller Messaufnehmer 6.1 - 6.5 bezeichnet wird, zum mehrmaligen oder kontinuierlichen Messen innerhalb des Schusseintrags ausgebildet und nach einer am Ausgang des Fadenspeichers 21 oder nach demselben vorgesehenen Fadenzentrierung 23 oder an oder nach einer getrennt vom Fadenspeicher 21 vorgesehenen Fadenbremse 9 oder an oder nach einer ersten, auf den Fadenspeicher folgenden Beschleunigungsdüse 3 angeordnet, um während des Schusseintrags mehrmals oder kontinuierlich von der Geschwindigkeit und/oder vom zurückgelegten Weg des Schussfadens abhängige Messwerte berührungslos zu messen. Zum kontinuierlichen Messen während des Schusseintrags kann zum Beispiel ein Messaufnehmer vorgesehen sein, der ein analoges Ausgangssignal liefert. In einer vorteilhaften Ausführungsform ist der mindestens eine spezielle Messaufnehmer 6.1 - 6.5 zwischen der Fadenzentrierung 23 und der Fadenbremse 9 oder zwischen der Fadenbremse 9 und der ersten Beschleunigungsdüse 3 angeordnet (Messaufnehmer 6.1) oder zwischen der ersten Beschleunigungsdüse 3 und einer zweiten Beschleunigungsdüse 4 (Messaufnehmer 6.2) oder zwischen der ersten Beschleunigungsdüse 3 und dem Ende des Webfaches (Messaufnehmer 6.2 - 6.5) oder zwischen der in Schusseintragsrichtung letzten Beschleunigungsdüse 4 und dem Webfach (Messaufnehmer 6.3, 6.4) oder am Eingang des Webfaches (Messaufnehmer 6.4) oder auf einer Weblade oder einem Webblatt 8 der Luftdüsenwebmaschine 1 (Messaufnehmer 6.4, 6.5), beispielsweise zwischen zwei Gewebebahnen (Messaufnehmer 6.5). Fig. 2 ist dahin gehend auszulegen, dass die gezeigten speziellen Messaufnehmer 6.1 - 6.5 Optionen darstellen, insbesondere Optionen für die Anordnung des oder der speziellen Messaufnehmer, d.h. bedarfsweise können in der Vorrichtung 20 ein oder mehrere spezielle Messaufnehmer vorgesehen sein.

[0033] Bei Bedarf kann die im Ausführungsbeispiel von Fig. 2 gezeigte Vorrichtung eine Fadenzentrierung 23 umfassen, um den Schussfaden 2 nach dem Abziehen von der Speichertrommel 22 zu zentrieren. Weiter ist in Fig. 2 noch die Webbreite 18 eingezeichnet, wobei die Hilfsdüsen 5.1 a-c bis 5.n a-c normalerweise innerhalb der Webbreite angeordnet sind. Fallweise kann die Webbreite 18 ein oder mehrere Gewebebahnen umfassen.

[0034] Die im Rahmen des Ausführungsbeispiels von Fig. 1 beschriebenen Ausführungsvarianten sind selbstverständlich auch auf das in Fig. 2 gezeigte Ausführungsbeispiel übertragbar.

[0035] Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Verfahrens zum Eintragen eines Schussfadens 2 in ein Webfach einer Luftdüsenwebmaschine wird im Folgenden an Hand der Figuren 1 und 2 beschrieben. Im Ausführungsbeispiel umfasst die Luftdüsenwebmaschine 1 einen Fadenspeicher 21, mindestens eine Beschleunigungsdüse 3, 4 und mehrere Hilfsdüsen 5.1 a-c bis 5.n a-c. Im genannten Verfahren wird der vom Fadenspeicher 21 abgezogene Schussfaden mittels der mindestens einen Beschleunigungsdüse 3, 4 beschleunigt und dem Webfach zugeführt und der Schussfaden im Webfach mittels der Hilfsdüsen 5.1 a-c bis 5.n a-c weiterbefördert. Weiter werden von der Geschwindigkeit und/oder vom zurückgelegten Weg des Schussfadens 2 abhängige Messwerte mittels eines oder mehrerer Messaufnehmer 6, 6.1 - 6.5, 7.1, 7.2, 17 berührungslos gemessen.

[0036] Im genannten Verfahren wird zusätzlich mindestens einer der Messaufnehmer, der im Folgenden als spezieller Messaufnehmer 6, 6.1 - 6.5 bezeichnet wird, zum mehrmaligen oder kontinuierlichen Messen innerhalb des Schusseintrags ausgebildet und nach einer am Ausgang des Fadenspeichers 21 oder nach demselben vorgesehenen Fadenzentrierung 23 oder an oder nach einer getrennt vom Fadenspeicher 21 vorgesehenen Fadenbremse 9 oder an oder nach einer ersten, auf den Fadenspeicher folgenden Beschleunigungsdüse 3 angeordnet. Während des Schusseintrags werden mittels des mindestens einen speziellen Messaufnehmers 6, 6.1 - 6.5 mehrmals oder kontinuierlich Messwerte berührungslos gemessen, aus denen während des Schusseintrags Werte für die Geschwindigkeit und/oder den zurückgelegten Weg des Schussfadens 2 und/oder für eine mit der Geschwindigkeit und/oder dem zurückgelegten Weg des Schussfadens verknüpfte Grösse bestimmt. Weiter werden die während des Schusseintrags bestimmten Werte zur Regelung und/oder Steuerung des Schusseintrags, vorteilhafterweise des laufenden Schusseintrags, verwendet, beispielsweise indem eine Fadenbremse angesteuert wird und/oder bei einer Luftdüsenwebmaschine der Ein- und Ausschaltzeitpunkt der Beschleunigungs- und/oder Hilfsdüsen gesteuert wird und/oder z.B. bei Abweichungen eines gemessenen Geschwindigkeitsprofils von einem Sollprofil ein Druck, mit dem die Düsen beaufschlagt werden, variiert wird.

[0037] In einer vorteilhaften Ausführungsvariante des Verfahrens werden innerhalb eines Schusseintrags oder eines Teils desselben mittels des mindestens einen speziellen Messaufnehmers 6, 6.1 - 6.5 mindestens 50-mal oder mindestens 200-mal oder mindestens 500-mal von der Geschwindigkeit und/oder vom zurückgelegten Weg des Schussfadens 2 abhängige Messwerte berührungslos gemessen. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante werden während des Schusseintrags oder eines Teils desselben mittels des mindestens einen speziellen Messaufnehmers 6, 6.1 - 6.5 mindestens alle 0.5 ms oder mindestens alle 0.2 ms oder mindestens alle 0.05 ms von der Geschwindigkeit und/oder vom zurückgelegten Weg des Schussfadens abhängige Messwerte berührungslos gemessen.

[0038] Der mindestens eine spezielle Messaufnehmer 6, 6.1 - 6.5 kann beispielsweise nach einem Laser-Interferenzverfahren, Laser-Dopplerverfahren oder nach einem Ortsfilterverfahren arbeiten, oder zusammen mit einem zweiten Messaufnehmer nach einem Korrelationsverfahren. Geeignete spezielle Messaufnehmer sind oben stehend im Rahmen der Beschreibung der Ausführungsbeispiele zur erfindungsgemässen Vorrichtung näher erläutert worden.

[0039] In einer vorteilhaften Ausführungsform wird der mindestens eine spezielle Messaufnehmer 6, 6.1 - 6.5 zwischen der Fadenzentrierung 23 und der Fadenbremse 9 oder zwischen der Fadenbremse 9 und der ersten Beschleunigungsdüse 3 angeordnet oder zwischen der ersten Beschleunigungsdüse 3 und dem Ende des Webfaches oder zwischen der ersten Beschleunigungsdüse 3 und einer zweiten Beschleunigungsdüse 4 oder zwischen der in Schusseintragsrichtung letzten Beschleunigungsdüse 4 und dem Webfach oder am Eingang des Webfaches oder auf einer Weblade oder einem Webblatt 8 der Luftdüsenwebmaschine 1.

[0040] Für die Regelung des Schusseintrages kann beispielsweise ein geschlossener Regelkreis vorgesehen werden, um einzelne Sollparameter wie beispielsweise ein vorgegebenes Geschwindigkeitsprofil, die Gesamtflugzeit oder den Bremseinsatz während des Schusseintrages zu regeln. Die kontinuierlich oder in kürzeren Abständen bestimmten Werte für die Geschwindigkeit und/oder den zurückgelegten Weg des Schussfadens und/oder für eine mit letzteren verknüpfte Grösse ermöglichen die Regelung und/oder Steuerung des laufenden Schusseintrages, wobei die Regelabweichungen und/oder zeitlichen Verzögerungen im Regelkreis vergleichsweise klein gehalten werden können.

[0041] Weiter umfasst die Erfindung eine Webmaschine, insbesondere Luftdüsenwebmaschine, ausgerüstet zu Ausführen eines Verfahrens gemäss obiger Beschreibung und/oder mit einer Vorrichtung gemäss einer der oben beschriebenen Ausführungsvarianten.

[0042] Das oben beschriebene Verfahren und die oben beschriebene Vorrichtung eignen sich für alle Arten von Webmaschinen, wie beispielsweise Luftdüsenwebmaschinen, Greiferwebmaschinen und Projektilwebmaschinen. In Greiferwebmaschinen kann beispielsweise mittels des oben beschriebenen Verfahrens und mittels der oben beschriebenen Vorrichtung das Voreilen des Schussfadens beim Abbremsen des Bringergreifers vor der Fadenübergabe auf den Holergreifer erfasst und eine in der Vorrichtung vorgesehene Fadenbremse angesteuert werden, um das Voreilen des Schussfadens zu vermindern oder zu beseitigen.

[0043] Das Verfahren und die Vorrichtung zum Eintragen eines Schussfadens in ein Webfach, sowie die Webmaschine, insbesondere Luftdüsenwebmaschine, gemäss obiger Beschreibung ermöglichen es, während des Schusseintrags kontinuierlich oder in kürzeren Abständen Werte für die Geschwindigkeit und/oder den zurückgelegten Weg des Schussfadens und/oder für eine mit letzteren verknüpfte Grösse zu bestimmen. Dank der derart bestimmten Werte ist es möglich, den laufenden Schusseintrag verglichen mit dem Stand der Technik mit erhöhter Genauigkeit zu steuern und zu regeln. So können zum Beispiel in einer Webmaschinen, wie beispielsweise einer Luftdüsenwebmaschine, Greiferwebmaschine oder Projektilwebmaschine Störungen im Schusseintrag mittels des beschriebenen Verfahrens und mittels der beschriebenen Vorrichtung schneller erfasst werden und es kann schneller auf Störungen reagiert werden, als dies bisher möglich war.


Ansprüche

1. Verfahren zum Eintragen eines Schussfadens (2) in ein Webfach einer Luftdüsenwebmaschine (1) mit einem Fadenspeicher (21), mindestens einer Beschleunigungsdüse (3, 4) und mehreren Hilfsdüsen (5.1 a-c bis 5.n a-c), in welchem Verfahren

- der vom Fadenspeicher (21) abgezogene Schussfaden (2) mittels der mindestens einen Beschleunigungsdüse (3, 4) beschleunigt und dem Webfach zugeführt wird;

- der Schussfaden im Webfach mittels der Hilfsdüsen (5.1 a-c bis 5.n a-c) weiterbefördert wird;

- von der Geschwindigkeit und/oder vom zurückgelegten Weg des Schussfadens abhängige Messwerte mittels eines oder mehrerer Messaufnehmer (7.1, 7.2, 17) berührungslos gemessen werden,

dadurch gekennzeichnet, dass

- mindestens einer der Messaufnehmer, der im Folgenden als spezieller Messaufnehmer (6, 6.1 - 6.5) bezeichnet wird, zum mehrmaligen oder kontinuierlichen Messen innerhalb des Schusseintrags ausgebildet und nach einer am Ausgang des Fadenspeichers (21) oder nach demselben vorgesehenen Fadenzentrierung (23) oder an oder nach einer getrennt vom Fadenspeicher (21) vorgesehenen Fadenbremse (9) oder an oder nach einer ersten, auf den Fadenspeicher folgenden Beschleunigungsdüse (3) angeordnet wird;

- während des Schusseintrags mittels des mindestens einen speziellen Messaufnehmers (6, 6.1 - 6.5) mehrmals oder kontinuierlich Messwerte berührungslos gemessen werden, aus denen während des Schusseintrags Werte für die Geschwindigkeit und/oder den zurückgelegten Weg des Schussfadens (2) und/oder für eine mit der Geschwindigkeit und/oder dem zurückgelegten Weg des Schussfadens verknüpfte Grösse bestimmt werden; und

- die während des Schusseintrags bestimmten Werte zur Regelung und/oder Steuerung des Schusseintrags, insbesondere des laufenden Schusseintrags, verwendet werden.


 
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei innerhalb eines Schusseintrags oder eines Teils desselben mittels des mindestens einen speziellen Messaufnehmers (6, 6.1 - 6.5) mindestens 50-mal oder mindestens 200-mal oder mindestens 500-mal von der Geschwindigkeit und/oder vom zurückgelegten Weg des Schussfadens abhängige Messwerte berührungslos gemessen werden.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei während des Schusseintrags oder eines Teils desselben mittels des mindestens einen speziellen Messaufnehmers (6, 6.1 - 6.5) mindestens alle 0.5 ms oder mindestens alle 0.2 ms oder mindestens alle 0.05 ms von der Geschwindigkeit und/oder vom zurückgelegten Weg des Schussfadens abhängige Messwerte berührungslos gemessen werden.
 
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der mindestens eine spezielle Messaufnehmer (6, 6.1 - 6.5) nach einem Laser-Interferenzverfahren, Laser-Dopplerverfahren oder nach einem Ortsfilterverfahren arbeitet, oder zusammen mit einem zweiten Messaufnehmer nach einem Korrelationsverfahren.
 
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der mindestens eine spezielle Messaufnehmer (6, 6.1 - 6.5) zwischen der Fadenzentrierung (23) und der Fadenbremse (9) oder zwischen der Fadenbremse (9) und der ersten Beschleunigungsdüse (3) angeordnet wird oder zwischen der ersten Beschleunigungsdüse (3) und dem Ende des Webfaches oder zwischen der ersten Beschleunigungsdüse (3) und einer zweiten Beschleunigungsdüse (4) oder zwischen der in Schusseintragsrichtung letzten Beschleunigungsdüse (4) und dem Webfach oder am Eingang des Webfaches oder auf einer Weblade oder einem Webblatt (8) der Luftdüsenwebmaschine (1).
 
6. Vorrichtung zum Eintragen eines Schussfadens (2) in ein Webfach einer Luftdüsenwebmaschine (1), welche Vorrichtung (20) einen Fadenspeicher (21), mindestens eine Beschleunigungsdüse (3, 4), um den vom Fadenspeicher abgezogene Schussfaden zu beschleunigen und dem Webfach zuzuführen, mehrere Hilfsdüsen (5.1 a-c bis 5.n a-c), um den Schussfaden im Webfach weiterzubefördern, und einen oder mehrere Messaufnehmer (7.1, 7.2, 17) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der Messaufnehmer, im Folgenden als spezieller Messaufnehmer (6, 6.1 - 6.5) bezeichnet, zum mehrmaligen oder kontinuierlichen Messen innerhalb des Schusseintrags ausgebildet und nach einer am Ausgang des Fadenspeichers (21) oder nach demselben vorgesehenen Fadenzentrierung (23) oder an oder nach einer getrennt vom Fadenspeicher (21) vorgesehenen Fadenbremse (9) oder an oder nach einer ersten, auf den Fadenspeicher folgenden Beschleunigungsdüse (3) angeordnet ist, um während des Schusseintrags mehrmals oder kontinuierlich von der Geschwindigkeit und/oder vom zurückgelegten Weg des Schussfadens abhängige Messwerte berührungslos zu messen, dass die Vorrichtung zusätzlich einen Auswerteteil umfasst, um aus den während des Schusseintrags mittels des mindestens einen speziellen Messaufnehmers gemessenen Messwerten Werte für die Geschwindigkeit und/oder den zurückgelegten Weg des Schussfadens und/oder für eine mit der Geschwindigkeit und/oder dem zurückgelegten Weg des Schussfadens verknüpfte Grösse zu bestimmen, und einen Steuerungsteil (10), um mittels der während des Schusseintrags bestimmten Werte den Schusseintrag, insbesondere den laufenden Schusseintrag, zu regeln und/oder zu steuern.
 
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, wobei der mindestens eine spezielle Messaufnehmer (6, 6.1 - 6.5) geeignet ist, innerhalb eines Schusseintrags oder eines Teils desselben mindestens 50-mal oder mindestens 200-mal oder mindestens 500-mal von der Geschwindigkeit und/oder vom zurückgelegten Weg des Schussfadens abhängige Messwerte berührungslos zu messen.
 
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, wobei der mindestens eine spezielle Messaufnehmer (6, 6.1 - 6.5) geeignet ist, während des Schusseintrags oder eines Teils desselben mindestens alle 0.5 ms oder mindestens alle 0.2 ms oder mindestens alle 0.05 ms von der Geschwindigkeit und/oder vom zurückgelegten Weg des Schussfadens abhängige Messwerte berührungslos zu messen.
 
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei der mindestens eine spezielle Messaufnehmer (6, 6.1 - 6.5) ein nach einem Laser-Interferenzverfahren, Laser-Dopplerverfahren oder nach einem Ortsfilterverfahren arbeitender Messaufnehmer ist, oder ein zusammen mit einem zweiten Messaufnehmer nach einem Korrelationsverfahren arbeitender Messaufnehmer.
 
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, wobei der mindestens eine spezielle Messaufnehmer (6, 6.1 - 6.5) zwischen der Fadenzentrierung (23) und der Fadenbremse (9) oder zwischen der Fadenbremse (9) und der ersten Beschleunigungsdüse (3) angeordnet ist oder zwischen der ersten Beschleunigungsdüse (3) und dem Ende des Webfaches oder zwischen der ersten Beschleunigungsdüse (3) und einer zweiten Beschleunigungsdüse (4) oder zwischen der in Schusseintragsrichtung letzten Beschleunigungsdüse (4) und dem Webfach oder am Eingang des Webfaches oder auf einer Weblade oder einem Webblatt (8) der Luftdüsenwebmaschine (1).
 
11. Luftdüsenwebmaschine ausgerüstet zu Ausführen eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5 und/oder mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10.
 




Zeichnung










Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente