[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Einrichtung zur Bestückung und Entnadelung
von Nadelbrettern von Filzmaschinen mit Filznadeln.
[0002] Filzmaschinen dienen zur Verdichtung von Fasergelegen aus ungeordnet liegenden Fasern,
wie beispielsweise Vliesen (mit und ohne Trägermaterial), und gelegentlich auch zum
Nachbehandeln von Geweben oder Gestricken. Dazu weisen die Filzmaschinen einen im
Wesentlichen ebenen Träger auf, der mit einer großen Anzahl von Filznadeln versehen
ist. Dieser Träger wird auch als Nadelbrett bezeichnet. Die Filznadeln sitzen in entsprechenden
Öffnungen, in die sie mit ihrem Halteteil eingepresst sind. Der hier gebrauchte Begriff
"Filznadel" umfasst auch Nadeln, die zur Nachbehandlung, z.B. Aufrauhen oder auch
Perforieren von Gestricken oder Geweben verwendet werden.
[0003] Das Einsetzen der Nadeln in ein Nadelbrett ist ein mühsamer Prozess, der häufig ganz
oder teilweise von Hand ausgeführt wird. Sind Nadeln verschlissen oder sollen die
Nadeln eines Nadelbretts aus anderen Gründen ersetzt werden, müssen die alten Nadeln
aus dem Nadelbrett entfernt und die neuen Nadeln in das Nadelbrett eingesetzt werden.
Dies ist ein zeitaufwendiger Vorgang. Deshalb wurde in der Vergangenheit versucht,
den Prozess wenigstens teilweise zu automatisieren. Die Gebrauchsmusterschrift
DE 83 29 050 U1 offenbart dazu einen Bestückungsautomaten mit einem Filznadelmagazin. Dieses wird
oberhalb eines Nadelbretts positioniert. Die in dem Nadelbrett vorhandenen Öffnungen
können durch geeignete optoelektronische Sensoren erfasst werden. Über einen entsprechenden
mechanischen Antrieb können dann die Nadeln aus dem Magazin in die Löcher überführt
werden.
[0004] Außerdem ist aus der Gebrauchsmusterschrift
DE 1923665 eine Vorrichtung zum Einsetzen und Ausstoßen von Nadeln eines Nadelbretts bekannt.
Die Maschine weist ein verfahrbares Gestell auf, das oberhalb eines Nadelbretts positioniert
werden kann. Ein an der Vorrichtung vorgesehener Ausdrückstempel kann durch Motorkraft
vertikal bewegt werden, um auf die Nadelspitzen zu drücken und dadurch die Nadeln
aus ihrem Sitz zu lösen. Auf ähnliche Weise dient die gleiche Maschine dazu, lose
in einem Nadelbrett eingesetzte Filznadeln in das Nadelbrett einzupressen.
[0005] Die einzelnen Druckschriften befassen sich mit Teilaspekten der beim Entnadeln und
Benadeln von Nadelbrettern auftretenden Problematik. Es fehlt jedoch noch immer eine
Anlage oder Einrichtung mit der Nadelbretter auf effiziente Weise benadelt werden
können.
[0006] Davon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Einrichtung
zur schnellen Benadelung von Nadelbrettern zu schaffen.
[0007] Diese Aufgabe wird mit dem Verfahren nach Anspruch 1 bzw. der Einrichtung nach Anspruch
8 gelöst:
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine Mehrfachspannzange genutzt, um gleichzeitig
mehrere Filznadeln zu fassen und in entsprechende Öffnungen des Nadelbretts einzuführen.
In der Mehrfachspannzange sind die Filznadeln dabei in einem Abstand gehalten, der
mit dem Lochabstand des Nadelbretts übereinstimmt. Auf diese Weise kann ein automatischer
Manipulator oder ein entsprechend eingewiesener Arbeiter mittels der Mehrfachspannzange
jeweils eine ganze Gruppe von Filznadeln in das Nadelbrett einsetzen. So sind Lochreihen
mit wenigen Handgriffen bzw. wenigen Arbeitsgängen mit Nadeln bestückbar. Eine entsprechende
Einpresseinrichtung kann die Nadeln einer Lochreihe dann in einem einzigen Hub in
das Nadelbrett einpressen.
[0008] Vorzugsweise ist die Spannzange dabei so ausgebildet, dass sie die einzelnen Filznadeln
in nahezu beliebigen Abständen, d.h. in einer beliebigen Teilung halten kann. Die
Filznadeln werden z.B. zwischen zwei glatten Spannbacken geklemmt. Der Mehrfachspannzange
ist jedoch eine Füllvorrichtung zugeordnet, die darauf eingerichtet ist, die von der
Mehrfachspannzange zu übernehmende Gruppe von Filznadeln in dem Teilungsabstand bereit
zu halten, der auch an dem Nadelbrett vorhanden ist. Vorzugsweise weist einer der
Spannbacken Ausnehmungen auf, die dem vorgegebenen Teilungsabstand der Füllvorrichtung
entsprechen. Die Tiefe der Ausnehmungen ist geringer als die Nadeldicke, so dass die
in den Ausnehmungen angeordneten Filznadeln durch den zweiten Spannbacken mit dessen
glatten Innenseite geklemmt werden können. Die Füllvorrichtung entnimmt die Nadeln
beispielsweise einem Nadelbehälter, in dem eine große Anzahl von entsprechenden Filznadeln
lose jedoch ausgerichtet, d.h. beispielsweise parallel und richtungsgleich zueinander
liegen. Die Vereinzelung der Filznadeln und die Präsentation derselben zum Ergreifen
mit der Mehrfachspannzange erfolgt beispielsweise über eine Vereinzelungseinrichtung
mit einer oder mehreren Gewindespindeln, auf denen die Filznadeln quer zur Drehachse
der Gewindespindeln orientiert liegen.
[0009] Ein entsprechender zur Bestückung von Nadelbrettern eingerichteter Arbeitsplatz weist
zur Durchführung des Verfahrens vorzugsweise folgende Komponenten auf: eine Halteeinrichtung
für das zu bestückende Nadelbrett, die genannte Mehrfachspannzange, eine Füllvorrichtung
zur Befüllung der Mehrfachspannzange und eine Einpresseinrichtung, die dazu dient,
die in das Nadelbrett eingesetzten Filznadeln in das Nadelbrett einzupressen. Vorzugsweise
ist zusätzlich eine Transporteinrichtung vorgesehen, die dazu dient, das Nadelbrett
aus einer Bestückungsposition zu der Einpresseinrichtung zu überführen. Dies erleichtert
die Arbeit beim Bestücken eines Nadelbretts wesentlich.
[0010] Die Füllvorrichtung gibt die Nadelteilung vor. Unter Nadelteilung ist der Abstand
der Filznadeln innerhalb einer Reihe, die parallel zur Längsseite eines Nadelbretts
angeordnet ist zu verstehen. Die Füllvorrichtung kann dazu zwei Gewindespindeln aufweisen,
deren Gangabstand mit der gewünschten Nadelteilung übereinstimmt. Die Nadelteilung
und der Abstand der Nadelreihen eines Nadelbretts kann mit einer Kamera oder einer
sonstigen Sensoreinrichtung erfasst werden. Die Gewindespindeln sind z.B. manuell
auswechselbar. Die Maschinensteuerung kann den Bediener auffordern, die zu der erfassten
Teilung passenden Gewindespindeln aus einem Vorrat zu entnehmen und in die Füllvorrichtung
einzusetzen.
[0011] Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Einrichtung
ist zusätzlich zu der Einpresseinrichtung eine Auszieheinrichtung zum Entnadeln eines
Nadelbretts vorgesehen. Die Auszieheinrichtung kann in unmittelbarer Nachbarschaft
zu der Einpresseinrichtung angeordnet sein. Sie ist vorzugsweise mit einer Drückleiste
versehen, mittels derer ein Druck auf die Arbeitsteile der Filznadeln ausgeübt werden
kann, um die Filznadeln zu lösen. Zu der Ausziehvorrichtung gehören vorzugsweise eine
oder mehrere Hakenleisten, die die gelockerten Füße der Filznadeln hintergreifen und
einen Zug auf diese ausüben können, um die Filznadeln aus dem Nadelbrett herauszuziehen.
[0012] Weitere Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus
Ansprüchen sowie der Zeichnung und der nachfolgenden Beschreibung. Diese beschränkt
sich auf wesentliche Aspekte der Erfindung und sonstiger Gegebenheiten. Die Beschreibung
ist ergänzend heranzuziehen. Es zeigen:
Figur 1 eine Einrichtung zum Be- und Entnadeln von Nadelbrettern von Filzmaschinen,
Figur 2 Teile der Einrichtung gemäß Figur 1 in schematisierter Prinzipdarstellung,
Figur 3 eine Halteeinrichtung für ein Nadelbrett in schematisierter Draufsicht,
Figur 4 und 5 das Ausziehen einer Filznadel aus einem Nadelbrett in schematisierter
Darstellung,
Figur 6 eine Füllvorrichtung zum Bereitstellen einer Gruppe von Filznadeln für eine
Mehrfachspannzange in perspektivischer Darstellung und
Figur 7 eine Mehrfachspannzange zum Überführen der von der Füllvorrichtung gemäß Figur
6 präsentierten Nadelgruppe in ein Nadelbrett.
[0013] In Figur 1 ist eine Einrichtung 1 zur Bestückung von Nadelbrettern 2 für Filzmaschinen
veranschaulicht. Die Einrichtung 1 ist als Bestückungs-Halbautomat ausgebildet. Solche
Nadelbretter 2 dienen beispielsweise zum Herstellen von Filz in Filzmaschinen. Das
Nadelbrett 2 weist eine große Anzahl von Löchern 3 auf, die in längs, quer oder schräg
angeordneten Reihen geordnet sind. Ein solches Nadelbrett kann beispielsweise Abmessungen
von 1,70 m x 0,4 m aufweisen. Die Öffnungen 3 bzw. deren Mittelachsen sind meist im
Wesentlichen parallel zueinander orientiert und ungefähr rechtwinklig zu dem ebenen
Nadelbrett 2 ausgerichtet. Innerhalb einer Reihe von Öffnungen 3 sind die Lochabstände,
d.h. die (Mitten-) Abstände der Löcher untereinander vorzugsweise im Wesentlichen
konstant.
[0014] Der Bestückungs-Halbautomat nach Figur 1 weist eine Halteeinrichtung 4 für das Nadelbrett
2 auf. Die Halteeinrichtung 4 ist in Form eines Drehtischs ausgebildet. Sie weist
einen Brettrahmen 5 auf, der um eine vorzugsweise horizontale Drehachse 6 schwenk-
oder drehbar gelagert ist. Dazu ist der Brettrahmen 5 mittels nicht weiter veranschaulichter
Antriebe schwenkpositionierbar. Die Antriebe stützen sich an dem Maschinengestell
der Einrichtung 1 ab. Der Brettrahmen 5 weist eine Brettführung 7 auf, die beispielsweise
aus der schematischen Darstellung der Figur 2 hervorgeht. Zu der Brettführung 7 gehören
Führungsschienen 8, 9, die im Abstand parallel zueinander angeordnet sind und dazu
dienen, das Nadelbrett 2 zwischen einander aufzunehmen. Die Führungsschienen 8, 9
bilden eine Linearführung für das Brett 2. Sie gestatten, dass das Nadelbrett 2 von
der Seite her parallel zu der Drehachse 6 auf die Halteeinrichtung 4 geschoben oder
gezogen wird. Zur Erleichterung dieses Vorgangs können an dem Brettrahmen 5 mehrere
Rollen 10, 11, 12, 13 angeordnet sein, die drehbar gelagert sind und für das Nadelbrett
2 eine Rollenführung bilden. Die Rollen 10, 11, 12, 13 sind vorzugsweise auf das Nadelbrett
2 hin und von diesem weg beweglich angeordnet. Zur Bewegung können elektrische oder
hydraulische Aktoren dienen. Soll das Nadelbrett 2 auf der Halteeinrichtung 4 bewegt
werden, werden die Rollen 11 bis 13 zu dem Nadelbrett 2 bewegt bis sie das Nadelbrett
2 von entsprechenden Anlageflächen abheben. Das Nadelbrett 2 ist nun leicht beweglich.
Zum Bestücken werden die Rollen 11 bis 13 hingegen z.B. hydraulisch abgesenkt. Das
Nadelbrett 2 kann somit auf entsprechenden Anlagenflächen des Brettrahmens 5 aufliegen.
An den Führungsschienen 8, 9 oder an anderer geeigneter Stelle vorgesehene Arretiereinrichtung,
beispielsweise in Form hydraulischer Klemmpratzen 14, 15 können das Nadelbrett 2 nun
an dem Brettrahmen 5 festklemmen.
[0015] Der Brettrahmen 5 weist, wie die Figuren 2 und 3 zeigen, vorzugsweise eine zentrale
Öffnung 16 auf, in die entsprechende an dem Nadelbrett 2 gehaltene Filznadeln 17 ragen.
Der Rand dieser Öffnung 16 kann, wie Figur 3 zeigt, als Anlagefläche und somit als
Anschlagmittel für die Positionierung des Nadelbretts 2 dienen. Dies gilt sowohl hinsichtlich
der in Figur 3 symbolisierten X- wie auch der dort symbolisierten Y-Richtung. Die
so von Teilen der Wandung der Öffnung 16 gebildeten Anschläge 18, 19 wirken somit
nicht auf die Kanten des Nadelbretts 2 sondern auf die außenständigen Filznadeln 17.
Die Anschläge 18, 19 können auch durch federnde Leisten oder dergleichen gebildet
werden. Insbesondere für die X-Richtung kann dies von Vorteil sein, um beim Einführen
des Nadelbretts 2 die außenständigen Nadeln beim Auftreffen auf den Anschlag 19 nicht
zu beschädigen.
[0016] Die Halteeinrichtung 4 wird, wie Figur 2 andeutet, von ihrer Drehpositioniereinrichtung
20 getragen. Diese kann das Nadelbrett in eine Vertikalposition, in eine Schrägposition
(dargestellt in Figur 1 und 2) oder auch in eine Horizontalposition schwenken. Optional
sind beliebige Zwischenpositionen einstellbar. Die Positioniereinrichtung 20 kann
Teil einer Transporteinrichtung 21 sein, die in Figur 2 durch eine Linearführungseinrichtung
angedeutet ist. Diese Linearführungseinrichtung weist Führungsschienen 22 und einen
Schlitten 23 auf, der durch die Positioniereinrichtung 20 gebildet ist. Sie dient
dazu, die Halteeinrichtung 4 mit dem Nadelbrett 2 aus der in Figur 2 rechten Bestückungsposition
in eine Einpress- oder Entnadelungsposition 24 zu überführen. Während das Nadelbrett
2 in Bestückungsposition, wie Figur 1 zeigt, nach Art eines Pults für einen Arbeiter
zugänglich ist, befindet sich die Einpress- und Entnadelungsposition 24 vorzugsweise
in einem von einer Haube 25 (Figur 1) abgedeckten Bereich des Bestückungs-Halbautomaten.
Dieser stellt einen vorzugsweise beleuchteten Arbeitsraum dar, der durch Sichtfenster
einsehbar ist. Die Haube 25 verwehrt jedoch Arbeitern den unmittelbaren Zugriff.
[0017] Die Transporteinrichtung 21 weist nicht weiter veranschaulichte Antriebsmittel auf,
mittels derer die von der Positioniereinrichtung 20 getragene Halteeinrichtung 4 von
einer Maschinensteuereinrichtung 26 (Figur 1)gesteuert verfahren werden kann. Das
Verfahren der Halteeinrichtung 4 mit dem Nadelbrett 2 aus der Bestückungsposition
in Einpress- und Entnadelungsposition 24 wird vorzugsweise durch Anforderung des Bedieners
ausgelöst.
[0018] In der Einpress- und Entnadelungsposition 24 ist zumindest eine Einpresseinrichtung
vorgesehen, die eine Eindrückleiste 27 und eine geeignete Antriebseinrichtung, beispielsweise
mehrere Hydraulikzylinder 28 oder auch sonstige Aktoren, umfasst und die auf das Nadelbrett
2 hin und von diesem weg verfahrbar ist. Die Eindrückleiste 27 ist dabei vorzugsweise
in Vertikalrichtung linear beweglich gehalten, um mit einem horizontal gehaltenen
Nadelbrett 2 in seiner Einpressposition 24 zusammenzuwirken. Die Eindrückleiste 27
weist an ihrer unteren Stirnseite, die in Betrieb dem darunter gehaltenen Nadelbrett
2 zugewandt ist, eine Druckfläche 29 auf. Diese Druckfläche 29 weist einen Abschnitt
in Form eines Prismas und einen flächenhaften Abschnitt auf. Beim Einpressvorgang
werden die einzupressenden Filznadeln 17 zunächst mit dem prismatischen Abschnitt
der Druckfläche 29 der Eindrückleiste 27 in das Nadelbrett 2 eingedrückt. Durch die
Prismaführung ist gewährleistet, dass die Filznadeln 17 beim Einpressvorgang seitlich
stabil gehalten sind. Sie können nicht ausweichen. Der Einpressvorgang wird beendet,
indem die Eindrückleiste 27 seitlich versetzt wird, um mit dem flachen Bereich der
Druckfläche 29 die Filznadeln 17 komplett in das Nadelbrett 2 einzudrücken. Die Druckfläche
29 erstreckt sich über die gesamte Arbeitsbreite der Einrichtung 1 und weist somit
mindestens die Länge einer Lochreihe des Nadelbretts 2 auf. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform ist die Druckfläche 29 bezogen auf die zu der Drehachse 6 parallele
X-Richtung nicht absolut gerade ausgebildet. Vielmehr wird bevorzugt, die Druckfläche
29 ganz geringfügig zu wölben oder etwas anzuschrägen, so dass die Druckfläche 29
in dem Bereich der Mitte der Eindrückleiste 27 etwa ein bis zwei Millimeter unterhalb
ihrer Enden steht. Diese Maßnahme hilft beim Ausgleich einer Brettdurchbiegung, die
sich beim Eindrücken von Filznadeln in die Öffnungen 3 aufgrund der wirkenden großen
Kräfte und der vorhandenen Flexibilität des Nadelbretts 2 ergibt.
[0019] In unmittelbarer Nachbarschaft zu der Eindrückleiste 27 kann eine Ausziehvorrichtung
30 angeordnet sein. Zu dieser gehören eine oder mehrere Ausdrückleisten 31 sowie eine
entsprechende Anzahl Ausziehleisten 32. Jede Ausdrückleiste 31 erstreckt sich vorzugsweise
wiederum über die gesamte Länge eines Nadelbretts 2. Sie weist einen Fußabschnitt
33 auf, wie er aus Figur 4 erkennbar ist. Ein unterer abgewinkelter Abschnitt 34 des
Fußabschnitts 33 ist mit Schlitzen 37 versehen, deren Teilung mit der Lochteilung
des Nadelbretts 2 übereinstimmt. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel sind vier solcher
Ausdrückleisten 31 in enger Nachbarschaft angeordnet, wobei die vier Ausdrückleisten
Schlitze mit einer Teilung aufweisen, die den vier gebräuchlichsten Teilungen von
Nadelbrettern 2 entspricht. Der Abschnitt 34 der zu dem jeweiligen Nadelbrett 2 passenden
Ausdrückleiste 31 kann somit, wie Figur 4 veranschaulicht, über die Arbeitsteile 35
der Filznadeln 17 geschoben werden, die mit ihren Halteteilen 36 in den Öffnungen
3 sitzen. Die Schlitze 37 umfassen die Arbeitsteile 35 mit Spiel. Jedoch sind sie
enger als die Halteteile 36. Beim Absenken setzt die Ausdrückleiste 31 deshalb an
dem konischen Abschnitt 38 jeder Filznadel 17 auf und bewegt den im Presssitz gehaltenen
Halteteil 36 etwas. Der Fuß 39 jeder Filznadel 17 wird dadurch etwas von dem Nadelbrett
2 weg bewegt.
[0020] Es ist auch möglich, dass die Ausdrückleiste 31 einen unteren Abschnitt 34 aufweist,
der gerade ausgebildet ist. Die Ausdrückleiste 34 enthält dann eine Bohrung deren
Durchmesser geringfügig größer als der Durchmesser des Arbeitsteils 35 der Filznadel
17 ist. Das freie Ende dieser Bohrung weist einen konischen Abschnitt auf, der in
etwa dem konischen Abschnitt 38 der Filznadel 17 entspricht, der das Arbeitsteil 35
mit dem Halteteil 36 der Filznadel 17 verbindet. Die Ausdrückleiste 31 drückt dann
mittels dieses konischen Abschnitts die Filznadeln 17 teilweise aus dem Nadelbrett
2 bzw. dessen Öffnungen 3 heraus.
[0021] Die Ausdrückleisten 31 sind jeweils über eigene Antriebe, wie beispielsweise Hydraulikzylinder
40 (Figur 2), vertikal hin und her gehend bewegbar. Vorzugsweise ist der Arbeitshub
größer als die Länge des Arbeitsteils 35.
[0022] Zu der Ausziehvorrichtung 30 gehört außerdem die aus Figur 5 ersichtliche Ausziehleiste
32. Jeder Ausdrückleiste 31 (falls mehrere vorhanden sind) kann ebenso eine Ausziehleiste
32 zugeordnet sein. Die Ausziehleiste 32 erstreckt sich über die gesamte Länge der
Nadelreihe bzw. Lochreihe des Nadelbretts 2. Die Ausziehleiste 32 weist einen abgewinkelten
Fußabschnitt 41 auf, der dazu dient, die gelösten Füße 39 zu hintergreifen, wie Figur
5 veranschaulicht. Der abgewinkelte Fußabschnitt ist in seiner Längsrichtung durchgehend,
geschlossen d. h. ohne Öffnungen bzw. Schlitze ausgebildet. Somit kann eine Ausziehleiste
32 für unterschiedliche Nadelreichen, bei denen die Abstände der Löcher 3 verschieden
sind, verwendet werden. Der Ausziehleiste 32 ist eine Antriebseinrichtung 42 (Figur
2) zugeordnet, die der Ausziehleiste 32 eine durch Pfeile symbolisierte Auszugsbewegung
erteilt. Im Rahmen dieser wird die Ausziehleiste 32 zunächst an das Nadelbrett 2 herangeführt.
Dies ist beispielsweise im Wesentlichen eine Vertikalbewegung. Dann wird die Ausziehleiste
32 in einer zweiten Bewegungsphase quer zu der Filznadel 17 bewegt, so dass der Fußabschnitt
41 zwischen den Fuß 39 und das Nadelbrett 2 einfährt. In einer Rückhubbewegung, die
im Wesentlichen axial zu der Filznadel 17 gerichtet ist, wird deren Halteteil 36 aus
der Öffnung 3 heraus gezogen.
[0023] Um das Hintergreifen der Füße 3 der Filznadeln 17 durch die Auszugsleiste zu verbessern,
kann die Auszugsleiste 32 mit Öffnungen entsprechend dem Abstand der Löcher 3 ausgebildet
sein. Dann kann der Fußabschnitt 41 der Auszugsleiste 32 teilweise zwischen die Filznadeln
17 greifen was den Ausziehvorgang verbessert. Dies ermöglicht das Ausziehen der Filznadeln
17 aus dem Nadelbrett 2, wenn diese um 90 Grad verdreht, zu der in Figur 5 angegebenen
Richtung, angeordnet sind.
[0024] Alle etwaigen Ausziehleisten 32 können von einer gemeinsamen Antriebseinrichtung
42 betätigt werden und sind entsprechend starr mit einer solchen verbunden.
[0025] Zum Auffangen der heraus gezogenen Nadeln dient eine Nadelauffangwanne 43, die in
Figur 2 gestrichelt veranschaulicht und besser aus Figur 1 ersichtlich ist. Die Nadelauffangwanne
43 ist schräg geneigt angeordnet, so dass mit der Ausziehvorrichtung 30 aus dem Nadelbrett
2 entfernte Nadeln von der Nadelauffangwanne 43 aufgefangen und in dieser zu einem
unteren Wannenabschnitt rutschen können. In der Nadelauffangwanne 43 angeordnete Zwischenwände
stellen dabei sicher, dass die Filznadeln 17 im Wesentlichen parallel zueinander zum
unteren Wannenbereich rutschen und sich dort im Wesentlichen parallel zueinander anordnen.
Der mit der Bedienung des Arbeitsplatzes betraute Arbeiter kann die Nadeln dort geordnet
entnehmen und einer Aufarbeitung oder Entsorgung zuführen. Bei der beschriebenen Vorgeehnsweise
werden die Nadeln zerstörungfrei und gegebenenfalls wieder einsetzbar zurückgewonnen.
[0026] Zur Positionierung insbesondere der Ausdrückleiste(n) 31 in X-Richtung, in Längsrichtung
des Nadelbretts 2 ist vorzugsweise zumindest eine Sensoreinrichtung, beispielsweise
in Form zumindest einer Bildaufnahmeeinrichtung (Kamera) 44 vorgesehen (Figur 2).
Diese ist vorzugsweise an einer Stelle angeordnet, die von einem längsseitigem Ende
des Nadelbretts 2 bei der Überführung von der Bestückungsposition in die Ausziehposition
bzw. Entnadelungsposition oder Einpressposition 24 durchlaufen wird. Die Bildaufnahmeeinrichtung
44 "sieht" zumindest ein Ende jeder Lochreihe und kann somit sowohl die Position des
Lochreihenendes als auch die vorhandene Lochteilung, d.h. den Nadel- bzw. Lochabstand
erfassen. Zusätzlich kann durch die Bildaufnahmeeinrichtung 44 der Abstand zwischen
zwei Lochreihen erfasst werden. Auf diese Weise kann die Maschinensteuereinheit 26
zunächst zur Entnadelung diejenige Ausdrückleiste 31 aktivieren, die eine entsprechende
Schlitzteilung aufweist. Außerdem kann die Maschinensteuereinrichtung die Transporteinrichtung
21 so beeinflussen, dass sie die auszudrückende Nadelreihe genau unter der ausgewählten
Ausdrückleiste 31 positioniert. Vorzugsweise sind vier solche Ausdrückleisten 31 vorgesehen
- die Anzahl kann jedoch von Fall zu Fall variieren.
[0027] Zur Bestückung des Nadelbretts 2 mit Nadeln dient eine Mehrfachspannzange 45, wie
sie aus Figur 1 und 7 hervorgeht. Sie dient dazu, in das Nadelbrett 2 einzusetzende
Filznadeln 17 in der gewünschten Teilung (Beabstandung) aufzunehmen. Sie weist zumindest
zwei Spannbacken 46, 47 auf, von denen zumindest einer beweglich gelagert ist. Die
Spannbacken 46, 47 definieren zwischen einander einen Spannspalt 48, der durch geeignete
Betätigung eines Auslösehebels 49 verengt werden kann, um Filznadeln zwischen den
Spannbacken 46, 47 zu klemmen. Der Auslösehebel 49 ist vorzugsweise neben einem Griff
50 angeordnet, der von der Mehrfachspannzange 45 weg ragt.
[0028] Der Spannzange 45 ist eine aus Figur 6 ersichtliche Füllvorrichtung 51 zugeordnet,
die an der Einrichtung 1 vorzugsweise oberhalb der Halteeinrichtung 4 im Griffbereich
des Arbeiters vorgesehen ist. Die Füllvorrichtung 51 dient dazu, Filznadeln 17 in
gewünschter Beabstandung zu vereinzeln und gruppenweise darzubieten, so dass sie von
der Spannzange 45 ergriffen und abgenommen werden können. Die Füllvorrichtung 51 bildet
eine Schneckenfördereinrichtung und weist dazu Vereinzelungsmittel, beispielsweise
in Form zweier zueinander paralleler Gewindespindeln 52, 53 auf, deren Steigung mit
der Lochteilung des Nadelbretts 2 übereinstimmt. Bei variablen Lochabständen kann
die Gewindesteigung angepasst variabel sein. Die Gewindespindeln 52, 53 weisen beide
übereinstimmende Gewinde (beide haben Rechtsgewinde oder beide haben Linksgewinde)
auf, und drehen gleichsinnig Zur Drehung dienen Positioniermotoren, wie beispielsweise
Schrittmotoren 54, 55. Oberhalb der Enden der Gewindespindeln 52, 53 ist ein Fülltrichter
56 angeordnet, der einen Nadelvorrat aufnimmt. Vorzugsweise ist der Fülltrichter 56
mit einer Vibratoreinrichtung versehen, die ihn gezielt in leichte Vibration versetzt.
[0029] Zwischen den Gewindespindeln 52, 53 ist vorzugsweise ein Niederhalter 57 angeordnet,
der in Form einer sich parallel zu den Gewindespindeln 52, 53 erstreckenden Leiste
ausgebildet sein kann. Er weist an seiner Unterseite ein Niederhaltemittel auf, das
aus Kunststoff oder auch aus einem Metall bestehen kann.
[0030] Neben der Gewindespindel 53 ist in dem die Gewindespindeln 52, 53 lagernden Rahmen
ein Ausschnitt 58 ausgebildet, der der Mehrfachspannzange 45 Zugang zu den Halteteilen
36 und Füßen 39 der Filznadeln 17 gewährt. In dem Ausschnitt 58 ist eine vertikal
bewegliche Leiste 59 angeordnet. Sie weist an ihrer Oberseite eine im Wesentlichen
ebene Gleitfläche auf, die etwas unterhalb der unteren Kante des Niederhalters 57
liegt. Die Füße 39 gleiten auf der Leiste 59 und werden dadurch einheitlich ausgerichtet.
[0031] Eine nicht weiter veranschaulichte Sensorik erfasst, wenn beide Gewindespindeln 52,
53 vollständig mit Filznadeln 17 gefüllt sind, d.h. wenn jeder Gewindegang eine Filznadel
17 enthält. Die Sensoreinrichtung stoppt dann die Schrittmotoren 54, 55 und aktiviert
den Niederhalter 57 um die Orientierung der Nadelfüße 39 der Filznadeln 17 zu erhalten.
Anschließend senkt sich die Leiste 59 ab. Nunmehr ist der Ausschnitt 58 frei und die
Filznadeln 17 können mit der Mehrfachspannzange 45 ergriffen und in vorgegebener Teilung
festgeklemmt werden.
[0032] Die Funktion der Einrichtung 1 wird nachfolgend beschrieben:
Ein in zumindest einer Reihe mit neuen Nadeln zu bestückendes Nadelbrett 2 wird zunächst
an die Einrichtung 1 herangeführt. Dies kann mittels eines geeigneten Wagens oder
sonstigen Gestells geschehen. Beispielsweise ist das Nadelbrett 2 darin in vertikaler
Orientierung gehalten, wobei seine lange Kante horizontal und seine kurze Kante vertikal
steht. Das Nadelbrett 2 kann nun (von Hand) auf die Halteeinrichtung 4 überführt werden.
Dabei wird es von einer Linearführungseinrichtung in Form von Führungsschienen 8,
9 geführt. Die darin vorhandenen Rollen 10 bis 13 erleichtern den Vorgang. Das Nadelbrett
2 wird dabei von Hand so lange bewegt (in Figur 1 von links nach rechts) bis die äußersten
Nadeln an dem Anschlag 19 anstoßen. Durch Betätigung eines entsprechenden Schalters
werden nun alle Rollen 10 bis 13 abgesenkt und die Klemmpratzen 14, 15 aktiviert.
Es wird davon ausgegangen, dass das Nadelbrett 2 vollständig mit Nadeln bestückt ist
und zumindest eine Nadelreihe entfernt werden soll. An der Einrichtung 1 wird ein
entsprechender Schalter betätigt. Die Transporteinrichtung 21 überführt das Nadelbrett
2 mitsamt Brettrahmen 5 nun in die Auszugsposition 24. Dabei wird das Nadelbrett 2
so gedreht, dass die Arbeitsteile 35 der Filznadeln 17, wie in Figur 4 veranschaulicht,
etwa vertikal nach oben weisen.
[0033] Bei der Überführung des Nadelbretts 2 aus der in Figur 2 rechten Position in die
Auszugsposition hat das Nadelbrett 2 den Sichtbereich der Bildaufnahmeeinrichtung
44 durchlaufen. Diese hat dabei die Lochteilung des Nadelbretts 2 erfasst. Es wird
nun die entsprechende Ausdrückleiste 31 ausgewählt und das Nadelbrett 2 mit der auszudrückenden
Filznadelzeile genau unterhalb dieser Ausdrückleiste 31 positioniert. Die Querpositionierung
des Nadelbretts 2 erfolgte durch Anlage der Filznadeln an dem Anschlag 19. Im Allgemeinen
reicht die Genauigkeit hinsichtlich der Relativpositionierung der Ausdrückleiste 31
aus. Bei besonders feinen Filznadeln kann es außerdem zweckmäßig sein, den genauen
Maßbezug durch die Bildaufnahmeeinrichtung 44 herzustellen und die Ausdrückleiste
31 und/oder das Nadelbrett 2 durch eine Querbewegung (in Figur 2 senkrecht zur Zeichenebene)
nachzujustieren.
[0034] Vorzugsweise werden die Koordinaten der Öffnungen 3 eines Nadelbretts 2 vor dem Bestückungsvorgang
erfasst. Dazu ist es notwendig, dass die Öffnungen 3 frei von Filznadeln 17 sind.
Die Erfassung der Koordinaten ist in der Regel ein einmaliger Vorgang.
[0035] Es folgt der Löseprozess der Filznadel 17, indem die Ausdrückleiste 31 soweit abgesenkt
wird, dass die Füße 39 der Filznadeln 17 etwas von dem Nadelbrett 2 weg gedrückt werden.
Die Filznadeln 17 gelangen dadurch aus der in Figur 4 veranschaulichten Position in
die Position nach Figur 5. Ist dies geschehen, kann die Ausdrückleiste 31 in ihre
Ausgangsposition zurückfahren. Die Ausziehleiste 32 zieht nun die vorgelösten Filznadeln
37 aus, indem sie die Füße 39 hintergreift und von dem Nadelbrett 2 weg zieht. Die
gelösten Filznadeln 17 fallen aus dem Nadelbrett 2 heraus in die Nadelauffangwanne
43, in der sie geordnet parallel zueinander nach unten in eine vordere Position der
Maschine rutschen, wo sie ohne Mühe von einem Arbeiter entnommen werden können.
[0036] Ist die Nadelzeile entfernt, kann das Nadelbrett 2 wieder in Bestückungsposition
überführt werden. Sollen mehrere Nadelreihen neu bestückt werden, können auch zunächst
die neu zu bestückenden Reihen entnadelt werden. Dazu werden die Nadelreihen nach
entsprechender Positionierung des Nadelbretts 2 wie vorstehend beschrieben entnadelt.
[0037] Zum Neubestücken des Nadelbretts 2 bzw. der entnadelten Öffnungen 3 wird die Transporteinrichtung
21 so angesteuert, dass das Nadelbrett wieder in die in Figur 2 rechts veranschaulichte
Position überführt wird. Der vor der Maschine stehende Arbeiter kann nun mittels der
Mehrfachspannzange 45 Nadeln in das pultartig gehaltene Nadelbrett 2 (siehe Figur
1) einsetzen. Dazu ergreift er mit der Mehrfachspannzange 45 die von den Gewindespindeln
52, 53 (Figur 6) getragenen Nadeln an ihren Halteteilen 36. Die Ausrichtung der Füße
39 bleibt in der Mehrfachspannzange 45 erhalten. Während er einen Nadelsatz bzw. eine
Gruppe von Filznadeln 17 mit der Mehrfachspannzange 45 in die entsprechenden Öffnungen
3 des Nadelbretts 2 einsetzt, erfasst eine entsprechende Sensorik der Füllvorrichtung
51, dass die Gewindespindeln 52, 53 leer sind und setzt die Schrittmotoren 54, 55
sowie ggf. den Vibrator in Gang, um aus dem Vorratsbehälter bzw. dem Fülltrichter
56 Nadeln auf die Vereinzelungseinrichtung in Form von Gewindespindeln 52, 53 fallen
zu lassen und diese dem Gewindegangabstand entsprechend zu vereinzeln. Die Leiste
59 ist wieder in oberer Position und richtet die Füße der Filznadeln 17 aus. Sobald
beide Gewindespindeln 52, 53 voll sind, stoppt die Füllvorrichtung 1 wieder. Der Arbeiter
kann die nächste Nadelgruppe mit der Mehrfachspannzange 45 aufnehmen und in das Nadelbrett
2 einsetzen. Er muss dabei lediglich darauf achten, dass die Arbeitsteile 35 der Filznadeln
17 in die entsprechenden Öffnungen 3 finden. Hat er die vorgesehenen Nadeln 17 in
das Nadelbrett 2 eingesetzt, aktiviert er die Funktion zum Einpressen der Filznadeln
17 der Einrichtung 1. Dazu steuert die Maschinensteuerung die Transporteinrichtung
21 an und überführt das Nadelbrett nun mit nach unten weisenden Arbeitsteilen in die
Einpressposition 24 unter die Eindrückleiste 27. Es werden die Hydraulikzylinder 28
aktiviert. Die Eindrückleiste 27 presst nun in einer Abwärtsbewegung alle Halteteile
36 in das Nadelbrett 2 ein bis die Füße 39 an dem Nadelbrett 2 anliegen.
[0038] Sind gleichzeitig mehrere Nadelreihen zu bestücken wird die Eindrückleiste 27 kurzzeitig
wieder von Nadelbrett 2 weg bewegt und das Nadelbrett 2 um einen Reihenabstand, welcher
zuvor von der Bildaufnahmeeinrichtung 44 ermittelt wurde, weiter bewegt, so dass die
nächste Nadelreihe unterhalb der Druckfläche 29 der Eindrückleiste 27 steht.
[0039] Sind alle Nadeln 17 eingepresst, wird das Nadelbrett 2 wieder in Bestückungsposition
gefahren (Figur 2 rechts) und die Klemmpratzen 14, 15 werden freigegeben. Nun kann
das ganz oder teilweise neu bestückte Nadelbrett 2 dank der vorhandenen Rollen 10
bis 13 mit geringer Kraft wieder von dem Brettrahmen 5 seitlich weg gefahren werden.
[0040] Die Füllvorrichtung 51 gibt eine Fußorientierung der Füße 39 zwangsläufig vor. Falls
alternativ eine gegensinnige Fußorientierung erreicht werden soll, kann eine zweite
spiegelbildlich ausgebildete Füllvorrichtung 51a (Figur 1) vorgesehen sein. Während
die Füllvorrichtung 51 die Filznadeln 17 von links nach rechts bewegt, bewegt die
Füllvorrichtung 51a die Filznadeln 17 von rechts nach links. Dies ergibt die gegensinnige
Fußorientierung. Der Arbeiter kann sich alternativ an der Füllvorrichtung 51 oder
der Füllvorrichtung 51a bedienen.
[0041] Will er die von den Gewindespindeln 52, 53 vorgegebene Teilung ändern, kann er die
Gewindespindeln 52, 53 auswechseln. Ein entsprechender Spindelvorrat wird an dem Bestückungshalbautomat
bereitgehalten. Durch entsprechende formschlüssige Kupplungen setzt er die Gewindespindeln
52, 53 in entsprechend gewünschter Drehposition in die Füllvorrichtung 51 ein. Die
Einwechselung der Gewindespindeln kann entsprechend einer Bildschirmaufforderung geschehen,
die die Maschinensteuerung entsprechend der mit der Bildaufnahmeeinrichtung 44 erfassten
Teilung ausgibt.
[0042] Ein Bestückungshalbautomat für Nadelbretter 2 weist eine Füllvorrichtung 51 auf,
die Filznadeln 17 in einer Teilung präsentiert, die mit der Lochteilung eines Nadelbretts
übereinstimmt. Ein Arbeiter kann die Filznadeln 17 mit einer Mehrfachspannzange 45
ergreifen und gruppenweise in die Lochreihen des Nadelbretts 2 einsetzen. Dies ergibt
ein Bestückungsverfahren mit sehr hoher Produktivität.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 1
- Einrichtung
- 2
- Nadelbrett
- 3
- Öffnungen
- 4
- Halteeinrichtung
- 5
- Brettrahmen
- 6
- Drehachse
- 7
- Brettführung
- 8
- Führungsschiene
- 9
- Führungsschiene
- 10
- Rolle
- 11
- Rolle
- 12
- Rolle
- 13
- Rolle
- 14
- Klemmpratze
- 15
- Klemmpratze
- 16
- Öffnung
- 17
- Filznadeln
- 18
- Anschlag
- 19
- Anschlag
- 20
- Positioniereinrichtung
- 21
- Transporteinrichtung
- 22
- Schienen
- 23
- Schlitten
- 24
- Einpress- und Entnadelungsposition
- 25
- Haube
- 26
- Maschinensteuereinrichtung
- 27
- Eindrückleiste
- 28
- Hydraulikzylinder
- 29
- Druckfläche
- 30
- Ausziehvorrichtung
- 31
- Ausdrückleisten
- 32
- Ausziehleiste
- 33
- Fußabschnitt
- 34
- Abschnitt
- 35
- Arbeitsteil
- 36
- Halteteil
- 37
- Schlitz
- 38
- Konischer Abschnitt
- 39
- Fuß
- 40
- Antriebseinrichtung
- 41
- Fußabschnitt
- 42
- Antriebseinrichtung
- 43
- Nadelauffangwanne
- 44
- Bildaufnahmeeinrichtung
- 45
- Mehrfachspannzange
- 46
- Spannbacken
- 47
- Spannbacken
- 48
- Spannspalt
- 49
- Auslösehebel
- 50
- Griff
- 51, 51a
- Füllvorrichtung
- 51
- Gewindespindel
- 52
- Gewindespindel
- 53
- Schrittmotor
- 54
- Schrittmotor
- 55
- Fülltrichter
- 56
- Niederhalter
- 57
- Ausschnitt
- 58
- Leiste
1. Verfahren zur Bestückung von Nadelbrettern (2) einer Filzmaschine mit Filznadeln (17),
die einen Arbeitsteil (35) und einen Halteteil (36) aufweisen, mit folgenden Schritten:
Bereitstellen eines Nadelbretts (2) mit einer Anzahl von Öffnungen (3), die zur Aufnahme
der Filznadeln (17) eingerichtet und in vorgegebenen Abständen angeordnet sind,
Bereitstellen einer Mehrfachspannzange (45), die zur Aufnahme von mehreren Filznadeln
(17) durch Fassen der Halteteil (36) derselben eingerichtet ist,
Einsetzen einer Gruppe von Filznadeln (17) mit paralleler Längsausrichtung in die
Mehrfachspannzange (45),
Einführen zumindest der Arbeitsteile (35) der von der Mehrfachspannzange (45) gehaltenen
Filznadeln (17) in die Öffnungen (3) des Nadelbretts (2) und
Einpressen der Halteteile (36) der Filznadeln (17) in die Öffnungen (3) des Nadelbretts
(2).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Filznadeln (17) der Mehrfachspannzange (45) gruppenweise zugeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Filznadeln (17) in der Mehrfachspannzange (45) in Abständen zueinander gehalten
sind, die mit den Lochabständen übereinstimmen.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Einpressen der Halteteile (36) erst erfolgt, nachdem alle zur Bestückung des
Nadelbretts (2) vorgesehenen Filznadeln (17) in ihre Öffnungen (3) eingesetzt sind.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bestücken des Nadelbretts (2) in einer Bestückungsposition erfolgt, die von derjenigen
Position verschieden ist, in der die Halteteile (36) der Filznadeln (17) in die Öffnungen
(3) des Nadelbretts (2) eingepresst werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Öffnungen (3) vor dem Einsetzen der Filznadeln (17) von vorhandenen Filznadeln befreit
werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zu entfernenden Filznadeln in einem zweischrittigen Prozess zunächst mit einer
Ausdrückleiste (31) gelöst und dann mit einer Ausziehvorrichtung (30) von einer anderen
Nadelbrettseite her ausgezogen werden.
8. Einrichtung zur Bestückung von Nadelbrettern (2) einer Filzmaschine mit Filznadeln
(17), die einen Arbeitsteil (35) und einen Halteteil (36) aufweisen, mit folgenden
Komponenten:
eine Halteeinrichtung (4) für ein zu bestückendes Nadelbrett (2), um das Nadelbrett
(2) in einer Bestückungsposition zu halten;
eine Mehrfachspannzange (45), die dazu eingerichtet ist, eine Gruppe zueinander parallel
ausgerichteter Filznadeln (17) gesteuert zu fassen und frei zu geben,
eine Füllvorrichtung (51), um die Mehrfachspannzange (45) mit mehreren Filznadeln
(17) zu bestücken;
eine Einpresseinrichtung (27, 28), um in Öffnungen (3) des Nadelbretts (2) eingesetzte
Filznadeln (17) mit ihren Halteteilen (36) in die Öffnungen (3) des Nadelbretts (2)
einzupressen.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung (4) eine Transporteinrichtung (21) aufweist, die dazu dient,
das Nadelbrett (2) aus der Bestückungsposition zu der Einpress- und Entnadelungsposition
(24) zu überführen.
10. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung (4) eine Drehvorrichtung (20) aufweist, mittels derer das Nadelbrett
(2) um eine Drehachse (6) drehbar gehalten ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zu der Halteeinrichtung (4) eine Arretiereinrichtung (14, 15) gehört, um das Nadelbrett
(2) an der Halteeinrichtung (4) fest zu halten.
12. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung (4) mit einer Linearführungseinrichtung (8, 9) für die Nadelbretter
(2) versehen ist, um das jeweilige Nadelbrett (2) beim Überführen in die Halteeinrichtung
reibungsarm zu führen.
13. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Mehrfachspannzange (45) eine Füllvorrichtung (51) zur automatischen Bestückung
der Mehrfachspannzange (45) mit Filznadeln (17) zugeordnet ist.
14. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllvorrichtung (51) einen Filznadel-Vorratsbehälter aufweist, dem eine Vereinzelungseinrichtung
zugeordnet ist.
15. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Vereinzelungseinrichtung (51) eine Schneckenfördereinrichtung umfasst, die dazu
eingerichtet ist, die Filznadeln (17) der Mehrfachspannzange (45) zuzuführen.
16. Einrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneckenfördereinrichtung zwei Gewindespindeln (52, 53) aufweist, die parallel
zueinander angeordnet und kontrolliert drehend angetrieben sind.
17. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Filznadel-Vorratsbehälter (56) mit einer Vibrationserzeugungseinrichtung verbunden
ist.
18. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Auszieheinrichtung (30) aufweist, um Filznadeln (17) aus den Öffnungen (3)
des Nadelbretts (2) zu entfernen.
19. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bildaufnahmeeinrichtung (44) zur Ermittlung der Positionen und/ oder der Abstände
der Öffnungen (3) des Nadelbretts (2) vorgesehen ist.
20. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu der Einpresseinrichtung (27, 28) eine Ausdrück- und/oder Ausziehvorrichtung
(30, 31) vorgesehen ist.