Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Verfahren nach dem Oberbegriff des ersten Anspruches.
Stand der Technik
[0002] Wenn alte Bodenbeläge durch neue ersetzt werden sollen, werden bisher die alten Bodenbeläge
herausgerissen und der Boden angeschliffen, um Klebstoffreste zu entfernen. Danach
muss der Boden gereinigt werden, damit eine neue Klebschicht auf dem Boden haften
kann. Nachdem der neue Klebstoff aufgebracht wurde, wird der neue Bodenbelag auf den
Boden aufgebracht. Dies ist ein sehr aufwändiger und arbeitsintensiver Prozess.
Darstellung der Erfindung
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren der eingangs genannten
Art die Aufbringung eines neuen Bodenbelages zu vereinfachen.
[0004] Erfindungsgemäss wird dies durch die Merkmale des ersten Anspruches erreicht.
[0005] Kern der Erfindung ist es also, dass Schlitze in den alten Bodenbelag eingebracht
werden, dass Klebstoff in die Schlitze eingebracht wird, dass der neue Bodenbelag
aufgebracht wird und dass der neue Bodenbelag mit dem Boden verklebt wird.
[0006] Die Vorteile der Erfindung sind unter anderem darin zu sehen, dass ein einfaches
und kostengünstiges Verfahren zur Verfügung gestellt wird. So muss beim erfindungsgemässen
Verfahren der alte Bodenbelag nicht entfernt und entsorgt werden, es muss nicht gereinigt
und allenfalls vorbehandelt / geprimert werden, wodurch Arbeitsschritte entfallen.
Der neue Bodenbelag kann auch problemlos auf dreckigen Bodenbelägen aufgebracht werden.
Insbesondere wenn der alte Bodenbelag weich ist, kann auf die Verwendung zusätzlicher
Trittschalldämpfender Matten verzichtet werden.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0008] Im folgenden werden anhand der Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher
erläutert. Gleiche Elemente sind in den verschiedenen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0009] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Teilquerschnitt durch einen Boden mit erfindungsgemässen Schlitzen;
- Fig. 2
- einen Teilquerschnitt durch einen Boden mit erfindungsgemässen Schlitzen und darin
angeordnetem Klebstoff;
- Fig. 3
- einen Teilquerschnitt durch einen Boden mit erfindungsgemäss angebrachtem Bodenbelag;
- Fig. 4
- einen Teilquerschnitt durch einen Boden mit erfindungsgemäss angebrachtem Bodenbelag
und zusätzlicher Matte;
[0010] Es sind nur die für das unmittelbare Verständnis der Erfindung wesentlichen Elemente
gezeigt.
Weg zur Ausführung der Erfindung
[0011] In Fig. 1 ist ein Boden 1, insbesondere ein Betonboden, welcher mit einem Bodenbelag
2 versehen ist, dargestellt. Der Bodenbelag kann ein Teppich, ein Kunststoffbelag,
wie beispielsweise ein PVC-Belag, ein Plattenbelag, ein Parkettbelag, ein gegossener
Kunststoffbelag, usw. sein. Der Bodenbelag 2 ist mit dem Boden 1 verbunden, beispielsweise
mit einer Klebschicht 3. Diese Klebschicht kann an sich beliebig ausgeführt sein und
hält den Bodenbelag am Boden fest. Die Klebschicht kann ein Kunststoffkleber sein,
jedoch auch ein Mörtel, z.B. bei einem Plattenbelag, es kann jedoch auch auf die Klebschicht
verzichtet werden, wenn z.B. ein gegossener Kunststoffbelag verwendet wird, welcher
selber haftet. Allenfalls kann auch ein Primer zur Anwendung kommen.
In den Bodenbelag 2, und allenfalls in die Klebschicht 3, werden nun Schlitze 4 eingebracht.
Dies kann von Hand mit einem Messer, mit einer Maschine mit speziellen Messern, mit
einer Fräse, usw. erfolgen. Die Schlitze werden vorteilhafterweise so angebracht,
dass der Boden 1 freiliegt, insbesondere kann die Oberfläche des Bodens leicht abgetragen
werden. Solche Schlitze werden beispielsweise in einem Abstand von 5 bis 10 cm angebracht
und sind 1 bis 2 cm breit.
[0012] Entsprechend Fig. 2 wird nun Klebstoff 5 in die Schlitze 4 eingebracht, so dass der
Klebstoff 5 zumindest leicht über die Oberfläche des Bodenbelages hervorsteht. Die
Klebstoffraupe kann dabei verschieden Formen aufweisen, wie eine Dreiecksform, usw.,
und kann dem gewünschten Verklebungsergebnis angepasst werden.
[0013] Danach wird der neue Bodenbelag 6 entsprechend Fig. 3 auf die Oberfläche des alten
Bodenbelages 2 und den Klebstoff 5 aufgelegt und mittels des Klebstoffes 5 mit dem
Boden 1 verbunden. Der neue Bodenbelag 6 kann ein Teppich, ein Kunststoffbelag wie
beispielsweise ein PVC-Belag, ein Parkettbelag, usw. sein. Somit werden bei der Verlegung
des neuen Bodenbelages keine zusätzlichen Matten, beispielsweise zur Trittschalldämpfung
benötigt.
Als Klebstoff kann eine beliebiger Klebstoff verwendet werden, welcher jeweils dem
Boden 1 sowie dem neuen Bodenbelag 6 angepasst wird. Ein besonders vorteilhafter Klebstoff
ist SikaBond®-T52, SikaBond®-T52 FC, SikaBond®-T53, SikaBond® AT-84.
[0014] Nach Fig. 4 kann natürlich auch zusätzlich eine Matte 7 mit Schlitzen auf den alten
Bodenbelag 2 aufgelegt werden. Dies ist insbesondere von Vorteil, wenn der alte Bodenbelag
eine harte Struktur aufweist, z.B. bei einem Platten- oder Parkettbelag. Die Schlitze
der Matte 7 und die in den alten Bodenbelag eingebrachten Schlitze 4 liegen dann übereinander,
wobei die Matte vorteilhafterweise aufgelegt wird, bevor der Klebstoff in die Schlitze
eingebracht wird.
[0015] Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das gezeigte und beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt. Das vorliegende Verfahren kann auf allen Arten von Böden, alten Bodenbelägen
und neuen Bodenbelägen verwendet werden.
Bezugszeichenliste
[0016]
- 1
- Boden
- 2
- alter Bodenbelag
- 3
- Klebschicht
- 4
- Schlitz
- 5
- Klebstoff
- 6
- neuer Bodenbelag
- 7
- Matte
1. Verfahren zum Anbringen eines Bodenbelages (6) auf einen Boden (1), umfassend,
dass Einbringen von Schlitzen (4) in den alten Bodenbelag (2),
dass Einbringen von Klebstoff (5) in die Schlitze (4),
dass Aufbringen des neuen Bodenbelages (6) und das Verkleben des neuen Bodenbelages
(6) mit dem Boden (1).
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schlitze (4) bis auf den Boden (1) angebracht sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen altem Bodenbelag (2) und neuem Bodenbelag (6) eine Matte (7) angeordnet
ist.
4. Bodenbelag hergestellt nach dem Verfahren entsprechend einem der vorhergehenden Ansprüche.