[0001] Die Erfindung betrifft ein Bodenpflegegerät, insbesondere Bohnergerät, mit mindestens
einem angetriebenen Pflegeelement und gegebenenfalls einer beispielsweise peripheren
Absaugeinrichtung, wobei ein Pflegeelement als Walze mit einer Walzenlängsachse ausgebildet
ist, wobei weiter die Walze um die Längsachse gedreht wird.
[0002] Bodenpflegegeräte der in Rede stehenden Art sind bekannt, so beispielsweise in Form
von eigenständigen Bohner- oder Bodenreinigungsgeräten, weiter auch in Form von Vorsatzgeräten
für Haushalts-Staubsauger. Diesbezüglich sind weiter Pflegegeräte bekannt, die beispielsweise
zur Feuchtbearbeitung von Hartböden mit einer um die Längsachse drehbaren Walze versehen
sind, welche Walze weiter in der Regel quer zu einer üblichen Verfahrrichtung des
Gerätes ausgerichtet ist.
[0003] Im Hinblick auf den zuvor beschriebenen Stand der Technik wird eine technische Problematik
der Erfindung dahin gesehen, ein Bodenpflegegerät der in Rede stehenden Art insbesondere
hinsichtlich des zu erzielenden Reinigungsergebnisses auf dem zu pflegenden Boden
weiter zu verbessern.
[0004] Diese Problematik ist zunächst und im Wesentlichen durch den Gegenstand des Anspruchs
1 gelöst, wobei darauf abgestellt ist, dass die Walze zusätzlich um eine Achse senkrecht
zu Ihrer Längsachse rotiert. Zufolge dieser erfindungsgemäßen Ausgestaltung wird ein
verbessertes Reinigungsergebnis erzielt. Die Drehung der Walze um die Längsachse ist
entsprechend überlagert von einer zusätzlichen Rotation der Walze in einer Ebene parallel
zum zu pflegenden Boden. Diese Walzenrotation kann in einer alternativen Ausgestaltung
der üblichen Drehung der Walze um die Längsachse zugeschaltet werden. Infolge der
Überlagerung von Walzendrehung um die Längsachse und Rotation um eine senkrecht hierzu
ausgerichtete Achse wird im Kontaktbereich der Walze zum zu pflegenden Boden rotationsachsnah
ein Schlupf zwischen Walze und Boden erreicht. Dieser wird bewusst akzeptiert. Die
in sich starre Walze kann zwangsläufig im Zuge der Rotation nur eine Drehgeschwindigkeit
annehmen, demzufolge über einen Teil der überstrichenen Fläche zum Boden hin sich
der Schlupf einstellt. Durch den Schlupf wird ein Wischeffekt erreicht, was eine weitere
Verbesserung der Reinigungsleistung, insbesondere hinsichtlich einer Schmutzpartikelanlösung
nach sich zieht.
[0005] Im Weiteren sind Merkmale beschrieben, die bevorzugt in Kombination mit den Merkmalen
des Anspruches 1 Bedeutung haben, aber grundsätzlich auch mit nur einigen Merkmalen
des Anspruches 1 oder alleine Bedeutung haben können.
[0006] So ist es in einer vorteilhaften Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes vorgesehen,
dass die Walze durch Mitschleppen um ihre Längsachse dreht, so weiter entsprechend
über Reibschluss mit dem zu reinigenden bzw. zu pflegenden Boden. Alternativ kann
die Walze auch über einen Motor, insbesondere über einen Elektromotor angetrieben
um ihre Längsachse drehen, dies weiter auch synchronisiert zu der Rotation der Walze.
Bevorzugt wird weiter, dass der Rotationsantrieb der Walze durch einen Motor, insbesondere
Elektromotor erreicht ist. Letzterer ist wie auch ein gegebenenfalls vorgesehener
gesonderter Elektromotor zum Drehantrieb der Walze in dem Pflegegerät integriert,
wobei bei Ausbildung des Gerätes als Vorsatzgerät für einen Staubsauger die Stromversorgung
über den Staubsauger erfolgt. In weiterer alternativer Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes
kann die Drehbewegung der Walze um ihre Längsachse auch gekoppelt sein an die elektromotorisch
erzeugte Rotationsbewegung der Walze, so beispielsweise unter Zwischenschaltung eines
Getriebes, welches die Rotationsbewegung der Walze um eine senkrecht zur Bearbeitungsfläche
gerichtete Rotationsachse in die Walzendrehbewegung um eine senkrecht zur Rotationsachse
ausgerichtete Drehachse umsetzt.
[0007] Es ist weiter ein Walzentragelement vorgesehen, das die Walze drehbar haltert und
über dass die Rotationsbewegung auf die Walze übertragen ist. Entsprechend wird bevorzugt
das Walzentragelement über einen Elektromotor, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung
eines Getriebes in Rotation versetzt, wozu in einer Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes
das Walzentragelement L-förmig gestaltet ist, wobei auf dem L-Schenkel die Walze drehbar
gehaltert ist. Bevorzugt handelt es sich hierbei um einen stab- bzw. stabbügelartigen
Träger mit zumindest im Bereich der Walzenaufnahme kreisscheibenförmigem Querschnitt.
Der L-Schenkel ist weiter hierbei bevorzugt der längere Schenkel, welcher sich in
Betriebsstellung in einer parallel zum zu pflegenden Boden beabstandeten Ebene erstreckt.
Der L-Steg bildet die Rotationsachse oder ist parallel hierzu ausgerichtet, wobei
bei letzterer Version ein beispielsweise stabartiger Angriffsabschnitt parallel versetzt
zum L-Steg mit diesem drehfest bzw. rotationsfest verbunden ist. So kann weiter der
L-Steg in einen in Überdeckung mit radialem Abstand zur Walze und parallel zum L-Schenkel
verlaufenden Querschenkel übergehen, an dessen freien Ende ein senkrecht zum L-Schenkel
und mit Bezug zu der Walze nach radial außen (oben) gerichteter Rotationssteg angeordnet
ist. L-Steg, L-Schenkel, Querschenkel und Rotationssteg sind bevorzugt einstückig
materialeinheitlich gebildet. Es stellt sich entsprechend eine Konstruktion ein, die
der eines Wandfarbenrollers ähnelt, wobei mit Bezug zu einem solchen Roller die Griffstange
zugleich die Rotationsachse aufnimmt.
[0008] Auf dem L-Schenkel ist eine Walze drehbar gehaltert, so beispielsweise eine Walze
mit einer in Achsrichtung gemessenen Länge von 50 bis 500 mm, weiter beispielsweise
mit einer Länge von 100 bis 300 mm, weiter auch 120,180 oder 260 mm. Weiter alternativ
können auf demselben L-Schenkel auch mehrere Walzen in Hintereinanderanordnung drehbar
gehaltert sein, so weiter zwei bis fünf, bevorzugt zwei oder drei Walzen, die in der
Summe ihrer axialen Längen den vorgenannten Werten bezüglich nur einer vorzusehender
Walze entsprechen.
[0009] Das Walzentragelement kann auch T-förmig gebildet sein, wobei der T-Steg den Rotationssteg
bildet und auf jedem T-Schenkel eine Walze drehbar gehaltert ist. Die T-Schenkel sind
hierbei gleichlang gestaltet. Der den Rotationssteg bildende senkrecht zu den T-Schenkeln
abragende T-Steg ist hierbei mittig der Gesamtlängserstreckung der T-Schenkel, weiter
diese verbindend angeordnet. Auch auf jedem T-Schenkel können - wie bei einer Ausgestaltung
des Walzentragelements in L-Form auf dem L-Schenkel - mehrere Walzen in axialer Hintereinanderanordnung
drehbar aufgenommen sein. Bei einer T-Ausgestaltung des Walzentragelements kann die
Anzahl der Walzen auf den beiden T-Schenkeln durchaus unterschiedlich sein, so beispielsweise
auf einem Schenkel eine Walze und auf dem anderen Schenkel zwei Walzen oder weiter
beispielsweise auf einem T-Schenkel zwei Walzen und auf dem anderen T-Schenkel drei
Walzen, wobei die Summen der axialen Walzenlängen jedes T-Schenkels zumindest annähernd
gleich sind.
[0010] Die Rotationsachse ist in einer Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes mittig der
Längserstreckung der einen oder mehreren hintereinander angeordneten Walzen vorgesehen,
woraus eine im Betrieb sich einstellende, konzentrisch zur Rotationsachse ausgerichtete
kreisscheibenartige Reinigungsfläche resultiert.
[0011] Das Gerät kann weiter zwei oder mehr angetriebene, als Walzen ausgebildete Pflegeelemente
aufweisen, deren in Projektion auf den zu pflegenden Boden betrachteten Pflegekreisflächen
sich überschneiden. Die Rotationsbewegungen der Pflegeelemente sind hierbei synchronisiert,
so dass die beiden erzielten Reinigungskreisflächen kollisionsfrei sich überschneiden
können. Dem Verbleib eines ungereinigten Streifens in der Mitte ist hierdurch entgegengewirkt.
Die mehreren Pflegeelemente werden bevorzugt mittels eines gemeinsamen Antriebs in
Rotation versetzt, so weiter beispielsweise unter Zwischenschaltung eines Getriebes
oder weiter alternativ unter Nutzung eines Riemenantriebes oder dgl.
[0012] In bevorzugter Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes ist die Walze eine Schaumstoffwalze.
Diese ist weiter so ausgelegt, dass diese Feuchtigkeit speichern kann. Auch kann vorgesehen
sein, dass die Walze von einem Pflegebelag überzogen ist, so weiter beispielsweise
von einem Tuch, insbesondere von einem Mikrofasertuch. Letzteres ist bevorzugt werkzeuglos
abnehmbar, um dieses einer Reinigung zuzuführen. Zudem ist vorgesehen, dass auch die
Walzen durch den Benutzer reinigbar sind. Durch Ausgestaltung dieser Walzen in Form
von Schaumstoffwalzen sind diese Waschmaschinen geeignet. Die vorgeschlagene Ausgestaltung
des Walzentragelements in L-Form bzw. T-Form erlaubt das einfache Entfernen der Walzen
jeweils über das freie Ende des die Walze tragenden L- bzw. T-Schenkels hinaus, wozu
weiter die Walze endseitig eine Handhabe aufweisen kann.
[0013] Nachstehend ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung, welche lediglich
Ausführungsbeispiels darstellt, näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- in perspektivischer Darstellung ein Bodenpflegegerät der in Rede stehenden Art in
Form eines Vorsatzgerätes für einen Haushalts-Staubsauger, eine erste Ausführungsform
betreffend;
- Fig. 2
- eine schematisch dargestellte Unteransicht des mit einem rotierbaren Pflegeelement
versehenen Geräts;
- Fig. 3
- eine schematische Querschnittsdarstellung durch das Gerät im Bereich des das Pflegeelement
aufnehmenden Geräteabschnittes;
- Fig. 4
- die Vergrößerung des Bereichs IV in Fig. 3;
- Fig. 5
- eine der Fig. 3 entsprechende Querschnittsdarstellung, jedoch eine alternative Ausgestaltung
des Pflegeelements betreffend;
- Fig. 6
- eine weitere alternative Ausgestaltung des Pflegeelements in einer Darstellung gemäß
Fig. 3;
- Fig. 7
- das Pflegeelement in einer weiteren Ausführungsform;
- Fig. 8
- eine der Fig. 2 entsprechende Unteransicht, eine weitere Ausführungsform des Gerätes
betreffend;
- Fig. 9
- den schematischen Schnitt gemäß der Linie IX-IX in Fig. 8.
[0014] Dargestellt und beschrieben ist zunächst mit Bezug zu Fig. 1 ein verfahrbares Haushalts-Bodenpflegegerät
1 als Vorsatzgerät 2 für einen hier stielgeführten Haushalts-Staubsauger 3. Letzterer
weist in üblicher Form ein Grundgehäuse 4 auf, in welchem eine nicht dargestellte
Saug-/Gebläse-Einheit angeordnet ist. Über diese ist ein Saugluftstrom erreichbar.
[0015] An dem Grundgehäuse 4 des Staubsaugers 3 ist eine, einen nicht dargestellten Filterbeutel
aufnehmende Kassette 5 anscharniert. Über den Filterbeutel erfolgt die Filtrierung
der schmutzbeladenen Saugluft.
[0016] Zur Führung des Staubsaugers 3 ist dieser mit einem an dem Grundgehäuse 4 festgelegten
Stiel 6 versehen. Dieser weist endseitig einen Handgriff 7 auf. Die Elektroversorgung
erfolgt über ein in den Handgriff einlaufendes Elektrokabel 8.
[0017] Das Bodenpflegegerät 1 ist über ein Dreh-/Kippgelenk 9 an dem Staubsauger 3 sowohl
elektrisch als auch strömungstechnisch angeschlossen. Das Gelenk 9 bietet die Möglichkeit
des Verkippens und des Verdrehens des Staubsaugers 3 gegenüber dem Vorsatzgerät 2
im Zuge der üblichen Arbeit.
[0018] Das Gerät 1 ist unterseitig mit einem den Chassisboden durchsetzenden und in Betriebsstellung
auf dem zu reinigenden Boden 11 aufliegenden Pflegeelement 12 versehen.
[0019] Das Gerät 1 kann des Weiteren wie in Fig. 2 schematisch angedeutet mit einer peripheren
Absaugeinrichtung 13 versehen sein, über welche bei einer üblichen Verfahrrichtung
gemäß dem Pfeil r eine Saugbearbeitung des zu reinigenden Bodens 11 vor und/oder während
der Pflegebearbeitung über das Pflegeelement 12 erreicht wird. Die Absaugeinrichtung
13 steht über einen nicht dargestellten Saugkanal innerhalb des Pflegegeräts 1 und
über das Dreh-/Kippgelenk 9 mit dem staubsaugerseitigen Saugkanal strömungstechnisch
in Verbindung; wird entsprechend über die in dem Staubsauger 3 vorgesehene Gebläseeinheit
beaufschlagt.
[0020] Das Pflegeelement 12 besitzt in dem in den Fig. 2 und 3 dargestellten Ausführungsbeispiel
zwei Walzen 14. Es handelt sich hierbei um Schaumstoffwalzen, die in der Lage sind
Feuchtigkeit aufzunehmen.
[0021] Diese Walzen 14 sind um ihre Längsachsen x drehbar gehaltert, wobei die beiden Längsachsen
x beider Walzen sich in einer gemeinsamen, parallel zum zu reinigenden Boden 11 beabstandeten
Ebene hintereinander liegend erstrecken.
[0022] Die Walzen 14 sind gehalten an einem Walzentragelement 15. Dieses ist in dem in den
Fig. 2 und 3 dargestellten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen T-förmig gestaltet.
Die von dem mittig vorgesehenen T-Steg 16 beidseitig abragenden T-Schenkel 17 und
18 nehmen bei insgesamt stabförmiger Ausgestaltung und kreisscheibenförmigem Querschnitt
die mit entsprechenden Axialausnehmungen versehenen Walzen 14 auf; erstrecken sich
entsprechend gleichfalls in einer parallel zum zu pflegenden Boden 11 verlaufenden
Ebene.
[0023] Die Walzen 14 sind drehbar auf den T-Schenkeln 17 und 18 gehaltert. Hierzu sind die
Walzen 14 als Hohlkörper gebildet mit einem zentralen, beispielsweise aus einem Hartkunststoff
hergestellten Nabenabschnitt 19. Dieser ist umgeben von einer Schaumstoffschicht 20.
Abschließend ist diese Walze 14 umspannt von einem abnehmbaren Pflegebelag 21 in Form
eines Mikrofasertuches.
[0024] Die T-Schenkel 17 und 18 weisen im Bereich ihres freien Endes mit Bezug auf die Schenkellängsachse
radial federnd ausweichbare Rastzungen 23 auf. Diese hintergreifen in aufgeschobenem
Zustand der jeweiligen Walze 14 die nach axial außen weisende freie Stirnfläche 22
des Nabenabschnittes 19 und sichern somit die aufgesteckte Walze 14 gegen ungewolltes
Abwandern vom T-Schenkel. Eine Entnahme der Walze 14 ist entsprechend nur willensbetont
möglich, wozu weiter die Federkräfte der Rastzungen 23 entsprechend überwindbar eingestellt
sind.
[0025] Die beiden T-Schenkel 17 und 18 sind abgewandt dem die Hintergreifabschnitte 23 aufweisenden
freien Enden über den T-Steg 16 miteinander verbunden, dies weiter bei gleich langer
axialer Ausgestaltung der beiden T-Schenkel 17 und 18.
[0026] Der T-Steg 16 erstreckt sich von den T-Schenkeln 17 und 18 ausgehend einseitig unter
Einschluss eines rechten Winkels zu den T-Schenkeln. Der T-Steg 16 durchsetzt den
Chassisboden 10 und trägt endseitig in dem Gerätegehäuse ein Abtriebszahnrad 24. Die
hieraus resultierende Rotationsachse y des T-Steges 16 steht senkrecht zu den Längsachsen
x und somit im Betriebszustand auch senkrecht zum zu reinigenden Boden 11.
[0027] Das Abtriebszahnrad 24 kämmt mit einem Antriebszahnrad 25, welches wiederum über
einen in dem Gerät 1 vorgesehenen Elektromotor 26 betrieben wird. Auch ein Direktantrieb
ist möglich, bei dem der Elektromotor 26 direkt an dem T-Steg 16 angreift. Weiter
alternativ ist auch eine Kopplung von Abtriebszahnrad 24 und Antriebszahnrad 25 mittels
Zahnriemen möglich.
[0028] Die vorgesehenen Walzen 14 weisen jeweils ein Längen/Durchmesserverhältnis von etwa
2:1 bis 5:1, weiter beispielsweise von 3:1 auf. So ist beispielsweise bei einer Walzenlänge
von 100 mm ein Walzendurchmesser von 30 mm vorgesehen.
[0029] Über den Elektromotor 26 und die gegebenenfalls vorgesehene, sich aus Antriebszahnrad
25 und Abriebszahnrad 24 zusammensetzende Übersetzung 27 wird im Betrieb das Pflegeelement
12 um die Achse y in Rotation verbracht (vgl. Fig. 3 Pfeil a). Entsprechend beschreiben
die beidseitig von der Rotationsachse y senkrecht hierzu abragenden Walzen 14 eine
kreisscheibenförmige Pflegekreisfläche 28 auf dem zu reinigenden Boden 11, deren Durchmesser
definiert ist durch das kürzeste Abstandsmaß der beiden voneinander wegweisenden Stirnebenen
der Walzen 14 zueinander.
[0030] Infolge der zwangsgeführten Rotation des Pflegeelements 12 werden die Walzen 14 durch
Reibung zum zu reinigenden Boden 11 durch Mitschleppen passiv angetrieben. Entsprechend
ist der Rotationsbewegung des Pflegeelementes 12 einer Drehbewegung jeder Walze 14
überlagert (vgl. Pfeile b, b' in Fig. 3).
[0031] Infolge der starren Ausbildung der Walzen 14 können diese nur eine Rotationsgeschwindigkeit
aufnehmen, obwohl mit Bezug zur Rotationsachse y im äußeren Bereich eine höhere Geschwindigkeit
vorliegen müsste gegenüber dem inneren Bereich. Hieraus resultiert im rotationsachsennahen
Bereich der Walzen 14 ein Schlupf zwischen Walze 14 und zu reinigenden Boden 11, wodurch
eine verbesserte Reinigungsleistung erzielt wird. Es wird hierdurch ein Wischeffekt
erreicht, der sich positiv insbesondere im Hinblick auf ein Lösen von Schmutzpartikeln
auf Hartböden auswirkt.
[0032] Alternativ können auf einem T-Schenkel 17 bzw. 18 auch zwei in Axialrichtung hintereinander
geschaltete Walzen 14 angeordnet sein (vgl. Fig. 5). Auch können mehr als zwei solcher
Walzen 14 auf einem Schenkel drehbar gehaltert sein. Bei dieser Ausführungsform reduziert
sich der Schlupf in Abhängigkeit von der Anzahl der Walzen je Schenkel. Eine solche
Anordnung kann beispielsweise zur Bearbeitung von Böden Anwendung finden, bei welchem
der vorgenannte Wischeffekt nicht gewünscht ist.
[0033] In Fig. 6 ist in einer weiteren Ausführungsform das Walzentragelement 15 zunächst
L-förmig gestaltet, dies weiter ebenfalls insgesamt stabförmig mit kreisscheibenförmigem
Querschnitt.
[0034] Hier ist die Walze 14 drehbar auf dem L-Schenkel 29 gehaltert, welcher L-Schenkel
29 im Betriebszustand des Pflegegeräts 1 in einer parallel zum zu reinigenden Boden
11 beabstandeten Ebene verläuft.
[0035] Im Vergleich zu dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist in der Ausführungsform
gemäß Fig. 6 die Walzenlänge vergrößert, so weiter im Vergleich hierzu etwa verdoppelt.
Hier ist der Durchmesser der Pflegekreisfläche 28 definiert allein durch die axiale
Walzenlänge der nur einen Walze.
[0036] Der einem Ende des L-Schenkels 29 zugeordnete und senkrecht hierzu verlaufende L-Steg
30 geht über in einen in Überdeckung mit radialem Abstand zur Walze 14 und parallel
zum L-Schenkel 29 verlaufenden Querschenkel 31. An dessen freien Ende ist senkrecht
zum L-Schenkel 29 und mit Bezug zu der Walze 14 nach radial (oben) außen gerichteter
Rotationssteg 32 angeformt. Letzterer, der Querschenkel 31 sowie der L-Steg 30 und
der L-Schenkel 29 sind materialeinheitlich einstückig gebildet, so weiter beispielsweise
in Form eines stabförmigen Biegeteiles.
[0037] Der Rotationssteg 32 erstreckt sich etwa mittig der Längserstreckung der Walze 14,
den Chassisboden 11 durchsetzend in das Gerätegehäuse und trägt endseitig das mit
dem elektromotorisch angetriebenen Antriebszahnrad 25 kämmende Abtriebszahnrad 24.
[0038] Auch bei dieser Ausführungsform ist die Rotation des gesamten Pflegeelements 12 über
den Rotationssteg 32 überlagert von einer Drehung der Walze 14 um die Längsachse x.
Durch die einteilige Ausgestaltung der Walze 14 über den gesamten Pflegekreisdurchmesser
entsteht ein Schlupf zu großen Teilen der überstrichenen Fläche zwischen Walze 14
und zu reinigendem Boden 11.
[0039] Wie in Fig. 7 dargestellt können auch bei dieser Ausführungsform anstatt einer Bürste
14 zwei oder auch mehr solcher Bürsten 14 auf einem L-Schenkel 29 drehgehaltert sein.
Die Rotationsachse y trifft bei Anordnung von zwei Walzen 14 gemäß der Ausführungsform
in Fig. 7 mittig zwischen den Walzen 14 auf den L-Schenkel 29, demzufolge sich die
beiden Walzen 14 beidseitig der Rotationsachse y befinden und entsprechende Drehrichtungen
einnehmen. Der jeweilige Schlupf ist gegenüber der einteiligen Ausführung gemäß Fig.
6 verringert.
[0040] In Fig. 8 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei welcher das Gerät 1 zwei Pflegeelemente
12 gemäß den vorbeschriebenen Ausführungsformen aufweist. Deren Rotationsachsen y
sind hierbei so positioniert, dass die sich ergebenden Pflegekreisflächen 28 überschneiden
(vgl. Fig. 8). Hierdurch wird - betrachtet quer zur üblichen Verfahrrichtung r - nahezu
über die gesamte Breite des Gerätes 1 der Boden 11 pflegebearbeitet.
[0041] Beide Pflegelemente rotieren synchronisiert mittels eines gemeinsamen Antriebs, wozu
die Stege 16 der hier insgesamt T-förmig ausgestalteten Walzentragelemente 15 den
Chassisboden 10 durchsetzen und innerhalb des Gerätegehäuse in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
jeweils eine quer zur Rotationsachse y ausgerichtete Antriebsscheibe 33 tragen. Diese
stehen über Lenker 34 oder dgl. und einem gegebenenfalls vorgesehenen Übersetzungsgetriebe
mit dem hier nicht dargestellten Elektromotor 26 in Verbindung. Zufolge dieses synchronen
Antriebs ist einer Kollision der Walzen 14 der Pflegeelemente 12 im Betrieb entgegengewirkt.
[0042] Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung
der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten
Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
1. Bodenpflegegerät (1), insbesondere Bohnergerät, mit mindestens einem angetriebenen
Pflegeelement (12) und gegebenenfalls einer beispielsweise peripheren Absaugeinrichtung
(13), wobei ein Pflegeelement (12) als Walze (14) mit einer Walzenlängsachse (x) ausgebildet
ist, wobei weiter die Walze (14) um die Längsachse (x) gedreht wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Walze (14) zusätzlich um eine Achse (y) senkrecht zu ihrer Längsachse (x) rotiert.
2. Bodenpflegegerät nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Walze (14) durch Mitschleppen um ihre Längsachse (x) dreht.
3. Bodenpflegegerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Walze (14) über einen Elektromotor angetrieben um ihre Längsachse (x) dreht.
4. Bodenpflegegerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotationsantrieb der Walze (14) durch einen Elektromotor (26) erreicht ist.
5. Bodenpflegegerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehbewegung der Walze (14) um ihre Längsachse (x) gekoppelt ist an die elektromotorisch
erzeugte Rotationsbewegung der Walze (14).
6. Bodenpflegegerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass ein Walzentragelement (15) vorgesehen ist, das die Walze (14) drehbar haltert und
über das die Rotationsbewegung auf die Walze (14) übertragen ist.
7. Bodenpflegegerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Walzentragelement (14) L-förmig gestaltet ist, wobei auf dem L-Schenkel (29)
die Walze (14) drehbar gehaltert ist.
8. Bodenpflegegerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass der L-Steg (30) die Rotationsachse (y) bildet oder parallel hierzu ausgerichtet ist.
9. Bodenpflegegerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass der L-Steg (30) übergeht in einen in Überdeckung mit radialem Abstand zur Walze (14)
und parallel zum L-Schenkel (29) verlaufenden Querschenkel (31), an dessen freien
Ende ein senkrecht zum L-Schenkel (29) und mit Bezug zu der Walze (14) nach radial
außen gerichteter Rotationssteg (32) angeordnet ist.
10. Bodenpflegegerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem L-Schenkel (29) eine oder mehrere Walzen (14) drehbar gehaltert sind.
11. Bodenpflegegerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Walzentragelement (15) T-förmig gebildet ist, wobei der T-Steg (16) den Rotationssteg
(32) bildet und auf jedem T-Schenkel (17,18) eine Walze (14) drehbar gehaltert ist.
12. Bodenpflegegerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem L-Schenkel (29) bzw. auf einem oder jedem T-Schenkel (17,18) des Walzentragelements
(15) mehrere Walzen (14) in axialer Hintereinanderanordnung drehbar gehaltert sind.
13. Bodenpflegegerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Rotationsachse (y) mittig der Längserstreckung der einen oder mehreren hintereinander
angeordneten Walzen (14) vorgesehen ist.
14. Bodenpflegegerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät (1) zwei oder mehr angetriebene, als Walzen (14) ausgebildete Pflegeelemente
(12) aufweist, deren in Projektion auf den zu pflegenden Boden (11) betrachtete Pflegekreisflächen
(28) sich überschneiden.
15. Bodenpflegegerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Pflegeelemente (12) mittels eines gemeinsamen Antriebs rotieren.
16. Bodenpflegegerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Walze (14)eine Schaumstoffwalze ist.
17. Bodenpflegegerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Walze (14) von einem Pflegebelag (21) überzogen ist.