[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum (kontinuierlichen) Zugrecken von Metallbändern,
insbesondere dünnen Metallbändern aus Aluminiumlegierungen, wobei das Metallband in
einer oder in mehreren Reckzonen unter einer Zugspannung im Bereich oder oberhalb
der Streckgrenze plastisch verformt wird. - Dünne Metallbänder meint insbesondere
Metallbänder mit einer Dicke von 0,05 bis 1 mm, vorzugsweise 0,1 bis 0,5 mm. Reckzone
meint üblicherweise eine Bandstrecke innerhalb einer Bandbehandlungsanlage zwischen
zwei angetriebenen Rollen, in denen das Band plastisch verlängert wird und unter einer
Zugspannung in der Größenordnung der Streckgrenze steht.
[0002] Es ist bekannt, dünne Metallbänder im Wege des kontinuierlichen Zugreckens zu planieren.
Das Band durchläuft einen Bremsrollensatz und einen Zugrollensatz und wird zwischen
den beiden Rollensätzen im Zuge einer Reckung im plastischen Bereich einem Streckzug
unterworfen. Dabei kann das Band zwischen den beiden Rollensätzen mehrere Reckzonen
durchlaufen und in diesen Reckzonen im plastischen Bereich und/oder elastischen Bereich
gereckt werden (vgl.
DE 103 23 811 A1).
[0003] Neben dem Zugrecken kann das Planieren von Metallbändern auch durch Walzen, zum Beispiel
Dressierwalzen und/oder Richten erfolgen. Mit den bekannten Verfahren zum Planieren
von Metallbändern durch Walzen, Richten und/oder Zugrecken lassen sich insbesondere
Welligkeiten oder Bandsäbel kaum vollständig beseitigen, so dass eine ideale Planlage
nur selten erreicht wird.
[0004] Aus diesem Grunde ist insbesondere beim Walzen vorgeschlagen worden, in dem Metallband
durch zonenweises Erwärmen oder Abkühlen ein über die Bandbreite und gegebenenfalls
vorgegebene Bandlänge veränderbares Temperaturprofil zur Beeinflussung der Zugspannungsverteilung
zu erzeugen. Der Planiergrad wird dabei folglich durch Veränderung der Zugspannungsverteilung
eingestellt (vgl.
DE 199 33 610 A1).
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs beschriebenen
Art derart weiterzubilden, dass sich die Planheit des Metallbandes auf einfache und
zugleich kostengünstige Weise im Wege des Zugreckens verbessern lässt.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung bei einem gattungsgemäßen Verfahren
zum kontinuierlichen Zugrecken von Metallbändern, dass das Metallband innerhalb zumindest
einer Reckzone zur Einstellung einer über die Bandbreite inhomogenen Temperaturverteilung
über die Bandbreite bereichsweise erwärmt und/oder gekühlt wird. - Die Erfindung geht
dabei von der Erkenntnis aus, dass sich der Zugreckprozess besonders empfindlich beeinflussen
lässt, wenn innerhalb einer oder auch innerhalb mehrerer Reckzonen während der plastischen
Verformung das Band zonenweise erwärmt wird. Das Band wird folglich nicht bereits
vor dem Einlaufen in die Zugreckzone erwärmt, wo sich die Dehnung noch unterhalb der
Streckgrenze befindet, sondern erst, wenn es sich tatsächlich in der Reckzone befindet.
Das Band steht folglich bereits vor Beginn der Erwärmung unter einer Zugspannung mit
dem Betrag der Streckgrenze σs. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Tatsache, dass
sich durch zum Beispiel die Erwärmung eines Bandstreifens die Zugspannungsverteilung
im Band bei Annahme idealplastischen Materialverhaltens nicht ändert. Idealplastisches
Material meint im Rahmen der Erfindung ein Material, bei welchem im Zuge einer plastischen
Verformung keine oder lediglich eine vernachlässigbar geringe Kaltverfestigung eintritt.
Doch auch bei geringer Kaltverfestigung kann davon ausgegangen werden, dass sich die
Zugspannungsverteilung lediglich unwesentlich ändert, wenn ein Bandstreifen innerhalb
einer Reckzone, in der das Band unter einer Zugspannung im Bereich der Streckgrenze
steht, erwärmt wird. Dennoch lässt sich durch eine Erwärmung eines solchen Bandstreifens
innerhalb der Zugreckzone der Zugreckprozess lokal beeinflussen, denn der Unterschied
in der plastischen Längung zwischen den einzelnen Bandstreifen unterschiedlicher Temperatur
ergibt sich direkt durch die thermische Dehnung des erwärmten Bandstreifens (und nicht
etwa durch unterschiedliche Zugspannungsverteilung).
[0007] Für einen nicht erwärmten bzw. kalten Streifen gilt:

[0008] Demgegenüber gilt für einen erwärmten Streifen:

[0009] ε
ges meint die Gesamtdehnung. σs ist die Streckgrenze. E ist der Elastizitätsmodul. α
ist der Wärmeausdehnungskoeffizient. ΔT ist die (relative) Erwärmung des erwärmten
Bandstreifens in °C. ε
p,warm bzw. ε
p,kalt sind die plastischen Dehnungen des warmen bzw. kalten Streifens. Da die Gesamtdehnung
ε
ges für einerseits den kalten Streifen, andererseits den warmen Streifen innerhalb der
Zugreckzone identisch ist, ergibt sich aus den oben erläuterten Zusammenhängen unmittelbar,
dass die Verteilung der plastischen Längung über die Bandbreite direkt von dem Temperaturunterschied
ΔT abhängt

[0010] Die Verteilung der plastischen Längung über der Bandbreite lässt sich also direkt
über die eingeleiteten Temperaturunterschiede beeinflussen. Die Einstellung der Temperaturverteilung
bildet gleichsam ein weiteres Planheitsstellglied für den Zugreckprozess. Im Ergebnis
lassen sich im Zuge des erfindungsgemäßen Verfahrens Metallbänder mit besonders hoher
Planheit erzeugen. Zudem zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren durch hohe Flexibilität
aus. Von besonderer Bedeutung ist ferner die Tatsache, dass die Temperaturbeaufschlagung
des Bandes innerhalb der Zugreckzone und folglich nach der jeweiligen ersten Zugrolle
des Zugreckrollenpaares erfolgt. Es ist folglich eine Beeinflussung der Temperatur
der Zugreckrolle ausgeschlossen, welche den Zugreckprozess anderenfalls in unerwünschter
Weise beeinflussen könnte.
[0011] In diesem Zusammenhang schlägt die Erfindung in besonders vorteilhafter Ausgestaltung
vor, dass das Metallband anschließend in derselben Reckzone zur Einstellung einer
über die Bandbreite homogenen Temperaturverteilung über die Bandbreite (zumindest)
bereichsweise erwärmt und/oder gekühlt wird. Dabei geht die Erfindung von der Erkenntnis
aus, dass es besonders vorteilhaft ist, noch in derselben Reckzone das zunächst inhomogene
Temperaturprofil wieder auszugleichen und folglich die Temperaturunterschiede im Band
wieder zu beseitigen. Damit weist das Band nach dem Recken wieder eine konstante Temperatur
über die Bandbreite auf. Besonders vorteilhaft ist es dabei, diesen Temperaturausgleich
noch innerhalb der gleichen Reckzone durchzuführen, da auf diese Weise eine inhomogene
Temperaturbeeinflussung sowohl der ersten Zugreckrolle als auch der zweiten Zugreckrolle
eines Zugreckrollenpaares zuverlässig vermieden wird. Dieses ist insbesondere dann
vorteilhaft, wenn in ein und derselben Anlage nacheinander verschiedene Bänder bzw.
Coils behandelt werden, die eine unterschiedliche Temperaturverteilung zum Planieren
erfordern. Denn auf diese Weise wird zuverlässig vermieden, dass nach Behandlung eines
ersten Coils mit einer bestimmten Temperaturverteilung sich diese Temperaturverteilung
auf eine oder mehrere Rollen der Zugreckanlage überträgt. Folglich wird verhindert,
dass bei der anschließenden Behandlung eines weiteren Coils eine Beeinflussung durch
die zuvor erwärmte Rolle in Kauf genommen werden muss.
[0012] Zur Vergleichmäßigung des Temperaturprofils besteht im Rahmen der Erfindung die Möglichkeit,
dass das Band in zunächst erwärmten (oder gekühlten) Bereichen anschließend umgekehrt
temperiert wird und folglich erwärmte Bereiche gekühlt und/oder gekühlte Bereiche
erwärmt werden. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass nicht die zuvor erwärmten
Bereiche anschließend gekühlt werden, sondern dass gerade die Bereiche erwärmt werden,
die zuvor nicht erwärmt wurden. Auch auf diese Weise lässt sich das Temperaturprofil
vergleichmäßigen, und zwar ohne dass Kühlelemente erforderlich sind.
[0013] Ferner schlägt die Erfindung vor, dass die Temperaturverteilung innerhalb der Reckzone
und/oder hinter der Reckzone gemessen wird und dass die Einstellung des Temperaturprofils
in Abhängigkeit von diesen Messergebnissen gesteuert und/oder geregelt wird. Durch
Ermittlung der Temperaturverteilung lässt sich der Prozess einwandfrei überwachen,
so dass insbesondere auch ändernde Bandgeschwindigkeiten nachgefahren werden können.
[0014] Außerdem besteht die Möglichkeit, dass die Planheit des Bandes in der Reckzone und/oder
hinter der Reckzone gemessen wird und dass die Einstellung des Temperaturprofils in
Abhängigkeit von der Messung gesteuert und/oder geregelt wird.
[0015] Gegenstand der Erfindung ist auch eine Anlage zum Zugrecken von Metallbändern, insbesondere
dünnen Metallbändern, nach einem Verfahren der beschriebenen Art. Eine solche Zugreckanlage
weist zumindest ein Zugreckrollenpaar auf, welches zwischen einer ersten Zugreckrolle
und einer zweiten Zugreckrolle eine Reckzone bildet. Vorzugsweise weist eine solche
Zugreckanlage zumindest einen Einlaufspannrollensatz, zum Beispiel Bremsrollensatz,
und zumindest einen Auslaufspannrollensatz, zum Beispiel Zugrollensatz, auf, wobei
zwischen dem Einlaufspannrollensatz und dem Auslaufspannrollensatz zumindest ein Zugreckrollenpaar
angeordnet ist. Die Erfindung umfasst jedoch auch Ausführungsformen mit mehreren Reckzonen
und insbesondere mit mehreren Zugreckrollenpaaren.
[0016] Erfindungsgemäß ist in der Reckzone bzw. in den Reckzonen oder zumindest einer der
Reckzonen zumindest eine erste Temperiervorrichtung mit einem oder mehreren Heizelementen
und/oder Kühlelementen für die Einstellung eines über die Bandbreite inhomogenen Temperaturprofils
angeordnet. Ferner ist es besonders vorteilhaft, wenn in derselben Reckzone dieser
ersten Temperiervorrichtung eine zweite Temperiervorrichtung mit vorgegebenem Abstand
nachgeordnet ist, welche ebenfalls ein oder mehrere Heizelemente und/oder Kühlelemente
für die Einstellung eines über die Bandbreite homogenen Temperaturprofils aufweist.
Während mit der ersten Temperiereinrichtung folglich das zur Beeinflussung des Zugreckprozesses
erforderliche inhomogene Temperaturprofil eingestellt wird, dient die nachgeordnete
Temperiervorrichtung der Vergleichmäßigung des zunächst eingestellten Temperaturprofils.
[0017] Eine solche Temperiervorrichtung kann mehrere über die Bandbreite verteilte (separate)
Heizelemente und/oder Kühlelemente aufweisen. Es liegt jedoch auch im Rahmen der Erfindung,
dass eine solche Temperiervorrichtung ein oder mehrere über die Bandbreite verfahrbare
bzw. traversierende Heizelemente und/oder Kühlelemente aufweist. Bei den Heizelementen
kann es sich um thermische Strahler, zum Beispiel Infrarot-Strahler, handeln. Alternativ
oder ergänzend können als Heizelemente auch Induktionsheizelemente oder Heizelemente
anderer Art eingesetzt werden. Kühlelemente können beispielsweise als Blasluftelemente
für eine Kühlluftbeaufschlagung ausgebildet sein.
[0018] In bevorzugter Ausführungsform ist die erste Temperiervorrichtung, mit der ein inhomogenes
Temperaturprofil über die Bandbreite eingestellt wird, unmittelbar hinter der ersten
Zugreckrolle angeordnet, das heißt, die Temperierung erfolgt zu Beginn der Zugreckzone.
Ferner ist es zweckmäßig, wenn die zweite Temperiervorrichtung, mit der das inhomogene
Temperaturprofil wieder ausgeglichen wird, unmittelbar vor bzw. kurz vor der zweiten
Zugreckrolle bzw. im Bereich des Endes der Zugreckzone angeordnet ist. In diesem Zusammenhang
ist es beispielsweise zweckmäßig, wenn der Abstand zwischen der ersten Temperiervorrichtung
und der zweiten Temperiervorrichtung zumindest der Hälfte der Länge der Reckzone bzw.
der Hälfte des Abstandes zwischen den Zugreckrollen eines Zugreckrollenpaares beträgt.
[0019] In weiterer Ausgestaltung schlägt die Erfindung vor, dass in der Reckzone und/oder
hinter der Reckzone zumindest eine Temperaturmessvorrichtung angeordnet ist, welche
mit einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung verbunden sein kann, die wiederum an die
eine oder die mehreren Temperiereinrichtungen angeschlossen ist. Ferner kann es zweckmäßig
sein, wenn in der Reckzone und/oder hinter der Reckzone eine Planheitsmessvorrichtung
angeordnet ist, welche ebenfalls mit einer Steuer- und/oder Regelvorrichtung verbunden
sein kann, die wiederum auf die Temperiereinrichtungen arbeitet.
[0020] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Die einzige Zeichnung zeigt in einer schematischen und
stark vereinfachten Seitenansicht eine Zugreckanlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
[0021] Eine solche Zugreckanlage weist in ihrem grundsätzlichen Aufbau einen als Bremsrollensatz
1 ausgebildeten Einlaufspannrollensatz und einen als Zugrollensatz 2 ausgebildeten
Auslaufspannrollensatz auf. Zwischen dem Bremsrollensatz 1 und dem Zugrollensatz 2
ist im Ausführungsbeispiel ein Zugreckrollenpaar 3 angeordnet, welches zwischen einer
ersten Zugreckrolle 4 und einer zweiten Zugreckrolle 5 eine Reckzone R bildet. Bremsrollensatz
1 und Zugrollensatz 2 weisen jeweils mehrere Rollen auf, die mit gestaffelten Drehmomenten/Drehzahlen
und folglich Streckzügen beaufschlagt werden, um den gewünschten Streckzug zwischen
dem Bremsrollensatz 1 und dem Zugrollensatz 2 einzustellen. Auch die Zugreckrollen
4, 5 des Zugreckrollenpaares 3 sind entsprechend angetrieben, so dass das Band innerhalb
der Reckzone R unter einer Zugspannung in der Größenordnung der Streckgrenze steht
und das Band B plastisch verformt bzw. verlängert wird.
[0022] Erfindungsgemäß ist nun innerhalb dieser Reckzone R eine erste Temperiervorrichtung
6 vorgesehen, welche ein oder mehrere Heizelemente und/oder Kühlelemente aufweist.
Mit Hilfe dieser ersten Temperiervorrichtung 6 wird unmittelbar nach der ersten Zugreckrolle
4 und folglich während der plastischen Verformung des Metallbandes B ein über die
Bandbreite inhomogenes Temperaturprofil erzeugt. Das Band B wird in einem oder in
mehreren ausgewählten Bandstreifen lokal erwärmt. Diese lokale Erwärmung beziehungsweise
die eingeleiteten Temperaturunterschiede beeinflussen unmittelbar die plastische Längung,
so dass der Zugreckprozess empfindlich beeinflusst werden kann. Kalte Bereiche werden
stärker gelängt als entsprechend erwärmte Bereiche. Die erste Temperiervorrichtung
6 ist dabei unmittelbar hinter der ersten Rolle 4 des Zugreckrollenpaares 3 angeordnet.
Das Band wird folglich lokal temperiert, unmittelbar nachdem es die erste Rolle 4
verlässt.
[0023] Ferner ist in der Figur angedeutet, dass innerhalb derselben Reckzone R eine zweite
Temperiereinrichtung 7 vorgesehen ist, welche der ersten Temperiereinrichtung 6 mit
Abstand a nachgeordnet ist. Auch diese Temperiereinrichtung 7 weist ein oder mehrere
Heizelemente und/oder Kühlelemente auf, mit denen sich das zuvor inhomogen eingestellte
Temperaturprofil anschließend wieder vergleichmäßigen lässt. Das Band B verlässt die
Reckzone R folglich mit über die Bandbreite konstanter Temperatur. Im Rahmen der Erfindung
wird folglich keine der beteiligten Rollen mit einem inhomogen temperierten Band beaufschlagt,
so dass keine Gefahr besteht, dass eine beteiligte Rolle sich lokal erwärmt und/oder
abkühlt. Dieses gewährleistet, dass der erfindungsgemäße Prozess besonders zuverlässig
durchgeführt werden kann.
[0024] Der Abstand A zwischen den beiden Zugreckrollen 4, 5 bzw. die Länge der Reckzone
R beträgt üblicherweise bis zu 5 m, zum Beispiel 2 bis 3 m. In der Figur ist angedeutet,
dass die erste Temperiereinrichtung 6 unmittelbar hinter der Zugreckrolle 4 angeordnet
ist, so dass das Band B lokal temperiert wird, unmittelbar nachdem es die erste Rolle
4 verlässt. Unmittelbar hinter der ersten Zugreckrolle meint in der ersten Hälfte
der Reckzone, vorzugsweise im ersten Drittel der Reckzone, zum Beispiel im ersten
Viertel der Reckzone. Der Abstand x der Temperiervorrichtung von der Zugreckrolle
4 beträgt vorzugsweise weniger als 1 m, zum Beispiel weniger als 0,5 m. Ferner ist
in der Figur angedeutet, dass die zweite Temperiervorrichtung 7 unmittelbar vor der
zweiten Zugreckrolle 5 angeordnet ist. Unmittelbar vor der zweiten Zugreckrolle meint
in der zweiten Hälfte der Reckzone, vorzugsweise im letzten Drittel der Reckzone,
zum Beispiel im letzten Viertel der Reckzone. Der Abstand y zwischen der zweiten Temperiervorrichtung
7 und der zweiten Zugreckrolle 5 beträgt beispielsweise weniger als 1 m, vorzugsweise
weniger als 0,5 m. Insofern ist es zweckmäßig, wenn der Abstand a zwischen den beiden
Temperiervorrichtungen 6, 7 bezogen auf den Abstand A zwischen den Zugreckrollen 4,
5 möglichst groß ist. Der Abstand a beträgt dabei vorzugsweise zumindest die Hälfte
des Abstandes A zwischen den Zugreckrollen 4, 5. Abstand meint im Rahmen der Erfindung
den Abstand bzw. die Entfernung entlang des Bandes, zum Beispiel den Abstand der Temperiervorrichtung
bzw. des korrespondierenden temperierten Bandbereiches zu dem Bereich, in dem das
Band die Rolle verlässt bzw. in dem das Band mit der Rolle in Berührung kommt.
[0025] In der Figur ist ferner angedeutet, dass in der Zugreckanlage, zum Beispiel hinter
dem Zugreckrollenpaar 3 und gegebenenfalls auch hinter dem Zugrollensatz 2 eine Planheitsmessvorrichtung
8, zum Beispiel eine Planheitsmessrolle oder auch eine berührungslose Planheitsmessvorrichtung
angeordnet sein kann. Die im Wege des Zugreckens erreichte Planheit des Bandes B kann
folglich unmittelbar gemessen bzw. überprüft werden. Das Messergebnis kann einer Steuer-
und/oder Regelvorrichtung zugeführt werden, welche mit den einzelnen Komponenten der
Zugreckanlage und insbesondere auch mit der oder den Temperiereinrichtungen 6, 7 verbunden
ist. Dieses ist in der Figur nicht dargestellt.
1. Verfahren zum (kontinuierlichen) Zugrecken von Metallbändern, insbesondere dünnen
Metallbändern,
wobei das Metallband in einer oder in mehreren Reckzonen unter einer Zugspannung im
Bereich oder oberhalb der Streckgrenze plastisch verformt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Metallband innerhalb zumindest einer Reckzone zur Einstellung einer über die
Bandbreite inhomogenen Temperaturverteilung über die Bandbreite bereichsweise erwärmt
und/oder gekühlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallband anschließend in derselben Reckzone zur Einstellung einer über die
Bandbreite homogenen Temperaturverteilung über die Bandbreite (zumindest) bereichsweise
erwärmt und/oder gekühlt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Band in zunächst erwärmten oder gekühlten Bereichen anschließend gekühlt oder
erwärmt und/oder in zunächst nicht erwärmten oder nicht gekühlten Bereichen erwärmt
oder gekühlt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperaturverteilung innerhalb der Reckzone und/oder hinter der Reckzone gemessen
wird und dass die Einstellung des Temperaturprofils in Abhängigkeit von der Messung
gesteuert und/oder geregelt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Planheit des Bandes innerhalb der Reckzone und/oder hinter der Reckzone gemessen
wird und dass die Einstellung des Temperaturprofils in Abhängigkeit von der Messung
gesteuert und/oder geregelt wird.
6. Anlage zum Zugrecken von Metallbändern (B), insbesondere dünnen Metallbändern, nach
einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
mit zumindest einem Zugreckrollenpaar (3), welches zwischen einer ersten Zugreckrolle
(4) und einer zweiten Zugreckrolle (5) eine Reckzone (R) bildet,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Reckzone (R) zumindest eine erste Temperiervorrichtung (6) mit einem oder
mehreren Heizelementen und/oder Kühlelementen für die Einstellung eines über die Bandbreite
inhomogenen Temperaturprofils angeordnet ist.
7. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in derselben Reckzone (R) der ersten Temperiervorrichtung (6) eine zweite Temperiervorrichtung
(7) mit einem oder mehreren Heizelementen und/oder Kühlelementen für die Einstellung
eines homogenen Temperaturprofils nachgeordnet ist.
8. Anlage nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/oder zweite Temperiervorrichtung (6, 7) mehrere über die Bandbreite
verteilte Heizelemente und/oder Kühlelemente aufweist.
9. Anlage nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/oder zweite Temperiervorrichtung (6, 7) ein oder mehrere über die Bandbreite
verfahrbare Heizelemente und/oder Kühlelemente aufweist.
10. Anlage nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizelemente als thermische Strahler, zum Beispiel IR-Strahler, oder als Induktionsheizelemente
ausgebildet sind.
11. Anlage nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass in der Reckzone (R) und/oder hinter der Reckzone zumindest eine Temperaturmessvorrichtung
zur Bestimmung der Temperaturverteilung über die Bandbreite angeordnet ist, welche
vorzugsweise mit einer Steuer- und/oder Regelvorrichtung verbunden ist.
12. Anlage nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass in der Reckzone und/oder hinter der Reckzone eine Planheitsmessvorrichtung (8) zur
Bestimmung der Bandplanheit angeordnet ist, welche vorzugsweise mit einer Steuer-
und/oder Regelvorrichtung verbunden ist.
13. Anlage nach einem der Ansprüche 6 bis 12, mit zumindest einem Einlaufspannrollensatz
(1), zum Beispiel Bremsrollensatz, und mit zumindest einem Auslaufspannrollensatz
(2), zum Beispiel Zugrollensatz, und mit zumindest einem zwischen dem Einlaufspannrollensatz
(1) und dem Auslaufspannrollensatz (2) angeordneten Zugreckrollenpaar (3).
14. Anlage nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Temperiervorrichtung (6) unmittelbar hinter der ersten Zugreckrolle (4)
angeordnet ist und/oder dass die zweite Temperiervorrichtung (7) unmittelbar vor der
zweiten Zugreckrolle (5) angeordnet ist.
15. Anlage nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (a) zwischen der ersten Temperiervorrichtung (6) und der zweiten Temperiervorrichtung
(7) zumindest der Hälfte der Länge der Reckzone bzw. des Abstandes (A) zwischen den
Zugreckrollen (4, 5) beträgt.
16. Anlage nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Temperiervorrichtung (6) in der ersten Hälfte der Reckzone (R), zum Beispiel
im ersten Drittel, vorzugsweise im ersten Viertel der Reckzone (R) angeordnet ist
und/oder dass die zweite Temperiervorrichtung (7) in der zweiten Hälfte der Reckzone
(R), zum Beispiel im letzten Drittel, vorzugsweise im letzten Viertel der Reckzone
(R) angeordnet ist.