(19)
(11) EP 1 955 943 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.08.2008  Patentblatt  2008/33

(21) Anmeldenummer: 07016019.7

(22) Anmeldetag:  15.08.2007
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B63B 27/00(2006.01)
B63B 35/30(2006.01)
B63B 35/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK RS

(30) Priorität: 12.02.2007 DE 202007002227 U

(71) Anmelder: Rosenkranz, Volker H.
15590 Ferrol (ES)

(72) Erfinder:
  • Rosenkranz, Volker H.
    15590 Ferrol (ES)

(74) Vertreter: Richter, Werdermann, Gerbaulet & Hofmann 
Neuer Wall 10
20354 Hamburg
20354 Hamburg (DE)

   


(54) Transportschiff, insbesondere Frachtschiff


(57) Ein Transportschiff (100), insbesondere Frachtschiff, mit mindestens einem Frachtraum (7), weist oberhalb des Frachtraumes (7) mindestens eine in Schiffslängsrichtung über die gesamte Frachtraumlänge oder über einen Teil der Frachtraumlänge verfahrbare und um eine senkrechte Achse drehbare Superstruktur (5) auf, welche die Schiffsbrücke (8), ein oder mehrere Decks und einen nach Backbord und/oder Steuerbord und Bug und/oder Heck hin nutzbaren Auslegerkran mit einer Abdeckung enthält und dieser bevorzugterweise mit einer Hängekranbahn zum Be- und Entladen ausgestattet ist und zum Laden sperriger Frachtstücke und zur aerodynamischen Nutzung als Zusatzantrieb für das Schiff (100) ganz oder teilweise aufklappbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Transportschiff, insbesondere Frachtschiff, mit mindestens einem Frachtraum.

[0002] Container oder Frachtschiffe werden bekannter Weise mit hafeneigenen Containerkränen oder Schwenkkränen be- und entladen. Da diese Anlagen sehr teuer sind, haben nur wenige große Häfen (Containerterminals) diese installiert und ziehen den Schiffsverkehr auf sich. Dieses führt dazu, dass kleine Häfen nicht oder nur selten bedient werden.

[0003] Das führt zu systembedingten Nachteilen, wie lange Wartezeiten, Verstopfung der Zulieferwege und zu lange Anfahrtwege zu den wenigen Großterminals, was den Straßenverkehr stark belastet.

[0004] Der Entwicklung des maritimen Kurzstreckenverkehrs (Short-Sea-Shipping) wird daher eine hohe Priorität eingeräumt und eine notwendige technische Erneuerung der Schiffe und Umschlagstechnik in den Häfen gefordert. Ein weiteres Ziel ist die Reduzierung des Treibstoffverbrauchs sowie die Nutzung alternativer Energien für den Antrieb.

[0005] Die bisherige Bauweise dieser Schiffe ist traditionsbedingt individuell, sehr teuer mit geringem Nutzungsgrad der Schiffslänge und hohem Bedienaufwand. Bisherige Frachtschiffe verlieren insbesondere Frachtraum durch fest installierte Kräne sowie die meist am Heck angebrachten Brückenaufbauten und Maschinenräume. Bordeigene Bekranung ist insbesondere mit Schwenkkränen bekannt. Für Containerschiffe sind insbesondere die EP 0 970 883 A1 sowie die US 2002/0069806 A1 und die JP 59097588 zu beachten. Diese Kräne bauen oftmals sehr hoch, können nur begrenzt ausladen und sind schlecht für Automatisierung geeignet. Die JP 62085796 beschreibt ein "Sail equipping device serving also as derring post" und kombiniert schon einen Ladekran und ein festes Segel. Diese Anordnung ist aber ortsfest im Schiff, nicht Teil einer verfahrbaren Superstruktur und beinhaltet nicht die Integration der Schiffsbrücke.

[0006] Die bisherige Bauweise mit fest installierten Steuer-Brücken mit Kommandozentrale und Mannschaftsquartieren hat den Nachteil der großen Entfernung zum Ort des Geschehens, z.B. Anlegestelle, Abladestelle oder enge Fahrtrinnenüberwachung und verlangt extra Personal zum Vor-Ort-Einsatz und gefährdet diese Vorgänge.

[0007] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Transportschiff, insbesondere Frachtschiff mit aufgesetzter, verfahrbarer und drehbarer Superstruktur mit in dieser integrierten Schiffsbrücke und mindestens einem Auslegerkran mit einer Abdeckung zu schaffen, der auch zum Ausnutzen des Windvortriebes aufgeklappt werden kann. Es soll somit die Möglichkeit zum Bau einer neuen Generation von Transportschiffen geschaffen werden, die entscheidend zum Entlasten des Straßenverkehrs beitragen sollen, die teilweise die Windkraft zum Vortrieb ausnutzen und durch eine mobile Schiffsbrücke die Übersicht in engen Hafenbecken erheblich erleichtern sollen.

[0008] Gelöst wird diese Aufgabe bei einem Transportschiff, insbesondere Frachtschiff, mit mindestens einem Frachtraum mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.

[0009] Hiernach besteht die Erfindung darin, dass das Schiff oberhalb des Frachtraumes mindestens eine in Schiffslängsrichtung über die ganze Frachtraumlänge oder über einen Teil der Frachtraumlänge verfahrbare und um eine senkrechte Achse drehbare als Frachtraumabdeckung ausgebildete Superstruktur aufweist, die mit einer Hebe- und/oder Transportvorrichtung für ein backbord-/steuerbordseitiges und/oder bug/heckseitiges Laden und Entladen versehen ist. perstruktur die darin eingebaute Brücke so zu positionieren, dass Lade-und Anlegevorgänge besser beobachtet werden können, wobei die Lade-und Anlegevorgänge auch von Land aus gesteuert werden können. Des Weiteren kann durch Aufklappen des Kranauslegers mit seiner Abdeckung bei geeignetem Wind, die Abdeckung als Segel zur Senkung des Treibstoffverbrauchs eingesetzt werden.

[0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0011] So sieht die Erfindung eine weitere Ausgestaltung vor, nach der die Superstruktur weder eine Schiffsbrücke noch ein Deck aufweist. Diese Ausführungsform wird immer dann zur Anwendung gelangen, wenn die Schiffsbrücke oder ein Deck außerhalb des Bereichs der Frachträume z.B. im Heckbereich des Schiffes vorgesehen sind.

[0012] Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass ein- oder beidseitig eine Kranbahn mit Führungsschienen an den Seitenwänden des Frachtraumes befestigt ist oder im Schiffsrumpf abgestützt ist, in dem ein Verfahrtisch, in dem die Plattform der Superstruktur drehbar gelagert ist, zur Verbesserung der Trimmung oder zur Ausnutzung des Windvortriebes und beim Be- und Entladen in Längsrichtung des Schiffes verfahrbar ist.

[0013] In dem Verfahrtisch ist die Plattform der Superstruktur drehbar so gelagert, dass sie in die günstigste Lage für den Steuermann, die Kranbedienung oder die Windausnutzung drehbar ist.

[0014] Unterhalb der Führungsschienen für den Verfahrtisch sind weitere Führungsschienen für eine oder mehrere verschiebbare Abdeckplatten vorgesehen, die beim Beladen den jeweiligen Teil des Frachtraumes freimachen und bei Fahrt gemeinsam mit dem Verfahrtisch und der darüber lie-Das Schiff weist somit oberhalb des Frachtraumes mindestens eine in Schiffslängsrichtung über die ganze Frachtraumlänge oder über einen Teil der Frachtraumlänge verfahrbare und um eine senkrechte Achse drehbare Superstruktur auf, die eine über den gesamten oder teilweisen Umfang des Schiffes nutzbare Beladeeinrichtung und die Brücke enthält.

[0015] Des Weiteren sieht die Erfindung vor, dass die Superstruktur bevorzugter Weise gesamt oder teilweise mit einer aufklappbaren, in eine senkrechte oder in eine Winkelstellung aufstellbaren und überführbaren und/oder um eine senkrechte Achse verdrehbaren Abdeckung zur aerodynamischen Nutzung als Zusatzantrieb für das Schiff versehen ist.

[0016] Dabei ist besonders vorteilhaft, dass das Transportschiff oberhalb des Frachtraumes mindestens eine in Schiffslängsrichtung verfahrbare und um eine senkrechte Achse drehbare Superstruktur aufweist, die die Schiffsbrücke, ein oder mehrere Decks und einen nach Backbord/Steuerbord und/oder Bug/Heck hin nutzbaren Auslegerkran mit einer Abdeckung umfasst, der zum Beladen und Entladen von u. a. auch sperrigen Frachtstücken entsprechend ausgebildet ist und darüber hinaus zur aerodynamischen Nutzung als Zusatzantrieb für das Schiff ganz oder teilweise, d. h. in jeder Winkelstellung aufklappbar ist.

[0017] Das Transportschiff ist ferner durch eine aufgesetzte, verfahrbare und drehbare Superstruktur bevorzugter Weise mit einer integrierten Schiffsbrücke und einem Auslegerkran gekennzeichnet und zwar unter Ausnutzung der gesamten Schiffslänge oder einem Teil der Schiffslänge für die Ladung.

[0018] Die schiffstechnische Ausgestaltung erlaubt vermittels einer Schiffs- und Brückensteuerung mit dem Schiff jeweils an die gewünschten Stellen und Liegeplätze zu fahren oder auch besonders in kleinen Hafenbecken zu drehen bzw. zu manövrieren, und durch Verfahren oder Drehen der Sugenden Superstruktur den Frachtraum gegen Wasser und Witterung abdichtet.

[0019] Auf der Plattform der Superstruktur sind die Schiffsbrücke und Decks und ein Auslegerkran mit Abdeckung angeordnet, welcher um eine horizontale Drehachse drehbar aufgehängt ist, wobei er mittels hydraulischer oder elektromotorischer Einrichtungen zum Laden großer Frachtstücke oder beim Segeln aufklappbar ist. Die Belade- und Entladevorrichtung kann aus einer oder mehreren Kranbahnen mit einer oder mehreren Krankatzen, Förderbahnen oder Hängebahnen bestehen.

[0020] Der Auslegerkran mit der Abdeckung ist so hoch gebaut, dass die Lasten und Lastenaufnahmemittel innerhalb desselben über die Schiffseitenwände und den Verfahrtisch transportierbar sind und durch eine Öffnung in der Plattform und im Verfahrtisch in den Frachtraum absenkbar sind, ohne dass die Superstruktur verschwenkt werden muss.

[0021] Im auskragenden Teil der Plattform der Superstruktur sind ein- oder beidseitig Personen- oder Lastenaufzüge vorgesehen, die Personen oder Lasten am Kai absetzen oder Bedienpersonal in den Frachtraum und zur Personenrettung auf dem Meer eingesetzt werden können.

[0022] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen dargestellt, und zwar in schaubildlichen Ansichten. Es zeigen:
Fig. 1
das Transportschiff mit der Superstruktur in Fahrtrichtung verschwenkt und am Bug angeordnet,
Fig. 2
die Front der Superstruktur mit verglaster Schiffsbrücke bzw. Führerhaus und darüber liegendem Deck,
Fig. 3
das Transportschiff in der Anlegephase an einem Kai, wobei die Superstruktur in die Mitte des Schiffes verfahren und so gedreht ist, dass die Schiffsbrücke die bestmögliche Übersicht beim Anlegen gewährleistet,
Fig. 4
die Superstruktur mit ausgeschwenktem Auslegerkran mit abgenommener Verkleidung,
Fig. 5
das Transportschiff beim Anlegen an den Kai, wobei die Superstruktur mit teilweise angehobenem Auslegerkran quer zur Fahrtrichtung über den Kai während des Verladens eines Frachtstückes geschwenkt ist,
Fig. 6
das Transportschiff mit in Schiffslängsrichtung geschwenkter Superstruktur während des Abladens des Frachtstückes in den Frachtraum des Schiffes,
Fig. 7
die Superstruktur ohne Schiffskörper mit abgenommener Verkleidung in einer möglichen konstruktiven Ausgestaltung mit angehobenem Auslegerkran,
Fig. 8 und 8A
zwei Transportschiffe, die sich begegnen, wobei das Schiff in Fig. 8 in der optimalen aerodynamischen Konfiguration fährt und das Schiff in Fig. 8A die Abdeckung der Superstruktur hochgeklappt hat, um den achterlichen Windvortrieb auszunutzen und
Fig. 9
das Transportschiff von oben gesehen dargestellt und zwar mit gedrehter Superstruktur zur optimalen Ausnutzung des Windvortriebes.


[0023] Fig. 1 zeigt ein Transportschiff 100. Die verfahrbare und drehbare Superstruktur 5 mit Schiffsbrücke 8 ist in Fahrtrichtung ausgerichtet und im Bug des Schiffes angeordnet. Bei der Superstruktur 5 handelt es sich um ein schiffsbautechnisches Bauelement.

[0024] Der Bootsrumpf des Schiffes ist bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel bevorzugter Weise als Catamaran ausgebildet und weist Seitenwände 2 und eine Bug- und Heckverkleidung 3 auf. Am oberen Rand der Seitenwände 2 befinden sich jeweils mehrere Führungsschienen 4. Ersatzweise können die Führungsschienen 4 Teil einer Kranbahn sein, welche an den Seitenwänden 2 befestigt oder im Bootsrumpf 1 abgestützt sind. In den oberen Führungsschienen 4 gleitet oder fährt ein Verfahrtisch 14 mit der Superstruktur 5 als drehbare Beladeeinrichtung mit einer Schiffsbrücke 8. Die Schiffsbrücke 8 ist in Fig. 1 im Bugteil des Transportschiffes positioniert; sie kann aber je nach Bedarf in der Längsrichtung über die gesamte Frachtschifflänge verschoben und um ihre Hochachse um 360 Grad gedreht werden.

[0025] In den unteren Führungsschienen 4 gleiten oder fahren verschiebbare Abdeckplatten 6 zum Abdecken des Frachtraumes 7. Das Verschieben der Superstruktur 5 erfolgt durch motorische oder hydraulische Antriebe, die in dem Verfahrtisch der Superstruktur 5 angebracht sind oder an den Seitenwänden 2. Der Verfahrtisch der Superstruktur 5 und die Abdeckplatten 6 sichern jeweils für sich nur einen Teil des Frachtraumes 7 gegen Eindringen von Wasser ab.

[0026] Im bugseitigen Teil der Superstruktur 5 befindet sich die Schiffsbrücke 8 und mindestens ein Deck 9, das auch als Passagierdeck ausgebildet sein kann. Da die Superstruktur 5 in jede beliebige Position auf den Führungsschienen 4 verfahren und dann noch gedreht werden kann, kann die Schiffsführung immer das Geschehen beim Anlegen, Manövrieren, bei Notfällen oder beim Laden beobachten. In der Rückwand der Schiffsbrücke 8 sind Sichtöffnungen zum Überwachen der Ladevorgänge angebracht.

[0027] Fig. 2 zeigt die Front der Superstruktur 5 mit verglaster Schiffsbrücke 8 und darüber liegendem Deck 9. Die Superstruktur 5 kann mit einem oder mehreren Decks ausgestattet sein, wobei sinnvoller Weise die Schiffsbrücke 8 in einem unteren Deck angeordnet ist, um beste Übersicht zu haben.

[0028] In den Führungsschienen 4 läuft der Verfahrtisch 14 mit dem Drehkranz 15, auf welchem die Plattform 16 der Superstruktur um die Mittelachse des Drehkranzes 15 drehbar gelagert ist. Die motorischen Antriebe für dieses Drehen befinden sich entweder im Drehkranz 15 oder in der Plattform der Superstruktur.

[0029] Die Lagerung in Form von Laufrädern, Gleitstücken, Kugellagern oder Luftkissen im Drehkranz 15 nimmt die Kräfte und Momente beim Laden auf. In einer besonderen Ausführung haben die Plattform 16 und der Verfahrtisch im Bereich des Drehkranzes 15 einen freien Durchgang nach unten, so dass die Frachtbehälter im Frachtraum 7 abgesetzt werden können.

[0030] Fig. 3 zeigt das Transportschiff beim Anlegen an den Kai. Die Superstruktur 5 ist so geschwenkt, dass der Steuermann den Kai vor und unter sich sieht. Der Frachtraum 7 ist hier offen gezeigt, die Container 10 stehen im Frachtraum bereit zum Entladen.

[0031] Nach Fig. 4 ist der drehbare Auslegerkran in die Laderichtung geschwenkt beim Laden eines Containers 10. In dieser besonderen Ausführung ist die Fördereinrichtung eine Hängebahn mit einer Krankatze 21. Die Krankatze 21 läuft im oberen Teil der Hängekranbahn 20, die so hoch gebaut ist, dass die Lasten und Lastaufnahmemittel über die Seitenwände 2 gefördert werden können.

[0032] Wie Fig. 5 zeigt, ist die Superstruktur 5 so gedreht, dass der Auslegerkran in Richtung des Kais zeigt. Der aufklappbare Auslegerkran mit der Abdeckung 11 der Superstruktur mit der integrierten Kranbahn und Krankatze ist teilweise angehoben und hebt mit dem Ladegeschirr 12 ein Frachtstück 13. Das Frachtstück wird durch eine Öffnung in der Plattform 16 der Superstruktur 5 hochgehoben. Der Auslegerkran mit Abdeckung 11 liegt im Fahrbetrieb auf den Kragarmen 19 der Plattform 16 auf und schützt die dort aufgestellte Technik. Beim Heben langer und sperriger Frachtstücke wird der Auslegerkran mit der Abdeckung 11 angehoben. Beim Heben von Standard-Containern bleibt sie auf den Kragarmen 19 liegen und die Container werden direkt über den Rand des Verfahrtisches 14 in die Mitte des Drehkranzes 15 gefahren und dann durch eine Öffnung im Verfahrtisch 14 in den Frachtraum 7 abgesenkt.

[0033] Nach Fig. 6 ist die Superstruktur 5 in Längsrichtung des Transportschiffes zum Abladen der Last in den Frachtraum 7 geschwenkt.

[0034] In Fig. 7 ist die Abdeckung und die Schiffsbrücke 8 der Superstruktur 5 und des Auslegerkranes zum besseren Verständnis weggelassen. Der Auslegerkran der Superstruktur 5 ist im Drehpunkt 17 derart gelagert, dass sie bis zu 90 Grad zum Segeln aufgeklappt und in jeder Winkelstellung arretiert werden kann. Zum Aufklappen oder Anheben werden bevorzugt hydraulische Druckzylinder 18 eingesetzt.

[0035] Die in Fig. 8 und 8A gezeigten Transportschiffe 100, 100' fahren in entgegengesetzten Fahrtrichtungen, wobei das Transportschiff 100 die Superstruktur 5 geschlossen hat um möglichst geringen Windwiderstand zu erzeugen und die Superstruktur 5 zwecks Trimmung in die Schiffsmitte verschoben hat. Das Transportschiff 100' hat den Auslegerkran mit Abdeckung 11 als Segelfläche hochgeklappt, um den Vortrieb des Windes zwecks Treibstoffeinsparung auszunutzen.

[0036] In Fig. 9 ist das Transportschiff 100 von oben gesehen dargestellt und zwar mit gedrehter Superstruktur 5 und aufgeklapptem Auslegerkran mit Abdeckung 11 als Segelfläche bei der Ausnutzung von seitlichen Winden. Der Vorteil der drehbaren Superstruktur 5 ist die Fähigkeit, einen großen Winkel achterlichen Windes auszunutzen.

Bezugszeichenliste



[0037] 
1
Bootsrumpf
2
Seitenwände
3
Bug- und Heckverkleidung
4
Führungsschienen
5
Superstruktur
6
Abdeckplatten
7
Frachtraum
8
Schiffsbrücke
9
Deck
10
Container
11
Auslegerkran mit Abdeckung
12
Ladegeschirr
13
Frachtstück
14
Verfahrtisch
15
Drehkranz
16
Plattform
17
Drehpunkt
18
Druckzylinder
19
Kragarm
20
Kran
21
Krankatze
100
Transportschiff



Ansprüche

1. Transportschiff, insbesondere Frachtschiff, mit mindestens einem Frachtraum (7),
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schiff (100) oberhalb des Frachtraumes (7) mindestens eine in Schiffslängsrichtung über die ganze Frachtraumlänge oder über einen Teil der Frachtraumlänge verfahrbare und um eine senkrechte Achse drehbare als Frachtraumabdeckung ausgebildete Superstruktur (5) aufweist, die mit einer Hebe- und/oder Transportvorrichtung für ein backbord-/steuerbordseitiges und/oder bug/heckseitiges Laden und Entladen versehen ist.
 
2. Transportschiff nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schiff (100) oberhalb des Frachtraumes (7) mit mindestens einer in Schiffslängsrichtung über die ganze Frachtraumlänge oder über einen Teil der Frachtraumlänge verfahrbaren und um eine senkrechte Achse drehbaren Superstruktur (5) mit integrierter Brücke mit mindestens einem Deck (9) und integriertem Auslegerkran versehen ist, welche über Backbord/Steuerbord und Bug/Heck hin laden und entladen kann.
 
3. Transportschiff nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Superstruktur (5) bevorzugter Weise in einem Teilbereich mit einem aufklappbaren, in eine senkrechte oder in eine Winkelstellung aufstellbaren und überführbaren Auslegerkran mit einer Abdeckung (11) zum Be- und Entladen über die Seitenwände (2) oder über die Bug- und Heckverkleidung (3) des Schiffes (100) und zur aerodynamischen Nutzung als Zusatzantrieb für das Schiff (100) versehen ist.
 
4. Transportschiff nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Superstruktur (5) weder eine Schiffsbrücke (8) noch ein Deck (9) aufweist.
 
5. Transportschiff nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass beidseitig eine Kranbahn mit Führungsschienen (4) an den Seitenwänden (2) des Transportschiffes 100 befestigt ist oder im Schiffsrumpf (1) abgestützt ist, in dem ein Verfahrtisch (14) der Superstruktur (5) mit einem integrierten Drehkranz (15) durch Antriebsaggregate an den Seitenwänden (2) oder im Verfahrtisch (14) gehalten ist und zur Verbesserung der Trimmung oder zur Änderung des Windwiderstandes und beim Be- und Entladen in Längsrichtung des Schiffes verfahrbar ist.
 
6. Transportschiff nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Verfahrtisch (14) mit dem Drehkranz (15) die Plattform (16) der Superstruktur (5) drehbar so gelagert ist, dass sie in die günstigste Lage für den Steuermann, die Kranbedienung oder die Windausnutzung stellbar ist, um die jeweiligen Kräfte und Momente aufzunehmen.
 
7. Transportschiff nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass unterhalb der Führungsschienen (4) für den Verfahrtisch (14) weitere Führungsschienen für eine oder mehrere verschiebbare Abdeckplatten (6) vorgesehen sind, die beim Beladen den jeweiligen Teil des Frachtraumes (7) freigeben und bei Fahrt gemeinsam mit dem Verfahrtisch (14) und der darüber liegenden Superstruktur (5) den Frachtraum (7) gegen Wasser und Witterung abdichten.
 
8. Transportschiff nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf der Plattform (16) der Superstruktur (5) der bugseitige Teil mit der Schiffsbrücke (8) und dem Deck (9) angeordnet ist, wobei der heckseitige Teil der Plattform gabelförmig mit zwei Gabelarmen ausgebildet ist, und an einem Drehpunkt (17) einen Auslegerkran mit der Abdeckung (11) angeordnet ist, welcher die Kranbahn und die Krankatze enthält, wobei die Abdeckung mit oder ohne Auslegerkran mittels hydraulischer oder elektromotorischer Einrichtungen im Drehpunkt (17) zum Laden großer Frachtstücke (13) oder beim Segeln aufklappbar ist.
 
9. Transportschiff nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Auslegerkran mit der Abdeckung (11) der Superstruktur (5) so hoch gebaut ist, dass Container 10 und Lastaufnahmemittel innerhalb des Auslegerkrans mit der Abdeckung (11) ohne ihn anzuheben über die Schiffsseitenwände (2) und den Drehkranz (15) förderbar sind und in eine Durchreichöffnung in der Plattform 16 in den Frachtraum transportierbar sind, ohne dass ein Verschwenken der Superstruktur (5) erforderlich ist.
 
10. Transportschiff nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf den Kranarmen ein- oder beidseitig Personen- oder Lastenaufzüge vorgesehen sind, die bei über die Schiffsseitenwand (2) reichender Superstruktur (5) Personen oder Lasten am Kai absetzen oder Bodenpersonal in den Frachtraum (7) oder zur Personenrettung auf dem Meer eingesetzt werden können.
 




Zeichnung
































Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente