[0001] Die Erfindung betrifft einen Bodenbelag mit auf Stoß zu verlegenden Bodenpaneelen,
die Randprofile mit ineinandergreifenden Profilelementen aufweisen.
[0002] Bodenpaneele dieser Art sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt. Als Beispiel
kann insbesondere eine übliche Nut-Feder-Verbindung herangezogen werden. Auch abgewandelte
Nut-Feder-Verbindungen mit einer zusätzlichen Verriegelung, die ein seitliches Auseinanderdriften
benachbarter Platten verhindert, sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt und
werden insbesondere bei sogenannten Laminatböden verwendet. Eine typische Kantenverbindung
der zuvor dargestellten Art wird beispielsweise in der
EP 843 763 B1 beschrieben.
[0003] Daneben sind Verbindungen zwischen Bodenpaneelen bekannt, bei denen ein Hakenprofil
am Rande eines Bodenpaneels in eine Nut auf einem stufenförmig ausgebildeten Rand
des anderen Profils eingreift. Beispiele zu dieser Technologie ergeben sich etwa aus
der
DE 201 20 704 U1 und der
WO01/02670 A1.
[0004] Darüber hinaus gibt es Zwischenformen zwischen den beiden geschilderten Randprofilen.
Die vorliegende Erfindung soll insoweit nicht begrenzt sein. Das gilt vor allem um
ineinandergreifende Profilelemente an den Rändern von benachbarten Bodenplatten.
[0005] Bodenpaneele mit Nut-/Federprofilen, insbesondere solche, die keine zusätzliche Verriegelungsmöglichkeit
bieten, haben den Nachteil, dass sie nach der Verlegung seitlich auseinanderdriften
können, wenn sie nicht zusätzlich auf dem Untergrund verklebt, vernagelt oder anderweitig
befestigt werden.
[0006] Schwierigkeiten dieser Art ergeben sich auch bei Bodenpaneelen, bei denen das jeweils
nachfolgende Bodenpaneel in das bereits verlegte Bodenpaneel von oben eingehakt wird.
Hier hebt sich, wenn keine zusätzlichen Maßnahmen ergriffen werden, das von oben eingehakte
Bodenpaneel unter Umständen nach oben aus der Nut heraus.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Bodenbelag der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei dem die einzelnen Bodenpaneele nach dem Verlegen und Zusammenfügen
der Randprofile gegen eine unbeabsichtigte Trennung zusätzlich gesichert sind.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe ist der erfindungsgemäße Bodenbelag dadurch gekennzeichnet,
dass die ineinandergreifenden Profilelemente wenigstens teilweise eine Beflockung
aufweisen.
[0009] Durch eine Beflockung wird bei geeigneter Ausgestaltung das Zusammenschieben der
Randprofile nicht wesentlich behindert, eine Trennung der Bodenpaneele jedoch zumindest
erheblich erschwert. Die Funktionsfähigkeit dieser Lösung läßt sich erheblich steuern
durch die Auswahl der Art der Beflokkung. Dies soll weiter unten näher ausgeführt
werden.
[0010] Vorzugsweise weisen die Bodenpaneele ein Randprofil auf, bei dem ein hakenförmig
ausgebildeter Rand der einen Platte eine mit einer Nut versehene Stufe am Rand der
anderen Platte übergreift. Dabei ist eine Beflockung auf den seitlichen Flanken der
Nut in dem einen Bodenpaneel und auf den seitlichen Flanken des Hakenprofils des anderen
Bodenpaneels vorgesehen.
[0011] Eine andere Ausführungsform eines Bodenpaneels der genannten Art ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Randprofile der Bodenpaneele ein Nut-/Federprofil bilden und dass die Beflockung
wenigstens teilweise auf den Flanken der Nut und der Feder vorgesehen ist.
[0012] Bei einem Randprofil in der Form eines Hakenprofils ist vorzugsweise die Beflockung
auf den Flanken des Hakenprofils nur in dessen äußerem Endbereich und auf den Flanken
der Nut nur in dem Bereich des offenen Endes der Nut vorgesehen, derart, dass die
Beflockungen beim Zusammenfügen benachbarter Platten einander hintergreifen. Dadurch
wird das Ausheben des von oben eingreifenden Bodenpaneels wesentlich erschwert.
[0013] Eine entsprechende Lösung kann auch bei einem Nut-Feder-Profil vorgesehen sein, indem
die Beflockung beispielsweise nur im äußeren Endbereich der Feder und nur in der Nähe
des offenen Nutrandes der Nut vorgesehen wird.
[0014] Das Auftragen einer Beflockung auf einen Untergrund ist an sich bekannt und kann
ohne weiteres und wirtschaftlich günstig in vorhandene Herstellprozesse integriert
werden. Durch die Vielzahl vorhandener, relativ preiswerter, für die Beflockung geeigneter
Materialien wird gewährleistet, dass eine Beflockung mit vertretbaren Kosten hergestellt
werden kann. Gemeinsam mit der Beflockung können auch verschiedene Hilfsstoffe - Fungizide,
Pestizide, Desinfektionsmittel, Duftstoffe usw. - aufgetragen werden.
[0015] Die Flocken sind vorzugsweise in einem Kleberbett auf den Flanken der Paneele fest
verankert. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Flocken zumindest weitgehend
senkrecht zu der Flankenfläche stehen.
[0016] Die Fasern können organische Fasern oder anorganische Fasern sein. Sie können beispielsweise
auch metallisch sein. Schließlich kann es sich um ein Gemisch aus organischen und
anorganischen, metallischen oder auch keramischen Fasern handeln.
[0017] Auf gegenüberliegenden Kanten können unterschiedliche Flockenmaterialien vorgesehen
sein, insbesondere derart, dass beim Zusammenfügen benachbarter Paneele unterschiedliche
Flockenmaterialien zusammentreffen.
[0018] Die Flocken können im übrigen hydrophob und schlecht benetzbar sein. Sie können quellend
sein und bei ausreichender Trockenheit die aufgenommene Feuchtigkeit wieder ausdunsten.
Die Flocken können naturgemäß auch elektrostatisch aufladbar sein.
[0019] Falls bei der späteren Anwendung der beflockten Fuge bestimmte elektrische Funktionen
gewünscht werden, z.B. Energietransport, Datentransport, Empfindlichkeit für elektromagnetische
Felder, Abschirmeigenschaften oder ähnliches, muß das Fasermaterial definierte elektrische
Eigenschaften haben. Deshalb können die Fasern auch halbmetallisch sein. Unter diesem
Ausdruck soll ein Fasermaterial verstanden werden, dass entweder aus metallischen
und nicht metallischen Bestandteilen gemischt ist oder auch ein Fasermaterial aus
halbleitenden Materialien.
[0020] Da sich zwischen den Fasern ein relativ großes Leervolumen befindet, können verschiedene
Nutzungsmöglichkeiten für dieses Leervolumen herangezogen werden. In Betracht kommen
beispielsweise das Anbringen von pulverförmigen, Feuchtigkeit absorbierenden Materialien,
die entweder zusammen mit den Flockfasern aufgebracht werden oder in einem anschließenden,
separaten, elektrostatischen Verfahren. Die eingebrachten Materialien können beispielsweise
auch quellfähig sein und beim Eindringen von Feuchtigkeit ihr Volumen vergrößern und
so die Fuge schließen.
[0021] Während in diesem Falle die aufgenommene Feuchtigkeit in der Regel im Laufe der Zeit
wieder ausdunstet, ist es andererseits möglich, leicht schmelzbare pulverförmige Stoffe
in die Zwischenräume zwischen den Fasern einzubringen, die bei Erwärmung schmelzen
und zu einer endgültig vollständig verschlossenen Fuge führen.
[0022] Im übrigen können verschiedene pulverförmige Materialien mit speziellen elektromagnetischen
Eigenschaften oder pulverförmige oder mikrogekapselte, druckaktivierbare Stoffe, beispielsweise
Klebstoffe, in die Zwischenräume zwischen den Flocken eingefügt werden.
[0023] Die Form der Bodenpaneele ist grundsätzlich beliebig. Die vorliegende Erfindung erfordert
jedoch, dass benachbarte, gegeneinander zu legende Kanten existieren, die auf Stoß
zu verbinden sind und daher einer kongruenten Verbindungslinie folgen. Vor allem kommen
rechteckige Paneele in Betracht.
[0024] Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten
Zeichnung näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt ein Ausführungsbeispiel einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 2
- zeigt eine Abwandlung der Ausführungsform gemäß Fig. 1;
- Fig. 3
- zeigt eine zweite Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 4
- zeigt eine Abwandlung der Ausführungsform gemäß Fig. 3.
[0025] Fig. 1 zeigt eine herkömmliche Nut-/Federverbindung am Rand von zwei Paneelen 10,12,
beispielsweise Bodenpaneelen. Das Paneel 10 weist eine vorspringende Feder 14 auf,
und das Paneel 12 ist mit einer entsprechenden Nut versehen. Die Feder 14 weist zwei
nicht bezeichnete, einander gegenüberliegende äußere Flanken auf, und die Nut 16 ist
mit entsprechend angeordneten inneren Flanken versehen. Wie in Fig. 1 gezeigt ist,
sind die äußeren Flanken der Feder 14 und die inneren Flanken der Nut 16 mit einer
Beflockung 18,20 versehen. Die Beflockung ermöglicht zwar das Zusammenschieben der
Nut-Feder-Verbindung, verhindert jedoch mehr oder weniger ein Auseinandergleiten in
waagerechter Richtung. Durch die Auswahl der Flocken und etwaiger Füllstoffe in den
Hohlräumen zwischen den Flocken kann die Festigkeit der entstehenden Verbindung erheblich
variiert werden. So kann beispielsweise bei der Verwendung von druckaktivierbaren,
mikrogekapselten Klebern nach dem Zusammenfügen der Paneele eine feste Klebeverbindung
entstehen.
[0026] Die Beflockung hat neben der Behinderung des Auseinanderziehens benachbarter Platten
die Wirkung einer Dichtung, vor allem einer Dichtung gegen Feuchtigkeit.
[0027] Fig. 2 zeigt eine Abwandlung gegenüber der Ausführungsform gemäß Fig. 1. Auf der
Feder 14 befindet sich bei Fig. 2 eine Beflockung 22 nur im äußeren Endbereich der
Feder 14, während eine Beflockung 24 auf beiden inneren Flanken der Nut 16, jedoch
nur in dem Bereich, der an die Nutöffnung angrenzt, vorgesehen ist. Wenn eine Nut-Feder-Verbindung
dieser Art zusammengeschoben wird, gleiten die beiderseitigen Beflockungen 22 und
24 übereinander hinweg bis in eine Endstellung, in der sie einander hintergreifen.
Auf diese Weise ergibt sich eine besonders feste Verbindung, deren Festigkeit von
der Auswahl der Beflockung und eventuellen Zusatzstoffen in erheblichem Maße abhängen
kann.
[0028] Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform mit einer anderen Randverbindung. Benachbarte Paneele
werden mit 26,28 bezeichnet. Das links in Fig. 3 gezeigte Paneel 26 weist an seinem
Rand eine abgesenkte Stufe 30 auf, in der sich eine Nut 32 befindet, die senkrecht
zur Zeichenebene, also in Längsrichtung des Stufenprofils verläuft. Das rechts in
Fig. 3 gezeigte Paneel 28 besitzt ein Hakenprofil 34, das die Stufe 30 übergreift
und vollständig ausfüllt. Das Hakenprofil weist im übrigen eine Hakenleiste 36 an
der Unterseite auf, die in die Nut 32 eintritt.
[0029] An den senkrechten Flanken der Hakenleiste 32 und der Nut 30 befindet sich jeweils
eine Beflockung, die sich über beide gegenüberliegenden Flanken der Hakenleiste und
der Nut erstreckt. Die Beflockung gestattet zwar ein Eindrücken der Hakenleiste 36
in die Nut 32, erschwert jedoch das Herausziehen und damit eine Trennung der benachbarten
Paneele.
[0030] Fig. 4 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform zu Fig. 3. In Fig. 4 ist eine Beflockung
40,42 nur im Randbereich der Hakenleiste 36 und der Nut 32 vorgesehen. Durch diese
Art der Beflockung hintergreifen die Beflockungen einander nach dem Zusammenstecken
der Verbindung, so dass eine Trennung erheblich erschwert wird oder gar vollständig
ausgeschlossen wird.
1. Bodenbelag mit auf Stoß zu verlegenden Bodenpaneelen (10,12,26,28), die Randprofile
mit ineinandergreifenden Profilelementen aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die ineinandergreifenden Profilelemente (14,16,32,36) wenigstens teilweise eine Beflockung
(18,20,22,24,38,40) aufweisen.
2. Bodenbelag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenpaneele (26,28) ein Randprofil aufweisen, bei dem ein hakenförmig ausgebildeter
Rand des einen Paneel eine mit einer Nut (32) versehene Stufe (30) am Rand des anderen
Paneel übergreift, und dass eine Beflockung auf den seitlichen Flanken der Nut (30)
des einen Bodenpaneels und auf den seitlichen Flanken des Hakenprofils des anderen
Bodenpaneels vorgesehen ist.
3. Bodenbelag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beflockung (38,40) auf den Flanken des Hakenprofils nur in dessen äußerem Endbereich
und auf den Flanken der Nut nur im Bereich des offenen Endes der Nut vorgesehen ist,
derart, dass die Beflockungen (38,40) benachbarter Paneele einander hintergreifen.
4. Bodenbelag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Randprofile der Bodenpaneele (10,12) ein Nut-/Federprofil bilden und dass die
Beflockung wenigstens teilweise aus den Flanken der Nut (16) und den Flanken der Feder
(14) vorgesehen ist.
5. Bodenbelag nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Beflockung (22,24) nur in dem vorauslaufenden Bereich der Feder (14) und angrenzenden
äußeren Rand der Nut (16) vorgesehen ist.
6. Bodenbelag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beflockung (18,20,22,24,38,40) in einem Kleberbett verankert ist.
7. Bodenbelag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern der Beflockung (18,20,22,24,28,30) überwiegend senkrecht zu den Flanken
gerichtet sind, auf denen sie befestigt sind.
8. Bodenbelag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern der Beflockung (18,20,22,24,28,30) organische Fasern sind.
9. Bodenbelag nach einem Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern der Beflockung (18,20,22,24,28,30) anorganische Fasern sind.
10. Bodenbelag nach einem Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern der Beflockung (18,20,22,24,28,30) metallische Fasern sind.
11. Bodenbelag nach einem Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern der Beflockung (18,20,22,24,28,30) gemischt aus organischen und anorganischen
Fasern bestehen.
12. Bodenbelag nach einem Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die gegenüberliegenden Kanten der Bodenpaneele unterschiedliche Flokkenmaterialien
aufweisen.
13. Bodenbelag nach einem Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern der Beflockung (18,20,22,24,28,30) hydrophob sind.
14. Bodenbelag nach einem Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern der Beflockung (18,20,22,24,28,30) reversibel quellend ausgebildet sind.
15. Bodenbelag nach einem Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern der Beflockung (18,20,22,24,28,30) elektrostatisch aufladbar sind.