[0001] Die Erfindung betrifft eine Hartmetallspitze für einen Rundschaftmeißel, der mittels
eines Meißelhalters an einer rotierbaren Walze einer Fräsmaschine halterbar ist, wobei
die Hartmetallspitze ausgehend von einer Spitze über einen Korpus zu einem Fußbereich
im Wesentlichen konisch und um eine Längsachse des Rundschaftmeißels radiärsymmetrisch
ausgebildet ist und wobei der Korpus von der Spitze zu dem Fußbereich im Wesentlichen
zueinander parallel verlaufend erhabene Leitflächen aufweist.
[0002] Gattungsgemäße Hartmetallspitzen sind beispielsweise aus
DE 34 42 546 A1 und
DE 198 57 451 A1 bekannt. Die bekannten Hartmetallspitzen weisen gegenüber der Längsachse in die radiale
Richtung geneigte Leitflächen auf.
US 5,32A,098 A offenbart eine Hartmetallspitze mit gegenüber der Längsachse in radialer Richtung
geneigt verlaufenden höckerartigen Vorsprüngen, um die pulvermetallurgische Formbarkeit
zu verbessern. Rundschaftmeißel mit derartigen Hartmetallspitzen kommen in allgemein
bekannter Weise zur abrasiven Bearbeitung beispielsweise von Asphalt- oder Betonflächen
mittels rotierender zylindrischer Fräswalzen zum Einsatz. Der Rundschaftmeißel wird
mit seiner Spitze nach Außen weisend auf der Mantelfläche der Fräswalze und gegen
eine Radialrichtung der Walze am Ort der Montage derart geneigt ausgerichtet, dass
seine Längsachse mit einer Umfangsrichtung der Walze an diesem Ort einen Winkel zwischen
fünf und 45 Winkelgrad und mit einer Umfangsebene durch einen Umkreis der Walze einen
Winkel von etwa sieben Winkelgrad einschließt.
[0003] Infolge der Neigung gegenüber der Umfangsebene wälzt die Hartmetallspitze beim Eingriff
in das Material mit einem Bewegungsanteil in Umfangsrichtung des Rundschaftmeißels
auf dem Material ab, so dass der Rundschaftmeißel um seine Längsachse in Drehung versetzt
wird. Diese Drehung des Rundschaftmeißels soll eine gleichmäßige Abnutzung und damit
eine optimale Standzeit der Hartmetallspitze gewährleisten. Ohne eine Rotation des
Meißels bzw. der Hartmetallspitze würde letztere innerhalb kurzer Zeit "anlaufen",
d.h. einseitig verschleißen, so dass der wirksame Keilwinkel verschlechtert und die
Zerspannungsleistung drastisch reduziert würde. Die bekannten gattungsgemäßen Hartmetallspitzen
bewirken gegenüber einer im weiteren Umfeld der Erfindung allgemein bekannten unprofilierten
Hartmetallspitze bereits eine deutliche Verbesserung der Drehung;
[0004] Die Drehung um seine Längsachse wird dem Rundschaftmeißel in Form eines Drehmoments
beim Abwälzen der Hartmetallspitze durch das abzugetragene Material aufgeprägt. Dieses
Drehmoment entsteht durch eine an der Hartmetallspitze in ihrer Umfangsrichtung ansetzende
Kraft, nämlich durch einen in der Umfangsrichtung der Hartmetallspitze wirkenden Anteil
einer insgesamt in der Vortriebsrichtung der Fräswalze, also in einer Umfangsrichtung
der Fräswalze an der Hartmetallspitze angreifenden Kraft, die bereits bei unprofilierten
Hartmetallspitzen aus der Haftreibung im Kontakt mit dem abzutragenden Material resultiert.
[0005] Eine verbesserte Drehung des Rundschaftmeißels lässt sich allgemein durch Erhöhen
des um die Meißelachse wirksamen Drehmoments erzielen. Die bekannten Hartmetallspitzen
erhöhen mittels der gegenüber der Umfangsrichtung der Fräswalze mit der Längsrichtung
der Hartmetallspitze geneigten Leitflächen die Haftung der Hartmetallspitze im Kontakt
mit dem abzutragenden Material und damit die in der Umfangsrichtung der Fräswalze
an der Hartmetallspitze angreifende Kraft: Zusätzlich zu den Reibkräften entstehen
an den Leitflächen, die sich zumindest in Ansätzen in das abzutragende Material eingraben,
im Formschluss mit diesem Material Druckkräfte, die die Reibkräfte an unprofilierten
"glatten" Hartmetallspitzen um ein Vielfaches übersteigen.
[0006] Diese Druckkräfte entsprechen dem Widerstand des abzutragenden Materials gegen eine
Verschiebung in der Richtung, in der sich die Leitflächen bewegen - also in der Vorschubrichtung
der Fräswalze - und wirken - unter Vernachlässigung der durch sie wiederum erzeugten
Reibkräfte - im Wesentlichen senkrecht auf die Leitflächen. Der senkrecht auf die
Leitflächen wirkende Anteil dieser Widerstandskräfte beträgt aufgrund trigonometrischer
Beziehungen bei den bekannten Hartmetallspitzen und der üblichen Neigung zwischen
ca. drei und sieben Winkelgrad gegenüber der Umfangsebene der Fräswalze etwa zwölf
Prozent. Eine weitere Verbesserung der Drehung des Rundschaftmeißels durch eine Steigerung
des senkrecht auf die Leitflächen der bekannten Hartmetallspitzen wirkenden Anteils
der Druckkraft würde eine stärkere Neigung gegenüber der Umfangsebene erfordern. Aus
funktionalen Gründen soll aber die Neigung des Rundschaftmeißels gegenüber der Umfangsebene
diesen Wert in der Regel nicht übersteigen. Denn mit zunehmendem Anstellwinkel erhöht
sich die Verlustleistung beim Zerspannungsvorgang signifikant, da die beim Aufspaltungsvorgang
wirksamen Winkel inner ungünstiger werden und ein immer höherer Anteil der Antriebsleistung
der Fräswalze in Reibung, d.h. Wärme umgewandelt wird.
Aufgabe
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Drehung des Rundschaftmeißels weiter
zu verbessern.
Lösung
[0008] Ausgehend von den bekannten Hartmetallspitzen wird nach der Erfindung vorgeschlagen,
dass die Leitflächen gewindeartig um die Längsachse gewendelt sind. Mit der gewindeartigen
Wendelung um die Längsachse des Rundschaftmeißels wird die mit dem abzutragenden Material
im Eingriff befindliche Leitfläche unabhängig von der Neigung des Rundschaftmeißels
in einem Winkel gegenüber der Umfangsebene der Fräswalze angestellt. Aufgrund der
trigonometrischen Beziehungen an einer erfindungsgemäßen Hartmetallspitze beträgt
der in der Umfangsrichtung des Rundschaftmeißels als Drehmoment wirksame Anteil der
senkrecht auf die Leitflächen wirkenden Druckkraft bei Steigungswinkeln der Leitflächen
zwischen etwa 30 und etwa 60 Winkelgrad etwa 50 Prozent der Widerstandskraft des abzutragenden
Materials. Auf diese Weise wird erfindungsgemäß somit eine "Zwangsrotation" der Hartmetallspitze
bzw. des Meißels erzielt, die von einer Neigung der Drehachse des Meißels bzw. der
Hartmetallspitze gegenüber der Umfangsebene der Fräswalze unabhängig ist.
[0009] Da ihre Drehung von einer Neigung ihrer Längsachse gegenüber einer Umfangsfläche
der Fräswalze unabhängig ist, ermöglicht die erfindungsgemäße Hartmetallspitze den
Einsatz auf Fräswalzen, die diese Neigung nicht vorsehen. Ohne eine Anstellung der
Hartmetallspitze bzw. der Meißellängsachse gegenüber einer zu der Walzendrehachse
senkrechten Ebene erfolgt die Bewegung des Meißels bzw. der Hartmetallspitze parallel
zu dessen Dreh- bzw. deren Mittelachse, so dass der Aufspaltungsvorgang optimal ist.
Die erforderliche Antriebsleistung der Fräsmaschine kann daher im Vergleich mit bekannten
Vorrichtungen deutliche reduziert und der Kraftstoffverbrauch bei gleicher Zusammenleistung
entsprechend stark vermindert werden. Die Verwendung der erfindungsgemäßen Hartmetallspitze
ermöglicht daher einen besonders wirtschaftlichen Fräsbetrieb, zum Einen wegen des
durch die "Zwangsrotation" des Meißels stark verminderten Verschleißes und zum Anderen
aufgrund der reduzierten Energiekosten.
[0010] Vorzugsweise weisen die Leitflächen an einer erfindungsgemäßen Hartmetallspitze einen
Steigungswinkel von etwa 50 Winkelgrad auf. Dies ermöglicht eine gute pulvermetallurgische
Formbarkeit der erfindungsgemäßen Hartmetallspitze.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform weist eine erfindungsgemäße Hartmetallspitze
zwölf auf ihrem Umfang angeordnete Leitflächen auf. Die erfindungsgemäße Hartmetallspitze
weist dann in jeder um ihre Längsachse gedrehten Position einen guten Kontakt der
Leitflächen mit dem abzutragenden Material auf.
[0012] Weiterhin ist es von Vorteil, wenn jede Leitfläche einer erfindungsgemäßen Hartmetallspitze
an je einem Steg mit ausgehend von der Spitze zu dem Fußbereich im Wesentlichen konstantem
Querschnitt ausgebildet ist. Diese Stege einer erfindungsgemäßen Hartinetallspitze
nutzen dann in deren Gebrauch im Wesentlichen gleichmäßig ab und gewährleisten eine
gleich bleibende Wirkung hinsichtlich der Dreheigenschaften des Rundschaftmeißels.
[0013] Andererseits ist es auch von Vorteil, jede Leitfläche einer erfindungsgemäßen Hartmetallspitze
an je einem höckerartigen Vorsprung auszubilden, dessen Querschnitt sich ausgehend
von der Spitze zu dem Fußbereich im Wesentlichen konisch vergrößert. Die pulvermetallurgische
Fertigung wird so deutlich vereinfacht.
[0014] Weiterhin kann ein solcher Vorsprung an einer erfindungsgemäßen Hartmetallspitze
bezüglich einer Ebene durch die Längsachse spiegelsymmetrisch ausgebildet sein. Die
erfindungsgemäße Hartmetallspitze kann dann auf zwei Bereichen einer Fräswalze gleichermaßen
zum Einsatz kommen, wenn die Rundschaftmeißel in diesen Bereichen in gegenläufige
Richtungen gegenüber einer Umfangsfläche der Fräswalze geneigt eingesetzt werden.
Altemativ können in solchen Bereichen verschiedene erfindungsgemäße Hartmetallspitzen
zum Einsatz kommen, die sich durch gegenläufigen Steigungen der jeweiligen gewindeartigen
Wendelung unterscheiden, um in beiden Bereichen einer solchen Fräswalze ein gleiches
Drehverhalten der Rundschaftmeißel zu erzielen.
[0015] Der Korpus einer erfindungsgemäßen Hartmetallspitze weist vorzugsweise gegenüber
der Längsachse einen Kegelwinkel von etwa 30 Winkelgrad auf. Die erfindungsgemäße
Hartmetallspitze weist so ein besonders gutes Verschleißverhalten auf.
[0016] In einer bevorzugten Ausfühnmgsform ist der Korpus der erfindungsgemäßen Hartmetallspitze
als Ringelement separat gefertigt und mit einem zylindrischen Ansatz eines Hartmetallstifts
hartverlötet. So können in Modulbauweise unterschiedliche Spitzen mit demselben Ringelement
zu Hartmetallspitzen für unterschiedliche Anwendungen kombiniert werden.
[0017] Ausgehend von den bekannten Rundschaftmeißeln wird weiterhin ein Rundschaftmeißel
vorgeschlagen, der eine mit einem Grundkörper hartverlötete erfindungsgemäße Hartmetallspitze
aufweist. Ein solcher Rundschaftmeißel weist die vorstehend beschriebenen Vorteile
auf.
Ausführungsbeispiel
[0018] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine erste erfindungsgemäße Hartmetallspitze,
- Fig. 2a
- eine zweite erfindungsgemäße Hartmetallspitze und
- Fig. 2b
- ein entsprechendes Ringelement,
- Fig. 3a
- eine dritte erfindungsgemäße Hartmetallspitze und
- Fig. 3b
- ein entsprechendes Ringelement,
- Fig. 4
- einen erfindungsgemäßen Rundschaftmeißel,
- Fig. 5a + 5b
- Seitenansichten einer weiteren erfindungsgemäßen Hartmetallspitze,
- Fig. 5c
- eine Draufsicht auf die Hartmetallspitze gemäß den Figuren 5a, 5b,
- Fig. 5d
- einen Schnitt durch die Hartmetallspitze gemäß den Figuren 5a bis 5c sowie durch einen
damit verbundenen Meißelschaft,
- Fig. 5e
- einen gegenüber Figur 5d um 90° gedrehten Schnitt, jedoch ohne den Meißelschaft,
- Fig. 5f
- eine Unteransicht der Hartmetallspitze gemäß den Figuren 5a bis 5e und
- Fig. 5g
- eine perspektivische Ansicht der Hartmetallspitze gemäß den Figuren 5a bis 5f von
unten.
[0019] Die in Figur 1 gezeigte, pulvermetallurgisch hergestellte erfindungsgemäße Hartmetallspitze
1 für einen nicht weiter dargestellten Rundschaftmeißel ist entlang dessen Längsachse
2 ausgehend von einer Spitze 3 über einen Korpus 4 zu einem Fußbereich 5 im Wesentlichen
konisch ausgebildet, weist also entlang dieser Längsachse 2 einen im Wesentlichen
kontinuierlich ansteigenden Querschnitt auf. Die Hartmetallspitze 1 ist des Weiteren
um die Längsachse 2 radiärsymmetrisch (auch: drehsymmetrisch) ausgebildet: eine Drehung
der Hartmetallspitze 1 um die Längsachse 2 um einen Winkel von 60 Winkelgrad bringt
diese wieder mit sich selbst zur Deckung. Der Korpus 4 ist kegelförmig ausgebildet
und weist einen Kegelwinkel, also einen Winkel der Mantelfläche 6 zur Längsachse 2
von 33,21 Winkelgrad auf.
[0020] Die Hartmetallspitze 1 weist sechs gegenüber dem Korpus 4 erhabene, im Wesentlichen
ebene Leitflächen 7 auf, die von der Spitze 3 zum Fußbereich 5 im Wesentlichen zueinander
parallel verlaufend gewindeartig um die Längsachse 2 gewendelt sind. Der Begriff der
Parallelität ist im vorliegenden Zusammenhang entsprechend wie bei Gewindegängen als
abschnittsweise Parallelität benachbarter Leitflächen 7 oder ihrer gedachten Fortsetzungen
zu verstehen. Die Leitflächen 7 sind gegenüber der Längsachse 2 um etwa 45 Winkelgrad
geneigt und an je einem Steg 8 mit ausgehend von der Spitze 3 zum Fußbereich 5 im
Wesentlichen konstanten Querschnitt ausgebildet.
[0021] Die zweite erfindungsgemäße Hartmetallspitze 9 gemäß Figur 2a unterscheidet sich
von der ersten Hartmetallspitze 1 gemäß Figur 1 im Wesentlichen in der Anbringung
der Leitflächen 10 am Korpus 11. Am Korpus 11 sind sechs identische höckerartige Vorsprünge
12 ausgeformt, die zudem jeweils bezüglich einer nicht dargestellten Ebene durch die
Längsachse 13 eine Spiegelsymmetrie aufweisen. Die insgesamt zwölf Leitflächen 10
sind an diesen Vorsprüngen 12 ausgebildet und weisen eine Neigung gegenüber der Längsachse
13 von 37,5 Winkelgrad auf. Die Vorsprünge 12 weisen in Richtung der Längsachse 13
eine Höhe 14 von 4,4 mm und in Umfangsrichtung der Hartmetallspitze 9 eine Breite
15 von 4,8 mm auf. Die Hartmetallspitze 9 insgesamt weist eine Höhe 16 von 17,2 mm
und einen Durchmesser 17 von 18,68 mm, im Fußbereich 18 einen Durchmesser 19 von 15,8
mm auf.
[0022] Das in Figur 2b dargestellte, separat pulvermetallurgisch gefertigte Ringelement
20 weist im Wesentlichen dasselbe Konzept auf wie die zweite Hartmetallspitze 9 gemäß
Figur 2a. Der Korpus 21 weist einen Kegelwinkel von 30 Winkelgrad, eine Höhe 22 von
4,6 mm in Richtung der Längsachse 23 und ohne die Vorsprünge 24 einen äußeren Durchmesser
25 von 20 mm auf. Die zweite Hartmetallspitze 9 gemäß Figur 2a und das Ringelement
20 gemäß Figur 2b sind aufgrund der symmetrisch ausgebildeten Vorsprünge 24 nicht
zum Einsatz mit gegenüber einer Umfangsebene einer Fräswalze geneigter Längsachse
23 geeignet.
[0023] Die dritte erfindungsgemäße Hartmetallspitze 26 gemäß Figur 3a unterscheidet sich
wiederum von der zweiten Hartmetallspitze 9 gemäß Figur 2a im Wesentlichen in der
Anbringung der Leitflächen 27 am Korpus 28. Sie weist sechs an den Vorsprüngen 29
ausgebildete Leitflächen 27 mit einer Neigung gegenüber der Längsachse 30 von 45 Winkelgrad
auf. Im Gegensatz zur zweiten Hartmetallspitze 9 ist die letztere ebenso zum Einsatz
mit geneigter, wie mit einer zur Umfangsebene parallelen Längsachse 30 geeignet.
[0024] Das in Figur 3b dargestellte, separat pulvermetallurgisch gefertigte zweite Ringelement
31 weist entsprechend wie das erste Ringelement 20 gemäß Figur 2b im Wesentlichen
dasselbe Konzept auf wie die dritte Hartmetallspitze 26 gemäß Figur 3a.
[0025] Figur 4 zeigt einen erfindungsgemäßen Rundschaftmeißel 32, der eine mit einem Grundkörper
33 hartverlötete vierte erfindungsgemäße Hartmetallspitze 34 aufweist. Die Hartmetallspitze
34 besteht wiederum aus einem zylindrischen Hartmetallstift 35 mit 12 mm Durchmesser
36, der mit einem separat als drittes Ringelement 37 gefertigten Korpus 38 an einem
nicht separat dargestellten kegelförmigen Ansatz hartverlötet ist.
[0026] Das dritte Ringelement 37 weist auf seinem Umfang zehn identische, leicht geschwungen
ausgeformte Stege 39 mit je einer Leitfläche 40 auf. Die Stege 39 sind um 27 Winkelgrad
gegenüber der Längsachse 41 des Rundschaftmeißels 32 geneigt. Das Ringelement 37 weist
einen äußeren Durchmesser 42 von 19,6 mm und eine Höhe 43 von 5,2 mm auf. Das Ringelement
37 weist einen inneren Durchmesser 44 von 13 mm auf und ist - wie aus dem Stand der
Technik allgemein bekannt - je nach Anwendungsfall auch mit Hartmetallstiften von
8 oder 10 mm zu einem Rundschaftmeißel 32 kombinierbar.
[0027] Die in den Figuren 5a bis 5g gezeigte Hartmetallspitze 45 ähnelt in der Geometrie
ihres integral ausgeführten Ringelements 46 dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4.
Die Leitflächen 40 sind auch hier wiederum unter einem Winkel α = 27° zur Längsachse
47 geneigt.
[0028] In eine untere Basisfläche 48 der Hartmetallspitze 45 ist eine im Querschnitt trapezförmige
Ringnut 49 bei der pulvermetallurgischen Herstellung eingeformt. In einem Zentralbereich
auf einer Unterseite 59 der Hartmetallspitze 45 verbleibt somit ein nährungsweise
kegelstumpfförmiger Fortsatz 50, dessen Deckfläche 51 mit der Basisfläche 48 in einer
Ebene liegt. Wie sich aus Figur 5g entnehmen lässt, besitzt der Fortsatz 50 noch zwei
parallel zu der Längsachse 47 verlaufende ebene Flächen 52, die beim Verlöten der
Hartmetallspitze 45 mit einem oberen Ende 52 eines Meißelschafts 53 einen Lotabfluss
aus dem Spaltbereich an der Oberfläche des Fortsatzes 50 bewirken soll.
[0029] Aus Figur 5d ist ersichtlich, dass eine Stirnfläche 54 des Meißelschaftes 53 mit
einer Sackbohrung 55 versehen ist, in die der Fortsatz 50 der Hartmetallspitze 45
eingesetzt ist. Das Ende des Meißelschafts 53 ist darüber hinaus mit einer umlaufenden
Fase 56 versehen, an der sich eine entsprechende kegelförmige Mantelfläche 57 als
Wandung der trapezförmigen Ringnut 49 abstützt. Die Lötverbindung zwischen der Hartmetallspitze
45 und dem Meißelschaft 53 erstreckt sich somit über die Wandungen und den Grund der
Ringnut 49 bis zu einem Spalt zwischen der Deckfläche 51 des Fortsatzes 50 und dem
Grund 57 der Sackbohrung 55. In die Deckfläche 51 des Fortsatzes 50 ist noch eine
teilkalottenförmige Vertiefung 58 eingeformt, die gleichfalls zur Aufnahme überflüssigen
Lotes dienen kann.
[0030] Durch die erfindungsgemäße Formschlussverbindung zwischen der Unterseite 59 der Hartmetallspitze
45 und der Stirnfläche 54 des Meißelschafts 53 wird die Haltbarkeit der Lötverbindung
zwischen den beiden vorgenannten Teilen wesentlich erhöht. Beide einander zugewandten
Enden von Hartmetallspitze 50 und Meißelschaft 53 greifen im Bereich der Lötnaht quasi
matrizen- und patrizenartig ineinander. Durch die Ausnehmung an der Unterseite 59
der Hartmetallspitze 45 in Form der Ringnut 49 wird darüber hinaus ein Teil des vergleichsweise
teuren Hartmetall-Materials eingespart und durch den die Sackbohrung 55 umgebenden
Ringkragen des aus einem günstigeren Stahlwerkstoff bestehenden Meißelschaft 53 ersetzt.
[0031] In den Figuren sind
- 1
- Hartmetallspitze
- 2
- Längsachse
- 3
- Spitze
- 4
- Korpus
- 5
- Fußbereich
- 6
- Mantelfläche
- 7
- Leitfläche
- 8
- Steg
- 9
- Hartmetallspitze
- 10
- Leitfläche
- 11
- Korpus
- 12
- Vorsprung
- 13
- Längsachse
- 14
- Höhe
- 15
- Breite
- 16
- Höhe
- 17
- Durchmesser
- 18
- Fußbereich
- 19
- Durchmesser
- 20
- Ringelement
- 21
- Korpus
- 22
- Höhe
- 23
- Längsachse
- 24
- Vorsprung
- 25
- Durchmesser
- 26
- Hartmetallspitze
- 27
- Leitfläche
- 28
- Korpus
- 29
- Vorsprung
- 30
- Längsachse
- 31
- Ringelement
- 32
- Rundschaftmeißel.
- 33
- Grundkörper
- 34
- Hartmetallspitze
- 35
- Hartmetallstift
- 36
- Durchmesser
- 37
- Ringelement
- 38
- Korpus
- 39
- Steg
- 40
- Leitfläche
- 41
- Längsachse
- 42
- Durchmesser
- 43
- Höhe
- 44
- Durchmesser
- 45
- Hartmetallspitze
- 46
- Ringelement
- 47
- Längsachse
- 48
- Basisfläche
- 49
- Ringnut
- 50
- Fortsatz
- 51
- Deckfläche
- 52
- Ende
- 53
- Meißelschaft
- 54
- Stirnfläche
- 55
- Sackbohrung
- 56
- Fase
- 57
- Grund
- 58
- Vertiefung
- 59
- Unterseite
1. Hartmetallspitze (1, 9, 26, 34) für einen Rundschaftmeißel (32), der mittels eines
Meißelhalters an einer rotierbaren Walze einer Fräsmaschine halterbar ist, wobei die
Hartmetallspitze (1, 9, 26, 34) ausgehend von einer Spitze (3) über einen Korpus (4,
11, 21, 28, 38) zu einem Fußbereich (5,18) im Wesentlichen konisch und um eine Längsachse
(2, 13, 23, 30, 41) des Rundschaftmeißels (32) radiärsymmettisch ausgebildet ist und
wobei der Korpus (4, 11, 21, 28, 38) von der Spitze (3) zu dem Fußbereich (5, 18)im
Wesentlichen zueinander parallel verlaufend erhabene Leitflächen (7, 10, 27, 40) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Leitflächen (7, 10, 27, 40) gewindeartig um die Längsachse (2,13,23,30,41) gewendelt
sind.
2. Hartmetallspitze (1, 9, 26, 34) nach dem vorgenannten Anspruch, gekennzeichnet durch einen Steigungswinkel der Leitflächen (7, 10, 27, 40) von etwa 50 Winkelgrad.
3. Hartmetallspitze (9) nach einem der vorgenannten Ansprüche, gekennzeichnet durch zwölf Leitflächen (10).
4. Hartmetallspitze (1, 34) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Leitflächen (7, 40) an je einem Steg (8, 39) mit ausgehend von der Spitze (3)
zu dem Fußbereich (5)im Wesentlichen konstantem Querschnitt ausgebildet ist.
5. Hartmetallspitze (9, 26) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass jede Leitflächen (10) an je einem höckerartigen Vorsprung (12, 24, 29,) ausgebildet
ist, dessen Querschnitt sich ausgehend von der Spitze (3) zu dem Fußbereich im Wesentlichen
konisch vergrößert.
6. Hartmetallspitze (9) nach dem vorgenannten Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung bezüglich einer Ebene durch die Längsachse (13) spiegelsymmetrisch
ausgebildet ist.
7. Hartmetallspitze (1,9,26,34) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Korpus (4, 11, 21, 28, 38)gegenüber der Längsachse (2, 13, 23,30,41) einen Kegelwinkel
von etwa 30 Winkelgrad aufweist.
8. Hartmetallspitze (34) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Korpus (4, 11, 21, 28, 38)als Ringelement (20, 31, 37) separat gefertigt und
mit einem zylindrischen Ansatz eines Hartmetallstifts 35 hartverlötet ist.
9. Rundschaftmeißel (32), gekennzeichnet durch eine mit einem Grundkörper (33) hartverlötete Hartmetallspitze (1, 9, 26, 34) nach
einem der vorgenannten Ansprüche.