(19)
(11) EP 1 956 186 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.08.2008  Patentblatt  2008/33

(21) Anmeldenummer: 08002387.2

(22) Anmeldetag:  11.02.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E21C 35/183(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(30) Priorität: 09.02.2007 DE 102007007156

(71) Anmelder: Elfgen, Gerd
50389 Wesseling (DE)

(72) Erfinder:
  • Elfgen, Gerd
    50389 Wesseling (DE)

(74) Vertreter: Bauer, Dirk 
BAUER WAGNER PRIESMEYER Patent- und Rechtsanwälte Grüner Weg 1
52070 Aachen
52070 Aachen (DE)

   


(54) Hartmetallspitze für einen Rundschaftmeißel


(57) Offenbart ist eine Hartmetallspitze (1) für einen Rundschaftmeißel, der mittels eines Mei-Belhalters an einer rotierbaren Walze einer Fräsmaschine halterbar ist, wobei die Hartmetallspitze (1) ausgehend von einer Spitze (3) über einen Korpus (4) zu einem Fußbereich (5) im Wesentlichen konisch und um eine Längsachse (2) des Rundschaftmeißels radiärsymmetrisch ausgebildet ist und wobei der Korpus (4) von der Spitze (3) zu dem Fußbereich (5) im Wesentlichen zueinander parallel verlaufend erhabene Leitflächen (7) aufweist.
Um die Drehung des Rundschaftmeißels zu verbessern, wird vorgeschlagen, dass die Leitflächen (7) gewindeartig um die Längsachse (2) gewendelt sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Hartmetallspitze für einen Rundschaftmeißel, der mittels eines Meißelhalters an einer rotierbaren Walze einer Fräsmaschine halterbar ist, wobei die Hartmetallspitze ausgehend von einer Spitze über einen Korpus zu einem Fußbereich im Wesentlichen konisch und um eine Längsachse des Rundschaftmeißels radiärsymmetrisch ausgebildet ist und wobei der Korpus von der Spitze zu dem Fußbereich im Wesentlichen zueinander parallel verlaufend erhabene Leitflächen aufweist.

[0002] Gattungsgemäße Hartmetallspitzen sind beispielsweise aus DE 34 42 546 A1 und DE 198 57 451 A1 bekannt. Die bekannten Hartmetallspitzen weisen gegenüber der Längsachse in die radiale Richtung geneigte Leitflächen auf. US 5,32A,098 A offenbart eine Hartmetallspitze mit gegenüber der Längsachse in radialer Richtung geneigt verlaufenden höckerartigen Vorsprüngen, um die pulvermetallurgische Formbarkeit zu verbessern. Rundschaftmeißel mit derartigen Hartmetallspitzen kommen in allgemein bekannter Weise zur abrasiven Bearbeitung beispielsweise von Asphalt- oder Betonflächen mittels rotierender zylindrischer Fräswalzen zum Einsatz. Der Rundschaftmeißel wird mit seiner Spitze nach Außen weisend auf der Mantelfläche der Fräswalze und gegen eine Radialrichtung der Walze am Ort der Montage derart geneigt ausgerichtet, dass seine Längsachse mit einer Umfangsrichtung der Walze an diesem Ort einen Winkel zwischen fünf und 45 Winkelgrad und mit einer Umfangsebene durch einen Umkreis der Walze einen Winkel von etwa sieben Winkelgrad einschließt.

[0003] Infolge der Neigung gegenüber der Umfangsebene wälzt die Hartmetallspitze beim Eingriff in das Material mit einem Bewegungsanteil in Umfangsrichtung des Rundschaftmeißels auf dem Material ab, so dass der Rundschaftmeißel um seine Längsachse in Drehung versetzt wird. Diese Drehung des Rundschaftmeißels soll eine gleichmäßige Abnutzung und damit eine optimale Standzeit der Hartmetallspitze gewährleisten. Ohne eine Rotation des Meißels bzw. der Hartmetallspitze würde letztere innerhalb kurzer Zeit "anlaufen", d.h. einseitig verschleißen, so dass der wirksame Keilwinkel verschlechtert und die Zerspannungsleistung drastisch reduziert würde. Die bekannten gattungsgemäßen Hartmetallspitzen bewirken gegenüber einer im weiteren Umfeld der Erfindung allgemein bekannten unprofilierten Hartmetallspitze bereits eine deutliche Verbesserung der Drehung;

[0004] Die Drehung um seine Längsachse wird dem Rundschaftmeißel in Form eines Drehmoments beim Abwälzen der Hartmetallspitze durch das abzugetragene Material aufgeprägt. Dieses Drehmoment entsteht durch eine an der Hartmetallspitze in ihrer Umfangsrichtung ansetzende Kraft, nämlich durch einen in der Umfangsrichtung der Hartmetallspitze wirkenden Anteil einer insgesamt in der Vortriebsrichtung der Fräswalze, also in einer Umfangsrichtung der Fräswalze an der Hartmetallspitze angreifenden Kraft, die bereits bei unprofilierten Hartmetallspitzen aus der Haftreibung im Kontakt mit dem abzutragenden Material resultiert.

[0005] Eine verbesserte Drehung des Rundschaftmeißels lässt sich allgemein durch Erhöhen des um die Meißelachse wirksamen Drehmoments erzielen. Die bekannten Hartmetallspitzen erhöhen mittels der gegenüber der Umfangsrichtung der Fräswalze mit der Längsrichtung der Hartmetallspitze geneigten Leitflächen die Haftung der Hartmetallspitze im Kontakt mit dem abzutragenden Material und damit die in der Umfangsrichtung der Fräswalze an der Hartmetallspitze angreifende Kraft: Zusätzlich zu den Reibkräften entstehen an den Leitflächen, die sich zumindest in Ansätzen in das abzutragende Material eingraben, im Formschluss mit diesem Material Druckkräfte, die die Reibkräfte an unprofilierten "glatten" Hartmetallspitzen um ein Vielfaches übersteigen.

[0006] Diese Druckkräfte entsprechen dem Widerstand des abzutragenden Materials gegen eine Verschiebung in der Richtung, in der sich die Leitflächen bewegen - also in der Vorschubrichtung der Fräswalze - und wirken - unter Vernachlässigung der durch sie wiederum erzeugten Reibkräfte - im Wesentlichen senkrecht auf die Leitflächen. Der senkrecht auf die Leitflächen wirkende Anteil dieser Widerstandskräfte beträgt aufgrund trigonometrischer Beziehungen bei den bekannten Hartmetallspitzen und der üblichen Neigung zwischen ca. drei und sieben Winkelgrad gegenüber der Umfangsebene der Fräswalze etwa zwölf Prozent. Eine weitere Verbesserung der Drehung des Rundschaftmeißels durch eine Steigerung des senkrecht auf die Leitflächen der bekannten Hartmetallspitzen wirkenden Anteils der Druckkraft würde eine stärkere Neigung gegenüber der Umfangsebene erfordern. Aus funktionalen Gründen soll aber die Neigung des Rundschaftmeißels gegenüber der Umfangsebene diesen Wert in der Regel nicht übersteigen. Denn mit zunehmendem Anstellwinkel erhöht sich die Verlustleistung beim Zerspannungsvorgang signifikant, da die beim Aufspaltungsvorgang wirksamen Winkel inner ungünstiger werden und ein immer höherer Anteil der Antriebsleistung der Fräswalze in Reibung, d.h. Wärme umgewandelt wird.

Aufgabe



[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Drehung des Rundschaftmeißels weiter zu verbessern.

Lösung



[0008] Ausgehend von den bekannten Hartmetallspitzen wird nach der Erfindung vorgeschlagen, dass die Leitflächen gewindeartig um die Längsachse gewendelt sind. Mit der gewindeartigen Wendelung um die Längsachse des Rundschaftmeißels wird die mit dem abzutragenden Material im Eingriff befindliche Leitfläche unabhängig von der Neigung des Rundschaftmeißels in einem Winkel gegenüber der Umfangsebene der Fräswalze angestellt. Aufgrund der trigonometrischen Beziehungen an einer erfindungsgemäßen Hartmetallspitze beträgt der in der Umfangsrichtung des Rundschaftmeißels als Drehmoment wirksame Anteil der senkrecht auf die Leitflächen wirkenden Druckkraft bei Steigungswinkeln der Leitflächen zwischen etwa 30 und etwa 60 Winkelgrad etwa 50 Prozent der Widerstandskraft des abzutragenden Materials. Auf diese Weise wird erfindungsgemäß somit eine "Zwangsrotation" der Hartmetallspitze bzw. des Meißels erzielt, die von einer Neigung der Drehachse des Meißels bzw. der Hartmetallspitze gegenüber der Umfangsebene der Fräswalze unabhängig ist.

[0009] Da ihre Drehung von einer Neigung ihrer Längsachse gegenüber einer Umfangsfläche der Fräswalze unabhängig ist, ermöglicht die erfindungsgemäße Hartmetallspitze den Einsatz auf Fräswalzen, die diese Neigung nicht vorsehen. Ohne eine Anstellung der Hartmetallspitze bzw. der Meißellängsachse gegenüber einer zu der Walzendrehachse senkrechten Ebene erfolgt die Bewegung des Meißels bzw. der Hartmetallspitze parallel zu dessen Dreh- bzw. deren Mittelachse, so dass der Aufspaltungsvorgang optimal ist. Die erforderliche Antriebsleistung der Fräsmaschine kann daher im Vergleich mit bekannten Vorrichtungen deutliche reduziert und der Kraftstoffverbrauch bei gleicher Zusammenleistung entsprechend stark vermindert werden. Die Verwendung der erfindungsgemäßen Hartmetallspitze ermöglicht daher einen besonders wirtschaftlichen Fräsbetrieb, zum Einen wegen des durch die "Zwangsrotation" des Meißels stark verminderten Verschleißes und zum Anderen aufgrund der reduzierten Energiekosten.

[0010] Vorzugsweise weisen die Leitflächen an einer erfindungsgemäßen Hartmetallspitze einen Steigungswinkel von etwa 50 Winkelgrad auf. Dies ermöglicht eine gute pulvermetallurgische Formbarkeit der erfindungsgemäßen Hartmetallspitze.

[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform weist eine erfindungsgemäße Hartmetallspitze zwölf auf ihrem Umfang angeordnete Leitflächen auf. Die erfindungsgemäße Hartmetallspitze weist dann in jeder um ihre Längsachse gedrehten Position einen guten Kontakt der Leitflächen mit dem abzutragenden Material auf.

[0012] Weiterhin ist es von Vorteil, wenn jede Leitfläche einer erfindungsgemäßen Hartmetallspitze an je einem Steg mit ausgehend von der Spitze zu dem Fußbereich im Wesentlichen konstantem Querschnitt ausgebildet ist. Diese Stege einer erfindungsgemäßen Hartinetallspitze nutzen dann in deren Gebrauch im Wesentlichen gleichmäßig ab und gewährleisten eine gleich bleibende Wirkung hinsichtlich der Dreheigenschaften des Rundschaftmeißels.

[0013] Andererseits ist es auch von Vorteil, jede Leitfläche einer erfindungsgemäßen Hartmetallspitze an je einem höckerartigen Vorsprung auszubilden, dessen Querschnitt sich ausgehend von der Spitze zu dem Fußbereich im Wesentlichen konisch vergrößert. Die pulvermetallurgische Fertigung wird so deutlich vereinfacht.

[0014] Weiterhin kann ein solcher Vorsprung an einer erfindungsgemäßen Hartmetallspitze bezüglich einer Ebene durch die Längsachse spiegelsymmetrisch ausgebildet sein. Die erfindungsgemäße Hartmetallspitze kann dann auf zwei Bereichen einer Fräswalze gleichermaßen zum Einsatz kommen, wenn die Rundschaftmeißel in diesen Bereichen in gegenläufige Richtungen gegenüber einer Umfangsfläche der Fräswalze geneigt eingesetzt werden. Altemativ können in solchen Bereichen verschiedene erfindungsgemäße Hartmetallspitzen zum Einsatz kommen, die sich durch gegenläufigen Steigungen der jeweiligen gewindeartigen Wendelung unterscheiden, um in beiden Bereichen einer solchen Fräswalze ein gleiches Drehverhalten der Rundschaftmeißel zu erzielen.

[0015] Der Korpus einer erfindungsgemäßen Hartmetallspitze weist vorzugsweise gegenüber der Längsachse einen Kegelwinkel von etwa 30 Winkelgrad auf. Die erfindungsgemäße Hartmetallspitze weist so ein besonders gutes Verschleißverhalten auf.

[0016] In einer bevorzugten Ausfühnmgsform ist der Korpus der erfindungsgemäßen Hartmetallspitze als Ringelement separat gefertigt und mit einem zylindrischen Ansatz eines Hartmetallstifts hartverlötet. So können in Modulbauweise unterschiedliche Spitzen mit demselben Ringelement zu Hartmetallspitzen für unterschiedliche Anwendungen kombiniert werden.

[0017] Ausgehend von den bekannten Rundschaftmeißeln wird weiterhin ein Rundschaftmeißel vorgeschlagen, der eine mit einem Grundkörper hartverlötete erfindungsgemäße Hartmetallspitze aufweist. Ein solcher Rundschaftmeißel weist die vorstehend beschriebenen Vorteile auf.

Ausführungsbeispiel



[0018] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigen
Fig. 1
eine erste erfindungsgemäße Hartmetallspitze,
Fig. 2a
eine zweite erfindungsgemäße Hartmetallspitze und
Fig. 2b
ein entsprechendes Ringelement,
Fig. 3a
eine dritte erfindungsgemäße Hartmetallspitze und
Fig. 3b
ein entsprechendes Ringelement,
Fig. 4
einen erfindungsgemäßen Rundschaftmeißel,
Fig. 5a + 5b
Seitenansichten einer weiteren erfindungsgemäßen Hartmetallspitze,
Fig. 5c
eine Draufsicht auf die Hartmetallspitze gemäß den Figuren 5a, 5b,
Fig. 5d
einen Schnitt durch die Hartmetallspitze gemäß den Figuren 5a bis 5c sowie durch einen damit verbundenen Meißelschaft,
Fig. 5e
einen gegenüber Figur 5d um 90° gedrehten Schnitt, jedoch ohne den Meißelschaft,
Fig. 5f
eine Unteransicht der Hartmetallspitze gemäß den Figuren 5a bis 5e und
Fig. 5g
eine perspektivische Ansicht der Hartmetallspitze gemäß den Figuren 5a bis 5f von unten.


[0019] Die in Figur 1 gezeigte, pulvermetallurgisch hergestellte erfindungsgemäße Hartmetallspitze 1 für einen nicht weiter dargestellten Rundschaftmeißel ist entlang dessen Längsachse 2 ausgehend von einer Spitze 3 über einen Korpus 4 zu einem Fußbereich 5 im Wesentlichen konisch ausgebildet, weist also entlang dieser Längsachse 2 einen im Wesentlichen kontinuierlich ansteigenden Querschnitt auf. Die Hartmetallspitze 1 ist des Weiteren um die Längsachse 2 radiärsymmetrisch (auch: drehsymmetrisch) ausgebildet: eine Drehung der Hartmetallspitze 1 um die Längsachse 2 um einen Winkel von 60 Winkelgrad bringt diese wieder mit sich selbst zur Deckung. Der Korpus 4 ist kegelförmig ausgebildet und weist einen Kegelwinkel, also einen Winkel der Mantelfläche 6 zur Längsachse 2 von 33,21 Winkelgrad auf.

[0020] Die Hartmetallspitze 1 weist sechs gegenüber dem Korpus 4 erhabene, im Wesentlichen ebene Leitflächen 7 auf, die von der Spitze 3 zum Fußbereich 5 im Wesentlichen zueinander parallel verlaufend gewindeartig um die Längsachse 2 gewendelt sind. Der Begriff der Parallelität ist im vorliegenden Zusammenhang entsprechend wie bei Gewindegängen als abschnittsweise Parallelität benachbarter Leitflächen 7 oder ihrer gedachten Fortsetzungen zu verstehen. Die Leitflächen 7 sind gegenüber der Längsachse 2 um etwa 45 Winkelgrad geneigt und an je einem Steg 8 mit ausgehend von der Spitze 3 zum Fußbereich 5 im Wesentlichen konstanten Querschnitt ausgebildet.

[0021] Die zweite erfindungsgemäße Hartmetallspitze 9 gemäß Figur 2a unterscheidet sich von der ersten Hartmetallspitze 1 gemäß Figur 1 im Wesentlichen in der Anbringung der Leitflächen 10 am Korpus 11. Am Korpus 11 sind sechs identische höckerartige Vorsprünge 12 ausgeformt, die zudem jeweils bezüglich einer nicht dargestellten Ebene durch die Längsachse 13 eine Spiegelsymmetrie aufweisen. Die insgesamt zwölf Leitflächen 10 sind an diesen Vorsprüngen 12 ausgebildet und weisen eine Neigung gegenüber der Längsachse 13 von 37,5 Winkelgrad auf. Die Vorsprünge 12 weisen in Richtung der Längsachse 13 eine Höhe 14 von 4,4 mm und in Umfangsrichtung der Hartmetallspitze 9 eine Breite 15 von 4,8 mm auf. Die Hartmetallspitze 9 insgesamt weist eine Höhe 16 von 17,2 mm und einen Durchmesser 17 von 18,68 mm, im Fußbereich 18 einen Durchmesser 19 von 15,8 mm auf.

[0022] Das in Figur 2b dargestellte, separat pulvermetallurgisch gefertigte Ringelement 20 weist im Wesentlichen dasselbe Konzept auf wie die zweite Hartmetallspitze 9 gemäß Figur 2a. Der Korpus 21 weist einen Kegelwinkel von 30 Winkelgrad, eine Höhe 22 von 4,6 mm in Richtung der Längsachse 23 und ohne die Vorsprünge 24 einen äußeren Durchmesser 25 von 20 mm auf. Die zweite Hartmetallspitze 9 gemäß Figur 2a und das Ringelement 20 gemäß Figur 2b sind aufgrund der symmetrisch ausgebildeten Vorsprünge 24 nicht zum Einsatz mit gegenüber einer Umfangsebene einer Fräswalze geneigter Längsachse 23 geeignet.

[0023] Die dritte erfindungsgemäße Hartmetallspitze 26 gemäß Figur 3a unterscheidet sich wiederum von der zweiten Hartmetallspitze 9 gemäß Figur 2a im Wesentlichen in der Anbringung der Leitflächen 27 am Korpus 28. Sie weist sechs an den Vorsprüngen 29 ausgebildete Leitflächen 27 mit einer Neigung gegenüber der Längsachse 30 von 45 Winkelgrad auf. Im Gegensatz zur zweiten Hartmetallspitze 9 ist die letztere ebenso zum Einsatz mit geneigter, wie mit einer zur Umfangsebene parallelen Längsachse 30 geeignet.

[0024] Das in Figur 3b dargestellte, separat pulvermetallurgisch gefertigte zweite Ringelement 31 weist entsprechend wie das erste Ringelement 20 gemäß Figur 2b im Wesentlichen dasselbe Konzept auf wie die dritte Hartmetallspitze 26 gemäß Figur 3a.

[0025] Figur 4 zeigt einen erfindungsgemäßen Rundschaftmeißel 32, der eine mit einem Grundkörper 33 hartverlötete vierte erfindungsgemäße Hartmetallspitze 34 aufweist. Die Hartmetallspitze 34 besteht wiederum aus einem zylindrischen Hartmetallstift 35 mit 12 mm Durchmesser 36, der mit einem separat als drittes Ringelement 37 gefertigten Korpus 38 an einem nicht separat dargestellten kegelförmigen Ansatz hartverlötet ist.

[0026] Das dritte Ringelement 37 weist auf seinem Umfang zehn identische, leicht geschwungen ausgeformte Stege 39 mit je einer Leitfläche 40 auf. Die Stege 39 sind um 27 Winkelgrad gegenüber der Längsachse 41 des Rundschaftmeißels 32 geneigt. Das Ringelement 37 weist einen äußeren Durchmesser 42 von 19,6 mm und eine Höhe 43 von 5,2 mm auf. Das Ringelement 37 weist einen inneren Durchmesser 44 von 13 mm auf und ist - wie aus dem Stand der Technik allgemein bekannt - je nach Anwendungsfall auch mit Hartmetallstiften von 8 oder 10 mm zu einem Rundschaftmeißel 32 kombinierbar.

[0027] Die in den Figuren 5a bis 5g gezeigte Hartmetallspitze 45 ähnelt in der Geometrie ihres integral ausgeführten Ringelements 46 dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4. Die Leitflächen 40 sind auch hier wiederum unter einem Winkel α = 27° zur Längsachse 47 geneigt.

[0028] In eine untere Basisfläche 48 der Hartmetallspitze 45 ist eine im Querschnitt trapezförmige Ringnut 49 bei der pulvermetallurgischen Herstellung eingeformt. In einem Zentralbereich auf einer Unterseite 59 der Hartmetallspitze 45 verbleibt somit ein nährungsweise kegelstumpfförmiger Fortsatz 50, dessen Deckfläche 51 mit der Basisfläche 48 in einer Ebene liegt. Wie sich aus Figur 5g entnehmen lässt, besitzt der Fortsatz 50 noch zwei parallel zu der Längsachse 47 verlaufende ebene Flächen 52, die beim Verlöten der Hartmetallspitze 45 mit einem oberen Ende 52 eines Meißelschafts 53 einen Lotabfluss aus dem Spaltbereich an der Oberfläche des Fortsatzes 50 bewirken soll.

[0029] Aus Figur 5d ist ersichtlich, dass eine Stirnfläche 54 des Meißelschaftes 53 mit einer Sackbohrung 55 versehen ist, in die der Fortsatz 50 der Hartmetallspitze 45 eingesetzt ist. Das Ende des Meißelschafts 53 ist darüber hinaus mit einer umlaufenden Fase 56 versehen, an der sich eine entsprechende kegelförmige Mantelfläche 57 als Wandung der trapezförmigen Ringnut 49 abstützt. Die Lötverbindung zwischen der Hartmetallspitze 45 und dem Meißelschaft 53 erstreckt sich somit über die Wandungen und den Grund der Ringnut 49 bis zu einem Spalt zwischen der Deckfläche 51 des Fortsatzes 50 und dem Grund 57 der Sackbohrung 55. In die Deckfläche 51 des Fortsatzes 50 ist noch eine teilkalottenförmige Vertiefung 58 eingeformt, die gleichfalls zur Aufnahme überflüssigen Lotes dienen kann.

[0030] Durch die erfindungsgemäße Formschlussverbindung zwischen der Unterseite 59 der Hartmetallspitze 45 und der Stirnfläche 54 des Meißelschafts 53 wird die Haltbarkeit der Lötverbindung zwischen den beiden vorgenannten Teilen wesentlich erhöht. Beide einander zugewandten Enden von Hartmetallspitze 50 und Meißelschaft 53 greifen im Bereich der Lötnaht quasi matrizen- und patrizenartig ineinander. Durch die Ausnehmung an der Unterseite 59 der Hartmetallspitze 45 in Form der Ringnut 49 wird darüber hinaus ein Teil des vergleichsweise teuren Hartmetall-Materials eingespart und durch den die Sackbohrung 55 umgebenden Ringkragen des aus einem günstigeren Stahlwerkstoff bestehenden Meißelschaft 53 ersetzt.

[0031] In den Figuren sind
1
Hartmetallspitze
2
Längsachse
3
Spitze
4
Korpus
5
Fußbereich
6
Mantelfläche
7
Leitfläche
8
Steg
9
Hartmetallspitze
10
Leitfläche
11
Korpus
12
Vorsprung
13
Längsachse
14
Höhe
15
Breite
16
Höhe
17
Durchmesser
18
Fußbereich
19
Durchmesser
20
Ringelement
21
Korpus
22
Höhe
23
Längsachse
24
Vorsprung
25
Durchmesser
26
Hartmetallspitze
27
Leitfläche
28
Korpus
29
Vorsprung
30
Längsachse
31
Ringelement
32
Rundschaftmeißel.
33
Grundkörper
34
Hartmetallspitze
35
Hartmetallstift
36
Durchmesser
37
Ringelement
38
Korpus
39
Steg
40
Leitfläche
41
Längsachse
42
Durchmesser
43
Höhe
44
Durchmesser
45
Hartmetallspitze
46
Ringelement
47
Längsachse
48
Basisfläche
49
Ringnut
50
Fortsatz
51
Deckfläche
52
Ende
53
Meißelschaft
54
Stirnfläche
55
Sackbohrung
56
Fase
57
Grund
58
Vertiefung
59
Unterseite



Ansprüche

1. Hartmetallspitze (1, 9, 26, 34) für einen Rundschaftmeißel (32), der mittels eines Meißelhalters an einer rotierbaren Walze einer Fräsmaschine halterbar ist, wobei die Hartmetallspitze (1, 9, 26, 34) ausgehend von einer Spitze (3) über einen Korpus (4, 11, 21, 28, 38) zu einem Fußbereich (5,18) im Wesentlichen konisch und um eine Längsachse (2, 13, 23, 30, 41) des Rundschaftmeißels (32) radiärsymmettisch ausgebildet ist und wobei der Korpus (4, 11, 21, 28, 38) von der Spitze (3) zu dem Fußbereich (5, 18)im Wesentlichen zueinander parallel verlaufend erhabene Leitflächen (7, 10, 27, 40) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitflächen (7, 10, 27, 40) gewindeartig um die Längsachse (2,13,23,30,41) gewendelt sind.
 
2. Hartmetallspitze (1, 9, 26, 34) nach dem vorgenannten Anspruch, gekennzeichnet durch einen Steigungswinkel der Leitflächen (7, 10, 27, 40) von etwa 50 Winkelgrad.
 
3. Hartmetallspitze (9) nach einem der vorgenannten Ansprüche, gekennzeichnet durch zwölf Leitflächen (10).
 
4. Hartmetallspitze (1, 34) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Leitflächen (7, 40) an je einem Steg (8, 39) mit ausgehend von der Spitze (3) zu dem Fußbereich (5)im Wesentlichen konstantem Querschnitt ausgebildet ist.
 
5. Hartmetallspitze (9, 26) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass jede Leitflächen (10) an je einem höckerartigen Vorsprung (12, 24, 29,) ausgebildet ist, dessen Querschnitt sich ausgehend von der Spitze (3) zu dem Fußbereich im Wesentlichen konisch vergrößert.
 
6. Hartmetallspitze (9) nach dem vorgenannten Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung bezüglich einer Ebene durch die Längsachse (13) spiegelsymmetrisch ausgebildet ist.
 
7. Hartmetallspitze (1,9,26,34) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Korpus (4, 11, 21, 28, 38)gegenüber der Längsachse (2, 13, 23,30,41) einen Kegelwinkel von etwa 30 Winkelgrad aufweist.
 
8. Hartmetallspitze (34) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Korpus (4, 11, 21, 28, 38)als Ringelement (20, 31, 37) separat gefertigt und mit einem zylindrischen Ansatz eines Hartmetallstifts 35 hartverlötet ist.
 
9. Rundschaftmeißel (32), gekennzeichnet durch eine mit einem Grundkörper (33) hartverlötete Hartmetallspitze (1, 9, 26, 34) nach einem der vorgenannten Ansprüche.
 




Zeichnung




















Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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